Kategorie-Archiv: Malu Dreyer

„Zukunft gestalten mit dem Vertrauen in unsere Stärke“ – Ministerpräsidentin Malu Dreyer spendet Zuversicht fürs neue Jahr

Trotz erschwerter Verkehrsverhältnisse durch die Bauernproteste konnte Ministerpräsidentin Malu Dreyer, unterstützt von glücksbringenden Schornsteinfegern, am 08. Januar 2024 über 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft zum traditionellen Neujahrsempfang in der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei Mainz empfangen. © Foto: Diether von Goddenthow
Trotz erschwerter Verkehrsverhältnisse durch die Bauernproteste konnte Ministerpräsidentin Malu Dreyer, unterstützt von glücksbringenden Schornsteinfegern, am 08. Januar 2024 über 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft zum traditionellen Neujahrsempfang in der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei Mainz empfangen. © Foto: Diether von Goddenthow

Trotz großer Verkehrsprobleme durch den bundesweiten Streik der Bauern, wodurch auch Wiesbaden und Mainz stundenweise lahmgelegt worden waren, hatten die meisten der geladenen Gäste doch den Weg in die rheinland-pfälzische Staatskanzlei Mainz zum Neujahrsempfang der Ministerpräsidentin Malu Dreyer geschafft.

Mit kleinen Glückbringern empfingen die Schornsteinfeger die Gäste. © Foto: Diether von Goddenthow
Mit kleinen Glückbringern empfingen die Schornsteinfeger die Gäste. © Foto: Diether von Goddenthow

Dort wurden sie zuvor traditionell von den Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfegern der Innung mit kleinen  Glücksbringern  empfangen. So ein gutes Quäntchen Glück, vor allem aber  Zuversicht würden wir für 2024 gut brauchen, unterstrich die Gastgeberin Malu Dreyer vor rund 250 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. „Zuversicht ist für mich die Kraft in uns, mit der wir die Zeiten zum Guten wenden können“, sagte die Ministerpräsidentin. Sie betonte, dass beim Blick auf das Jahr 2024 der Wunsch, dass Krieg und Terror endeten, ganz am Anfang stehe. Das Eintreten für Frieden und Freiheit fange dabei im Kleinen an.

Musikalisch sorgte das Pop- und Jazz-Klassik Ensemble “JazzCafé Premium“ für den nötigen Swing ins neue Jahr.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeigte Verständnis für die Anliegen der protestierenden Bauern und Winzer. © Foto: Diether von Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeigte Verständnis für die Anliegen der protestierenden Bauern und Winzer. © Foto: Diether von Goddenthow

Zu den bauernprotesten sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Ich habe Verständnis, dass Landwirte gegen geplante Kürzungen auf die Straße gehen. Kein Verständnis habe ich für Bauernkriegssymbolik, Verunglimpfung unseres Staates und schon gar nicht für persönliche Angriffe, wie den gegen Wirtschaftsminister Habeck. Deswegen ist es gut, dass sich der deutsche Landwirtschaftsverband gegen eine Unterwanderung von Rechtsextremisten und Staatsfeinden abgrenzt. Ich halte es für wichtig in einer Demokratie, nicht auf Maximalforderungen zu beharren, sondern konstruktiv an einem Kompromiss mitzuarbeiten. Die Bundesregierung hat einen Kompromiss vorgelegt: Das grüne Nummernschild bleibt steuerfrei. Die Subvention auf Agrardiesel wird langsamer abgeschmolzen. Und auch auf EU- Ebene haben die Landwirte und Winzer bereits ihre Interessen durchgesetzt: Glyphosatverbot, mehr Naturflächen, Warnhinweise auf Weinflaschen – kommt alles nicht so, wie geplant.

Wir brauchen auf Bundesebene einen Dialog für eine gute Zukunft unserer Landwirtschaft, der eine langfristige Perspektive und Planbarkeit schafft. Dabei müssen wir auch darauf schauen, wieviel die großen Lebensmittelkonzerne den Landwirten zahlen: Es geht eben auch um faire Preise und eine gerechte Entlohnung für Umweltschutz.“

Vier gut gelaunte rheinlandpfälzische Wein-Majestätinnen repräsentierten das Weinland Rheinland-Pfalz. 6 der 13 deutschen Weinbaugebiete liegen innerhalb der Grenzen von Rheinland-Pfalz.  65 Prozent des Deutschen Weines werden in RLP in den Weinregionen  Ahr, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz und Rheinhessen hergestellt. Es zeigt einmal mehr, wie wichtig Weinbau und Landwirtschaft fuer Rheinland-Pfalz sind. © Foto: Diether von Goddenthow
Vier gut gelaunte rheinlandpfälzische Wein-Majestätinnen repräsentierten das Weinland Rheinland-Pfalz. 6 der 13 deutschen Weinbaugebiete liegen innerhalb der Grenzen von Rheinland-Pfalz. 65 Prozent des Deutschen Weines werden in RLP in den Weinregionen Ahr, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz und Rheinhessen hergestellt. Es zeigt einmal mehr, wie wichtig Weinbau und Landwirtschaft für Rheinland-Pfalz sind. © Foto: Diether von Goddenthow

Malu Dreyer betonte, dass die Menschen in Rheinland-Pfalz von jeher die Chancen nutzten, die in Krisen genauso wie in großen Veränderungen lägen. Es sei wichtig, die erfolgreichen Zwischenetappen zu sehen, die für Mut und Vertrauen in den Weg der Transformation sorgen können: sichtbare neue Jobs, Innovationsgeist, Chancen neuer Technologien für unser Land und die Menschen. „Auch heute im Veränderungsjahrzehnt gestalten wir Zukunft ohne Blaupause und mit dem Vertrauen in unsere Stärke“, sagte die Ministerpräsidentin. Sie sei überzeugt, dass das Land Gewinner der Transformation werden könne. Mit der Zeit zu gehen, Zukunftschancen zu ergreifen und die eigenen Werte in eine neue Zeit zu tragen – all das heiße Transformation. „Wenn wir die großen Entwicklungen für unser Land nutzen, dann haben die Menschen in unserem Bundesland eine starke Zukunft“, so die Ministerpräsidentin.

Unternehmenserweiterungen sowie die Ansiedlung neuer Unternehmen bestätigten die Landesregierung darin, dass es richtig gewesen sei, den Ausbau des Biotechnologie-Standortes zu einem Schwerpunkt der Landespolitik zu machen. „Und es zeigt, dass wir in den letzten Jahren mit der Förderung der Grundlagenforschung, der Geräteinitiative, gezielter Innovationsförderung und nicht zuletzt einer engen Zusammenarbeit von Land, Kommunen, Wissenschaft und Unternehmen die richtigen Weichen gestellt haben. Diese Zusammenarbeit ermöglicht uns, in diesem hoch kompetitiven Feld erfolgreich zu sein. Wir werden diesen Weg in den kommenden Monaten gemeinsam konsequent fortsetzen und die aktuelle Dynamik nutzen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Zudem hob die Ministerpräsidentin hervor, dass der Landesregierung bewusst sei, welche große Anstrengung alle aufbringen, um den Weg der Transformation mit Tempo und Bedacht weiterzugehen. Das Land unterstütze dabei Arbeitgeber wie Beschäftigte: Mit der Transformationsagentur und den Transformationsbegleitern verstehe man sich als Lotse im Wandel.

Die Ministerpräsidentin zeigte Verständnis für die Verunsicherung vieler Menschen angesichts der zahlreichen greifenden Veränderungen in  vielen Bereichen des Alltags.   Wichtig sei es daher, Antworten klar herauszustellen. „In Rheinland-Pfalz ist die Antwort auf die Verunsicherung der Menschen: Wir haben klare Ziele, wir gestalten gemeinsam den Prozess und wir nutzen unsere Zukunftschancen! Meine Landesregierung und ich haben bei unserer Arbeit ein großes Ziel vor Augen: Die gute Zukunft von Rheinland-Pfalz“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Gemeinsam mit vielen Partnern und Partnerinnen arbeite die Landesregierung kontinuierlich an ihren klaren Zielen, das Klima konsequent zu schützen, die Gesellschaft noch digitaler, sozialer und generationengerechter zu machen und die Transformation in der Wirtschafts- und Arbeitswelt zugunsten von Unternehmen und Beschäftigten zu gestalten.

Miteinander ins Gespräch kommen und netzwerken standen im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs 2024 in der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei. © Foto: Diether von Goddenthow
Miteinander ins Gespräch kommen und netzwerken standen im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs 2024 in der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei. © Foto: Diether von Goddenthow

Malu Dreyer machte zudem darauf aufmerksam, dass im Juni 2024 die Bürger und Bürgerinnen bei den Kommunal- und Europawahlen darüber entschieden, in welche Richtung sie gehen wollen. Es freue sie, dass bei den Europawahlen Bürger und Bürgerinnen ab 16 Jahren mitentscheiden könnten. „Politik entscheidet über Zukunft und diese Entscheidungen braucht die Perspektive junger Menschen – sei es beim Klimaschutz, bei der Digitalisierung oder bei der Frage, welches Europa wir wollen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie betonte auch, dass 2024 das Jahr sei, in dem Deutschland den 75. Geburtstag seines Grundgesetzes feiere. „Unsere Verfassung ist das Fundament, auf dem wir Demokratie jeden Tag aufs Neue leben. Dieses Jubiläum ist Grund, mit Stolz zurückzublicken, und Ansporn für die Zukunft“, so die Ministerpräsidentin.

Sie äußerte Verständnis für den Wunsch nach einfachen Antworten, hob aber die Notwendigkeit zur Differenzierung hervor: „Der Ausgleich der Interessen braucht Abwägungen, gute Lösungen brauchen Details und Kompromisse brauchen die Bereitschaft zum Perspektivenwechsel.“ Viele der Anwesenden wüssten dies aus ihrer täglichen Arbeit in den Betrieben, Vereinen und Verbänden, so die Ministerpräsidentin. Es seien die Zwischentöne und Feinheiten, die unser Leben ausmachten. „Das Facettenreiche ermöglicht, Brücken zu bauen und gemeinsame Kraft zu entwickeln. Bei allen Angriffen auf unsere Demokratie sehe ich die, die ein starkes Fundament unserer Gesellschaft bilden. Und ich sehe auch die, die beharrlich Brücken bauen. Wir haben viele Brückenbauer und Brückenbauerinnen in Rheinland-Pfalz. Sie alle hier, die in ihren Bereichen wirken, gehören zuvorderst dazu. Sie, die Zeichen für eine friedliche, demokratische und solidarische Gesellschaft setzen“, sagte die Ministerpräsidentin. Sie rief dazu auf, weiter gemeinsam für eine gute Zukunft zu arbeiten und im jeweiligen Wirkungsbereich dafür einzustehen. „Gute Zukunft fängt überall an“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Sie sorgten beim Neujahrsempfang der Ministerpräsidentin für den guten Swing ins neue Jahr: JazzCafé - Premium ist ein Ensemble professioneller MusikerInnen, welches eigene Arrangements moderner Popmusik und Klassikern der Jazz- und Swingära darbietet. © Foto: Diether von Goddenthow
Sie sorgten beim Neujahrsempfang der Ministerpräsidentin für den guten Swing ins neue Jahr: JazzCafé – Premium ist ein Ensemble professioneller MusikerInnen, welches eigene Arrangements moderner Popmusik und Klassikern der Jazz- und Swingära darbietet. © Foto: Diether von Goddenthow

Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankte den anwesenden Gästen für ihr Engagement. „Menschen wie Sie machen Mut und lassen ihr Umfeld jeden Tag aufs Neue spüren: Rheinland-Pfalz ist stark. Wir dürfen uns Großes zutrauen“.

Zukunftsmut und Zuversicht bewahren und weitergeben – Malu Dreyers Neujahrsempfang 2023 wieder in Präsenz

Nach zwei Corona-Jahren konnte Ministerpräsidentin Malu Dreyer am 10. Januar 2023 endlich wieder traditionell in Präsenz das neue Jahr begrüßen mit den Spitzen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. Im Bild:  die Ministerpräsidentin ist  umgeben von den Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger, die bei der Begrüßung kleine Glücksbringer an die Gäste verteilt hatten. © Foto Diether von Goddenthow
Nach zwei Corona-Jahren konnte Ministerpräsidentin Malu Dreyer am 10. Januar 2023 endlich wieder traditionell in Präsenz das neue Jahr begrüßen mit den Spitzen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. Im Bild: die Ministerpräsidentin ist umgeben von den Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger, die bei der Begrüßung kleine Glücksbringer an die Gäste verteilt hatten. © Foto Diether von Goddenthow

Nachdem zwei Jahren pandemiebedingter Abstinenz mit  ersatzweisem Online-Format konnte die  rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer am 10. Januar 2023 endlich wieder in Präsenz zum traditionellen Neujahrsempfang in die Mainzer Staatskanzlei einladen. Und sie kamen alle, „soviel  Gäste wie noch nie“, freute sie sich; darunter: 350 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, aus dem diplomatischen und konsularischen Corps, aus Gesundheit und Justiz, aus dem sozialen Bereich und Verbänden, Glaubensgemeinschaften, aus Medien und Kultur oder dem Sport. Sich ein wenig Mut für das neue Jahr abzuholen! Die Gäste wurden nicht enttäuscht:  «Ich sehe als soziale Optimistin vor allem (…) die Kraft, die unsere Gesellschaft in den vergangenen Monaten entfaltet hat», so die Ministerpräsidentin, die an die Rheinland-Pfälzer appellierte, ihren bereits in den harten Corona-Jahren immer wieder bewiesenen «Zukunftsmut» zu bewahren und ihn an andere weiterzugeben.

„Wenn Europa zusammensteht, ist es stark. Die Voraussetzungen dafür hat der Elysée-Vertrag geschaffen, dessen 60. Jahrestag der Unterzeichnung wir 2023 feiern“, sagte Malu Dreyer © Foto Diether von Goddenthow
„Wenn Europa zusammensteht, ist es stark. Die Voraussetzungen dafür hat der Elysée-Vertrag geschaffen, dessen 60. Jahrestag der Unterzeichnung wir 2023 feiern“, sagte Malu Dreyer © Foto Diether von Goddenthow

Wenn sie auf das neue Jahr schaue, „dann sehe ich die Herausforderungen. Aber ich sehe als soziale Optimistin vor allem auch die Kraft, die unsere Gesellschaft in den vergangenen Monaten entfaltet hat. Ich finde es wichtig, dass wir den vor uns liegenden großen Aufgaben mit Zuversicht begegnen“, so die Ministerpräsidentin, die dabei einmal mehr die Kraft der Vielen hervorhob. Darauf sei während der Pandemie und der Flutkatastrophe Verlass gewesen und auch jetzt bei der Bewältigung der Folgen von Putins Krieg. „Allein im letzten Jahr haben wir in Rheinland-Pfalz rund 44.000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine aufgenommen. Viele sorgen dafür, dass sie gut ankommen können. Ihnen allen gilt mein tiefer Dank“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Im engen Schulterschluss von Bund und Ländern seien viele Unterstützungen auf den Weg gebracht worden, die in diesem Jahr greifen. Der Staat handle entschlossen; niemand solle zurückgelassen werden, der auf Hilfe angewiesen sei. Die Ministerpräsidentin verwies auf die Steuererleichterungen, das mehr als verdoppelte Wohngeld oder das erhöhte Kindergeld und den Kinderzuschlag.

„Wenn Europa zusammensteht, ist es stark. Die Voraussetzungen dafür hat der Elysée-Vertrag geschaffen, dessen 60. Jahrestag der Unterzeichnung wir 2023 feiern. Er markiert den Beginn von Frieden und Freundschaft in Europa“, so die Ministerpräsidentin. Rheinland-Pfalz übernehme diesen Januar die Präsidentschaft in der Großregion, die dafür genutzt werden solle, die Demokratie zu stärken und die Zusammenarbeit im Zivilschutz, in der Energiesicherheit und bei der Wasserstoffstrategie zu vertiefen.

Römisch gewandet, präsentierten sie  die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz.  © Foto Diether von Goddenthow
Römisch gewandet, präsentierten sie die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. © Foto Diether von Goddenthow

„Wenn wir derzeit in viele Regionen der Welt schauen, dann dürfen wir umso dankbarer dafür sein, dass wir in einem funktionsfähigen Rechtsstaat leben und auf eine leistungsfähige und demokratische Polizei vertrauen können.“ Aufs Schärfste verurteilte die Ministerpräsidentin die Ausschreitungen in der Silvesternacht und jede Form von Gewalt gegen Polizisten und Polizistinnen oder gegen die Blaulichtfamilie: „Wer sie angreift, greift uns alle an. Die Landesregierung stellt sich schützend vor sie, auch mit unserer Kampagne „Respekt. Bitte!“

Beim Wiederaufbau im Ahrtal verwies die Ministerpräsidentin auf die vielen Fortschritte auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft, die sichtbar seien, wie etwa das Nahwärmenetz in Marienthal. „Der Wiederaufbau wird auch in diesem Jahr ein Regierungsschwerpunkt bleiben. Er ist eine Riesenaufgabe, die wir gemeinsam weiter anpacken und schaffen werden“, betonte sie. Rheinland-Pfalz sei ein starkes Land, zum ersten Mal in seiner Geschichte sei es zum Geberland im Länderfinanzausgleich geworden. Mit einer sehr niedrigen Arbeitslosenquote gehöre Rheinland-Pfalz seit langem zu den drei Top-Bundesländern. „Mit der Biotechnologie haben wir Innovationskraft im Land. Dafür stehen BioNTech und auch viele andere rheinland-pfälzische Unternehmen wie etwa Boehringer Ingelheim. Wir wollen Rheinland-Pfalz zu einem führenden Standort der Biotechnologie und Alternsforschung entwickeln“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Der Wandel unseres Lebens und Arbeitens sei an allen Stellen zu greifen. Das spürten auch die Menschen. Überall habe bereits Neues begonnen. Es liege an uns, den Wandel zu gestalten.

Gekommen waren auch die Rheinland-Pfälzischen  Weinmajestäten, um auf das neue Jahr anzustoßen. © Foto Diether von Goddenthow
Gekommen waren auch die Rheinland-Pfälzischen Weinmajestäten, um auf das neue Jahr anzustoßen. © Foto Diether von Goddenthow

Zu einer guten Zukunft gehöre der Schutz des Klimas und die Transformation der Wirtschafts- und Arbeitswelt. „Wir wollen unsere Gesellschaft noch digitaler, sozialer und generationsgerechter machten“, so die Ministerpräsidentin. Die heimische Wirtschaft sei energieintensiv und brauche klimafreundliche Produktionsweisen, um zukunftsfähig zu sein. In diesem Zusammenhand sei sie stolz auf eine ganze Reihe europaweiter Leuchtturmprojekte, etwa beim Einsatz von grünem Wasserstoff oder Batteriezelltechnologie. „Solche Ansätze fördert das Land gerne“, so die Ministerpräsidentin.

Den musikalischen Rahmen des Neujahrsempfangs gestalten Ensembles des Landespolizeiorchesters Rheinland-Pfalz. © Foto Diether von Goddenthow
Den musikalischen Rahmen des Neujahrsempfangs gestalten Ensembles des Landespolizeiorchesters Rheinland-Pfalz. © Foto Diether von Goddenthow

Mit dem Doppelhaushalt 2023 und 2024 sei die Grundlage für die politische Arbeit der kommenden zwei Jahre gelegt worden. In Milliardenhöhe würden die Bürger und Bürgerinnen entlastet und gleichzeitig Investitionen in die Zukunft getätigt. „Wir geben den Kommunen mehr Geld im kommunalen Finanzausgleich und setzen mit einer Klimaoffensive für die Kommunen einen Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität“, erläuterte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie dankte ihren Gästen für ihr Engagement in ihren jeweiligen Bereichen. „Sie gehören zu denjenigen, die für unser Land Verantwortung mit Mut verbinden. Lassen Sie uns den Zukunftsmut bewahren und ihn auch an andere weitergeben.“

Erster Rheinland-Pfälzischer Frauenpreis anlässlich 100 Jahre Frauenwahlrecht in Mainz verliehen?

Die erste Preisträgerin des neuen rheinland-pfälzischen Frauenpreises, für den noch eine Namenspatronin gesucht wird, erhielt am 7.2.2019  die renommierte Juristin Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit aus den Händen der Rheinland-Pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die erste Preisträgerin des neuen rheinland-pfälzischen Frauenpreises, für den noch eine Namenspatronin gesucht wird, erhielt am 7.2.2019 die renommierte Juristin Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit aus den Händen der Rheinland-Pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer. © Foto: Diether v. Goddenthow

Anlässlich des Jubiläums von 100 Jahren Frauenwahlrecht hat die Ministerpräsidentin Malu Dreyer am 7. 2. 2019 während einer Feierstunde den ersten Rheinland-Pfälzischen Frauenpreis verliehen, der noch keinen Namen trägt. MitbürgerInnen werden aufgefordert, Vorschläge für eine Namenspatronin  des neuen Frauenpreises zu machen. Dieser soll jährlich  am 8. März zum Internationalen Tag der Frau verliehen werden.

Preisträgerin Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit hat Geschichte der Teilzeitarbeit geschrieben und Förderung der Gleichberechtigung ins Grundgesetz geboxt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Preisträgerin Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit hat Geschichte der Teilzeitarbeit geschrieben und Förderung der Gleichberechtigung ins Grundgesetz geboxt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die erste Preisträgerin der nicht mit Geld dotierten Auszeichnung ist die Juristin Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit. Die in Hamburg geborene 86-Jährige war von 1977 bis 1983 Bundesvorsitzende des Deutschen Juristinnenbundes. In den 90er-Jahren war sie für die SPD Justizsenatorin in Hamburg und Berlin.  Anfang der 60er hatte es die damals erst 30jährige Amtsrichterin Peschel-Gutzeit gegen alle Hürden des Justizapparats mit geschickter Verhandlungsführung geschafft, dass Beamte aus familiären Gründen Teilzeitarbeit leisten können, was später als sogenannte Lex Peschel in § 92 BBG Eingang fand. 1992 war sie maßgeblich treibende Kraft, dass Art. 3 GG Abs. 2 „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ um den Zusatz „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“ erweitert wurde. Mehr Gerechtigkeit ist das zentrale Thema von Peschel-Gutzeit, der es stets wichtig war und ist, Männer in die Bemühungen um mehr Gleichberechtigung einzubeziehen, als Verbündete zu gewinnen, statt sie auszugrenzen. Sie habe, erzählt sie in der Talkrunde während der Feierlichkeiten eigentlich immer vernünftige Männer getroffen, die letztlich immer bereit waren, den Schritt zu mehr Gleichberechtigung mitzugehen, wenn man ihnen erklärt habe, worum es ginge und ihnen die Chance gegeben habe, sich in die Problemlage hineinzuversetzen.

Laudatorin Malu Dreyer  © Foto: Diether v. Goddenthow
Laudatorin Malu Dreyer © Foto: Diether v. Goddenthow

«Das Jubiläum mahnt uns, die Errungenschaften der Gleichberechtigung nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen, sich für sie einzusetzen und für sie zu streiten», begründete Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) die Entscheidung für die Auszeichnung. Peschel-Gutzeit habe in vielen Bereichen Pionierarbeit geleistet, lobte Dreyer. Die Preisträgerin stehe dafür, «dass es sich lohnt, als einzelner Mensch mit guten Ideen für mehr gesellschaftliche Gerechtigkeit zu kämpfen».

Gleichberechtigung brauche mutige Streiterinnen, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer, deswegen habe sie einen Frauenpreis ins Leben gerufen. Die erste Preisträgerin ist die Juristin Dr. Lore Peschel-Gutzeit. „Die Leidenschaft für mehr Gerechtigkeit treibt unsere Preisträgerin bis heute an. Sie ruht sich nicht auf dem Erreichten aus, sondern mahnt etwa heute die Teilzeitfalle an, die viele Frauen in die Altersarmut führt“, sagte die Ministerpräsidentin.

Talkrunde: v.l.n.r.: Stefanie Lohaus, Pressesprecherin EAF Berlin, Dorothee Linnemann, Historikerin und Kuratorin der Ausstellung 'Damenwahl 1918/1919 - Frauen in der Politik im  Historischen Museum Frankfurt, Dr. Susanne Becker, Moderatorin, Literaturwissenschaftlerin und Kulturredakteurin im ZDF, Preisträgerin Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit, Rechtsanwältin, Richterin a.D. und Justizsenatorin a.D.  und Vincent-Immanuel Herr, Autor und Botschafter der HeForShe-Kampagne Deutschland.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Talkrunde: v.l.n.r.: Stefanie Lohaus, Pressesprecherin EAF Berlin, Dorothee Linnemann, Historikerin und Kuratorin der Ausstellung ‚Damenwahl 1918/1919 – Frauen in der Politik im Historischen Museum Frankfurt, Dr. Susanne Becker, Moderatorin, Literaturwissenschaftlerin und Kulturredakteurin im ZDF, Preisträgerin Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit, Rechtsanwältin, Richterin a.D. und Justizsenatorin a.D. und Vincent-Immanuel Herr, Autor und Botschafter der HeForShe-Kampagne Deutschland. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Auszeichnung ist nicht dotiert und mit einer Skulptur der rheinhessischen Künstlerin Jutta Lutz verbunden. „Die Skulptur drückt Haltung und Selbstbewusstsein aus und trifft damit das Bild einer starken Frau sehr genau“, erläuterte die Ministerpräsidentin. Bisher trage der Preis, der künftig jährlich im Umfeld des Internationalen Frauentages am 8. März verliehen werden soll, noch keinen Namen. „Rheinland-Pfalz war und ist ein Land der starken Frauen. Eine von ihnen möchten wir künftig dadurch ehren, dass der Frauenpreis nach ihr benannt wird. Ich freue mich über viele Vorschläge und verbinde damit die Hoffnung, dass wir das öffentliche Interesse an Frauenbiografien aus Rheinland-Pfalz stärken“, sagte die Ministerpräsidentin.

Christiane Rohleder,  Staatssekretärin im Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz.© Foto: Diether v. Goddenthow
Christiane Rohleder, Staatssekretärin im Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz.© Foto: Diether v. Goddenthow

Der Frauenpreis wurde im Rahmen einer Feierstunde zu 100 Jahre Frauenwahlrecht verliehen, zu der sie gemeinsam mit Frauenministerin Anne Spiegel und in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung eingeladen hatte. Trotz formaler Gleichstellung seien Frauen in der Politik, im MINT-Bereich oder in DAX-Vorständen unterrepräsentiert, sie arbeiteten häufiger in Teilzeit und übernähmen einen Großteil der Sorgearbeit neben dem Beruf. „Der Fortschritt kommt nicht von allein. Deshalb ist Gleichstellung bei uns in Rheinland-Pfalz ein Querschnittsthema, das nicht nur nebenbei läuft, sondern an dem wir in allen Bereichen weiterarbeiten“, betonten Dreyer und Staatssekretärin Christiane Rohleder in Vertretung der erkrankten Frauenministerin Anne Spiegel.

Die musikalische Umrahmung erfolgte durch Steph Winzen, Saxophon nd Fritz Walther am Flügel. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die musikalische Umrahmung erfolgte durch Steph Winzen, Saxophon nd Fritz Walther am Flügel. © Foto: Diether v. Goddenthow

 

Carl-Zuckmayer-Preis 2019 kann vorbehaltlos an Robert Menasse verliehen werden

Nach Gesprächen zwischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer, dem Kommissionsvorsitzenden Kulturminister Professor Konrad Wolf, Kommissionsmitgliedern und Robert Menasse hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer entschieden, den Carl Zuckmayer Preis am 18. Januar 2019 an Robert Menasse zu überreichen. © Foto: Diether v. Goddenthow
Nach Gesprächen zwischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer, dem Kommissionsvorsitzenden Kulturminister Professor Konrad Wolf, Kommissionsmitgliedern und Robert Menasse hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer entschieden, den Carl Zuckmayer Preis am 18. Januar 2019 an Robert Menasse zu überreichen. © Foto: Diether v. Goddenthow

Während des Neujahrsempfangs gab Ministerpräsidentin Malu Dreyer bekannt, dass nach intensiven Gesprächen mit dem Kommissionsvorsitzenden Kulturminister Professor Konrad Wolf, den Kommissionsmitgliedern und Robert Menasse entschieden wurde, den Carl Zuckmayer Preis am 18. Januar 2019 an Robert Menasse zu überreichen.

Folgend die gemeinsame Erklärung im Wortlaut:

„Erklärung zur Verleihung des Carl-Zuckmayer-Preises 2019 an Robert Menasse

„Robert Menasse hat sich große Verdienste um die deutsche Sprache erworben, er hat in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes literarisches Gesamtwerk geschaffen, für das er zurecht große Anerkennung erhält. Sein engagiertes Streiten für die europäische Idee trifft europaweit auf große Resonanz und hat die politische Debatte um die Zukunft der Europäischen Union sehr bereichert. In Würdigung dieses beeindruckenden Wirkens werde ich Robert Menasse am 18. Januar 2019 die Carl-Zuckmayer-Medaille verleihen“, so Ministerpräsidentin Dreyer.

Die öffentliche Diskussion um den Umgang von Robert Menasse mit angeblichen Zitaten von Walter Hallstein hatte einen intensiven Austausch zwischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer, dem Kommissionsvorsitzenden, Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf und Robert Menasse zur Folge.

„Wir sind davon überzeugt, dass die vorbehaltlose Anerkennung von Fakten zum Wertefundament unserer liberalen Öffentlichkeit gehört. Die Bereitschaft, ja die Notwendigkeit, Gewissheiten von Annahmen und Fakten von Meinungen zu trennen, ist für das Gelingen einer demokratischen Debatte unerlässlich“, so Dreyer und Menasse. In einem offenen politischen Austausch müsse der Konsens gelten, dass in höchstem Maße gewissenhaft und sorgfältig mit Zitaten und historischen Tatsachen umgegangen werde.

„Es war ein Fehler von mir, Walter Hallstein in öffentlichen Äußerungen und nicht-fiktionalen Texten Zitate zuzuschreiben, die er wörtlich so nicht gesagt hat. Es war unüberlegt, dass ich im Vertrauen auf Hörensagen die Antrittsrede von Hallstein in Auschwitz verortet habe. Diese hat dort nicht stattgefunden. Das hätte ich überprüfen müssen. Ich habe diese Fehler nicht absichtsvoll und nicht mit dem Ziel der Täuschung begangen. Ich hielt diese Geschichte für ein starkes symbolisches Bild des europäischen Einigungsprojekts, das doch zweifellos mit dem Schwur ‘Nie wieder Auschwitz‘ verbunden ist. In meinem Roman ist das stimmig, aber die Vermischung von literarischen Fiktionen mit Äußerungen in europapolitischen Diskussionen bedauere ich sehr und entschuldige mich bei allen, die sich getäuscht fühlen“, erklärt Robert Menasse.

Robert Menasse erhielt für sein Werk "Hauptstadt", um welches es in der derzeitigen Debatte geht, den Deutschen Buchpreis 2017. Hier bei der Verleihung im Frankfurter  Römer. © Foto: Diether v. Goddenthow
Robert Menasse erhielt für sein Werk „Hauptstadt“, um welches es in der derzeitigen Debatte geht, den Deutschen Buchpreis 2017. Hier bei der Verleihung im Frankfurter Römer. © Foto: Diether v. Goddenthow

Es gebe einen Unterschied zwischen der künstlerischen Freiheit, die ein Schriftsteller in seinem fiktionalen Schaffen genieße, und der Verantwortung, der er gerecht werden müsse, wenn er sich in den politischen Diskurs begebe. Während Ersterer mit der historischen wie gegenwärtigen Realität künstlerisch umgehen, sie deuten und modellieren dürfe, unterliege Letzterer der Verpflichtung, Fakten von Fiktion zu trennen.

„Das Spiel von Fakten und Fiktionen zuzuspitzen und zu polarisieren – das war lange Zeit im öffentlichen Diskurs eine Rolle des Dichters. Es war eine produktive Methode, Diskussionen auszulösen, vor der sich Pragmatiker und so genannte Realisten drücken. Dass aber heute, in Zeiten der allgemeinen Verunsicherung, in Zeiten von Hetze und absichtlichen Fälschungen, hier klar abgegrenzt werden muss, verstehe ich. Die künstlerische Freiheit im Roman und die Spielregeln im politischen Diskurs dürfen nicht vermischt werden. Darauf werde ich achten und darauf können Sie sich verlassen“, so Menasse.“

„70 Jahre Grundgesetz“ und „Europawahl“ im Zentrum beim Neujahrsempfang 2019 in der Mainzer Staatskanzlei

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer begrüßt beim Neujahrsempfang am 7. Januar 2019 in der Mainzer Staatskanzlei  über 350 Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Dabei wird sie unterstützt von zahlreichen symbolischen Glücksbringern der Schornsteinfeger-Innung. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer begrüßt beim Neujahrsempfang am 7. Januar 2019 in der Mainzer Staatskanzlei über 350 Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Dabei wird sie unterstützt von zahlreichen symbolischen Glücksbringern der Schornsteinfeger-Innung. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Aus Herausforderungen Chancen erwachsen zu lassen – im Sinne der Menschen in unserem Land

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat bei ihrem Neujahrsempfang den Blick auf die Europawahl 2019 und das Jubiläum 70 Jahre Grundgesetz gerichtet. „2019 ist zum einen das Jahr, in dem wir das 70. Jubiläum der Bundesrepublik und des Grundgesetzes feiern. Und es ist zum anderen ein Entscheidungsjahr für Europa, in dem Europa als gemeinsames Friedensprojekt uns als engagierte Europäer und Europäerinnen braucht“, so die Ministerpräsidentin. Beides gehöre zusammen, denn die Bundesrepublik sei ohne unsere europäischen Nachbarn und unsere Geschichte nicht denkbar, sagte sie in der Staatskanzlei vor rund 350 Gästen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens.

„Was die Europäische Idee bedeutet, das brauche ich Rheinland-Pfälzern und Rheinland-Pfälzerinnen nicht zu erklären. Wir leben Europa jeden Tag und wir wissen, dass wir unser Dorf oder unsere Stadt lieben und gleichzeitig weltoffene Europäer sein können“, so die Ministerpräsidentin. Im Jahr der Europawahl und des Brexits müsse sich jeder und jede deshalb fragen: Wie kann ich meinen Beitrag dazu leisten, dass dieses Friedensprojekt fortbesteht? Der Gang zur Wahlurne bei der Europawahl am 26. Mai sei eine Möglichkeit, aktiv zu werden.

In Rheinland-Pfalz seien der Landesregierung gleichwertige Lebensverhältnisse ein zentrales Anliegen. Sie tue deshalb alles dafür, dass die Menschen, egal ob alt oder jung, männlich, weiblich oder divers, behindert oder nicht behindert und unabhängig davon, woran sie glaubten, wen sie liebten oder woher sie kämen, überall im Land am sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben könnten. „Mit dem Doppelhaushalt für die Jahre 2019/2020 investieren wir deshalb weiter in Bildung, Infrastruktur, Nachhaltigkeit, die Sicherheit unserer Bürger und Bürgerinnen, unsere Kommunen und vieles mehr“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie sei stolz auf das, was die Landesregierung bereits erreicht habe, etwa den schuldenfreien Haushalt, die Chancengleichheit in der Bildung und die niedrige Arbeitslosenquote. Das alles sei jedoch nur gemeinsam mit zahlreichen Partnern möglich.

Über 350 Gäste aus über Gäste aus Gesellschaft, Kultur, Politik, Kirchen und Wirtschaft. © Foto: Diether v. Goddenthow
Über 350 Gäste aus über Gäste aus Gesellschaft, Kultur, Politik, Kirchen und Wirtschaft. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ihren Gästen dankte die Ministerpräsidentin deshalb für ihr Engagement in ihren jeweiligen Bereichen. „Sie alle prägen den Erfolg unseres Landes maßgeblich mit. Ob in der Wirtschaft und Wissenschaft, in der Politik, in Kirchen, Kommunen oder ehrenamtlichen Initiativen. Es ist ganz besonders auch Ihr Verdienst, dass Rheinland-Pfalz so sicher, stark und solidarisch ist. Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz und Ihre stetige, tatkräftige Beteiligung“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

„Aus Herausforderungen Chancen erwachsen zu lassen – im Sinne der Menschen in unserem Land: Das ist der Auftrag, den die Landesregierung auch in diesem Jahr wieder beherzt angehen wird. Es wird ein ereignisreiches Jahr werden und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit“, sagte die Ministerpräsidentin. „Lassen Sie uns gemeinsam mit Mut und Tatkraft daran arbeiten, dass Rheinland-Pfalz auch weiterhin stark, sicher und stabil bleibt.“

Gute Wünsche gab es auch von der Schornsteinfeger-Innung: Sie verteilte kleine Schornsteinfegerfiguren und bescherte damit symbolisch Glück und Erfolg.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer betont auf Neujahrsempfang: Unsere Werte machen uns stark für die Zukunft

Umgeben von glücksbringenden Schornsteinfegern aus ganz Rheinland-Pfalz begrüßt Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim traditionellen Neujahrsempfang in der Mainzer Staatskanzlei am 10. Januar 2018 über Gäste aus Gesellschaft, Kultur, Kirchen und Wirtschaft. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Umgeben von glücksbringenden Schornsteinfegern aus ganz Rheinland-Pfalz begrüßt Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim traditionellen Neujahrsempfang in der Mainzer Staatskanzlei am 10. Januar 2018 über Gäste aus Gesellschaft, Kultur, Kirchen und Wirtschaft. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Auch in diesem Jahr hatte die  Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz Malu Dreyer Persönlichkeiten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens in die Mainzer Staatskanzlei zum Neujahrsempfang eingeladen.
„Unsere Werte machen uns stark für eine positive Zukunft. Lassen Sie uns gemeinsam dafür arbeiten, dass Rheinland-Pfalz solidarisch, stabil und erfolgreich bleibt. Frieden, Freiheit und Demokratie sind elementare Bestandteile unserer Gesellschaft, für die es sich lohnt einzustehen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer vor rund 350 Gästen aus Politik, Gesellschaft, Kultur, Kirchen und Wirtschaft. Gerade in diesen Zeiten des Wandels sei es wichtig, den Zusammenhalt in der Vielfalt zu stärken. Das werde weiterhin ihr Schwerpunktthema als Ministerpräsidentin bleiben.

Die Landesregierung habe alle Menschen im Blick, um gute Rahmenbedingungen für ein sicheres, selbstbestimmtes Leben zu gestalten. Ob in der Stadt oder auf dem Land, Rheinland-Pfalz sei überall lebenswert- und liebenswert. Die Landesregierung unterstütze und stärke die Regionen mit einer guten finanziellen Ausstattung der Kommunen, etwa ein Drittel des Landeshaushaltes gehe an die Städte, Kreise und Gemeinden. Rheinland-Pfalz sei eines der exportstärksten Länder mit einer überdurchschnittlichen Wirtschaftskraft und innovativen Unternehmen. „Wir investieren in schnelles Internet, sichere Straßen und die Sicherung des Fachkräftenachwuchses, damit alle Regionen an der rasanten Entwicklung der digitalen Revolution teilhaben können“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Jeder Gast erhielt bei der Begrüßung seinen persönlichen kleinen Glückbringer überreicht. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Jeder Gast erhielt bei der Begrüßung seinen persönlichen kleinen Glückbringer überreicht. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Übergang von Schule ins Arbeitsleben und die Integration Zugewanderter seien weitere Themen, mit denen die Landesregierung die Zukunft der Arbeit gestalte. Rheinland-Pfalz zeichne sich durch eine gelungene Sozialpartnerschaft aus, die sich besonders an einer gemeinsamen Fachkräftestrategie zeige.

Ihren Gästen dankte die Ministerpräsidentin für ihr Engagement in ihren jeweiligen Bereichen. „Sie alle prägen den Erfolg unseres Landes maßgeblich mit. Ob in der Wirtschaft und Wissenschaft, in der Politik, in Kirchen, Kommunen oder ehrenamtlichen Initiativen. Es ist ganz besonders auch Ihr Verdienst, dass Rheinland-Pfalz so sicher, stark und solidarisch ist. Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Einen besonderen Dank richtete sie an die Feuerwehren und Rettungskräfte, die wegen der aktuellen Hochwasserlage rund um die Uhr im Einsatz für die Menschen vor Ort sind.

„Das Motto der Bundesratspräsidentschaft im vergangenen Jahr „Zusammen sind wir Deutschland“ leben die Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen jeden Tag. Wir sind ein Land, in dem sich besonders viele Menschen für ihre Mitmenschen einsetzen. Ich blicke voller Zuversicht in das neue Jahr, weil ich um die Möglichkeiten und Stärken von Rheinland-Pfalz weiß“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, auf ein gutes, erfolgreiches und hoffentlich friedliches Jahr 2017. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft stark bleibt und auch in schwierigen Zeiten zusammenhält. Unser Staat ist stark. Wir haben allen Grund zur Zuversicht. Aber es ist auch entscheidend, dass wir uns engagieren für unsere Werte im Wissen um unsere Stärken, die unsere vielfältige Gesellschaft ausmachen, und im Streben nach einer positiven Zukunft, so die Ministerpräsidentin. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, auf ein gutes, erfolgreiches und hoffentlich friedliches Jahr 2017. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft stark bleibt und auch in schwierigen Zeiten zusammenhält. Unser Staat ist stark. Wir haben allen Grund zur Zuversicht. Aber es ist auch entscheidend, dass wir uns engagieren für unsere Werte im Wissen um unsere Stärken, die unsere vielfältige Gesellschaft ausmachen, und im Streben nach einer positiven Zukunft, so die Ministerpräsidentin. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Mit Vorfreunde schaute sie auf einige der wichtigen Ereignisse des neuen Jahres, den Antrittsbesuch des Bundespräsidenten, die Feierlichkeiten zu 225 Jahre Mainzer Republik und 200 Jahre Raiffeisen, die Karl Marx-Ausstellung anlässlich des 200. Geburtstages des Philosophen oder auf die Erinnerung an 100 Jahre Frauenwahlrecht. „Großartige Frauen haben sich gegen Unterdrückung und gesellschaftliche Zwänge aufgelehnt. Sie haben gezeigt, dass man mit Mut die Welt zum Besseren verändern kann“, so die Ministerpräsidentin.

Nach der Rede der Ministerpräsidentin standen die Begegnung und das Gespräch im Vordergrund.

(Quelle: Staatskanzlei. Dokumentation: Diether v. Goddenthow)

Mehr praxisorientierter „Sozialkundeunterricht“ könnte gegen Wahlmüdigkeit Jugendlicher helfen

v.r.n.li.: Lisa Sophie alias ItsColeslaw, Mirco Drotschmann alias Mr.Wissen2go, Politikwissenschaftler Prof. Dr. Thorsten Faas von der Universität Mainz, Demokratie-Expertin Christina Tillmann von der Bertelsmann-Stiftung, Landtagspräsident Hendrik Hering, Schülerin, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Schüler, ganz links: Moderator, Michael Brocker (WDR-Journalist). Foto: Diether v. Goddenthow
v.r.n.li.: Lisa Sophie alias ItsColeslaw, Mirco Drotschmann alias Mr.Wissen2go, Politikwissenschaftler Prof. Dr. Thorsten Faas von der Universität Mainz, Demokratie-Expertin Christina Tillmann von der Bertelsmann-Stiftung, Landtagspräsident Hendrik Hering, Schülerin, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Schüler, ganz links: Moderator, Michael Brocker (WDR-Journalist). Foto: Diether v. Goddenthow

„Willst Du mit mir wählen gehen? Ja, Nein, Vielleicht?“, war der Titel einer Podiumsdiskussion als dritte Veranstaltung im Rahmen der Reihe zur „Zukunft der Parlamentarischen Demokratie“, die der Rheinland-Pfälzische Landtag in Kooperation mit der Bertelsmann-Stiftung gestern Abend im Plenarsaal in der Steinhalle des Landesmuseums Mainz, Große Bleiche 49-51, veranstaltete.

Vor Beginn der Abendveranstaltung fand mit Referenten aus Politik, Wissenschaft und Medien ein Workshop mit Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren aus Mainz und Umgebung statt. In fünf Arbeitsgruppen erarbeiteten die Jugendlichen Vorschläge, wie man wirksam Politikverdrossenheit und Wahlmüdigkeit vorbeugen und wieder mehr junge Menschen für Politik – sowohl als Wähler als auch als Mandatsträger – besser begeistern könnte.

Neben dem Vorschlag einer Wahl-App rangierte an erster Stelle die Forderung an die Politik, ab sofort in allen Altersstufen – von Klasse 7 bis 13 – verstärkt praxisbezogenen Sozialkundeunterricht in Schulen anzubieten, und vielleicht gar ein Wahl-Schulfach „Lokalpolitik“ einzuführen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer versprach, das Anliegen der Jugendlichen nach mehr „Sozialkundeunterricht“ an entsprechender Stelle vorzutragen.

An der Veranstaltung nahmen teil: Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Landtagspräsident Hendrik Hering, Demokratie-Expertin Christina Tillmann von der Bertelsmann-Stiftung, der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Thorsten Faas von der Universität Mainz (jetzt nach Berlin berufen) sowie die durch Merkel- und Schulz-Interview bekannt gewordene Bloggerin und YouTuberin Lisa Sophie alias ItsColeslaw (über 250.000 YouTube-Abonnenten)und Mirco Drotschmann alias Mr.Wissen2go (600 000 YouTube-Abonnenten).

„Mit dieser Veranstaltung möchten wir ein Forum für junge Menschen schaffen, in welchem kritische Fragen und neue Ideen zur nachhaltigen Stärkung unserer Demokratie Raum erhalten“, sagte Landtagspräsident Hendrik Hering.

Moderiert wurde die Veranstaltung vom WDR-Journalisten Michael Brocker.

Festakt mit Bundespräsident Gauck zum Auftakt der 40. Interkulturellen Woche in Mainzer Staatskanzlei am 27.09.15

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© massow-picture

Der im Anschluss an den Ökumenischen Gottesdienst im Mainzer Dom stattfindende Festakt in der  Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz war zugleich der bundesweite Auftakt der 40. bundesweiten Interkulturellen Woche. Festredner war Bundespräsident Joachim Gauck. Weitere Beiträge leisteten Gastgeberin Malu Dreyer,  Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz sowie Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses.  Über interkulturelle Perspektiven sprach Moderatorin  Hadija Haruna-Oelker mit dem türkischstämmigen deutschen Bestseller-Autor Feridun Zaimoglu. Zurzeit ist er auch Mainzer Stadtschreiber. Das Duo Benyonca umrahmte musikalisch den Festakt.

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ganz links Feridun Zaimoglu, übernächste Position: Michal Ebling, OB, Kardinal Lehmann, Mitte: Joachm Gauck mit Malu Dreyer, Ministerpräsidentin und vielen anderen hohen Amts- und Würdenträgern © massow-picture

„Die Interkulturelle Woche tut unserem Land gut, vor allem aber ist sie gut für das Miteinander der Menschen“, betonte die Ministerpräsidentin. Gemeinsam mit Gabriele Erpenbeck, der Vorsitzenden des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses der Interkulturellen Woche und dem Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling begrüßte die Ministerpräsidentin die Gäste, Repräsentanten aus Gesellschaft, Politik, Kirche und der Migrationsarbeit.

Gastgeberin war Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. © massow-picture
Gastgeberin war Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. © massow-picture

Das Motto „Vielfalt statt Einfalt“ der Interkulturellen Woche bezeichnete Ministerpräsidentin Malu Dreyer als treffend gewählt, weil es dazu auffordere, die gesellschaftliche Vielfalt und die Erfolge und Vorzüge einer Einwanderungsgesellschaft stärker in den Blick zu  nehmen. „Das im Bewusstsein der Menschen zu verankern, ist gerade angesichts des Flüchtlingszustroms nach Deutschland unabdingbar. Nichts ist so wichtig wie Aufklärung und Integration“, betonte die Ministerpräsidentin. Schon 1975, als die erste Interkulturelle Woche noch als Woche des ausländischen Mitbürgers ausgerichtet worden sei, ging es darum, die Notwendigkeit einer aktiven gesellschaftlichen Teilhabe zu verstehen und sie umzusetzen. Zahlreiche Impulse hierfür seien in den vergangenen vier Jahrzehnten aus den Interkulturellen Wochen heraus gegeben worden.

Für Ministerpräsidentin Malu Dreyer ist es eine zutiefst menschliche Verpflichtung, Flüchtlinge aufzunehmen. Sie empfinde größte Hochachtung für das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger. „Rheinland-Pfalz leistet, was immer möglich und nötig ist. Vieles ist jedoch noch zu beschleunigen, bei den Verfahren, bei der Unterbringung und vor allem bei der Finanzierung, wie das auch die Beschlüsse vom Bund-Länder-Treffen am vergangenen Donnerstag zeigen. Es kommt darauf an, dass wir diese Situation als Gemeinschaftsaufgabe begreifen. Es geht um deutsche und europäische Solidarität“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Gesellschaft und das Land würden daran wachsen, wenn diese Bewährungsprobe gemeistert werde. Der Beitrag der Kirchen und Religionsgemeinschafen, die Botschaft und das Engagement in der Interkulturellen Woche sind dabei für die Ministerpräsidentin heute und auf lange Sicht unverzichtbar.

Bundespräsident Joachim Gauck hält die Festrede zur 40. IKW als Auftakt zur bundesweiten Aktion. © massow-picture
Bundespräsident Joachim Gauck hält die Festrede zur 40. IKW als Auftakt zur bundesweiten Aktion. © massow-picture

Im Anschluss an die Rede der Gastgeberin  folgte die zentrale Ansprache der Festveranstaltung von Bundespräsidenten Joachim Gauck.  Er betonte, dass „wir alle in den vergangenen Wochen viel über die deutsche Gesellschaft gelernt  haben. Die Ruhe und die kreative Tatkraft, mit der die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung auf diese Krise reagiert hat, wie zuvor schon auf andere Herausforderungen, das stellt ihr ein Reifezeugnis aus, mit dem sie auch kommende Prüfungen bestehen wird.“ Und weiter: „Lassen Sie mich zunächst sagen: Mit wem ich in diesen Tagen auch spreche, ob mit Bürgern oder Amtsträgern, ob ich Flüchtlingsunterkünfte besuche oder politische Versammlungen, überall sind die Menschen, wie ich, tief beeindruckt von der Hilfsbereitschaft und dem Engagement der vielen tausend freiwilligen und hauptamtlichen Helferinnen und Helfer, auch der Kommunen und Länder.“ Doch was Gauck zugleich auch sorgt, ist ein zusehend entstehendes Dilemma zwischen „Helfenwollen“ und einer nicht unendlichen  Leistungsfähigkeit. Wörtlich sagte er:  „Aber zugleich treibt viele die Sorge um: Wie kann Deutschland auch in Zukunft offen bleiben für Flüchtlinge, wenn zu den vielen, die schon da sind, viele weitere hinzukommen? Wird der Zuzug uns irgendwann überfordern? Werden die Kräfte unseres wohlhabenden und stabilen Landes irgendwann über das Maß hinaus beansprucht? Mir geht der Satz eines Vertreters der nordrhein-westfälischen Kommunen nicht aus dem Kopf. Er sagte: „Die Profis und Ehrenamtler können nicht mehr. Sie stehen mit dem Rücken zur Wand.“Und er fügte hinzu, 2016 sei für die Gemeinden ein vergleichbar hoher Zustrom wie in diesem Jahr nicht mehr zu verkraften. Inzwischen trauen wir uns, das fundamentale Dilemma dieser Tage offen anzusprechen: Wir wollen helfen. Unser Herz ist weit. Doch unsere Möglichkeiten sind endlich.“

 Rede des Bundespräsidenten

Oberbürgermeister Michael Ebling, freute sich darüber, dass die 40. IKW, die einst in Mainz begründet wurde, auch hier ihr Jubiläum feiern kann. Er betonte, wie sehr "wir durch" die Migranten aus 160 Nationen in Mainz, einer traditionell von Zuwanderern getragenen Stadt, profitiert hätten.  © massow-picture
Oberbürgermeister Michael Ebling, freute sich darüber, dass die 40. IKW, die einst in Mainz begründet wurde, auch hier ihr Jubiläum feiern kann. Er betonte, wie sehr „wir durch“ die Migranten aus 160 Nationen in Mainz, einer traditionell von Zuwanderern getragenen Stadt, profitiert hätten. © massow-picture

Auch der Mainzer Oberbürgermeister würdigte die Erfolgsgeschichte der Interkulturellen Woche. „Sie macht besonders deutlich: Integration gelingt nur in den Kommunen, nicht im Bundestag und nicht im Landtag. Sie gelingt in den Städten, in den Kreisen und in den Dörfern – und sie gelingt nur gemeinsam mit den Menschen, die in diesen Städten und Dörfern leben. Wir dürfen das von den Menschen in unserem Land fordern, und wir fordern viel in diesen Tagen. Und wir bekommen noch mehr, als wir je zu fordern gewagt hätten“, sagte der Oberbürgermeister.

Im kleinem Zwischen-Talk  über interkulturelle Perspektiven zwischen  Hadija Haruna-Oelker und Feridun Zaimoglu forderte der 1964 im anatolischen Bolu (Türkei) geborene Bestseller-Autor die Kinder bzw. die Enkel der ersten Gastarbeitergeneration auf, ihren „Arsch hoch zu kriegen“.

Der türkischstämmige Feridun Zaimoglu ruft den jungen Migrantengenerationen zu: Statt sich in Scharmützeln zu verlieren sollen sie tatkräftig handeln, so wie es ihre Eltern bzw. Großeltern taten als sie in den 60er /70er Jahren nach Deutschland kamen.
Der türkischstämmige Feridun Zaimoglu ruft den jungen Migrantengenerationen zu: Statt sich in Scharmützeln zu verlieren sollen sie tatkräftig handeln, so wie es ihre Eltern bzw. Großeltern taten als sie in den 60er /70er Jahren nach Deutschland kamen.

. Sie hätten großartiges geleistet. Isolation, Abgrenzung sei das reinste Gift. Raus aus der Isolation, nur so  gelinge es, neue Heimatliebe zu entwickeln. Das Wort Integration träfe nicht den Kern, es ginge darum, neue Liebe zu entwickeln.  Feridun Zeimoglu, studierter Mediziner,  ist Mitgründer von Kanak Attack und nahm als ein Vertreter der Zivilgesellschaft an der ersten deutschen Islamkonferenz teil und wurde 2009 als Wahlmann der Schleswig-Holsteiner Grünen benannt.

Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses (ÖVA): "Einstehen für die Menschenwürde, Offenheit, Demokratie, Respekt und Eintreten für eine friedliches Zusammenleben seien die Grundwerte, die dieses Land trage. Und es gelte, dass die Wertegemeinschaft lebendig und für alle Menschen erlebbar gemacht werden müsse."© massow-picture
Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses (ÖVA): „Einstehen für die Menschenwürde, Offenheit, Demokratie, Respekt und Eintreten für eine friedliches Zusammenleben seien die Grundwerte, die dieses Land trage. Und es gelte, dass die Wertegemeinschaft lebendig und für alle Menschen erlebbar gemacht werden müsse.“© massow-picture

In ihrem Schlusswort erklärte Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses (ÖVA), dass das momentan große Engagement zu Gunsten von Flüchtlingen ein deutlicher Hinweis darauf sei, dass Deutschland sich in den letzten 40 Jahren grundlegen verändert habe. Die sogenannten Gastarbeiter-innen der ersten Generation gelten als größte Einwanderungsgruppe nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Flüchtlinge stehen heute vor den gleichen Problemen: Spracherwerb, medizinische Versorgung, Wohnen und natürlich Zugang zum Arbeitsmarkt, zu Bildung und Ausbildung. Abseits der aktuellen und manchmal aufgeregten Debatten müssten wir uns die Frage stellen, wie miteinander Wege gefunden werden könnten, unsere Gesellschaft für alle lebenswert zu machen, hob Gabriele Erpenbeck hervor und mahnte: „Dabei müssen wir wachsam bleiben gegenüber rassistischen und rechtsradikalen Bewegungen und Aktionen in Deutschland, die die Menschenwürde mit Füßen treten und unsere Gesellschaft bedrohen!“.

Duo Benyonca © massow-picture
Duo Benyonca © massow-picture

Musikalisch umrahmten den Festakt das Duo Benyonca mit „Enerji“ (Energie).

 

 

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm im Gespräch mit Julia Klöckner, CDU-Fraktionsvorsitzende des Landestags Rheinland-Pfalz. "Einanander annehmen gelte aber in beide Richtungen. Dass das nicht immer funktioniert, erfuhr unlängst Juliane Klöckner, als sich ein Imam weigerte ihr als Frau die Hand zu geben. "Das Denken, das hinter der Verweigerung eines Handschlags an Frauen stecke, könne man nicht hinnehmen“, waren sich beide einig. Inzwischen hat jemand von der Moscheegemeinde angerufen und sich entschuldigt. © massow-picture
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm im Gespräch mit Julia Klöckner, CDU-Fraktionsvorsitzende des Landestags Rheinland-Pfalz. „Einanander annehmen gelte aber in beide Richtungen. Dass das nicht immer funktioniert, erfuhr unlängst Juliane Klöckner, als sich ein Imam weigerte ihr als Frau die Hand zu geben. „Das Denken, das hinter der Verweigerung eines Handschlags an Frauen stecke, könne man nicht hinnehmen“, waren sich beide einig. Inzwischen hat jemand von der Moscheegemeinde angerufen und sich entschuldigt. © massow-picture

Zum vierzigsten Mal sind in diesem Jahr Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften, Integrationsbeiräte und -beauftragte, Migrantenorganisationen oder Initiativgruppen sowie alle Engagierten und Interessierten aufgerufen, die Interkulturelle Woche mitzugestalten. Sie ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie und findet seit 1975 mittlerweile in mehr als 500 Städten und Gemeinden in ganz Deutschland statt.

Bericht über den Ökumenischen Gottesdienstes im Mainzer Dom!