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„Im neuen Gewand“ – Dieter Peukert stellt ab 6. Oktober im Gallus Theater Frankfurt aus

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»Im neuen Gewand« Polaroid und Collage

Vernissage Dienstag, 6.10.15 20.00 – Ausstellungsdauer bis 1. November 2015 – Eintritt frei.

 

 

 

Dieter Peukert wurde 1953 in Worms geboren. Seine ersten künstlerischen Einlassungen datieren in die 60iger Jahre unter dem Einfluss von Kandinsky, John Ford, der West Coast Musik, dem Medienwissenschaftler Marshall McLuhan und der Kunstphilosophie der japanischen ‚Literati‘.

© Dieter Peukert
© Dieter Peukert

Er dreht experimentelle Kurzfilme, beginnt zu malen und wird Schüler von Christa Moering in Wiesbaden. Ausstellungen finden in Wiesbaden, Nepal und Peru statt, Anfang der 80iger zieht es ihn nach Los Angeles. Er knüpft Kontakte zur Musikszene und fängt an, sich mit dem Medium Polaroid zu beschäftigen. Billy Preston (Pianist für Beatles und Stones) sagt beim „Wiener Schnitzel Abend“ im Hause des Künstlers in Topanga Canyon, „Peukert sei der Lennon/McCartney der Polaroid Kunst“. Seine Arbeiten finden Anklang und in der Stadt des Films ist es für ihn ein folgerichtiger Schritt hin zu dem 2. Medium dem filmischen Genre. Er animiert seine malerisch überarbeiteten Polaroids u.a. für David Bowies Tin Machine Video, das in Cannes 1989 uraufgeführt wird. Im Laufe der Zeit ergibt sich aus dem dort entwickelten umfangreichen Material, die Beschäftigung mit dem Medium selbst (Wirklichkeit und sekundäre mediale Wirklichkeit). Aus der sekundären Wirklichkeit jedweder Manipulation, sei es malerische Bearbeitung, Fragmentierung, oder De- und Rekonstruktion entstehen Cibachromes, Leuchtkästen, Digitaldrucke, Skulpturamen, Collagen. Dieter Peukert bewegt sich souverän zwischen Konkretion und Abstraktion im Sinne des Überwindens der normativen Kraft des Faktischen.

Peukert lebt und arbeitet in Wiesbaden. Eine Einführung in die Ausstellung gibt Hanns A Georgi, CP Gallerie Wiesbaden.

Die Ausstellung ist geöffnet vom 7.Oktober bis 1. November 2015 Mo. – Fr. von 11.00 bis 18.00 Uhr und zu den Theaterveranstaltungen.

Ort:
Gallus Theater
Kleyerstr.15
60326 Frankfurt
Tel 069-758060-20

Villa Clementine: Mirna Funk liest aus „Winternähe“ am 7. Oktober in Villa Clementine Wiesbaden

winternähe-mira-funkDie Journalistin und Schriftstellerin Mirna Funk ist am Mittwoch, 7. Oktober, um 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, zu Gast, um ihren vielbeachteten Debut-Roman „Winternähe“ vorzustellen. Hierfür wurde sie mit dem Uwe Johnson Förderpreis ausgezeichnet und ist darüber hinaus für den Klaus-Michael Kühne Preis nominiert. Moderiert wird der Abend von Eldad Stobezki im Rahmen der Reihe „Tarbut – Zeit für jüdische Kultur“.

Im Zentrum der Geschichte steht die Fotografin Lola, die – wie die Autorin selbst Tochter eines jüdischen Vaters und einer nicht-jüdischen Mutter – zwischen Identitätszuschreibungen von außen und innerer Selbstfindung steht. Sie ist und sieht sich als Jüdin und Deutsche, doch begegnet sie im Berlin der Gegenwart zunehmendem Antisemitismus, bis sie es nicht mehr erträgt. In ihrer Auseinandersetzung mit Identitäten und der lebendigen Geschichte agiert sie mit Wut und begibt sich auf eine Reise ins Tel Aviv des letzten Gaza-Krieges hin zu ihrem Geliebten Shlomo, einem Israeli, der auf palästinensischen Beerdigungen ehrliche Tränen vergießt.

Mirna Funk erzählt in einem konfrontativen und zugleich ironischen Ton. Dieser setzt unmittelbar mit der ersten Szene ein – einer Gerichtsszene, in der sich Lola provokativ einen Hitlerbart ins Gesicht zeichnet, nachdem eines ihrer Plakate auf einer Firmenfeier mit einem eben solchen Bart verunziert und im Anschluss im Internet geteilt wurde. Mit dieser absolut entblößenden Haltung behandelt Funk Themen, wie Antisemitismus oder deutsch-jüdische Identitätsfragen ebenso wie den Vater-Tochter-Konflikt oder die Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit. „Mir ging es darum, einen Roman zu schreiben, in dem die Protagonisten stellvertretend für gesellschaftliche Phänomene stehen“, erläuterte Funk in einem Interview. Der Roman bezieht starke Positionen, ohne einseitig zu sein.

Mirna Funk, 1981 in Ost-Berlin geboren, studierte Philosophie und Geschichte an der Humboldt-Universität und arbeitet als freie Journalistin unter anderem für das „ZEITmagazin“ und „Der Freitag“. Momentan lebt die 34 Jährige in Berlin und Tel Aviv.

Der Eintritt kostet acht, ermäßigt sieben Euro. Reservierungen werden unter (0611) 3415837 oder literaturhaus kartenreservierung@freenet.de erbeten. Weitere Infos gibt es unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.

17. Internationales Trickfilmfestival Ende Oktober in Wiesbaden

17.-trickfilfestival,jpgVom 22. bis 25. Oktober findet im Rahmen der „Filme im Schloß“ das 17. Internationale Trickfilm-Wochenende Wiesbaden statt. Es ist neben Stuttgart das einzige Filmfestival in Deutschland, das ausschließlich dem Trickfilm gewidmet ist. Spielstätte ist der Vorführsaal der FBW – Deutsche Film- und Medienbewertung im Ostflügel des Biebricher Schlosses. Grußworte zur Eröffnung spricht Ministerialdirigent Günter Schmitteckert, Abteilungsleiter Kultur und Kunst im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Gezeigt werden an den vier Tagen 108 Beiträge. 46 laufen in deutscher Erstaufführung oder Kinopremieren, darunter der 2015 beim weltweit wichtigsten internationalen Trickfilmfestival in Annecy mit dem Publikumspreis ausgezeichnete französisch-dänische Langfilm „Tout en haut du monde“ („Long Way North“) von Regiedebütant Rémy Chayé. Der Film ist das spannende Drama einer jungen Aristokratin aus St. Petersburg auf den Spuren ihres Großvaters, der von einer Nordpolexpedition mit seinem Forschungsschiff nicht zurückgekehrt ist. Zu Gast im Schloß ist der dänische Koproducer des Films, Claus Toksvig Kjaer (Viborg).

In vier Programmen, die unter dem Motto „Best of International Animation“ stehen, werden die Hauptpreisträger der wichtigsten internationalen Wettbewerbe und Festivals 2014/2015 (darunter Oscar- und Annecy-Gewinner) und weitere Highlights des Jahres präsentiert. Ein gesondertes Programm wird dem persönlich anwesenden kanadischen Trickfilmkünstler Steven Woloshen (Montreal) gewidmet, der im heutigen Trickfilm weltweit als der Meister der „direkten“ oder „kameralosen“ Animation gilt. Der international vielfach ausgezeichnete Vuk Jevremovic stellt ein Musikvideo für „Laibach“ vor, die “ironischste Band der Welt“ (Süddeutsche Zeitung), zuletzt in aller Munde durch ihr Konzert in Pjöngjang. Weitere Programmpunkte sind ein „Fokus Skandinavien“ mit einer Zusammenstellung der besten Kurztrickfilme aus Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland aus den letzten zwei Jahren, eine internationale Auswahl meist preisgekrönter Diplom- und Studentenfilme („Young Animation“) und die beliebte Sonntagsmatinee „Tricks für Kids“.

Das Kulturamt verleiht auch in diesem Jahr den mit 1.000 Euro dotierten „Preis des Kulturamts der Landeshauptstadt Wiesbaden“ an einen Trickfilmer, ein Studio oder eine Ausbildungsstätte. Publikumspreise, verbunden mit Geldprämien, werden für Beiträge in den Programmen „Best of International Animation 2014/2015“ bzw. „Young Animation“ vergeben.

Veranstalter sind die Freunde der Filme im Schloß in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Wiesbaden, der FBW ‒ Deutsche Film- und Medienbewertung und der Omnimago GmbH, Ingelheim. Gefördert wird das Festival mit Mitteln des Kulturamts, der Hessischen Filmförderung, des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und der Naspa-Stiftung „Initiative und Leistung“.

Spielplan:
Donnerstag, 22. Oktober
18 Uhr Best of International Animation 2014/2015 (1)
20.15 Uhr Best of International Animation 2014/2015 (2)
Grußworte: MinDirig Günter Schmitteckert, HMWK

Freitag, 23. Oktober
17.30 Uhr Best of International Animation 2014/2015
(2)
19.45 Uhr “Tout en haut du monde” (Long Way North), FR/DK, OV m. engl Ut.
22 Uhr Best of International Animation 2014/2015 (3)

Samstag, 24. Oktober
17.30 Uhr Best of International Animation 2014/2015 (4)
19.45 Uhr Best of International Animation 2014/2015 (1)
22 Uhr Young Animation

Sonntag, 25. Oktober
11.15 Uhr Tricks für Kids
16 Uhr Fokus Skandinavien
18.15 Uhr Scratch, Crackle and Pop! Steven Woloshen, Montreal
Mit der Verleihung des Preises des Kulturamts Wiesbaden

20.30 Uhr Best of International Animation 2014/2015 (4)
Mit der Bekanntgabe der
Publikumspreise

Eintrittspreise: Einzelkarte 7 Euro; Festivalkarte (für alle Veranstaltungen) 50 Euro; Sonntagsmatinee Tricks für Kids: für Erwachsene 7 Euro, Kinder 6 Euro.

Vorverkauf: Galeria Kaufhof, Kirchgasse/Ecke Friedrichstraße, 65185 Wiesbaden, Telefon (0611) 376444 und 304808, und Gaststätte Ludwig, Wagemannstraße 33-35, 65183 Wiesbaden, Telefon (0611) 3603671 (werktags ab 12 Uhr).

Kartenreservierungen: www.filme-im-schloss.de; Telefon (0611) 840766 (Filme im Schloß); (0611) 313641 (Kulturamt); (0611) 966004-20 (FBW, von Donnerstag bis Samstag ab 16.45 Uhr, am Sonntag ab 15 Uhr).

Flyer-17.Trickfilmfestival

Frankfurt lädt ein zur multireligiösen Feier in den Plenarsaal der Paulskirche

© massow-picture
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(pia) In diesem Jahr wird in Frankfurt der 25. Jahrestag der Deutschen Einheit gefeiert. Anlässlich dieses Ereignisses lädt die Stadt am Mittwoch, 30. September, um 18.30 Uhr, zu einer multireligiösen Feier in den Plenarsaal der Paulskirche ein. Mit ihr möchte die Stadt ein Signal mit einer klaren Botschaft setzen: Die Deutsche Einheit ist ein Miteinander in Vielfalt. Zu Frankfurt gehören heute Menschen mit Lebensgeschichten, die so unterschiedlich sind, wie die Gründe und Wege, die sie in unsere Stadt geführt haben – und so verschieden wie ihre Glaubenswelten.

Oberbürgermeister Peter Feldmann wird die Gäste begrüßen. Es folgen Beiträge der Religionsgemeinschaften Sikh-Religion, Judentum, Buddhismus, Islam, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Hinduismus, Ahmadiyya Muslim und Bahá’ítum. Das Schlusswort spricht Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg.

Schüler diskutieren über Leben im wiedervereinten Deutschland in der Paulskirche am 1.Oktober

© massow-picture
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Was bedeutet die Wiedervereinigung für junge Menschen heute?
(pia) Deutschland blickt 2015 auf 25 Jahre Wiedervereinigung zurück. Die zentralen Feierlichkeiten richtet das Land Hessen unter dem Motto „Grenzen überwinden“ in Frankfurt am Main aus. Im Rahmen der Festwoche laden die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, das Land Hessen und das Hessische Kultusministerium, die Stadt Frankfurt und die Frankfurter Allgemeine Zeitung Schüler aus Frankfurter Oberstufen in die Paulskirche ein. Die bereits ausgebuchte Veranstaltung, zu der rund 650 Gäste aus den Schulen erwartet werden, befasst sich am Donnerstag, 1. Oktober, um 10 Uhr, mit der Frage, was die Wiedervereinigung Deutschlands für uns heute bedeutet.

© massow-picture
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Im Zentrum stehen die Reden „Wie und zu was vereint? Beobachtungen eines Zeitzeugen“ von FAZ-Redakteur Frank Pergande und „Was es für mich heißt, Deutsche zu sein“ der in Dresden geborenen Pharmazie-Doktorandin Sarah Oelsner. Im Anschluss moderiert FAZ-Mitherausgeber Werner D’Inka ein Podiumsgespräch mit Frankfurter Schülern zum Thema „Leben im vereinten Deutschland: Erfahrungen und Erwartungen“. Grußworte entrichten Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann, der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, und der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Roland Kaehlbrandt. Das Schlusswort spricht der hessische Kultusminister Alexander Lorz.

„Liebesbriefe und Passierscheine“ – Ausstellung zur Geschichte des Ehepaars Illian im Historischen Museum Frankfurt

© Historisches Museum Frankfurt
© Historisches Museum Frankfurt

Mehr als 18 Monate lang trennte die Berliner Mauer Doris Illian von ihrem in Frankfurt lebenden Ehemann. In dieser Zeit schrieben sie sich fast täglich. In ihrem Buch berichtet die ehemalige Ost-Berlinerin von den Repressalien und Schikanen, denen das junge Paar bis zur Ausreise von Frau Illian im Februar 1963 ausgesetzt war. Es enthält Ausschnitte aus Briefen, Zeitungsartikeln und Erinnerungen und vermittelt so einen Eindruck vom beruflichen und privaten Alltag der Menschen in Ost-Berlin nach dem Mauerbau.

Ebenfalls am 2. Oktober eröffnen wir in der Bibliothek der Alten eine Ausstellung zur Geschichte des Ehepaars Illian.

Lesung und Ausstellungseröffnung mit Doris Illian
Eintritt: 4 €
Ort: Sonnenmann-Saal im hmf

Weitere Informationen erhalten sie beim Historischen Museum Frankfurt

hmf-Programmheft-September bis Dezember 2015

Erste öffentliche Fütterung der Ausstellungstiere im Naturhistorischen Museum Mainz am 11.10.15

© Naturhistorisches Museum Mainz
© Naturhistorisches Museum Mainz

(rap) Am Sonntag, 11. Oktober 2015, um 11.30 Uhr, findet die erste öffentliche Fütterung der Tiere der Sonderausstellung „Fährtenjäger“ im nhm (Reichklarastraße 10) statt.

Kinder, Erwachsene und Senioren haben die Möglichkeit, live zu verfolgen wie ein Beutelkrokodil, Schlammspringer, Schildköten, Molche und Echsen ihr Futter verschlingen. Michael Steige vom Gifttierhaus in Eimsheim arbeitet im Kooperation mit dem nhm bereits zum zweiten Mal nach der Sonderausstellung „Gifttiere“ mit seinen lebenden Tieren im Naturhistorischen Museum.

Die Fütterungen werden über die gesamte Ausstellungszeit bis zum März 2016 sonntags um 11.30 Uhr für das Publikum zu sehen sein.

Dazu gibt es am 11.10.2015, 8.11.2015, 22.11.2015, 29.11.2015 und 13.12.2015 jeweils um 14.00 Uhr öffentliche Führungen zur Sonderausstellung Fährtenjäger.

Am 30.10.2015, 13.11.2015 und 27.11.2015 werden um 17.00 Uhr und 18.00 Uhr Taschenlampenführungen angeboten.

Infos unter martina.kracht@stadt.mainz.de oder 06131 122913

Spielplan November des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden erschienen

Der neue Spielplan für den Monat November 2015 ist da.
Gleich am 1. November hat Mozarts »Così fan tutte« in der Neuinszenierung Uwe Eric Laufenbergs Premiere im Großen Haus. Am Pult ist Konrad Junghänel zu erleben.

Für die ganze Familie inszeniert Beka Savić »Hänsel und Gretel« neu und am 26. November hat mit Erich Kästners Klassiker »Das doppelte Lottchen« das diesjährige Weihnachtsstück Premiere.

Zum neuen Spielplan klicken Sie auf: Hessisches Staatstheater Wiesbaden_November 2015

Lesefest 2015 – „1000 Bücher – 1000 Sprachen“ in Wiesbaden und Rheingau-Taunus-Kreis ab 13. Oktober

© Netzwerk Leseförderung Rheingau-Taunus e.V.
© Netzwerk Leseförderung Rheingau-Taunus e.V.

In diesem Jahr findet in den Monaten Oktober und November zum 13. Mal das Lesefest von „Netzwerk Leseförderung Rheingau-Taunus e.V.“ in Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden statt.

 

Es wird mittlerweile in allen 17 Städten und Gemeinden des Rheingau-Taunus-Kreises mit insgesamt mehr als 100 Veranstaltungen jährlich organisiert. Seit vier Jahren gibt es die Kooperation mit dem Kulturamt Wiesbaden. In diesem Jahr steht das Fest unter dem Motto „1000 Bücher – 1000 Sprachen“, einer besonders aktuellen Thematik. Dabei stehen Sprachenvielfalt und Toleranz, kunterbuntes Miteinander und Kennenlernen im Zentrum der Veranstaltungen.

In diesem Rahmen sind so bekannte Autoren wir Uticha Marmon, Dorit Linke, Anja Tuckermann oder Rüdiger Bertram im Literaturhaus Villa Clementine zu Gast. Außerdem finden in Wiesbaden Lesungen in der Oranienschule statt sowie eine Fortbildung mit Barbara Knieling zur „Literacy-Förderung“ am Donnerstag, 1. Oktober, um 19 Uhr in der Mauritius-Mediathek.

Folgende Termine für die Schulen finden im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, statt:

Dienstag, 13. Oktober, 9 Uhr, Uticha Marmon „Mein Freund Salim“, für Klassen 3 und 4;

Mittwoch, 14. Oktober, 9 Uhr Anja Tuckermann „Alle da! Unser kunterbuntes Leben“, für Klassen 1 und 2;

Montag, 2. November, 9 Uhr und 11 Uhr, Uticha Marmon „Mein Freund Salim“; für Klassen 3 und 4;

Mittwoch, 4. November, 11.15 Uhr, Dorit Linke „Fett Kohle“, für Klassen 5 und 6;

Donnerstag, 12. November, 9 Uhr, Anja Tuckermann „Alle da! Unser kunterbuntes Leben“, für Klassen 1 und 2;

Donnerstag, 19. November, 11 Uhr, Rüdiger Bertram „Coolman und ich“, für Klassen 4 und 5; Freitag, 20.

November, 8.30 Uhr und 10.15 Uhr und 12 Uhr, Rüdiger Bertram „Coolman und ich“.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.lesefest.de. Der
Eintritt zu den Lesungen im Literaturhaus ist frei, und interessierte Schulen können sich anmelden unter literaturhaus-kartenreservierung@freenet.de.

Festakt mit Bundespräsident Gauck zum Auftakt der 40. Interkulturellen Woche in Mainzer Staatskanzlei am 27.09.15

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© massow-picture

Der im Anschluss an den Ökumenischen Gottesdienst im Mainzer Dom stattfindende Festakt in der  Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz war zugleich der bundesweite Auftakt der 40. bundesweiten Interkulturellen Woche. Festredner war Bundespräsident Joachim Gauck. Weitere Beiträge leisteten Gastgeberin Malu Dreyer,  Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz sowie Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses.  Über interkulturelle Perspektiven sprach Moderatorin  Hadija Haruna-Oelker mit dem türkischstämmigen deutschen Bestseller-Autor Feridun Zaimoglu. Zurzeit ist er auch Mainzer Stadtschreiber. Das Duo Benyonca umrahmte musikalisch den Festakt.

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ganz links Feridun Zaimoglu, übernächste Position: Michal Ebling, OB, Kardinal Lehmann, Mitte: Joachm Gauck mit Malu Dreyer, Ministerpräsidentin und vielen anderen hohen Amts- und Würdenträgern © massow-picture

„Die Interkulturelle Woche tut unserem Land gut, vor allem aber ist sie gut für das Miteinander der Menschen“, betonte die Ministerpräsidentin. Gemeinsam mit Gabriele Erpenbeck, der Vorsitzenden des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses der Interkulturellen Woche und dem Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling begrüßte die Ministerpräsidentin die Gäste, Repräsentanten aus Gesellschaft, Politik, Kirche und der Migrationsarbeit.

Gastgeberin war Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. © massow-picture
Gastgeberin war Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. © massow-picture

Das Motto „Vielfalt statt Einfalt“ der Interkulturellen Woche bezeichnete Ministerpräsidentin Malu Dreyer als treffend gewählt, weil es dazu auffordere, die gesellschaftliche Vielfalt und die Erfolge und Vorzüge einer Einwanderungsgesellschaft stärker in den Blick zu  nehmen. „Das im Bewusstsein der Menschen zu verankern, ist gerade angesichts des Flüchtlingszustroms nach Deutschland unabdingbar. Nichts ist so wichtig wie Aufklärung und Integration“, betonte die Ministerpräsidentin. Schon 1975, als die erste Interkulturelle Woche noch als Woche des ausländischen Mitbürgers ausgerichtet worden sei, ging es darum, die Notwendigkeit einer aktiven gesellschaftlichen Teilhabe zu verstehen und sie umzusetzen. Zahlreiche Impulse hierfür seien in den vergangenen vier Jahrzehnten aus den Interkulturellen Wochen heraus gegeben worden.

Für Ministerpräsidentin Malu Dreyer ist es eine zutiefst menschliche Verpflichtung, Flüchtlinge aufzunehmen. Sie empfinde größte Hochachtung für das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger. „Rheinland-Pfalz leistet, was immer möglich und nötig ist. Vieles ist jedoch noch zu beschleunigen, bei den Verfahren, bei der Unterbringung und vor allem bei der Finanzierung, wie das auch die Beschlüsse vom Bund-Länder-Treffen am vergangenen Donnerstag zeigen. Es kommt darauf an, dass wir diese Situation als Gemeinschaftsaufgabe begreifen. Es geht um deutsche und europäische Solidarität“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Gesellschaft und das Land würden daran wachsen, wenn diese Bewährungsprobe gemeistert werde. Der Beitrag der Kirchen und Religionsgemeinschafen, die Botschaft und das Engagement in der Interkulturellen Woche sind dabei für die Ministerpräsidentin heute und auf lange Sicht unverzichtbar.

Bundespräsident Joachim Gauck hält die Festrede zur 40. IKW als Auftakt zur bundesweiten Aktion. © massow-picture
Bundespräsident Joachim Gauck hält die Festrede zur 40. IKW als Auftakt zur bundesweiten Aktion. © massow-picture

Im Anschluss an die Rede der Gastgeberin  folgte die zentrale Ansprache der Festveranstaltung von Bundespräsidenten Joachim Gauck.  Er betonte, dass „wir alle in den vergangenen Wochen viel über die deutsche Gesellschaft gelernt  haben. Die Ruhe und die kreative Tatkraft, mit der die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung auf diese Krise reagiert hat, wie zuvor schon auf andere Herausforderungen, das stellt ihr ein Reifezeugnis aus, mit dem sie auch kommende Prüfungen bestehen wird.“ Und weiter: „Lassen Sie mich zunächst sagen: Mit wem ich in diesen Tagen auch spreche, ob mit Bürgern oder Amtsträgern, ob ich Flüchtlingsunterkünfte besuche oder politische Versammlungen, überall sind die Menschen, wie ich, tief beeindruckt von der Hilfsbereitschaft und dem Engagement der vielen tausend freiwilligen und hauptamtlichen Helferinnen und Helfer, auch der Kommunen und Länder.“ Doch was Gauck zugleich auch sorgt, ist ein zusehend entstehendes Dilemma zwischen „Helfenwollen“ und einer nicht unendlichen  Leistungsfähigkeit. Wörtlich sagte er:  „Aber zugleich treibt viele die Sorge um: Wie kann Deutschland auch in Zukunft offen bleiben für Flüchtlinge, wenn zu den vielen, die schon da sind, viele weitere hinzukommen? Wird der Zuzug uns irgendwann überfordern? Werden die Kräfte unseres wohlhabenden und stabilen Landes irgendwann über das Maß hinaus beansprucht? Mir geht der Satz eines Vertreters der nordrhein-westfälischen Kommunen nicht aus dem Kopf. Er sagte: „Die Profis und Ehrenamtler können nicht mehr. Sie stehen mit dem Rücken zur Wand.“Und er fügte hinzu, 2016 sei für die Gemeinden ein vergleichbar hoher Zustrom wie in diesem Jahr nicht mehr zu verkraften. Inzwischen trauen wir uns, das fundamentale Dilemma dieser Tage offen anzusprechen: Wir wollen helfen. Unser Herz ist weit. Doch unsere Möglichkeiten sind endlich.“

 Rede des Bundespräsidenten

Oberbürgermeister Michael Ebling, freute sich darüber, dass die 40. IKW, die einst in Mainz begründet wurde, auch hier ihr Jubiläum feiern kann. Er betonte, wie sehr "wir durch" die Migranten aus 160 Nationen in Mainz, einer traditionell von Zuwanderern getragenen Stadt, profitiert hätten.  © massow-picture
Oberbürgermeister Michael Ebling, freute sich darüber, dass die 40. IKW, die einst in Mainz begründet wurde, auch hier ihr Jubiläum feiern kann. Er betonte, wie sehr „wir durch“ die Migranten aus 160 Nationen in Mainz, einer traditionell von Zuwanderern getragenen Stadt, profitiert hätten. © massow-picture

Auch der Mainzer Oberbürgermeister würdigte die Erfolgsgeschichte der Interkulturellen Woche. „Sie macht besonders deutlich: Integration gelingt nur in den Kommunen, nicht im Bundestag und nicht im Landtag. Sie gelingt in den Städten, in den Kreisen und in den Dörfern – und sie gelingt nur gemeinsam mit den Menschen, die in diesen Städten und Dörfern leben. Wir dürfen das von den Menschen in unserem Land fordern, und wir fordern viel in diesen Tagen. Und wir bekommen noch mehr, als wir je zu fordern gewagt hätten“, sagte der Oberbürgermeister.

Im kleinem Zwischen-Talk  über interkulturelle Perspektiven zwischen  Hadija Haruna-Oelker und Feridun Zaimoglu forderte der 1964 im anatolischen Bolu (Türkei) geborene Bestseller-Autor die Kinder bzw. die Enkel der ersten Gastarbeitergeneration auf, ihren „Arsch hoch zu kriegen“.

Der türkischstämmige Feridun Zaimoglu ruft den jungen Migrantengenerationen zu: Statt sich in Scharmützeln zu verlieren sollen sie tatkräftig handeln, so wie es ihre Eltern bzw. Großeltern taten als sie in den 60er /70er Jahren nach Deutschland kamen.
Der türkischstämmige Feridun Zaimoglu ruft den jungen Migrantengenerationen zu: Statt sich in Scharmützeln zu verlieren sollen sie tatkräftig handeln, so wie es ihre Eltern bzw. Großeltern taten als sie in den 60er /70er Jahren nach Deutschland kamen.

. Sie hätten großartiges geleistet. Isolation, Abgrenzung sei das reinste Gift. Raus aus der Isolation, nur so  gelinge es, neue Heimatliebe zu entwickeln. Das Wort Integration träfe nicht den Kern, es ginge darum, neue Liebe zu entwickeln.  Feridun Zeimoglu, studierter Mediziner,  ist Mitgründer von Kanak Attack und nahm als ein Vertreter der Zivilgesellschaft an der ersten deutschen Islamkonferenz teil und wurde 2009 als Wahlmann der Schleswig-Holsteiner Grünen benannt.

Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses (ÖVA): "Einstehen für die Menschenwürde, Offenheit, Demokratie, Respekt und Eintreten für eine friedliches Zusammenleben seien die Grundwerte, die dieses Land trage. Und es gelte, dass die Wertegemeinschaft lebendig und für alle Menschen erlebbar gemacht werden müsse."© massow-picture
Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses (ÖVA): „Einstehen für die Menschenwürde, Offenheit, Demokratie, Respekt und Eintreten für eine friedliches Zusammenleben seien die Grundwerte, die dieses Land trage. Und es gelte, dass die Wertegemeinschaft lebendig und für alle Menschen erlebbar gemacht werden müsse.“© massow-picture

In ihrem Schlusswort erklärte Gabriele Erpenbeck, Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses (ÖVA), dass das momentan große Engagement zu Gunsten von Flüchtlingen ein deutlicher Hinweis darauf sei, dass Deutschland sich in den letzten 40 Jahren grundlegen verändert habe. Die sogenannten Gastarbeiter-innen der ersten Generation gelten als größte Einwanderungsgruppe nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Flüchtlinge stehen heute vor den gleichen Problemen: Spracherwerb, medizinische Versorgung, Wohnen und natürlich Zugang zum Arbeitsmarkt, zu Bildung und Ausbildung. Abseits der aktuellen und manchmal aufgeregten Debatten müssten wir uns die Frage stellen, wie miteinander Wege gefunden werden könnten, unsere Gesellschaft für alle lebenswert zu machen, hob Gabriele Erpenbeck hervor und mahnte: „Dabei müssen wir wachsam bleiben gegenüber rassistischen und rechtsradikalen Bewegungen und Aktionen in Deutschland, die die Menschenwürde mit Füßen treten und unsere Gesellschaft bedrohen!“.

Duo Benyonca © massow-picture
Duo Benyonca © massow-picture

Musikalisch umrahmten den Festakt das Duo Benyonca mit „Enerji“ (Energie).

 

 

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm im Gespräch mit Julia Klöckner, CDU-Fraktionsvorsitzende des Landestags Rheinland-Pfalz. "Einanander annehmen gelte aber in beide Richtungen. Dass das nicht immer funktioniert, erfuhr unlängst Juliane Klöckner, als sich ein Imam weigerte ihr als Frau die Hand zu geben. "Das Denken, das hinter der Verweigerung eines Handschlags an Frauen stecke, könne man nicht hinnehmen“, waren sich beide einig. Inzwischen hat jemand von der Moscheegemeinde angerufen und sich entschuldigt. © massow-picture
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm im Gespräch mit Julia Klöckner, CDU-Fraktionsvorsitzende des Landestags Rheinland-Pfalz. „Einanander annehmen gelte aber in beide Richtungen. Dass das nicht immer funktioniert, erfuhr unlängst Juliane Klöckner, als sich ein Imam weigerte ihr als Frau die Hand zu geben. „Das Denken, das hinter der Verweigerung eines Handschlags an Frauen stecke, könne man nicht hinnehmen“, waren sich beide einig. Inzwischen hat jemand von der Moscheegemeinde angerufen und sich entschuldigt. © massow-picture

Zum vierzigsten Mal sind in diesem Jahr Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften, Integrationsbeiräte und -beauftragte, Migrantenorganisationen oder Initiativgruppen sowie alle Engagierten und Interessierten aufgerufen, die Interkulturelle Woche mitzugestalten. Sie ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie und findet seit 1975 mittlerweile in mehr als 500 Städten und Gemeinden in ganz Deutschland statt.

Bericht über den Ökumenischen Gottesdienstes im Mainzer Dom!