Kategorie-Archiv: Landesmuseum Mainz

„Sissi-Maler“ Franz Xaver Winterhalter im Doppelporträt am 1.Nov. 2017 im Landesmuseum Mainz

Franz-Xaver-Winterhalter Comte und Comtesse de-Nieuwerkerke. Die doppelte Sissi, links in Verkleidung mit Bart.
Franz-Xaver-Winterhalter Comte und Comtesse de-Nieuwerkerke. Die doppelte Sissi, links in Verkleidung mit Bart.

„Der frische Blick“ im Landesmuseum Mainz
Erik Raskopf vom Staatstheater Mainz betrachtet Doppelporträt des „Sissi-Malers“ Franz Xaver Winterhalter

Im Rahmen der Reihe „Der frische Blick“ im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) ist dieses Mal ein Mann der Bühne zu Gast. Erik Raskopf, der künstlerische Betriebsdirektor des Mainzer Staatstheaters, beschäftigt sich am Mittwoch, 1. November, um 17 Uhr mit dem Doppelporträt „Comte und Comtesse de Nieuwerkerke“ von Franz Xaver Winterhalter. Das Werk zeigt den Bildhauer, Kunstsammler und Kulturpolitiker Alfred Emilien, alias Comte de Nieuwerkerke, und dessen Frau um 1840. „Die theatralen Porträts von Winterhalter haben mich sofort fasziniert. Fast lebensgroß scheinen die Porträtierten so lebendig, dass man denken könnte, sie steigen aus dem Rahmen zum Betrachter“, so der Eindruck von Erik Raskopf bei seinem Rundgang durch das Landesmuseum.

Als künstlerischer Betriebsdirektor und Chefdisponent des Staatstheaters Mainz ist Raskopf seit 2014 für die komplexe Terminierung von Künstlern, Proben, Gewerken, Vorstellungen und die gesamte Spielplandisposition verantwortlich. Zuvor war er unter anderem am Theater Trier, am Nationaltheater Mannheim und am Staatstheater Nürnberg tätig. 2001 wurde er zum Gründungsdirektor des Museums der Augsburger Puppenkiste berufen, dem inzwischen erfolgreichsten Puppentheatermuseum Europas. Hin und wieder betritt er auch selbst „die Bretter, die die Welt bedeuten“, wie aktuell in der Operette „Das Weiße Rössl“.
Mit dem Künstler Franz Xaver Winterhalter widmet sich Raskopf einem der gefragtesten Porträtmaler seiner Zeit (1805-1873). Der bekannte Hofmaler des Klassizismus schuf beispielsweise das berühmte Gemälde der einstigen österreichischen Kaiserin Sissi in prachtvoller weißer Ballrobe mit eingeflochtenen Brillantsternen im Haar. Winterhalter wurde im Schwarzwald geboren und bereits mit 20 Jahren zum Hofmaler im badischen Karlsruhe ernannt, jedoch zog es ihn bald nach Paris. Dort avancierte er zum beliebten und vielbeschäftigten Maler des Adels und der High Society. Er porträtierte unter anderem König Leopold I. von Belgien und dessen Frau, Kaiser Napoleon III. oder Kaiserin Eugénie.

Der „frische Blick“ im Landesmuseum Mainz beginnt am 1. November um 17 Uhr. Der Eintritt beträgt 4 Euro (inklusive einem Glas Sekt). Maximale Teilnehmerzahl: 20 Personen; um Anmeldung unter ellen.loechner@gdke.rlp.de wird gebeten.
Das Landesmuseum Mainz ist im Übrigen an den kommenden Feiertagen geöffnet: am 31. Oktober von 10 bis 20 Uhr und am 1. November von 10 bis 17 Uhr.

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Chinesische Volkskunst im Landesmuseum Mainz – Sonderpräsentation ab 17. Oktober

Interkultureller Austausch zwischen Rheinland-Pfalz und der chinesischen Stadt Xi´an wird fortgesetzt / Sonderpräsentation ab 17. Oktober

Bild: Tai Liping, Glück und Reichtum © Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland (CPAFFC)
Bild: Tai Liping, Glück und Reichtum
© Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland (CPAFFC)

Mit der Ausstellung „Chinesische Volkskunst“ setzt die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) im Landesmuseum Mainz einen weiteren Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und der chinesischen Metropole Xi´an. Bereits im September reiste auf Initiative der Gesellschaft Deutsch-Chinesische Freundschaft Mainz-Wiesbaden (GDCF) eine hochrangige Delegation aus der chinesischen Millionenstadt in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt und nahm an mehreren Veranstaltungen rund um dieses Thema teil.

In der Ausstellung, die ab Dienstag, 17. Oktober, in der Graphischen Sammlung des Landesmuseums zu sehen ist, ist eine kleine, aber exquisite Auswahl chinesischer Volkskunst zu sehen. In enger Zusammenarbeit mit der Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland (CPAFFC) wurden Scherenschnitte, Schattenfiguren und Neujahrsmalereien ausgewählt. So werden beispielsweise unterschiedlich große Drucke präsentiert, die während des chinesischen Neujahrsfestes zum Schutz des Hauses sowie zu dekorativen Zwecken an Türen angebracht wurden. Während der Ausstellungsdauer wird es auch die Möglichkeit geben, chinesische Künstler bei ihren Vorführungen zu Scherenschnitt und Schattenfiguren zu erleben – und zwar im Rahmen der beliebten Reihe „Kunst in der Mittagspause“ am Dienstag, 17. Oktober, und Donnerstag, 19. Oktober, jeweils von 12.30 bis 13 Uhr.

Die Ausstellung „Chinesische Volkskunst“ ist mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Mainz-Wiesbaden e.V. (GDCF) entstanden. Es handelt sich dabei um eine internationale Wanderausstellung, die unter anderem schon in Sri Lanka, Frankreich, Amsterdam, Norwegen und Dänemark gezeigt wurde.

Neben der Ausstellung „Chinesische Volkskunst“, die bis 31. Oktober zu sehen ist, präsentiert das Landesmuseum eine weitere Ausstellung, die im Rahmen des interkulturellen Austauschs realisiert wurde. Unter dem Titel „Drache trifft Pferd – Archäologisches Erbe aus Xi’an zu Gast in Mainz“ werden Fotos und Texte mit Repliken archäologischer Funde aus der Stadt Xi’an (Provinz Shaanxi) präsentiert. Im Fokus stehen dabei Tempelanlagen, Museen und Fundstellen vornehmlich aus Xi’an und der Provinz Shaanxi. Die gezeigten Funde datieren vor allem in die Han-Dynastie, die zeitgleich mit der Römerzeit in Europa zu sehen ist, und in die Tang-Dynastie, die dem Frühmittelalter in Europa zugeordnet werden kann. So lassen sich also auch hier vergleichende Schlüsse am archäologischen Objekt vornehmen. Auch diese Ausstellung läuft bis 31. Oktober.

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Landesmuseum Mainz bietet erstmals inklusive Lesung an „Mainz liest bunt“: Zum bundesweiten Vorlesetag wird Buch in Leichter Sprache vorgelesen

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Zum bundesweiteten Vorlesetag veranstaltet das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) am Donnerstag, 16. November, in Kooperation mit der Lebenshilfe Rheinland-Pfalz e.V. zum ersten Mal eine inklusive Lesung. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr und findet im Rahmen der Reihe „Mainz liest bunt“ statt. Die Vorleser sind: der ehemalige Kulturdezernent der Stadt Mainz, Peter Krawietz und Claudia Presser, die für ihre Vorlesearbeit unter anderem für die Stiftung Lesen bereits mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.

Zudem lesen Anja Geißler, sie ist von Geburt an blind und präsentiert bei der Lesung eine ganz besondere Lesetechnik, das Lesen mit den Fingern (Braille), sowie Johannes Instinsky vom Landesbeirat behinderter Menschen der Lebenshilfe Rheinland-Pfalz. Alle vier lesen aus dem kürzlich erschienenen Buch „Geschichten aus Rheinland-Pfalz in Leichter Sprache“ vor.

Zusätzlich wird die Lesung live in Gebärdensprache gedolmetscht. Der Ausdruck „Leichte Sprache“ steht für eine leicht verständliche Art der Kommunikation. Dabei werden zum Beispiel kurze Sätze und einfache Wörter verwendet sowie unterstützende Bilder eingesetzt. Es wird zudem auf eine leicht lesbare und große Schrift geachtet. Ziel ist es, den Zugang zu Texten zu erleichtern.
„Die Themen „Inklusion und Barrierefreiheit“ liegen uns ganz besonders am Herzen.

Für unsere aktuelle Ausstellung „vorZEITEN – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ haben wir bereits einen Ausstellungsführer in Leichter Sprache erstellt. Mit der ersten inklusiven Lesung in unserem Haus gehen wir diesen Weg weiter“, betont Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums.
„Geschichten aus Rheinland-Pfalz in Leichter Sprache“ enthält fünf Sagengeschichten: Das Mainzer Rad, Der Binger Mäuseturm, Die Braut von der Burg Rheinstein, Der Schatz im Feuer von Bacharach und Die Loreley. Die Erzählungen wurden von Anne-Kathrin Berg vom Zentrum für Leichte Sprache nacherzählt. Im Anschluss wurden die Geschichten dahingehend geprüft, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten die erstellten Texte und Bilder vorab begutachten und ihre Eindrücke schildern konnten. Diese wichtige Aufgabe übernahmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der in.betrieb GmbH Gesellschaft für Teilhabe und Integration. Grafikerin Julia Disser aus Landshut hat die Erzählungen liebevoll illustriert und die Wünsche und Anregungen der „Probeleser“ umgesetzt.

Der bundesweite Vorlesetag, eine Initiative der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ und der Deutsche Bahn Stiftung findet seit 2004 statt. Leidenschaft für das Lesen und Vorlesen zu wecken und Kinder möglichst früh mit dem geschriebenen und erzählten Wort in Kontakt zu bringen, ist das Anliegen der Initiative. In diesem Jahr steht unter dem Titel „Lesespaß für alle“ das Thema Inklusion im Fokus. Ganz unterschiedliche Vorleserinnen und Vorleser werden Leser und Hörer mit und ohne Behinderung den Spaß am Lesen entdecken lassen und sie für inklusive Leseveranstaltungen oder inklusive Leseclubs begeistern.

Landesausstellung „vorZEITEN“ geht in die Verlängerung Archäologie-Schau im Landesmuseum Mainz läuft bis 7. Januar 2018

logovorzeitenDas Interesse an dem reichhaltigen archäologischen Erbe des Landes Rheinland-Pfalz ist ungebrochen. Seit der Eröffnung der Landesausstellung „vorZEITEN – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ im Mai dieses Jahres strömten zahlreiche Besucher ins Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), um sich auf eine spannende Zeitreise durch 400 Millionen Jahre Erd- und Kulturgeschichte zu begeben. Die GDKE hat sich aufgrund der großen Resonanz dazu entschieden, den Gästen des Landesmuseums noch bis zum Ende der Weihnachtsferien den Besuch der Ausstellung zu ermöglichen. Daher wird die Laufzeit der Ausstellung bis zum 7. Januar 2018 verlängert.

Die Archäologie-Schau feiert anlässlich des 70. Geburtstags von Rheinland-Pfalz gleichzeitig sieben Jahrzehnte Landesarchäologie, das heißt 70 Jahre Forschen, Sichern, Erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Landesausstellung präsentiert bedeutende archäologische Funde und Bodendenkmäler aus ganz Rheinland-Pfalz. Faszinierende Zeugnisse längst vergangener Epochen und einmalige Exponate – von den erdgeschichtlichen Anfängen bis in die Gegenwart – machen das reichhaltige kulturelle Erbe von Rheinland-Pfalz erlebbar.

Vor 400 Millionen Jahren.  Foto: Diether v. Goddenthow
Vor 400 Millionen Jahren.
Foto: Diether v. Goddenthow

In der groß angelegten Ausstellung „vorZEITEN“, die in Zusammenarbeit der Landesarchäologie und ihren Einrichtungen in Mainz, Trier, Speyer und Koblenz konzipiert worden ist, werden hochkarätige Funde gezeigt: einmalige Fossilien eines vergangenen Ökosystems, bedeutende Kunstwerke eiszeitlicher Jäger, steinzeitliche Zeugnisse aus dem rätselhaften Ritualort Herxheim, bronzezeitliche Metallfunde sowie Schätze aus den großen römischen Metropolen Mainz, Trier und Rülzheim. Komplettiert wird die spannende Reise durch die Epochen der Archäologie mit Einblicken in die Zeit von Karl dem Großen bis zur Neuzeit.

Das Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz gilt als Kernland europäischer Geschichte. Carl Zuckmayer bezeichnete seine Heimat zwischen Rhein und Mosel einst als Völkermühle Europas. Besiedelt von Germanen und Kelten, beherrscht von Römern und Franken, regiert von Erzbischöfen und Kurfürsten, mehrfach besetzt von französischen Streitkräften: All diese Epochen zeugen von der kulturellen Vielfalt der Region – mit Einflüssen aus ganz Europa.

Keltische Grabbeigabe.  Foto: Diether v. Goddenthow
Keltische Grabbeigabe.
Foto: Diether v. Goddenthow

Im Rahmen der „vorZEITEN“-Ausstellung möchte die GKDE das archäologische Erbe der Region stärker in den Fokus rücken und den zahlreichen Initiativen und Einrichtungen eine Plattform geben, die sich um den Erhalt der vielen Kulturgüter im Land bemühen. Das Rahmenprogramm hält für die restliche Laufzeit der Ausstellung noch weitere Führungen, Veranstaltungen und Vorträge rund um das Thema Archäologie bereit.

Mit dem Themenschwerpunkt 2017, dem „Jahr der Archäologie“, wurden alle Besucherinnen und Besucher ermuntert, ihre eigene Entdeckertour zu starten. Bis zum Ende der Ausstellung erscheinen daher weiterhin im Internet unter www.vorzeiten-ausstellung.de und auf der Facebook-Seite „Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz“ regelmäßig Hinweise und Tipps für eine ganz persönliche „archäologische Entdeckertour“. Die Touren-Tipps sind auch in gedruckter Form bei vielen regionalen Partnern, im Landesmuseum Mainz und weiteren Einrichtungen der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz erhältlich. Im ganzen Land laden mit der Unterstützung vieler Engagierter eine große Zahl von Originalschauplätzen, Museen, Initiativen und Veranstaltungen zum Besuch ein.

„vorZEITEN“ ist im Übrigen eine Ausstellung für alle Generationen: In einer interaktiven Präsentation im ZEITforscherRAUM des Landesmuseums Mainz können Kinder und Jugendliche unter dem Motto „Archäologie für Entdecker“ erfahren, wie Archäologen arbeiten und was sie zutage fördern. Funde aus vergangenen Zeiten erzählen ihre spannenden Geschichten und schlagen kindgerecht die Brücke ins Hier und Jetzt.

begleitband.coverEin Begleitband, der zur Ausstellung erschienen ist, gibt einen umfassenden Überblick über 70 Jahre Landesarchäologie in Rheinland-Pfalz.

Ausstellung „Drache trifft Pferd“ – Archäologisches Erbe aus China zu Gast im Landesmuseum Mainz Chinesische Stadt Xi´an trifft Rheinland-Pfalz

Schreitender Drache. Fundort: Hansenzhai (Vorort von Xi'an) Der Drache ist der älteste Talisman Chinas. Er ist seit Jahrtausenden ein glücksbringendes Symbol in Ostasien.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Schreitender Drache. Fundort: Hansenzhai (Vorort von Xi’an) Der Drache ist der älteste Talisman Chinas. Er ist seit Jahrtausenden ein glücksbringendes Symbol in Ostasien.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) und der rheinland-pfälzische Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf eröffneten gestern gemeinsam mit Prof. Dr. Hu Sishe, Vizepräsident der Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland (CPAFFC), Dr. Wang Yongkang, Oberbürgermeister von Xi´an, und dem Wirtschaftsdezernenten der Stadt Mainz, Christopher Sitte die Ausstellung „Drache trifft Pferd – Archäologisches Erbe aus Xi’an zu Gast in Mainz“ ein. Hintergrund der Ausstellung ist der Besuch einer hochrangigen Delegation aus der chinesischen Metropole Xi’an, die auf Initiative der Gesellschaft Deutsch-Chinesische Freundschaft Mainz-Wiesbaden (GDCF) unter anderem in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt reist. Für den rheinland-pfälzischen Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf, „eine wunderbare Gelegenheit, sich über Grenzen hinweg über das kulturelle Erbe auszutauschen und dies in einem Jahr, in dem mit der Ausstellung „vorZEITEN – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ das Herz der Archäologie in Deutschland ohnehin in Mainz schlägt.“

Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf und Dr. Wang Yongkang, Oberbürgermeister von Xi’an enthüllen gemeinsam eine der Vitrinen mit den wertvollen Repliken. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf und Dr. Wang Yongkang, Oberbürgermeister von Xi’an enthüllen gemeinsam eine der Vitrinen mit den wertvollen Repliken. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Zur großen Überraschung und völlig unerwartet, hatten die chinesischen Gäste dem Mainzer Landesmuseum wertvolle Repliken, z.B. Gewichte in Form kämpfender Tiger und Bären aus der Han-Dynastie (206 v. Chr. – 220 n. Chr.), Pferde bzw. Reiter auf galoppierendem Pferd aus der Tang-Dynastie (18 – 907 n. Chr.), die Replik eines vergoldeten Bronze-Drachen, dem ältesten Talisman Chinas, und viele wertvolle Stücke mehr geschenkt. Während des Festaktes wurden die in zahlreichen Vitrinen präsentierten einmaligen Exponate von Oberbürgermeister Dr. Wang Yongkang und Kulturminister Professor Dr. Wolf feierlich enthüllt.

Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz und Dr. Wang Yongkang, Oberbürgermeister von Xi’an  besiegeln nach der Unterzeichnung die Kooperationsvereinbarung symbolisch noch einmal mit einem Handschlag. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz und Dr. Wang Yongkang, Oberbürgermeister von Xi’an besiegeln nach der Unterzeichnung die Kooperationsvereinbarung symbolisch noch einmal mit einem Handschlag. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Den zentralen   Höhepunkt der feierlichen Ausstellungseröffnung bildete abschließend die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landesmuseum Mainz und dem Xi’an Banpo Museum durch Direktorin Dr. Birgit Heide und Oberbürgermeister Dr. Wang Yongkang.

 

 

 

Das Ensemble vom Musik- und Tanzgheater Xi’an JIANG Yi (Erhu), HUA Wei (Hackbrett), ZHANG Sisi (Guzheng, LIU Yimeng (Suona) umrahmte die Veranstaltung mit traditioneller chinesischer Musik aus Xi’an und spielte als Zugabe für die Gastgeber den englischen Song „Auld Lang Syne“.

Das Ensemble vom Musik- und Tanzgheater Xi'an JIANG Yi (Erhu), HUA Wei (Hackbrett), ZHANG Sisi (Guzheng, LIU Yimeng (Suona). Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Das Ensemble vom Musik- und Tanzgheater Xi’an JIANG Yi (Erhu), HUA Wei (Hackbrett), ZHANG Sisi (Guzheng, LIU Yimeng (Suona). Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

 

In der Ausstellung werden Fotos und Texte und die besagten Repliken archäologischer Funde aus der Stadt Xi’an (Provinz Shaanxi) präsentiert. Im Fokus stehen dabei Tempelanlagen, Museen und Fundstellen vornehmlich aus Xi’an und der Provinz Shaanxi. Die gezeigten Funde datieren vor allem in die Han-Dynastie, die zeitgleich mit der Römerzeit in Europa zu sehen ist, und in die Tang-Dynastie, die dem Frühmittelalter in Europa zugeordnet werden kann. So lassen sich also auch hier vergleichende Schlüsse am archäologischen Objekt vornehmen.

Xi‘an war in der Qin-Dynastie (221-207 v. Chr.) die erste Hauptstadt des Kaiserreichs China. 1974 wurde die im 8. Jh. mit einer Million Einwohner größte Stadt der Erde weltbekannt, als man rund 36 km nordöstlich die Grabanlage des ersten chinesischen Kaisers Qín Shǐhuángdì entdeckte mit über 8000 lebensgroßen Terrakotta-Kriegern in Gefechtsaufstellung (seit 1987 in der Liste des Welterbes der UNESCO).

Im Gebiet der Stadt Xi’an selbst liegt als archäologische Stätte die antike chinesische Hauptstadt Chang’an. Hier ist der östliche Beginn der Seidenstraße, die zum UNESCO Welterbe gehört.

Zu einem Blick auf das eigene kulturelle Erbe gehört auch der Blick auf das kulturelle Erbe anderer Länder. Denn Kultur verbindet die Menschheit über politische und wirtschaftliche Grenzen hinweg. Die Anerkennung und der Austausch zwischen den Kulturen dieser Erde ist ein bedeutsamer Teil einer gemeinsamen Geschichte, die letztlich auch unsere gemeinsame Zukunft sein wird. „Dies ist zugleich eine Forderung der UNESCO für die Welterbestätten, die sich auf das gesamte kulturelle Erbe übertragen lässt“, betont Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE.

Neben der Ausstellung findet im Landesmuseum seit heute auch ein Kolloquium unter dem Motto „Xi´an trifft Rheinland-Pfalz – Umgang mit dem archäologischen kulturellen Erbe“ statt. Gemeinsamkeiten aber auch die unterschiedliche Vorgehensweise mit den historischen Objekten sind zentrale Themen des Treffens mit chinesischen und deutschen Wissenschaftlern. Dabei soll zwischen den Referenten aus China und Deutschland ein Erfahrungsaustausch im Umgang mit dem kulturellen (Welt-)Erbe erfolgen. Auch hier wird ein spannender Aspekte der Vergleich der zeitgleichen Kaiserstädte Xi’an und Trier sein, die beide auf der UNESCO Welterbeliste zu finden sind.

Begleitet wird der Besuch aus Xi’an von einem umfangreichen Rahmenprogramm.

Interkultureller Austausch im Landesmuseum Mainz Chinesische Stadt Xi´an trifft Rheinland-Pfalz / Kolloquium thematisiert Umgang mit archäologischem kulturellen Erbe

Salvatore Barbaro, der auch Regierungsbeauftragter für das UNESCO-Welterbe Rheinland-Pfalz ist, und Hu Shishe unterzeichneten heute einen Kooperationsvertrag zwischen der GDKE und der CPAFFC. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Salvatore Barbaro, der auch Regierungsbeauftragter für das UNESCO-Welterbe Rheinland-Pfalz ist, und Hu Shishe unterzeichneten heute einen Kooperationsvertrag zwischen der GDKE und der CPAFFC. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Das Land Rheinland-Pfalz tritt in einen interkulturellen Austausch mit der chinesischen Metropole Xi´an. Eine hochrangige Delegation aus der alten Kaiserstadt ist im September zu Gast in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) informierten heute Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Salvatore Barbaro, Hu Shishe, Vizepräsident der Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland (CPAFFC) und Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE, über die gemeinsamen Aktivitäten und das umfangreiche Rahmenprogramm, das den Austausch begleitet. Zudem unterschrieben Salvatore Barbaro, der auch Regierungsbeauftragter für das UNESCO-Welterbe Rheinland-Pfalz ist, und Hu Shishe einen Kooperationsvertrag zwischen der GDKE und der CPAFFC.

Für Salvatore Barbaro wird durch die Zusammenarbeit mit Vertretern der alten Kaiserstadt Xi´an auch eine Forderung der UNESCO aufgegriffen. Barbaro dazu: „Zu einem Blick auf das eigene kulturelle Erbe gehört auch der Blick auf das kulturelle Erbe anderer Länder, jenseits der aktuellen politischen Lage. Denn Kultur verbindet die Menschheit über politische und wirtschaftliche Grenzen hinweg. Die Anerkennung und der Austausch zwischen den Kulturen dieser Erde ist ein bedeutsamer Teil einer gemeinsamen Geschichte, die letztlich auch die gemeinsame Zukunft betrifft.“

Thomas Metz fügte hinzu: „Dieser Dialog über das kulturelle Erbe beider Länder ist eine wunderbare Ergänzung zur aktuellen Landesausstellung „vorZEITEN – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“, die derzeit im Landesmuseum unser eigenes kulturelles Erbe eindrücklich in den Mittelpunkt stellt.“

Der Generaldirektor der GDKE hat sich ganz besonders auf den Kulturaustausch mit den chinesischen Vertretern gefreut, deren Besuch in Mainz durch die Gesellschaft Deutsch-Chinesische Freundschaft Mainz-Wiesbaden (GDCF) initiiert wurde. Denn Xi’an und Rheinland-Pfalz verbindet zwei bedeutende zeitgleiche historische Epochen. Auf der einen Seite die Römer, die vor rund 2000 Jahren das heutige Europa und insbesondere die Regionen in Rheinland-Pfalz geprägt haben. Auf der anderen Seite gilt das Han-Reich wiederum als das ostasiatische Pendant dazu – mit vergleichbarer Macht und Geltung sowie zeitlichem Horizont (206 v. Chr. – 220 n. Chr.). Im Gebiet der Stadt Xi’an selbst liegt als archäologische Stätte die antike chinesische Hauptstadt Chang’an. Hier ist der östliche Beginn der Seidenstraße, die ebenfalls zum UNESCO Welterbe gehört.

Kolloquium zum Umgang mit archäologischem Erbe

Mit dem Kolloquium „Xi´an trifft Rheinland-Pfalz – Umgang mit dem archäologischen kulturellen Erbe“ stand heute im Landesmuseum Mainz auch gleich ein Schwerpunkt des Kulturaustausches auf dem Programm. In Rahmen der Veranstaltung referierten Fachleute über den archäologischen Umgang mit Funden und Befunden, sowie über die Konservierung dieser Funde und deren Präsentation. Jian Feng von ICOMOS (International Council on Monuments and Sites), einer Berater-Organisation der UNESCO, stellte „die wichtigsten archäologischen Funde in Xi‘an aus den letzten Jahren“ vor. Im Mittelpunkt der deutschen Vorträge standen die archäologischen Stätten in Mainz und Trier als UNESCO-Weltkulturerbe. So informierte Dr. Georg Breitner, Stabsstelle UNESCO-Welterbe Trier, über Management-Aufgaben, Identifikation und Wahrnehmung der Welterbestätte Trier. Prof. Dr. Michael Kloos von der Hochschule Rhein Main, verantwortlich für die Sicherung und nachhaltige Entwicklung historischer Stadt- und Kulturlandschaften, widmete sich dem Thema „Archäologisches Erbe in der Stadt – Bremsblock oder Potenzial der Stadtentwicklung?“

Die Veranstaltung, an der Wissenschaftler aus beiden Nationen teilnahmen, bot zudem reichlich Raum zu Diskussion und Erfahrungsaustausch. Im Anschluss an das Kolloquium wurden noch das UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal und die UNESCO Welterbestätten in Trier besichtigt.

Neben dem Kolloquium findet im Landesmuseum auch eine Ausstellung statt unter dem Motto „Drache trifft Pferd – Archäologisches Erbe aus Xi’an“ zu Gast in Mainz“, zudem wird der Besuch aus Xi’an begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm. Der interkulturelle Austausch mit Xi´an umfasst mehrere Programmpunkte, die allesamt – sofern nicht anders ausgewiesen – im Landesmuseum Mainz stattfinden.

„Drache trifft Pferd“ – Archäologisches Erbe aus China zu Gast im Landesmuseum Mainz am 12.September 2017

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Chinesische Stadt Xi´an trifft Rheinland-Pfalz / Ausstellungseröffnung am 12. September

Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) lädt am Dienstag, 12. September, um 18 Uhr, ins Landesmuseum Mainz zur Eröffnung der Ausstellung „Drache trifft Pferd – Archäologisches Erbe aus Xi’an zu Gast in Mainz“ ein. Hintergrund der Ausstellung ist der Besuch einer hochrangigen Delegation aus der chinesischen Metropole Xi’an, die auf Initiative der Gesellschaft Deutsch-Chinesische Freundschaft Mainz-Wiesbaden (GDCF) unter anderem in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt reist. Für den rheinland-pfälzischen Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf, „eine wunderbare Gelegenheit, sich über Grenzen hinweg über das kulturelle Erbe auszutauschen und dies in einem Jahr, in dem mit der Ausstellung „vorZEITEN – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ das Herz der Archäologie in Deutschland ohnehin in Mainz schlägt.“ Kulturminister Wolf eröffnet die Ausstellung gemeinsam mit Hu Sishe, Vizepräsident der Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland (CPAFFC), Wang Yongkang, Oberbürgermeister von Xi´an, und dem Wirtschaftsdezernenten der Stadt Mainz, Christopher Sitte.

In der Ausstellung werden Fotos und Texte mit Repliken archäologischer Funde aus der Stadt Xi’an (Provinz Shaanxi) präsentiert. Im Fokus stehen dabei Tempelanlagen, Museen und Fundstellen vornehmlich aus Xi’an und der Provinz Shaanxi. Die gezeigten Funde datieren vor allem in die Han-Dynastie, die zeitgleich mit der Römerzeit in Europa zu sehen ist, und in die Tang-Dynastie, die dem Frühmittelalter in Europa zugeordnet werden kann. So lassen sich also auch hier vergleichende Schlüsse am archäologischen Objekt vornehmen.

Xi‘an war in der Qin-Dynastie (221-207 v. Chr.) die erste Hauptstadt des Kaiserreichs China. 1974 wurde die im 8. Jh. mit einer Million Einwohner größte Stadt der Erde weltbekannt, als man rund 36 km nordöstlich die Grabanlage des ersten chinesischen Kaisers Qín Shǐhuángdì entdeckte mit über 8000 lebensgroßen Terrakotta-Kriegern in Gefechtsaufstellung (seit 1987 in der Liste des Welterbes der UNESCO).

Im Gebiet der Stadt Xi’an selbst liegt als archäologische Stätte die antike chinesische Hauptstadt Chang’an. Hier ist der östliche Beginn der Seidenstraße, die zum UNESCO Welterbe gehört.

Zu einem Blick auf das eigene kulturelle Erbe gehört auch der Blick auf das kulturelle Erbe anderer Länder. Denn Kultur verbindet die Menschheit über politische und wirtschaftliche Grenzen hinweg. Die Anerkennung und der Austausch zwischen den Kulturen dieser Erde ist ein bedeutsamer Teil einer gemeinsamen Geschichte, die letztlich auch unsere gemeinsame Zukunft sein wird. „Dies ist zugleich eine Forderung der UNESCO für die Welterbestätten, die sich auf das gesamte kulturelle Erbe übertragen lässt“, betont Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE.

Neben der Ausstellung findet im Landesmuseum am 13. September ab 10 Uhr auch ein Kolloquium unter dem Motto „Xi´an trifft Rheinland-Pfalz – Umgang mit dem archäologischen kulturellen Erbe“ statt. Gemeinsamkeiten aber auch die unterschiedliche Vorgehensweise mit den historischen Objekten sind zentrale Themen des Treffens mit chinesischen und deutschen Wissenschaftlern. Dabei soll zwischen den Referenten aus China und Deutschland ein Erfahrungsaustausch im Umgang mit dem kulturellen (Welt-)Erbe erfolgen. Auch hier wird ein spannender Aspekte der Vergleich der zeitgleichen Kaiserstädte Xi’an und Trier sein, die beide auf der UNESCO Welterbeliste zu finden sind.

Begleitet wird der Besuch aus Xi’an von einem umfangreichen Rahmenprogramm, dabei umfasst der interkulturelle Austausch mit Xi´an mehrere Programmpunkte, die allesamt – sofern nicht anders ausgewiesen – im Landesmuseum Mainz stattfinden.

Die Eröffnung der Ausstellung ist öffentlich und kostet keinen Eintritt. Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung telefonisch unter 06131/2016-414 oder per Mail an anmeldung@gdke.rlp.de gebeten.

Spannende Einblicke in Erdgeschichte und Steinzeit Landesmuseum Mainz veranstaltet Erlebniswochenende am 16. und 17. September

Idyllischer Innenhof im Landesmuseum Mainz Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Idyllischer Innenhof im Landesmuseum Mainz Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Passend zum Titel der Landesausstellung „vorZEITEN – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“, die noch bis 29. Oktober läuft, veranstaltet das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz in seinem idyllischen Innenhof am 16. und 17. September ein Erlebniswochenende rund um die Themen Erdgeschichte und Steinzeit. Bei dem groß angelegten Familienfest für alle Altersgruppen bietet sich den Besuchern die Möglichkeit, mit allen Sinnen in jenes ferne Zeitalter der Erdgeschichte einzutauchen, in welchem sich unterschiedliche Lebensräume und Formen des Lebens auf unserem Planeten entfalteten. So ist der Stöffelpark aus Enspel im Westerwaldkreis zu Gast und lädt an seiner Station zum Mitmachen ein, beispielsweise beim Bau eines kleinen Vulkans. Mit dabei ist auch die Stöffelmaus selbst, die Auskunft über ihr Leben vor 25 Millionen Jahren gibt – und im Nonstop-Kino auf die Fernseh-Maus trifft. Ergänzend dazu stellen Experten Fossilien und Funde aus eigenen Grabungen vor – und geben Auskünfte zu deren Präparierung und Aufarbeitung. Ab 11 Uhr starten durchgehend individuelle Touren an die 16 Ausstellungsboxen der „vorZEITEN“-Ausstellung.
Die Steinzeit steht ganz im Zeichen der ersten Menschen – und markiert damit zugleich den Beginn des Handwerks, der Kunst und der Jagd auf Tiere. Ein Experte in experimenteller Archäologie zeigt, wie vielseitig in der späten Steinzeit der Feuerstein (genannt: „Flintstein“) genutzt wurde. Er wurde unter anderem zum Feuermachen, Fleisch schneiden und zur Herstellung von Werkzeugen eingesetzt. Auch die Anfertigung von Muschelketten oder das Ritzen von Figuren in Schiefer können neugierige Besucher an diesem Wochenende ausprobieren. Zentral im Leben der Steinzeitmenschen waren Sammeln, Ernten und Zubereiten der täglichen Nahrung. Was die Menschen aßen und wie sie es zubereiteten, zeigt ein „Paleokoch“.
Das Erlebniswochenende findet am 16. und 17. September, jeweils von 10 bis 17 Uhr, im Innenhof des Landesmuseums Mainz statt. Es gilt der übliche Museumseintritt von 6 Euro, ermäßigt 5 Euro.

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„Solidus“ – die byzantinische Münze als ein neuer Publikums-Magnet im Landesmuseum Mainz der Öffentlichkeit vorgestellt

"Solidus, die byzantinische Gold-Münze ist hauchdünn und wiegt lediglich 3,7 g. (Feingehalt Au 98,12. Ag 1,147, Cu 0,19. Pd 0,23 (Mikro-RFA, RGZM)). Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
„Solidus, die byzantinische Gold-Münze ist hauchdünn und wiegt lediglich 3,7 g. (Feingehalt Au 98,12. Ag 1,147, Cu 0,19. Pd 0,23 (Mikro-RFA, RGZM)). Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Spannende Erkenntnisse aus den Grabungen am Deutschhaus
GKDE präsentiert spektakulären Fund und informiert über aktuellen Stand

Rund sechs Monate nach Beginn der archäologischen Ausgrabungen auf dem Gelände des Deutschhauses, dem Sitz des rheinland-pfälzischen Landtags, stellten Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), Dr. Dr. Axel von Berg, Leiter der Landesarchäologie, Dr. Marion Witteyer, Leiterin der Außenstelle Mainz, Direktion Landesarchäologie, und Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz am Donnerstag, 10. August, erste Ergebnisse vor – und präsentierten einen spektakulären Fund, den die Archäologen unter der Leitung von Dr. Marion Witteyer kürzlich unterhalb des Landtagsgebäudes entdeckt hatten.

Enthüllung im Foyer des Mainzer Landesmuseums v. li. Hendrik Hering, Präsident des Landtags, Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz,Dr. Dr. Axel von Berg, Leiter der Landesarchäologie, Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE),Dr. Marion Witteyer, Leiterin der Außenstelle Mainz, Direktion Landesarchäologie. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Enthüllung im Foyer des Mainzer Landesmuseums v. li. Hendrik Hering, Präsident des Landtags, Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz,Dr. Dr. Axel von Berg, Leiter der Landesarchäologie, Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE),Dr. Marion Witteyer, Leiterin der Außenstelle Mainz, Direktion Landesarchäologie. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Dabei handelt es sich um eine sehr gut erhaltene byzantinische Goldmünze mit dem Abbild des oströmischen Kaisers Heraclius und dessen Sohn Constantin, die zwischen 613 und 629 n. Chr. in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, geprägt wurde.

Neuer Publikumsmagnet. Foto: Diether v. Goddenthow
Neuer Publikumsmagnet.
Foto: Diether v. Goddenthow

Der Fund einer solchen Münze ist in der Region Rheinhessen äußerst selten. Die wenigen bekannten Geldstücke stammen überwiegend aus fränkischen Gräbern und waren Teil von Schmuckstücken.

Dr. Marin Witteyer, Leiterin der Direktion Landesarchäologie, präsentiert die byzantinische Goldmünze vor vollem Haus.  Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Marin Witteyer, Leiterin der Direktion Landesarchäologie, präsentiert die byzantinische Goldmünze vor vollem Haus. Foto: Diether v. Goddenthow

„Die Goldmünze wurde vermutlich als Zahlungsmittel im Rahmen eines Handelsgeschäftes eingesetzt“, so Dr. Marion Witteyer. Dafür spricht auch die Angabe „BOXX“, die auf der Rückseite der Münze eingeprägt wurde. Diese staatliche Kennzeichnung weist darauf hin, dass die Münze ein reduziertes Gewicht aufweist. Solche Münzen wurden möglicherweise vor allem für Zahlungsabwicklungen im Außenhandel eingesetzt.
Neben dem historischen Goldstück stießen die Archäologen auf eine Vielzahl von fränkischen und karolingischen Scherben. Für Dr. Witteyer ein Hinweis darauf, dass die Besiedlung des Gebietes bereits im 7. Jahrhundert eingesetzt haben könnte. „Sollte sich diese Annahme bestätigen, wäre das eine enorm wichtige Erkenntnis für die Binnenstruktur der Stadt Mainz“, betonte Dr. Witteyer.

Fundort der byzantinischen Goldmünze am Grabungsort auf der Baustelle des Deutschhauses Mainz. Foto: Dr. Marion Witteyer
Fundort der byzantinischen Goldmünze am Grabungsort auf der Baustelle des Deutschhauses Mainz.
Foto: Dr. Marion Witteyer

Das Gelände des Deutschhauses zählt zu den „Hotspots“ der Mainzer Stadtgeschichte. Ein eindrucksvolles architektonisches Ensemble prägte über Jahrhunderte das rheinseitige Stadtbild von Mainz: die römisch/mittelalterliche Stadtmauer, die Deutschordenskommende, die Kirche St. Gangolf, Kanzleigebäude, Schloss und Martinsburg.

Kannibalistische Rituale in der Jungsteinzeit? – Vortrag im Landesmuseum Mainz, 15. August 2017

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

„vorZEITEN“ im Landesmuseum: Vortrag über die einzigartigen Funde von Herxheim

Die grausigen Funde von Herxheim bei Landau sorgten bundesweit für Schlagzeilen. Archäologen hatten über mehrere Jahre eine jungsteinzeitliche Siedlung ausgegraben und waren dabei im umgebenden Graben auf die Überreste von mehr als 500 Menschen gestoßen.

In einem Vortrag am Dienstag, 15. August, im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), stellt Dr. Andrea Zeeb-Lanz von der Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Speyer, die einzigartigen Funde vor und schildert die Grabungssituation rund um die außergewöhnliche Anlage, die aus der Zeit um 5.000 v. Chr. stammt. Vor allem widmet sich die Archäologin dem rätselhaften Zustand der menschlichen Skelette. Diese waren akribisch zerlegt und die Knochen dann in kleine Stücke zerschlagen worden. Die Schädel hatte man so bearbeitet, dass nur das Schädeldach in Form einer Schale übrig blieb. Diese systematische Verstümmelung der menschlichen Überreste belegt deutlich rituelle/kultische Handlungen.

Neben den Menschen wurden auch wertvolle Artefakte der frühesten Ackerbauernkultur Mitteleuropas, wie prunkvoll verzierte Tongefäße, qualitätsvolle Steingeräte und Mahlsteine, methodisch zerstört. Die Funde und deren Begleitumstände offenbaren ein bislang für die europäische Vorgeschichte einzigartiges Ritual. Aufschlussreiche Schnitt- und Bearbeitungsspuren an den Knochen der Menschen lassen den Schluss zu, dass möglicherweise auch ritueller Kannibalismus bei den mysteriösen Zeremonien von Herxheim praktiziert wurde. Die Hintergründe des bisher unbekannten Rituals und die Identität der Toten sind noch ungeklärt und geben Raum für unterschiedliche Interpretationen.

Der Vortrag „Kannibalistische Rituale in der Jungsteinzeit? Der einzigartige Fundort von Herxheim in der Südpfalz“ beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51