Kategorie-Archiv: 3D-Print Kongress

2. Internationaler 3D-Print Kongress in der Medizin in Mainz am 19. u. 20. Mai 2017

Einfluss des 3D-Drucks auf die regenerative Medizin im Fokus

(Mainz, 10. April 2017, ok) Herzklappen, Kniegelenke, Zahnprothesen oder Gefäße aus dem 3-D-Drucker – längst ist das keine Science Fiction mehr, sondern Realität. Die schier unbegrenzten Möglichkeiten des 3D-Printverfahrens stehen auch bei der Neuauflage des Internationalen 3D-Print Kongress am 19. und 20. Mai 2017 im Mittelpunkt. Veranstaltungsort ist das Kurfürstliche Schloss zu Mainz. Schirmherrin der Veranstaltung ist die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Interessierte können sich online anmelden unter http://www.3dprint-congress.com/ und auf der Homepage des Kongresses das Veranstaltungsprogramm finden.

„Tissue-Engineering“ zu Deutsch: Gewebe-Herstellung, so lautet das Zauberwort für die medizinische Nutzung des 3-D-Druckverfahrens. Um Gewebe künstlich herzustellen, werden einem Patienten Zellen entnommen, die dann außerhalb des Körpers vermehrt werden. Aus diesen Zellen werden dann mittels 3-D-Drucker beispielsweise Knochenersatzmaterial oder Haut künstlich hergestellt. Auch wenn dieses Ziel in der klinischen Anwendung noch Zukunftsmusik ist, so zeichnen sich doch bereits erste Anwendungen und Erfolge ab.

3d Kopf Implantat Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
3d Kopf Implantat Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die rasanten Entwicklungen und Fortschritte im Bereich des medizinischen 3D-Drucks stehen auch beim 2. Internationalen 3D-Print Kongress im Mittelpunkt. Die Teilnehmer des Kongresses können sich darüber hinaus ein Bild davon machen, in welchen medizinischen Disziplinen der 3D-Druck bereits für patientenindividualisierte Lösungen eingesetzt wird. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es darum geht, durch Verletzung, Krankheit oder durch degenerative Entwicklungen im Alter verloren gegangenes Gewebe durch Transplantate zu ersetzen. So setzen beispielsweise Augenärzte, Dermatologen, Gefäßchirurgen, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, Orthopäden und Urologen auf 3D-Implantate.

Der Kongress richtet den Blick auch auf die Beschaffenheit neuer Materialien, aus denen patientenindividuelle Implantate hergestellt werden. Des Weiteren stehen neue Technologien und deren Weiterentwicklung auf dem Feld der regenerativen Medizin im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Auch die zweite Auflage des Kongresses zielt darauf ab, den interdisziplinären Dialog zwischen Experten aus den Bereichen Medizin, Materialwissenschaften und Ingenieurswesen zu fördern. Zudem bietet der Kongress den Teilnehmern die Möglichkeit, Synergien aus den unterschiedlichen Bereichen zu bündeln, und auf Basis dessen nationale und internationale Kooperationsprojekte zu entwickeln.

1. Internationale Konferenz zum 3D Druck in der Medizin im Mainzer Schloss – Am 15. April 2016 großer Bürgerabend

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Bürgerabend im Rahmen von „3D-Druck – Fiktion oder Wissenschaft“ 15. April 2016, 18:00 – 19:45 Uhr

Der „Bürgerabend“ im Rahmen von „3D-Druck – Fiktion oder Wissenschaft“ soll eine translationale Plattform für Kliniker, Wissenschaftler und 3D-Druck-Anwender im Hinblick auf eine patientenorientierte Versorgung bieten, die für einen Austausch und eine Diskussion mit Bürgern zur Verfügung stehen wird. Den Einführungsvortrag hält Dr. Annette Ludwig, Leiterin des Gutenberg Museum Mainz. Parallel zum Fachkongress im Kurfürstlichen Schloss zeigt das Gutenberg-Museum unter dem Motto „Von Gutenberg zum 3D-Druck“ noch bis Ende Mai Wissenswertes rund um den medizinischen 3D-Druck.

Ungeahnte Perspektiven, allein in der plastischen Chirurgie zeigt dieses Schädel-Exponat: 3D geplante und gedruckte Implantate zum Knochenaufbau einer vererbten Knochenfehlbildung des Gesichtsausdrucks. © massow-picture
Ungeahnte Perspektiven, allein in der plastischen Chirurgie zeigt dieses Schädel-Exponat: 3D geplante und gedruckte Implantate zum Knochenaufbau einer vererbten Knochenfehlbildung des Gesichtsausdrucks. © massow-picture

Obwohl die Methode des 3D-Drucks seit über 20 Jahren existiert, ist dessen technische Weiterentwicklung, insbesondere für neue Anwendungsgebiete in der Medizin aktuell. Alleine in der Medizin wird ein Zuwachs im 3D-Druck-Bereich bis 2020 von 20-25% erwartet. Besonders im Bereich der Gelenkendoprothetik (Hüfte, Schulter, Knie, Kiefergelenk) gewinnt die Herstellung individualisierter Transplantate immer mehr an Bedeutung. Im Kontext einer verbesserten Regeneration, durch bessere „Passgenauigkeit“ der verwendeten Biomaterialien, wird im Wesentlichen auf etablierte digitale Systeme wie CAD/CAM zurückgegriffen oder in jüngerer Zeit auch auf 3D‑Druckverfahren. Ein entscheidender Vorteil beim medizinischen Einsatz von 3D-Druck-Verfahren, gegenüber den bereits etablierten Systemen, ist die deutlich präzisere und individuellere Gestaltung der Transplantatgrenzflächen durch die das Einheilen am Wundlager deutlich verbessert werden kann.

Eine Aorta, gedruckt vom 3D-Drucker Bioma TiCS. Diese Nachbildung dient als Anschauungs- Modell, etwa zur medizinischen Aufklärung eines Patienten vor einer OP oder der Implementierung eines Stents. "Aber in ein paar Jahren sind wir soweit, ein genau auf den Patienten zugeschnittenes Aortenimplantat zu drucken", erläutert Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Kongresspräsident und Sprecher BIOMATICS, Deutschland. Foto © massow-picture
Eine Aorta, gedruckt vom 3D-Drucker Bioma TiCS. Diese Nachbildung dient als Anschauungs- Modell, etwa zur medizinischen Aufklärung eines Patienten vor einer OP oder der Implementierung eines Stents. „Aber in ein paar Jahren sind wir soweit, ein genau auf den Patienten zugeschnittenes Aortenimplantat zu drucken“, erläutert Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Kongresspräsident und Sprecher BIOMATICS, Deutschland. Foto © massow-picture

Dies gilt auch für die Anwendung bei Gefäßstützen oder individuell angepassten Prothesen. Auch die Verwendung von biologisch aktiven Materialien mit biokompatiblen und im besten Falle osteokonduktiven Eigenschaften, bis hin zum „Bioprinting“ in dem autologe, ggf. körpereigene Zellen verwendet werden, bieten immer bessere Behandlungsmöglichkeiten bei steigenden Patientenzahlen. Im Jahr 2013 lag die Inzidenz von orthopädischen Erkrankungen mit 13,7 % auf Platz 3 der häufigsten Ursachen für Erwerbsunfähigkeit (Bericht der Deutschen Rentenversicherung, Ausgabe 1.2015).

Dies spiegelt die hohe sozial-medizinische Relevanz bei der Entwicklung neuer und verbesserter Behandlungsmöglichkeiten im Bereich des 3D‑Drucks wider, die aufgrund der demographischen Entwicklung immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Neben Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Kongresspräsident und Sprecher BIOMATICS , werden am Bürgerabend zahlreiche kompetente Gesprächspartner Interessenten Fragen beantworten. © massow-picture
Neben Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Kongresspräsident und Sprecher BIOMATICS , werden am Bürgerabend zahlreiche kompetente Gesprächspartner Interessenten Fragen beantworten. © massow-picture

Prof. Dr. Thomas Deufel
(Wissenschaftsstaatssekretär des Landes Rheinland-Pfalz)

Dr. Annette Ludwig
(Leiterin des Gutenberg Museum Mainz)

Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas
(Kongresspräsident und Sprecher BiomaTiCS)

Prof. Dr. Matthias Fink
(Universität Linz, Österreich)

Der Fachkongress
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1st International Conference on 3D Printing in Medicine
Individualisierte Therapiemöglichkeiten in der Medizin durch 3D-Druck 15.-16. April 2016, Mainz

Individuelle Therapien, die auf den einzelnen Patienten abgestimmt sind, gewinnen in vielen Bereichen der Medizin immer mehr an Bedeutung. Besonders der 3D Druck eröffnet in zahlreichen medizinischen Anwendungsgebieten neue und individuelle Möglichkeiten, um Behandlungserfolge zu optimieren, die Genesung des Patienten zu beschleunigen und die Lebensqualität zu steigern.

Besonders im Bereich der Gelenkendoprothetik (Hüfte, Schulter, Knie, Kiefergelenk) wird die Herstellung individualisierter Transplantate aufgrund steigender Zahlen bei orthopädischen Erkrankungen immer wichtiger. Im Jahr 2013 lag die Inzidenz von orthopädischen Erkrankungen mit 13,7 % auf Platz 3 der häufigsten Ursachen für Erwerbsunfähigkeit (Bericht der Deutschen Rentenversicherung, Ausgabe 1.2015). Dies spiegelt die hohe sozial-medizinische Relevanz bei der Entwicklung neuer und verbesserte Behandlungsmöglichkeiten im Bereich des 3D Drucks wider, die aufgrund der demographischen Entwicklung immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Der Kongress erörtert Antworten und Diskussionen rund um die Themen:

  •  Grundlagen und Translation (Drucker, Materialien, Bioprinting)
  • Anwendung in der Chirurgie (OP Schablonen, Gelenkersatz, Knochenersatz, Gefäße)
  • Anwendungen am Körper (Prothesen, Zahnersatz, Epithesen, Orthesen, Hörgeräte, Brillen)
  • Praktische Aspekte (Software, Workflow, Rechtliche Aspekte, Lehrmodelle)

Trotz der großen Erfolge und neuen Therapiemöglichkeiten, die durch den 3D Druck entstehen, findet dieses Thema sowohl in den jeweiligen medizinischen Fachgesellschaften als auch in der Öffentlichkeit bisher nur eine relativ geringe Beachtung. Erste Anwendungen kommen bisher vor allem aus dem Zahnmedizinischen und Hörgeräte-Bereich. Darüber hinaus ist innerhalb der jeweiligen Fachgesellschaften ein interdisziplinärer, fachübergreifender Wissensaustausch zwischen Materialwissenschaftlern, Technikern, Programmierern und medizinischen Anwendern (Chirurgen, Orthopäden, Zahnärzten, Pathologen, Immunologen, Angiologen usw.) nur begrenzt möglich.

Um diese Hindernisse, fokussiert auf medizinische Anwendungen, aus dem Weg zu räumen richtet der interdisziplinäre Forschungsschwerpunkt BiomaTiCS am 15./16. April 2016 einen DFG geförderten internationalen Kongress im Bereich des 3D Drucks in der Medizin aus. Die Erkenntnisse werden auch auf andere Branchen/ Anwendungen übertragbar sein und sicherlich schnell Verwendung finden.

Ärzte, Materialwissenschaftler, Biologen, IT-Professionals, Medizinproduktehersteller – von vielen Seiten aus teilen wir uns die Euphorie für das Thema 3D Druck in der Medizin. Alle arbeiten an der Vision moderner Medizin mit unterschiedlichen Ansätzen; ein Kongress mit persönlichem Austausch hat das Potential nachhaltige und vernetzte Kooperationen und Projekte anzustoßen.

Innovation – Kommunikation – Interaktion, zum Wohle unserer Patienten

Dieser Kongress soll dazu dienen den interdisziplinären Dialog zwischen Experten aus den Bereichen der Medizin, Materialwissenschaften und Ingenieurswesen zu fördern und mögliche Synergien durch Bündelung klinischer Relevanzen zu erzeugen. Gemeinsame internationale Projekte werden initiiert werden. Die hochrangigen internationalen Wissenschaftler werden mit den Praktikern die Anwendungen und Möglichkeiten diskutieren. Neue Einsatzgebiete werden dabei entstehen. Es werden 500 internationale Teilnehmer erwartet.

Namhafte internationale Experten präsentieren als Keynote Speaker zu allen Aspekten an der Schnittstelle zwischen Grundlage und Anwendung.

Weitere Infos, Referenten und Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter: http://www.3dprint-congress.com/