Internationale Maifestspiele 2016: PREMIERE DER WIESBADENER ERSTAUFFÜHRUNG »DIE SOLDATEN«

logo2-mf16PREMIERE DER WIESBADENER ERSTAUFFÜHRUNG »DIE SOLDATEN« Bernd Alois Zimmermann (1918 – 1970)

Eröffnungspremiere der Internationalen Maifestspiele 2016 am 30. April 2016 um 19:30 Uhr im Großen Haus // die beiden nächsten Vorstellungen sind am 5. & 15. Mai jeweils um 19:30 Uhr

Die Eröffnungspremiere der Internationalen Maifestspiele 2016, Zimmermanns hochdramatisches Werk »Die Soldaten«, steht im Rang der wichtigsten Oper der Nachkriegszeit. Die expressionistische Antikriegsoper stellt grenzwertige Herausforderungen an den Theater-betrieb und ist doch als Menetekel gegen Gewalt und Unmenschlichkeit von soghafter Anziehungskraft. Die jüngsten Aufführungen in Salzburg, München, Zürich und Berlin wurden gar zu Publikumsrennern.

Für den Komponisten war sein Werk eine Situationsbeschreibung, die die Zerstörung eines einzelnen Mädchens als Sinnbild der Zerstörung aller Menschen sieht. Der russische Regisseur Vasily Barkhatov zeigt seine Inszenierung des Jahrhundertwerks der Moderne als Angriff auf den Theaterraum als Ort bürgerlicher Lebenskultur. Die zahlreichen Solistinnen und Solisten werden angeführt von Koloratursopranistin Gloria Rehm als Marie, die Musikalische Leitung liegt bei Generalmusikdirektor Zsolt Hamar.

Bei der feierlichen Eröffnung der Internationalen Maifestspiele 2016 um 18:30 Uhr im Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden werden zudem Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Zimmermanns »Rheinische Kirmestänze«, eine Persiflage auf Spielmannszüge, aufführen.

Musikalische Leitung Zsolt Hamar Inszenierung Vasily Barkhatov Bühne Zinovy Margolin Kostüm Olga Shaishmelashvili Dramaturgie Regine Palmai

Wesener Pavel Daniluk Marie Gloria Rehm CharlotteCeleste Haworth Weseners Mutter Helena Köhne Stolzius Holger Falk Stolzius‘ Mutter Andrea Baker Desportes Martin Koch PirzelBenedikt Nawrath Eisenhardt Joachim Goltz Haudy Benjamin Russell Mary Nathaniel Webster Gräfin de la Roche Sharon Kempton Ein junger GrafGustavo Quaresma Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Es spielt das Hessische Staatsorchester Wiesbaden

1. Internationale Konferenz zum 3D Druck in der Medizin im Mainzer Schloss – Am 15. April 2016 großer Bürgerabend

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Bürgerabend im Rahmen von „3D-Druck – Fiktion oder Wissenschaft“ 15. April 2016, 18:00 – 19:45 Uhr

Der „Bürgerabend“ im Rahmen von „3D-Druck – Fiktion oder Wissenschaft“ soll eine translationale Plattform für Kliniker, Wissenschaftler und 3D-Druck-Anwender im Hinblick auf eine patientenorientierte Versorgung bieten, die für einen Austausch und eine Diskussion mit Bürgern zur Verfügung stehen wird. Den Einführungsvortrag hält Dr. Annette Ludwig, Leiterin des Gutenberg Museum Mainz. Parallel zum Fachkongress im Kurfürstlichen Schloss zeigt das Gutenberg-Museum unter dem Motto „Von Gutenberg zum 3D-Druck“ noch bis Ende Mai Wissenswertes rund um den medizinischen 3D-Druck.

Ungeahnte Perspektiven, allein in der plastischen Chirurgie zeigt dieses Schädel-Exponat: 3D geplante und gedruckte Implantate zum Knochenaufbau einer vererbten Knochenfehlbildung des Gesichtsausdrucks. © massow-picture
Ungeahnte Perspektiven, allein in der plastischen Chirurgie zeigt dieses Schädel-Exponat: 3D geplante und gedruckte Implantate zum Knochenaufbau einer vererbten Knochenfehlbildung des Gesichtsausdrucks. © massow-picture

Obwohl die Methode des 3D-Drucks seit über 20 Jahren existiert, ist dessen technische Weiterentwicklung, insbesondere für neue Anwendungsgebiete in der Medizin aktuell. Alleine in der Medizin wird ein Zuwachs im 3D-Druck-Bereich bis 2020 von 20-25% erwartet. Besonders im Bereich der Gelenkendoprothetik (Hüfte, Schulter, Knie, Kiefergelenk) gewinnt die Herstellung individualisierter Transplantate immer mehr an Bedeutung. Im Kontext einer verbesserten Regeneration, durch bessere „Passgenauigkeit“ der verwendeten Biomaterialien, wird im Wesentlichen auf etablierte digitale Systeme wie CAD/CAM zurückgegriffen oder in jüngerer Zeit auch auf 3D‑Druckverfahren. Ein entscheidender Vorteil beim medizinischen Einsatz von 3D-Druck-Verfahren, gegenüber den bereits etablierten Systemen, ist die deutlich präzisere und individuellere Gestaltung der Transplantatgrenzflächen durch die das Einheilen am Wundlager deutlich verbessert werden kann.

Eine Aorta, gedruckt vom 3D-Drucker Bioma TiCS. Diese Nachbildung dient als Anschauungs- Modell, etwa zur medizinischen Aufklärung eines Patienten vor einer OP oder der Implementierung eines Stents. "Aber in ein paar Jahren sind wir soweit, ein genau auf den Patienten zugeschnittenes Aortenimplantat zu drucken", erläutert Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Kongresspräsident und Sprecher BIOMATICS, Deutschland. Foto © massow-picture
Eine Aorta, gedruckt vom 3D-Drucker Bioma TiCS. Diese Nachbildung dient als Anschauungs- Modell, etwa zur medizinischen Aufklärung eines Patienten vor einer OP oder der Implementierung eines Stents. „Aber in ein paar Jahren sind wir soweit, ein genau auf den Patienten zugeschnittenes Aortenimplantat zu drucken“, erläutert Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Kongresspräsident und Sprecher BIOMATICS, Deutschland. Foto © massow-picture

Dies gilt auch für die Anwendung bei Gefäßstützen oder individuell angepassten Prothesen. Auch die Verwendung von biologisch aktiven Materialien mit biokompatiblen und im besten Falle osteokonduktiven Eigenschaften, bis hin zum „Bioprinting“ in dem autologe, ggf. körpereigene Zellen verwendet werden, bieten immer bessere Behandlungsmöglichkeiten bei steigenden Patientenzahlen. Im Jahr 2013 lag die Inzidenz von orthopädischen Erkrankungen mit 13,7 % auf Platz 3 der häufigsten Ursachen für Erwerbsunfähigkeit (Bericht der Deutschen Rentenversicherung, Ausgabe 1.2015).

Dies spiegelt die hohe sozial-medizinische Relevanz bei der Entwicklung neuer und verbesserter Behandlungsmöglichkeiten im Bereich des 3D‑Drucks wider, die aufgrund der demographischen Entwicklung immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Neben Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Kongresspräsident und Sprecher BIOMATICS , werden am Bürgerabend zahlreiche kompetente Gesprächspartner Interessenten Fragen beantworten. © massow-picture
Neben Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Kongresspräsident und Sprecher BIOMATICS , werden am Bürgerabend zahlreiche kompetente Gesprächspartner Interessenten Fragen beantworten. © massow-picture

Prof. Dr. Thomas Deufel
(Wissenschaftsstaatssekretär des Landes Rheinland-Pfalz)

Dr. Annette Ludwig
(Leiterin des Gutenberg Museum Mainz)

Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas
(Kongresspräsident und Sprecher BiomaTiCS)

Prof. Dr. Matthias Fink
(Universität Linz, Österreich)

Der Fachkongress
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1st International Conference on 3D Printing in Medicine
Individualisierte Therapiemöglichkeiten in der Medizin durch 3D-Druck 15.-16. April 2016, Mainz

Individuelle Therapien, die auf den einzelnen Patienten abgestimmt sind, gewinnen in vielen Bereichen der Medizin immer mehr an Bedeutung. Besonders der 3D Druck eröffnet in zahlreichen medizinischen Anwendungsgebieten neue und individuelle Möglichkeiten, um Behandlungserfolge zu optimieren, die Genesung des Patienten zu beschleunigen und die Lebensqualität zu steigern.

Besonders im Bereich der Gelenkendoprothetik (Hüfte, Schulter, Knie, Kiefergelenk) wird die Herstellung individualisierter Transplantate aufgrund steigender Zahlen bei orthopädischen Erkrankungen immer wichtiger. Im Jahr 2013 lag die Inzidenz von orthopädischen Erkrankungen mit 13,7 % auf Platz 3 der häufigsten Ursachen für Erwerbsunfähigkeit (Bericht der Deutschen Rentenversicherung, Ausgabe 1.2015). Dies spiegelt die hohe sozial-medizinische Relevanz bei der Entwicklung neuer und verbesserte Behandlungsmöglichkeiten im Bereich des 3D Drucks wider, die aufgrund der demographischen Entwicklung immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Der Kongress erörtert Antworten und Diskussionen rund um die Themen:

  •  Grundlagen und Translation (Drucker, Materialien, Bioprinting)
  • Anwendung in der Chirurgie (OP Schablonen, Gelenkersatz, Knochenersatz, Gefäße)
  • Anwendungen am Körper (Prothesen, Zahnersatz, Epithesen, Orthesen, Hörgeräte, Brillen)
  • Praktische Aspekte (Software, Workflow, Rechtliche Aspekte, Lehrmodelle)

Trotz der großen Erfolge und neuen Therapiemöglichkeiten, die durch den 3D Druck entstehen, findet dieses Thema sowohl in den jeweiligen medizinischen Fachgesellschaften als auch in der Öffentlichkeit bisher nur eine relativ geringe Beachtung. Erste Anwendungen kommen bisher vor allem aus dem Zahnmedizinischen und Hörgeräte-Bereich. Darüber hinaus ist innerhalb der jeweiligen Fachgesellschaften ein interdisziplinärer, fachübergreifender Wissensaustausch zwischen Materialwissenschaftlern, Technikern, Programmierern und medizinischen Anwendern (Chirurgen, Orthopäden, Zahnärzten, Pathologen, Immunologen, Angiologen usw.) nur begrenzt möglich.

Um diese Hindernisse, fokussiert auf medizinische Anwendungen, aus dem Weg zu räumen richtet der interdisziplinäre Forschungsschwerpunkt BiomaTiCS am 15./16. April 2016 einen DFG geförderten internationalen Kongress im Bereich des 3D Drucks in der Medizin aus. Die Erkenntnisse werden auch auf andere Branchen/ Anwendungen übertragbar sein und sicherlich schnell Verwendung finden.

Ärzte, Materialwissenschaftler, Biologen, IT-Professionals, Medizinproduktehersteller – von vielen Seiten aus teilen wir uns die Euphorie für das Thema 3D Druck in der Medizin. Alle arbeiten an der Vision moderner Medizin mit unterschiedlichen Ansätzen; ein Kongress mit persönlichem Austausch hat das Potential nachhaltige und vernetzte Kooperationen und Projekte anzustoßen.

Innovation – Kommunikation – Interaktion, zum Wohle unserer Patienten

Dieser Kongress soll dazu dienen den interdisziplinären Dialog zwischen Experten aus den Bereichen der Medizin, Materialwissenschaften und Ingenieurswesen zu fördern und mögliche Synergien durch Bündelung klinischer Relevanzen zu erzeugen. Gemeinsame internationale Projekte werden initiiert werden. Die hochrangigen internationalen Wissenschaftler werden mit den Praktikern die Anwendungen und Möglichkeiten diskutieren. Neue Einsatzgebiete werden dabei entstehen. Es werden 500 internationale Teilnehmer erwartet.

Namhafte internationale Experten präsentieren als Keynote Speaker zu allen Aspekten an der Schnittstelle zwischen Grundlage und Anwendung.

Weitere Infos, Referenten und Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter: http://www.3dprint-congress.com/

„Von Gutenberg zum 3D-Druck“ – Medizinische Implantate aus dem Drucker im Gutenberg-Museum Mainz präsentiert

Eine Aorta, gedruckt vom 3D-Drucker Bioma TiCS. Diese Nachbildung dient als Anschauungs- Modell, etwa zur medizinischen Aufklärung  eines Patienten vor einer OP oder der Implementierung eines Stents. "Aber in ein paar Jahren sind wir soweit, ein genau auf den Patienten zugeschnittenes Aortenimplantat zu drucken", erläutert Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Kongresspräsident und Sprecher BIOMATICS, Deutschland. Foto © massow-picture
Eine Aorta, gedruckt vom 3D-Drucker Bioma TiCS. Diese Nachbildung dient als Anschauungs- Modell, etwa zur medizinischen Aufklärung eines Patienten vor einer OP oder der Implementierung eines Stents. „Aber in ein paar Jahren sind wir soweit, ein genau auf den Patienten zugeschnittenes Aortenimplantat zu drucken“, erläutert Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Kongresspräsident und Sprecher BIOMATICS, Deutschland. Foto © massow-picture

„Von Gutenberg zum 3D-Druck“ – unter diesem Motto die gestrige Premiere  des 3-D Drucks in der Medizin im Gutenberg-Museum.  Der 3-D Druck sei heutzutage ähnlich revolutionär wie es einst die Erfindung des Buchdruck war.

Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Kongresspräsident und Sprecher BIOMATICS berichtet Kulturdezernentin Marianne Grosse und der Presse über den Stand des medizinischen 3D-Drucks. "Bald werden wir soweit sein, durch Zugabe entsprechender Zellen eine ganz neue passgenaue Hornhaut für Patienten zu drucken.Foto © massow-picture
Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, Kongresspräsident und Sprecher BIOMATICS berichtet Kulturdezernentin Marianne Grosse und der Presse über den Stand des medizinischen 3D-Drucks. „Bald werden wir soweit sein, durch Zugabe entsprechender Zellen eine ganz neue passgenaue Hornhaut für Patienten zu drucken.Foto © massow-picture

Auf diese Parallelen zwischen dem Buchdruck seit seiner Erfindung durch Johannes Gutenberg und der epochalen modernen 3D-Druck-Erfindung wollen die Veranstalter mit dieser Ausstellung hinweisen, die anlässlich der 1. Internationalen Konferenz über 3D-Druck in der Medizin am 15. und 16. April 2016 im Mainzer Schloss stattfindet, betonte Kulturdezernentin Marianne Grosse bei dem Pressegespräch.  „So wie die Menschen damals staunend vor den identischen Ausgaben der ersten gedruckten Bücher standen und es kaum begreifen konnten, wie diese hergestellt wurden, so stehen wir heute begeistert vor den Produkten eines 3D-Druckers und wollen verstehen, wie er funktioniert“.

Über 500 Teilnehmer aus aller Welt würden zum Kongress erwartet werden. Veranstalter ist die Universitätsmedizin Mainz. Der Kongress soll dazu dienen, den Dialog zwischen Experten aus den Disziplinen Medizin, Materialwissenschaften und Ingenieurwesen zu fördern. Obwohl die Methode des 3D-Drucks bereits seit über 20 Jahren existiert, ist ihre technische Weiterentwicklung, insbesondere für neue Anwendungsgebiete in der Medizin, heute von großer Bedeutung.

Bioma TiCS - 3D-Drucker, kleinste Variante.© massow-picture
Bioma TiCS – 3D-Drucker, kleinste Variante.© massow-picture

Das Potential, das in den vielen Anwendungsmöglichkeiten des 3D-Druck allein im medizinischen Sektor steckt, erinnert an das Potential, das mit dem Buchdruck vor über 500 Jahren die Welt verändert hat. Um diesen Aspekt der 3-D-Druck-Weiterentwicklung baut das Gutenberg-Museum seine Präsentation rund um die Geschichte des Drucks aus, auch im Sinne seines Ansatzes „Museum der Zukunft“ im Rahmen der geplanten Neugestaltung des Museums.

 

Im dritten Obergeschoss des Gutenberg-Museums sind verschiedene medizinische Objekte  – vom Unterkiefer bis zu einer extrudierten Aorta – zu sehen, die mittels 3D-Druck hergestellt wurden. Außerdem ist ein 3D-Drucker ausgestellt, an dem die Technik veranschaulicht wird.

Größer Bürger-Abend „3D-Druck – Fiktion oder Wissenschaft“ im Mainzer Schloss am 15. April

3dprint-congress-cover250Zum Kongress, der unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer steht, wird es auch einen Bürgerabend geben. Unter dem Motto „3D-Druck – Fiktion oder Wissenschaft“ stehen am 15. April ab 18 Uhr  Ärzte, Wissenschaftler und 3D-Druck-Anwender für einen Austausch und eine Diskussion mit Bürgern zur Verfügung. Dabei sein wird auch Museumsdirektorin Dr. Annette Ludwig, die über das Thema „Verbindungen zwischen Buchdruck und modernem 3D Druck“sprechen wird. So empfiehlt  sich zuvor eine Stippvisite im Gutenberg-Museum, um schon mal mit eigenen Augen den 3D-Drucker und erschaffenen  künstlichen Körperteile in Augenschein zu nehmen.

Die Präsentation „Von Gutenberg zum 3D-Druck“ ist noch bis Ende Mai im Gutenberg-Museum zu sehen.

GoEast 2016: Interview mit Festivalleiterin Gaby Babic „Wir sind auch Menschenrechtsfestival“.

Gaby Babic, Leiterin des goEast Filmfestivals. © goEast
Gaby Babic, Leiterin des goEast Filmfestivals. © goEast

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films startet mit der 16. Festivalausgabe vom 20. bis 26. April ein neues Projekt für junge FilmemacherInnen: OPPOSE OTHERING! Wie der Titel schon verrät, dreht sich dabei alles um das Phänomen „Othering“ – ein Begriff, der verschiedene Erscheinungsformen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit umfasst. Im Gespräch liefert Festivalleiterin Gaby Babić Hintergründe zur Entstehung und zum Programm – und gibt auch schon einen Ausblick in die Zukunft.

Wie entstand die Idee zum neuen Nachwuchsprojekt OPPOSE OTHERING! und was genau ist geplant?

goEast beschäftigt sich kontinuierlich mit politisch engagiertem Filmemachen, besonders im Hinblick auf Themen wie das Erstarken der rechten Szene in Mittel- und Osteuropa, der Aufarbeitung des NS-Unrechts und der Vergangenheitsbewältigung im osteuropäischen Kontext, virulenten Ausgrenzungsphänomenen wie Homophobie oder Antisemitismus, aber eben auch mit dem zivilen Widerstand gegen Diskriminierung aller Couleur. Wir begreifen das als integralen Bestandteil unserer Festivalarbeit. In diesem Sinne sind wir nicht nur ein Festival des mittel- und osteuropäischen Films, sondern auch ein Menschenrechtsfilmfestival. Kritische Perspektiven im Film, transnationale und solidarische Perspektiven sind uns ein besonderes Anliegen. Nicht umsonst heißt eine unserer Festivalsektionen auch „Beyond Belonging“. Hier zeigen wir Filme, die zu jährlich wechselnden gesellschaftspolitischen Themenkomplexen Bilder und Beispiele liefern, ob sie nun aktuell oder historisch sind, in Osteuropa produziert oder in anderen Teilen der Welt. Sie alle stellen sich entschieden gegen ein Denken in Schubladen, unmenschliche Kategorisierungen und Abwertung und fordern filmisch einen „gesellschaftlichen Mehrwehrt“ ein, ein Umdenken, das auch offen gelebt werden soll.

Im vergangenen Jahr schlug uns schließlich die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) vor, ein neues Programm zu konzipieren, nachdem ein anderes gemeinsames Projekt ausgelaufen war. Schnell war klar, dass sowohl die Stiftung als auch goEast das thematische Feld „Othering“, also gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, gemeinsam bearbeiten will. Wir sind gegenwärtig ZeugInnen davon, dass Othering in großen Teilen der Bevölkerung in Ost wie West zunimmt und erschreckenderweise auch von manchen Politikerinnen und Politikern oder einzelnen Regierungen als probates Mittel der Politik benutzt wird – eine menschenfeindliche und -verachtende Reaktion auf globale Probleme wie Kriege, Terror, die Zerstörung von Lebensgrundlagen. Hier findet meiner Meinung nach in letzter Zeit eine harsche Zuspitzung statt, der wir im Rahmen unseres Projekts etwas entgegensetzen wollen. Insbesondere auch, indem wir Beispiele zeigen von Menschen und ihren Projekten, die aktiv gegen Othering vorgehen, die Menschenrechtsarbeit machen, die in verschiedenen sozialen Kontexten, im Privaten oder im ganz normalen Berufsleben ihre Stimmen erheben und ganz konkret anders agieren – oft entgegen der öffentlichen Mehrheitsstimmung.

Was genau erwartet die TeilnehmerInnen von OPPOSE OTHERING!?

Über einen Aufruf haben wir Zweierteams um ihre Kurzfilmideen zum Thema „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ gebeten. Abseits vom Thema haben wir jedoch keine weiteren Vorgaben gemacht. Anhand der Einreichungen haben wir zehn Teams nominiert. Diese zehn internationalen Regietandems aus Deutschland, Mittel- und Osteuropa sind nun eingeladen, in der Festivalwoche vom 20. bis 26. April an Workshops und Vorträgen teilzunehmen, die unterschiedliche Erscheinungsformen von „Othering“ bearbeiten und beispielhaft vorstellen, wie eine filmische Auseinandersetzung mit dem Thema aussehen kann. Der Input aus diesen Tagen soll als Unterstützung und Inspiration für die weitere Entwicklung der eigenen Filmideen dienen. Am Ende der Festivalwoche stellen die Tandems ihre Projekte einer dreiköpfigen Fachjury vor, die die fünf besten Konzepte mit Produktionspreisgeldern in Höhe von je 3.000 Euro auszeichnet. Das Geld soll den Teams die Möglichkeit geben, ihre Arbeit zu realisieren.

Wie geht es im Anschluss an die Festivalwoche weiter?

In den Monaten nach dem Festival sollen die Teams ihre Filme drehen und – im Idealfall – im Laufe eines Jahres fertigstellen. Wir wollen sie dann bei goEast, aber auch bei anderen Filmfestivals präsentieren. Wir haben jetzt schon rund zehn Filmund Menschenrechtsfestivals und NGOs in Deutschland und Mittel- und Osteuropa als Projektpartner gewinnen können. Die Idee ist, ein OPPOSE OTHERING!-Netzwerk zu schaffen, das die Teams, die entstehenden Filme, aber auch die Grundidee des Projektes unterstützt. Im kommenden Sommer soll auch eine Projektwebsite online gehen, auf der zunächst Zwischenergebnisse und am Ende die fertigen Filme veröffentlicht werden.“ Zudem soll die Website gesellschaftspolitisch engagierten Amateurinnen und Amateuren die Möglichkeit geben, eigene Videos und Filme hochzuladen.

Gibt es auch Programmpunkte, zu denen ein öffentliches Publikum zugelassen ist?

zum neuen Projekt kuratiert worden. Unter der Überschrift „Wir uns sie? Vom Anderssein uns Andersmachen“ zeigen wir 20 Kurz- und Langfilme, darunter aktuelle Dokumentarfilmproduktionen, aber auch das filmhistorisch bedeutende Westernepos HEAVEN’S GATE von Michael Cimino. Zudem wird es eine Podiumsdiskussion zum Thema geben, an der Filmschaffende mit mir über unsere Fragestellung diskutieren werden. Auch sind die beiden Eröffnungsvorträge von OPPOSE OTHERING!, „Reflecting on the Process of Othering“ und „The Invisible Representation: Whiteness and Film“ von Dr. Andrés Nader und der Filmwissenschaftlerin Dr. Susanne Kappesser, für alle Interessierten offen – und zugleich eine Gelegenheit, um die nominierten Teams kennenzulernen: Es ist der Auftakt zu ihrer Festivalwoche oder vielmehr ihrer OPPOSE OTHERING!-Woche. Filme, die Othering thematisieren, sind darüber hinaus natürlich auch in anderen Sektionen des Festivalprogramms zu finden. Im Wettbewerb etwa zeigen wir unter anderem den tschechisch französischen Spielfilm WIR SIND NIE ALLEIN von Petr Václav, der eine skurrile Geschichte von Menschenfeindlichkeit in der tschechilässt. Direkt nach goEast, am 27. April um 22:25 Uhr, wird unser letztjähriger Gewinnerfilm NIEMANDSKIND von Vuk Ršumović auf 3sat ausgestrahlt – auch ein perfektes
Beispiel für einen Film, der sich gegen Othering ausspricht. Und das in filmisch beeindruckender Form!

goEast Filmfestival

GoEast zentraler Festival-Ort caligari Filmbühne Wiesbaden
GoEast zentraler Festival-Ort caligari Filmbühne Wiesbaden

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom Deutschen Filminstitut veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt: Hauptförderer sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Robert Bosch Stiftung, ŠKODA AUTO Deutschland, die BHF-BANK-Stiftung, die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege, das Auswärtige Amt, der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, die Stadt Eschborn, die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und Krušovice. Medienpartner sind u.a. 3sat, die FAZ und hr-iNFO.

Spielstätten – goEast Website

 

goEast 2017 – Programm – Spielstätten

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goEast 2016 – Programm – Spielstätten
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goEast 2015 – Programm – Spielstätten
goEast2015

 

 

 

 

 

Rückblick

Menschenrechtlich engagiert: Das neue goEast-Nachwuchsprojekt OPPOSE OTHERING!

GoEast Festivalort: Caligari Filmbühne Wiesbaden - Foto © massow-picture
GoEast Festivalort: Caligari Filmbühne Wiesbaden – Foto © massow-picture

Zur 16. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films vom 20. bis 26. April verstärkt das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival sein menschenrechtliches Engagement: Mit OPPOSE OTHERING! startet ein neues Nachwuchsprojekt, das sich mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit auseinandersetzt.

Nach dem erfolgreichen Start des Nachwuchsprojekts Young Filmmakers for Peace im vergangenen Jahr, ruft goEast gemeinsam mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) ein neues Förderangebot für junge, gesellschafts-politisch engagierte FilmemacherInnen ins Leben: OPPOSE OTHERING! widmet sich dem Phänomen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit – mit dem Ziel, ein Licht auf Ausgrenzung von Menschen unterschiedlicher sozialer, religiöser, kultureller und ethnischer Herkunft oder sexueller Identität zu werfen. Dabei kann es in den Filmen auch um positive Beispiele von Solidarität und Zivilcourage gehen, um Projekte, die sich entschieden gegen eine Diskriminierung von Menschen einsetzen, die als „anders“ gebrandmarkt werden.

Zehn internationale Regietandems aus Deutschland, Mittel- und Osteuropa sind nun eingeladen, in der Festivalwoche vom 20. bis 26. April an einem umfangreichen Workshop- und Filmprogramm teilzunehmen. Das Programm vermittelt den TeilnehmerInnen, wie sie sich mit unterschiedlichen Erscheinungsformen von „Othering“ filmisch auseinandersetzen können. Das Gesehene und Gelernte soll als Unterstützung und Inspiration für die weitere Entwicklung der eigenen Projektideen dienen: Ein deutsch-russisches Team möchte Transgender-Stimmtrainingskurse in Berlin und Moskau begleiten, ein ungarisch-deutsches Projekt nimmt den Bau des Grenzzauns in den Blick, der Flüchtlinge am Grenzübertritt hindern soll und ein rumänisch-deutsches Tandem wird sich mit touristischen „Fremdbildern“ und Projektionen in einem so genannten Roma-Ethno-Dorf befassen. Zum Abschluss des Programms stellen die Tandems ihre Projekte einer dreiköpfigen Fachjury vor, die die fünf besten Konzepte mit Produktionspreisgeldern in Höhe von je 3.000 Euro auszeichnet. Das Geld soll den Regieteams dabei helfen, ihre Arbeit zu realisieren.

Call me Marianna - NENN MICH MARIANNA (POL 2015; Regie: Karolina Bielawska). Beitrag, in dem eine Transgender-Frau in ihrem Kampf um gesellschaftliche Akzeptanz gezeigt wird © GoEast
Call me Marianna – NENN MICH MARIANNA (POL 2015; Regie: Karolina Bielawska). Beitrag, in dem eine Transgender-Frau in ihrem Kampf um gesellschaftliche Akzeptanz gezeigt wird © GoEast

Doch nicht nur der Filmnachwuchs profitiert durch das Programmangebot: Unter anderem sind die Eröffnungsvorträge zum Programm, „Reflecting on the Process of Othering“ und „The Invisible Representation: Whiteness and Film“ von Dr. Andrés Nader, Geschäftsführer der RAA Berlin, und der Filmwissenschaftlerin Dr. Susanne Kappesser, am Donnerstag, 21. April, um 17.30 Uhr im Festivalzentrum offen für alle Interessierten.
Auch bei der gesellschaftspolitischen Sektion Beyond Belonging dreht sich alles um das Thema „Othering“: Unter dem Titel „Wir und sie? Vom Anderssein und Andersmachen“ präsentiert goEast insgesamt 20 Filme, die beispielhaft Abgrenzungsverhalten und Diskriminierungserfahrungen in den Fokus rücken.

Heaven's Gate, Westernepos von   Michael Ciminos zeigt die  gewalttätige Fremdenfeindlichkeit gegen osteuropäische Einwanderer in den USA ungeschönt.© GoEast
Heaven’s Gate, Westernepos von
Michael Ciminos zeigt die gewalttätige Fremdenfeindlichkeit gegen osteuropäische Einwanderer in den USA ungeschönt.© GoEast

Das filmische Spektrum reicht dabei von aktuellen Dokumentarfilm-Produktionen wie NENN MICH MARIANNA (POL 2015; Regie: Karolina Bielawska), in der eine Transgender-Frau in ihrem Kampf um gesellschaftliche Akzeptanz begleitet wird, bis hin zu Michael Ciminos Westernepos HEAVEN’S GATE (USA 1981), das gewalttätige Fremdenfeindlichkeit gegen osteuropäische Einwanderer in die USA ungeschönt auf die Leinwand bannt – und damit den amerikanischen Gründungsmythos sehr eindrücklich in Frage stellt.

OPPOSE OTHERING! wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), die auch Mitinitiatorin des Projektes ist. Weiterer Förderer des Projektes ist die Solidaritätsaktion Renovabis.

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom Deutschen Filminstitut veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt: Hauptförderer sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Robert Bosch Stiftung, ŠKODA AUTO Deutschland, die BHF-BANK-Stiftung, die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege, das Auswärtige Amt, die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, Krušovice und Renovabis. Medienpartner sind u.a. 3sat, die FAZ, hr-iNFO und sensor.

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Mai-Programm des Literaturhauses Villa Clementine Wiesbaden

Foto © massow-picture
Foto © massow-picture

Im Mai findet im Literaturhaus Villa Clementine zum zweiten Mal eine ARTE-Filmpremiere mit anschließendem Filmgespräch statt. Passend zum Beginn des Sommers entführt die Dokumentation über Klaus und Erika Mann an die Küste Frankreichs. Außerdem ist der Autor Lothar Schöne zu einer musikalischen Lesung im Literaturhaus zu Gast. Über die Rolle des modernen Mannes denkt der vielfach ausgezeichnete Autor Michael Kumpfmüller in seinem neuen Roman nach, den er im Literaturhaus vorstellt.

Di 03.05. und 31.05. | 19.30 Uhr
Das „Offene Literaturforum“ unter der Leitung von Rita Thies will ein offener Gesprächskreis zur Gegenwartsliteratur sein, der alle vier bis sechs Wochen stattfindet. Hier sollen Leseempfehlungen ausgetauscht werden und ungezwungene Gespräche über interessante Bücher stattfinden. Alle, die Lust am Lesen haben, die gern auf literarische Entdeckungsreise gehen, sind eingeladen, mitzumachen.

Auch wenn Sie bei den letzten Treffen nicht teilnehmen konnten, das Literaturforum begrüßt Sie gerne auch bei seinem nächsten Treffen im Café des Literaturhauses. Das Team des Cafés ist so freundlich, das Literaturforum zu bewirten.
Eintritt frei
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Literaturhauscafé, Frankfurter Str. 1
Mi 11.05. | 19.30 Uhr  
Im Rahmen der Mitgliedschaft des Literaturhauses im Netzwerk der Literaturhäuser mit AR-TE als Kulturpartner findet eine ARTE-Filmpremiere im Literaturhaus statt. Nach der Vorführung der Dokumentation „Erika und Klaus Manns Côte d’Azur“ aus der Reihe „Die große Literatour“ spricht Regisseurin Rieke Brendel über Hintergründe und Entstehungsgeschichte des Films.

Die ARTE-Reihe „Die große Literatour“ nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise an Orte, die eine besondere Rolle für Schriftsteller und ihr Werk gespielt haben. Reisebericht und Biografie verbinden sich auf diese Weise und lassen den Zuschauer ausgewählte Städte oder Landstriche durch die Augen von Autoren wie Uwe Johnson, Heinrich Böll und Hans Christian Andersen sehen.

Die Geschwister Klaus und Erika Mann sind bekannt als reisende Intellektuelle – sie unternahmen eine Weltreise, Erika Mann fuhr sogar Rallyes. Die Côte d’Azur übte auf die Kinder des berühmten Schriftstellers Thomas Mann stets eine besondere Faszination aus: Das Mondäne der Hotels und Strände, an denen sich die Reichen und Schönen tummelten, zog sie magisch an. Aber auch das etwas Abgründige der kleinen Gassen, der Bars und Nachtclubs von Marseille hatte eine starke Wirkung auf sie. Für die Reihe „Was nicht im

Baedeker steht“ unternahmen die beiden Anfang der Dreißigerjahre eine Reise entlang der französischen Küste. Ihre mit Ironie, feinem Humor und genauer Beobachtungsgabe verfassten Texte sind nicht nur amüsant zu lesen, sondern beinhalten auch wahre Geheimtipps für Reisende.

Ausstrahlung der ersten Staffel der Doku-Reihe auf ARTE: 1. bis 22. Juni 2016, mittwochs um 21.45 Uhr.
Eintritt frei.
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine in Kooperation mit ARTE
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
Do 12.05. | 19.30 Uhr
Der Autor Lothar Schöne liest im Literaturhaus aus seinem Buch „Nix als wie fort – Warum ein Mann verschwindet“. Die Lesung wird vom Literaturhaus in Kooperation mit seinem Förderverein veranstaltet und musikalisch begleitet vom „Huub-Dutch-Duo“.

Nach einem Tankstopp legt ein Bankangestellter aus Mainz 200 Kilometer auf der Autobahn zurück ohne zu bemerken, dass seine Ehefrau nicht mehr im Wagen sitzt. Bloße Gedankenlosigkeit? Oder steckt viel mehr dahinter? Ein authentischer Fall und 77 völlig unterschiedliche Sichtweisen: Die zurückgelassene Frau kommt ebenso zu Wort wie ein Arzt, ein Esoteriker oder ein Literaturkritiker. Der Vorfall wird von Fußballfans und den Krähen an der Tankstelle kommentiert, natürlich beziehen auch die Deutsche Bischofskonferenz, die SPD, die CDU und die LINKE zu dem Ereignis Stellung … Eine satirisch-vergnügliche Karussellfahrt mit der Erkenntnis, dass unserer Realität nur sprachlich beizukommen ist. Denn: Es gibt mindestens 77 Arten, die Welt zu sehen.

Lothar Schöne ist in Frankfurt und Offenbach aufgewachsen. Er studierte Germanistik und Politikwissenschaft. Neben seinen Büchern hat er Theaterstücke, Filmdrehbücher und Hörspiele geschrieben. Für seine Arbeiten erhielt er diverse Auszeichnungen unter anderem den Fachinger-Kulturpreis, den Literaturpreis der Stadt Klagenfurt, den Stadtschreiberpreis von Offenbach/M., ein Villa Massimo-Stipendium in Rom, den Literaturpreis der Stadt Erfurt und 2014 den Rheingau-Taunus-Kulturpreis. Er lebt nahe Wiesbaden im Taunus.

Christ Oettinger und Hubert Weijers – zusammen das „Huub-Dutch-Duo“ – begeistern mit Blues, souligem Gesang und Trompetenspiel.
Autorenlesung
€ 8 / 7 – Reservierung unter 0611-3415837 oder literaturhaus-kartenreservierung@freenet.de
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine in Kooperation mit dem Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
Mi 18.05. | 19.30 Uhr
Der moderne Mann muss so viele Rollen beherrschen wie noch nie – Michael Kumpfmüller erzählt davon in seinem Roman „Die Erziehung des Mannes“. In einer Zeit, in der ein moderner Mann so viele Rollen beherrschen muss wie noch nie, wächst die Gefahr des Scheiterns – aber auch das Glück des Gelingens. Wir treffen Georg, einen Studenten der Musikwissenschaft und angehenden Komponisten, als er mit Mitte zwanzig eine neue Frau kennenlernt. Mit ihr wird er ins Leben aufbrechen, Kinder bekommen und doch keine glückliche Ehe führen. Er wird sich fragen, woran das liegt, was sein autoritärer Vater damit zu tun hat, der die Familie durch diverse Affären ruiniert hat, und er wird einen großen Schritt in eine neue Liebe wagen. Doch frei ist Georg nicht mehr, denn er bleibt Vater von drei Kindern, die am Ende zur Liebeskonstante in seinem Leben werden. Über sie wird er sich seiner selbst bewusst, und an ihnen hält er fest, als sich alles andere aufzulösen scheint. Mit seiner suggestiven, poetisch-klaren Sprache spürt Michael Kumpfmüller den Träumen, Ängsten und Hoffnungen seines empfindsamen Helden nach und zeigt, welche Kraft der Wunsch zu lieben und geliebt zu werden entfaltet.

Michael Kumpfmüller, geboren 1961 in München, lebt als freier Autor in Berlin. Im Jahr 2000 erschien mit dem gefeierten Roman „Hampels Fluchten“ seine erste literarische Veröffentlichung, 2003 sein zweiter Roman „Durst“ und 2008 „Nachricht an alle“, für den er vor dem Erscheinen mit dem Döblin-Preis ausgezeichnet wurde. Bei seiner Veröffentlichung im Jahr 2011 wurde der Roman „Die Herrlichkeit des Lebens“ zum Bestseller und von der literarischen Kritik hochgelobt.
Autorenlesung
Moderation: Ulrich Sonnenschein (hr2-kultur)
€ 8 / 7 – Reservierung unter 0611-3415837 oder literaturhaus-kartenreservierung@freenet.de
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str.

Musiksommer 2016 mit elf Konzerten vom 22. Juli bis 24. August 2016

Mit frischem Wind und italienischem Hauch: Mainzer Musiksommer 2016 mit elf Konzerten vom 22. Juli bis 24. August

Zum siebzehnten Mal präsentiert der Mainzer Musiksommer elf hochkarätige Konzertabende und verwandelt Kirchen und Höfe vom 22. Juli bis zum 24. August 2016 in stimmungsvoll beleuchtete Konzertsäle.

vl. Professor Alexander Hülshoff, Leiter der Villa Musica, Marianne. Foto © massow-pictureGrosse,
vl. Professor Alexander Hülshoff, Leiter der Villa Musica, Marianne. Foto © massow-pictureGrosse, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Mainz, Walter Schuhmacher, Kulturstaatssekretär und Vorsitzender der Villa Music, stellten heute der Presse das Programm des Mainzer Musiksommers 2016 vor.

Auch im Sommer 2016 öffnet die Landeshauptstadt Mainz in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR) und der Villa Musica einige der schönsten historischen Bauten der Stadt für den Mainzer Musiksommer – und damit genauso für die großen Namen der Klassik-Szene wie für herausragende junge Ensembles. „Es ist schon etwas Besonderes, wenn 2016, zum dann 17. Mal, Klassische Musik an schönen historischen Orten unserer Stadt auf Mainzer Lebensart trifft, sagte Kulturdezernentin Marianne Grosse. Überdies sei Musik Weltsprache und würde überall und von jedem verstanden. Das zeigen allein die vielen internationalen Stars und jungen Künstler, die auch in diesem Jahr wieder in die Domstadt kommen. So machen sich vom 22. Juli bis zum 24. August Musikerinnen und Musiker aus Argentinien, Spanien, Polen, Italien, Norwegen und vielen anderen Ländern auf den Weg nach Mainz zum Musiksommer 2016

Im vergangenen Jahr stieß zum ersten Mal die Villa Musica zum langjährigenDuo aus Landeshauptstadt Mainz als Veranstalterin und Kooperationspartner SWR2. „Die Kooperation hat sich bewährt“, sagt Kulturstaatssekretär Walter Schumacher, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Villa Musica. „Das Land Rheinland-Pfalz fördert den Musiksommer seit vielen Jahren, nun ist mit der Villa Musica auch im Programm die Handschrift des Landes sichtbar geworden: die junge Seite der Klassik.“

Radoslaw Szulc. Mozartnacht im Schloss Freitag 22. Juli 2016
Radoslaw Szulc. Mozartnacht im Schloss
Freitag 22. Juli 2016

Mit der „Mozartnacht im Schloss“ (22.7.) eröffnet der Mainzer Musiksommer seine Konzerte. Unter der Leitung des polnischen Violinvirtuosen Radoslaw Szulc spielt die Camerata Villa Musica Musik des Weltbürgers Mozart, der bei seinen vielen Reisen eben an diesem Ort vor dem Kurfürsten musizierte.

 

 

Ewa Kupiec. Chopin mit Ewa Kupiec Donnerstag 28. Juli 2016
Ewa Kupiec. Chopin mit Ewa Kupiec
Donnerstag 28. Juli 2016

Nach dem Startschuss nimmt das Festival Fahrt auf und segelt mit frischem Wind vom Kurfürstlichen Schloss zur „Kreutzersonate“ mit den Brüdern Nils und Niklas Liepe (24.7.) in die Villa Musica, von dort nach Schloß Waldthausen, wo die polnische Ausnahmepianistin Ewa Kupiec (28.7.) auf das preisgekrönte „Evenos Quartett“ trifft und das Trio Bamberg (3.8.) gastiert.

 

Seit vielen Jahren legt der Mainzer Musiksommer einen Schwerpunkt auf die Alte Musik, für deren Klänge sich in Mainz entsprechende historische Orte finden. Die Seminarkirche wird zur Bühne für eines der weltbesten Ensembles in Sachen Alter Musik, La Venexiana (31.7.) aus Italien. Gemeinsam mit dem Countertenor Raffale Pe, von dessen berauschendem Timbre die Presse schwärmt, kehrt ein Hauch italienischer Oper in die Seminarkirche ein. Mit Singer Pur (21.8.) ist dort ein Ensemble zu Gast, das als erste Adresse in Sachen Vokalmusik gilt.

Mit der Antoniuskapelle verfügt das Festival über einen Spielort, dessen Intimität eine ganz besondere Beziehung zwischen Musikern und Zuhören aufkommen lässt. Drei Ensembles dient die Kapelle als musikalische Heimstatt, darunter dem Argentinier Marcelo Nisinman (6.8.) und seinem Trio, das bereits im vergangenen Jahr die Besucherinnen und Besucher derart begeisterte, dass es in diesem Jahr direkt eine Wiedereinladung erhielt – ein Novum beim Mainzer Musiksommer.

Arianna Savall Dienstag 9. August 2016
Arianna Savall
Dienstag 9. August 2016

Ebenfalls in St. Antonius zu erleben: Arianna Savall auf den Spuren des Nibelungenlieds (9.8.) und die italienischen Barockstreicher von Armoniosa mit Vivaldi, Albinoni, Corelli (12.8.).

vision string quartet Mittwoch 24. August 2016
vision string quartet
Mittwoch 24. August 2016

In guter Tradition findet das Festival seinen sommerlichen Abschluss im Kreuzgang von St. Stephan, wo das vision string quartet (24.8.) mit Werken von Gershwin, Goodman und den Beatles den musikalischen Rausschmeißer gibt. Als „SWR2 New Talent“ können die vier jungen Streicher ebenso begeistern wie ihre Bläserkollegen von 5 Beaufort (16.8.).

Bereits zum dritten Mal findet ein Familienkonzert seinen Platz im Mainzer Musiksommer: „Schubert und die Schwammerlsoße“ (24.7.) heißt das musikalische Kinderstück von Karl Böhmer, in dem Franz Schuberts Freunde zum Mitsingen und Mittanzen einladen.

Wie in jedem Jahr werden viele der Konzerte aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt in SWR2 gesendet.

Konzertbeginn jeweils 20 Uhr / Beginn des Familienkonzerts 11 Uhr.

Informationen und Tickets unter www.mainz-klassik.de, Tel. 06133/5799991 und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen. Kartenpreise: 20-35 Euro / Festivalkarten 90-250 Euro / Schüler- und Studentenkarten 6-11 Euro (10% Frühbucherrabatt auf Einzelkarten bis zum 20. Mai 2016)

Eröffnungsveranstaltung und Präsentation der CD „Klingendes Rheinhessen“ im Gutenberg-Museum

klingendesRheinhessen2Mainz. Das musikalische-literarische Projekt „Klingendes Rheinhessen“ wird am Dienstag, 12. April 2016, um 19 Uhr im Veranstaltungssaal des Gutenberg-Museums erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Zu dieser Veranstaltung mit Musik und Lesungen lädt das Gutenberg-Museum gemeinsam mit dem Mainzer Musiker Andreas Arneke ein, der die CD „Klingendes Rheinhessen“ produziert hat. Auf dieser CD sind Musikstücke und Texte zu hören, die einen Bezug zur Region Rheinhessen haben. „Singend und klingend – diese beiden Wörter beschreiben Rheinhessen und das rheinhessische Lebensgefühl besonders gut“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Schirmherrin des Projektes, das anlässlich des Jubiläums „200 Jahre Rheinhessen“ aus der Taufe gehoben wurde.

Prominente Stimmen aus der Region – wie Kulturdezernentin Marianne Grosse und Museumsdirektorin Dr. Annette Ludwig – präsentieren Texte, die einen Bezug zur Region haben. Ergänzt wird der literarische Teil von Chören und Instrumentalensembles, die auch abseits der großen rheinhessischen Städte musizieren.

An diesem Abend gibt es Lesungen und Gesprächsrunden mit Marianne Grosse, RheinhessenMarketing-Vorstand Peter E. Eckes, Staatssekretär Walter Schumacher, Domkapellmeister Karsten Storck und Dr. Annette Ludwig,

Die Moderation übernimmt Tobias Bartenbach. Es singen und musikzieren: Barbara Arneke, Menna Mulugeta, das Ensemble Overcross, der Männerchor Weiler, das Kammermusikensemble 2016 des Peter-Cornelius-Konservatoriums und das Mainzer Flötenquartett. Musikalisches Highlight ist die Uraufführung des Rheinhessensongs von Andreas Arneke. Der Eintritt ist frei (keine Platzreservierung möglich)

Gesucht wird das Mainzer Fastnachts-Motto für die Kampagne 2017

"Aufruf ans Narrenvolk: Findet einen passenden ein- oder zweizeiligen Slogan für die Mainzer Fastnachts-Kampagne 2017! Foto © massow-picture
„Aufruf ans Narrenvolk: Findet einen passenden ein- oder zweizeiligen Slogan für die Mainzer Fastnachts-Kampagne 2017! Foto © massow-picture

Mainzer Volksbank unterstützt die Motto-Suche

Das rheinhessische Jubiläum schreitet mit großen Schritten seinem Höhepunkt entgegen. Ungeachtet dessen müssen sich die Fastnachter bereits auf die kommende Kampagne vorbereiten. Gesucht wird das neue Fastnachts-Motto 2017, das von der Mainzer Volksbank präsentiert wird. Der Mainzer Carneval-Verein (MCV), die Mainzer Fastnachts eG und die Mainzer Volksbank rufen daher alle aktiven und passiven Karnevalisten dazu auf, einen passenden Zweizeiler, aber auch gerne einen einzeiligen Slogan für die Kampagne 2017 einzusenden. Humorvoll und kurzweilig, echt meenzerisch eben, darf er sein. Um die Kreativen etwas herauszufordern, soll 2017 das Wort „Dom“ beim Fastnachtsmotto mit verwendet werden.

Einsendeschluss ist der 25. April 2016

Danach wird eine neutrale Jury den närrischen Leitspruch auswählen.

Mitmachen kann jeder. Ausgenommen sind die Vorstandsmitglieder des MCV, die Vorstandsmitglieder der Mainzer Fastnachts eG, die Vorstände der Mainzer Volksbank, die Mitarbeiter der MCV-Geschäftsstelle und natürlich die Damen und Herren der Jury.

Der Gewinner erhält zwei Eintrittskarten für die Fastnachtssonntag-Sitzung des MCV, einschließlich einer Einladung zum Pausenempfang. Der zweitplatzierte Mottovorschlag wird mit zwei Eintrittskarten für die Premiere der Fastnachts-Posse im Staatstheater belohnt – mit anschließender Premierenfeier – und der drittplatzierte Vorschlag mit zwei Sitzungskarten für eine Prunkfremdensitzung.

Einsendungen an:          Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V.
Emmeransstr. 29
55116 Mainz
Fax 06131/ 23 88 96

Email: mcv-haus@mainzer-carneval-verein.de

 

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