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Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei Neujahresempfang: „Zusammen sind wir Rheinland-Pfalz … und auch Mutmacher für die Verzagten“

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (rechts), traditionell von Schornsteinfegern umgeben,  begrüßt beim Neujahrsempfang am 11. Jan. 2017 in der Mainzer Staatskanzlei über 350 Gäste aus Gesellschaft, Kultur, Kirchen und Wirtschaft.  Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (rechts), traditionell von den für „Glück“ stehenden Schornsteinfegern umgeben, begrüßt beim Neujahrsempfang am 11. Jan. 2017 in der Mainzer Staatskanzlei über 350 Gäste aus Gesellschaft, Kultur, Kirchen und Wirtschaft. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

„Rheinland-Pfalz wird in diesem Jahr 70 Jahre alt. Mehr als 70 Jahre gibt es Frieden in Europa. In diesen Jahrzehnten haben die Menschen in unserem Bundesland mit großer Tatkraft viel geschaffen. Gerade der Frieden und die Freiheit, die Abkehr vom Nationalistischen, haben unserem Land diese Entwicklung ermöglicht“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei ihrem gestrigen Neujahrsempfang vor rund 350 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der Mainzer Staatskanzlei. Aber momentan sei sie besorgt: Denn wir alle spürten doch, dass das uns Liebgewonnene in Gefahr geraten sei: „die Liberalität, die Toleranz, die Werte der Aufklärung, die Achtung vor Minderheiten und unterschiedlicher Religionen. Wir müssen uns bewusst machen, dass angesichts der nationalistischen Kräfte in ganz Europa all das nicht mehr selbstverständlich ist“, sagte die Ministerpräsidentin.

Dreyer rief dazu auf, gegen ein Treffen und Vernetzung der europäischen «rechtsextremen und populistischen Parteien» des Europaparlaments, der ENF-Fraktion, in Koblenz am 21. Januar zu demonstrieren.

Der IS-Terror habe viele Wunden hinterlassen und halte Deutschland, Europa und die Welt in Atem, sagte Dreyer, die turnusmäßig den Vorsitz im Bundesrat innehat. Dreyer ermahnte angesichts der schrecklichen Anschläge, zuletzt auf dem Berliner Weihnachtsmarkt, dennoch weiterhin besonnen zu reagieren: Nicht jeder Vorschlag sei geeignet, so die Ministerpräsidentin, mögliche Sicherheitslücken zu schließen und zugleich auch die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Umso wichtiger sei es, so Frau Dreyer, das Wissen um den Tathergang des schrecklichen Terroranschlags zu nutzen, um zu prüfen, wo tatsächlich Änderungsbedarf besteht, um die Sicherheit noch weiter erhöhen zu können.

„Was unsere Regierung nicht tun wird, ist, alle Flüchtlinge in unserem Land unter Generalverdacht zu stellen. Wir stehen zu unseren humanitären Verpflichtungen, ohne blauäugig zu sein.“, stellte Frau Dreyer klar und dankte dafür, „dass unzählige Bürger und Bürgerinnen in unserem Land dies teilen, und sich bis heute über das normale Maß hinaus engagieren.“

In der Zeit der vielen Flüchtlinge sei das Ehrenamt hier ganz besonders wichtig. Aber es gäbe darüber hinaus unzählige Bereiche des Alltags, wo das Ehrenamt dauerhaft und kontinuierlich erbracht werde, so die Ministerpräsidentin. Erfreut war Dreyer zugleich mit einem neuen Ehrenamts-Rekord aufwarten zu können. So engagierten sich erstmals 48,3 Prozent der Rheinland-Pfälzer ehrenamtlich, gegenüber 48 Prozent im Jahr zuvor. Dreyer dankte stellvertretend für alle ehrenamtlich Tätigen in diesem Jahr den Rettungsdiensten und begrüßte die Vertreter dieser Organisationen und auch der Kirchen.

Dreyer wies darauf hin, dass es insbesondere in diesen Zeiten so wichtig sei, dass die Kirchen und unterschiedlichen Glaubens- und Religionsgemeinschaften in diesem Land auch im neuen Jahr gemeinsam einen konstruktiven Dialog miteinander suchten.

lutherbilder-cover100Mit Blick auf das Luther-Jahr fügte die Ministerpräsidentin hinzu, dass 2017 auch unter dem kirchlichen Aspekt ein ganz besonderes Jahr sei, weil das 500ste Reformationsjubiläum gefeiert würde. Es gäbe viele Orte hier in Rheinland-Pfalz, die eng verbunden seien mit dem Leben und dem Werk Martin Luthers, so Dreyer. Entsprechend werde es auch zahlreiche, interessante und schöne und feierliche Veranstaltungen geben, worauf sie sich freue.
(Tipp: Heute Abend wird anlässlich des Luther-Jahrs im Mainzer Rathaus gegen 18.00 Uhr die Ausstellung „Lutherbilder“ eröffnet.)

Die Ministerpräsidentin bekräftigte an ihre Gäste gewandt: „Sie prägen den Erfolg dieses Landes maßgeblich. Sie arbeiten in den unterschiedlichsten Bereichen: in der Wirtschaft und Wissenschaft, in der Politik, in den Gewerkschaften, in Kirchen, und ehrenamtlichen Initiativen daran mit, dass Rheinland-Pfalz weiterhin ein erfolgreiches und solidarisches Land bleibt. Eine Gesellschaft funktioniert nur, wenn alle daran mitwirken und teilhaben. Dafür danke ich Ihnen.“

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, auf ein gutes, erfolgreiches und hoffentlich friedliches Jahr 2017. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft stark bleibt und auch in schwierigen Zeiten zusammenhält. Unser Staat ist stark. Wir haben allen Grund zur Zuversicht. Aber es ist auch entscheidend, dass wir uns engagieren für unsere Werte im Wissen um unsere Stärken, die unsere vielfältige Gesellschaft ausmachen, und im Streben nach einer positiven Zukunft, so die Ministerpräsidentin und fügte hinzu:“ Sie alle tragen in ganz unterschiedlichen Bereichen Verantwortung in unserem Land, uns Sie gestalten das Zusammenleben. Und viele Menschen trauen Ihnen und trauen uns dabei auch zu, eine Orientierung für die Zukunft zu geben. Das ist gleichzeitig ein großes Glück und eine große Verantwortung.

Mit Zuversicht in neue Jahr. Malu Dreyer umringt von glücksverheißenden Schornsteinfegern, die an die Gäste Glücks-Cents verteilten. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Mit Zuversicht in neue Jahr. Malu Dreyer umringt von glücksverheißenden Schornsteinfegern, die an die Gäste Glücks-Cents verteilten. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Wir sollten diese Verantwortung im neuen Jahr in dem Vertrauen annehmen, dass uns fast alles gelingen kann, wenn wir es zusammen anpacken. «Zusammen sind wir Rheinland-Pfalz», sagte Dreyer, und ergänzte mit Blick auf den Tag der Deutschen Einheit, der in Mainz gefeiert wird: «Zusammen sind wir Deutschland“
An die Gäste gewandt ergänzte die Ministerpräsidentin, dass sie sich sicher, „dass wir auch diejenigen erreichen können, die weniger optimistisch in das neue Jahr starten; diejenigen, denen die Herausforderungen vielleicht zu groß erscheinen, die vor den Veränderungen auch vielleicht ein wenig Angst haben.“ Zusammen werde es „uns gelingen, für die Verzagten auch Mutmacher zu sein, und den Angstmachern mit Kraft und Zuversicht zu begegnen“.

(Dokumentation: Diether v. Goddenthow)

Sektnacht des Sports am 3. Februar 2017 auf Henkellsfeld Wiesbaden

sektnacht-d-sportsSektnacht Spezial „Ball des Sports“:
Henkell & Co. setzt den Party-Auftakt mit Perlen des Sports und prickelndem Sekt
Der Sport feiert seine Förderer – und Henkell & Co. gibt am 3. Februar 2017 den Startschuss: Erneut lädt die Sektkellerei am Vorabend des 47. Ball des Sports, den die Stiftung Deutsche Sporthilfe traditionell in Wiesbaden ausrichtet, zur Sektnacht Spezial „Ball des Sports“ ein. Im Marmorsaal der Kellerei sorgt auch in diesem Jahr packende Live-Musik und ein angesagter DJ für eine heiße Partynacht. Mit prickelndem Sekt wird auf das 50. Jubiläumsjahr der Stiftung angestoßen: Prominente Überraschungsgäste feiern mit den Gästen der Kellerei das Sekt-Event zu Ehren der Förderer deutscher Sportler. Unter anderem haben sich Spitzensportler – vom Nachwuchs bis zu hochdekorierten Athleten – zu der besonderen Sektnacht, die eine Hommage an den Leistungssport ist, angekündigt. Vor der Fotowand am Roten Teppich wird jeder Gast von Rio-Medaillengewinnern begrüßt und zum persönlichen Erinnerungsfoto gebeten. Zudem wartet auf die Gäste ein exklusives Andenken und weitere Überraschungen an diesem besonderen Abend.
Coole Rhythmen tragen durch heiße Sektnacht Spezial
Jonas Reckermann, 2012 Gewinner der olympischen Goldmedaille im Beachvolleyball, führt als Moderator durch die besondere Sektnacht, die ganz im Zeichen sportlicher Höchstleistung steht. Ein vielseitiges Musikprogramm lockt auf die Tanzfläche: Im Marmorsaal heizt die Formation Westbunch LIVE den Gästen ein. Die Live-Band aus Sängern, einem Keyboarder und Tänzern garantiert mit Perlen der Partymusik mitreißende Stimmung. Mit DJ Alex K, einem der bekanntesten DJs in ganz NRW, geht es weiter bis zum frühen Morgen: Sein Repertoire aus Oldies, Musik der 70er, 80er und 90er, Rock, Pop, Schlager oder aktuellen Charts, House, Electro und Black Music lässt keine Musikwünsche offen. Wer „All-time-favourite Songs“ von den 1930er Jahren bis heute liebt, feiert in der Degorgierhalle mit dem Duo Blanc de Noir: Sängerin Caroline Mhlanga und Pianist und Sänger Alexander von Wangenheim präsentieren eine gelungene Mischung aus Blues, Boogie Woogie, Pop und Soul.
47. Ball des Sports – 50 Jahre Deutsche Sporthilfe
Der Ball des Sports, auf den diese sportliche Sektnacht Spezial einstimmt, ist die erfolgreichste Benefiz-Veranstaltung in Europas Sport. In diesem Jahr markiert die Gala, die seit vielen Jahren in Wiesbaden stattfindet, den Auftakt des 50. Jubiläumsjahres der 1967 gegründeten Stiftung Deutsche Sporthilfe. Der Ball steht unter dem Motto „50 Jahre Zukunft“. Mit ihrer Benefiz-Veranstaltung dankt die Deutsche Sporthilfe für das Engagement seiner Partner und Förderer und motiviert zu weiterer Unterstützung der privaten Athletenförderung in Deutschland. Traditionell ist der Ball, der am 4. Februar mit Sport- und Showprogramm im Kurhaus und in der Ball-Arena auf dem Bowling-Green stattfindet, ein Spitzentreffen von aktuellen und ehemaligen Athleten mit Prominenz aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien. Auch 2017 werden wieder rund 1.600 geladene Gäste erwartet.
Tickets für die Sektnacht Spezial „Ball des Sports“
Die Karten für die Sektnacht Spezial „Ball des Sports“ am 3. Februar 2017 im Stammhaus der Henkell & Co. Sektkellerei gibt es zum Preis von 50,- Euro (zzgl. Vorverkaufsgebühr). Sie sind online unter www.wiesbaden.de/tickets sowie an folgenden Vorverkaufsstellen in Wiesbaden erhältlich:
• Tourist Information, Marktplatz 1 (Tel.: 0611 1729-930)
• TicketBox, Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28 (Tel. 0611 304808)
Dabeisein ist alles – heißt es im Sport und auch auf der Party: Lassen Sie sich die Sektnacht Spezial „Ball des Sports“ mit Stars und prickelnden Sektperlen nicht entgehen!
Über die Stiftung Deutsche Sporthilfe
Die Deutsche Sporthilfe hat als private Stiftung seit ihrer Gründung im Jahr 1967 bis heute über 47.000 deutsche Sportlerinnen und Sportler mit insgesamt etwa 410 Millionen Euro unterstützt. 90 Prozent aller bundesdeutschen Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften sowie paralympischen Wettbewerben wurden von Athletinnen und Athleten gewonnen, die von der Sporthilfe gefördert wurden. Aktuell unterstützt die Deutsche Sporthilfe 3.800 Sportler und 600 Internatsschüler in über 50 Sportarten und leistet so einen entscheidenden Beitrag zur Vielfalt und Leistungsfähigkeit des deutschen Sports.
Weitere Informationen unter www.sporthilfe.de
Über die Henkell & Co.-Gruppe

Die Henkell & Co.-Gruppe zählt zu den führenden Anbietern von Sekt, Wein und Spirituosen in Europa, ist in 20 Ländern mit eigenen Unternehmen vertreten und exportiert weltweit in mehr als 100 Staaten. In zahlreichen Ländern ist sie Marktführer für Sekt oder Prosecco und in drei Ländern für Wein. Auch im Spirituosensegment ist die Gruppe Marktführer – für Wodka in Deutschland, für Gin in Polen und in der Slowakei für Weinbrand. Im Henkell-Stammhaus in Wiesbaden-Biebrich befindet sich die Zentrale der Henkell & Co.-Gruppe, zu der Marken wie Fürst von Metternich, Mionetto Prosecco, Henkell, Söhnlein Brillant und Wodka Gorbatschow gehören.
Weitere Informationen unter www.Henkell-Gruppe.de
Aktueller Henkell & Co.-Image-Spot unter www.youtube.com/watch?v=ogoNbc1A2DU

SWRlive: Raphael Wressnig & The Soul Gift Band im Foyer des Mainzer Funkhauses am 19.1.2017

Raphael Wressnig © SWR
Raphael Wressnig © SWR

Donnerstag, 19.1., 19 Uhr
Konzert im Foyer
Raphael Wressnig & The Soul Gift Band

Raphael Wressnig ist ein Star in der internationalen Blues-und Jazzszene. Sein Markenzeichen ist ein explosiver Orgelstil, den der Österreicher im Lauf der Jahre perfektioniert hat. Mit einem Mix aus Soul, Funk, Blues und Jazz, mit enormem Drive, Kreativität und Leidenschaft gilt Wressnig als Inbegriff des zeitgenössischen Hammond B3-Organisten.
2013 wurde er vom Down Beat Magazine zum besten Orgelspieler des Jahres nominiert und das Magazin Jazz thing kürte ihn jüngst zum „momentan coolsten Hammond-Master“. Als Bandleader ebenso leidenschaftlich und erfolgreich wie als Komponist und Orgelspieler, bringt Raphael Wressnig zu seiner Mainz-Premiere die Soul Gift Band mit.

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SWRlive! im Foyer des SWR Funkhauses Mainz, Am Fort Gonsenheim 139, 55122 Mainz.
Einlass: 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn; Eintritt frei;
Infotelefon: 06131/929-32244; swrlive@swr.de; www.swr.de/swrlive

Dreikönigssingen 2017: 40 junge Sternsinger bringen Segen in die Hessische Staatskanzlei

40 Sternsinger in der Hessischen Staatskanzlei aus der Katholischen Pfarrgemeinde St. Gallus in Flörsheim-Weilbach (Bistum Limburg), der Katholischen Pfarrgemeinde St. Edith Stein in Maintal (Bistum Fulda) und der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bad Vilbel (Bistum Mainz) mit  dem  Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (mitte) u. Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer (rechts). Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
40 Sternsinger in der Hessischen Staatskanzlei aus der Katholischen Pfarrgemeinde St. Gallus in Flörsheim-Weilbach (Bistum Limburg), der Katholischen Pfarrgemeinde St. Edith Stein in Maintal (Bistum Fulda) und der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bad Vilbel (Bistum Mainz) mit dem Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (mitte) u. Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer (rechts). Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

40 junge Sternsinger bringen Segen in die Hessische Staatskanzlei
Ministerpräsident Volker Bouffier: „Mit großem ehrenamtlichen Einsatz sorgen kleine Könige für ganz besondere Freude hier und in der Welt“

Eine Sternensingerin bringt den Segen „20*C+M+B+17“ über die Eingangspforte der Staatskanzlei an. Foto: Diether v. Goddenthow
Eine Sternensingerin bringt den Segen „20*C+M+B+17“ hoch oben über die Eingangspforte der Staatskanzlei an. Foto: Diether v. Goddenthow

Wiesbaden. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, haben 40 Sternsinger des Bundes der Deutschen katholischen Jugend Hessen (BDKJ) in der Regierungszentrale empfangen. „Diesen Mädchen und Jungen sind bereits in jungen Jahren die Notlagen von gleichaltrigen Kindern in der Welt bewusst. Mit viel Empathie und Mitmenschlichkeit versuchen sie Not zu lindern. Durch ihre Spendenaktion erinnern sie eindrucksvoll daran, welch schwerwiegende negative Folgen die Veränderungen des Weltklimas für Menschen haben können. Mit ihrem großen ehrenamtlichen Einsatz sorgen die kleinen Könige für konkrete Hilfe in den zahlreichen Projekten und bringen damit nicht nur hier in ihren hessischen Gemeinden, sondern auch den Kindern in vielen Ländern der Erde eine ganz besondere Freude und Unterstützung“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier.

Sterensinger der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bad Vilbel (Bistum Mainz) Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Sterensinger der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bad Vilbel (Bistum Mainz) Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Die „Heiligen Drei Könige“ aus den drei hessischen Bistümern Limburg, Fulda und Mainz brachten den Segen des neugeborenen Christuskindes beim traditionellen Dreikönigssingen in die Staatskanzlei in Wiesbaden. Ministerpräsident Bouffier und Staatskanzleichef Wintermeyer dankten den Mädchen und Jungen aus der Katholischen Pfarrgemeinde St. Gallus in Flörsheim-Weilbach (Bistum Limburg), der Katholischen Pfarrgemeinde St. Edith Stein in Maintal (Bistum Fulda) und der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bad Vilbel (Bistum Mainz) mit einer Geldspende, die der Aktion Dreikönigssingen 2017 zugutekommt.

Sternensinger Katholischen der Pfarrgemeinde St. Edith Stein in Maintal (Bistum Fulda) Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Sternensinger Katholischen der Pfarrgemeinde St. Edith Stein in Maintal (Bistum Fulda) Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

„Durch das Engagement junger Menschen hat sich der alte Brauch des Dreikönigssingens zur größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Sie beweisen seit mehreren Jahrzehnten, dass man mit Glauben, Nächstenliebe und Gaben – und seien sie noch so klein – viel Gutes in der Welt bewirken kann“, so der Chef der Staatskanzlei, Axel Wintermeyer.

Sternensinger der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bad Vilbel (Bistum Mainz) Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Sternensinger der Katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bad Vilbel (Bistum Mainz) Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Zum 59. Mal sind die Sternsinger rund um den Dreikönigstag bundesweit unterwegs. „Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit“ heißt das Leitwort der diesjährigen Aktion, bei der in allen deutschen Bistümern Kinder und Jugendliche, als Heilige Drei Könige gekleidet, von Tür zu Tür ziehen. Mit ihrem Motto machen die Sternsinger gemeinsam mit den Trägern der Aktion – dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) – auf die Folgen des weltweiten Klimawandels aufmerksam.

Bei ihrer letzten Aktion sammelten die Mädchen und Jungen zum Jahresbeginn 2016 rund
46,2 Millionen Euro. Rund 330.000 Sternsinger und ihre etwa 90.000 Begleiter in über 10.000 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten beteiligen sich bundesweit bei der im Jahre 1959 gegründeten weltweit größten Solidaritätskampagne. Mit den gesammelten Spenden können die Sternsinger rund 1.500 Projekte für Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützen.

Weitere Informationen zur Aktion des Dreikönigsingens 2017  „Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit“!

Ignatz Bubis Preis an Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in der Paulskirche verliehen

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zusammen mit Oberbürgermeister Peter Feldmann, Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zusammen mit Oberbürgermeister Peter Feldmann, Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

(kus) Die Stadt Frankfurt hat am Dienstag, 10. Januar, den Ignatz Bubis-Preis an Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier verliehen.

In der Begründung heißt es: „Bundesminister Dr. h.c. Frank-Walter Steinmeier trägt mit seinem Eintreten für Menschenrechte, Freiheit und Gerechtigkeit und seinem vorbildlichen Wirken für die internationale Völkerverständigung zum Erhalt und zum weiteren Aufbau einer friedlichen Welt mit Offenheit und Toleranz bei und führt damit das Lebenswerk von Ignatz Bubis fort.“

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier bei seiner Dankesrede. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier bei seiner Dankesrede. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Oberbürgermeister Peter Feldmann sagte: „Ignatz Bubis hat unsere Bundesrepublik und das friedliche Zusammenleben der Religionen in unserem Land entscheidend mitgestaltet. Frank-Walter Steinmeier steht in dieser Tradition bundesrepublikanischer Außen- und Sicherheitspolitik. Er setzt auf Verständigung und Dialog. Militärischem Säbelrasseln stellt er die Idee einer neuen Abrüstungsinitiative entgegen. Sein Nein zum Irak-Krieg war zentral. Sein Blick für die Globalisierung und sozialen Neuordnung unserer Welt ist zukunftsweisend. In dieser Tradition steht auch Ignatz Bubis. Übermorgen wäre er 90 Jahre alt geworden. Seine Bedeutung weist weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus.“

Mit der Verleihung des Ignatz Bubis-Preises für Verständigung ehrt die Stadt Frankfurt das Lebenswerk und die Persönlichkeit von Ignatz Bubis. Die Verleihung ist darüber hinaus Ausdruck der Verpflichtung Frankfurts, für die von ihm verkörperten Werte einzutreten. Die Verleihung ist mit einem Geldpreis von 50.000 Euro verbunden.

Der Laudator und ehemalige Frankfurter Kämmerer Tom Koenigs: „Die Befürchtung von Ignatz Bubis, dass Xenophobie und alle Arten von Diskriminierung auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft sind, ist heute ja ganz aktuell und real, auch wenn sich manches noch als Biedermann verkleidet. Dagegen braucht es ein Bürgerbündnis der Liberalität und der guten Nachbarschaft, der Weltoffenheit, ein Bündnis, das das Recht zum Andersein hochhält, das Diskriminierung, Radikalisierung, Nationalismus, Vereinfachung und Dummheit entgegentritt und zwar aus der Tiefe der Gesellschaft heraus. Integration braucht Verantwortung (auch historische Verantwortung), Toleranz, Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, Zuversicht und Beharrlichkeit. Diese Tugenden nennt Frank-Walter Steinmeier für eine gute Außenpolitik. In der globalisierten Welt sind uns die fernen nahe gekommen. Gute Nachbarschaft braucht Regeln und Institutionen und Menschen, die sie tragen, sich engagieren, Angebote machen, Gesprächskanäle ermöglichen, eröffnen und nutzen.“

„Frank-Walter Steinmeier ist ein aufrichtiger, glaubwürdiger und besonnener Politiker; dessen Gerechtigkeitssinn und Ausgewogenheit ausschlaggebend für die Verleihung des diesjährigen Ignatz Bubis-Preises an ihn waren“, so Salomon Korn, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurts und Vize-Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland abschließend.

Oberbürgermeister Peter Feldmann, Ida Bubis, Frank-Walter Steinmeier und Laudator Tom Koenigs. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Oberbürgermeister Peter Feldmann, Ida Bubis, Frank-Walter Steinmeier und Laudator Tom Koenigs. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Winterzeichenkurs im Landesmuseum Mainz

Beliebte Veranstaltungsreihe wird im Januar noch zweimal angeboten

Der Kurs „Zeichnen und Skizzieren im Museum“ wird am 14. und letztmalig am 21. Januar im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) angeboten. Unter der Anleitung von Katja Rosenberg bringen die Kursteilnehmer spannende Motive aus der Sammlung des Landesmuseums auf Papier.

winterzeichenkurs-2017Den freien Umgang mit gestalterischen Mitteln kombiniert Katja Rosenberg mit Griffen in die zeichnerische Trickkiste. So vermittelt die Urban Sketcherin zum Beispiel Einblicke in die Arbeit mit Licht und Schatten, von hell zu dunkel oder auch umgekehrt und den Einsatz von Farbe in Zeichnungen. Zudem gibt sie Tipps, wie sich eine Skizze planen und ansprechend auf einem einzelnen Blatt oder im Skizzenbuch in Szene setzen lässt. Auf diese Weise lernen die Kursteilnehmer technische Kniffe kennen und entwickeln unabhängig von ihren Vorkenntnissen ihre persönliche Handschrift.

Die beiden Kurse finden samstags am 14. und 21. Januar jeweils von 14 bis 17 Uhr statt. Die Teilnahme an einem Termin kostet 18 Euro zzgl. 2 Euro Museumseintritt. Für den Besuch beider Kurse fallen Kosten in Höhe von 32 Euro zzgl. 2 Euro Museumseintritt an. Anmeldung unter kontakt@katja-rosenberg.de.

Die nächste Veranstaltungsreihe mit Katja Rosenberg startet am 10. April unter dem Motto „Werkstatt Skizzenbuch“. Den Auftakt bildet ein „Sketchwalk“. Auf dem Programm stehen anschließend drei Tage, an denen sich die Kursteilnehmer sowohl im Landesmuseum als auch in dessen direkter Umgebung bewegen. Wer sich für den Kurs interessiert und 16 Jahre alt oder älter ist, kann sicher Mail an die Museumspädagogin Ellen Löchner wenden: ellen.loechner@gdke.rlp.de.

Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51.

Weinkulturkalender 2017

© atelier goddenthow
© atelier goddenthow

Das Deutsche Weininstitut bietet auf seiner Website wieder einen umfangreichen Weinkulturkalender an mit zahlreichen interessanten Informationen zu Veranstaltungen rund um die Weinkultur. Wie das Deutsche Weininstitut schreibt, erleichtere der „Weinkulturkalender“ Touristen die Entscheidung darüber, welche Termine zu welcher Jahreszeit einen besonderen Hochgenuss garantierten.
Interessenten finden hier stets für drei Monate im Voraus eine Auswahl weinkultureller Top-Events.

Weinkulturkalender 2017

Deutsches Weininstitut GmbH
Platz des Weines 2
55294 Bodenheim
Internet: www.deutscheweine.de

Galerie Mainzer Kunst: Werke von KLAUS M. HARTMANN und VERONIKA OLMA 21. Januar 2017 bis 4. März 2017

Mit der 1. Ausstellung im Jahr 2017 huldigt die Galerie Mainzer Kunst der Skulptur bzw. der Malerei zweier Kunstschaffenden aus der Pfalz und lädt ein zum Besuch der

Vernissage am Samstag, 21. Januar 2017 um 11 Uhr Januar 2017

Auf den ersten Blick wirken Klaus M. Hartmann’s Klaus M. Hartmann’s Werke streng tektonisch, archetypisch in ihrer Ordnung und elementar in ihrer Formausprägung. Charakteristisch ist das Wechselspiel von kantigen und runden Elementen, von Masse und Hohlraum, der Schwebezustand zwischen Bewegung und Statik, Schwere und Leichtigkeit. In den verschiedensten Aggregatzuständen nutzt Klaus M. Hartmann Bronze, Aluminium, Eisen oder Stahl und verarbeitet diese Materialen zu Objekten, die dann massiv, filigran, abstrakt, offen oder aber auch gegenständlich figurativ anmuten können.

„Fasziniert steht der Betrachter den meist großformatigen Tableaus der Malerin Veronika Olma gegenüber, konfrontiert mit einer Welt, die ihm seltsam fremd und vertraut zugleich erscheint. Der Mikrokosmos, den Veronika Olma öffnet, ist tief und weit, ist Bildraum für Bildraum eine Frage nach dem, was Sein ausmacht, was Seele und Welt im Tiefsten zusammenhält. Bewusst stellt sie die Gegensätze einander gegenüber und verbindet sie zu einem traumähnlichen Ganzen, das zwischen real, irreal und surreal schwankt.“ (Zitat: Angelika Wende, Wiesbaden)

Beide Künstler sind zur Vernissage anwesend und der Galerist wird im Dialog mit Klaus M. Hartmann und mit Veronika Olma in die Präsentation einführen.
Freuen Sie sich auch auf das „Trio Teaboy Ted“ mit Nils Teske (Schlagzeug), Steffen Worch (Bass) &
Dawie Bosch (Gitarre), die den musikalischen Rahmen gestalten werden.

Galerie MAINZER KUNST
Weihergarten 11
55116 Mainz

Die Sammlung Maria Sibylla Merian im Museum Wiesbaden 13 Jan – 9 Jul 2017

Imago und Raupen des Tagpfauenauges, (Aglais Io) frühe Forschungsobjekte von Maria Sibylla Merian. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
Imago und Raupen des Tagpfauenauges, (Aglais Io) frühe Forschungsobjekte von Maria Sibylla Merian. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert

Maria Sibylla Merian (1647–1717) gilt als eine der bedeutendsten Naturforscherinnen der Aufklärung und steht am Beginn unserer heutigen Naturwissenschaft. Ihr Werk hat bereits zu Lebenszeiten Aufmerksamkeit und Respekt hervorgerufen. Schon als Kind beschäftigte sie sich mit Tieren und Pflanzen, deren Organisation und Vorkommen. In idealer Weise konnte sie das eigene künstlerische Talent, gefördert von Vater und Stiefvater, zum Erkenntnisgewinn nutzen und gleichzeitig ein aufkommendes Naturinteresse in den gebildeten Kreisen bedienen. Fest verwurzelt in der Gesellschaft des 17. Jahrhunderts, ermöglichten ihr das Zeitalter der Entdeckungen große Entfaltungsmöglichkeiten. Auch den Beginn der Emanzipation des Bürgertums in der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main und im liberal gesinnten Amsterdam wusste sie nutzen.

Leben und Werk
Vor 300 Jahren endete ein erfülltes und spannendes Leben in Amsterdam. Geboren wurde Maria Sibylla Merian am zweiten April 1647 in der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main. Im dritten Lebensjahr verlor sie ihren Vater, den Publizisten und Drucker Matthäus Merian (1593—1650). Das Verlagshaus und die Druckerei wurden anschließend von dem Maler Jacob Marrel (1614—1681) fortgeführt. Von beiden übernahm Maria Sibylla besondere Talente. So gilt sie als Mitbegründerin moderner, aufgeklärter Wissenschaften, aber auch als bedeutende Künstlerin und Gestalterin. Schon als Kind beschäftigte sie sich mit Tieren und Pflanzen, deren Lebensweise und Klassifikation. In idealer Weise nutze sie das eigene künstlerische Talent, gefördert durch ihr Umfeld, zum Erkenntnisgewinn und veränderte so die Welt. Fest verwurzelt in der Gesellschaft und im Glauben des 17. Jahrhunderts, ermöglichten ihr das Zeitalter der Entdeckungen und der Beginn der Emanzipation große Entfaltungsmöglichkeiten, die sie auch zu nutzen wusste.

Die Ausstellung anlässlich des 300. Todesjahres im Museum Wiesbaden kann nur ungenügend das Leben und das vielfältige Werk von Maria Sibylla Merian vorstellen. Zahlreiche Biographien und wissenschaftliche Aufsätze stehen jedoch dafür zur Verfügung. In Wiesbaden können ihre originalen Tierpräparate aus Südamerika in Augenschein genommen werden, die aus konservatorischen Gründen nur selten die geschützten Depots
verlassen dürfen. Der größte Teil ihrer Studienaufzeichnungen zu den heimischen Insekten befindet sich heute in St. Petersburg. Dazu schufen die Präparatoren Malte Seehausen und Felix Richter neun Dioramen, die uns eigenes Forschen ermöglichen.

Die Metamorphose
Zu Zeiten Merians wurde allgemein angenommen, dass niedere Tiere durch Urzeugung (Abiogenese) aus unbelebter Materie entstünden. Erst 1668 gelang es Francesco Redi (1626—1697) in einem Experiment nachzuweisen, dass nur die Ablage von Eiern die Besiedlung eines Fleischstückes mit Fliegenmaden ermöglicht. Die Kenntnis über weitere Vorgänge der Umwandlung der Larvenform zum erwachsenen Tier war äußerst bescheiden. Zu den ersten Bearbeitern des Themas Metamorphose zählt der niederländische Maler und Entomologe Johannes Goedaert (1620—1668), der im Sinne der Aufklärung bereits darauf Wert legte, seine Forschungsobjekte selbst zu beobachten und nicht das vermeintliche Wissen anderer zu kopieren. Seine langjährigen Zuchten dokumentierte er auf 125 Tafeln, die auch Maria Sibylla Merian kannte (Schmidt-Loske, 2007). Merians Interesse an der Natur und im Besonderen an Insekten hatte sicherlich mit ihrem Umfeld zu tun. Geboren in einem liberalen und gebildeten Haus, befreit von finanziellen Nöten, konnte sie bereits als Kind im elterlichen Garten auf Entdeckungsreise gehen. Noch heute wird ein solches Interesse meist schon in der Kindheit erkennbar. Die vom Virus der Insektenkunde (Entomologie) Befallenen bleiben diesem Thema ein Leben lang treu.

Blick ins Baumweißling-Diorama. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
Blick ins Baumweißling-Diorama. Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert

Schmetterlinge waren in Frankfurt am Main aber auch aus anderen Gründen ein bedeutendes Thema, da hier der europäische Seidenhandel sein Zentrum hatte. In der Region gab es einige Züchter und so entschied sich die dreizehnjährige Merian, den Seidenspinner zu erforschen. Im Gegensatz zu anderen Insekten hatte dieser keinen schlechten Ruf und konnte gefahrlos gezüchtet werden. Ihrem Studienbuch vertraute Merian zeitlebens ihre Ergebnisse an. Dabei gelangen ihr auch komplexe und höchst befremdliche Beobachtungen, wie die Entwicklung von Parasiten.
Die Metamorphose ist Grundthema der drei Bücher mit dem Titel „Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung“ (1679, 1683, 1717). Dabei bleibt es bis heute unklar, ob Merian die Metamorphose auch mit Insekten in Verbindung brachte, die im Gegensatz zu Schmetterlingen eine unvollständige (hemimetabole) Verwandlung durchlaufen. So sind beispielsweise die Jugendformen der Heuschrecken nur geringfügig
abweichend von den Erwachsenenstadien (Imagines). Es finden sich Hinweise darauf, dass die Entdeckung der Verwandlung der Schmetterlinge von Merian auch auf andere Tiergruppen übertragen wurde, die völlig andere „Metamorphosen“ durchlaufen. So vermutete sie beispielsweise, dass sich die Vogelspinne in einem Kokon verwandle und merkt an: „sie häuten sich von Zeit zu Zeit wie die Raupen, aber ich habe nie fliegende gefunden“.

Zur Ökologie
Die Beziehungen der Lebewesen untereinander und mit ihrer unbelebten Umwelt ist Studienobjekt der Ökologie. Die erste Definition stammt aus dem Jahr 1866 von Ernst Haeckel (1834—1919). Untergliedert wird diese heute in die Bereiche Populationsökologie, Ökosysteme und Lebensgemeinschaften. Letztere sind auch Themen von Maria Sibylla Merian. Insbesondere beschäftigte sich Merian eingehend mit den Wechselbeziehungen zwischen einer einzelnen Art und ihrer Umwelt. Biologische Systeme sind in den meisten Fällen hoch komplex und daher schwierig zu untersuchen. Dafür müssen Grundlagen geschaffen werden. Es fehlen bis heute einfachste Erkenntnisse, insbesondere zur Lebensweise und dem Lebenszyklus einzelner Arten — mögen sie uns noch so häufig begegnen. Zu Merians Zeiten existierte keinerlei Interesse daran, besonders wenn es sich um wirtschaftlich unbedeutende Organismen handelte. Erforschung und Zucht der Raupen setzte das Auffinden der verschiedenen Arten voraus. Daher erwuchs bei Merian die Erkenntnis, dass nicht beliebige Pflanzen die Nahrungsgrundlage der Raupen bilden, sondern in den meisten Fällen ein enges Verhältnis existiert. Die Raupen des Tagpfauenauges finden sich an den Brennnesseln, die des Wolfsmilchschwärmers am häufigsten an giftigen Wolfsmilchgewächsen und der Weidenbohrer an verschiedenen Laubgehölzen. Dieses Wissen vermehrte Merian in erheblichem Maße, auch wenn ihr mancher Fehler unterlief. Ihre Reise nach Surinam ermöglichte die Übertragung ihrer Kenntnisse auf tropische Lebensräume, deren Komplexität dort nochmals gesteigert in Erscheinung tritt. Merians Wissen wuchs an und im Laufe ihrer eigenen Forschung gelang es ihr sogar, Parasitismus zu beschreiben und dem Wechselspiel einzelner Arten zuzuordnen. Das von ihr erforschte Thema ist noch lange nicht abgeschlossen und erfordert weitere Generationen, die daraus geistigen und gelegentlich auch wirtschaftlichen Profit schlagen.

Die Sammlung im Museum Wiesbaden
Mit der Gründung des Naturhistorischen Museums gelangte eine der größten und ältesten Wirbellosen-Sammlungen nach Wiesbaden. Zu verdanken ist dies Johann Isaak von Gerning (1767—1837), Schriftsteller, Sammler und Diplomat. Sein Vater, der Händler und Frankfurter Bankier Johann Christian Gerning (1745—1802), hatte mehr als 40.000 Exemplare des 18. Jahrhunderts aus aller Welt zusammengetragen. Die Tiere sind in Glaskästchen montiert und mit reichlich Quecksilber vor schädigendem Fraß geschützt worden. Maria Sibylla Merians Tierpräparate gelangten laut Hüsgen (1790) durch Remigius von Klettenberg 1694—1766) und Johann Nikolaus Körner (1710—1773) in die Gerningsche Sammlung. Letzterer war Mitarbeiter von August Johann Rösel von Rosenhof (1705—1759), dem Naturforscher und Kupferstecher, der nicht nur das darstellerische Erbe Merians mit seinem Werk „Insecten-Belustigung“ antrat. Als Mitbegründer der Experimentalbiologie gelang es ihm ebenfalls nachzuweisen, dass Fliegen aus Eiern entstehen – und nicht, wie allgemein angenommen, spontan aus verrottendem Substrat. Nur sehr wenige Präparate wurden entsprechend ihrer Herkunft ausgewiesen und daher geriet das Wissen um Merians naturwissenschaftliche Sammlungen in Vergessenheit. Voraussetzung für eine Bearbeitung in unserer Zeit war die restauratorische Bearbeitung eines Großteiles der Sammlung Gerning. Frau Karin Müller widmete sich ehrenamtlich über fünf Jahre hinweg dieser Arbeit. Erst dadurch war es möglich, die Sammlung zu studieren. Dank der Initiative und Forschung von Joos van de Plas konnten erstmals einzelne Tiere Merian zugeordnet werden. Dabei ist festzuhalten, dass wir uns immer nur mit bestimmten Wahrscheinlichkeiten nähern können, denn eindeutige Dokumente fehlen. Im Rahmen der Wiedereröffnung der Dauerausstellungen im Jahr 2013 erschien ein Katalog mit den

Ergebnissen von Frau van de Plas.
Die Sammlung Gerning war in ihrer Zeit in Europa gut bekannt, so dass zahlreiche Forscher an ihr arbeiteten. Neben Johann Christian Fabricius (1745—1808) und Johann Wolfgang von Goethe (1749—1832) gilt es besonders den Schmetterlingskundler Eugen Johann Christoph Esp er (1742—1810) zu benennen. In seinem reich illustrierten Werk „Die Schmetterlinge in Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen“ (1776—1807) stellt er zahlreiche Arten erstmals wissenschaftlich vor. Die genannten Exemplare befinden sich noch heute in der Wiesbadener Sammlung und zählen zu den bedeutendsten Naturobjekten.
Auch die Frankfurter Malerin Marie Eleonora Hochecker (1761—1834) illustrierte über 3000 Arten der Sammlung im Auftrag von Gerning. Dank dieser entstand in Paris das
Standardwerk „Papillons d‘Europe, peints d‘après nature“ von Jaques Louis Florentin Engramelle (1734—1814). In 350 Kupfertafeln gelang es erstmals, die Vielfalt europäischer Schmetterlinge darzustellen. Aus dem Nachlass Gernings befindet sich eine besonders prachtvolle Ausgabe des achtbändigen Werkes im Museum Wiesbaden.

Die neun Raupen-Dioramen
Zu Merians Zeiten waren konservierende Methoden zur Erhaltung und Präsentation biologischer Objekte kaum bekannt. Lediglich das Trocknen der Insekten wurde genutzt. Die Präparate müssen außerdem vor Schmutz und sie zerstörenden Insekten geschützt werden. Erst das folgende Jahrhundert nahm sich dieses Themas ausgiebiger an. Daher erstaunt es, dass die Insekten der letzten Sammeljahre von Merian erhalten geblieben sind. Es ist einem besonderen Glücksfall geschuldet, dass die in der Ausstellung erstmals präsentierten neun Raupen-Dioramen zu Beginn des 21. Jahrhunderts entstehen konnten. Unter Glasglocken geschützt, vereinen diese den Lebenszyklus europäischer Schmetterlinge, die bereits Merians Interesse weckten und ihre Studienbücher füllten. Grundlage bilden dabei die Kenntnisse des Biologen und Schmetterlingszüchters Matthias Sanetra, der bereits als Kind von solchen Tierdarstellungen träumte. Dem Präparator Detlev Gregorczyk ist es zu verdanken, dass die Raupen durch Gefriertrocknung im Vakuum ihre Lebendigkeit erhalten konnten. Drei der neun Pflanzen konservierte Sebastian Brandt für das Museum. Schließlich und endlich gelang es den beiden Museumspräparatoren Felix Richter und Malte Seehausen, weitere Pflanzenpräparate herzustellen und die Komponenten in einem zeitintensiven Akt zu vereinen. Präsentiert werden die Dioramen auf Cortenstahl-Tischen aus der Werkstatt von Siegf ried Huhle. So sind neun der von Maria Sibylla Merian beschriebenen und illustrierten Lebensgeschichten in dreidimensionaler Tiefe entstanden und können von den Besuchern erforscht werden.

Führungen und Veranstaltungen zur Ausstellung
Sa 4 Feb 14:00 – 16:30
Die Schauspielerin Kate Schaaf spielt Maria Sibylla Merian
60+
Maria Sibylla Merian
Angebote

Angebote für Kinder und Familien
Sa 25 Feb 2017, 11:00 – 13:30 Uhr
Museumswerkstatt für Kinder:
„„Die Schmetterlingsfrau“ – Der Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian auf der Spur

© atelier goddenthow
© atelier goddenthow

Ort:
Museum Wiesbaden Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden Fon 0611 ⁄335 2250, Fax 0611 ⁄335 2192 www.museum-wiesbaden.de museum@museum-wiesbaden.de

Öffnungszeiten Mo geschlossen Di, Do 10:00—20:00 Uhr Mi, Fr—So 10:00—17:00 Uhr An Feiertagen 10:00—17:00 Uhr geöffnet. Auch Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet.

Eintritt
Sonderausstellung* 10,— Euro (7,— Euro) * Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet den Besuch der Sammlungen. Familienangebot: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre in Begleitung ihrer Eltern freier Eintritt. Weitere Ermäßigungen und Tarife für Gruppen unter www.museum-wiesbaden.de ⁄preise

Verkehrsanbindung
PKW und Reisebusse: A 66, Abfahrt Wiesbaden-Erbenheim, Richtung Stadtmitte, Parkhaus Rheinstraße Bahn: Zum Hbf Wiesbaden mit DB und S1, S8 und S9 aus Richtung Frankfurt und Mainz. Vom Hbf 10 min Fußweg zum Museum Linienbusse: Rheinstraße und Wilhelmstraße

Service
Schwellenfreier Zugang: Aufgrund von Baumaßnahmen verlegt. Bitte folgen Sie der Beschilderung am Haupteingang. Museumsshop: Fon 0611 ⁄ 335 2251

Das Literaturforum im Mousonturm Frankfurt mit spannenden Jungautoren im Februar 2017

Der Februar 2017 beginnt im Hessischen Literaturforum im Mousonturm ganz klassisch mit drei jungen Autorinnen und Autoren. Fabian Hischmann, dessen Debüt 2014 für den Preis der Leipziger Messe nominiert war, liest aus seinem zweiten Roman Das Umgehen der Orte vor, während Isabelle Lehn und Shida Bazyar jeweils ihre Erstlinge im Gepäck haben. Und weiter geht’s mit der zweiten Ausgabe von Acting Out!, diesmal mit Nora Gomringer und dem Jazz-Schlagzeuger Philipp Scholz. Den Abschluss bildet eine Kooperation mit dem Philosophischen Kolloqium: Kritische Theorie. Jessica Nitsche und Nadine Werner stellen einen Sammelband von Texten des renommierten Benjamin-Forschers Burkhardt Lindner vor, der an der Goethe-Universität Frankfurt gelehrt und sich einen Namen gemacht hat.

Mittwoch, 8. Februar 2017, 20 Uhr:
Fabian Hischmann: Das Umgehen der Orte
Das Umgehen der Orte, der neue Roman von Fabian Hischmann, ist nicht weniger als ein Kaleidoskop aus Sehnsüchten, Verlusten und die Hoffnung darauf, dass doch irgendwann alles noch einmal anders werden kann in einem Leben: Samuel ist aufstrebender Jungautor und nach wenigen Seiten tot. Niklas ist schwul und Mitarbeiter in einer Seehundstation. Anne rebelliert zuerst gegen ihre Eltern und Jahre später gegen ihr Leben. Lisa ist dick und friert daher nie. Zwischendurch stirbt Matt Damon, und Nick Cave wird nach einem Segeltörn vermisst gemeldet.

Von 2004 bis 2020 erstreckt sich die Handlung des Romans, knapp ein Dutzend Figuren lernt man dabei in längeren und kürzeren Episoden kennen: Menschen, deren Wege sich im Verlauf des Romans immer wieder kreuzen werden zwischen Island und Australien, zwischen Hessen und dem Grund des Zürichsees. Eindrucksvoll stellt Fabian Hischmann unter Beweis, dass die Nominierung für den Preis der Leipziger Messe 2014 für sein Debüt kein Versehen war, sondern ein Versprechen.

Fabian Hischmann wurde 1983 in Donaueschingen geboren. Der Wahlberliner studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim und Leipzig. Sein Romandebüt „Am Ende schmeißen wir mit Gold“ war 2014 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.

Moderation: Björn Jager
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)

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Donnerstag, 16. Februar 2017, 20 Uhr:
Debütantenball mit Isabelle Lehn & Shida Bazyar

Albert ist ein junger Journalist, der sich in einer Kriegssimulation verloren hat und nun nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann. Behsad und Nahid sind überzeugte Kommunisten im Teheran der 1970er Jahre. Das sind die Startpunkte zweier beeindruckender Debüts, die 2016 erschienen sind. In radikaler Gegenwärtigkeit schildert Isabelle Lehn in Binde zwei Vögel zusammen die Geschichte eines Mannes, der sechs Wochen lang in einem Ausbildungscamp für Soldaten die Rolle eines afghanischen Cafébesitzers spielen musste und diese Rolle danach nicht mehr abstreifen kann. Shida Bazyar erzählt in Nachts ist es leise in Teheran über fast 40 Jahre und in verschiedenen Perspektiven von einer iranischen Familie, die nach der Machtübernahme der Mullahs nach Deutschland flüchtete. So unterschiedlich die beiden Romane auf den ersten Blick wirken, ist ihnen doch etwas gemein: Während der jüngeren Literatur oftmals ein Rückzug ins Innerliche vorgeworfen wird, positionieren sich Lehn und Bazyar dezidiert politisch. Während Isabelle Lehn der Frage nachspürt, in welchem Verhältnis Realität, Fiktion und Narrative in unserer Gegenwart zueinander stehen, steht bei Shida Bazyar neben dem Migrationsdiskurs noch ein ganz anderes Thema im Mittelpunkt: Was muss man aufgeben, wenn man für ein anderes Leben kämpfen will?
Isabelle Lehn, geboren 1979 in Bonn, wurde 2011 im Fach Rhetorik promoviert. Seit 2013 ist sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig in einem Forschungsprojekt tätig, das sich „Literarischen Schreibprozessen“ widmet. Ihrem Debütroman sind mehrere literarische Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien vorausgegangen.

Shida Bazyar wurde 1988 in Hermeskeil geboren. Sie studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim und lebt in Berlin. Dort betreut sie junge Menschen, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren. „Nachts ist es leise in Teheran“ ist ihr erster Roman. Er wurde kürzlich mit dem Ulla-Hahn-Autorenpreis 2016 ausgezeichnet.

Moderation: Björn Jager
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)

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Dienstag, 21. Februar 2017, 19.30 Uhr:
Acting Out!
Nora Gomringer & Philipp Scholz: Peng Peng Peng!
Philipp Scholz lauscht. Nora Gomringer atmet ein, Scholz holt aus, Gomringer setzt an, Scholz trommelt, Gomringer spricht und PENG PENG PENG. Es entsteht alte Magie in neuem Gewand: Jazz & Rezitation. Die Mixtur: das Wort und der Takt, gleichermaßen Humor und Tiefsinn, ein Mikrofon, ein Schlagzeug und zwei begnadete Künstler: Nora Gomringer rezitiert eigene Texte sowie Zeilen aus der gesamten Weltliteratur – von Dorothy Parker zur experimentellen Literatur des 20. Jahrhunderts und großen Klassikern. Der Jazz-Drummer Philipp Scholz gibt den Takt an, begleitet Gomringers wilden Wortritt, leitet, stört die Sprecherin und pointiert sie. Gemeinsam sorgen sie auf der Bühne für einen fatallyrischen Knall der Extraklasse.

Präsentiert von Deutschlandradio Kultur und Das Magazin. Mit freundlicher Unterstützung der Dr. Marschner Stiftung, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und Pro Helvetia.
Nora Gomringer, geboren 1980, leitet das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg. Sie schreibt Lyrik, Opernlibretti und Kolumnen. Live auf der Bühne kombiniert sie auf experimentelle Weise Text und Sound miteinander. Ihr Werk wurde zahlreich ausgezeichnet, so auch 2015 in Klagenfurt mit dem Bachmannpreis.

Philipp Scholz, Jahrgang 1990, studierte Jazzschlagzeug in Leipzig. In wechselnden Formationen ist er deutschlandweit und international unterwegs. 2014 gewann er den Jungen Münchner Jazzpreis. Gemeinsam mit Nora Gomringer wird er 2018 die Poetikprofessur der Universität Klagenfurt übernehmen.

Ort: Studio 1 im Mousonturm
Eintritt: 10,-/5,-*
*Vorverkauf erfolgt über www.mousonturm.de

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Dienstag, 28. Februar 2017, 20 Uhr:
„…eine Lektüre, die auf eigene Rechung vorgenommen wird.“
Burkhardt Lindners Studien zu Walter Benjamin
In Kooperation mit dem Philosophischen Kolloquium: Kritische Theorie

Burkhardt Lindner (1943-2015) ist eine Schlüsselfigur der Benjamin-Forschung. Im Zuge der Studentenbewegung gehörte er zu den Pionieren, die Benjamin wiederentdeckt haben. Über vier Jahrzehnte hinweg hat Lindner ihn originell erforscht, ohne sich von den Moden der Benjamin-Rezeption leiten zu lassen. Als Professor an der Goethe-Universität prägte er Generationen Studierender und begeisterte zahlreiche Nachwuchswissenschaftler/innen für Benjamin. Lindner las mit Neugier, Genauigkeit und Offenheit: „Es gibt zum Beispiel einen Eintrag, den zitiere ich gern. Da steht nur, diesmal sogar ohne Quelle: Lyon ist für seinen dichten Nebel bekannt. So – was ist das? Wofür braucht er den dicken Nebel von Lyon für das Paris-Buch? [lacht] Aber irgendwas ist da dran. Wir können es nicht von vornherein herausfinden, aber wir spüren: Da ist was.“ (Lindner im Interview mit Alexander Kluge) Der Band Burkhardt Lindner: Studien zu Benjamin versammelt eine Auswahl seiner wichtigsten Texte zu Benjamin.

Im Gespräch mit Andreas Becker, Felix Lenz, Anja Nowak und Timo Skrandies stellen die Herausgeberinnen Jessica Nitsche und Nadine Werner den Band vor und diskutieren Lindners Thesen mit besonderem Blick auf das ‚Paris-Buch‘, Benjamins unabgeschlossene Passagen-Arbeit.

Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)

Hessisches Literaturforum im Mousonturm e.V.
Waldschmidtstraße 4
60316 Frankfurt am Main