Mai-Programm des Literaturhauses Villa Clementine Wiesbaden

Foto © massow-picture
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Im Mai findet im Literaturhaus Villa Clementine zum zweiten Mal eine ARTE-Filmpremiere mit anschließendem Filmgespräch statt. Passend zum Beginn des Sommers entführt die Dokumentation über Klaus und Erika Mann an die Küste Frankreichs. Außerdem ist der Autor Lothar Schöne zu einer musikalischen Lesung im Literaturhaus zu Gast. Über die Rolle des modernen Mannes denkt der vielfach ausgezeichnete Autor Michael Kumpfmüller in seinem neuen Roman nach, den er im Literaturhaus vorstellt.

Di 03.05. und 31.05. | 19.30 Uhr
Das „Offene Literaturforum“ unter der Leitung von Rita Thies will ein offener Gesprächskreis zur Gegenwartsliteratur sein, der alle vier bis sechs Wochen stattfindet. Hier sollen Leseempfehlungen ausgetauscht werden und ungezwungene Gespräche über interessante Bücher stattfinden. Alle, die Lust am Lesen haben, die gern auf literarische Entdeckungsreise gehen, sind eingeladen, mitzumachen.

Auch wenn Sie bei den letzten Treffen nicht teilnehmen konnten, das Literaturforum begrüßt Sie gerne auch bei seinem nächsten Treffen im Café des Literaturhauses. Das Team des Cafés ist so freundlich, das Literaturforum zu bewirten.
Eintritt frei
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Literaturhauscafé, Frankfurter Str. 1
Mi 11.05. | 19.30 Uhr  
Im Rahmen der Mitgliedschaft des Literaturhauses im Netzwerk der Literaturhäuser mit AR-TE als Kulturpartner findet eine ARTE-Filmpremiere im Literaturhaus statt. Nach der Vorführung der Dokumentation „Erika und Klaus Manns Côte d’Azur“ aus der Reihe „Die große Literatour“ spricht Regisseurin Rieke Brendel über Hintergründe und Entstehungsgeschichte des Films.

Die ARTE-Reihe „Die große Literatour“ nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise an Orte, die eine besondere Rolle für Schriftsteller und ihr Werk gespielt haben. Reisebericht und Biografie verbinden sich auf diese Weise und lassen den Zuschauer ausgewählte Städte oder Landstriche durch die Augen von Autoren wie Uwe Johnson, Heinrich Böll und Hans Christian Andersen sehen.

Die Geschwister Klaus und Erika Mann sind bekannt als reisende Intellektuelle – sie unternahmen eine Weltreise, Erika Mann fuhr sogar Rallyes. Die Côte d’Azur übte auf die Kinder des berühmten Schriftstellers Thomas Mann stets eine besondere Faszination aus: Das Mondäne der Hotels und Strände, an denen sich die Reichen und Schönen tummelten, zog sie magisch an. Aber auch das etwas Abgründige der kleinen Gassen, der Bars und Nachtclubs von Marseille hatte eine starke Wirkung auf sie. Für die Reihe „Was nicht im

Baedeker steht“ unternahmen die beiden Anfang der Dreißigerjahre eine Reise entlang der französischen Küste. Ihre mit Ironie, feinem Humor und genauer Beobachtungsgabe verfassten Texte sind nicht nur amüsant zu lesen, sondern beinhalten auch wahre Geheimtipps für Reisende.

Ausstrahlung der ersten Staffel der Doku-Reihe auf ARTE: 1. bis 22. Juni 2016, mittwochs um 21.45 Uhr.
Eintritt frei.
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine in Kooperation mit ARTE
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
Do 12.05. | 19.30 Uhr
Der Autor Lothar Schöne liest im Literaturhaus aus seinem Buch „Nix als wie fort – Warum ein Mann verschwindet“. Die Lesung wird vom Literaturhaus in Kooperation mit seinem Förderverein veranstaltet und musikalisch begleitet vom „Huub-Dutch-Duo“.

Nach einem Tankstopp legt ein Bankangestellter aus Mainz 200 Kilometer auf der Autobahn zurück ohne zu bemerken, dass seine Ehefrau nicht mehr im Wagen sitzt. Bloße Gedankenlosigkeit? Oder steckt viel mehr dahinter? Ein authentischer Fall und 77 völlig unterschiedliche Sichtweisen: Die zurückgelassene Frau kommt ebenso zu Wort wie ein Arzt, ein Esoteriker oder ein Literaturkritiker. Der Vorfall wird von Fußballfans und den Krähen an der Tankstelle kommentiert, natürlich beziehen auch die Deutsche Bischofskonferenz, die SPD, die CDU und die LINKE zu dem Ereignis Stellung … Eine satirisch-vergnügliche Karussellfahrt mit der Erkenntnis, dass unserer Realität nur sprachlich beizukommen ist. Denn: Es gibt mindestens 77 Arten, die Welt zu sehen.

Lothar Schöne ist in Frankfurt und Offenbach aufgewachsen. Er studierte Germanistik und Politikwissenschaft. Neben seinen Büchern hat er Theaterstücke, Filmdrehbücher und Hörspiele geschrieben. Für seine Arbeiten erhielt er diverse Auszeichnungen unter anderem den Fachinger-Kulturpreis, den Literaturpreis der Stadt Klagenfurt, den Stadtschreiberpreis von Offenbach/M., ein Villa Massimo-Stipendium in Rom, den Literaturpreis der Stadt Erfurt und 2014 den Rheingau-Taunus-Kulturpreis. Er lebt nahe Wiesbaden im Taunus.

Christ Oettinger und Hubert Weijers – zusammen das „Huub-Dutch-Duo“ – begeistern mit Blues, souligem Gesang und Trompetenspiel.
Autorenlesung
€ 8 / 7 – Reservierung unter 0611-3415837 oder literaturhaus-kartenreservierung@freenet.de
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine in Kooperation mit dem Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
Mi 18.05. | 19.30 Uhr
Der moderne Mann muss so viele Rollen beherrschen wie noch nie – Michael Kumpfmüller erzählt davon in seinem Roman „Die Erziehung des Mannes“. In einer Zeit, in der ein moderner Mann so viele Rollen beherrschen muss wie noch nie, wächst die Gefahr des Scheiterns – aber auch das Glück des Gelingens. Wir treffen Georg, einen Studenten der Musikwissenschaft und angehenden Komponisten, als er mit Mitte zwanzig eine neue Frau kennenlernt. Mit ihr wird er ins Leben aufbrechen, Kinder bekommen und doch keine glückliche Ehe führen. Er wird sich fragen, woran das liegt, was sein autoritärer Vater damit zu tun hat, der die Familie durch diverse Affären ruiniert hat, und er wird einen großen Schritt in eine neue Liebe wagen. Doch frei ist Georg nicht mehr, denn er bleibt Vater von drei Kindern, die am Ende zur Liebeskonstante in seinem Leben werden. Über sie wird er sich seiner selbst bewusst, und an ihnen hält er fest, als sich alles andere aufzulösen scheint. Mit seiner suggestiven, poetisch-klaren Sprache spürt Michael Kumpfmüller den Träumen, Ängsten und Hoffnungen seines empfindsamen Helden nach und zeigt, welche Kraft der Wunsch zu lieben und geliebt zu werden entfaltet.

Michael Kumpfmüller, geboren 1961 in München, lebt als freier Autor in Berlin. Im Jahr 2000 erschien mit dem gefeierten Roman „Hampels Fluchten“ seine erste literarische Veröffentlichung, 2003 sein zweiter Roman „Durst“ und 2008 „Nachricht an alle“, für den er vor dem Erscheinen mit dem Döblin-Preis ausgezeichnet wurde. Bei seiner Veröffentlichung im Jahr 2011 wurde der Roman „Die Herrlichkeit des Lebens“ zum Bestseller und von der literarischen Kritik hochgelobt.
Autorenlesung
Moderation: Ulrich Sonnenschein (hr2-kultur)
€ 8 / 7 – Reservierung unter 0611-3415837 oder literaturhaus-kartenreservierung@freenet.de
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str.