Naturhistorische Sonderausstellung „Schmetterlingen auf der Spur – Mit Illustrationen von Johann Brandstetter“ ab 17. Mai 2020 im Museum Wiesbaden

Museum Wiesbaden Schmetterlingen auf der Spur Brandstetter-Hochmoor. Foto:  Bernd Fickert
Museum Wiesbaden Schmetterlingen auf der Spur Brandstetter-Hochmoor. Foto: Bernd Fickert

Ab heute, am Internationalen Museumstag, präsentiert das Hessische Landesmuseum Wiesbaden die großangelegte naturhistorische Sonderausstellung „Schmetterlingen auf der Spur – Mit Illustrationen von Johann Brandstetter“ ( vom 17. Mai 2020 bis 31. Januar 2021). Die Ausstellung zeigt die Vielfalt, das Leben und die Besonderheiten der beliebtesten Insekten. Über 160 000 Arten der Tag- und Nachtfalter sind der Wissenschaft inzwischen bekannt.  Schon im März sind die ersten Schmetterlinge, wie der Zitronenfalter und der Kleine Fuchs, draußen in der Natur unterwegs.  500 dieser scheuen Flieger und ihre zahlreichen Verwandten sind auf 700 Quadratmetern im Museum Wiesbaden jetzt in unterschiedlichen Präsentationsformen – didaktisch gut aufbereitet –  zu sehen als Exponate in Schaukästen, in Herbarien, auf großen Infotafeln sowie in 50 Schmetterlingsstudien und Aquarellen des preisgekrönten Naturillustrators und Künstlers Johann Brandstetter. 

Lebensraum Eiche. Über 140 Schmetterlings- und Insektenarten können auf einer Eiche existieren. © Foto: Diether v. Goddenthow
Lebensraum Eiche. Über 140 Schmetterlings- und Insektenarten können auf einer Eiche existieren. © Foto: Diether v. Goddenthow

Diese in Deutschland zur Zeit einmalige  Ausstellung verleiht nicht nur Frühlings- und Sommergefühle, sondern vermittelt einen eindrucksvollen Einblick in die Artenvielfalt und besondere Entwicklungs- und Lebensweisen der tag- und nachtaktiven Tiere. Insbesondere sind auch die wichtigsten Schmetterlinge und Falter der heimischen Natur in und um Wiesbaden  gut vertreten.

 

 

In drei großen Räumen  erfahren Besucherinnen und Besucher Wissenswertes und Erstaunliches aus dem Leben der Schmetterlinge. Dabei geht es genauso um ihre Beziehungen im Ökosystem der Natur, wie auch um die Bedeutung für den Menschen.

In diesem Miniherbarium können Besucher das Schlüpfen von Schmetterlingen beobachten . Der Schmetterlingsexperte Matthias Sanetra hat - genehmigterweise - die entsprechenden Raupen züchten dürfen und versorgt sie in der Ausstellung artgerecht. © Foto: Diether v. Goddenthow
In diesem Miniherbarium können Besucher das Schlüpfen von Schmetterlingen beobachten . Der Schmetterlingsexperte Matthias Sanetra hat – genehmigterweise – die entsprechenden Raupen züchten dürfen und versorgt sie in der Ausstellung artgerecht. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ein Highlight der Ausstellung werden auch die lebenden Raupen sein. Sie sind beim Fressen und beim Verpuppen zu beobachten. Kinder werden ihre Freude an diesen kleinen Fressmaschinen haben und können dazu die Details einer Raupe an einem 18-mal vergrößerten naturgetreuen Modell bestaunen. Erwachsene haben die Möglichkeit, sich von neuen Forschungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen inspirieren zu lassen, um sich für die Lebensräume der Schmetterlinge einzusetzen.

In den Naturhistorischen Sammlungen des Museums Wiesbaden befinden sich über 400 Jahre alte Schmetterlingsexemplare, welche die Naturforscherin Maria Sibylla Merian in ihren Büchern abgebildet hat. Außerdem besitzt das Museum die große historische Sammlung Johann Christian Gernings und die wissenschaftlich bedeutende Sammlung des Wiesbadener Arztes und Ehrenbürger Arnold Pagenstecher. Insgesamt umfasst die Schmetterlingssammlung weit mehr als 800.000 Exemplare.

Die Gerätschaften des Wiesbadener Arztes und Entomologen Arnold Andreas Friedrich Pagenstecher (1837 -  1913). Bei seinen  entomologischen Studien befasste er sich  insbesondere mit Schmetterlingen (Lepidoptera), wobei es ihm die Ritterfalter (Papilionidae) des Indomalayischen Archipels am meisten angetan hatten. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Gerätschaften des Wiesbadener Arztes und Entomologen Arnold Andreas Friedrich Pagenstecher (1837 – 1913). Bei seinen entomologischen Studien befasste er sich insbesondere mit Schmetterlingen (Lepidoptera), wobei es ihm die Ritterfalter (Papilionidae) des Indomalayischen Archipels am meisten angetan hatten. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Es wurde Zeit, der dominantesten Organismengruppe in den Museumsdepots einen Ausflug anzubieten und ihnen in einer umfangreichen Ausstellung eine Stimme zu verleihen. Wir fühlen uns auch Merian verpflichtet“, erläutert Abteilungsleiter Fritz Geller-Grimm die Motivation zu dieser Sonderausstellung. „Wer heute mit größter Selbstverständlichkeit sagen kann, dass aus Raupen Puppen und schließlich Schmetterlinge werden, der hat als Kind sicher die Geschichte der Raupe Nimmersatt gelesen.

Melaus Morpho-Falter. Coll. Maria-Sibylla-Merian. Museum Wiesbaden  © Foto: Diether v. Goddenthow
Melaus Morpho-Falter. Coll. Maria-Sibylla-Merian. Museum Wiesbaden © Foto: Diether v. Goddenthow

Als Maria Sibylla Merian 1647 auf die Welt kam, kümmerte sich kaum jemand um Krabbeltiere – sie galten einzig als lästige Wesen des Teufels. Forschung im heutigen Sinne gab es kaum. Dank ihres großen Talents und ihre geduldigen Beobachtungsgaben gelang es Merian, bis dahin Unbekanntes hervorragend darzustellen und zu beschreiben. Und wir können nicht nur eines ihrer Werke präsentieren, sondern auch Schmetterlingspräparte zeigen, die sie in Südamerika studiert hat.“

Die Kuratoren der Ausstellung Fritz Geller-Grimm, Dr. Lukas Hartmann, Ulrich Kaiser, Susanne Kridlo und Alfred Westenberger haben eine wunderbare Ausstellung geschaffen. Auf dem Foto: Fritz Geller-Grimm (r) und Museumsdirektor Dr. Andreas Henning (li.) führen durch die Pressevorbesichtigung. Mundschutz und Abstandhalten wird auch von den Besuchern erwartet. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Kuratoren der Ausstellung Fritz Geller-Grimm, Dr. Lukas Hartmann, Ulrich Kaiser, Susanne Kridlo und Alfred Westenberger haben eine wunderbare Ausstellung geschaffen. Auf dem Foto: Fritz Geller-Grimm (r) und Museumsdirektor Dr. Andreas Henning (li.) führen durch die Pressevorbesichtigung. Mundschutz und Abstandhalten wird auch von den Besuchern erwartet. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Für das Museum ist es auch ein Glücksfall“, führt Kurator Geller-Grimm weiter aus, „dass der preisgekrönte Illustrator und Künstler Johann Brandstetter auf unseren Vorschlag seine Schmetterlingsaquarelle zusammen mit unseren Sammlungen zu zeigen, so positiv aufgenommen hat.“ Seit seiner frühesten Jugend ist Johann Brandstetter von Schmetterlingen fasziniert. Er beobachtet sie wie ein Forscher und hält Formen, Farben und ihre Lebensweise in Zeichnungen und Aquarellen fest. Über 200 Natur-, Sach- und Kinderbücher hat er illustriert. Zu seinen freien Arbeiten sagt er: „Die Bilder entstehen meist auf Reisen, die ich sehr genau dokumentiere und fotografiere. Diese Natur-Bilder bringen meine Freiheit in der Illustration zum Ausdruck. Ich möchte dem Kunstinteressierten die überraschenden Zusammenhänge in der Natur erläutern, wie auch dem naturverbundenen Betrachter einen Einblick in die künstlerische Sichtweise vermitteln.“ In der Ausstellung ist, wie in den Bildern Brandstetters, viel zu entdecken.

An einer Pfütze im Regenwald von Peru versammeln sich 15 verschiedene Schmetterlings-Arten. Wunderbare Inszenierung jetzt in der Ausstellung "Schmetterlingen auf der Spur. Mit Illustrationen von  Johann Brandstetter.  © Foto: Diether v. Goddenthow
An einer Pfütze im Regenwald von Peru versammeln sich 15 verschiedene Schmetterlings-Arten. Wunderbare Inszenierung jetzt in der Ausstellung „Schmetterlingen auf der Spur. Mit Illustrationen von Johann Brandstetter. © Foto: Diether v. Goddenthow

Neben den einheimischen Arten können in der Ausstellung auch prachtvolle exotische Schmetterlinge studiert werden. So ist in einer Regenwaldinszenierung der größte heute lebende Schmetterling, die „Weiße Hexe“, aufzuspüren. Wie der wissenschaftliche Name der Schmetterlinge „Lepidoptera“ ausdrückt, unterscheiden sie sich durch ihre besonderen Flügelschuppen von allen anderen Insekten. In weiteren Kapiteln erfahren die Besucherinnen und Besucher etwas über die Metamorphose von der Raupe zum erwachsenen Schmetterling. Dass auch das Puppenstadium seine ästhetischen Reize hat, zeigt ein weiteres mehrfach vergrößertes Modell, mit dem der Präparator Detlev Gregorczyk einen Weltmeistertitel der Präparationskunst erzielt hat.

Die Ausstellung greift auch am Beispiel der Schmetterlinge das Thema Insektensterben auf als  Beitrag zur gegenwärtigen Klimadebatte. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Ausstellung greift auch am Beispiel der Schmetterlinge das Thema Insektensterben auf als Beitrag zur gegenwärtigen Klimadebatte. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung widmet sich der ökologischen Rolle der Schmetterlinge. So haben weit mehr als 100 einheimische Schmetterlingsarten ihr Leben auf Eichenbäume abgestellt, während die Kiefer nur acht Arten Nahrung bietet. Der Mensch im Umgang mit der Natur trägt die Verantwortung für die Vielfalt der Lebewesen. Der engagierte Schmetterlingsforscher Joseph Reichholf nimmt in einem Video zu diesem Thema Stellung. Die Ausstellung zeigt auch am Bespiel des Wiesbadener Rabengrunds, mit welchen Naturschutzmaßnahmen Lebensräume für Schmetterlinge erhalten werden können.

Neben einem fantastischen Großmodell einer Schmetterlingspuppe hat der mehrfach preisgekrönte und international gefragte Mainzer Präparator Detlev Gregorczyk auch eine Gabelschwanzraupe in 18facher Vergrößerung als ein Modell mit brillanter Farbgebung geschaffen. © Foto: Diether v. Goddenthow
Neben einem fantastischen Großmodell einer Schmetterlingspuppe hat der mehrfach preisgekrönte und international gefragte Mainzer Präparator Detlev Gregorczyk auch eine Gabelschwanzraupe in 18facher Vergrößerung als ein Modell mit brillanter Farbgebung geschaffen. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Obwohl wir in unseren Sammlungen ein breites Spektrum an Arten haben, besitzen wir bei Weitem nicht alle und wir können auch nicht jede Art mit Sicherheit bestimmen. Immerhin sind die Schmetterlinge mit 160 000 bekannten Arten die zweit größte Ordnung innerhalb der Insekten.“ So fand Geller-Grimm und das Museumteam Unterstützung durch externe Expertinnen und Experten, wie Petra Zub von der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Lepidopterologen. Es engagierte sich auch Alfred Westenberger, Schmetterlingsexperte und Buchautor über die Schmetterlinge der Region. Er stellte für die Ausstellung aus seinen Fotografien und Sammlungen 60 Lebensbilder von heimischen Schmetterlingen wie die Landkärtchen, C-Falter oder den großen Schillerfalter zusammen. Dank dem Engagement von Matthias Sanetra können die lebende Raupen beim Wachsen, Verpuppen und Ausschlüpfen beobachtet werden.

An einer Mikroskop-Station können an Sonn- u. Feiertagen die einzelnen Entwicklungsstadien von Schmetterlingen verfolgt werden. Die Geräte werden  für jeden Gast desinfiziert © Foto: Diether v. Goddenthow
An einer Mikroskop-Station können an Sonn- u. Feiertagen die einzelnen Entwicklungsstadien von Schmetterlingen verfolgt werden. Die Geräte werden für jeden Gast desinfiziert © Foto: Diether v. Goddenthow

„Wir freuen uns, mit dieser Ausstellungseröffnung den internationalen Museumstag begehen zu können“, betont Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. „Natürlich können in diesen Zeiten keine Eröffnungen gefeiert werden, daher handelt es sich um eine ,stille Eröffnung‘, bei der die Türen für die Besucher offen stehen. Sicherlich hat der eine oder andere die Natur gerade in den letzten Wochen intensiv schätzen gelernt, schien sie doch in Zeiten des pandemiebedingten Lockdowns ihre lebensspendenden Kräfte besonders eindringlich zu verschenken. Für ihre äußerst flüchtigen Bewohner, die Schmetterlinge, können wir in dieser Ausstellung unsere Sinne und unser Denken schärfen lassen.“

Utensilien der Schmetterlingsforscher mit Lichtfang etc. © Foto: Diether v. Goddenthow
Utensilien der Schmetterlingsforscher mit Lichtfang etc. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung öffnet unter den aktuellen Maßgaben zu Hygiene- und Abstandsregelungen. Veranstaltungen und Führungen können bis auf Weiteres nicht angeboten werden, auch stehen die Hands-on-Stationen nicht im geplanten Maße zur Verfügung. Wir bitten um Verständnis, wenn es kurzzeitig zu Schließungen kommt, um die Besucherfrequenz zu regulieren. An Sonn- und Feiertag von 12 bis 16 Uhr ist die Mikroskopierstation geöffnet und wird für jeden Gast desinfiziert.

Laufzeit der Ausstellung: 17. Mai 2020-31. Januar 2021
https://museum-wiesbaden.de/schmetterlingen-auf-der-spur

Information zum Museums-Besuch in Zeiten von Corona

 

 

Seit 15. Mai 2020 haben viele hessische Betriebe unter Einhaltung der Hygienevorschriften wieder geöffnet

Deutlich belebter war das Geschehen auf dem Wiesbadener Wochenmarkt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Deutlich belebter war das Geschehen auf dem Wiesbadener Wochenmarkt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Unter der Voraussetzung, dass geltende Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden, durften ab Freitag, 15. Mai 2020, viele Betriebe in Hessen wieder öffnen:

  • Restaurants,
  • Cafés,
  • Bars,
  • Kneipen,
  • Mensen,
  • Hotels und andere Übernachtungsangebote wie Airbnb,
  • Jugendherbergen oder Ferienwohnungen,
  • Campingplätze,
  • Fitnessstudios,
  • Freizeitparks,
  • Kanuverleih,
  • Spielbanken/Spielhallen
    .

Zu den wichtigsten Hygieneregeln der Corona-Schutzmaßnahmen gehört, dass immer ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden muss. Ausnahme: Wenn Menschen, die in einem Hausstand leben, mit anderen aus maximal einem weiteren Hausstand unterwegs sind, gilt die Abstandsregel nicht. In Übernachtungsbetrieben und gastronomischen Betrieben ist das Personal im Gastraum sowie in der Küche verpflichtet, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Zudem darf nur eine begrenzte Zahl an Gästen im Innen- und Außenbereich einer Gaststätte oder eines Cafés sitzen, es müssen fünf Quadratmeter pro Gast eingeplant werden. Darüber hinaus müssen die Betriebe auf die Abstands- und Hygieneregeln hinweisen. Für Fitnessstudios und Übernachtungsbetriebe gelten ein paar zusätzliche Regeln: So dürfen Dusch- und Waschräume und Saunen sowie Schwimmbäder nicht öffnen. Außerdem müssen in Fitnessstudios ausreichend Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt werden und es darf nur kontaktfreier Sport stattfinden.

Lokale und Cafés hatten, wie hier am Dern'schen Gelände in Wiesbaden, bei herrlichem Wetter  einen guten Start. Zu schaffen macht vielen Gastwirten das um 50 Prozent reduzierte Platzangebot. Kleinere Lokale ohne Außenbereich können wegen der "5qm-Regel-pro-Person" gar nicht öffnen, da sich ihr Aufwand für die verbliebenen möglichen Gäste kaum lohnt. Sie bieten wie beispielsweise der Asiate in der Mauergasse oder die Nudelbar in der Neugasse ihre Gerichte oftmals im Take-Away-Service an   © Foto: Diether v. Goddenthow
Lokale und Cafés hatten, wie hier am Dern’schen Gelände in Wiesbaden, bei herrlichem Wetter einen guten Start. Zu schaffen macht vielen Gastwirten das um 50 Prozent reduzierte Platzangebot. Kleinere Lokale ohne Außenbereich können wegen der „5qm-Regel-pro-Person“ gar nicht öffnen, da sich ihr Aufwand für die verbliebenen möglichen Gäste kaum lohnt. Sie bieten wie beispielsweise der Asiate in der Mauergasse oder die Nudelbar in der Neugasse ihre Gerichte oftmals im Take-Away-Service an © Foto: Diether v. Goddenthow

„Von heute an ist es also wieder erlaubt, sich mit Freunden oder einer Familie, die zusammenlebt, in einem Restaurant oder einer Bar zu treffen. Sie können dabei ganz normal an einem Tisch sitzen – aber natürlich Abstand zu den anderen Gästen halten sowie ihren Namen, Adresse und Telefonnummer hinterlassen“, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. „Viele Gewerbetreibende, die im März ihr Geschäft schließen mussten, können ab heute wieder aktiv sein und damit wieder Einnahmen erzielen. Mir ist sehr bewusst, dass die Beschränkung der Anzahl der Gäste bezogen auf die Fläche viele Gastronomen weiterhin stark einschränkt. Gleichzeitig weise ich darauf hin, dass in Hessen seit heute zum Teil deutlich mehr Öffnungen möglich sind als anderswo. Touristische Übernachtungen sind in den meisten anderen Ländern noch nicht erlaubt. Wir haben in Hessen auch keine Unterscheidung zwischen Innen- und Außengastronomie, auch Bars und Kneipen dürfen bei Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln wieder öffnen. Es wird keine Sperrstunde vorgeschrieben, die Wirtinnen und Wirte entscheiden selber, wann sie ihre Gaststätte oder ihre Kneipe abends wieder schließen. Diskotheken und Tanzlokale bleiben allerdings geschlossen. Wir sind uns sicher, dass sich die Unternehmerinnen und Unternehmer ihrer Verantwortung gegenüber den Gästen und Kunden bewusst sind. Nun ist es an den Bürgerinnen und Bürgern, mit den Öffnungen verantwortungsbewusst umzugehen. Wir werden genau beobachten, wie sich die Situation in den nächsten Tagen entwickelt und dann die Regelung – wie alle Maßnahmen, die in den vergangenen Wochen beschlossen wurden – auf den Prüfstand stellen.“

Tanzstunden können in kleinen Gruppen und unter Einhaltung der Abstandsregeln wahrgenommen werden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die im gleichen Hausstand leben oder, wenn sie nicht zusammenleben, Ehe- oder Lebenspartnerinnen und -partner oder Lebensgefährtinnen und Lebensgefährten sind, dürfen auch miteinander tanzen, ohne den Mindestabstand. Übernachtungsbetriebe dürfen wieder Touristen beherbergen, ob im Hotel, in der Jugendherberge oder einer Ferienwohnung. Auch hier gilt, dass diejenigen, die in einem Hausstand leben, mit Freunden oder einer Familie, die zusammen in einem weiteren Hausstand lebt, ein Zimmer oder eine Ferienwohnung gemeinsam mieten dürfen.

„Der Restaurantbesuch und das Trainieren im Fitnessstudio werden anders sein als noch im Februar oder März dieses Jahres. Jede und jeder trägt Verantwortung, dass das Virus sich nicht wieder stärker ausbreitet. Das ist nicht einfach, aber notwendig. Und die Lockerungen sind trotz der Hygiene- und Abstandsregeln auch ein Schritt zurück in einen Alltag, wie wir ihn alle gewohnt waren“, sagte der Wirtschaftsminister.

Ausführliche Informationen zu den Lockerungen in Hessen finden Sie unter
https://wirtschaft.hessen.de/wirtschaft/corona-info/was-ist-wieder-erlaubt-was-nicht
Die zu Grunde liegende Verordnung finden Sie hier:
https://www.hessen.de/sites/default/files/media/lesefassung_cokobev.pdf

PEN protestiert gegen geplante Einstellung der NDR-Sendung „Bücherjournal“

buecherjournalndrDarmstadt, 13. Mai 2020. Das deutsche PEN-Zentrum unterstützt den von Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg und Mitglied des deutschen PEN, initiierten offenen Brief gegen die Einstellung der NDR-Sendung „Bücherjournal“ an den Intendanten des Norddeutschen Rundfunks, Joachim Knuth.

Dem NDR zufolge werde der Sender in den kommenden vier Jahren insgesamt 300 Millionen Euro einsparen müssen. Neben dem seit über dreißig Jahren existierenden TV-Magazin „Bücherjournal“ sollen zahlreiche weitere Sendungen eingestellt werden.

„Statt bewährte Sendungen einzustellen, sollte die Literaturberichterstattung ausgebaut werden“, betont PEN-Generalsekretär Heinrich Peuckmann. „Der Rückgang der Lesekultur wird inzwischen vielfach beklagt. Diesen Trend nicht nur zu stoppen, sondern Leselust zu wecken, ist eine wichtige Aufgabe für die öffentlich-rechtlichen Sender. Insofern ist die Einstellung des ‚Bücherjournals‘ ein fatales Zeichen.“

Nach Rainer Moritz sind PEN-Präsidentin Regula Venske sowie Isabel Bogdan, Mitglied des deutschen PEN und stellv. Vorstandsvorsitzende des Literaturhaus-Vereins Hamburg, Erstunterzeichnerinnen des offenen Briefes, der sich im Wortlaut der Anlage entnehmen lässt.

Literatur im Fernsehen: „Unsere Gesellschaft braucht das öffentliche Gespräch über Bücher“

Das Literarische Quartett im ZDF ist eines der letzten Literaturformate der öffentlich rechtlichen  Rundfunk-Anstalten. Archivfoto von der Buchmesse 2019 © Diether v. Goddenthow
Das Literarische Quartett im ZDF, zuletzt am 1. Mai 2020 mit Gastgeberin Thea Dorn,  ist eines der letzten Literaturformate der öffentlich rechtlichen Rundfunk-Anstalten. Archivfoto von der Buchmesse 2019 © Diether v. Goddenthow

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels kritisiert das kontinuierliche Verschwinden von Buchthemen im öffentlich-rechtlichen Programm / Statements von Verleger*innen und Buchhändler*innen

Bücher verschwinden zunehmend aus der Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat angekündigt, im Zuge von Sparmaßnahmen ab 2021 die Literatursendung „Bücherjournal“ einzustellen. Nach Streichungen in den letzten Jahren etwa beim BR Fernsehen („Lesezeichen“, „Lido“, „Südlicht“, „Gottschalk liest?“), SWR Fernsehen („Lesenswert Sachbuch“) und ZDF („Lesen!“, „Die Vorleser“) gehen im Programm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens vermehrt Sendeplätze für Buchthemen verloren.

Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels

Karin Schmidt-Friderichs Foto: feinkorn/Gabi Gerster
Karin Schmidt-Friderichs Foto: feinkorn/Gabi Gerster

„Unsere Gesellschaft braucht das öffentliche Gespräch über Bücher. In den Programmen von ARD und ZDF aber haben Bücher in den vergangenen Jahren massiv an Sichtbarkeit eingebüßt. Seinem Auftrag einer kulturellen Grundversorgung kommt der öffentlich-rechtliche Rundfunk damit nicht mehr ausreichend nach. Dies ist gesellschaftlich besorgniserregend. Bücher stehen für solide recherchierte und differenzierte Informationen, sie vermitteln komplexe Zusammenhänge, geben dialektische Denkanstöße und tragen neue Themen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Sie sind Teil unserer kulturellen DNA und leisten einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen einer freien, demokratischen Gesellschaft. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen wirkt als Katalysator gesellschaftlicher Debatten in alle Bevölkerungsgruppen hinein. Bücher zunehmend aus der Wahrnehmung der Menschen zu rücken, ist nicht erst in Zeiten von Fake News und Verschwörungstheorien fatal. Literatursendungen abzusetzen und Zuschauer*innen literarischen Austausch vorzuenthalten, schmälert einmal mehr die Möglichkeit der kulturellen Teilhabe aller.“

Stimmen von Verleger*innen und Buchhändler*innen

Philipp Keel, Verleger Diogenes Verlag

Philipp Keel Foto: Diogenes/Maurice Haas
Philipp Keel Foto: Diogenes/Maurice Haas

„Warum ausgerechnet am Futter für den Geist sparen? Es war einmal Kultur im Fernsehen.“

 

 

 

 

 

Florian Illies Foto: Patrick Bienert
Florian Illies Foto: Patrick Bienert

Florian Illies, verlegerischer Geschäftsführer Rowohlt Verlag
„Wenn das öffentlich-rechtliche Fernsehen seinen Auftrag zur Grundversorgung weiter ernst nehmen will, dann sollte es wissen, dass Bücher und die Vermittlung von Büchern ein zentraler Bestandteil der mentalen Grundversorgung sind und dass es naiv ist, zu glauben, man könne ausgerechnet bei der Kultur unbemerkt und schadensfrei mit dem Sparen beginnen.“

Felicitas von Lovenberg, Verlegerin Piper Verlag

Felicitas von Lovenberg Foto: SLAVICA
Felicitas von Lovenberg Foto: SLAVICA

„Leser*in wird und bleibt nur, wer die passenden Bücher für sich findet. Bei dieser Entdeckungsreise durch die literarische Welt ist das Bücherjournal des NDR ein zuverlässiger Kompass, mit einer klugen, überraschenden, einleuchtenden Auswahl und guten Beiträgen. Fernsehen besteht darin, dass jemand irgendwo sitzt und hinschaut. Gutes Fernsehen regt dazu an, nach dem Schauen aufzustehen und weiter zu denken. Dass jetzt ausgerechnet wieder eine Sendung eingestellt werden soll, die dazu beiträgt, ist ein Skandal.“

Tim Jung, Verleger Hoffmann und Campe Verlag

Tim Jung Foto: Frank Krems
Tim Jung Foto: Frank Krems

„Bücher sind für den Erhalt einer demokratisch-aufgeklärten Gesellschaft unverzichtbar. Zugleich brauchen Bücher Öffentlichkeit. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen steht nicht nur über seinen Kulturauftrag in der dringenden Pflicht, Büchern diese Öffentlichkeit zu verschaffen und damit zum Erhalt unserer demokratisch-aufgeklärten Gesellschaft beizutragen.“

Thomas Rathnow, CEO Verlagsgruppe Random House

Thomas Rathnow Foto: Bernd Hoppmann
Thomas Rathnow Foto: Bernd Hoppmann

„Der Auftrag des NDR lautet nach Auskunft des Senders, dass ‚das Programm informieren, bilden, beraten, unterhalten und insbesondere Beiträge zur Kultur anbieten‘ soll. Das aktuelle Programmschema des NDR weist gewiss kein Übermaß an kulturellen Sendungen auf. Da Kultursendungen vermutlich nicht zu den besonders teuren Produktionen zählen, ist schwer nachzuvollziehen, dass ausgerechnet das Bücherjournal mit seiner 30-jährigen Geschichte den aktuellen Sparbemühungen zum Opfer fallen soll. Die Verantwortlichen sollten ihre Entscheidung überdenken und nach kreativen Lösungen suchen, um ihrem Selbstverständnis gerecht zu werden. Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird bei der Vermittlung von Literatur und Kultur zurecht eine besondere Verantwortung zugewiesen. Hier sollte er seine Chancen wahrnehmen.“

Björn Bedey, Geschäftsführer Bedey Media

Björn Bedey Foto: Chris-Emil Janßen
Björn Bedey Foto: Chris-Emil Janßen

„Literatur ist ein fester und prägender Bestandteil unserer Kultur – seit Jahrhunderten. Gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist aufgrund seines verfassungsrechtlich vorgegebenen Auftrages dazu verpflichtet, dies in seiner Berichterstattung zu berücksichtigen. Dieser Verpflichtung wird in den letzten Jahren immer unzureichender nachgekommen. Die angekündigte Einstellung der Literatursendung Bücherjournal des NDR stößt in diesem Kontext auf mein vollkommenes Unverständnis und stellt hierdurch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk an sich in Frage.“

Nina Hugendubel, geschäftsführende Gesellschafterin Hugendubel

Nina Hugendubel Foto: Stefan Pielow
Nina Hugendubel Foto: Stefan Pielow

„Wir wissen aus Umfragen, dass das Bücherlesen bei den Menschen an sich sehr positiv besetzt ist. Allein im Wettbewerb um Aufmerksamkeit kann es sich nicht immer durchsetzen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die Menschen auf vielseitigen Wegen an das so wertvolle Medium Buch zu erinnern. Auch Fernsehformate wie das Bücherjournal sind solch ein Weg. Wir hoffen, dass der NDR als wichtiger öffentlich-rechtlicher Sender ein neues Format für das Buch entwickelt.“

Robert Duchstein, Geschäftsführer Buchhandlung Reuffel, Koblenz

Robert Duchstein Foto: Kai Myller
Robert Duchstein Foto: Kai Myller

„Literatur ist unser wichtigstes Kulturgut. Die Geschichten, mit denen Autor*innen uns Menschen bewegen, inspirieren und zum Nachdenken bringen, verdienen Aufmerksamkeit und Diskurs im öffentlichen Raum. Dafür brauchen wir neben Print- und digitalen Medien auch gute Literatursendungen im Fernsehen.“

 

Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen in Rheinland-Pfalz – „Gesundheit schützen – Freiheitsrechte bewahren – Wirtschaft stärken“

Impressionen aus dem Botanischen Garten.© Foto: Diether v. Goddenthow
Impressionen aus dem Botanischen Garten.© Foto: Diether v. Goddenthow

„Allen Lebens- und Geschäftsbereichen eine verlässliche Perspektive geben, den veränderten Alltag gestalten und dabei das Infektionsgeschehen kontrollieren, das ist Ziel der ‚Zukunftsperspektive Rheinland-Pfalz‘, die der Ministerrat verabschiedet hat. Ministerpräsidentin Malu Dreyer stellte die „Zukunftsperspektive Rheinland-Pfalz“ heute gemeinsam mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing, Umweltministerin Ulrike Höfken und Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler in einer Pressekonferenz vor. Das Konzept folge dem Dreiklang „Gesundheit schützen – Freiheitsrechte bewahren – Wirtschaft stärken“, unterstrichen die vier Politiker.

„Seit vielen Wochen leben die Menschen in Rheinland-Pfalz aufgrund der Corona-Pandemie einen deutlich veränderten Alltag mit starken Einschränkungen. Durch die Corona-Schutzmaßnahmen und die große Disziplin der Bürgerinnen und Bürger ist es gelungen, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Mit einem Rettungsschild für Wirtschaft, Kultur und Vereine hat die Landesregierung große Härten abgefangen und Mittel bereitgestellt, die akute Krise zu bewältigen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Das Infektionsgeschehen fest im Blick

© Staatskanzlei RLP / Pulkowski.
© Staatskanzlei RLP / Pulkowski.

„Die nächsten Schritte bei allen Lockerungsmaßnahmen richten sich nach der Entwicklung des Infektionsgeschehens und der Auslastung unserer Krankenhäuser. Für das Infektionsgeschehen und für die Lockerungen tragen alle gleichermaßen Verantwortung. Nur gemeinsam bekommen wir Corona unter Kontrolle. Es gibt klare Vorgaben, nachvollziehbare Maßnahmen und Regelungen sowie sichtbare Kontrollen. Dem Arbeitsschutz kommt eine besondere Bedeutung zu, um die Wirtschaft aufrecht zu halten“, so die Ministerpräsidentin.

„Die Beobachtung des Infektionsgeschehens nehmen wir lokal sensibel wahr und reagieren gemeinsam und konsequent – lokal, regional und landesweit. Wenn es an einer Stelle im Land einen neuen Ausbruch des Corona-Virus gibt, werden wir zusammen mit den kommunal Verantwortlichen und den lokalen Gesundheitsämtern erforderliche Maßnahmen ergreifen.“

Phase 2 der Pandemie gestalten

Jetzt trete Rheinland-Pfalz in die zweite Phase. Dafür habe die Landesregierung mit der „Zukunftsperspektive Rheinland-Pfalz“ ein Konzept entwickelt, um gesellschaftliche wie wirtschaftliche Verwerfungen zu verhindern, ohne dabei außer Acht zu lassen, dass die gesundheitliche Gefahr durch das Corona-Virus weiterbestehe, solange es noch keinen Impfstoff oder ein Medikament gebe. Deshalb könnten die einschränkenden Maßnahmen nicht einfach aufgehoben werden, sondern müssten schrittweise und vorsichtig angepasst werden. Die Abstands- und Hygieneregeln blieben die Grundlage jeder Lockerungsmaßnahme. „In der Corona-Pandemie sind wir auf die Verantwortung jedes und jeder Einzelnen angewiesen. ‚Ich schütze dich – du schützt mich‘ ist unser Motto. Besser kann man nicht ausdrücken, dass wir nur gemeinsam, nur durch solidarisches, eigenverantwortliches Verhalten die Pandemie eindämmen können“, so Dreyer, Wissing, Höfken und Bätzing-Lichtenthäler.

Kriterien

Die Zukunftsperspektive Rheinland-Pfalz baue auf einer Matrix auf, die nachvollziehbar mache, warum das Eine möglich sei und das andere noch nicht.

Für alle nun möglichen Aktivitäten und Veranstaltungen gibt es einen klaren Zeitplan. Und es wird Auflagen geben, die mit den Akteuren entwickelt werden. Dazu gehören Zugangskontrollen, die Sicherstellung der Nachverfolgbarkeit, die Wahrung der Abstandsregeln, eine weitgehende Beschränkung des Begegnungsverkehrs, das Tragen von Mund-Nasen-Masken und die Vorlage von Hygienekonzepten.

Für das Infektionsrisiko macht es einen großen Unterschied, ob eine Unternehmung drinnen oder draußen stattfindet. Draußen ist die Gefahr, sich anzustecken, sehr viel geringer als in geschlossenen Räumen. Einen Unterschied macht ebenfalls, wie viele Personen sich treffen und wie sie sich im Raum bewegen und welche Aktivität stattfindet. Auch hier gilt: Je größer die Anzahl der Personen und je mehr sie sich auf einer bestimmten Fläche bewegen, desto höher ist die Gefahr, dass eine infizierte Person mit einer anderen in Kontakt kommt und sie ansteckt. Diese Kategorien leiten unsere Überlegungen, was wann wieder geöffnet werden kann, welche Auflagen erforderlich sind und was besser noch geschlossen bleibt. Bei manchen Kategorien kommen dann zusätzliche Auflagen hinzu, um trotzdem schon behutsam und vorsichtig vorzugehen.

Bei allen Lockerungen gelten weiterhin: strenge Beobachtung der Infektionen, Auflagen und Hygienepläne, Schutzmaßnahmen, Abstand halten und vor allem die Kontaktbeschränkung: Diese haben sich bewährt und bleiben in aktualisierter Form mit der 6. Corona-Bekämpfungsverordnung bestehen: Nun ist der Aufenthalt im öffentlichen Raum Angehörigen des eigenen Hausstandes mit den Personen eines weiteren Hausstandes gestattet.

Perspektiven für Gesellschaft und Wirtschaft

„Wir unterstützen Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg zurück in ein ‚neues Normal‘. Während in der ersten Phase des Lockdowns die Sicherung der Liquidität höchste Priorität hatte, geht es in einer zweiten Phase nun darum, mit behutsamen Lockerungen den Wirtschaftsbetrieb langsam wieder hochzufahren. Das ist wichtig für unsere Unternehmen, denn die beste Wirtschaftsförderung ist immer noch die Möglichkeit, wieder Umsatz machen zu können“, sagte Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing. „Es ist gleichermaßen wichtig für die Gesellschaft.“ Klar sei aber auch, dass selbst mit den geplanten Lockerungen die Betroffenheit der Wirtschaft auch in der zweiten Jahreshälfte nicht vorbei sei. „Es ist auch aus diesem Grund wichtig, dass wir uns als Staat die Handlungsfähigkeit bewahren. Für diesen Weg haben wir uns sehr frühzeitig entschieden und daran halten wir weiterhin fest.“ Ein leistungsfähiger Sozialtstaat sei immer auch auf das Fundament einer soliden Wirtschaft angewiesen.

„Wir geben der Wirtschaft im Moment eine Perspektive und damit ein gewisses Maß an Planbarkeit, entscheidend war und ist aber die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie. Wir dürfen und werden Wirtschaft und Gesundheit nicht gegeneinander ausspielen“, betonte Wirtschaftsminister Wissing.

Das Gesundheitswesen ist für die Pandemie gut gerüstet

Die Krankenhäuser waren jederzeit darauf vorbereitet, einen stärkeren Anstieg der COVID-19-Erkrankungen aufzufangen und insbesondere intensivbehandlungspflichtige Patientinnen und Patienten unmittelbar behandeln zu können, versicherte die Ministerpräsidentin. Es sei sichergestellt, dass Intensivbehandlungsbetten mit Beatmungsmöglichkeit im jeweils notwendigen Umfang zu Verfügung stehen. Davon seien jederzeit mindestens 20 Prozent der jeweiligen Intensiv-Kapazitäten einschließlich des hierfür notwendigen Personals vorzuhalten. Sichergestellt sei auch, dass Behandlungskapazitäten der Normalversorgung in Isolierstationen im jeweils notwendigen Umfang jederzeit für die Versorgung und Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einer COVID-19-Erkrankung vorgehalten werden. Das Gesundheitswesen ist auch für die kommenden Monate gut gerüstet.

Eine effiziente und nachhaltige Teststrategie für Rheinland-Pfalz

Um einen erneuten Anstieg der Infektionen mit dem SARS-CoV19-Virus frühestmöglich zu erkennen und Infektionsketten schnellstmöglich zu unterbrechen, hat die Landesregierung eine effiziente und nachhaltige Teststrategie entwickelt. „Unser Konzept schützt gezielt Menschen mit erhöhtem Infektions- oder Erkrankungsrisiko. Zufällige breite Testungen der Bevölkerung auf eine Infektion sind nicht zielführend, weil in der gegenwärtigen Situation mit niedrigen und stabilen Zahlen von Neuinfektionen fast alle Tests negativ ausfallen würden. Mit unserer Teststrategie ist jederzeit ein gesicherter Überblick über das Infektionsgeschehen in Rheinland-Pfalz gewährleistet“, so die Ministerpräsidentin.

Angesichts der begonnenen sowie zukünftigen Lockerungsmaßnahmen wies Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler auf die Möglichkeit hin, dass Fallzahlen steigen und es einen erneuten exponentiellen Anstieg von Infizierten mit dem Coronavirus geben kann. „Um Neuinfizierte möglichst frühzeitig zu identifizieren und enge Kontaktpersonen ermitteln sowie Quarantänemaßnahmen ergreifen zu können, brauchen wir eine effektive Teststrategie. Rheinland-Pfalz setzt dabei auf anlassbezogene Populationstestungen“, sagte Bätzing-Lichtenthäler.

Auf Grundlage der aktuellen epidemiologischen Lage in Rheinland-Pfalz mit einer aktuell niedrigen und stabilen Zahl an Neuinfektionen sieht das Testkonzept des Landes breite und zugleich zielgerichtete Testungen auf SARS-CoV-2 vor. Im Mittelpunkt des Konzeptes steht der Schutz von Menschen mit erhöhtem Infektions- oder Erkrankungsrisiko – vor allem Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern und Menschen in Alters- und Pflegeheimen – es greift aber auch für andere Gruppen beispielsweise in Unternehmen, Schulen oder Einrichtungen für Obdachlose. „Die anlassbezogene Populationstestung setzt dort an, wo ein erster Fall auftritt. Bei einer Neuinfektion mit dem Coronavirus wird das gesamte Umfeld getestet, auch wenn diese Personen keine Symptome zeigen. Dies ist eine sichere und effiziente Methode, um das Auftreten des Virus frühzeitig zu entdecken und durch entsprechende Hygienemaßnahmen an seiner weiteren Ausbreitung innerhalb der Personengruppe zu verhindern“, betonte die Gesundheitsministerin.

Stufenkonzept

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„Unser wichtigstes Ziel ist es, die Lockerungen mit Vorsicht zu gestalten, um die Infektionszahlen möglichst niedrig zu halten und eine Überforderung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Alle Lockerungen müssen mit Vorsicht geschehen und mit Hygieneplänen versehen werden, um das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten. Gleichzeitig soll das soziale und wirtschaftliche Leben weiter in Richtung vorsichtigen Normalbetrieb gelenkt werden. Dazu sind Tests und die Weiterentwicklung von Teststrategien ein wichtiges Instrument, um Infektionsketten aufzudecken. Wenn wir gesellschaftliches Leben zulassen, müssen wir mögliche Infektionen möglichst schnell aufdecken und unterbrechen. Dazu leistet das Landesuntersuchungsamt in Koblenz einen großen Beitrag. hier sind auch aus der Tierseuchenbekämpfung Kapazitäten bereitgestellt worden“, unterstrich Umweltministerin Ulrike Höfken.

Nächste Schritte

Bereich Bildung und Erziehung:

  • · Die Kitas in Rheinland-Pfalz sind in einer erweiterten Notbetreuung geöffnet. Das heißt, alle Kinder, deren Eltern es wünschen, können die Kita besuchen. Und wir wollen in Absprache mit den Trägern Anfang Juni in einen eingeschränkten Regelbetrieb gehen. Dazu werden wir am 20. Mai Leitlinien vorlegen.
  • · Die häusliche Tagespflege für Kinder (Tagesmutter) ist unter Auflagen möglich.
  • · In den Schulen finden eine Notbetreuung und der Präsenzunterricht mit Auflagen und im eingeschränkten Rahmen statt. Am 25. Mai und 8. Juni wird der Unterricht für weitere Klassenstufen geöffnet.
  • · An den Hochschulen sind Präsenzveranstaltungen in Kleingruppen möglich, zum Beispiel Labore. Vorlesungen und Seminare finden im Rahmen der universitären Selbstverwaltung digital statt. Ab dem 13. Mai können die Hochschulen in ihrer universitären Selbstverwaltung entscheiden, ob sie eine schrittweise Erweiterung der Präsenzveranstaltungen vornehmen.
  • · In Einrichtungen der Erwachsenenbildung, der beruflichen Bildung sowie in privaten Bildungseinrichtungen, aber auch zum Beispiel die Umwelt- und Naturbildung, sind ab dem 13. Mai Präsenzveranstaltungen mit Auflagen möglich.

Bereich Wirtschaft:

  • · Alle Dienstleistungen, bei denen ein direkter Personenkontakt vermieden werden kann (z.B. Paketdienste, Wäscheservice, o.ä.), sind möglich.
  • · Personennahe Dienstleistungen der Friseure und Fußpflege sind möglich. Hinzu kommen ab dem 13. Mai Massagesalons, Solarien, Nagel-, Tattoo-, Kosmetik- und Piercingstudios.
  • · Der Präsenzhandel ist geöffnet (Supermärkte, Möbelhäuser, Fahrradläden, etc.).
  • · Messen sind derzeit geschlossen und können in einem ersten Schritt mit Auflagen am 10. Juni geöffnet werden.
  • · Die Gastronomie ist ab dem 13. Mai mit Auflagen und ohne Nutzung der Barbereiche geöffnet.
  • · Diskotheken und Clubs sind derzeit geschlossen. Eine Wiedereröffnung ist derzeit offen, da dort die Abstandsregeln sehr schwer einzuhalten sind.
  • · Hotels und Ferienwohnungen sind derzeit für touristische Reisen geschlossen und werden ab dem 18. Mai unter Auflagen geöffnet.
  • · Das Camping wird ab dem 13. Mai für Dauercamper und ab dem 18. Mai für weitere Camper unter der Auflage einer eigenen Sanitäranlage des Benutzers wieder geöffnet. Ab dem 10. Juni wird es auch ohne eigene Sanitäranlage des Benutzers möglich sein, zu campen.
  • · Reisebus- und Schiffsreisen sowie Gruppenfreizeiten sind derzeit nicht möglich, aber können ab dem 24. Juni mit Auflagen wiederaufgenommen werden. Hier gilt es bei der Zielauswahl, die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes sowie die Einschränkungen des Reiseverkehrs zu berücksichtigen.

Bereich Sport und Freizeit:

  • · Spielplätze sind unter Auflagen geöffnet.
  • · Sport in öffentlichen Außensportanlagen ist ab dem 13. Mai für den Individualsport und für Mannschaftssport unter Auflagen möglich. Zwingend ist es, dass kein direkter Kontakt der Teilnehmerinnen und Teilnehmer stattfindet.
  • · Sport in Innensportanlagen (z.B. Fitnessstudios, Tanzschulen) ist derzeit nur in Ausnahmefällen möglich. Unter spezifischen Auflagen sollen ab dem 27. Mai diese Sportanlagen wieder öffnen, wobei Wettkampfsituationen oder die Wettkampfsimulation untersagt bleiben.
  • · Freibäder sind derzeit geschlossen und öffnen mit Auflagen am 27. Mai.
  • · Hallenbäder, Saunen und Wellnessbereiche sind derzeit geschlossen. Eine Wiedereröffnung ist am 10. Juni mit Auflagen möglich.
  • · Freizeitparks sind derzeit geschlossen und können ab dem 10. Juni wieder öffnen.
  • · Derzeit sind die Außenanlagen von Tierparks und Zoos mit Auflagen geöffnet. Ab dem 10. Juni wird es auch möglich sein, die Innenbereiche zu öffnen.
  • · Zirkusse und Spezialmärkte (z.B. Flohmarkt) sind derzeit geschlossen. Sie können ab dem 27. Mai mit Auflagen öffnen, wenn sie draußen stattfinden. Ab dem 10. Juni wird es auch möglich sein, sie mit Auflagen drinnen stattfinden zu lassen.
  • · Spielbanken und Spielhallen sind derzeit geschlossen. Mit Auflagen können sie ab dem 27. Mai wieder öffnen.
  • · Internetcafés sind derzeit geschlossen und können ab dem 18. Mai mit Auflagen öffnen.

Bereich Kultur:

  • · Kirchen und Religionsgemeinschaften können ihre Gottesdienste unter Auflagen feiern. Für Weltanschauungsgemeinschaften gelten analoge Regelungen.
  • · Museen, Gedenkstätten, Galerien, Schlösser und Ausstellungen sind seit dem 11. Mai unter Auflagen wieder geöffnet.
  • · Kinos sind derzeit geschlossen und können ab dem 27. Mai mit Auflagen geöffnet werden.
  • · Theater, Konzerthäuser, Opern und Kleinkunstbühnen sind derzeit geschlossen. Sie können ab dem 27. Mai mit spezifischen Auflagen unter der Voraussetzung geöffnet werden, dass zunächst keine Chöre, Gesänge oder ähnliche Tätigkeiten mit erhöhtem Infektionsrisiko stattfinden.

Bereich Veranstaltungen:

  • · Volksfeste, größere Sportveranstaltungen mit Zuschauern, größere Konzerte, Festivals, Dorf-, Stadt-, Wein-, Schützenfeste, Kirmes-Veranstaltungen sind derzeit untersagt. Eine Wiedereröffnung ist derzeit noch offen.
  • · Veranstaltungen im Außenbereich sind derzeit untersagt. Ab dem 27. Mai können Veranstaltungen im Außenbereich mit einer Personenbegrenzung von 100 stattfinden, ab dem 10. Juni wird die Personenbegrenzung auf 250 angehoben.
  • · Veranstaltungen im Innenbereich sind derzeit untersagt. Ab dem 10. Juni können Veranstaltungen im Innenbereich mit einer Personenbegrenzung von 75 stattfinden, ab dem 24. Juni wird die Personenbegrenzung auf 150 angehoben.

Bereich Gesundheit und Pflege:

  • · In Alten- und Pflegeheimen sowie Wohnheimen für Menschen mit Behinderung sind Besuche in begrenztem Umfang und mit Auflagen möglich.
  • · Tagesstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM, SPFZ, BfW) sind mit Auflagen geöffnet.
  • · Die Tagespflege ist mit einem reduzierten Angebot in Verantwortung des Trägers geöffnet.
  • · In Krankenhäusern sind Besuche in begrenztem Umfang und mit Auflagen möglich.

Bereich Verkehr:

  • · Im ÖPNV und SPNV sind Mund-Nasen-Schutzmasken zu tragen.
  • · Fahrschulen und Flugschulen sind ab dem 13. Mai unter Auflagen wieder geöffnet.
  • Weitere Gewerbe:
  • · Bordelle und Prostitutionsgewerbe sind derzeit geschlossen. Wann eine Wiedereröffnung stattfinden kann, ist derzeit offen.

Mit der Zukunftsperspektive Rheinland-Pfalz schaffen wir einen systematischen Übergang in einen veränderten Alltag unter den Bedingungen des Virus.

Erfahrungen aus der Corona-Pandemie nutzen

„In enger Abstimmung mit unseren Gesprächspartnern aus der Zivilgesellschaft, mit den Unternehmen und Sozialpartnern werden wir genau analysieren, wo Bedarfe bestehen und welche Erfahrungen der Krise wir nutzen können. Ein von mir ins Leben gerufenes Corona-Bündnis nimmt eigens die möglichen Folgen der Krise fachübergreifend in den Blick“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Der Plan schaffe eine Perspektive für viele Bereiche des öffentlichen Lebens. Für diejenigen, denen heute noch keine konkrete Antwort gegeben werden könne, wie es weitergehe, werde weiter an Lösungen gearbeitet.

„Darüber hinaus gibt es natürlich Themen und Herausforderungen, die uns bereits vor Corona-Zeiten beschäftigt haben. Ob soziale Gerechtigkeit oder Transformation der Arbeit, Bildungsgerechtigkeit, Stärkung der medizinischen und pflegerischen Berufe, auskömmliche Löhne, gute Bedingungen für Industrie und Mittelstand, Nachhaltigkeit, Klimawandel und Energiewende, Digitalisierung. Wir wollen die Konjunktur und Arbeitsplätze stabilisieren, Mittelstand und Industrie stärken und dabei Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Energiewende voranbringen und die Transformation der Gesellschaft für die Zukunft gemeinsam schaffen. An dem Thema “Gegen Hass und Hetze“ im Netz und auf der Straße arbeiten wir intensiv weiter“, so die Ministerpräsidentin.

Die Kontaktbeschränkungen der letzten Monate hätten eines ganz deutlich werden lassen: „Die digitale Welt wird die analoge nicht ersetzen. Es gilt, beide zusammenzudenken. Und wir haben einmal mehr erlebt, dass rücksichtsvolles Miteinander und Solidarität Grundpfeiler einer menschlichen Gesellschaft sind. Die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer zeigen in der Krise: Gemeinsam sind wir stark. Miteinander können wir gut leben“.

„Ziel unserer Politik und der Zukunftsperspektive Rheinland-Pfalz ist auch, die Gesellschaft in unserem Land zusammenhalten. Wir nehmen die Ängste und die Sorgen auf und geben gleichzeitig Perspektive und Orientierung,“ so Dreyer, Wissing, Höfken und Bätzing-Lichtenthäler zum Abschluss.

Hessisches Staatstheater Wiesbaden mit Maifestspiel-Specials im I. Ersatzprogramm vom 18. Mai bis 6. Juni 2020

Hessische Staatstheater Wiesbaden © Foto: Diether v. Goddenthow
Hessische Staatstheater Wiesbaden © Foto: Diether v. Goddenthow

Auch das Hessische Staatstheater Wiesbaden versucht anlässlich der vom Land Hessen verfügten Lockerungen vom 7. Mai mit einem ersten Ersatzprogramm vom 18. Mai bis 6.Juni 2020 unter entsprechenden hygienischen Sicherheitsmaßnahmen einen schrittweisen Wiedereinstieg in den normalen Theaterbetrieb.

Dabei bietet das Haus in seinem ersten Ersatzprogramm einige Specials aus dem Spielplan der den Corona-Maßnahmen zum Opfer gefallenen Internationalen Maifestspielen 2020 an. Darunter sind beispielsweise musikalische Abende mit Günther Groissböck, Michael Volle, Gabriela Scherer, Andreas Schager, Klaus Florian Vogt, René Pape und weiteren Sänger*innen, die sich freuen in Wiesbaden wieder aufzutreten. Des Weiteren stehen eine Lesung von Jens Harzer, Ausschnitte der Opern »Tristan und Isolde«, »Carmen« sowie »Der Rosenkavalier« auf dem Programm und das Deutsche Theater Berlin ist mit dem Schauspiel »Ismene, Schwester von« zu Gast. Die Schwerpunkte unseres Schauspiel-Ersatzprogramms werden Soloabende und die Beckett-Trilogie sein, welche am 4., 5. & 6. Juni jeweils um 19.30 Uhr im Großen Haus Premiere feiert. Außerdem werden verschiedene Konzertformate angeboten. Im Ballett feiert die Produktion »Startbahn 2020« in zwei Teilen am 5. & 6. Juni jeweils um 19.30 Uhr im Kleinen Haus Premiere.

Ersatzprogramm 18. Mai bis 6. Juni 2020 zum Download 
Der Kartenvorverkauf beginnt am Freitag, den 15. Mai 2020 um 10 Uhr. Die Theaterkasse wird ab Freitag, den 15. Mai 2020, auch vor Ort im Theater wieder öffnen.

Das Sicherheits- und Hygienekonzept

Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Infektion mit dem Corona-Virus finden alle Vorstellungen unter strengen Schutz-und Hygienemaßnahmen statt. Einhergehend mit diesen Maßnahmen wird ein Ersatzprogramm mit stark reduzierter Anzahl an Sitzplätzen angeboten. Im Großen Haus werden 200 und im Kleinen Haus 60 Personen Platz nehmen können. Um den Theaterbesuch auch während der Corona-Pandemie sicher zu gestalten, werden folgende Maßnahmen beachtet:

  • · Das Hessische Staatstheater Wiesbaden hält sich  strikt an die Weisungen der Behörden.
  • · Alle medizinischen Empfehlungen, die die Behörden bezüglich des Umgangs und der Zusammenarbeit mit anderen Personen geben, werden umgesetzt und täglich kontrolliert bzw. entsprechend aktualisiert.
  • · Alle neuralgischen Punkte bzw. Bereiche in unseren Räumlichkeiten werden täglich gründlich gereinigt und desinfiziert.
  • · Über diese Weisungen und Empfehlungen informieren wir unsere Mitarbeiter*innen über die verfügbaren Kommunikationskanäle.
  • · Jede*r Besucher*in muss beim Kartenkauf Name, Anschrift und Telefonnummer hinterlassen. Kartenkäufer*innen von mehreren Karten sind verpflichtet die Kontaktdaten aller Kartennutzer*innen bereitzuhalten und auf Nachfrage mitzuteilen. Kartenkäufer*innen müssen einen aktuellen Personalausweis mit sich tragen.
  • · Die Plätze werden nach Reihen verkauft. Der jeweilige Platz wird am Abend vor Ort zugewiesen. Zwischen dem jeweiligen Sitznachbarn, die nicht dem gleichen Hausstand angehören, wird ein Abstand von drei Sitzplätzen einzuhalten sein. Zwischen zwei Sitzreihen wird eine Sitzreihe gesperrt sein.
  • · Innerhalb des Theatergebäudes ist das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung vorgeschrieben.
  • · Die Hygieneregeln, wie etwa die Einhaltung der Nies- und Husten-Etikette oder des Mindestabstandes von 1,5 m zu anderen Besucher*innen wie auch zum Theaterpersonal sind zu befolgen. Auf diese Regelung wird gesondert im Theatergebäude durch Aushänge und Durchsagen hingewiesen.
  • · Der Mindestabstand wird durch ein neues Einlass- sowie Wegeleitsystem gewährleistet.
  • · Der Einlassbeginn ist um 19 Uhr. Die Abendkasse öffnet um 18.30 Uhr in den Kassenhallen.
  • · Desinfektionsspender stehen im Eingangsbereich und auf den Toiletten bereit.
  • · Die Garderoben bleiben geschlossen. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden wird an ausgewiesenen Stellen die Möglichkeit zur Ablage der Garderobe bereitstellen. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden übernimmt für die Garderobe keine Haftung.
  • · Die sanitären Einrichtungen dürfen nur von einer Person genutzt werden.
  • · Der Gastronomiebetrieb wird nicht wie gewohnt im Foyer, sondern in den Kolonnaden geöffnet sein. Vorbestellungen sind nicht möglich. Das Foyer bleibt vorerst geschlossen.

Ticket-Infos:
Theaterkasse:
· Telefonisch Montag bis Freitag von 10 – 19.30 Uhr und Samstag von 10 – 14 Uhr unter der 0611.132 325
· Per E-Mail unter vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de
· Ab 15. Mai persönliche Beratung vor Ort wieder möglich

Abo-Büro und das Gruppenbüro sind nur telefonisch und per E-Mail erreichbar:

Abonnement-Büro
· Telefonisch Mo, Mi, Fr von 10 – 18 Uhr und Di + Do 10 – 19 Uhr unter der 0611.132 340
· Per E-Mail unter abonnement@staatstheater-wiesbaden.de

Gruppenbüro
· Telefonisch Montag bis Donnerstag von 9 – 16 Uhr sowie Freitag von 9 – 15 Uhr unter der 0611.132 300
· Per E-Mail unter gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de

„Hessen kulturell neu eröffnen“: Hessen stärkt den Neustart von Kunst und Kultur

Holiday on Ice - Supernova © Foto: Diether v Goddenthow
Holiday on Ice – Supernova © Foto: Diether v Goddenthow

Wiesbaden. Das Land Hessen hilft Künstlerinnen und Künstlern, Festivals und Kultureinrichtungen mit einem umfassenden Unterstützungspaket, die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen zu überstehen und den Neubeginn zu meistern. Festivals, die ihre Veranstaltungen absagen oder in den digitalen Raum verlegen müssen, erhalten Unterstützung dabei, den Einnahmeausfall zu verkraften. Freie Künstlerinnen und Künstler können Arbeitsstipendien von je 2.000 Euro erhalten. Und mit einem Programm für Kultureinrichtungen, Spielstätten sowie Künstlerinnen und Künstler unterstützt das Land den Neustart mit innovativen Ansätzen. Insgesamt stellt das Land hierfür rund 50 Millionen Euro zusätzliche Mittel bereit. Ab dem 1. Juni können Festivals und in der Künstlersozialkasse versicherte Kulturschaffende Mittel beantragen.

Kunst und Kultur elementarer Lebensbestandteil
Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn erklärt: „Für uns gilt auch und gerade in der Krise: Kunst und Kultur sind kein Luxus oder Sahnehäubchen in guten Zeiten. Kunst und Kultur sind elementarer Bestandteil unseres Lebens. Sie sind für eine vielfältige, offene, kreative Gesellschaft, für die Reflexion über unsere Welt und als Ausdrucksform von Menschen unverzichtbar. Gerade das, was den großen Wert von Kunst und Kultur definiert, macht sie in der Pandemie besonders anfällig: der direkte Austausch zwischen Menschen. Spielstätten und Veranstalter mussten früh den Betrieb einstellen und werden erst spät wieder voll durchstarten können. Wir wollen die vielfältige Kulturlandschaft Hessens als wesentlichen Bestandteil unseres Zusammenlebens in dieser schwierigen Zeit stärken. Deshalb haben wir ein umfassendes Unterstützungspaket geschnürt, ein deutliches Bekenntnis zum Wert von Kunst und Kultur gerade in schwierigen Zeiten: Wir helfen Kunstschaffenden, die Zeit der Einschränkungen zu überstehen, und nehmen die Phase in den Blick, wenn Hessens Kultur schrittweise neu eröffnet. Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam mit der Kulturstiftung einen ganz besonderen hessischen Ansatz umsetzen können: Er bietet für die verschiedenen Phasen der Krise passende Hilfsmittel; er hilft breit, schnell und unkompliziert; er macht innovative Impulse aus dem Umgang mit der Pandemie fruchtbar; und er bezieht auch die lebendige Kultur mäzenatischen Engagements in Hessen mit ein.“

Härten mit Hilfen abgefedert
„Wir haben uns bereits mit den wirtschaftlichen Soforthilfen für Solo-Selbstständige und kleine Unternehmen sowie mit dem Vereinsprogramm sehr bemüht, Härten für die Kultur abzufedern“, so Dorn weiter. „Leider hat die Große Koalition in Berlin einen Ausgleich für Lebenshaltungskosten von Soloselbstständigen in den Soforthilfen nicht zugelassen. Mir ist bewusst, dass es hier eine Lücke gibt. Wir haben unsere Arbeitsstipendien nun bewusst so gestaltet, dass sie unabhängig von Betriebsausgaben sind und auch nicht auf die Grundsicherung angerechnet werden.“

Zusammenarbeit mit Hessischer Kulturstiftung
„Ich freue mich über das wichtige Signal der Landesregierung und von Staatsministerin Dorn, Kulturschaffende in dieser Zeit nachhaltig und mit Blick in die Zukunft zu unterstützen“, erklärt Jutta Ebeling, Vorsitzende des Vorstandes der Kulturstiftung. „Die Hessische Kulturstiftung fördert seit mehr als 25 Jahren Künstler und Künstlerinnen in ihrer Arbeit, und wir wollen mit dem Verteilen der Arbeitsstipendien jetzt schnelle und unbürokratische Hilfen ermöglichen. Wir kennen die Bedeutung der internationalen Beziehungen, des Austauschs und des Knowhows, das sich mit und in Kunst vermittelt. Wenn aus der jetzigen, für uns alle angespannten Situation neue Denkansätze entstehen, neue Wirklichkeiten vermittelt oder Übergänge geschaffen werden, ist das ein lohnendes Ziel. Aber unabhängige Kunst ist ohne eine wirtschaftliche Basis unmöglich. Arbeitsstipendien für Künstlerinnen und Künstler leisten einen Beitrag zu dem wichtigen Freiraum, ohne den Kultur nicht gedeihen kann.“

Die Bestandteile von „Hessen kulturell neu eröffnen“:
Erste Phase: sofort helfen. Zusätzlich zu den bereits bekannten Soforthilfen adressiert Hessen die drängenden Probleme der Kulturfestivals, die als Großveranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt oder in den digitalen Raum verlagert werden müssen. Sofern sie dadurch in Liquiditätsschwierigkeiten geraten, erhalten sie finanzielle Unterstützung, auch zusätzlich zu einer gegebenenfalls bereits vorhandenen Landesförderung. Die maximale Höhe richtet sich nach der Zahl der verkauften Eintrittskarten im Schnitt der vergangenen drei Jahre: 2,50 Euro pro Ticket bei öffentlich getragenen Festivals, 5 Euro pro Ticket bei von gemeinnützigen Vereinen oder privaten Institutionen getragenen. Der Betrag ist auf 500.000 Euro gedeckelt. Anträge können ab dem 1. Juni und bis zum 30. November beim Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gestellt werden. Diese Hilfe speziell für Festivals ergänzt die vorhandenen Möglichkeiten, Unterstützung aus dem Hilfsprogramm für kleine Unternehmen zu erhalten, das den Veranstaltern ebenfalls offen steht.

Zweite Phase: Übergang meistern. Hessen unterstützt freie Künstlerinnen und Künstler mit Arbeitsstipendien von je 2.000 Euro. Das soll ihnen ermöglichen, neue Projekte für den allmählichen Übergang aus der Pandemie-Zeit zu erarbeiten. Es steht allen in Hessen lebenden und in der Künstlersozialkasse versicherten Kulturschaffenden offen; vergeben werden die Stipendien durch die Hessische Kulturstiftung. Die Künstlerinnen und Künstler erhalten die Möglichkeit, besondere Ergebnisse in einem digitalen Schaufenster zu präsentieren – eine zusätzliche Möglichkeit, ihre Werke trotz Pandemie einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Das Stipendium kann mittels eines einfachen Antrags mit einer kurzen Projektskizze beantragt werden; es wird nicht als Einkommen auf etwaige Grundsicherungsleistungen angerechnet. Anträge können vom 1. Juni an bei der Kulturstiftung gestellt werden.

Dritte Phase: innovativ neu eröffnen. Die Neueröffnung stellt Kultureinrichtungen und Spielstätten sowie Künstlerinnen und Künstler vor große Herausforderungen. Besonders anfangs wird es noch Einschränkungen bei den Besucherzahlen sowie Abstandsregeln und andere Auflagen geben müssen. Ungewohnte Veranstaltungsformen, kreative bauliche Veränderungen oder neue Formen der Publikumsansprache sind die nötige Antwort. „Viele dieser Innovationen werden über die Pandemie-Notlage hinaus einen künstlerischen Wert haben“, so Dorn. „Wir wollen Kulturorte, Gruppen und Künstlerinnen und Künstler dabei unterstützen, solche Brücken in die Zeit nach der Pandemie zu bauen.“

Fonds „innovativ neu eröffnen“ für Kultureinrichtungen und Spielstätten: Der Fonds soll Kultureinrichtungen mit regelmäßigem Veranstaltungsbetrieb den Übergang in die vollständige Neueröffnung erleichtern. Kinos, Konzertsäle und Musik-Locations, Soziokulturelle Zentren, Freie Bühnen, Literaturhäuser und andere kulturelle Spielstätten können etwa für die Entwicklung neuer Formate, bauliche Anpassungen oder auch die Öffentlichkeitsarbeit Unterstützung mit einem Pauschalbetrag von je 18.000 Euro erhalten. 500 Fonds-Pakete werden vergeben. Eine Kombination mit anderen Hilfen soll möglich sein, etwa den angekündigten Programmen des Bundes. Hessen wird sich auf Bundesebene für eine entsprechend flexible Ausgestaltung der dortigen Maßnahmen einsetzen. Voraussichtlich ab 1. August werden Anträge beim HMWK möglich sein.

Projektstipendien für freie Gruppen und Einzelkünstlerinnen und -künstler: In der Zeit der Pandemie sind viele neuartige Ansätze für Kulturveranstaltungen und künstlerische Formate für Vermittlung und Pädagogik und die technische Präsentation entstanden. Das Stipendium ermöglicht die Realisierung, Dokumentation und Publikation dieser Ansätze. Es stehen Mittel für 250 Gruppen in Höhe von je 18.000 Euro sowie für 1.000 Künstlerinnen und Künstler in Höhe von je 5.000 Euro bereit. Er wird über die Hessische Kulturstiftung abgewickelt. Eine Fachjury beurteilt die Einreichungen. Zusätzlich setzen wir auf die Expertise hessischer Kulturinstitutionen und die Verstärkungsmöglichkeit der Stipendien durch private Mittel. Wenn diese über eigene Mäzene und Sponsoren zusätzliches Geld einwerben, können sie Künstlerinnen und Künstler, denen sie besonders verbunden sind, direkt für Stipendien empfehlen; in diesen Fällen kofinanziert das Land die Hälfte des Stipendiums bis zur Höhe der ansonsten zur Verfügung stehenden Beträge.

„Künstlerinnen und Künstler, die in der zweiten Phase ein Arbeitsstipendium erhalten haben, können mit ihren dort erarbeiteten Konzepten im Rahmen der dritten Phase Mittel für die Realisierung beantragen“, erläutert Ministerin Dorn. „Damit eröffnen wir die Möglichkeit für eine nachhaltige Förderung einmal entwickelter künstlerischer Ansätze.“

Corona-Kulturpaket 

Designpreis Rheinland-Pfalz – bis zum 31. Juli 2020 können Projekte aus allen Bereichen der visuellen Kommunikation zum Designpreis eingereicht werden

Laut Mitteilung der IHK Rheinhessen, Mainz, können in der derzeitigen Bewerberphase für den Designpreis Rheinland-Pfalz Unternehmen, Designer oder Studenten ihre Projekte im Bereich Kommunikationsdesign noch bis zum 31. Juli 2020 einreichen.

Der Designpreis wird vom Wirtschaftsministerium vergeben – im jährlichen Wechsel auf den Gebieten Produktdesign und Kommunikationsdesign verliehen. In diesem Jahr sind Arbeiten aus dem Bereich Kommunikationsdesign gefragt. Durchgeführt werden der Wettbewerb sowie die Preisverleihung mit Ausstellung und Publikation von descom – Designforum Rheinland-Pfalz.

Zugelassen werden Projekte aus allen Gestaltungsbereichen des Kommunikations- und Mediendesigns, die zwischen 2018 und 2020 entstanden sind und zwar in folgenden Kategorien:

  • Corporate Design (Logos, Erscheinungsbilder …)
  • Editorial Design (Bücher, Magazine, Jahresberichte, Imagebroschüren, Kalender …)
  • Digital Design (Games, Apps, Websites, Interface Designs, Mixed Media …)
  • Illustration (freie, werbliche oder redaktionelle Illustration …)
  • Fotografie (freie, werbliche oder redaktionelle Fotografie …)
  • Bewegtbild (Kurzfilme, Musikvideos, Dokumentationen, Animationen …)
  • Kommunikation im Raum (Ausstellungs- und Messedesign, Leitsysteme, Installationen …)
  • Design Studies & Research (forschende Designleistungen, innovative Designkonzepte und -studien)

Zugelassen sind Projekte, die für einen rheinland-pfälzischen Auftraggeber ausgeführt wurden (dabei kann die Designleistung national wie international erbracht worden sein) oder kreative Leistungen, die von Dienstleistern in Rheinland-Pfalz erarbeitet wurden.

Studierende und Fachschüler aller Fachdisziplinen, die an einer rheinland-pfälzischen Hochschule oder Fachschule studieren/studiert haben oder die in Rheinland-Pfalz ansässig sind, können zudem im Bereich „Design Talents“ am Wettbewerb teilnehmen. Zugelassen sind Semesterprojekte, Forschungs- und Abschlussarbeiten sowie Promotionen aus den beschriebenen Kategorien, die seit Januar 2018 an Hochschulen (Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten) oder Fachschulen realisiert wurden.

Die Teilnahmebedingungen können im Internet unter www.descom.de heruntergeladen werden.

Fasanerie öffnet mit Einschränkungen wieder – Kostenlos-Tickets zuvor online oder bei der Tourist-Info besorgen!

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Ab Montag, 11. Mai, heißt der Tier- und Pflanzenpark Fasanerie seine Besucherinnen und Besucher wieder willkommen – allerdings mit einigen Einschränkungen und unter der Einhaltung der derzeit geltenden Sicherheitsvorgaben.

Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen bleibt die Fasanerie bis auf Weiteres geschlossen.

„Für viele Familien waren die vergangenen Wochen ein echter Kraftakt. Daher freut es mich umso mehr, dass wir nach den Spielplätzen nun auch wieder die Fasanerie – nach wie vor kostenfrei – der Öffentlichkeit und vor allem den Kindern in unserer Stadt zugänglich machen können“, so Umweltdezernent Andreas Kowol.

Damit die Gäste ihren Besuch planen können und unnötige Wartezeiten und Verdichtungen im Eingangsbereich vermieden werden, hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH kurzfristig ein System mit kostenlosen Eintrittskarten zum kommenden Montag eingeführt. Die Tickets berechtigen zum Fasaneriebesuch an dem jeweils aufgedruckten Tag und für ein bestimmtes Zeitfenster. Der Einlass erfolgt in zweistündigen Zeitfenstern, das heißt von 9 bis 11 Uhr, 11 bis 13 Uhr und so weiter. Die Gäste können dann innerhalb des aufgedruckten Zeitraums, zum Beispiel um 9, 9.30 oder 10 Uhr in den Park kommen. Es wird gebeten, die Dauer des Aufenthalts in der Fasanerie auf drei Stunden zu beschränken, damit auch andere Personen eine Chance auf einen Parkbesuch haben. Zur Einhaltung der gültigen Abstands- und Hygieneregeln muss die Besucherzahl für den Park auf 500 Personen zum gleichen Zeitpunkt beschränkt werden.

Die Tickets können im Vorfeld in der Tourist Information, Marktplatz 1, während der Öffnungszeiten Montag-Samstag von 10 bis 18 Uhr abgeholt werden oder online über www.wiesbaden.de/fasanerie als print@home-Ticket abgerufen werden.

Hierbei muss der Besucher im System die Anzahl der gewünschten Tickets eingeben (maximal zehn Tickets pro Emailadresse pro Einlasszeit). Pro Person, also auch für jedes Kind, ist ein Ticket in Papierform zum Einlass erforderlich. Die Tickets berechtigen zum kostenfreien Eintritt in die Fasanerie und müssen dort vorgezeigt werden.

Mit der Ticketlösung wird sowohl dem geltenden Recht der Steuerung der Besucheranzahl als auch den Interessen der Besucherinnen und Besucher Rechnung getragen, Klarheit über den Zugang in die Fasanerie zu haben und die Wartezeiten möglichst gering zu halten. „Trotz des Mehraufwandes für Tickets, Sicherheitsfirma und häufigerer Reinigung der Sanitäranlagen bleibt der Eintritt in die Fasanerie weiterhin kostenlos. Dies hat der Verwaltungsstab der Landeshauptstadt Wiesbaden auf Grundlage des erarbeiteten Konzeptes zur Öffnung der Fasanerie durch die Übernahme der zusätzlichen Kosten in Höhe von 20.000 Euro beschlossen“, freut sich der Leiter des Verwaltungsstabes Corona, Bürgermeister Dr. Oliver Franz.

Sollte es trotz des Ticketsystems zu längeren Warteschlangen kommen, wird um Verständnis und Flexibilität gebeten. Ebenso wird um Verständnis gebeten, dass aufgrund der derzeitigen landesweiten Vorgaben vorerst keine öffentlichen Fütterungen und keine naturpädagogischen Angebote stattfinden können. Der zentrale Spielplatz und die dezentralen Spielbereiche sind nach aktueller Rechtsverordnung des Landes Hessen in Zoos zurzeit noch gesperrt. Sollten sich hier Änderungen ergeben, wird rechtzeitig darüber informieren. Der Tierparkshop ist geöffnet und der Futtermittelverkauf erfolgt weiterhin durch den Förderverein, unter Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen.

In der Fasanerie gelten die gleichen Abstands- und Hygieneregeln wie in allen anderen öffentlichen Bereichen. Darunter zählen das Händewaschen vor und nach dem Fasaneriebesuch sowie das Halten eines Abstandes von mindestens 1,5 Metern zu den nicht zur eigenen Besuchsgruppe gehörenden Mitmenschen.

Aufgrund der geringen Anzahl an Parkplätzen wird empfohlen, auf eine Anreise mit dem Pkw abzusehen und die ESWE-Buslinie 33 zu nutzen, die unter der Woche tagsüber im 20-Minuten-Takt verkehrt.

Die Fasanerie bittet alle Besucherinnen und Besucher um Einsicht und Verständnis zu den umgesetzten und notwendigen Einschränkungen und freut sich auf Ihren Besuch.

Fasanerie

Museum Giersch startet ab dem 12. Mai wieder den Ausstellungsbetrieb Meisterwerk der Portraitkunst

Museum Giersch. © Foto: Diether v. Goddenthow
Museum Giersch. © Foto: Diether v. Goddenthow

FRANKFURT. Am 12. Mai ist es soweit – das Museum Giersch der Goethe-Universität öffnet seine Ausstellung „Die Welt im BILDnis. Porträts, Sammler und Sammlungen in Frankfurt zwischen Renaissance und Aufklärung“.

Die Ausstellung sollte eigentlich am 26. März 2020 eröffnet werden. Dazu kam es leider nicht mehr. Die Vernissage musste in Folge der Corona-Pandemie abgesagt werden. Ab dem 12 Mai öffnet das Museum Giersch der Goethe-Universität seine Tore und macht die Schau der Öffentlichkeit im Rahmen der Hygieneschutzmaßnahmen zugänglich.

Zur Ausstellung
Die Faszination des Porträts, die sich in unserer Gegenwart in massenhaft digital verbreiteten Porträts und „Selfies“ ausdrückt, hat Tradition. Die Ausstellung blickt in die Geschichte und widmet sich der Bildniskunst in Frankfurt von der Renaissance bis zur Aufklärung. Sie zeigt Meisterwerke der Porträtkunst, die dem Patriziat der Familie Holzhausen und der gebildeten Oberschicht wie dem Arzt oder Naturforscher Johan Christian Senckenberg zur Repräsentation dienten. Zu sehen sind neben Gemälden druckgraphische Porträts, die vor der Erfindung der Fotografie die einzige Möglichkeit zur Vervielfältigung und Verbreitung lieferten. Als Sammelobjekt hochgeschätzt, dienten sie durch ihre ursprüngliche Präsentation in geklebten Porträtalben der Welterschließung und der Vermittlung von Wissen.

Conrad Faber von Kreuznach: Doppelbildnis des Justinian von Holzhausen und seiner Frau Anna, 1536 Mischtechnik auf Lindenholz Städel Museum, Frankfurt am Main
Conrad Faber von Kreuznach: Doppelbildnis des Justinian von Holzhausen und seiner Frau Anna, 1536 Mischtechnik auf Lindenholz Städel Museum, Frankfurt am Main

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Städel-Kooperationsprofessur und Studierenden am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität. Der Ausstellungsrundgang spiegelt mit seiner abwechslungsreichen Auswahl von 42 Gemälden und 105 Druckgraphiken die soziale Ordnung der ständisch organisierten Gesellschaft Frankfurts vom 16. bis 18. Jahrhundert wider. Ausstellung und Katalog vermitteln die Ergebnisse mehrjähriger universitärer Forschungsarbeit und eröffnen faszinierende Perspektiven auf das neuzeitliche Porträt und seinen sozialen Gebrauch.

Um die Sicherheit aller Besucher*innen und Mitarbeiter*innen unseres Haus zu gewährleisten, sind im Haus Hygiene- und Schutzmaßnahmen einzuhalten. Die Kasse im Eingang ist mit einem Glasschutz ausgestattet. Ein Wegeleitsystem, das durch das Haus führt, ist installiert. Maximal 15 Personen ist es gestattet, sich in der Ausstellung aufzuhalten. Es ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen und auf einen Mindestabstand von 2 Metern zu achten. Der Ausstellungsbesuch ist ohne vorherige Anmeldung möglich. Wir bitten um Verständnis für etwaige Wartezeiten.

Da leider keine Führungen und Veranstaltungen möglich sind, wird das Museum einen Film anbieten, in dem der Kurator Prof. Dr. Jochen Sander, eine Einführung in die Ausstellung gibt. Dieser Film ist im Museum und auf der Homepage des Museums zu sehen. Weitere Informationen finden sich auf den Plattformen Facebook und Instagram.

Museum Giersch der Goethe-Universität,
Schaumainkai 83
60596 Frankfurt am Main
Eintritt: Erwachsene 6,- € / Ermäßigt 4,- €. Personen unter 18 Jahren haben freien Eintritt.

Öffnungszeiten: Di–So 10–18 Uhr, Mo geschlossen
An Feiertagen 10–18 Uhr geöffnet: 21.5., 31.5., 1.6., 2.6. und 11.6.2020