Einfach reinkommen: Inklusive Museumsführungen in sieben Frankfurter Museen

ffm. Menschen mit und ohne Behinderungen machen gemeinsam Führungen in Frankfurter Museen und Kunstinstitutionen. Den Auftakt macht das Museum für Kommunikation am Sonntag, 19. September. Die anderen sechs folgen im wöchentlichen Wechsel. Das Angebot ist für Museumsbesucher mit und ohne Behinderungen. Es ist inklusiv im umfassenden Sinne.

Mit dabei sind das Deutsche Architekturmuseum (25. September), das Weltkulturen Museum (2. Oktober), das Jüdische Museum (3. Oktober), das Museum für Moderne Kunst (17. Oktober), die Schirn Kunsthalle (23. Oktober) sowie das Historische Museum (30. Oktober).

„Kulturelle Teilhabe und vor allem Partizipation sind wichtig für eine funktionierende Gesellschaft. Das soll möglichst alle Menschen einschließen, daher finde ich die Idee der inklusiven Führungen per se fabelhaft. Menschen mit und ohne Behinderungen beschäftigen sich mit Kunst und eröffnen den jeweils anderen eine neue Perspektive auf die Objekte und vielleicht sogar die Welt“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig.

Die beteiligten Kulturinstitutionen kooperieren bei diesem Projekt mit der Lebenshilfe Frankfurt. Gemachte Vorerfahrungen durch ein Projekt der Praunheimer Werkstätten im Jahr 2018 halfen bei der Vorbereitung. Gemeinsam haben sowohl die Vermittler aus den Museen, als auch die Neueinsteiger aus der Werkstatt ihre Expertise ausgeweitet. Wie spreche ich die Besucher an? Wie erarbeite ich mir den Zugang zu Ausstellungsstücken? Wie vermittele ich die Inhalte an die Besucher? All das haben sie bei den Workshops gemeinsam erarbeitet. Gefördert wird das Projekt durch die Aktion Mensch.

Die Workshops fanden online, bei der Lebenshilfe Frankfurt auf Gut Hausen und im Jüdischen Museum statt. Zusätzlich arbeiten alle Teams in den jeweiligen Museen. Dabei bekommen die Teilnehmenden auch Einblicke hinter die Kulissen des Museums. Durch dieses selbstverständliche Ein- und Ausgehen verschwinden Zugangshemmnisse ganz von selbst. „Kultur für alle“ gewinnt, wenn auch wirklich alle in die Konzeption und Präsentation eingeschlossen sind – das haben alle am Projekt Beteiligten schon vor der Eröffnung mitgenommen.

Welche Wirkungen dieser partizipative Ansatz für das Museumserlebnis mit sich bringt, können Kulturinteressierte bei #einfachreinkommen selbst ausprobieren.

Interessierte melden sich bei der Lebenshilfe Frankfurt bei Maria Hauf unter Telefon 0176/14498288 oder per E-Mail an m.hauf@lebenshilfe-ffm.de.

Im Auge des Betrachters Psychologen der Goethe-Universität relativieren Rückschlüsse von Physiognomie auf Verhalten

© Goethe Universität Frankfurt am Main
© Goethe Universität Frankfurt am Main

Zeige mir Dein Gesicht, und ich sage Dir, wer Du bist! Was in der Kriminalanthropologie begann, hat im Zeitalter massenhafter digitaler Gesichtserkennung Konjunktur: Studien, die von Gesichtsmerkmalen auf Verhaltensdispositionen schließen. Ein Team um die Psychologin Prof. Dr. Sabine Windmann an der Goethe-Universität hat nun untersucht, warum breite Gesichter aggressiver wirken. Ein Ergebnis: Wie breit ein Gesicht erscheint, hängt vor allem von der geäußerten Emotion ab.

FRANKFURT. Die Gesichtsmerkmale eines Mannes lassen auf seine kriminelle Veranlagung schließen. Diese These vertrat der italienische Arzt Cesare Lombroso, der im 19. Jahrhundert die kriminalanthropologisch ausgerichtete Kriminologie begründete. Von ihr führt eine direkte Linie zu den Nationalsozialisten: Diesen dienten Lombrosos Thesen und seine Methoden der Vermessung von Gesichtern als Vorlage für rassenbiologische Theorien und medizinisch-eugenische Programme.

Spekulative Annahmen zur Physiognomie gerieten in der Nachkriegszeit zu Recht in Misskredit. Im letzten Jahrzehnt jedoch haben neuere wissenschaftliche Erkenntnisse der Verhaltensendokrinologie, eine Disziplin, die den Zusammenhang zwischen Hormonen und Verhalten untersucht, neue Impulse gesetzt. Einzelne Befunde erweckten den Verdacht, dass Testosteron in der Pubertät sowohl die Entwicklung neuronaler Schaltkreise im Gehirn prägt als auch das Breitenwachstum der Gesichtsknochen. Die Wissenschaftler vermuteten: Wenn ein hoher Testosteronspiegel in der Jugend die Entwicklung sowohl aggressiv-dominanter Persönlichkeitszüge begünstigt als auch der Gesichtsbreite, dann müsste sich das eine an dem anderen „ablesen“ lassen. Sie parametrisierten sodann die Gesichtsbreite als horizontale Distanz zwischen linkem und rechtem Wangenknochen relativ zur Gesichtshöhe (gemessen als vertikaler Abstand von Nasenwurzel zum oberem Lippenrand), womit ein Maß definiert wurde, das von der reinen Größe des Gesichts unabhängig ist.

Und tatsächlich wurden in der Folgezeit zahlreiche Studien publiziert, die rein korrelativ zeigten, dass Männer mit relativ hohem Gesichtsbreitenwert von sich selbst und anderen als aggressiver und dominanter eingeschätzt werden, häufiger lügen und betrügen, im Sport aufgrund von Fouls vermehrt Strafen erhalten, in gewaltsamen Auseinandersetzungen weniger häufig unterliegen und (im Staat Florida) sogar häufiger zum Tode verurteilt werden.

Prof. Dr. Sabine Windmann, Psychologin an der Goethe-Universität, hat nun die Korrelation von Gesichtsbreite und Aggressivität gemeinsam mit einem Team von fünfzehn Studierenden genauer untersucht. In einer Reihe von Experimenten wurde die Perspektive auf das Phänomen gewechselt, indem nicht mehr die mehr oder minder breiten Gesichter von mehr oder minder aggressiven Persönlichkeiten vermessen wurden, sondern umgekehrt Beobachter gebeten wurden, Gesichtsformen gemäß einer Persönlichkeitsbeschreibung zu generieren. Die Forschungsfrage lautete: Nutzen Beobachter Gesichtsbreite als Signal für soziale Bedrohung und Dominanz? Kennen sie die Verbindung; existiert diese in ihrer mentalen Vorstellung?

Im psychologischen Labor wurden Proband*innen gebeten, das Bild eines aggressiv-dominanten Mannes im Vergleich zu einem friedfertig-unterwürfigen Mann entweder frei zu zeichnen, aus einer Auswahl von vorgegebenen Gesichtsmerkmalen verschiedener Größe und Form zusammenzusetzen oder durch Veränderung einer neutralen Vorlage am PC zu „fotoshoppen“.

Die Resultate schienen zunächst das bekannte Muster zu bestätigen: Die gezeichneten und die foto-editierten Gesichter wiesen für aggressive Männer im Mittel eine breitere Wangenpartie auf für friedliebende Männer; nur in den Puzzles fand sich kein Zusammenhang. Auffällig war allerdings, dass die „breiteren“ Gesichter häufig einen ärgerlichen, wütenden Gesichtsausdruck zeigten. Vor allem waren die Augenbrauen in der Mitte nach unten gezogen, wodurch sich das Höhenmaß änderte und damit der genutzte Parameter. In einer weiteren Studie forderten die Psychologen die Probanden deshalb auf, die Gesichter als „Pokerface“, also völlig emotionslos, darzustellen. Prompt reduzierte sich das Verhältnis von Gesichtsbreite zu –höhe. Weitere Untersuchungen und statistische Modellierungen bestätigten, dass die Verbindung zwischen Gesichtsform und Persönlichkeit so gut wie vollständig von der dargestellten Zustandsemotion abhing. Dabei war nicht die Breite, sondern die Höhe des Gesichts entscheidend. „Wir können davon ausgehen, dass die knochenbasierte Gesichtsbreite in der Vorstellungswelt keine nennenswerte Bedeutung für den Schluss auf die Persönlichkeit hat“, schließt Windmann. „Überzeugender scheint, dass eine geringe Gesichtshöhe mit Zustandsemotionen wie Ärger und Wut verwechselt und dann mit Aggressivität und Dominanz gleichgesetzt wird.“ Das könne in der Vorstellung ebenso geschehen wie in der Wirklichkeit.

Ironischerweise kann die konsistente Unterstellung von aggressiven Charakterzügen durch Beobachter im Endeffekt dieselbe Wirkung haben wie der ursprünglich vermutete testosteronvermittelte Zusammenhang. „Stellen Sie sich vor, dass alle Menschen, die Sie nicht gut kennen, Ihnen mit Argwohn und Misstrauen begegnen würden, weil sie Ihnen aufgrund Ihrer tiefstehenden Augenbrauen ein hohes Aggressivitätspotential unterstellen – wieder und wieder, ein Leben lang“, erklärt die Professorin. „Wie denken Sie, würde sich das auf Ihre Persönlichkeitsentwicklung auswirken?“ Wissenschaftlich sei es essentiell, den vermittelnden Mechanismus zu verstehen, gerade wenn Diskriminierung und Stereotypisierung drohen. Darüber hinaus seien ausreichend große Fallzahlen und Replikationen erforderlich, um zufällige Scheinbefunde zu entlarven. Hätte Lombroso diese Prinzipien beherzigt, hätte er die Abwegigkeit seiner Thesen vielleicht selbst erkannt.

Publikation: Sabine Windmann, Lisa Steinbrück, Patrick Stier: Overgeneralizing Emotions: Facial Width-To-Height Revisited, Preprint in Emotion Study (September 2021); https://psyarxiv.com/r84hb/

Finalisten für 42. ZDF-„aspekte“-Literaturpreis stehen fest

Buchtitel der Shortlist ZDF-aspekte-Literaturpreis 2021 ©  ZDF /Foto Simone Brand.
Buchtitel der Shortlist ZDF-aspekte-Literaturpreis 2021 © ZDF /Foto Simone Brand.

2021 wird zum 42. Mal der ZDF-„aspekte“-Literaturpreis für das beste literarische Debüt des Jahres verliehen. Das Finale haben vier Romane erreicht:
Timon Karl Kaleyta „Die Geschichte eines einfachen Mannes“ (Piper), Lisa Krusche „Unsere anarchistischen Herzen“ (S. Fischer), Ariane Koch „Die Aufdrängung“ (edition suhrkamp) und Mithu Sanyal „Identitti“ (Hanser).

Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 21. Oktober 2021, 11.00 Uhr, auf dem „Blauen Sofa“ im Rahmen der Frankfurter Buchmesse statt. Die Preisträgerin oder der Preisträger wird in der „aspekte“-Sendung am Freitag, 22. Oktober 2021, 23.30 Uhr im ZDF, vorgestellt.

Mitglieder der diesjährigen Jury sind Mara Delius (Die Welt) Daniel Fiedler (ZDF), David Hugendick (ZEIT Online), Ludwig Lohmann (Buchhändler) und Nicola Steiner (Literaturclub, SRF).

Das ZDF vergibt den „aspekte“-Literaturpreis seit 1979 für das beste deutschsprachige Prosa-Debüt. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Preis war in der Vergangenheit oft Start einer großen literarischen Karriere. Mit ihm wurden Autoren und Autorinnen wie Deniz Ohde, Vea Kaiser, Katja Petrowskaja, Thomas Hürlimann, Ingo Schulze, Zoë Jenny, Stephan Thome, Eugen Ruge, Hanns-Josef Ortheil, die spätere Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe und die spätere Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller ausgezeichnet.

HessenFilm vergibt Höchstförderung an Spielfilmdebüt von Kasseler Regisseurin Insgesamt mehr als 2,5 Millionen Euro an 22 Film- und Serienprojekte

Wiesbaden. 22 Film- und Serienprojekte erhalten in der aktuellen Förderrunde der HessenFilm und Medien GmbH insgesamt mehr als 2,5 Millionen Euro. Darunter ist eine Förderung von einer Million Euro für das Langfilm-Debüt der Kasseler Filmemacherin Frauke Lodders. Das haben die jeweiligen Jurys unter dem Vorsitz von Anna Schoeppe, Geschäftsführerin der HessenFilm und Medien, entschieden.

„In den aktuellen Förderrunden unterstützen wir neue Geschichten für Leinwand und Bildschirm, die vielseitiger nicht sei könnten. Etwa den Animationsfilm ‚Whaling‘, der den Kampf zwischen Menschen und Meer zeigt, wenn die Ozeane durch die Klimakatastrophe ansteigen. Oder das Drehbuch zur Action-Komödie ‚Herr Schwarz‘, das den Nachfolger des Sensenmannes während seiner Probezeit begleitet“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „In der Produktionsförderung gratuliere ich besonders Frauke Lodders, die mit der Höchstfördersumme von einer Million Euro ihr Spielfilmprojekt ‚Am Ende des Sommers‘ komplett in Hessen umsetzen wird.“

Frauke Lodders wendet sich nach ihrem Dokumentarfilm „Unzertrennlich – Leben mit behinderten und lebensverkürzt erkrankten Geschwistern“ wieder einem fiktionalen Stoff zu und arbeitet an ihrem ersten Langspielfilm. Schon für das von der HessenFilm geförderte Drehbuch des Kinofilms „Am Ende des Sommers“ erhielt sie den Hessischen Filmpreis 2019 und eine Projektentwicklungsförderung. Mit der aktuellen Produktionsförderung in Höhe von einer Millionen Euro kann die Regisseurin und Autorin nun die Dreharbeiten für ihr Familiendrama, das aus Sicht zweier jugendlicher Geschwister erzählt wird, im kommenden Frühjahr in Hessen umsetzen.

Die Frankfurter U5 Filmproduktion widmet sich in dem mit 78.000 Euro geförderten Dokumentarfilm „German Games“ dem Kosmos von Brettspielen, der während der Pandemie eine Renaissance erlebte. In seinem Film begleitet der hessische Regisseur Hendrik M. Schmitt die kreativen Köpfe im wenig bekannten Berufsfeld der Spielentwicklung, prägende Figuren ebenso wie Newcomer mit ihren neuen Ideen.

Auch sechs hessische Drehbücher entstehen mit Hilfe einer Gesamtfördersumme von knapp 145.000 Euro. Darunter die neue Tragikomödie „Vor den Mauern warten sie“. des Bensheimers Peter Meister. Für dessen skurrile Komödie „Das Schwarze Quadrat“ , die im Herbst in die Kinos kommt, fördert die HessenFilm den Verleih bei Port au Prince Pictures mit 30.000 Euro. Für Lisa Bierwirths Debütfilm „Le Prince“, der ab dem 30. September in den deutschen Kinos läuft, erhält der Berliner Verleih 30.000 Euro. Auch der hessische Nachwuchsregisseur Jakob Zapf feiert mit seinem Spielfilmdebüt „Eine Handvoll Wasser“ im Frankfurter jip Filmverleih am 24. Oktober Kinostart (14.000 Euro). „Jetzt, wo wir alle endlich wieder Filme im Kino sehen können, freue ich mich besonders, dass wir drei starke Debüts aus Hessen im Verleih unterstützen“, erklärt Anna Schoeppe. „Zudem entstehen mit den aktuellen Förderungen neue Geschichten in und aus Hessen, ‚Fellinger‘ etwa, eine Hommage der Pandora Film an den langjährigen Lektor des Frankfurter Suhrkamp Verlages, Raimund Fellinger. Mit dem Drama ‚Milchzähne‘ und dem Thriller ‚The Dive‘ unterstützen wir auch zwei hervorragende internationale Koproduktionen, an denen in Hessen ansässige Unternehmen beteiligt sind.“

Über HessenFilm und Medien

Als erste Ansprechpartnerin in Sachen Filmförderung stärkt die HessenFilm und Medien die hessische Film- und Medienbranche und hilft dem Land, seine Position als Kultur- und Wirtschaftsstandort für die Zukunft weiter auszubauen. Sie unterstützt sowohl die künstlerische wie auch die kommerzielle Qualität von Filmproduktionen, um optimale Bedingungen für die hessische Kreativwirtschaft zu schaffen. Gesellschafter der HessenFilm und Medien GmbH sind das Land Hessen (90 Prozent) und der Hessische Rundfunk (zehn Prozent).

Mehr Informationen unter: www.hessenfilm.de

Neuausrichtung der Schirn Kunsthalle Frankfurt – Veranstaltungsprogramm Oktober 2021

Mit einer umfassenden Retrospektive beleuchtet die Schirn, wie Paula Modersohn-Becker zentrale Tendenzen der Moderne vorwegnahm.  © Foto Diether v Goddenthow
Mit einer umfassenden Retrospektive beleuchtet die Schirn, wie Paula Modersohn-Becker zentrale Tendenzen der Moderne vorwegnahm. © Foto Diether v Goddenthow

ffm. Schirn-Aufsichtsratsvorsitzender Oberbürgermeister Peter Feldmann zeigt sich erfreut, dass Kulturdezernentin Ina Hartwig und Philipp Demandt – der in Personalunion Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt, des Städel Museums und der Liebieghaus Skulpturensammlung ist – übereingekommen sind, die Schirn ab Mitte kommenden Jahres neu auszurichten. Im Zuge dessen soll die in den vergangenen fünf Jahren von Demandt erfolgreich geführte Ausstellungshalle wieder in struktureller und inhaltlicher Eigenständigkeit gestärkt und mit einer eigenen Leitung versehen werden. Demandt wird als Schirn-Direktor diesen Übergang mit einer vertraglichen Verlängerung bis Ende Juni 2022 begleiten, vorbehaltlich einer entsprechenden Zustimmung durch den Magistrat am Freitag, 17. September.

Oberbürgermeister Feldmann sagt: „Die Schirn ist immer anders und überraschend – die Ausstellungen machen weltweit Furore. Mit Philipp Demandt wird die Neuausrichtung nicht nur ein Kenner des Hauses, sondern auch der internationalen Kunstszene und ihrer Verbindungen begleiten. Das freut mich sehr und ich bin sicher, dass die Schirn nach diesem Prozess ihre Strahlkraft nochmals vergrößern wird.“

Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Hartwig führt aus: „Die Schirn Kunsthalle Frankfurt soll neu ausgerichtet werden und im Kontext eines Clusters Moderne und Gegenwart an inhaltlicher und struktureller Eigenständigkeit gewinnen. Philipp Demandt gilt für seine erfolgreiche Arbeit als Direktor der Schirn mein größter Dank. Er hat in den vergangenen fünf Jahren mit einem international ausgerichteten, diskursiven und diversen Programm die Schirn ganz maßgeblich in ihrer Bedeutung als einer der wichtigsten Kunsthallen dieses Landes weiterentwickelt. Ich bin Philipp Demandt ausgesprochen dankbar, dass er die bevorstehende Phase des Übergangs begleiten wird. Als Direktor des Städel Museums und der Liebieghaus Skulpturensammlung bleibt er der Stadt Frankfurt am Main verbunden und wird mit seiner Handschrift den Kulturstandort Frankfurt weiter prägen.“

Schirn-Direktor Demandt sagt: „Die Schirn hat sich den Ruf als einer der bedeutendsten Kunsthallen Europas erworben, die mit wegweisenden Ausstellungen ein großes Publikum erreicht. Rund 300 Künstlerinnen und Künstler aus zwei Jahrhunderten und über 40 Nationen haben wir allein in den vergangenen fünf Jahren in Frankfurt präsentiert – ein in Deutschland wohl einzigartiger Wert. Angesichts der großen Pläne am Städel Museum und der Liebieghaus Skulpturensammlung in den kommenden Jahren werde ich mich auf die Leitung dieser beiden Häuser fokussieren; zugleich unterstütze ich Kulturdezernentin Ina Hartwig in ihrem Wunsch, die Schirn zukünftig wieder eigenständiger zu denken. Auch in veränderten Konstellationen kann sich die Schirn der vollumfänglichen Unterstützung durch das Städel Museum und seinen Direktor sicher sein.“

Die Schirn Kunsthalle Frankfurt wurde 1986 eröffnet, und hat bislang auf rund 2000 Quadratmetern mehr als 250 Ausstellungen präsentiert, die von mehr als 9,5 Millionen Besucherinnen und Besuchern gesehen wurden. Unter der Führung von Philipp Demandt gehörten Ausstellungen wie „Fantastische Frauen. Surreale Welten von Frida Kahlo bis Louise Bourgeois“, „Magritte. Verrat der Bilder“ und „Basquiat. Boom for Real“ zu Publikumsmagneten. Auch Ausstellungen wie „Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh und Hesam Rahmanian“, „Big Orchestra“, „Power to the People. Politische Kunst jetzt“ oder zuletzt „Magnetic North. Mythos Kanada in der Malerei 1910 – 1940“ und „Gilbert & George. The Great Exhibition“ erzielten in Deutschland und international beachtliche Wirkung. Einen besonderen Fokus legte Demandt auf die Erweiterung des kunsthistorischen Kanons sowie auf die Arbeit von Künstlerinnen, etwa mit den Soloausstellungen zu „Lee Krasner“ oder „Hannah Ryggen“.

Oberbürgermeister Feldmann ergänzt: „Philipp Demandt hat die Sanierung der Schirn im Jahr 2018 zusammen mit dem Dezernat Kultur und Wissenschaft maßgeblich vorangetrieben. So konnten in weniger als vier Monaten erhebliche Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden.“ Mit zahlreichen neuen Angeboten und digitalen Initiativen habe die Bildungs- und Vermittlungsarbeit unter Philipp Demandts Führung weiter ausgebaut und gestärkt werden können.

Veranstaltungsprogramm Schirn Kunsthalle Frankfurt Oktober 2021

Die Schirn widmet sich ab dem 8. Oktober dem Gesamtwerk Paula Modersohn-Beckers (1876–1907) und zeigt in einer umfassenden Retrospektive, wie die Künstlerin zentrale Tendenzen der Moderne vorwegnahm. Die Ausstellung versammelt 116 Gemälde und Zeichnungen aus allen Schaffensphasen und präsentiert einen aktuellen Blick auf das Werk dieser frühen Vertreterin der Avantgarde, die sich entschieden über gesellschaftliche und künstlerische Konventionen ihrer Zeit hinwegsetzte. In der nach prägnanten Serien und Bildmotiven gegliederten Präsentation stehen insbesondere auch Modersohn-Beckers außergewöhnlicher Malduktus und ihre künstlerischen Methoden im Fokus, die zu einer vielfältigen Rezeption ihres Schaffens beitrugen.

Begleitend zur Ausstellung findet am Dienstag, dem 19. Oktober um 19 Uhr eine Lesung aus dem Briefwechsel zwischen Paula Modersohn-Becker und Otto Modersohn mit der Schauspielerin Verena Güntner und dem Schauspieler Robert Levin statt.

Vom 19. bis 22. Oktober bietet die Schirn ein Herbstferienprogramm für Kinder und Jugendliche von 6 bis 12 Jahren an. An jeweils zwei Tagen entstehen nach dem Besuch der Ausstellung und inspiriert von Paula Modersohn-Beckers Porträts eigene gemalte, gezeichnete oder fotografierte Selbstdarstellungen.

In der Ausstellung „Paula Modersohn-Becker“ finden ab dem 8. Oktober jeweils mittwochs um 19 Uhr, donnerstags um 20 Uhr und samstags um 17 Uhr einstündige Überblicksführungen statt.

Mit der Ausstellung „Kara Walker. A Black Hole is Everything a Star Longs to be“ präsentiert die Schirn ab dem 15. Oktober eine der profiliertesten US-amerikanischen Künstlerinnen der Gegenwart. Für die Ausstellung öffnet Kara Walker erstmals ihr umfassendes zeichnerisches Archiv und zeigt über 650 Arbeiten sowie eine Auswahl ihrer Filme, mit denen sie provokativ und eindrücklich Rassismus, Sexualität, Unterdrückung und Gewalt in den Fokus nimmt. Unerbittlich rüttelt Walker an Geschichtsbildern und bezieht sich dabei immer wieder auf historische wie aktuelle Ereignisse und Themen – vom transatlantischen Menschenhandel bis zur Präsidentschaft von Barack Obama.

Bei einem Artist Talk spricht Künstlerin Kara Walker am Samstag, dem 16. Oktober um 19 Uhr mit Yasmil Raymond, Kuratorin für Bildende Kunst und Rektorin der Städelschule in Frankfurt, über Werke und Konzeption der Ausstellung.

An den Donnerstagen, 21. und 28. Oktober finden jeweils um 19.30 Uhr die ersten zwei Ausgaben der von Filmregisseur Oliver Hardt kuratierten 4-teiligen Filmreihe „Schwarz ist keine Farbe I Black is not a Colour“ statt, die sich multiperspektivisch mit den vielfältigen Lebensrealitäten von BPoC in Deutschland beschäftigt. Zu den Filmen diskutiert Oliver Hardt mit von ihm geladenen Gästen.

Einstündige Überblicksführungen durch die Ausstellung „Kara Walker. A Black Hole is Everything a Star Longs to be“ können ab dem 15. Oktober jeweils mittwochs um 20 Uhr, donnerstags um 19 Uhr und samstags um 16 Uhr besucht werden.

Das gesamte Veranstaltungsprogramm für Oktober 2021 können Sie als PDF-Dokument hier öffnen.

Aktuelle Informationen zu möglichen Änderungen aufgrund der Corona-Pandemie sowie Hygiene- und Verhaltensregelungen unter www.schirn.de/corona.

SCHIRN KUNST­HALLE FRANK­FURT am Main GmbH
Römer­berg
D-60311 Frank­furt am Main
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Hessischer Denkmalschutzpreis würdigt leidenschaftlichen Einsatz fürs Kulturerbe Preise im Wert von insgesamt 27.500 Euro vergeben

Verleihung des Hessischen Denkmalschutzpreises 2021 im Wert von insgesamt 27.500 Euro, Schloss Biebrich. © Foto Diether v. Goddenthow
Verleihung des Hessischen Denkmalschutzpreises 2021 im Wert von insgesamt 27.500 Euro, Schloss Biebrich. © Foto Diether v. Goddenthow

Wiesbaden. Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat heute den Hessischen Denkmalschutzpreis 2021 überreicht. Die Auszeichnung ehrt Privatpersonen und Organisationen, die eine Leidenschaft teilen: Sie haben mit individuellen Lösungen, handwerklich-technischem Geschick und besonderem Einsatz Denkmäler instandgesetzt oder erforscht. Die Preisträgerinnen und Preisträger kommen aus Fulda, Limburg, Waldbrunn-Ellar (Landkreis Limburg-Weilburg), Herleshausen-Nesselröden (Werra-Meißner-Kreis), Meißner-Abterode (Werra-Meißner-Kreis), Heidenrod-Laufenselden (Rheingau-Taunus-Kreis) und Mücke-Ober-Ohmen (Vogelsbergkreis). Zudem wurde der Ehrenamtspreis an drei vorbildliche Maßnahmen in Darmstadt, Espenau-Mönchehof (Landkreis Kassel) und Allendorf a.d. Lumda (Landkreis Gießen) verliehen.

Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn: „Um Kulturdenkmäler zu erhalten, brauchen wir Menschen, die sie mit Verständnis für das Können früherer Generationen und Einfühlungsvermögen für historische Techniken pflegen. Ihr Engagement, ihre Ausdauer und auch ihren finanziellen Einsatz würdigen wir mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis. Denkmalpflege ist lebendig und dynamisch; sie verbindet Tradition mit der Moderne und bringt Leben in alte Mauern. Privates Denkmalengagement und eine dem Gebäude angemessene Nutzung leiste einen zentralen Beitrag dazu, unser Kulturerbe lebendig und authentisch zu erhalten. Und es trägt zur Nachhaltigkeit bei: Mit jedem Stein, jedem Balken, jeder Wand, die erhalten werden, schonen wir vorhandene Ressourcen. Ich gratuliere zur Auszeichnung und wünsche allen Preisträgerinnen und Preisträgern viel Freude und Schaffenskraft für neue Projekte!“

Der Hessische Denkmalschutzpreis ist mit 20.000 Euro dotiert. Das Geld stiftet die Lotto Hessen GmbH, die den Preis mit dem Landesamt für Denkmalpflege in Hessen im Jahr 1986 ins Leben gerufen hat. Hinzu kommt als eigene Kategorie des Hessischen Denkmalschutzpreises der Ehrenamtspreis. Das Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro stellt die Hessische Staatskanzlei.

1. Preis für ihre Arbeit am Herrenhaus Schloss Nesselröden in Herleshausen-Nesselröden (Werra-Meißner-Kreis) (v.l.n.r.) Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn, Dorothee Hoffmann, Leiterin der Unternehmenskommunikation/Pressesprecherin, Michaela Kruse, Prof. Dr. Friedrich Kruse, Dr. Heinrich Kruse und Prof. Dr. Markus Harzenetter, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen. © Foto Diether v. Goddenthow
1. Preis für ihre Arbeit am Herrenhaus Schloss Nesselröden in Herleshausen-Nesselröden (Werra-Meißner-Kreis) (v.l.n.r.): Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn, Dorothee Hoffmann, Leiterin der Unternehmenskommunikation/Pressesprecherin, Michaela Kruse, Prof. Dr. Friedrich Kruse, Dr. Heinrich Kruse und Prof. Dr. Markus Harzenetter, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen. © Foto Diether v. Goddenthow

Der erste Preis für Privatpersonen wird 2021 zweimal verliehen: Georg und Bettina Gröschen aus Waldbrunn-Ellar (Landkreis Limburg-Weilburg) haben das „Wellehannese-Haus“, ein Ensemble aus Winkelhofreite mit Fachwerkhaus, Scheune und Bauerngarten aus dem 17. und 18. Jahrhundert, vor dem Abriss bewahrt und zu einem Schmuckstück in der Ortsmitte gemacht. Ebenfalls den ersten Platz belegen Prof. Dr. Friedrich Kruse, Dr. Heinrich Kruse und Michaela Kruse für ihre Arbeit am Herrenhaus Schloss Nesselröden in Herleshausen-Nesselröden (Werra-Meißner-Kreis). Besonders wichtig war ihnen die Erhaltung der Falzbieberziegel – fehlende Exemplare ließen sie von einer Manufaktur nachformen.

1. Preis Herrenhaus Schloss Nesselröden in Herleshausen-Nesselröden (Werra-Meißner-Kreis) © LfDH
1. Preis Herrenhaus Schloss Nesselröden in Herleshausen-Nesselröden (Werra-Meißner-Kreis) © LfDH

Auch den zweiten Preis gibt es zweimal: Gerd Rixmann aus Heidenrod-Laufenselden (Rheingau-Taunus-Kreis) bekommt ihn für seine Initiative bei der Rettung des Kulturhauses im Barockstil. Dank einer aufwändigen Dach- und Fachwerkinstandsetzung schmückt es heute wieder den Ortskern von Laufenselden. Peter Sichau wird für die Sanierung des Wohnhauses Angel 11 in Fulda geehrt – inklusive der im originalen Grün gefärbten Kratzputzfassade. Das 1926 erbaute Gebäude stand lange leer und ist jetzt wieder ein Wohnhaus.

Den dritten Preis sicherten sich Zandra Martinez und Ulrich Malessa aus Mücke-Ober-Ohmen (Vogelsbergkreis) für die Sanierung des Koallese-Hauses, dessen Name vermutlich auf das Kohle-Lesen zurückzuführen ist. Mit seinen beinahe 500 Jahren gehört es zu Hessens ältesten Fachwerkhäusern.

Der erste Preis unter den öffentlichen Preisträgern geht an die Stadt Limburg für die behutsame Sanierung des Limburger Schlosses: Die Jury lobte die hohe Wertschätzung des Bestandes und die Anpassung an die Anforderungen eines zeitgemäßen städtischen Gebäudes.

Einen Sonderpreis bekommen „Aufwind – Verein für seelische Gesundheit“ und die Freundinnen und Freunde des jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis: Gemeinsam haben sie aus einer 1871 gebauten ehemaligen Synagoge in Meißner-Abterode einen Lern- und Gedenkort für jüdische Vergangenheit gemacht.

Der von der Hessischen Staatskanzlei gestiftete Ehrenamtspreis geht an drei Gewinnerinnen und Gewinner und ist mit insgesamt 7.500 Euro dotiert. Der Verein für Denkmalpflege Mönchshaus wird für die Instandsetzung des Mönchshauses in Espenau-Mönchehof (Landkreis Kassel) geehrt, er hat dem vermutlich um 1210 im romanischen Stil gebauten Gebäude neues Leben eingehaucht. Die Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte Allendorf a. d. Lumda (Landkreis Gießen) bekommt den Ehrenamtspreis für ihre Forschungen zur Heimatgeschichte. Der Verein „Zusammen in der Postsiedlung“ hat den Kiosk Moltkestraße saniert und zu einem Treffpunkt des Quartiers umgewandelt.

„Es ist wichtig, unsere Denkmäler zu bewahren, denn sie sind ein Stück Heimat und erzählen von der Geschichte unseres Landes. Ich bin tief beeindruckt, mit welcher Kraft, Leidenschaft und Sachverstand sich viele Ehrenamtliche über Jahre und Jahrzehnte ideell, oft aber auch finanziell dafür einsetzen, dieses historische Erbe zu schützen. Ihnen gebührt großer Dank und unsere Anerkennung, die wir heute mit der Preisverleihung besonders zum Ausdruck bringen wollen“, sagte der per Video zugeschaltete Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer.

„Wir haben es in diesem Jahr mit einer besonders großen Anzahl von herausragenden Maßnahmen zu tun, von deren Qualität wir uns vorab im Rahmen einer zweitägigen Jurybereisung quer durch Hessen überzeugt haben: Im Umgang mit ihren Gebäuden haben die Denkmaleigentümer ausnahmslos mit viel Idealismus, großer Sensibilität und bewundernswertem Engagement großartige Lösungen gefunden. In allen Fällen geht die handwerkliche Qualität weit über das geforderte Maß hinaus. Mit dem Denkmalschutzpreis wollen wir zusammen mit der Lotto Hessen GmbH und der Hessischen Staatskanzlei auch in Zukunft Maßstäbe für den Umgang mit unserem herausragenden baukulturellen Erbe in Hessen setzen“, so Prof. Dr. Markus Harzenetter, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen.

Dorothee Hoffmann,  Leiterin der Unternehmenskommunikation ergänzt: „Seit der Einführung der Rubbelloslotterie im Jahr 1986, deren Erträge ausschließlich in die Denkmalpflege in Hessen fließen, verleihen wir gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege den Hessischen Denkmalschutzpreis. In diesem Jahr wird dies zum 36. Mal der Fall sein. 265 Preisträger konnten wir einschließlich der Preisträger 2021 inzwischen auszeichnen, die Vorbildliches für das kulturelle Erbe in Hessen geleistet haben – und so auch andere dazu motivieren, weitere Denkmäler zu sichern. Das ist für uns alle ein Gewinn.“

Preisträgerinnen und Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2021

Gruppenfoto der diesjährigen Preisträger des Hessischen Dankmalschutzpreises auf der Treppe von Schloss Biebrich. © Foto Diether v. Goddenthow
Gruppenfoto der diesjährigen Preisträger des Hessischen Dankmalschutzpreises auf der Treppe von Schloss Biebrich. © Foto Diether v. Goddenthow

 

Objekt Preis Preisgeld Preisträger/in
Kategorie Private Preisträger/innen
Wellehannese-Haus in Waldbrunn-Ellar (Landkreis Limburg-Weilburg) Hessischer Denkmalschutzpreis, erster Platz 5.000 Euro Georg und Bettina Gröschen
Herrenhaus Schloss Nesselröden (Werra-Meißner-Kreis) Hessischer Denkmalschutzpreis,
erster Platz
5.000 Euro Prof. Dr. Friedrich Kruse, Dr. Heinrich Kruse und Michaela Kruse
Kulturhaus in Heidenrod-Laufenselden (Rheingau-Taunus-Kreis) Hessischer Denkmalschutzpreis,
zweiter Platz
3.500 Euro Gerd Rixmann
Angel 11 in Fulda Hessischer Denkmalschutzpreis,
zweiter Platz
3.500 Euro Peter Sichau
Koallese-Haus in Mücke-Ober-Ohmen (Vogelsbergkreis) Hessischer Denkmalschutzpreis,
dritter Platz
3.000 Euro Zandra Martinez und Ulrich Malessa
Kategorie Öffentliche Preisträger/innen
Schloss Limburg Hessischer Denkmalschutzpreis,
erster Platz
Undotiert Stadt Limburg
Sonderpreis
Synagoge in Meißner-Abterode (Werra-Meißner-Kreis) Hessischer Denkmalschutzpreis,
Sonderpreis
Undotiert „Aufwind – Verein für seelische Gesundheit“ und „Freundinnen und Freunde des jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis e.v.“
Ehrenamtspreis
Mönchshaus in Espenau-Mönchehof (Landkreis Kassel) Hessischer Denkmalschutzpreis, Ehrenamtspreis 4.000 Euro Verein für Denkmalpflege Mönchshaus e.V.
Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte Allendorf a.d. Lumda Hessischer Denkmalschutzpreis,Ehrenamtspreis 2.500 Euro Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte Allendorf a.d. Lumda
Kiosk Moltkestraße in Darmstadt Hessischer Denkmalschutzpreis,Ehrenamtspreis 1.000 Euro Verein Zusammen in der Postsiedlung e.V.

 Infos zu preisgekrönten  Objekten

 

Erfolgreich, preisverdächtig und massiv vor Ort: Kinder- und Jugendmedien auf der Frankfurter Buchmesse

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In den für Familien besonders herausfordernden letzten Monaten kann die Bedeutung von Kinder- und Jugendmedien nicht hoch genug eingeschätzt werden. So greifen Jugendliche im Alter von 10-19 Jahren um 25 Prozent häufiger zum Buch als vor der Pandemie. Und im Lizenzverkauf ins Ausland zählen Kinder- und Jugendmedien zur wichtigsten Warengruppe („Umfrage im Januar 2021 zu Mediennutzungs- und Kaufverhalten in Zeiten von Corona“, Quelle: GfK Consumer Panel Media*Scope Buch).

Der Erfolg spiegelt sich auch in der Präsenz auf der Frankfurter Buchmesse (20.-24. Oktober 2021) wider: So stellen über 240 Anbieter von Kinder- und Jugendmedien aus. Darunter sind Verlage wie Carlsen , Magellan, Oetinger, Penguin Junior, Ravensburger und Thienemann-Esslinger. Auch die Internationalität ist mit Ausstellern aus Ägypten, Belgien, China, Italien, Russland, Taiwan und Ungarn garantiert. Außerdem stellen diverse internationale Verlage mit dem Schwerpunkt Afrika im Rahmen des Einladungsprogramms der Frankfurter Buchmesse in Halle 4.1 aus.

„Sowohl Verlage als auch Buchhandlungen haben in der Pandemie mit kreativen Lösungen – wie etwa digitalen Live-Lesungen oder Online-Sprechstunden mit Autor*innen –die Nähe zu den Leser*innen gehalten“, so Birgit Fricke, Sales Managerin und Expertin Kinder- und Jugendmedien der Frankfurter Buchmesse. Ebenfalls ganz im Sinne der Leser*innen-Nähe bietet die Stadtbücherei Frankfurt in einem Bücherbus der Dream Academy Lese-Aktionen für Jugendliche auf der Agora vor den Messehallen an.

Preisverleihungen
Neben den zahlreichen internationalen Ständen stellen auch Preisverleihungen im Rahmen der Frankfurter Buchmesse die Kinder -und Jugendmedien in den Fokus:
So wird der Deutsche Jugendliteraturpreis am Messefreitag, 22. Oktober 2021, ab 17.30 Uhr im Saal Harmonie verliehen. Die Veranstaltung findet als hybrides Format statt: Vor Ort mit 200 Gästen und digital im Facebook-Livestream (facebook.com/ArbeitskreisJugendliteratur). Außerdem wird am Messemittwoch, 20. Oktober 2021, die Serafina, deutscher Nachwuchspreis für Illustration, verliehen. (Struwwelpeter Museum, ab 18.00 Uhr) Die Tommi-Preisverleihung für die besten, von einer Kinder-Jury ausgewählten Software-Produkte wird live über den KIKA-Kanal ausgestrahlt (Messesonntag, 24. Oktober 2021. Mehr: kindersoftwarepreis.de).

Ausstellung: K³ – Kinder Kunst Kolumba
K³ – Kinder Kunst Kolumba ist ein Forschungsprojekt des Kunstmuseums Kolumba in Köln und der Schreib- und Druckwerkstatt Buchkinder Leipzig e. V. Es stellt die von Museen betriebene kulturelle Bildung für Kinder infrage und erforscht die Öffnung von Kulturräumen für die Kreativität von Kindern. Dabei wird K³ nachhaltige neue Formate entwickeln, die als Pilotprojekt für andere Kunstmuseen gelten. K³ wird u.a. von der Kulturstiftung des Bundes unterstützt. Im Rahmen von THE ARTS+ präsentiert der Buchkinder Leipzig e. V. in Filmen, Texten und Dokumentationen den aktuellen Arbeitsstand des Projekts sowie zahlreiche Werke junger Autor*innen.
(THE ARTS+ Areal, Forum Ebene 0)

Frankfurt Young Stories Awards
August 2021: Im zweiten pandemischen Sommer schreiben, vertonen, slammen und verfilmen junge Kreative zwischen 13-22 Jahren, was sie beschäftigt. Dabei sind rund 230 Einsendungen für den Schreibwettbewerb Frankfurt Young Stories entstanden. Sie werden von einer Jury von vier ebenso jungen Buchblogger*innen und Autor*innen beurteilt. Die in fünf Kategorien preisgekrönten Werke werden in der jugend-kultur-kirche sankt peter präsentiert. Das Event wird zusätzlich auf buchmesse.de live gestreamt. Mit auf der Bühne: die Botschafter*innen des Wettbewerbs und Autor*innen Ronya Othmann (Die Sommer, die verbrechen) und Joshua Groß (Flexen in Miami, Entkommen). Nach dem literarischen Programm sind alle Frankfurt Young Stories Autor*innen und ihr Publikum eingeladen, den Messeabend gemeinsam ausklingen zu lassen. Die Frankfurt Young Stories Awards wurden 2021 zum dritten Mal von der Frankfurter Buchmesse mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amts ausgeschrieben.
(Buchmessesamstag, 23. Oktober 2021, ab 19.00 Uhr, jugend-kultur-kirche sankt peter, Stephanstr. 6, 60313 Frankfurt am Main)

How to BookTok – wie die Leidenschaft für Bücher auf TikTok zelebriert wird!
Auf TikTok, der beliebtesten Social Media Plattform der Jugend, hat sich eine Community rund um die Leidenschaft für Bücher entwickelt: BookTok. Seit zwei Jahren wächst BookTok auch in Deutschland rasant – mit Auswirkungen auf Genres wie Kinder- und Jugendbuch, Comics, Romance und Young Adult. Die Buchhändlerin Saskia Papen organisiert als pastellpages auf TikTok reichweitenstarke Challenges rund um Bücher, den Buchpreis „BookTok Awards“, Bookshelf Tours, Autor*innen-Talks u.v.m. Als Abschluss der digitalen Masterclasses (11.-15. Oktober 2021) stellt sie die deutsche BookTok-Community vor. Außerdem gibt sie Tipps, wie Verlage, Buchhändler*innen und Autor*innen sich am besten mit BookTokern vernetzen können.
(Freitag, 15. Oktober, 19.00-20.00 Uhr, Livestream im Rahmen der Masterclassess 2021 auf buchmesse.de/masterclasses)

Lesungen
Während der Messetage finden auch Lesungen von Autor*innen aus der Kinder- und Jugendliteratur statt. Hier eine vorläufige Auswahl, die laufend ergänzt wird:

Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer im Gespräch mit Bärbel Schäfel: Der kleine Medicus (Messesonntag, 24. Oktober 2021, 15.00-15.30 Uhr, ARD-Buchmessenbühne, Festhalle
Lesungen außerhalb des Messegeländes im Rahmen von BOOKFEST city:

Ayse Bosse: Pembo – Halb und halb macht doppelt glücklich (Messefreitag, 22. Oktober 2021, 14.00-15.00 Uhr, Struwwelpetermuseum, Hinter dem Lämmchen 2-4, 60311 Frankfurt am Main)

Stefan Gemmel: Die Yetis sind los! Verflixt und zugeschneit! (Messefreitag, 22. Oktober 2021, 16.00-17.00 Uhr, Struwwelpetermuseum, Hinter dem Lämmchen 2-4, 60311 Frankfurt am Main)

Bernd Hoëcker, Eva von Mühlenfels: Was macht Püüüp? (Messesamstag, 23. Oktober 2021, 11.00-12.00 Uhr, Struwwelpetermuseum, Hinter dem Lämmchen 2-4, 60311 Frankfurt am Main)

Silke Schellhammer: School of Talents (Messesamstag, 23. Oktober 2021, 14.00-15.00 Uhr, Struwwelpetermuseum, Hinter dem Lämmchen 2-4, 60311 Frankfurt am Main)

Lesung der Preisträger*in Deutscher Jugendliteraturpreis 2021 (Messesamstag, 23. Oktober 2021, 14.00-15.00 Uhr. Gallus Theater, Adlerwerke, Kleyerstraße 15, 60326 Frankfurt am Main)

Ulrich Hub: Lahme Ente, blindes Huhn (Messesonntag, 24. Oktober 2021, 11.00-12.00 Uhr, Volksbühne, Großer Hirschgraben 15, 60311 Frankfurt am Main)

Julia Dippel: Belial (Messesonntag, 24. Oktober 2021, 14.00-15.00 Uhr, Volksbühne, Großer Hirschgraben 15, 60311 Frankfurt am Main)

Kathrin Tordasi: Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers (Messefreitag, 22. Oktober 2021, 15.00-16.00 Uhr, Matthäuskirche, Friedrich-Ebert-Anlage 33, 60327 Frankfurt am Main)

 

„Wiesbaden aus der Vogelperspektive – städtebauliche Veränderungen“ der Fotografin und Autorin Erika Noack

Im Foyer des Rathauses ist von Samstag, 25. September, bis Freitag, 8. Oktober, die Ausstellung „Wiesbaden aus der Vogelperspektive – städtebauliche Veränderungen“ mit Fotografien von Erika Noack zu sehen.

Die Ausstellung zeigt die räumliche Entwicklung der Stadt und die Veränderungen ihres baulichen Erscheinungsbildes. Dabei kommt es nicht nur auf das Große und Ganze an, sondern ebenso auf all die kleinen Details inmitten des Geschehens. Aufnahmen aus der Vogelperspektive gestatten tiefe Einblicke in Hinterhöfe und Areale, zu denen man sonst kaum Zugang findet. Der Blick zurück auf städtebauliche Projekte von ihrem Anfang bis zum Abschluss, ruft Erinnerung hervor, die schon fast vergessen sind – zum Beispiel das Quartier Kaiserhof. Vor der Neugestaltung stand hier das American Arms Hotel. Statt Giraffenkäfig heute eine moderne Wohnbebauung und sogar das Loch am Karlsbader Platz ist verschwunden.

Aus einer Höhe von 300 Metern eröffnen sich erstaunliche Blickwinkel und Perspektiven. Nur so sind Größenverhältnisse erkennbar und räumliche Beziehungen deutlich. Mancher Blick führt hinter die Fassaden, mitten hinein ins urbane Geschehen, seine Entfaltungsräume und engen Innenhöfe. Aus diesem Grund gehört es zu Erika Noacks Leben, mehrmals im Jahr „in die Luft zu gehen“. Die Ausstellung führt zu dem Neubau „Museum Reinhard Ernst“, zeigt das „Parkhaus Coulinstraße“, die Entstehung des „Wohngebietes Hainweg“, das moderne „RheinMain CongressCenter“ oder das „Erbenheimer Ohr“. Aber auch kleine, versteckte Umwandlungen gehören zum Stadtbild, so wie die „Kindertagesstätte“ an der Emser Straße und die „Villeninsel“ am Landeshaus. Insgesamt sind Fotoreihen von rund 50 Projekten in Wiesbaden zu sehen.

Dramaturgie im Polarlicht. Skandinavische Literatur auf deutschen Bühnen im Zentrum Baukultur Mainz

Foto: "Baumeister Solnes" von Henrik Ibsen. Eine Aufführung des Freien Schauspiel Ensembles Frankfurt im September 2009 © Felix J. Holland
Foto: „Baumeister Solnes“ von Henrik Ibsen. Eine Aufführung des Freien Schauspiel Ensembles Frankfurt im September 2009 © Felix J. Holland

Im Rahmen der Ausstellung  „Geschichten Raum geben – Skizzen eines Bühnenbildners“ (bis zum 1. Oktober 2021) lädt das Zentrum für Baukultur am 23. September 2021, 18.30 Uhr, ein zu dem außergewöhnlichen  Themenabend „Dramaturgie im Polarlicht. Skandinavische Literatur auf deutschen Bühnen“

Behandelt werden dabei Theaterstücke nordischer Autoren wie z.B. Henrik Ibsen, August Strindberg und Lars Norén. Orientiert am diesjährigen Motto des Kultursommers Rheinlandpfalz „Kompass Europa: Nordlichter“ wirft der Abend damit ein Schlaglicht auf Kunst und Kultur der Länder Nordeuropas. Der Bühnenbildner Gerd Friedrich hat zusammen mit den Regisseuren Reinhard Hinzpeter und Hansgünther Heyme Stücke wie „Romersholm“, „Gustav Adolf“ oder auch „Nachtwache“ ausgestattet. Diese Arbeiten sind Bestandteil der Ausstellung „Geschichten Raum geben“, die Friedrichs Lebenswerk aktuell im Zentrum Baukultur zeigt.

Zum Gesprächsabend begrüßt Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck. Im Anschluss erörtert Kulturjournalistin Shirin Sojitrawalla mit Gerd Friedrich, Reinhard Hinzpeter, Regisseur und Leiter des Freien Schauspiel Ensembles Frankfurt, und Hansgünther Heyme, Regisseur und Theaterleiter der Bühnen Köln, Stuttgart sowie der Ruhrfestspiele und des Theaters im Pfalzbau Ludwigshafen, das Zusammenspiel zwischen Bühnenbild und Inszenierung sowie aktuelle Tendenzen in der Interpretation historischer und zeitgenössischer Stücke an europäischen Bühnen. Die besondere Prägung nordeuropäischer Lebensart und ihr künstlerischer Ausdruck in Dramatik und Raumgestaltung stehen im Mittelpunkt des Gesprächs.

Kooperationspartner der Ausstellung „Geschichten Raum geben“: Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz | Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz | Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz | Kultursommer Rheinland-Pfalz der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur | Kulturfonds Peter E. Eckes | SV SparkassenVersicherung | VR Bank Alzey-LandSchwabenheim eG.

Anmeldung

Zentrum Baukultur Rheinland
-Pfalz
im Brückenturm Mainz
Rheinstraße 55, 55116 Mainz
Öffnungszeiten: Mi bis Fr, 14 bis 18 Uhr
Tel.: 06131 / 3 27 42 10
Fax: 06131 / 3 27 42 29
info@zentrumbaukultur.de
www.zentrumbaukultur.de

Mainzer Rheingoldhalle kurz vor Fertigstellung im Januar 2022 – Grünes Licht für Fastnachstveranstaltungen

Große Kongresshalle. Die Seiten werden bis Deckenhöhe mit goldenfarbenen Dekoplatten verkleidet. Die Hallen-Decke mit dort untergebrachter Bühnen-, Hallen- und Klima-Technik bleibt offen. Hierdurch gewinnt die Halle an luftiger Höhe. Der Eichenparkett-Boden soll ab nächster Woche verlegt werden. Inklusive Bühnenbereich misst die Halle circa 2200 qm mit Raum für bis zu 1800 Sitz- und 4000 Stehplätze. © Foto Diether v. Goddenthow
Große Kongresshalle. Die Seiten werden bis Deckenhöhe mit goldenfarbenen Dekoplatten verkleidet. Die Hallen-Decke mit dort untergebrachter Bühnen-, Hallen- und Klima-Technik bleibt offen. Hierdurch gewinnt die Halle an luftiger Höhe. Der Eichenparkett-Boden soll ab nächster Woche verlegt werden. Inklusive Bühnenbereich misst die Halle circa 2200 qm mit Raum für bis zu 1800 Sitz- und 4000 Stehplätze. © Foto Diether v. Goddenthow

Ende des Jahres will die Rheingoldhalle GmbH & Co. KG die Sanierung der Rheingoldhalle so weit abgeschlossen haben, dass die Räumlichkeiten an den Betreiber der Halle, die mainzplus Citymarketing GmbH, am 3. Januar 2022 übergeben werden können, versichert Bürgermeister Günter Beck, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der MAG, beim heutigen Presserundgang. Das bedeutet, dass auch die Fastnachtsveranstaltungen endlich wieder am gewohnten Ort stattfinden können. „Wir sagen das mit Zuversicht, aber auch mit aller Vorsicht, denn wir hatten in den letzten Jahren so viele unvorhersehbare Ereignisse zu verkraften,“ so Beck weiter, „zunächst den massiven Brandschaden, dann Wasserschäden durch die Löscheinsätze, intensive Verhandlungen mit den zuständigen Versicherungen, die den Bauablauf erheblich beeinträchtigt haben, Asbesteinträge und deren aufwändige Entsorgung, schließlich die Corona-Pandemie mit allen erdenklichen Einschränkungen, dazu Lieferengpässe von Baustoffen, einen Bombenfund und selbst das Hochwasser an der Ahr hat einen unserer Lieferanten getroffen.“

Neu ist der Balkon  vor dem Foyer zur Rheinseite hin  zur Erfüllung  der verschärften Brandschutzvorschriften als Brandfluchtraum. © Foto Diether v. Goddenthow
Neu ist der Balkon vor dem Foyer zur Rheinseite hin zur Erfüllung der verschärften Brandschutzvorschriften als Brandfluchtraum. © Foto Diether v. Goddenthow

Die letzten Wochen und Monate haben Frank Intra, Projekteiter und Prokurist der Rheingoldhalle GmbH & Co. KG, und sein Team die beteiligten Unternehmen und Subunternehmen abgefragt, ob noch Lieferengpässe zu erwarten sind. Nahezu sämtliche erforderlichen Baustoffe wurden gesichert und zum Teil zwischengelagert, um den geplanten Bauablauf einhalten zu können. Immerhin arbeiten 60 unterschiedliche Gewerke an der Sanierung der Rheingoldhalle mit, in der Spitze waren über 100 Bauarbeiter gleichzeitig tätig.

In der unteren Ebene wurde inzwischen der Terrazzoboden eingebracht, gerade wird damit begonnen, die Wandverkleidung im Kongress-Saal anzubringen, der Estrich liegt bereits und sobald die Wandverkleidung abgeschlossen ist, wird mit der Verlegung des Parketts begonnen und der Bühnenboden eingebracht. „Wir holen jetzt die ersten Betriebsgenehmigungen ein und beginnen dann mit den Abschlussarbeiten“, so Intra. Auch die Fluchttreppe nimmt sichtbare Formen an und die Arbeiten an den Fassadenseiten Rheinstraße und Rheinufer haben begonnen. „Wenn alle an einem Strang ziehen und wir ohne Unterbrechung weiterarbeiten können, sind wir nach menschlichem Ermessen Ende des Jahres fertig und für die Fastnachtsvereine, die den Kongress-Saal nutzen wollen, besteht Planungssicherheit,“ so Beck, der allen beteiligten Unternehmen dankte, „denn trotz all der Unwägbarkeiten und unvorhersehbaren Ereignisse haben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, alle Führungskräfte und Baubeteiligte in der gesamten Sanierungsphase eine hohe Professionalität bewiesen, das verdient eine ganz besondere Anerkennung“.