Städtische Museen in Frankfurt weiterhin geschlossen

(ffm) Die Schließung der Museen geht in die Verlängerung: Bis zum 9. Mai müssen die städtischen Häuser ihre Türen geschlossen halten. Das geht auf die aktualisierte Verordnung des Landes Hessen zurück, die am Donnerstag, 15. April, in Kraft tritt. Das gilt auch für das Institut für Stadtgeschichte, jedoch voraussichtlich mit einer Ausnahme: der Lesesaal und die Sammlungen sind nach Voranmeldung weiterhin zugänglich. Auch im Museum Angewandte Kunst kann die Bibliothek voraussichtlich nach Voranmeldung und Terminbestätigung für die Besucherinnen und Besucher öffnen.

Für Inhaberinnen und Inhaber der MuseumsuferCard gilt wie bislang auch, dass die Schließzeit der Häuser automatisch gutgeschrieben wird. Die Laufzeit der MuseumsuferCard wurde bereits für den ersten Lockdown um zwei Monate verlängert, für den zweiten Lockdown ist die Gültigkeit der Karte um weitere vier Monate ausgeweitet worden. Die Verlängerung wurde auf dem QR-Code der Karte automatisch gespeichert. Online sind die städtischen Museen und das Institut für Stadtgeschichte auch weiterhin für die Besucherinnen und Besucher da. Auf den Webseiten der Häuser finden sich vielfältige Angebote für Groß und Klein.

3500 Jahre alter Honigtopf: Ältester direkter Nachweis für Honig-Nutzung in Afrika

In solchen 3500 Jahre alten Tongefäßen der Nok-Kultur konnten Spuren von Bienenwachs nachgewiesen werden (Foto: Peter Breunig, Goethe-Universität Frankfurt)
In solchen 3500 Jahre alten Tongefäßen der Nok-Kultur konnten Spuren von Bienenwachs nachgewiesen werden (Foto: Peter Breunig, Goethe-Universität Frankfurt)

Wissenschaftler von Goethe-Universität und Universität Bristol (Großbritannien) finden Bienenwachsreste in prähistorischer Keramik der westafrikanischen Nok-Kultur

Bevor das Zuckerrohr und die Zuckerrübe die Welt eroberten, war Honig weltweit das wichtigste Naturprodukt zum Süßen. Den ältesten direkten Nachweis für die Nutzung von Honig in Afrika haben nun Archäologen der Goethe-Universität in Kooperation mit Chemikern der Universität Bristol erbracht. Sie nutzten dafür die chemischen Nahrungsmittelrückstände in Keramikscherben, die sie in Nigeria gefunden hatten. (Nature Communications, DOI 10.1038/s41467-021-22425-4)

FRANKFURT. Honig ist das älteste Süßungsmittel der Menschheit – und war tausende von Jahren wohl auch das einzige. Indirekte Hinweise für die Bedeutung der Bienen und der von ihnen erzeugte Produkte liefern zum Beispiel prähistorische Felsbilder von verschiedenen Kontinenten, die vor 8000 bis 40.000 Jahren entstanden sind. Altägyptischen Reliefs geben Hinweise auf die Bienenzucht bereits 2600 Jahre vor Christus. Doch für das subsaharische Afrika fehlte bisher ein direkter archäologischer Nachweis. Mit der Untersuchung von chemischen Nahrungsmittelrückständen in Keramikscherben hat sich das Bild grundlegend geändert. Archäologen der Goethe-Universität konnten jetzt in Kooperation mit Chemikern der Universität Bristol Bienenwachsreste in 3500 Jahre alten Keramikscherben der Nok-Kultur identifizieren.

Die Nok-Kultur in Zentral-Nigeria datiert zwischen 1500 vor Christus und der Zeitenwende und ist vor allem durch ihre bis zu lebensgroßen Terrakotta-Skulpturen bekannt. Sie stellen die älteste figurative Kunst Afrikas dar. Bis vor wenigen Jahren war vollständig unbekannt, in welchem gesellschaftlichen Kontext diese Skulpturen entstanden sind. In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt haben Wissenschaftler der Goethe-Universität über zwölf Jahre lang die Nok-Kultur in all ihren archäologischen Facetten untersucht. Neben Siedlungsweise, Chronologie und Bedeutung der Terrakotten waren Wirtschaft und Ernährung ein Schwerpunkt der Forschung.

Dr. Gabriele Franke, Archäologin der Goethe-Universität, bei der Dokumentation ausgegrabener Tongefäßen in der Nok-Forschungsstation in Janjala, Nigeria, im August 2016. In solchen Tongefäßen konnten Spuren von Bienenwachs nachgewiesen werden (Foto Peter Breunig, Goethe-Universität Frankfurt
Dr. Gabriele Franke, Archäologin der Goethe-Universität, bei der Dokumentation ausgegrabener Tongefäßen in der Nok-Forschungsstation in Janjala, Nigeria, im August 2016. In solchen Tongefäßen konnten Spuren von Bienenwachs nachgewiesen werden (Foto Peter Breunig, Goethe-Universität Frankfurt

Hatten die Menschen der Nok-Kultur Haustiere oder waren sie Jäger? Üblicherweise benutzten Archäologen zur Klärung dieser Frage Tierknochen aus den Ausgrabungen. Was aber, wenn der Boden so sauer ist, dass Knochen sich nicht erhalten, so wie es im Nok-Gebiet der Fall ist?

Hier eröffnet die Untersuchung von molekularen Nahrungsmittel-Rückständen in Keramik neue Möglichkeiten. Denn bei der Verarbeitung von Pflanzen- und Tierprodukten in Tontöpfen werden stabile chemische Verbindungen freigesetzt, vor allem Fettsäuren (Lipide). Diese können in den Poren der Gefäßwand über Tausende von Jahren erhalten bleiben und sind mit Hilfe der Gaschromatographie nachweisbar.

Zur großen Überraschung der Forscher fanden sich außer den Resten von Wildtieren zahlreiche andere Bestandteile, die das bisher bekannte Spektrum der genutzten Tiere und Pflanzen erheblich erweitern. Vor allem an ein Tier hatte sie nicht gedacht: die Honigbiene. Ein Drittel der untersuchten Scherben enthielt hochmolekulare Lipide, die typisch für Bienenwachs sind.

Bekannt ist die Nok-Kultur im heutigen Nigeria für ihre Terrakottafiguren (Foto: Peter Breunig, Goethe-Universität Frankfurt)
Bekannt ist die Nok-Kultur im heutigen Nigeria für ihre Terrakottafiguren (Foto: Peter Breunig, Goethe-Universität Frankfurt)

Welche Bienenprodukte die Menschen der Nok-Kultur nutzten, lässt sich aus den Lipiden nicht rekonstruieren. Am wahrscheinlichsten ist es, dass sie den Honig in den Töpfen durch Erhitzen von den wachshaltigen Waben trennten. Aber auch die Verarbeitung von Honig zusammen mit anderen tierischen oder pflanzlichen Rohstoffen oder die Herstellung von Met sind denkbar. Das Wachs selber könnte für technische oder medizinische Zwecke gedient haben. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Tontöpfen als Bienenstöcke, so wie es in heutigen traditionellen Gesellschaften Afrikas noch praktiziert wird.

„Wir haben diese Studie mit den Kollegen aus Bristol begonnen, weil wir wissen wollten, ob die Nok-Leute Haustiere hatten,“ erläutert Professor Peter Breunig von der Goethe-Universität, der das archäologische Nok-Projekt leitet. „Dass Honig auf ihrem täglichen Speisezettel stand, war für uns völlig unerwartet und ist in der Vorgeschichte Afrikas bisher einzigartig.“

 Dr. Julie Dunne von der University of Bristol, Erstautorin der Studie, sagt: „Dies ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie biomolekulare Information aus prähistorischen Tonscherben in Kombination mit ethnographischen Daten Einsichten gewährt in die Nutzung von Honig vor 3500 Jahren.“

Professor Richard Evershed, Leiter des Instituts für Organische Chemie an der Universität Bristol und Co-Autor der Studie, weist darauf hin, dass die besondere Beziehung zwischen Mensch und Honigbiene schon in der Antike bekannt war. „Aber die Entdeckung von Bienenwachsresten in der Nok-Keramik ermöglicht einen ganz besonderen Einblick in diese Beziehung, weil dort alle andere Quellen fehlen.“

 Professor Katharina Neumann, an der Goethe-Universität zuständig für die Archäobotanik im Nok-Projekt, sagt: „Pflanzen- und Tierreste aus archäologischen Ausgrabungen spiegeln nur einen kleinen Ausschnitt von dem wieder, was die Menschen in der Vorgeschichte gegessen haben. Die chemischen Rückstände machen bisher unsichtbare Komponenten der prähistorischen Ernährung sichtbar.“ Der erste direkte Nachweis von Bienenwachs eröffne faszinierende Perspektiven für die Archäologie Afrikas. Neumann: „Wir nehmen an, dass die Nutzung von Honig in Afrika eine sehr lange Tradition hat. Die älteste Keramik des Kontinents ist etwa 11.000 Jahre alt. Enthält sie vielleicht auch Bienenwachsreste? In Archiven weltweit liegen tausende von Keramikscherben aus archäologischen Grabungen, die nur darauf warten, ihre chemischen Geheimnisse durch die Gaschromatographie zu enthüllen und dadurch ein konkreteres Bild vom täglichen Leben und der Ernährung der prähistorischen Menschen zu zeichnen.“

Auch heute noch beliebt: Grabungsmitarbeiter essen frisch gesammelten wilden Honig (Foto: Peter Breunig, Goethe-Universität Frankfurt)
Auch heute noch beliebt: Grabungsmitarbeiter essen frisch gesammelten wilden Honig (Foto: Peter Breunig, Goethe-Universität Frankfurt)

 Publikation: Julie Dunne, Alexa Höhn, Gabriele Franke, Katharina Neumann, Peter Breunig, Toby Gillard, Caitlin Walton-Doyle1, Richard P. Evershed Honey-collecting in prehistoric West Africa from 3500 years ago. Nature Communications https://doi.org/10.1038/s41467-021-22425-4

(weitere Informationen: https://aktuelles.uni-frankfurt.de/)

Absage für das LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden 2021

Der zehnköpfige Vorstand des WRFC hat einstimmig beschlossen, das LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden in diesem Jahr abzusagen.  Foto: WRFC
Der zehnköpfige Vorstand des WRFC hat einstimmig beschlossen,
das LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden in diesem Jahr abzusagen. Foto: WRFC

Die Organisatoren des LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden 2021 sind gezwungen, die Veranstaltung für dieses Jahr abzusagen. „Wir alle hängen mit ganzem Herzen an unserer Veranstaltung und der Entschluss war sehr schwer!“erklärte die Präsidentin des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs (WRFC), Kristina Dyckerhoff, im Namen ihrer Vorstandskollegen.

Es seien mehrere Gründe gewesen, die nach gründlichen Überlegungen letztlich zu diesem Entschluss geführt haben: „Die Unsicherheit der Corona-Situation ist ein entscheidender Faktor“, so Dyckerhoff. „Die Entwicklung der Pandemie macht die Vorstellung, ein fröhliches Pferdefest im Biebricher Schlosspark zu feiern, nahezu unmöglich.“ Auch sei sehr schwer einzuschätzen, wie sich die gesetzliche Lage bis zum Pfingstwochenende verändert habe.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Entscheidung war die Bedrohung durch den Herpes-Virus. Das Virus, das sich in diesem Jahr mit noch nie dagewesener Aggressivität über viele Länder verbreitet hatte, hat die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI) dazu bewogen, sehr strenge Auflagen an alle internationalen Pferdesport-Veranstalter zu stellen. „Um diese Auflagen zu erfüllen, braucht man unter anderem sehr viel Platz, beispielsweise für den Aufbau eines Quarantänezeltes, den wir in dieser Form im Biebricher Schlosspark kaum haben“, erklärt Dyckerhoff. Im Zentrum der Entscheidung habe aber der Gedanke an die immense Verantwortung für die Gesundheit von Mensch und Tier gestanden. Eine Verantwortung die zum jetzigen Zeitpunkt für die Pfingsttage kaum einzuschätzen sei. „Wir sind Reitern und Pferden, unseren Partnern, Sponsoren, Lieferanten und Dienstleistern sowie unserer großen Anzahl an ehrenamtlichen Helfern schuldig, jetzt eine klare Aussage zu treffen, damit sie in der Lage sind, ihre Planungen danach auszurichten.“

Nach Abwägungen aller Aspekte hat sich somit der zehnköpfige Vorstand des WRFC entschlossen, das LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden 2021 abzusagen. Das Traditionsturnier fällt damit im zweiten Jahr in Folge den aktuellen Bedingungen zum Opfer.

„Aufgeschoben ist auf keinen Fall aufgehoben – nach zwei Jahren ohne PfingstTurnier werden wir noch mehr Energie und Kraft in das 84. LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden fließen lassen. Wir fiebern ab sofort mit großer Vorfreude auf den 3. bis 6. Juni 2022 hin“, betont Dyckerhoff und spricht erneut für den gesamten WRFC-Vorstand.

Peter Kraus vom Cleff wird neuer Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels

Peter Kraus vom Cleff (53) wird zum 1. Januar 2022 neuer Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Buchtage Berlin 2019 am 18.06.2019 im Ellington, Berlin   Foto: Monique Wüstenhagen
Peter Kraus vom Cleff (53) wird zum 1. Januar 2022 neuer Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Buchtage Berlin 2019 am 18.06.2019 im Ellington, Berlin Foto: Monique Wüstenhagen

Peter Kraus vom Cleff (53) wird zum 1. Januar 2022 neuer Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Er folgt auf Alexander Skipis (66), dessen Vertrag nach über 15-jähriger Tätigkeit endet. Der Vorstand des Börsenvereins hat die Entscheidung für Peter Kraus vom Cleff einstimmig getroffen.

„Wir sind sehr froh, dass wir mit Peter Kraus vom Cleff eine herausragende Führungspersönlichkeit der Buchbranche für diese verantwortungsvolle Aufgabe gewinnen konnten. Mit ihm wollen wir in herausfordernden Zeiten einerseits Kurs halten und andererseits neue überzeugende Antworten auf die Fragen finden, die sich durch Digitalisierung und die Corona-Krise stellen“, erklärt Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins. „Ich bedanke mich bei Alexander Skipis für seinen langjährigen, erfolgreichen Einsatz für den Verband. Er hat großen Anteil daran, dass die Stimme der deutschen Buchbranche national und international gehört wird.“

Peter Kraus vom Cleff zu seiner neuen Aufgabe: „Für mich ist es eine große Ehre, die Nachfolge von Alexander Skipis antreten zu dürfen. Die reiche und erfolgreiche Tradition des Börsenvereins fortzuschreiben und gleichzeitig neue gesellschaftspolitische und technologische Trends aufzugreifen, um das Kulturgut Buch zukunftsfest zu machen, sind große Aufgaben. Eine Agenda, der ich mit Respekt und dem Vertrauen in eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem hochqualifizierten Team des Börsenvereins und seinen vielen ehrenamtlichen Unterstützer*innen freudig entgegensehe.“

Peter Kraus vom Cleff war mehr als 20 Jahre in verschiedenen Häusern der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck aktiv, zuletzt führte er seit 2008 als kaufmännischer Geschäftsführer den Rowohlt Verlag. Bevor er in die Buchbranche einstieg, arbeitete der gebürtige Wuppertaler und Diplom-Ökonom fünf Jahre lang im Auslands- und Konzerncontrolling der Mannesmann-Demag AG. 1999 begann er seine Tätigkeit in der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, zunächst im Controlling und Projektmanagement im Bereich Publikumsverlage. Seit 2002 war er zusätzlich kaufmännischer Geschäftsführer des Kindler Verlags, von 2004 bis 2008 zudem Geschäftsführer der Hanseatischen Gesellschaft für Verlagsservice mbH. Im Börsenverein ist er seit 2012 stellvertretender Vorsitzender des Verleger-Ausschusses. Seit 2017 engagiert er sich in offizieller Funktion beim europäischen Verlegerverband FEP, 2020 wurde er zu dessen Präsident gewählt. Peter Kraus vom Cleff ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. ist die Interessenvertretung der deutschen Buchbrache gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit. Er wurde 1825 gegründet und vertritt rund 4.500 Buchhandlungen, Verlage, Zwischenbuchhändler und andere Medienunternehmen. Er veranstaltet die Frankfurter Buchmesse, vergibt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, den Deutschen Buchpreis und den Deutschen Sachbuchpreis, engagiert sich in der Leseförderung und für die Freiheit des Wortes.

Die Metropolitan Opera zu Gast im Hessischen Staatstheater Wiesbaden

logo-maifestspiele21Die New Yorker Metropolitan Opera führt ihre »Met Stars Live in Concert«-Reihe am Hessischen Staatstheater Wiesbaden fort. In dem Livestream-Konzert am Samstag, den 8. Mai 2021 aus dem Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden präsentieren die Sopranistinnen Christine Goerke und Elza van den Heever, der Tenor Andreas Schager und der Bariton Michael Volle ein besonderes Programm unter dem Motto »Wagnerians in Concert«.

Die Solisten des Abends gehören zu den führenden Wagner-Interpreten. Sie singen nicht nur regelmäßig auf der New Yorker Bühne, sondern auch in Wiesbaden: Andreas Schager übernimmt in den Vorstellungen im Mai die Partie des Siegfried in Wagners »Ring des Nibelungen«. Er war in Wiesbaden u.a. als Tannhäuser und in einem Wagner-Abend zu sehen. Michael Volle gastierte in den Maifestspiel-Specials 2020 mit einem Galaabend und sang die Partie des Hans Sachs in Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg«. Christine Goerke und Elza van den Heever debütieren in der »Met Stars Live in Concert«-Reihe am Hessischen Staatstheater Wiesbaden.

Neben Arien und Duetten aus Wagners Opern sowie Liedern von Richard Strauss, stehen Wagners Wesendonck-Lieder und die Schlussszene aus Strauss‘ »Die Frau ohne Schatten« auf dem Programm.

Das prächtige Foyer schafft mit der beeindruckenden Deckenmalerei und den stuckverzierten Wänden eine besondere Atmosphäre für dieses Konzert. Der Prunkbau des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden wurde 1894 unter Anwesenheit Kaiser Wilhelms II. eröffnet und zählt bis heute zu den kulturellen Highlights in der Region.

Das Konzert wird live auf der Website der Met übertragen. Danach ist das Programm für weitere 14 Tage als »Stream on Demand« verfügbar. Die moderierten Konzerte werden mit mehreren Kameras gefilmt, die per Satellit mit einem Regieraum in New York City verbunden sind, wo sich Gary Halvorson, der preisgekrönte Regisseur der Live in HD-Kinoübertragungen der Met, befindet und Regie führt. Tickets für den Livestream sowie die »Streams on Demand« sind für 20 US-Dollar auf der Website der Met unter www.metopera.org erhältlich.

Auch das Hessische Staatstheater Wiesbaden überlegt, wenn es den Spielbetrieb im Mai vor Publikum nicht wieder aufnehmen kann, Teile seines Programms im Stream anzubieten.

Das vorläufige Programm des Konzerts am 8. Mai:

  • »Dich, teure Halle« aus Wagners »Tannhäuser«
  • »Allerseelen«, Op. 10, No. 8 von Richard Strauss
  • »Cäcilie« Op. 27, No. 2 von Richard Strauss
  • »Wie Todesahnung … O du, mein holder Abendstern« aus Wagners »Tannhäuser«
  • »Ein Schwert verhiess mir der Vater« aus Wagners »Die Walküre«
  • Wesendonck Lieder, WWV 91 von Richard Wagner: »Der Engel«, »Stehe still!«, »Im Treibhaus«, »Schmerzen«, »Träume«
  • »Wirst du des Vaters Wahl nicht schelten?« aus Wagners »Der Fliegende Holländer«
  • »Winterstürme wichen dem Wonnemond … Du bist der Lenz« aus Wagners »Die Walküre«
  • »Abendlich strahlt der Sonne Auge« aus Wagners »Das Rheingold«
  • »Nur eine Waffe taugt« aus Wagners »Parsifal«
  • »Euch Lüften … Entweihte Götter!« aus Wagners »Lohengrin«
  • »Nun will ich jubeln« aus R. Strauss’ »Die Frau ohne Schatten«

Hessisches Staatstheater Wiesbaden

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films. Vierter Open Frame Award

goeast21_coverNeue Formen, neues Format und eine neue Art des Kinos – den Open Frame Award erleben // VR Headsets to go // Public Distancing in Wiesbaden: Das Autokino und der Ost-Kiosk // blogEast ist zurück

In der vierten Ausgabe des Open Frame Award setzt goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films seine Reise durch neue Formen und Formate entlang klassischer Kinoerfahrungen fort. So innovativ der Wettbewerb experimenteller 360°-Filme und interaktiver Virtual Reality-Projekte ist, bisher war er dem breiten Publikum nur eingeschränkt zugänglich, da die Projekte nur mit speziellen Headsets an festen Ausstellungsorten des Festivals sichtbar wurden. Jetzt haben Georgy Molodtsov, Kurator des Open Frame Awards, und die goEast Festivalmacher:innen zusätzliche Wege geschaffen, die Wettbewerbsprojekte zu erkunden.

Neue Formen, neues Format und eine neue Art des Kinos – den Open Frame Award erleben

So wird es in diesem Jahr dank einer digitalen Ausstellung in frameVR erstmals möglich sein, sich online einen Überblick über die Projekte zu verschaffen sowie erste Eindrücke zu sammeln. Georgy Molodtsov bietet täglich Online-Führungen durch die Ausstellung an, für die keine zusätzliche Hard- oder Software notwendig ist, lediglich ein Internetbrowser. Die Teilnehmer:innen können sich per Chat miteinander austauschen und im Ausstellungsraum miteinander interagieren. Nach einer Registrierung lässt sich sogar das eigene Erscheinungsbild anpassen. Zusätzlich bietet goEast zwischen dem 21. und 25. April jeweils von 18:00 Uhr an geführte Touren von Open Frame Award Künstlern und dem Kurator durch alle virtuellen Spielstätten des Festivals im sozialen Netzwerk VRrOOM. Die Führungen werden auch live auf YouTube übertragen. In Zusammenarbeit mit dem Lichter Filmfest in Frankfurt stellt goEast Virtual Reality Erfahrungen to go zur Verfügung. Im Festivalzentrum im Museum Wiesbaden verleiht goEast VR Headsets, die mit einer leicht verständlichen Anleitung mit nach Hause genommen werden können. Hierfür ist keine vorherige VR Erfahrung nötig. Darüber hinaus kooperiert goEast mit HTC VIVE’s Viveport und ermöglicht kostenfreien Zugang zu ausgewählten interaktiven Open Frame Award Projekten für jeden, der bereits VR-Hardware sein Eigen nennt. Hierfür schafft HTC VIVE’s Viveport einen eigens dafür vorgesehenen Erlebnisraum, der ab dem 20. April auf viveport.com/goeast2021 abrufbar sein wird. “Im vergangenen Jahr mussten wir neue Ideen entwickeln, wie wir den Open Frame Award selbst bei Ausgangssperren und mit Reisebeschränkungen präsentieren können. Es war so naheliegend wie erfolgreich, experimentelle 360° Filme und interaktive Virtual Reality Projekte auch in virtuellen Welten zu präsentieren”, so Georgy Molodtsov. “In diesem Jahr wollen wir den Wettbewerb zugänglicher machen und den Open Frame Award mit der weltweiten VR Community sowie mittel- und osteuropäischen Künstler:innen verbinden.” Die virtuellen Spielstätten von goEast, darunter die Caligari FilmBühne VR und die goEast VRoof Top Lounge dienen erneut als Treffpunkte für Nominierte des Open Frame Award und Festivalgäste. Die Veranstaltungsorte wurden für die 20. Ausgabe von goEast im vergangenen Jahr von Georgy Molodtsov und dem ehemaligen Open Frame Award Gewinner und VR-Künstler Dennis Semionov in Zusammenarbeit mit dem Social-XR-Kulturhub VRrOOM – einer Broadcast-Plattform für Kunst, Unterhaltung und kulturelle Veranstaltungen, geschaffen. Dieses Jahr werden die Veranstaltungsorte „renoviert“ und mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet. Das Caligari VR wird wieder als Location für eine eher ungewöhnliche Preisverleihung mit Augenzwinkern dienen, bei der alle Teilnehmer:innen mit unterschiedlichen Avataren auftreten können, von exklusiven goEast-Skins bis hin zu Tauben und Hamstern.

Virtuelle Veranstaltungsorte, ein 360°-Theater, einzigartige virtuelle Theateraufführungen, Nominierten-Pitchings und die Open Frame Award Ceremony können über die XR VRrOOm-Welt auf der kostenlosen Plattform VRChat besucht werden. Für das beste Erlebnis werden ein VR-Headset sowie ein PC-System empfohlen, aber das Event ist auch für die meisten Nutzer über den PC zugänglich, wie jedes Videospiel.

Der Open Frame Award wird erneut von der BHF Bank Stiftung und der Adolf und Luisa Haeuser Stiftung für Kunst und Kulturpflege gefördert und mit einem Preisgeld von 5.000 Euro dotiert.

Eine internationale Jury entscheidet über die Vergabe des Open Frame Award. In diesem Jahr besteht die Jury aus Jimmy Cheng, Director of Content bei Digital Domain in Hongkong, Maria Courtial, Mitbegründerin und Geschäftsführerin von Faber Courtial, einem der führenden VR- und VFX-Studios in Deutschland sowie Michel Reilhac, Studienleiter am Venice Biennale College Cinema and VR sowie Gründer und Co-Kurator von Venice VR.

Public Distancing in Wiesbaden: Das Autokino und der Ost-Kiosk

Auch wenn nahezu alle 92 Filme der diesjährigen Ausgabe von goEast über ein On Demand-Programm abrufbar werden, hat das Festivalteam einen Weg gefunden, kulturelle Veranstaltungen vor Ort anzubieten. Zum Public Distancing gehört ein Autokino auf dem Dern’schen Gelände in Wiesbaden sowie ein Ost-Kiosk.

Das Autokino ist in Deutschland nach dessen Hochphase in den 1970er Jahren sehr in den Hintergrund gerückt. Durch die Pandemie sind Autokinos allerdings als Ort des Filmerlebnisses wieder im Kommen. goEast wird in Zusammenarbeit mit stadtmobil RheinMain vor einem Pop-up-Autokino vorgeparkte Autos anbieten. So müssen die Besucher:innen nicht ihr eigenes Fahrzeug mitbringen und können sich einfach zurücklehnen. Drei mittel- und osteuropäische Filmabende lassen sich so in gründlich desinfizierten Autos genießen. Das goEast Autokino wird folgende Filme zeigen:

YELLOW CAT (Kasachstan/Frankreich, 2020) am 21. April um 20:00 Uhr

SPACE DOGS (Österreich/Deutschland, 2019) am 22. April um 20:00 Uhr

HERE WE MOVE, HERE WE GROOVE (Niederlande, 2020) am 23. April um 20:00 Uhr

Vor einem Besuch im Autokino und nach jeder On Demand-Vorführung zu Hause sollte ein Besuch im goEast Ost-Kiosk nicht fehlen. Beim vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain geförderten Paneuropäischen Picknick wird der goEast Ost-Kiosk auch unter Pandemie-Bedingungen zu einem Treffpunkt. Festivalbesucher:innen können mit Abstand zusammenkommen und sich über das Festivalprogramm austauschen. Darüber hinaus bietet der Kiosk Kaffeespezialitäten, Snacks zum Mitnehmen und vielleicht sogar Cocktail-Specials to go, die von Russian Standard vorgemixt werden. Zusätzlich beschallt ein Kiosk-Radio die vorbeikommenden Spaziergänger:innen mit mittel- und osteuropäischen Klangeindrücken. So wird der Ost-Kiosk zu einem Kaleidoskop mittel- und osteuropäischer Begegnungen, einem Ziel, dem sich goEast seit jeher als Brückenbauer zwischen Ost und West verschrieben hat.

blogEast ist zurück

blogEast kehrt als Treffpunkt für an mittel- und osteuropäischer (Film-)Kultur Interessierte zurück. Der Blog wurde ursprünglich während der ersten Corona-Welle als solidarisches Sprachrohr für Kreative aus ganz Europa ins Leben gerufen. Im Vorfeld und während des Festivals werden Blogbeiträge veröffentlicht, die sowohl filmische als auch politische und gesellschaftliche Facetten der aktuellen Situation beleuchten, aber auch eine Möglichkeit bieten, sich einmal von der allgegenwärtigen Diskussion über Infektionszahlen und Impffortschritte abzulenken. blogEast wird vom goEast-Team redaktionell betreut und begleitet das digitale Festival in Wiesbaden.

blogEast ist unter folgendem Link erreichbar: blogEast

Hier finden Sie das komplette Programm für die 21. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films.

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt. Hauptförderer sind die HessenFilm und Medien GmbH, die Landeshauptstadt Wiesbaden, der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die BHF BANK Stiftung, die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege, Renovabis und der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds. Medienpartner sind u.a. 3sat, Deutschlandfunk Kultur und die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Goethe Medienpreis prämiert journalistische „Grenzfälle“

 FRANKFURT. Drei „Grenzfälle“ stehen im Fokus der Verleihung des diesjährigen Goethe-Medienpreises für wissenschafts-und hochschulpolitischen Journalismus an drei herausragende Autorenteams bzw. Einzelautoren renommierter Medien.

 Prämiert werden drei Arbeiten, die 2019 und 2020 im SZ-Magazin der Süddeutschen Zeitung, der Wochenzeitung DIE ZEIT sowie im Norddeutschen Rundfunk publiziert wurden. Ihre Themen berühren Grenzen und Grenzgebiete ganz unterschiedlicher Art:

 Für die Süddeutsche Zeitung gehen Patrick Bauer, Patrick Illinger und Till Krause in einer tief schürfenden Recherche dem Fall des Tübinger Professors Nils Bierbaumer nach, der behauptete die Gedanken von unheilbar an der Nervenkrankheit ALS leidender Patienten entschlüsseln zu können. Dabei treten jedoch immer größer werdende Unstimmigkeiten zwischen Datenlage und öffentlichen Erfolgsmeldungen auf. Insbesondere die Daten, auf denen die vermeintlichen Forschungsergebnisse basieren, können bei Nachprüfungen von anderen Experten nicht nachvollzogen werden. Die Jury erkannte dieser auch journalistisch herausragend umgesetzten Arbeit („Wunschdenken, erschienen am 11.4.2019 im SZ-Magazin) den ersten Preis zu, der mit 4000 € dotiert ist.

 In ein völlig anderes – digitales – Grenzgebiet wagt sich die Journalistin Nele Rößler vor: Sie beschreibt, den drastisch steigenden Einfluss so genannter „Modellierungen“ auf politische Entscheidungsprozesse, was öffentlich bisher kaum bekannt ist. Modellierungen sind mathematische Berechnungen, die in verschiedenen Varianten existieren. Sie kommen beispielsweise in der Klimaforschung zum Einsatz auch in der COVID-19-Forschung: Nele Rößler bringt nach einem aufwändigen Rechercheprozess in ihrem Podcast („Modellierungen – Nerdwissen im Fokus“, gesendet am 22.5.2020 im NDR) Licht ins Dunkle dieses Grenzgebiets zwischen digitalem Hintergrundwissen und politischen Entscheidungsstrukturen und erhält dafür von der Jury den mit 1800 € dotierten zweiten Preis.

Die mit 1000 € dotierte dritte Preisträgerarbeit von Martina Keller („Tod wider Willen“, erschienen am 10. 6.2020 in DIE ZEIT), führt die Leserinnen und Leser in das Grenzgebiet zwischen Leben und Tod – in diesem Fall in das ambivalente Gebiet der Sterbehilfe in den Niederlanden. Keller schildert auf Basis einer sehr fundierten Recherche das Schicksal einer dementen Patientin, die trotz eines nicht eindeutig artikulierten Willens durch ihre behandelnde Ärztin zu Tode gebracht wird. Sie nimmt diesen Fall zum Anlass, auf der Basis von Expertenmeinungen ein grundsätzliches Panorama von Befürwortern und Gegnern einer Sterbehilfepraxis zu Wort kommen zu lassen. Es zeigt sich, als wie fragil „letzte“ Willenserklärungen von Sterbewilligen einzuschätzen sind.

Der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Dr. Enrico Schleiff, sagte: „Der Goethe-Medienpreis zeigt, in wie vielfältiger und zum Teil überraschender Weise sich ein hoher Qualitätsanspruch im wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus realisieren lässt. Die von der Jury ausgewählte Themen sind nicht nur von hoher gesellschaftlicher Relevanz, sondern auch ein Dokument von hoher wissenschaftlicher Selbstreflektion, was zur besseren Akzeptanz wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Gesellschaft beiträgt. Damit gehen vom Goethe-Medienpreis immer wieder wertvolle Denkanstöße für Wissenschaft, Gesellschaft und Politik aus. Wir danken unseren Partnern, der FAZIT-Stiftung und dem Deutschen Hochschulverband, für ihr langjähriges Engagement.“

 Für die Jury erklärte der frühere Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Werner D´Inka: „Die ausgezeichneten Arbeiten sind Musterbeispiele für sorgfältige Recherche, kenntnisreiche Darstellung und für eine Sprache, die ihrem Thema gerecht wird. Wer meint, der nachforschende, nachfragende, nachhakende Journalismus sei von gestern, wer findet, eine flotte Schreibe sei doch lässiger als das Abwägen von Für und Wider, wer glaubt, dem Prinzip „Keine Ahnung, Hauptsache Meinung“ gehöre die Zukunft, muss nach Lektüre der Beiträge von Patrick Bauer, Patrick lllinger und Till Krause sowie von Nele Rößler und von Martina Keller ganz kleinlaut werden. Die Jury findet: Das ist Journalismus par excellence, heute und auch noch in hundert Jahren.“

Der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes (DHV), Prof. Dr. Bernhard Kempen, betonte: „In einer zunehmend ,verwissenschaftlichten‘ Welt sind Journalistinnen und Journalisten nicht nur unverzichtbare Vermittler, die oftmals hochspezialisierte wissenschaftliche Erkenntnisse allgemein verständlich übersetzen helfen. Sie müssen vor allem auch kritische, ja manchmal unbequeme Beobachterinnen und Beobachter sein, die Fehlentwicklungen in der Wissenschaft aufdecken und zu grundlegenden Reflexionen anregen. Mein herzlicher Glückwunsch geht an die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger, die dies in herausragender Weise tun. Sie stehen mit ihren Arbeiten für qualitätsbewussten wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus, den der Goethe-Medienpreis als bundesweit erste Auszeichnung im zweijährigen Rhythmus seit 2008 prämiert. Angesichts anhaltender redaktioneller Schrumpfkuren ist diese Auszeichnung wichtiger denn je, weil sie den Wert von Qualitätsjournalismus unterstreicht.“

 Der Goethe-Medienpreis ging 2020 in die siebte Ausschreibungsrunde. 2008 auf Initiative der Goethe-Universität gegründet und von der FAZIT-Stiftung sowie dem DHV mitgefördert, ist er bis heute die einzige Auszeichnung im deutschsprachigen Raum, bei der ausschließlich die Arbeiten wissenschafts- und hochschulpolitisch tätiger Journalisten im Fokus stehen. Seit 2008 wurden 18 Preisträgerinnen und Preisträger prämiert und Preisgeldern in Höhe von insgesamt fast 45.000 Euro in den Kategorien Print, Online und Hörfunk vergeben. Die Jury aus renommierten Fachleuten (s.u.) hatte in dieser Zeit die Qual der Wahl zwischen fast 300 Bewerbungen zumeist überregionaler Leitmedien. Damit hat sich der Goethe-Medienpreis als unabhängige Auszeichnung im breiten Feld der mehr als 300 deutschen Journalistenpreise etabliert.

 Der Goethe-Medienpreis wird am 31. Mai 2021 im Rahmen der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ des DHV verliehen. Die Gala, die ausschließlich online stattfinden wird, wird gestreamt.

Hessisches Staatstheater Wiesbaden – Verschiebung Vorverkaufsstart für die Vorstellungen im Mai

logo-maifestspiele21Der Vorverkaufsstart für die Vorstellungen im Mai, der für den 14. April 2021 geplant war, muss pandemiebedingt leider verschoben werden.

Aufgrund der Entwicklung des Pandemiegeschehens muss das Hessische Staatstheater Wiesbaden die geplanten Vorstellungen ab Montag, den 19. April 2021 bis einschließlich Dienstag, den 18. Mai 2021 in allen Spielstätten absagen.

Die Festsetzung des Vorverkaufstermins ist von den kommenden politischen Entscheidungen auf Bundesebene abhängig und kann daher erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

Der Spielplan ab Mittwoch, den 19. Mai und der nächste Vorverkaufstermin werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Ersatzprogramm

Kartenverkauf

Umgang mit bereits gekauften oder reservierten Karten

Alle Karten der abgesagten Vorstellungen werden automatisch storniert, wenn Zuschauer ihre Kontodaten hinterlegt haben. Der Betrag wird auf die hinterlegte Bankverbindung erstattet. Für die Stornierung müssen Karteninhaber*innen nicht eigens an die Theaterkasse kommen.

Alle Besucher, deren Kontodaten nicht hinterlegt sind, oder die per Kreditkarte bzw. PayPal gekauft haben, wenden sich bitte an die Theaterkasse. Das geht telefonisch unter Nennung der Auftragsnummer, damit die Eintrittskarten rückerstattet werden können. Karteninhaber*innen müssen sich auch nicht sofort melden und werden gebeten, sich immer an die Verkaufsstelle zu wenden, bei der die Karten erworben wurden.

Wenn als Gruppe gebucht wurde, ist das Gruppenbüro zuständig und telefonisch unter 0611.132 300 oder per E-Mail an gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de zu erreichen.

Abonnent erhalten automatisch eine Rücküberweisung der ausgefallenen Vorstellung, wenn die Kontodaten hinterlegt sind. Wenn stattdessen ein Umtauschschein gewünscht ist, wird gebeten, sich an das Abonnementbüro zu wenden. Abonnenten erreichen bei Fragen das Abonnementbüro telefonisch unter 0611.132 340 oder per E-Mail an abonnement@staatstheater-wiesbaden.de.

Deutscher Sachbuchpreis 2021: Jury nominiert acht Sachbücher

Die nominierten Titel des Deutschen Sachbuchpreises 2021 © vntr-media
Die nominierten Titel des Deutschen Sachbuchpreises 2021 © vntr-media

Die Jury des Deutschen Sachbuchpreises 2021 hat acht Sachbücher für die Auszeichnung ausgewählt. Seit Ausschreibungsbeginn haben die sieben Jurymitglieder 240 Titel gesichtet, die seit Mai 2020 erschienen sind.

Jurysprecherin Dr. Kia Vahland, Süddeutsche Zeitung:
„Die Bücher dieser Auswahl variieren im Stil, den Themen, dem Umfang und den Methoden. Alle aber erforschen die Welt auf sehr eigene Weise und gehen den Dingen auf den Grund. Ihre Verfasser*innen wollen erst verstehen, bevor sie erklären; sie meiden eingetretene Pfade, stellen sich der Geschichte und immer auch der Gegenwart. Ihr Blick ist schonungslos, auf andere und sich selbst. Sie bringen sehr unterschiedliche Erfahrungen und Kenntnisse mit – und begnügen sich nicht mit diesen, sondern erkunden beim Schreiben Neuland. Der Zweifel, die Neugier und eine Portion Hartnäckigkeit treiben sie um und an. Sie suchen Erkenntnis statt Bekenntnis und stellen Fragen, die größer sind als ihre jeweiligen Sujets. So inspirieren sie eine breite, wissbegierige Leserschaft.“

Die nominierten Titel (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Heike Behrend, Menschwerdung eines Affen (Matthes & Seitz Berlin, Oktober 2020)
  • Asal Dardan, Betrachtungen einer Barbarin (Hoffmann und Campe, Februar 2021)
  • Jürgen Kaube, Hegels Welt (Rowohlt Berlin, August 2020)
  • Andreas Kossert, Flucht – Eine Menschheitsgeschichte. Von der Aufklärung bis heute (Siedler, Oktober 2020)
  • Daniel Leese, Maos langer Schatten. Chinas Umgang mit der Vergangenheit (C.H.Beck, Oktober 2020)
  • Michael Maar, Die Schlange im Wolfspelz. Das Geheimnis großer Literatur (Rowohlt, Oktober 2020)
  • Christoph Möllers, Freiheitsgrade. Elemente einer liberalen politischen Mechanik (Suhrkamp, September 2020)
  • Mai Thi Nguyen-Kim, Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit (Droemer Knaur, März 2021)

Der Jury gehören neben Kia Vahland an: Dr. Klaus Kowalke (Buchhandlung Lessing & Kompanie), Tania Martini (die tageszeitung), Dr. Jeanne Rubner (Bayerischer Rundfunk), Denis Scheck (ARD), Hilal Sezgin (freie Autorin) und Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger (Wissenschaftskolleg zu Berlin).

Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels verleiht den mit insgesamt 42.500 Euro dotierten Deutschen Sachbuchpreis in diesem Jahr erstmalig. Ausgezeichnet wird ein herausragendes, in deutscher Sprache verfasstes Sachbuch, das Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt.

Aus den acht nominierten Titeln kürt die Jury das Sachbuch des Jahres, das am 14. Juni 2021 in Berlin verkündet wird. Der oder die Preisträger*in erhält 25.000 Euro, die sieben Nominierten erhalten je 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet im Humboldt Forum im Berliner Schloss statt.

Die Jury des Deutschen Sachbuchpreises 2021. (v.l.n.r.) Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger, Dr. Kia Vahland, Dr. Jeanne Rubner, Denis Scheck, Dr. Klaus Kowalke, Hilal Sezgin, Tania Martini Foto: Monique Wüstenhagen
Die Jury des Deutschen Sachbuchpreises 2021. (v.l.n.r.) Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger, Dr. Kia Vahland, Dr. Jeanne Rubner, Denis Scheck, Dr. Klaus Kowalke, Hilal Sezgin, Tania Martini Foto: Monique Wüstenhagen

Kulturstaatsministerin Monika Grütters ist Schirmherrin des Deutschen Sachbuchpreises. Hauptförderer des Preises ist die Deutsche Bank Stiftung, darüber hinaus unterstützt die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss die Auszeichnung. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Sachbuchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Die Nominierten kennenlernen: Gespräche, Filme und Blogger*innen-Rezensionen Gemeinsam mit seinen Partnern bietet der Deutsche Sachbuchpreis den Nominierten eine Bühne. Lesebegeisterte und Bücherfans können die nominierten Titel und ihre Autor*innen in Gesprächen, Diskussionsrunden, Filmen, in Audiobeiträgen und im Buchhandel kennenlernen. Die Termine sind abrufbar unter: www.deutscher-sachbuchpreis.de/veranstaltungen

Unter dem Hashtag #sachbuchpreisbloggen stellen in den kommenden Wochen acht Buchblogger*innen die nominierten Titel vor. Die Rezensionen werden auf den Social-Media-Kanälen des Deutschen Sachbuchpreises geteilt.

Anträge für „Ins Freie!“ können gestellt werden Kulturpaket II unterstützt Open-Air-Veranstaltungen im Sommer

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Wiesbaden. Von heute an können Kulturveranstalter Anträge für das Programm „Ins Freie!“ stellen, mit dem das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst für den Sommer den Aufbau neuer und die Erweiterung bestehender Open-Air-Spielstätten sowie pandemie-kompatibler Pop-Up-Spielstätten unterstützt. Das Programm ist ein Bestandteil des zweiten Kulturpakets im Volumen von insgesamt 30 Millionen Euro. Zu diesem gehören außerdem Brückenstipendien für freischaffende Künstlerinnen und Künstler, Liquiditätshilfen für Spielstätten sowie eine Unterstützung für Kulturverbände bei der Beratung zu Corona-Hilfen.

„Die Pandemie lässt kaum Voraussagen für den Kulturbetrieb in Innenräumen zu, etwa in Theatern, Kinos und Konzertsälen. Freilichtveranstaltungen dagegen werden im Sommer mit hoher Wahrscheinlichkeit unter Einhaltung von Hygieneregeln stattfinden können. Weil der Aufwand für Einrichtung und Bewerbung von Open-Air-Veranstaltungen groß ist, werden wir Veranstalterinnen und Veranstalter mit insgesamt zehn Millionen Euro unterstützen“, erläutert Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Dabei möchten wir die Kooperation verschiedener Veranstalter und Gruppen ermutigen, um einmal aufgebaute Bühnen und Strukturen möglichst gut nutzen zu können. Lassen Sie uns diesen Sommer als eine besondere Zeit wahrnehmen, in der Konkurrenz und Wettbewerb unter Veranstaltenden zurücktreten hinter dem Wunsch, möglichst viel Kunst und Kultur unter freiem Himmel zu ermöglichen. Damit wir alle zusammen einen kulturell reichen und bereichernden Sommer feiern können.“

„Ins Freie!“ hat drei Programmlinien:
Die erste Programlinie richtet sich an geübte Veranstalter mit größeren Projekten. Sie können bis zu 500.000 Euro beantragen. Ein Antrag muss sich dabei nicht zwangsläufig auf einen festen Standort beziehen, sondern kann auch „wandern“ oder an mehreren Orten stattfinden, denn gerade in Städten ist es oft schwer, über längere Zeit an einem Standort zu spielen, ohne in Konflikte mit Anwohnerinnen und Anwohnern zu kommen. Ausdrücklich gewünscht ist die Kooperation verschiedener Veranstalter und Gruppen. So können mehrere Beteiligte gemeinsam eine Spielstätte einrichten, kann ein Veranstalter freien Akteuren Programmslots einräumen oder ein traditionelles Open-Air-Programm sein Angebot erweitern. Ein Gesamtprojekt soll eine Mindestdauer von einem Monat haben und pro Veranstaltungsmonat mindestens 15 Veranstaltungen umfassen. Ein wichtiges Element der Programme sollten Auftritte hessischer Künstlerinnen und Künstler sein.

Die zweite Linie unterstützt kleine, auch semiprofessionelle Veranstalter mit Summen bis zu 40.000 Euro. Den Antrag können auch Kommunen mit bis zu 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern stellen. Auch hier gilt die Idee, dass möglichst mehrere Akteure zusammenarbeiten sollten. Hier gilt eine Mindestzahl von zehn Veranstaltungen pro Monat. Für die ersten beiden Linien konnte die erfahrene Agentur Diehl+Ritter als Kooperationspartnerin gewonnen werden, über die nun die Antragstellung und Beratung läuft.

Die dritte Förderlinie wird über das Film- und Kinobüro Hessen ausgegeben und richtet sich an Open-Air-Kinos. Hier können entweder Kinos selbst initiativ werden oder freie Veranstalter einen Antrag stellen, wobei in der Regel Kinos als Mitveranstalter beteiligt werden müssen. Die Planungen für das diesjährige SommerWanderKino Hessen beginnen nach Ostern. Kinos, Kommunen und andere Interessierte können sich an das Film- und Kinobüro Hessen wenden.

Die nötigen Kontaktdaten für die Antragstellung und die Beratung finden Sie unter kunst.hessen.de/kulturpaket2