Einblick in die Alltagskultur der Karolingerzeit am Beispiel des Freilichtlabors Lauresham

Foto: Lauresham Vogelperspektive, C. Seitz, 2015
Foto: Lauresham Vogelperspektive, C. Seitz, 2015

Landesmuseum Mainz mit Online-Vortrag über „Mittelalterliche Grundherrschaft im Experiment. Das Freilichtlabor Lauresham an der UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch“

Der Lorscher Codex, der zu Beginn der großen Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) ausgestellt wurde, hat einen einzigartigen Wert und ist ein ganz besonderes Anschauungsobjekt für das Verständnis mittelalterlicher Grundherrschaft. So sind hier neben einer Klosterchronik und einem Zinsregister, nicht nur Güter des Lorscher Klosterbesitzes verzeichnet, sondern auch mehr als 3800 Urkundenabschriften zusammengetragen, die die Besitzungen der Reichsabtei belegen. Das Benediktinerkloster Lorsch, das seit 1991 zum UNESCO-Welterbe zählt, wurde ca. 763 gegründet, 772 zur Reichsabtei erhoben und war eng in die karolingische Reichspolitik eingebunden.

In einem kurzweiligen Online-Vortrag gibt Claus Kropp, M.A., Leiter des Freilichtlabors Lauresham an der UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch, am Dienstag, 4. Mai 2021 um 18:00 Uhr, einen abwechslungsreichen Einblick in das Thema „Mittelalterliche Grundherrschaft im Experiment.“

Das Freilichtlabor Lauresham liegt im Herzen des 2014 neugestalteten und stark erweiterten Klosters Lorsch. Am Beispiel eines idealtypischen Zentralhofes des 8./9. Jahrhunderts wird hier unter anderem das für das Verständnis der frühmittelalterlichen Gesellschaftsstruktur so wichtige Thema Grundherrschaft erklärt. Zudem wurde mit Lauresham ein Forum für die experimentalarchäologische Forschung geschaffen, um verschiedene handwerkliche und landwirtschaftliche Arbeitstechniken zu erproben.

„Zahlreiche 1250-Jahr-Feiern der vergangenen Jahre liegen in einer entsprechenden Erstnennung der jeweiligen Ortschaften im Lorscher Codex begründet“, erklärt Kropp. „so verfügte das Kloster Lorsch bereits im 9. Jahrhundert über Besitzungen, die von der Nordseeküste bis nach Graubünden gereicht haben“. Dazu gehörten nicht nur ganze Ortschaften, Mühlen, Felder, Wiesen, Weiden und Wälder, sondern auch eine erhebliche Anzahl unfreier Menschen, die in direkter Abhängigkeit zum Kloster standen. „So lassen sich in unserem Freilichtlabor viele Fragen der grundherrschaftlichen Verwaltung, der Alltagskultur der Karolingerzeit oder auch des Handwerks aus dieser Zeit erforschen, aber auch sehr schön veranschaulichen“, so Kropp.

Da die Teilnehmerzahl zum Online-Vortrag begrenzt ist, wird um schriftliche Anmeldung bis zum 3. Mai, 12 Uhr, per E-Mail gebeten, unter anmeldung@gdke.rlp.de. Die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt.

Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ ab sofort digital erleben

Die nun auch online zu besichtigende Ausstellung "Die Kaiser und die Säulen der Macht" geht unter anderem den Fragen nach, wie Karl der Große oder Friedrich Barbarossa auf den Kaiserthron kamen, welche Netzwerke und Lobbyisten es im Mittelalter gab und warum die Religion am Rhein über viele Jahrhunderte eine zentrale Bedeutung bei den großen Herrschafts-Dynastien, den Karolingern, Ottonen, Saliern und Staufern spielte? © Foto: Diether v. Goddenthow
Die nun auch online zu besichtigende Ausstellung „Die Kaiser und die Säulen der Macht“ geht unter anderem den Fragen nach, wie Karl der Große oder Friedrich Barbarossa auf den Kaiserthron kamen, welche Netzwerke und Lobbyisten es im Mittelalter gab und warum die Religion am Rhein über viele Jahrhunderte eine zentrale Bedeutung bei den großen Herrschafts-Dynastien, den Karolingern, Ottonen, Saliern und Staufern spielte? © Foto: Diether v. Goddenthow

Per Mausklick durchs Mittelalter – das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) macht dies nun bei der großen Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ möglich. Das gesamte Konzept der Schau konnte in eine kostenfreie Online-Version übertragen werden. Unter www.kaiser2020online.de sind Einblicke in alle Sektionen der Schau möglich, die Ausstellungsmedien wie Filme, Grafiken oder auch Auszüge aus dem Audio-Guide sind abspielbar und viele wichtige Exponate werden ausführlich vorgestellt.

Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf begrüßt das zusätzliche digitale Angebot: „Hier wird unsere rheinland-pfälzische Landesausstellung für alle Interessierten kostenfrei nach Hause gebracht. Die Präsentation macht Lust, Originalexponate später auch persönlich im Mainzer Landesmuseum in Augenschein zu nehmen. Der virtuelle Besuch ist informativ und ganz einfach ohne Anmeldung oder Registrierung möglich. Eine schöne Ergänzung bis unser Landesmuseum wieder öffnen kann“.

Die Essener Krone ist die älteste erhaltene ihrer Art und zeichnet sich durch vier auf einen Goldreif aufgesetzte Lilien aus. © Foto GDKE/Agentur Bonewitz
Die Essener Krone ist die älteste erhaltene ihrer Art und zeichnet sich durch vier auf einen Goldreif aufgesetzte Lilien aus. © Foto GDKE/Agentur Bonewitz

Seit dem ersten Lockdown nach Eröffnung der Landesausstellung hat die GDKE ihr Digitalangebot rund um die Kaiserausstellung sukzessive ausgebaut. Unter www.kaiser2020.de ist nicht nur ein knapp 5-minütiger Video-Rundgang, sondern auch eine Reihe von interessanten Kurzführungen zu entdecken. Einzelne Exponate der Schau werden dabei ganz persönlich vorgestellt und wöchentlich durch weitere Filme ergänzt (auch zu finden auf instagram.com/landesmuseummainz). Auch auf Instagram, wo bereits seit Beginn der Ausstellung viele interessante und spannende Aspekte der Landesausstellung vorgestellt werden, sind diese Filme eingestellt.

„Wir haben uns für die Online-Version sehr stark am tatsächlichen Ablauf der aktuellen Ausstellung im Landesmuseum orientiert und auch an die optische Anmutung angelehnt. Sie ist zudem eine wunderbare Ergänzung und ganz besonders für alle Besucherinnen und Besucher geeignet, die die Ausstellung schon gesehen haben und ganz gezielt einige Abschnitte nachbereiten wollen“, so Dr. Birgit Heide, Direktorin des Mainzer Landesmuseums.

Die Angebote sollen auch nach dem offiziellen Ende der Landesausstellung am 13. Juni 2021 verfügbar bleiben und die Geschichte des Mittelalters in der Region für alle Interessierten zugänglich sein.

Aktuelle und weitere Infos finden Sie online unter www.landesmuseum-mainz.de und www.kaiser2020.de.

(Text Agentur Bonewitz)

Lesungsreihe Frankfurter Premieren weiterhin digital


(ffm) Die vom Kulturamt organisierte Lesungsreihe Frankfurter Premieren stellt neue Bücher mit Bezug zu Stadt vor. Aktuell begeht die Reihe ihr zehnjähriges Jubiläum. Auch die dritte Folge des Jahres 2021 findet digital statt. Mit Literaturkritiker Christoph Schröder spricht die Autorin Amanda Lasker-Berlin über ihren zweiten Roman „Iva atmet“, erschienen in der Frankfurter Verlagsanstalt. Die Aufzeichnung steht ab Donnerstag, 22. April, 19.30 Uhr im YouTube-Kanal des Kulturamts und unter https://www.youtube.com/watch?v=5zbXnwaCkQQ kostenfrei zur Verfügung.

Als der Vater im Sterben liegt, kehrt Iva nach vielen Jahren zurück. Zurück ins herrschaftliche Elternhaus in Dresden mit seinen ausgestopften Tieren in den dunklen Fluren und den einbetonierten Köcherbäumen im Garten, die an die Kindheit der Großmutter in Deutsch-Südwestafrika erinnern. Zurück in die Heimstatt einer Familie, die tief in die Verbrechen von Kolonialismus und Nationalsozialismus verstrickt ist und unter der Last von Schuldabwehr und Verleugnung schließlich zerbrach. In Dresden trifft Iva aber auch die geheimnisvolle Ismene, die einen Moment von Freiheit verkörpert, der für Iva fremd und anziehend zugleich ist.

Amanda Lasker-Berlin verwebt in „Iva atmet“ Familien- und Zeitgeschichte, Vergangenheit und Gegenwart zu einem flirrenden Roman, der auf bequeme Eindeutigkeiten verzichtet und zu den entscheidenden Fragen von Erinnerung und Schuld vordringt.

„Wenn plötzlich Fragen gestellt werden: Amanda Lasker-Berlin erzählt in ‚Iva atmet‘ von den Erschütterungen in einer Täterfamilie“, sagt Christoph Schröder im Journal Frankfurt. Er ist Literaturkritiker und schreibt unter anderem für die Wochenzeitung „Die Zeit“ und die Süddeutsche Zeitung.

Amanda Lasker-Berlin wurde 1994 in Essen geboren und lebt heute in Frankfurt. Mit 18 Jahren inszenierte sie ihr erstes Theaterstück. Nach einem Studium der Freien Kunst an der Bauhaus-Universität in Weimar studiert sie Regie an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Ihr erster Roman „Elijas Lied“ wurde mit dem Debütpreis der lit.COLOGNE 2020 ausgezeichnet und für Das Debüt 2020 – Bloggerpreis für Literatur nominiert. „Iva atmet“ ist ihr zweiter Roman.

Die Veranstaltung mit Amanda Lasker-Berlin und Christoph Schröder ist eine Kooperation des Kulturamts mit der Evangelischen Akademie und wird gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds.

Die Digitalisierung der Reihe wird in loser Folge fortgesetzt.

Bisher sind in der Reihe Frankfurter Premieren digital erschienen:

#1 Ingo Schulze im Gespräch mit Alf Mentzer – „Die rechtschaffenen Mörder“

#2 Julia Malik im Gespräch mit Bärbel Schäfer – „Brauch Blau“

#3 Leif Randt im Gespräch mit Christian Metz – „Allegro Pastell“

#4 Jürgen Kaube im Gespräch mit Lothar Müller – „Hegels Welt“

#5 Deniz Ohde im Gespräch mit Shirin Sojitrawalla – „Streulicht“

#6 Martin Mosebach im Gespräch mit Bernd Eilert – „Krass“

#7 Ulrich Peltzer im Gespräch mit Sonja Vandenrath – „Das bist Du“

Weitere Infos: Frankfurter Premieren

Alte Oper 2021/22: Eigenprogramm und Kooperationen

Alte Oper Frankfurt © Foto Diether v. Goddenthow
Alte Oper Frankfurt © Foto Diether v. Goddenthow

(ffm) Seit gut einem Jahr ist das Kulturleben und damit auch der Konzertbetrieb der Alten Oper Frankfurt in erheblichem Maße von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Und so verbindet sich mit der turnusgemäßen Veröffentlichung des Programms der kommenden Spielzeit 2021/22 zugleich ein ernster Blick auf das vergangene Geschäftsjahr.

Dieser zeigt unter anderem: Um 55 Prozent ging die Anzahl der Veranstaltungen zurück, um 68 Prozent die Zahl der Besucher. Zugleich aber lässt sich daraus ablesen: Selbst in dem massiv durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 konnten zahlreiche Termine in der Alten Oper stattfinden, etliche davon im Rahmen eines Sonderprogramms, das Markus Fein schon vor seinem Amtsantritt als neuer Intendant der Alten Oper am 1. September kurzfristig für die Monate September und Oktober aufgelegt hatte.

Oberbürgermeister Feldmann: Brauchen Orte der Begegnung
„Das Haus öffnen, sobald es möglich ist; auf die aktuelle Lage mit kreativen Formaten reagieren; dem Programmauftrag der Stadt so umfangreich und vielfältig wie möglich nachkommen“: So fasst der Aufsichtsratsvorsitzende der Alten Oper, Oberbürgermeister Peter Feldmann, die Haltung zusammen, die auch die kommende Spielzeit bestimmt – und die sich in dem umfangreichen Saisonprogramm 2021/22 widerspiegelt, das die Alte Oper bewusst jetzt, inmitten des bereits Monate währenden Lockdowns, vorlegt.

„In diesen Zeiten, in denen die Menschen schon so lange auf vieles verzichten müssen, was ihnen lieb und wertvoll ist, empfinde ich es als Zeichen der Hoffnung, ein prall gefülltes Konzertprogramm in Händen zu halten. Die Stadt Frankfurt bekennt sich nachdrücklich
zur Alten Oper. Wir brauchen unbedingt wieder Orte der Begegnung in unserer Stadt, und das Programm der kommenden Spielzeit verheißt den Frankfurtern viele wunderbare Begegnungen“, unterstrich Feldmann.

Kulturdezernentin Ina Hartwig, stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats, ergänzt: „Die Alte Oper hat bereits in der vergangenen Saison eindrücklich unter Beweis gestellt, wie umsichtig und verantwortungsbewusst sie auch in Pandemiezeiten beglückende Konzerte veranstalten kann. Wohl wissend um den großen logistischen und organisatorischen Kraftakt, der unter den aktuellen Umständen mit der Planung verbunden ist, freue ich mich auf ein Programm, das viel mehr von Innovation, Aufbruchsstimmung und Tatendrang erzählt als von Einschränkungen und Hindernissen. Lassen wir uns von diesem Optimismus mittragen!“

In der Tat blickt Intendant Dr. Markus Fein zuversichtlich nach vorn und hat alles daran gesetzt, dass die Alte Oper mit einem vielfältigen Programm auf die Rückkehr zum Spielbetrieb vorbereitet ist: „Wir haben die begründete Hoffnung, im Herbst, mit der beginnenden neuen Spielzeit den Veranstaltungsbetrieb wieder aufnehmen zu können. So wichtig wie es uns gegenwärtig erscheint, die Pandemie solidarisch im Lockdown zu bekämpfen, erscheint uns für die Zukunft daran mitzuwirken, das kulturelle Leben mit der neuen Spielzeit wieder anzukurbeln. Die Künstler sind nun auf Veranstalter angewiesen, die dem Gelingen eine Chance geben und jetzt die Weichen für Konzerte im September und Oktober stellen. Wir möchten heute die Grundlage dafür schaffen, mit der neuen Spielzeit wieder ganz für unser Publikum und die Musik da zu sein. Die Alte Oper ist bereit.“

Unter den vielen hochkarätig besetzten Konzerten der kommenden Spielzeit wird folgend auf folgende Highlights aus Klassik und Entertainment hingewiesen (das Gesamtprogramm siehe unten):

hr-Sinfonieorchester unter Alain Altinoglu · 28.08.2021 – unter Frank Strobel · 22.09.2021 – unter Joana Mallwitz und mit Pekka Kuusisto · 01.10.2021
hr-Sinfonieorchester im Rahmen des Jubiläums der Alten Oper und des Festivals „Fratopia“
Mahler Chamber Orchestra mit Yuja Wang · 19.09.2021
London Symphony Orchestra unter Sir Simon Rattle · 23.09.2021
Fratopia-Festival
West-östlicher Divan. Ein Weltmusikprojekt mit Katja Riemann und Daniel Hope · 25.09.2021
Fratopia-Festival
Klavierlandschaft. Pierre-Laurent Aimard und Michael Wollny · 26.09.2021
Fratopia-Festival
Junge Deutsche Philharmonie unter André de Ridder und mit Kit Armstrong · 28.09.2021 –unter Jonathan Nott · 09.01.2022
Fratopia-Festival und 1822-Neujahrskonzert
Wiener Symphoniker unter Andrés Orozco-Estrada und mit Antoine Tamestit · 03.10.2021
Wynton Marsalis & The Lincoln Center Jazz Orchestra · 12.10.2021 JAZZnights. Kooperation mit der Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH
Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko · 02.11.2021
Wolfgang Haffner’s Dream Band · 08.11.2021
JAZZnights. Kooperation mit der Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH
Maurizio Pollini · 11.11.2021
Bamberger Symphoniker unter Herbert Blomstedt · 14.11.2021
Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys · 21.11.2021
Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter Sir Antonio Pappano und mit Daniil Trifonov · 04.12.2021
Thomanerchor Leipzig und Gewandhausorchester · 07.12.2021
Igor Levit · 11.12.2021 · 12.12.2021
Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim · 23.01.2022
Wiener Philharmoniker unter Valery Gergiev · 22.02.2022
Münchner Philharmoniker unter Valery Gergiev und mit Yefim Bronfman · 22.03.2022
Diana Damrau, Jonas Kaufmann, Helmut Deutsch · 25.03.2022
Pat Metheny · 02.05.2022
JAZZnights. Kooperation mit der Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH
Philharmonia Orchestra unter Santtu-Matias Rouvali mit Seong-Jin Cho · 08.05.2022
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Yannick Nézet-Séguin mit Beatrice Rana ·12.05.2022
Gerhard Polt und die Well Brüder aus’m Biermoos · 13.05.2022
Kooperation mit Michael Well
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi mit Lang Lang · 30.06.2022
Kooperation mit Pro Arte Frankfurt GmbH & Co. KG
Klavierabende mit Sir András Schiff, Elisabeth Leonskaja, Kristian Bezuidenhout, Sergei Babayan, Behzod Abduraimov, Fazil Say

Der Kartenvorverkauf für sämtliche hier genannten wie auch für alle weiteren in folgender Saisonbroschüre (Programm) präsentierten Konzerte und Veranstaltungen der Alten Oper Frankfurt beginnt am 26. April 2021 (Tickethotline: 069 / 1340 400, www.alteoper.de). Mitglieder der Gesellschaft der
Freunde der Alten Oper haben ein exklusives Vorkaufsrecht ab 22. April.

Programm Saison 2020/2021

Hoffnung auf Mainzer Johannisnacht 2022

11062018_-PM-50-J-M.Johanni(rap.) Die anhaltende Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen lassen leider keine andere Wahl: Der Verwaltungsstab der Landeshauptstadt Mainz hat die Mainzer Johannisnacht 2021 abgesagt. „Leicht fällt diese Entscheidung niemandem, aber alles andere wäre angesichts der weiterhin angespannten Lage nicht zu verantworten“, äußert Festdezernentin Marianne Grosse Verständnis für diese Entscheidung.

„Mit der Mainzer Johannisnacht feiern wir Jahr um Jahr den größten Sohn der Landeshauptstadt Mainz, Johannes Gutenberg. Auch, wenn das in diesem Jahr nicht wie gewohnt möglich ist, werden wir natürlich in den Tagen rund um seinen Namenstag – den 24. Juni – ganz besonders an ihn denken und dennoch das ein oder andere gehaltvolle Zeichen im Gedenken an Gutenberg setzen.“

Fest steht jedoch: Die Mainzer Johannisnacht wird in jener Form, wie Mainz sie kennt, in diesem Jahr nicht stattfinden können. „Das ist für alle Beteiligten sehr bedauerlich. Natürlich denken wir ganz besonders intensiv an die vielen Kulturschaffenden und Schaustellerinnen und Schausteller, die wir bereits vorab informiert haben und die eine solche Absage besonders hart trifft“, so Grosse. „Was bleibt ist die Hoffnung auf eine schöne Johannisnacht im Jahr 2022.“

Erster digitaler Kongress der DGIM im Zeichen von Corona und Klimawandel ging gestern in Wiesbaden zu Ende

logo-internistenkongress21Wiesbaden, April 2021 – 16 parallel laufende Kanäle, darunter ein englischsprachiger, 357 Sitzungen, rund 1200 Vorträge und 1100 Referentinnen und Referenten – erstmals in vollständig digitaler Ausführung ging gestern nach vier Tagen der 127. Internistenkongress zu Ende. Mit rund 9000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter knapp 900 Medizinstudierende und rund doppelt so viele DGIM-Mitglieder als in den Vorjahren – verzeichnete die digitale DGIM-Jahrestagung die bislang höchste Teilnehmerzahl. Neben der Teilnahme an wissenschaftlichen Online-Sessions konnten sich die Teilnehmer auch als Avatare auf der virtuellen Kongressplattform austauschen. Thematisch war der Kongress von den großen Schlüsselthemen der Zeit – der aktuellen Corona-Pandemie und der noch existentielleren Krise des Klimawandels und seinen Folgen für die Gesundheit – geprägt. Mit Abschluss des Kongresses endet der Vorsitz des aktuellen DGIM-Präsidenten Sebastian Schellong, sein Nachfolger ist der Gastroenterologe Markus M. Lerch.

Auch mehr als ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie prägen der Umgang mit und die Folgen von COVID-19 weiterhin den Alltag in den Kliniken. Der Kongress bot daher die Plattform, sich über die neuesten medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisse zu COVID-19 auszutauschen, die sich aktuell stetig und in rasantem Tempo aktualisieren. „Das Kongressmotto ‚Von der Krise lernen‘ verweist jedoch über die aktuelle Pandemie-Erfahrung hinaus“, so Kongresspräsident Professor Dr. med. Sebastian Schellong. „Nämlich auf die grundsätzliche Notwendigkeit und Möglichkeit, verantwortungsvoll gute Medizin zu machen, auch wenn Ressourcen knapp sind.“ Denn knapper werdende Ressourcen und die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels werden Gesellschaft und Medizin in den kommenden Jahrzehnten prägen. Neben den Folgen des Klimawandels für die Gesundheit des Einzelnen, befasste sich der Kongress auch mit der Frage, wie Ärztinnen und Ärzte und die Institutionen des Gesundheitswesens einen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten können.

„‘Von der Krise lernen‘ – das bedeutet aber auch – nach den Erfahrungen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie – einmal mehr auf die Tatsache hinzuweisen, dass verantwortungsvolle Medizin generell oft eher ein „Weniger“ an Leistungen bedeutet, als ein „Mehr“, sagt Schellong. In seiner Rede im Rahmen der festlichen Abendveranstaltung – aufgrund der Coronapandemie in diesem Jahr digital (https://dgim.meta-dcr.com/kongress2021/crs/festliche-abendveranstaltung)

– legte Schellong am Beispiel des Carotis-Screenings dar, wie der heutige, ökonomisch getriebene Wettbewerb im Gesundheitswesen zu Leistungsausweitungen führt, die weder zur Gesundheit des einzelnen Patienten positiv beitragen, noch einen verantwortungsvollen Umgang mit den finanziellen Mitteln der Solidargemeinschaft darstellen. Auch Professor Dr. med. Jürgen Floege, Kongresspräsident des ausgefallenen Kongresses 2020, verwies in seiner Rede darauf, dass Deutschland zwar zu den Ländern mit den höchsten Gesundheitskosten pro Kopf gehöre, gleichzeitig bei der Lebenserwartung innerhalb der EU nur Durchschnitt sei. Dass mehr Gesundheitsleistungen nicht automatisch zu mehr Gesundheit führen, zeigte er an einer eindrücklichen Grafik auf: Der körperlichen Minderaktivität der heute 15-Jährigen in Deutschland und die gesundheitlichen Gefahren, die daraus resultieren – eine Ausweitung von Gesundheitsleistungen kann diese Problematik nicht lösen.

Ihre 127. Jahrestagung nahm die DGIM auch zum Anlass, zahlreiche Auszeichnungen zu vergeben. Da der Kongress im Vorjahr ausgefallen war, wurde die höchste Auszeichnung der Fachgesellschaft, die Leopold-Lichtwitz-Medaille, für die Jahre 2020 und 2021 verliehen. Sie ging an Professor Dr. med. Ulrich R. Fölsch und Professor Dr. med. Tilman Sauerbruch. Der mit 30.000 Euro dotierte Theodor-Frerichs-Preis 2021 ging an Professor Dr. med. Rafael Kramann aus Aachen, der gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Innere Medizin (DSIM) verliehene Präventionspreis ging an Professor Dr. med. Robert Wagner aus Tübingen. Zudem vergab die DGIM zum dritten Mal ihre Medienpreise für herausragende journalistische Veröffentlichungen.

Mit rund 28.000 Mitgliedern ist die DGIM die größte medizinische Fachgesellschaft in Deutschland und Europa. Ihr Kongress endet mit dem Wechsel der Präsidentschaft: Für das Jahr 2021/2022 übernimmt Professor Dr. med. Markus M. Lerch, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des LMU-Universitätsklinikums München, den Vorsitz der Fachgesellschaft. Unter seinem Vorsitz wird der nächste Internistenkongress vom 30. April bis 3. Mai 2022 zum Thema „Die Grenzen der Inneren Medizin“ stattfinden.

Woche der Meinungsfreiheit – Cancel Culture oder Trigger Warnung? Müssen literarische Texte heutigen Erwartungen angepasst werden?

woche-der-meinungsfreiheit_socialÜber den Umgang mit kulturellen Stereotypen, klischeehaften Darstellungen und diskriminierenden Formulierungen in der Literatur ist ein heftiger Streit entbrannt: Auf dem Prüfstand stehen Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur ebenso wie Werke des Literaturkanons. Daraus ergeben sich zahlreiche Diskussionsansätze: Wieviel Rücksicht muss Literatur auf die Bedürfnisse heutiger Leserinnen und Leser nehmen? Dürfen oder sollten die betreffenden Werke nachträglich umgeschrieben werden? Muss der klassische Kanon neubewertet werden? Über diese Fragen diskutieren:

  • Prof. Ernst Osterkamp, Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
  • Dr. Christiane Raabe, Direktorin der Internationalen Jugendbibliothek (IJB) München
  • Ijoma Mangold, Kulturkorrespondent der Wochenzeitung DIE ZEIT und Autor
  • Ulrike von Stenglin, Verlagsleiterin, hanserblau
  • Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse

Eine Veranstaltung der Frankfurter Buchmesse und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zur Woche der Meinungsfreiheit

Virtuelles Gespräch mit Liveübertragung
Mittwoch, 5. Mai 2021, 18.00 – 19.15 Uhr
Link zum Livestream

Über die Woche der Meinungsfreiheit
Zusammen mit einem breiten Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen und Unternehmen ruft der Börsenverein des Deutschen Buchhandels vom 3.-10. Mai 2021 die „Woche der Meinungsfreiheit“ aus. In einem zunehmend schwierigen gesellschaftlichen Diskursklima und angesichts der massiven Bedrohung der Meinungsfreiheit weltweit macht die Kampagne auf die Bedeutung dieses Menschenrechts aufmerksam, fördert konstruktive Debatten und engagiert sich für verfolgte Kulturschaffende.

Vom Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai bis zum Tag der Bücherverbrennung in Deutschland am 10. Mai finden unter dem Claim #mehralsmeinemeinung bundesweit Veranstaltungen, Aktionen und Kampagnen statt. Als Partner sind bereits über 25 Organisationen und Unternehmen dabei: von Amnesty International, der Frankfurter Buchmesse und Reporter ohne Grenzen über das Goethe Institut bis hin zu Eintracht Frankfurt. Inhaltliche Basis ist eine vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels entwickelte „Charta der Meinungsfreiheit“, zu deren Unterzeichnung der Börsenverein aufruft. Weitere Informationen: Woche der Meinungsfreiheit

Charta der Meinungsfreiheit

1. Meinungsfreiheit ist ein universelles Menschenrecht und als solches nicht verhandelbar. Jeder Mensch hat das Recht, die Meinungsfreiheit für sich in Anspruch zu nehmen.

2. Die Meinungsfreiheit beinhaltet das Recht auf Information, die Pressefreiheit sowie die Freiheit des Publizierens und der Berichterstattung.

3. Meinungsfreiheit ist die Grundvoraussetzung für eine freie, vielfältige und demokratische Gesellschaft. Die Meinung aller Bürger:innen trägt zum Meinungsbildungsprozess in einer Gesellschaft bei und sichert damit erst die Souveränität des Volkes in einer Demokratie.

4. Meinungsfreiheit verpflichtet zu einem Umgang, der von gegenseitigem Respekt, Zuhören, Ausredenlassen, Reflexion und argumentativem Abwägen geprägt ist.

5. Hetze und Hass werden nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt, sondern beschädigen sie. Die Meinungsfreiheit endet da, wo die Würde eines Menschen angegriffen wird.

6. Meinungsfreiheit bedeutet nicht, frei von Kritik zu sein. Kritik ist der Beginn einer inhaltlichen Auseinandersetzung und somit wichtiger Bestandteil des Meinungsbildungsprozesses.

7. Meinungsfreiheit erfordert eine Debattenkultur, für die sowohl der Staat wie auch die Zivilgesellschaft eine Verantwortung tragen.

8. Jede Einschränkung der Meinungsfreiheit durch staatliche Gewalt ist ein untrügliches Zeichen der Abkehr von einer freien, vielfältigen und demokratischen Gesellschaft, berechtigt zum Widerstand und verpflichtet zur Solidarität.

9. Demokratische Staaten tragen insbesondere die Verantwortung, in ihrer Außen- und Wirtschaftspolitik darauf hinzuwirken, dass Einschränkungen des Rechts auf freie Meinungsäußerung unterbleiben.

10. Gewaltausübung gegen Andersdenkende durch physische und psychische Einschüchterung, Drohung und finanzielle Druckmittel ist unzulässig.

11. Die Zivilgesellschaft trägt die Verantwortung, für die Meinungsfreiheit einzutreten, Einschränkungen der Meinungsfreiheit kenntlich zu machen und ihnen wirksam entgegenzutreten.

Ost-Kiosk und Streaming statt Caligari: goEast bringt mittel- und osteuropäische Filmkunst online nach Wiesbaden

THE NORTH WIND Renata Litvinova © DFF
THE NORTH WIND Renata Litvinova © DFF

Nach den ersten hybriden Gehversuchen von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films, taucht das vom DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum veranstaltete Festival nahezu gänzlich in den Cyberspace ein. Fast alle zuvor in Präsenz geplanten 92 Filme aus 38 Ländern stehen mit insgesamt 32 Deutschlandpremieren und zwei Weltpremieren “On Demand” für das Festivalpublikum zur Verfügung. Zwischen den Filmen laden die Festivalmacher:innen alle virtuellen Besucher:innen dazu ein, beim Ost-Kiosk vor dem Nassauischen Kunstverein vorbeizuschauen, um wieder ein klein wenig Festivalbegegnung erleben zu können – mit Hygienekonzept und auf Abstand.

Festivalleiterin Heleen Gerritsen hat auf einer Online-Pressekonferenz am heutigen Freitag das Programm aus goEast On Demand, Mediathek und weiteren Public Distancing Veranstaltungen vorgestellt.

“Beim Festivaljubiläum im vergangenen Jahr kamen wir aufgrund der Pandemie und eines erfolgreichen hybriden Festivalkonzepts in den Genuss von acht Monaten goEast statt nur einer Woche. Dieses Jahr kehrt das Festival aber zu seiner ursprünglichen Dauer zurück”, sagte Ellen Harrington, Direktorin des DFF.

“Ein echter Kinobesuch bleibt uns zwar weiter verwehrt, dafür bietet goEast noch mehr Onlineprogramm. Erstmals lässt sich das spannende Symposium, in diesem Jahr zum Filmschaffen Zentralasiens, vollständig digital erleben. Ich freue mich sehr darüber, dass das Festivalteam nicht den Kopf in den Sand gesteckt hat und stattdessen Wege gefunden hat, trotzdem noch Publikumsveranstaltungen anzubieten, selbst wenn es sich dabei auf Treffen mit Abstand vor dem Ost-Kiosk beschränkt”, ergänzte Harrington.

Im Wettbewerb konkurrieren erneut 16 Spiel- und Dokumentarfilme um die Hauptpreise des Festivals. Die Wettbewerbsjury selbst erhält die Möglichkeit, die Filmbeiträge in der Caligari FilmBühne auf der großen Leinwand zu bewerten und vergibt die „Goldene Lilie“ für den Besten Film, den Preis für die Beste Regie der Landeshauptstadt Wiesbaden und den Preis für Kulturelle Vielfalt – jetzt wieder mit dem dafür vorgesehenen Preisgeld von jeweils bis zu 10.000 Euro.

„Als thematischen Schwerpunkt sehen wir in diesem Jahr eine Rückkehr zu Partisan:innengeschichten im Wettbewerb. Das ist ein wichtiges Thema in der mittel- und osteuropäischen Filmlandschaft, das teilweise auch mythologisiert wird und in den aktuellen Filmen in unserem Programm nun aus neuen Blickwinkeln betrachtet wird – zum Beispiel aus der Sicht weiblicher Partisan:innen, oder auch aus der Roma-Perspektive”, sagt Festivalleiterin Heleen Gerritsen.

“Es ist natürlich schade, dass diese Filme nicht für alle Interessierte auf der großen Leinwand erlebbar werden, denn natürlich gehören sie da eigentlich hin. Trotzdem sind wir in diesem Jahr kompromissbereiter und arbeiten deshalb mit dem VoD-Anbieter filmwerte zusammen, um nahezu das komplette goEast Programm On Demand zur Verfügung zu stellen”, so Gerritsen. Das Filmangebot auf goEast On Demand ist gegen eine Leihgebühr von 6,50 Euro pro Programmpunkt im Festivalzeitraum vom 20. bis 26. April 2021 erhältlich. Nach der Ausleihe steht ein Film für 48 Stunden zum Abruf zur Verfügung.

Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, lobt die Anstrengungen der goEast Festivalleitung, selbst unter schwer planbaren Bedingungen, auf jede Eventualität vorbereitet zu sein. Erneut kann goEast nicht als Festival der Begegnungen zwischen den Menschen im Rhein-Main-Gebiet und aus Mittel- und Osteuropa stattfinden. Trotzdem sei es dank Festivalleiterin Heleen Gerritsen und ihrem Team möglich, das Programm in nahezu vollständigem Umfang online zu erleben. Etwa den goEast Wettbewerb mit zahlreichen Deutschlandpremieren oder dem goEast Porträtgast 2020 und diesjährigen Berlinale-Gewinner Radu Jude, der für das Festivalpublikum eine exklusive “Anti-Oscarnacht” kuratiert. „Ich lade das Publikum ein, das goEast On Demand Angebot ausgiebig zu nutzen und goEast Filme, Diskussionen und Ausstellungen von zu Hause aus zu genießen. Kultur macht auch in einer Pandemie keine Pause. Das zeigt sich in der gewohnt starken Filmauswahl. Ich freue mich auf diesen wichtigen Einblick in die Kulturen unserer östlichen Nachbarn, hoffe aber, dies so bald wie möglich wieder im Kino tun zu können“, betont der Kulturdezernent.

Wie lassen sich interkulturelle Begegnungen schaffen, wo Abstandsregelungen die Menschen und Kulturen auseinanderhalten? Das Paneuropäische Picknick sucht in seinem dritten Jahr Antworten auf diese Frage und beweist, dass gemeinsames Erleben von (Film-)Kultur auch mit Abstand möglich ist. Etwa am waschechten K67 Ost-Kiosk, den goEast als Festivaltreffpunkt unter freiem Himmel vor dem Nassauischen Kunstverein installiert. Oder beim abendlichen Kurzfilmspaziergang, der im Mai durch das nächtliche Offenbach führt und Filme auf Häuserwänden erlebbar macht. „Der politische Diskurs in Europa ist zunehmend geprägt von Spannungen, die nicht zuletzt durch das Aufkeimen populistischer und nationalistischer Strömungen gefördert werden”, sagte Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. “Die Pandemie hat dem Zusammenleben und Zusammenhalt innerhalb der europäischen Grenzen zusätzlich zugesetzt, sodass Gelegenheiten zum interkulturellen Austausch immer wertvoller werden. Das diesjährige Paneuropäische Picknick von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films fungiert hier als Brückenbauer, es verbindet die Filmschaffenden aus Mittel- und Osteuropa und stärkt somit den Blick auf die vielen Gemeinsamkeiten. Gleichzeitig werden insbesondere die vielfältigen Verflechtungen Osteuropas und der Rhein-Main-Region ins Bewusstsein gerufen. Gerne leisten wir daher auch mit dem RheinMain Kurzfilmpreis einen Beitrag zu diesem einzigartigen Festival.”

Der Open Frame Award für Virtual Reality kommt dem experimentellen Charakter seiner Wettbewerbsbeiträge noch näher und findet selbst in einem virtuellen Raum statt. Dafür wurde die Caligari FilmBühne in Virtual-Reality nachempfunden. Auch ohne Headsets ist das virtuelle Caligari zugänglich: Am heimischen PC wird so trotz allem ein wenig Festivalflair aufkommen. Zusätzlich bietet goEast in diesem Jahr einen VR-Headsetverleih an, den das Festival in Kooperation mit dem Lichter Filmfest anbietet.

Hier finden Sie das komplette Programm für die 21. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films!

PePEXPRESS_Alles rund ums Paneuropäische Picknick

Deutscher Buchpreis 2021: 197 Romane von 125 Verlagen eingereicht

Mehr Einreichungen und teilnehmende Verlage als je zuvor / Knut Cordsen ist Sprecher der Jury

Das zweite Jahr in Folge steigt die Zahl der Einreichungen für den Deutschen Buchpreis auf einen bisherigen Höchstwert: 125 deutschsprachige Verlage schickten insgesamt 197 Titel ins Rennen um den Roman des Jahres. Das sind 10 Titel und 5 Verlage mehr als im Rekordjahr 2020. 83 Verlage sitzen in Deutschland, 22 in der Schweiz, 19 in Österreich und einer in Luxemburg.

Von den vorgeschlagenen Titeln stammen 110 aus dem aktuellen Frühjahrsprogramm, 67 weitere kommen im Herbst auf den Markt. 20 Titel sind bereits im vergangenen Herbst erschienen. Jeder Verlag konnte maximal zwei Titel einreichen, die zwischen Oktober 2020 und dem 21. September 2021 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienen sind bzw. erscheinen. Darüber hinaus konnten bis zu fünf weitere Titel empfohlen werden. Auf der Empfehlungsliste landeten dieses Jahr 112 Romane – 16 mehr als im Vorjahr. Aus der Liste können die Juror*innen Titel für den Auswahlprozess anfordern.

Die erste gemeinsame Jurysitzung fand per Videokonferenz statt. Als ihren Sprecher haben die Jurymitglieder Knut Cordsen (Kulturredakteur, Bayerischer Rundfunk) benannt. Der Jury gehören außerdem an: Bettina Fischer (Leiterin Literaturhaus Köln), Anja Johannsen (Leiterin Literarisches Zentrum Göttingen), Richard Kämmerlings (Literarischer Korrespondent, Die Welt), Sandra Kegel (Ressortleiterin Feuilleton, Frankfurter Allgemeine Zeitung), Beate Scherzer (Buchhändlerin, Proust Wörter + Töne) und Anne-Catherine Simon (Feuilleton-Redakteurin, Die Presse).

Die Jury entscheidet über den Roman des Jahres in einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Am 24. August 2021 gibt sie die 20 nominierten Titel bekannt. Aus dieser Longlist wählen die Juror*innen sechs Titel für die Shortlist, die am 21. September 2021 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung, am 18. Oktober 2021, erfahren die sechs Autor*innen, wer von ihnen den Deutschen Buchpreis gewonnen hat.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Informationen zum Deutschen Buchpreis 2021 können Interessierte unter www.deutscher-buchpreis.de abrufen.