Kategorie-Archiv: Landesmuseum Mainz

Landesmuseum Mainz schafft mit „vorZeiten“-Ausstellung Besucherrekord – Weitere Highlights in der Pipeline

Landesmuseums Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow
Landesmuseums Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit einer auf über 70 000 Museumsgängern fast verdoppelten Besucherzahl im vergangenen Jahr, konnte das Landesmuseum Mainz einen Monat nach Beendigung der spektakulären Landesschau „vorZeiten“ – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ eine ausgesprochen positive Bilanz ziehen und gleichzeitig Appetit auf Ausstellungs- und Veranstaltungs-Highlights in 2018 bis 2020 machen

Diese beeindruckende Besucher-Zahl unterstreiche das große Interesse an der Archäologie und den vielen faszinierenden Funden der vergangenen Jahrzehnte, freute sich Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf und betonte, dass Rheinland-Pfalz wahrscheinlich das einzige Bundesland sei, das tausende bedeutende Denkmäler aus über 2000 Jahren habe. Das Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz sei – von der Zeitenwende zur Zeit des römischen Reiches bis heute – „immer Kernland der europäischen Geschichte“ gewesen. Die herausragende archäologische und historische Bedeutung von Rheinland-Pfalz solle in den kommenden Jahren noch stärker als bislang herausgestellt werden, so der Minister.

Dr. Birgit Heide, nach längerer kommissarischer Leitung, seit Juli 2017 neue Direktorin des Landesmuseums Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Birgit Heide, nach längerer kommissarischer Leitung, seit Juli 2017 neue Direktorin des Landesmuseums Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow

Dr. Brigit Heide, Direktorin des Landesmuseum Museums Mainz, die detailliert das abgelaufene Museumsjahr mit zahlreichen Ausstellungen und erlebnisorientierten Römer-, Kelten-, Germanen- und Steinzeit-Wochenenden Revue passieren ließ, betonte, dass durch die „vorZeiten-Jubiläums-Ausstellung“ zu 70 Jahre Rheinland-Pfalz viele Dinge gezeigt werden konnten, „die gewöhnlich in den Depots lagern und teilweise zum ersten Mal zu sehen waren“. Es sei der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz aber wichtig gewesen, mit diesen Funden auch einmal „das Thema kulturelle Vielfalt für die Region mit den Einflüssen aus ganz Europa, die sich hier auch niedergeschlagen haben,“ darstellen zu können. Besucher konnten eintauchen in einen bläulich abgedunkelten Zeittunnel, in dem die Ausstellungsmacher das Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz an 16 Stationen auf faszinierende Art in neun Epochen  wieder aufleben ließen: „Erdgeschichte“, „Steinzeit“, „Bronzezeit“, „Eisenzeit“, „Römerzeit“, „Völkerwanderungszeit mit Spätantike“, „Frühes Mittelalter“ und „Mittelalter und Neuzeit“ . Mit der Landesausstellung konnte aber auch gezeigt werden, dass die Bedeutung der rheinland-pfälzischen Funde weit über die Landesgrenzen hinweg ausgestrahlt habe nach Deutschland, nach Europa und auch weltweit: Manche Funde dieser Ausstellung seinen von einzigartiger Bedeutung, so die Museumsdirektorin, wie etwa die sogenannte Stöffelmaus, die vor 25 Millionen Jahren in Enspel im Westerwald gelebt habe. „Das ist wirklich das älteste Exemplar auf der ganzen Welt und auch das besterhaltendste Stück“ und das mitten in Rheinland-Pfalz, freut sich Dr. Brigitte Heide. Weitere einzigartige Funde, die alle ihre eigene Geschichte erzählten, waren auch: die tanzenden Frauen aus Gönnersdorf (13.500 v. Chr.), eine bronzerne Situal aus Ochtendung (1200 v. Chr.), die goldene Zierscheibe aus einem Kriegergrab in Worms-Herrnsheim (500 v. Chr.), die spätantike Silberkanne us Trier, ein ebenfalls spätantiker Klappstuhl aus Rülzheim, der Solidus Karls des Großen aus Ingelheim und das Familienerbe aus einem wiedergefundenen Wandschrank aus Trier.

Eine gute Nachricht für alle, die die „vor-Zeiten-Ausstellung“ in Mainz versäumt haben: Mit einem etwas modifizierten Konzept wird „vorZeiten“ nun ab dem 9. Mai 2018 im Landesmuseum Koblenz in der Festung Ehrenbreitstein  voraussichtlich vier Jahre lang präsentiert werden. Bei der Neupräsentation werden sogenannte Zeitschleusen, wodurch jede Zeitepoche einen ganzen Raum bespielen wird,  das Mainzer Konzept des Zeittunnels ablösen, erläutert Thomas Metz, Generaldirektor des GDKE. Zudem könnten sich künftig Besucher mit Hilfe eines zu Beginn der Ausstellung gezeigten Films einen Überblick darüber verschaffen, was sie erwartet.  Der Südwestrundfunk stelle diesen Film zur Verfügung, freute sich der Generaldirektor.  Einige in Mainz gezeigten Funde, etwa der spätantike Klappstuhl aus Rülzheim und die Stöffelmaus, würden jedoch zunächst Teil der Ausstellung „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ vom 18 – 24 Juni in Berlin als Beitrag zum European Cultural Heritage Year 2018 gezeigt werden.

Während die „vorZEITEN“-Ausstellung im Mai in Koblenz ihre Tore öffnet, laufen bereits die Vorbereitungen für eine große Landesausstellung. Im Herbst 2020 wird im Landesmuseum Mainz eine Mittelalter-Ausstellung mit dem Titel „Von Karl dem Großen zu Friedrich Barbarossa. Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ Premiere feiern. In der Ausstellung werden herausragende europäische Leihgaben sowie beeindruckende Zeugnisse aus den Beständen der GDKE die mittelalterlichen Kaiser und die vielschichtigen Grundlagen ihrer Herrschaft vorstellen. Einzigartige Exponate, bedeutende Buchmalereien, kostbare Gewänder sowie kaiserliche und bischöfliche Insignien der Macht lassen die bewegte Zeit der mächtigen Erzbischöfe und der aufkommenden Reichsfürsten lebendig werden.
„Diese kommende Schau bildet den Auftakt einer Trilogie an Landesausstellungen mit Themen von der Spätantike bis ins Mittelalter. Das Historische Museum der Pfalz in Speyer folgt 2021 und beleuchtet mit seiner Ausstellung die bewegte Zeit der Habsburger im Mittelalter. Vervollständigt wird die Trilogie 2022 mit einer Präsentation zum Untergang des römischen Reiches im Rheinischen Landesmuseum Trier“, stellte Konrad Wolf vor. „Die drei Ausstellungsprojekte sind ein wichtiger Beitrag zur Erschließung und Vermittlung des reichen kulturellen Erbes von Rheinland-Pfalz und sollen – anknüpfend an die sehr erfolgreichen Ausstellungen der vergangenen Jahre – das Land als attraktiven Ausstellungs- und Kulturstandort weiter profilieren“, betonte der Minister abschließend.

(vl.) Dr. Marion Witteyer, Leiterin Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Mainz, Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf, Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE und Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz (von links)   © GDKE Rheinland-Pfalz - Landesmuseum Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow
(vl.) Dr. Marion Witteyer, Leiterin Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Mainz, Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf, Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE und Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz (von links)
© GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ausstellungsvorschau:

Weitere Informationen

Herbst 2020: „Von Karl dem Großen zu Friedrich Barbarossa. Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“

Landesmuseum Mainz 
Große Bleiche 49 – 51
55116 Mainz

Landesmuseum Mainz lädt „Vor Bildern“ zum „Dialog zwischen Kunst und Literatur“ am 6.2.2018

Foto: Begegnung mit dem Relief von Antoni Tàpies © GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz
Foto: Begegnung mit dem Relief von Antoni Tàpies
© GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz

„Vor Bildern“: Buchhändler Thomas Schröder zu Gast im Landesmuseum Mainz

Im Rahmen des Winterprogramms „Es blaut die Nacht“ lässt das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) Kunst und Literatur in einen spannenden Dialog treten. Am Dienstag, 6. Februar, beschäftigt sich Thomas Schröder mit dem spanischen Informel-Künstler Antoni Tàpies und dem US-Amerikaner Mark Rothko, einem Vertreter des abstrakten Expressionismus. Dabei setzt sich der Buchhändler und Literaturwissenschaftler intensiv mit der Gedankenwelt der Künstler auseinander und lässt die Besucher daran teilhaben. Er fächert die Gedankenwelt der literarischen Texte von Tàpies auf und stellt sie in Zusammenhang mit dem nach längerer Pause im Landesmuseum wieder aufgehängten Gemälde von Rothko. So werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Künstlern und den ihnen zugeordneten Kunstrichtungen aus den 1960er-Jahren deutlich.

Die Veranstaltung „Vor Bildern“ beginnt am Dienstag, 6. Februar, um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz.

Flyer des Winterprogramms: „Es blaut die Nacht“ und weitere Infos!

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51

Landesmuseum Mainz: Termine im Februar 2018

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Landesmuseum Mainz: Termine im Februar 2018

DO 01.02. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SO 04.02. | 11.00
Führung durch die Dauerausstellung
› Fauves – Die Wilden der Kunst

SO 04.02. | 14.00 – 16.00
Familiensonntag
› Familienführung um 14.30 Uhr
Durch die Wüste – Orientbilder im Landesmuseum

DI 06.02. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 06.02. | 18.00 – 20.00
Winterprogramm „Es blaut die Nacht“
› Vor Bildern
› Der Germanist und Bücherfreund Thomas Schröder nähert sich im Gespräch mit den Besuchern Werken von Antoni Tàpies und Mark Rothko

MI 07.02. | 17.00 – 18.00
Der Frische Blick
› Julia Malcherek blickt auf „Atelierfenster Breslau mit Schneelandschaft“ von Oskar Moll

DO 08.02. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DO 15.02. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SA 17.02. | 14.00 – 16.00
Offenes Atelier – Die Mitmachwerkstatt
› Kunstwerke aus Papier: Quilling

SO 18.02. | 11.00 Uhr
Führung: durch die Dauerausstellung
› Requiescat in pace – Totenruhe im Frühmittelalter

SO 18.02. | 15.00 Uhr
Kunst gucken – Kinderführung: Das Gold des Fürsten

DI 20.02. | 12.30 – 13.00 Uhr
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 20.02. | 18.00 – 19.00
Vortrag zum 500. Todestag von Martin Caldenbach
› Dr. Michaela Schedl

DO 22.02. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SA 24.02. | 19.00
Konzert Villa Musica
› Orion String Quartet New York

SO 25.02. | 11.00
Führung: durch die Dauerausstellung
› Highlights im Landesmuseum

SO 25.02. | 14.00 – 17.00
Zeichnen und Skizzieren im Museum
› Mit Katja Rosenberg

SO 25.02. | 15.00
Kunst gucken – Kinderführung: Gold und andere Metalle

DI 27.02. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 27.02. | 18.00 – 20.00
Winterprogramm „Es blaut die Nacht“
› Ein schönes Buch ist mehr als die Summe seiner Seiten
› Vom Reiz schöner Bücher mit Karin und Bertram Schmidt-Friderichs und Dr. Karoline Feulner

Entenhausen im Landesmuseum Mainz – Walt Disney – Mickey, Donald & Friends Die Comic-Figuren und ihre Zeichner in einer Ausstellung ab 14. März 2018

Copyright /Fotos: Disney/Courtesy Sammlung Reichelt & Brockmann
Copyright /Fotos: Disney/Courtesy Sammlung Reichelt & Brockmann

Walt Disney – Mickey, Donald & Friends
Die Comic-Figuren und ihre Zeichner
Eine Ausstellung im Landesmuseum Mainz in Kooperation mit der mainzplus CITYMARKETING GmbH
Vom 14. März bis 29. Juli 2018

Sie zählen zu den Helden unserer Kindheit, sind Weltstars und beglücken mit ihren fabelhaften Geschichten und unverwechselbaren Charakteren seit knapp 90 Jahren jede Generation aufs Neue: Mickey, Donald & Friends. Mit der Veröffentlichung von Micky Maus, Donald Duck und ihren Freunden, schuf der amerikanische Filmproduzent, Oscar-Preisträger und visionäre Unternehmer, Walt Disney, Klassiker der Comic-Literatur und machte sie auf der Kinoleinwand zu Ikonen des 20. Jahrhunderts.

Doch wer waren die Zeichner hinter den Figuren, wer waren die Comic-Zeichner, die die Charaktere erfanden, ihre Welten lebendig werden ließen und ihre Geschichten über Jahrzehnte weitererzählten?

Dieser Frage widmet sich die Ausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“, die ab 14. März 2018 im Landesmuseum Mainz zu sehen sein wird. Rund 300 Exponate ermöglichen einen umfassenden Blick auf die Entwicklung der weltbekannten Figuren, von der Skizze bis zum fertigen Comic sowie auf die Arbeitsweise ihrer berühmtesten Zeichner, von damals bis heute.

Im Zentrum der Ausstellung stehen zunächst die drei Altmeister der Disney-Comics aus den 1930er Jahren: Floyd Gottfredson, der Zeichner der Micky Maus, Al Taliaferro, der Zeichner Donald Ducks und Carl Barks, „Vater“ zahlreicher Figuren wie Onkel Dagobert, Daniel Düsentrieb und den Panzerknackern. Ein Großteil der ausgestellten Blätter stammt aus der „Sammlung Reichelt und Brockmann“. Außerdem präsentiert das Landesmuseum erstmals einige wertvolle Tuschezeichnungen von Carl Barks aus eigenem Bestand.

In dem zweiten Teil der Ausstellung werden den Altmeistern die heutigen Stars der Disney-Zeichner und Texter gegenübergestellt. Die Comic-Stars Don Rosa, Jan Gulbransson und Ulrich Schröder haben hierfür Arbeiten aus ihren Ateliers zur Verfügung gestellt, die in Mainz erstmals gezeigt werden.

„Auf diese Weise wird nicht nur der individuelle Einfluss der Zeichner auf ihre Figuren visualisiert, auch die Zeit, in der die Arbeiten jeweils entstanden, wird dargestellt. Korrekturen, Anmerkungen, Ausbesserungen auf Skizzen und Vorzeichnungen erzählen von der Entwicklung bis zum fertigen Comic“, erläutert Kurator Dr. Eduard Sebald, Leiter der Graphischen Sammlung und der Abteilung Kunsthandwerk, das Konzept der Ausstellung.

Comic-Fans und Disney-Liebhaber dürfen sich auf außergewöhnliche Exponate mit Seltenheitswert freuen: z.B. das erste Micky-Maus-Buch „The Adventures of Mickey Mouse“ aus dem Jahr 1931, von dem es weltweit nur noch wenige Exemplare gibt.

Die Ausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ ist eine Kooperation der mainzplus Citymarketing GmbH, Mainz, mit dem Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) in Zusammenarbeit mit der artstar Verlag GmbH, Düsseldorf.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet, das sich an alle großen und kleinen Comic-Fans richtet. Führungen, Workshops, Filme, Vorträge und viele Aktionen rund um den Kosmos Entenhausen laden ab Mitte März ins Landesmuseum Mainz ein.

Das detaillierte Programm entnehmen Sie bitte ab Ende Januar dem Ausstellungs-Faltblatt oder unserer Homepage www.landesmuseum-mainz.de.

Öffnungszeiten:

Mittwoch bis Sonntag 10-17 Uhr, Dienstag 10-20 Uhr, Montag geschlossen, für Schulklassen Sonderöffnungszeiten nach Absprache möglich

Eintrittspreise (inkl. Zutritt zur Dauerausstellung)
Erwachsene: 12 Euro / erm. 9 Euro
Kinder bis 6 Jahre Eintritt frei, Kinder ab 6 Jahre: 7 Euro
Familienkarte 1 (1 Erwachsener und mind. 1 Kind > 6 Jahre): 16 Euro
Familienkarte 2 (2 Erwachsene und mind. 1 Kind > 6 Jahre): 24 Euro
Rollstuhlfahrer inkl. Begleitperson sowie Behinderte (ab 80%): Eintritt frei
Gruppen ab 10 Personen: 9 Euro p. P.
Audioguide: 2 Euro

„Da möchte ich mal reinschauen“ Veranstaltung im Landesmuseum Mainz über die Illustration von Büchern

Buchhändlerin Silke Müller stellt Illustrationen von Franziska Neubert vor.
Buchhändlerin Silke Müller stellt Illustrationen von Franziska Neubert vor.

Im Rahmen des Winterprogramms „Es blaut die Nacht“ rückt das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) die künstlerische Gestaltung von Büchern in den Fokus. Am Dienstag, 16. Januar, um 18 Uhr stellt die Buchhändlerin Silke Müller Illustrationen von Franziska Neubert vor, die eine Vielzahl von Büchern der Mainzer Büchergilde ihren ganz besonderen künstlerischen Stempel aufgedrückt hat. Die Büchergilde legt seit ihrer Gründung im Jahre 1924 großen Wert auf hochwertig illustrierte Publikationen. „Das Cover eines Buches ist dafür verantwortlich, dass man gerne mal reinschauen möchte; Illustrationen sorgen dafür, dass man es nicht mehr weglegen kann“, so Silke Müller. Die Buchhändlerin nimmt die kürzlich erschienene Büchergilde-Ausgabe des Romans „Fokus“ des amerikanischen Schriftstellers und Pulitzer-Preisträgers Arthur Miller genauer unter die Lupe und erläutert, wie Bilder und Illustrationen ihren Weg auf und in Bücher finden. Um ein Gespür für den Roman zu bekommen, wird Müller einige Passagen daraus vorlesen. So finden Worte und Bilder zueinander.

© atelier-goddenthow
© atelier-goddenthow

Die Veranstaltung unter dem Titel „Da möchte ich mal reinschauen“ beginnt am Dienstag, 16. Januar, um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz und kostet den Museumseintritt zuzüglich 1 Euro. Treffpunkt für die Besucher ist das Foyer des Landesmuseums. Um Anmeldung unter ellen.loechner@gdke.rlp.de wird gebeten.

Ödipus in Kolonos: Antiker Tragödienstoff in der Steinhalle des Landesmuseums Mainz

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Szenische Lesung von Ensemblemitgliedern des Mainzer Staatstheaters

Die Geschichte von König Ödipus, der versehentlich seinen Vater erschlug und ahnungslos mit seiner Mutter Kinder zeugte, gilt seit der klassischen Antike als großer Tragödienstoff und hat eine Vielzahl dramatischer Bearbeitungen und Interpretationen erfahren – allen voran von Seneca und Sophokles. Während das Drama von Seneca aktuell als Inszenierung am Staatstheater zu sehen ist, bietet sich am Freitag, 12. Januar 2018, die Gelegenheit, eine weitere Lesart des antiken Mythos mit „Ödipus in Kolonos“ des Dichters Sophokles zu erleben. In einer szenischen Lesung in der Steinhalle des Landesmuseums Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) lassen Mitglieder des Schauspielensembles des Staatstheaters das tragische Schicksal von Ödipus lebendig werden.

Es war die letzte Tragödie des greisen, 90-jährigen Sophokles, die erst fünf Jahre nach dessen Tod uraufgeführt wurde: Nachdem Ödipus, der Sohn des Königs Laios von Theben, erleben musste, dass die Prophezeiung, er werde seinen Vater töten und seine Mutter ehelichen, wahr geworden ist, stach er sich die Augen aus. Sophokles schildert, wie er Theben verlässt, damit sein Volk sich von den Strapazen der Pest erholen kann, mit der die Götter sein Land für seine Sünden straften. Ödipus, inzwischen ein Greis, reist nun mit seiner Tochter Antigone zum Hügel Kolonos bei Athen, um dort um Erlösung von seinem leidvollen Leben zu bitten. Doch die Götter haben anderes mit ihm vor…

Die szenische Lesung, die das Landesmuseum in Kooperation mit dem Staatstheater Mainz anbietet, beginnt am Freitag, 12. Januar 2018, um 18 Uhr. Die Karten kosten 7 Euro pro Person (6 Euro ermäßigt) und sind im Vorverkauf über die Internetseite des Staatstheaters Mainz unter www.staatstheater-mainz.com und an der Abendkasse im Landesmuseum erhältlich.

Landesmuseum Mainz: Termine im Januar 2018

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

MI 03.01. | 14.00 – 16.00
Der frische Blick
› Xenia Roth blickt auf „Allegorie der ehelichen Treue“ von Paul de Vos

SO 07.01. | 10.00 – 17.00
Finissage der Landesausstellung „vorZEITEN“

SO 07.01. | 14.00 – 16.00
Familiensonntag
› Familienführung um 14.30 Uhr
Von tanzenden Frauen und geheimnisvollen Ritualen – Eine Reise durch die Steinzeit

DI 09.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 09.01. | 18.00
Führung: Highlights in der Dauerausstellung

DO 11.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SO 14.01. | 11.00
Führung: Ins Portrait gesetzt

SO 14.01. | 15.00
Kunst gucken – Kinderführung: Tiere im Landesmuseum

DI 16.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 16.01. | 18.00
Führung: Highlights in der Dauerausstellung

DO 18.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SA 20.01. | 14.00 – 16.00
Offenes Atelier – Die Mitmachwerkstatt
› Chic – Masken und Schmuckschnallen wie im Barock

SO 21.01. | 11.00
Führung: Zwischen Stadt und Hof – Leben im barocken Mainz

SO 21.01. | 15.00
Kunst gucken – Kinderführung: Der Künstler und sein Atelier

DI 23.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 23.01. | 18.00
Führung: Highlights in der Dauerausstellung

DO 25.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SO 28.01. | 11.00
Führung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
› Die Biographie der Objekte – Auf den Spuren von Kunstwerken und ihrer Herkunft
› Emily Löffler M.A

SO 28.01. | 15.00
Führung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
› Entartet oder Exil – Künstler in der Zeit des Nationalsozialismus
› Dr. Sabine Mertens

SO 28.01. | 15.00
Kunst gucken – Kinderführung: Zu Besuch bei Familie Lindenschmit

DI 30.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 30.01. | 18.00
Führung: Highlights in der Dauerausstellung

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51.
http://www.landesmuseum-mainz.de/

Der Mainzer Goldschmuck – Ein Kunstkrimi aus der deutschen Kaiserzeit

Die große fränkische Adler-/Pfauenfibel, 2. Hälfte 9. Jahrhunderts, die 1880 in Mainz (Ecke Stadthausstrasse/Schustergasse" gefunden wurde, war Hauptstück des  Konvoluts, um das in den folgenden Jahren die Geschichte eines Kaiserinnenschmucks erfunden wurde. Die Fibel, jetzt in der Darmstädter Ausstellung zu bewundern, zählt zu den kostbarsten Exponaten des Landesmuseums Mainz. Foto: Diether v. Goddenthow
Die große fränkische Adler-/Pfauenfibel, 2. Hälfte 9. Jahrhunderts, die 1880 in Mainz (Ecke Stadthausstrasse/Schustergasse“ gefunden wurde, war Hauptstück des Konvoluts, um das in den folgenden Jahren die Geschichte eines Kaiserinnenschmucks erfunden wurde. Die Fibel, jetzt in der Darmstädter Ausstellung „Mainzer Goldschatz“ zu bewundern, zählt zu den kostbarsten Exponaten des Landesmuseums Mainz und war auch 1992  in der großen Staufer-Ausstellung  in Speyer ein Publikumsmagnet. Foto: Diether v. Goddenthow

Die abenteuerliche Geschichte des wohl prominentesten mittelalterlichen Schmuckensembles, die Ergebnisse der Untersuchungen und seine heutige Interpretation sind die Themen dieser einmaligen Ausstellung, die zum ersten Mal alle Teile des Schatzes vereinigt. Vom 8. Dezember 2017 – 11. März 2ß18.

Sicher ist, dass 1880 im Stadtzentrum von Mainz bei Bauarbeiten eine goldene Fibel aus dem Mittelalter gefunden wurde, die einen stilisierten Pfau zeigt. Wie das Denkmalschutzgesetz es für Bodenfunde vorschrieb, gelangte das Stück in das Mainzer Altertumsmuseum. Es wurde bei der Gelegenheit an einigen Stellen restauriert, was bei Bodenfunden durchaus üblich ist, und der Fund als „Adlerfibel“ in der Fachliteratur veröffentlicht. Sechs Jahre später, 1886, tauchen mit unklarer Herkunft 6 Ringe, 5 Schmuckstücke und einige Goldketten bei einer Wiesbadener Trödlerin, Rebekka Rosenau, auf. Der Konservator für die Altertümer im Bezirk Wiesbaden, Carl August von Cohausen (1812 – 1894), vermerkt aufgrund der Art der anhaftenden Erde, dass die Stücke als Fund von einem Acker stammen müssen. Das heißt, sie haben nichts mit dem Fund von 1880 in der Mainzer Innenstadt zu tun.

Davon geht aber der Mainzer Kulturprälat Friedrich Schneider (1836 – 1907) aus, der 1887 bei einer weiteren Gruppe von Schmuckstücken vom dritten Teil des Mainzer Goldschmucks redet. Die Wiesbadener Gruppe war für ihn also der zweite Teil des Schatzfundes. Die Wiesbadener Gruppe wird von dem Frankfurter Kunsthändler Julius Goldschmidt (1858 – 1932) für 2.700 Mark erworben, durch gegenseitige Verkäufe mit David Reiling, einem Mainzer Kunsthändler, auf 5.000 Mark hochgeschaukelt und schließlich auf nachdrückliche Empfehlung von Friedrich Schneider für 10.000 Mark an den Baron Maximilian von Heyl verkauft.

Friedrich Schneider ist wie eine Art Kunstmakler für den Darmstädter Millionär Maximilian von Heyl (1844 – 1925) tätig. Er ist ihm freundschaftlich verbunden und berät ihn bei Ankäufen zum Aufbau einer großen Kunstsammlung, vornehmlich bei mittelalterlichen Objekten. Ein Jahr später, 1887, tauchen bei dem Wiesbadener Kunsthändler August Gerhard weitere Schmuckstücke auf, darunter ein Brustschmuck, der sogenannte Loros. August von Cohausen hält diesen nach einer Einschätzung von Julius Lessing (1843 – 1908), dem Direktor des Berliner Kunstgewerbemuseums, für zwei Gehänge, die seitlich an einer Krone befestigt gewesen wären. Friedrich Schneider schreibt an von Heyl, er hoffe, dass auch die zugehörige Krone bald auftauche. Von Heyl erwirbt diesen „dritten“ Teil des Mainzer Schmucks für 8.000 Mark.

Einige Stücke, die bei von Heyl zu dem Schmuckensemble zählten, werden sonst nicht in den Empfehlungsschreiben und Berichten erwähnt. Dazu zählen der Halsschmuck, das sogenannte Maniakon, und die Berliner Adlerfibel, die wohl mit dem „dritten“ Teil von August Gerhard 1887 nach Darmstadt kamen. Ohrringe und weitere Fibeln mögen ebenfalls darunter gewesen sein, falls sie nicht tatsächlich mit der Adlerfibel 1880 gefunden und unterschlagen wurden und auf uns nicht bekannten Wegen an Baron von Heyl gelangten.

Zwei Sternfibeln, Gold, Saphire, Amethyste, Perlen und Granateinlagen.  1. Hälfte 11. Jahrhundert, die angeblich 1896 durch den Prälaten Friedrich Schneider höchstpersönlich in einer Baugrube am Mainzer Dom gefunden worden sind. Foto: Diether v. Goddenthow
Zwei Sternfibeln, Gold, Saphire, Amethyste, Perlen und Granateinlagen. 1. Hälfte 11. Jahrhundert, die angeblich 1896 durch den Prälaten Friedrich Schneider höchstpersönlich in einer Baugrube am Mainzer Dom gefunden worden sind. Foto: Diether v. Goddenthow

1896 entdeckt Friedrich Schneider höchstpersönlich in einer Baugrube am Mainzer Dom die zwei Mainzer Tasseln (paarweise getragene Fibeln), die dann dem Dommuseum Mainz einverleibt und heute im Darmstädter Landesmuseum aufbewahrt werden. Ihr Zustand mit unversehrten Perlen und kaum verdrückten Goldfassungen spricht entweder für eine durchgreifende Restaurierung, die aber nicht in den Unterlagen des Dommuseums dokumentiert ist, oder für ganz andere Fundumstände als angegeben.1904 werden schließlich bei Bauarbeiten ein Ohrring und eine byzantinische Münze des Kaisers Romanos gefunden und dem Gesetz folgend dem Altertumsmuseum Mainz, heute Landesmuseum Mainz, übergeben.

Eine eingehende technologische und kunsthistorische Untersuchung der Stücke in den letzten Jahren ergab, dass sie weder stilistisch noch technisch in einen unmittelbaren Zusammenhang gehören. Sie entstammen unterschiedlichen Zeiten und Regionen. Ein Teil von ihnen ist durchgreifend restauriert, ein anderer Teil nur wenig. Gerade die prominenten Stücke, die die Vorstellung von einem Kaiserinnenschmuck erst begründeten, sind aber moderne Erfindungen. Das gilt für den Loros, das Maniakon und die Berliner Adlerfibel. Sie wurden unter der Verwendung weniger alter Teile neu geschaffen.

Denkbar und wahrscheinlich ist nun folgendes Szenarium: Nach dem spektakulären Fund der Mainzer Adlerfibel entsteht bei von Heyl der Wunsch, derartiges und möglichst mit einer prominenten Herkunft auch in seiner Sammlung zu haben. In enger Zusammenarbeit präsentieren Friedrich Schneider, Julius Goldschmidt, David Reiling und August Gerhard nun Stücke, die sie mit dem Mainzer Schatzfund in Verbindung bringen. Das sind Objekte, die aus unterschiedlichsten Quellen wie Raubgrabungen und dem Kunsthandel stammen. Darunter sind auch solche wie die große Buckelfibel, die Darmstädter Tasseln und die Ohrgehänge, die von großer Feinheit und Qualität sind. Die beiden Schmuckketten, Loros und Maniakon, sind dagegen grob nach dem Vorbild mittelalterlicher Bilder von Kaisern und Kaiserinnen und antiken Schmuckstücken unter Verwendung von alten Teilen wie zerbrochenen Kameen neu gestaltet worden. Friedrich Schneider preist die Stücke an, verbürgt sich sozusagen dafür, und der Baron kauft im Glauben, es handele sich um einen homogenen Fund mit fürstlichem Hintergrund.
Inwieweit Friedrich Schneider von der zweifelhaften Herkunft der Stücke wusste oder selbst mit Erfolg betrogen wurde, kann man heute nicht mehr entscheiden. Der wundersame Fund der Tasseln, die weder in ihrem Zustand noch als Pärchen im Erdboden am Mainzer Dom Sinn machen, spricht dafür, dass hier dem Prälaten und seinem Museum aus derselben zusammen gestellten Kollektion etwas zukommen sollte, aus der auch der Schmuck der Kaiserinnen stammte.

Der Öffentlichkeit wird der Schatz im Besitz des Barons von Heyl zuerst 1890 im Kunstgewerbemuseum Berlin, dann auf der Düsseldorfer Kunstausstellung 1902 als Schmuck einer Fürstin des 11. Jahrhunderts präsentiert. Wilhelm von Bode (1845 – 1929), der Generaldirektor der königlichen Museen in Berlin, wird ihn in Berlin oder Düsseldorf gesehen haben. Seit der Ausstellung 1902 wird dem Schmuck eine stets wachsende kaiserliche Aura zugebilligt, bis hin zu Otto von Falkes (1862 – 1942) Identifizierung der Trägerin als Kaiserin Gisela im Jahr 1913. In der Öffentlichkeit und in der Kunstgeschichte werden gerade die beiden Kettengehänge zum Paradebeispiel für den Schmuck einer hochmittelalterlichen Kaiserin.

Wohl auf Anregung des Generaldirektors der Königlichen Museen, Wilhelm von Bode, erwarb 1912 eine Gruppe vermögender Männer das zum Kaiserinnen-Schmuck erhobene Konvolut für 300 000 Mark vom Darmstädter Baron von Heyl für das im Bau befindliche "Deutsche Museum" in Berlin. Dies war ein Prestige-Projekt von Kaiser Wilhelm II,  Foto: Diether v. Goddenthow
Wohl auf Anregung des Generaldirektors der Königlichen Museen, Wilhelm von Bode, erwarb 1912 eine Gruppe vermögender Männer das zum Kaiserinnen-Schmuck erhobene Konvolut für 300 000 Mark vom Darmstädter Baron von Heyl für das im Bau befindliche „Deutsche Museum“ in Berlin. Dies war ein Prestige-Projekt von Kaiser Wilhelm II, Foto: Diether v. Goddenthow

Wohl auf Anregung Wilhelm von Bodes hatte sich ein Konsortium privater vermögender Stifter unter der Organisation des Bankiers Ludwig Delbrück (1860 – 1913) gebildet mit dem Ziel, den Schatz für Kaiser Wilhelm II. und das gerade entstehende „Deutsche Museum“ zu erwerben. 1912 konnte für 300.000 Mark die Besitzübertragung erfolgen. Auch für Baron von Heyl war daher der „Schmuck der Kaiserinnen“ ein gutes Geschäft. Das „Deutsche Museum“ Wilhelm von Bodes wurde durch Krieg und Revolution bedingt erst 1930 eröffnet und der Schmuck schließlich dem Kunstgewerbemuseum überwiesen, wo er über Jahrzehnte hinweg als das Hauptwerk des mittelalterlichen Schmucks in Deutschland galt.

Der Katalog zur Ausstellung
coverDer zur Ausstellung von Theo Jülich herausgegebene Katalog erweist sich als wahre Fundgrube zu allen Aspekten  der abenteuerlichen Geschichte des Mainzer Goldschmucks, des wohl prominentesten mittelalterlichen Schmuckensembles in Deutschland.

Theo Jülich (Hrsg.) MAINZER GOLDSCHMUCK. Ein Kunstkrimi aus der Kaiserzeit, Schnell & Steiner, Regenburg 2017, gebundene Ausgabe, 336 Seiten, ISBN:978-3-7954-3286-7
33 Euro während der Ausstellung im Museumsshop, 39,95 Euro im Buchhandel.

RAHMENPROGRAMM

Der Mainzer Goldschmuck
Ein Kunstkrimi aus der deutschen Kaiserzeit – vom 8. Dezember 2017 – 11. März 2ß18

Öffentliche Themenführungen
Sonderausstellungseintritt, max. 25 Teilnehmer, Teilnahmekarten am Veranstaltungstag
an der Museumskasse, keine Vorreservierung möglich

Sonntag, jeweils 11.30 Uhr
10.12.2017
»Zwischen Mythos und Wirklichkeit – Ein Kunstkrimi«
mit Dr. Joyce Wittur

17.12.2017
»Im Glanz von Gold und Edelsteinen – Das höfische Handwerk im Mittelalter«
mit Renate-Charlotte Hoffmann, M. A. (Vergoldermeisterin)

7.1.2018
»Sammelleidenschaft – Maximilian von Heyl und der Goldschmuck«
mit Carien Walter

21.1.2018
»Im Glanz von Gold und Edelsteinen – Das höfische Handwerk im Mittelalter«
mit Renate-Charlotte Hoffmann, M. A. (Vergoldermeisterin)

4.2.2018
»Zwischen Mythos und Wirklichkeit – Ein Kunstkrimi«
mit Dr. Joyce Wittur

18.2.2018
»Fürstliches Geschmeide – Der Mainzer Goldschmuck kommt nach Darmstadt«
mit Hannes Pflügner, M. A.

4.3.2018
»Im Glanz von Gold und Edelsteinen – Das höfische Handwerk im Mittelalter«
mit Renate-Charlotte Hoffmann, M. A. (Vergoldermeisterin)

11.3.2018
»Zwischen Mythos und Wirklichkeit – Ein Kunstkrimi«
mit Dr. Joyce Wittur

Mittwoch, jeweils 18.30 Uhr
31.1.2018
»Zwischen Mythos und Wirklichkeit – Ein Kunstkrimi«
mit Dr. Joyce Wittur

14.2.2018
»Sammelleidenschaft – Maximilian von Heyl und der Goldschmuck«
mit Carien Walter

7.3.2018
»Fürstliches Geschmeide – Der Mainzer Goldschmuck kommt nach Darmstadt«
mit Hannes Pflügner, M. A.

Vorträge
Sonderausstellungseintritt, Teilnahmekarten am Veranstaltungstag an der Museumskasse, keine Vorreservierung möglich

Mittwoch, 7.2.
18.30 Uhr
»Die Goldschmiedearbeiten der Trierer Egbertwerkstatt«
Vortrag von Dr. Hiltrud Westermann-Angerhausen, Universität Düsseldorf

Mittwoch, 21.2.
18.30 Uhr
»Essen sein Schatz. Die ottonisch-salischen Kunstwerke des Essener Doms«
Vortrag von Dr. Birgitta Falk, Leiterin der Domschatzkammer Aachen

Mittwoch, 7.3.
18.30 Uhr
»Die Krone der Kronen. Die Reichskrone in der Weltlichen Schatzkammer«
Vortrag von Dr. Fritz Fischer, Direktor der Weltlichen Schatzkammer Wien

Sonderveranstaltungen
Workshop
Samstag, 27.1.2018, 11.00-17.00 Uhr
»Kleine Einführung in die Technik des Vergoldens«

Vergolden mit Blattgold

Die sehr alte Kunst eine Fläche mit Blattgold zu veredeln wird in diesem Kurs praktisch vermittelt. Im Rahmen des eintägigen Workshops wird die grundlegende Technik der Ölvergoldung Schritt für Schritt erarbeitet. Jede/r Teilnehmer/in wird als Ergebnis ein selbst vergoldetes Werkstück mit nach Hause nehmen. Es können auch eigene kleine Gegenstände, z. B. aus Holz, zum Vergolden mitgebracht werden. Die nötigen Werkzeuge werden gestellt, das Blattgold kann vor Ort
erworben werden.

Leitung: Renate-Charlotte Hoffmann, M. A. (Vergoldermeisterin)
Kosten: 50 Euro pro Person zzgl. 25 Euro für Material Blattgold
max. 6 Teilnehmer

Anmeldung und Beratung: T06151 1657-111 oder vermittlung@hlmd.de

Buchung von Gruppen- und Individualführungen
Kosten: pro Gruppe 60 Euro, zzgl. Sonderausstellungseintritt, fremdsprachig 70 Euro, zzgl. Sonderausstellungseintritt, max. 25 Teilnehmer

Anmeldung und Beratung
T 06151 1657-111 (Di 10.00-12.00, Mi 14.00-16.00, Fr. 10.00-12.00 Uhr)
oder vermittlung@hlmd.de

 Ort:

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1,
64283 Darmstadt
www.hlmd.de

Mehr praxisorientierter „Sozialkundeunterricht“ könnte gegen Wahlmüdigkeit Jugendlicher helfen

v.r.n.li.: Lisa Sophie alias ItsColeslaw, Mirco Drotschmann alias Mr.Wissen2go, Politikwissenschaftler Prof. Dr. Thorsten Faas von der Universität Mainz, Demokratie-Expertin Christina Tillmann von der Bertelsmann-Stiftung, Landtagspräsident Hendrik Hering, Schülerin, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Schüler, ganz links: Moderator, Michael Brocker (WDR-Journalist). Foto: Diether v. Goddenthow
v.r.n.li.: Lisa Sophie alias ItsColeslaw, Mirco Drotschmann alias Mr.Wissen2go, Politikwissenschaftler Prof. Dr. Thorsten Faas von der Universität Mainz, Demokratie-Expertin Christina Tillmann von der Bertelsmann-Stiftung, Landtagspräsident Hendrik Hering, Schülerin, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Schüler, ganz links: Moderator, Michael Brocker (WDR-Journalist). Foto: Diether v. Goddenthow

„Willst Du mit mir wählen gehen? Ja, Nein, Vielleicht?“, war der Titel einer Podiumsdiskussion als dritte Veranstaltung im Rahmen der Reihe zur „Zukunft der Parlamentarischen Demokratie“, die der Rheinland-Pfälzische Landtag in Kooperation mit der Bertelsmann-Stiftung gestern Abend im Plenarsaal in der Steinhalle des Landesmuseums Mainz, Große Bleiche 49-51, veranstaltete.

Vor Beginn der Abendveranstaltung fand mit Referenten aus Politik, Wissenschaft und Medien ein Workshop mit Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren aus Mainz und Umgebung statt. In fünf Arbeitsgruppen erarbeiteten die Jugendlichen Vorschläge, wie man wirksam Politikverdrossenheit und Wahlmüdigkeit vorbeugen und wieder mehr junge Menschen für Politik – sowohl als Wähler als auch als Mandatsträger – besser begeistern könnte.

Neben dem Vorschlag einer Wahl-App rangierte an erster Stelle die Forderung an die Politik, ab sofort in allen Altersstufen – von Klasse 7 bis 13 – verstärkt praxisbezogenen Sozialkundeunterricht in Schulen anzubieten, und vielleicht gar ein Wahl-Schulfach „Lokalpolitik“ einzuführen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer versprach, das Anliegen der Jugendlichen nach mehr „Sozialkundeunterricht“ an entsprechender Stelle vorzutragen.

An der Veranstaltung nahmen teil: Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Landtagspräsident Hendrik Hering, Demokratie-Expertin Christina Tillmann von der Bertelsmann-Stiftung, der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Thorsten Faas von der Universität Mainz (jetzt nach Berlin berufen) sowie die durch Merkel- und Schulz-Interview bekannt gewordene Bloggerin und YouTuberin Lisa Sophie alias ItsColeslaw (über 250.000 YouTube-Abonnenten)und Mirco Drotschmann alias Mr.Wissen2go (600 000 YouTube-Abonnenten).

„Mit dieser Veranstaltung möchten wir ein Forum für junge Menschen schaffen, in welchem kritische Fragen und neue Ideen zur nachhaltigen Stärkung unserer Demokratie Raum erhalten“, sagte Landtagspräsident Hendrik Hering.

Moderiert wurde die Veranstaltung vom WDR-Journalisten Michael Brocker.

Vortrag: „Das Legionslager von Mogontiacum“ am 21.Nov. 2017 im Landesmuseum Mainz

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Vortrag  im Landesmuseum Mainz über den römischen Militärstützpunkt auf dem Kästrich wird aufgrund des großen Interesses wiederholt

Als das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) im Oktober einen Vortrag zum römischen Legionslager auf dem Kästrich anbot, platzte der Veranstaltungssaal aus allen Nähten. Da nicht alle Besucherinnen und Besucher noch einen Platz ergattern konnten, um den Ausführungen von Daniel Burger M.A. vom Institut für Archäologische Wissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt zu lauschen, wird der Vortrag am Dienstag, 21. November, um 18 Uhr wiederholt.
Die Errichtung des Legionslagers auf dem Kästrich 13/12 v. Chr. läutete einst die römische Herrschaft in der Region ein – und gilt zugleich als Ursprung für die Gründung der Stadt Mogontiacum, des heutigen Mainz. Daniel Burger widmet sich in seinem Vortrag den aktuellen Forschungen zum römischen Legionslager auf dem Kästrich. Rund 400 Jahre beherrschten die Römer die Region um Mainz, das somit zu den am längsten besetzten römischen Militärstandorten am Rhein gehört.

Bild: Kämpfende Legionäre. Sockel einer Säule aus dem Stabsgebäude des Legionslagers © GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz (Foto: Ursula Rudischer)
Bild: Kämpfende Legionäre. Sockel einer Säule aus dem Stabsgebäude des Legionslagers
© GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz (Foto: Ursula Rudischer)

Burger thematisiert die archäologischen Grabungen, die in den vergangenen Jahren vor Ort vorgenommen wurden und zum Teil überraschende Erkenntnisse hervorbrachten. Daher wurde zwischen der Direktion Landesarchäologie Mainz (GDKE) und dem Institut für Provinzialrömische Archäologie der Universität Freiburg eine Kooperation zur Aufarbeitung des Legionslagers vereinbart. In einem ersten Schritt wurden neue Grabungen initiiert, um mehr über die größtenteils noch unerforschte Umwehrung des Lagers herauszufinden. Zudem wurde ein digitales Befund- und Grabungskataster erstellt. Dabei konnten unter anderem neue Erkenntnisse hinsichtlich des Umwehrungsverlaufs gewonnen werden. Daniel Burger erläutert in seinem Vortrag, welche Rückschlüsse sich mithilfe der neuen Forschungsergebnisse beispielsweise auf die einstige Besatzung des Legionslagers ziehen lassen.

Der Vortrag „Das Legionslager von Mogontiacum – Roms Militärstützpunkt auf dem Mainzer Kästrich“ beginnt am Dienstag, 21. November, um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz. Er ist Teil des Rahmenprogramms zur Ausstellung „vorZEITEN – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“, die erst kürzlich bis 7. Januar 2018 verlängert wurde. Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei.