Am eigenen Schopf aus der posttraumatischen Erschöpfung ziehen – Stark wie Phönix

stark-wie-ein-Phönix.coverAls Lena – zur Zeit in stationärer psychotherapeutischer Behandlung –  das zunächst von ihr als „Wieder so’n Psychoratgeber!“ skeptisch beäugte Werk „Stark wie ein Phönix“ nicht mehr aus der Hand geben wollte, weil sie sich darin festgelesen hatte, wusste ich: Michaela Haas Buch hat bestanden, hat genau den Nerv gleichsam posttraumatisch Erschöpfter hilfreich getroffen.
Michaela Haas beginnt zunächst bei sich selbst, erzählt die Geschichte ihres lang andauernden Totalzusammenbruchs und Neuanfangs, aber auch ihre Erkenntnis aus diesen dunklen Tagen, nämlich: warum manche traumatisierte Menschen allen Widrigkeiten und Hindernissen zum Trotz es schaffen, wieder auf die Beine zu kommen, und andere weniger? Die Autorin ging diesem unterschiedlichen Resilienz-Verhalten anhand von Interviews mit führenden Trauma-Psychologen und anhand 12 eindrucksvoller Porträts von von Schicksalsschlägen gezeichneter und wieder erstarkter Menschen nach. Sie erkundete anhand  dieser Fakten, wie Menschen ihre Resilienzkräfte entwickeln, und wie jeder von uns nach seelischen Verwundungen  einen Zugang zu seinen Widerstandskräften (wieder-)finden und /oder durch neue Denkansätze, veränderte Verhaltensweisen und effektive Übungen trainieren kann. Mitunter sind es ganz einfache Dinge, etwa eine Perspektivenänderung, die uns die Tür zu unseren Kräften weisen. Michaela Haas Werk „Stark wie ein Phönix. Wie wir unsere Resilienzkräfte entwickeln und in Krisen über uns hinauswachsen“ ist ein wirklich hilfreicher,  lesenswerter „Leuchtturm“ inmitten des  Psycho-Ratgeberangebots. Michaela Haas Werk  kann Menschen, nicht nur während  einer  posttraumatisch bedingten Krise wie einem Burnout,  wertvolle, wissenschaftlich untermauerte   Erkenntnisse und Denkansätze liefern, stark wie ein Phönix zu werden, um möglichst erst gar nicht auszubrennen.

Diether v. Goddenthow (rhein-main.eurokunst.com)

Jäger und Sammler – Vom Ende einer Kultur – Hessisches Landesmuseum Wiesbaden ab 27.09.2015

© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden
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Die Natur bietet dem Menschen alles was er zum Leben braucht. Doch nur noch wenige Kulturen haben die Fähigkeit das Angebot in seiner Fülle so zu nutzen, dass der Naturhaushalt keinen extremen Schaden erfährt.

Die Naturhistorischen Sammlungen des Museums Wiesbaden geben mit ihrer aktuellen Sonderausstellung „Jäger und Sammler – Vom Ende einer Kultur“ vom 27. September 2015 bis zum 22. Mai 2016 Einblicke in das Leben und die Umwelt dieser Gesellschaften. Beispielhaft wird in drei Ausstellungsälen mit großen Dioramen ein Eindruck von der südafrikanischen Kalahari, dem australischen Outback und dem Amazonasregenwald vermittelt. Taschen aus Vogelnestern und messerscharfe Klingen aus Steinen, Schmuckgegenstände aus Federn und Nüssen, Speere und Pfeile aus leichtem Holz sind nur einige der über 300 Ausstellungsstücke, die als Leihgaben in die Ausstellung kamen oder aus der völkerkundlichen Sammlung des Museums Wiesbaden stammen.

© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden
© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden

So hat das Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig aus ihren bedeutenden Sammlungen einen Bogen der Andamanen und historische Bumerangs der Aborigines ausgeliehen. Ein Modell eines Eskimokanus aus Originalmaterialien kommt aus Mannheim von den Reiss-Engelhorn-Museen. Einen Großteil der Objekte brachte der Wiesbadener Werner Hammer von seinen Expeditionen mit. Er lebte viele Jahre bei den Menschen in den Urwäldern Südamerikas und anderer Regionen. Bereits als Jugendlicher entwickelte sich sein Interesse für indigene Völker und so studierte er alle ihm zur Verfügung stehende Literatur. Mit 20 Jahren reiste er erstmals alleine tief in den Amazonas. Alle weiteren Expeditionen unternahm er mit seiner Frau Marion Dirksen. Für die Ausstellung stellt Werner Hammer nicht nur seine mitgebrachten Alltags- und Kultgegenstände und Fotografien zur Verfügung. Im Kuratorenteam entwickelte er mit den Mitarbeitern des Museums auch das Konzept der Ausstellung und brachte sein Wissen und seine Erfahrungen ein. „Für diese Menschen und ihre Kultur gibt es in unserer Welt immer weniger Platz“, sagt Hammer. Unter welchen Bedingungen eine Vielfalt an Jäger- und Sammlerkulturen erhalten bleiben können, wird in der Ausstellung auch zum Thema gemacht.

Alle in der Ausstellung vertretenden Gesellschaften, wie die San und Pygmäen Afrikas, die Avá Guajá und Inuit Amerikas, die Stämme der Aborigines in Australien und die Semang Asiens leben heute im Kontakt mit der modernen Welt, und das zumeist unfreiwillig. Straßen, Erdölpumpen und Plantagen breiten sich in ihrem Lebensraum aus und zerstören die natürlichen Lebensgrundlagen. Fanatische Missionare tragen mit dazu bei, ihre Kultur zu vernichten.

© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden
© Hessisches Landesmuseum Wiesbaden

In Mittel- und Nordeuropa traten vor 7500 Jahren Ackerbau und Viehzucht ihren Siegeszug an und verdrängten nach und nach die Jäger- und Sammlerkulturen. Mit einem Rückblick auf die Frühgeschichte macht die Ausstellung auf diese Kulturen aufmerksam, die über die längste Zeit der Geschichte die bestimmende Lebensform der Menschen war. Im Fokus stehen dabei die von Prof. Dr. Thomas Terberger erforschten Pferdejäger von Wiesbaden-Igstadt. Sie lebten vor etwa 23 000 Jahren, also noch während der letzten Kaltzeit. Die Ausgrabungen förderten auch Schmuck aus fossilen Muscheln und Schnecken zutage und lassen eine vielseitige Kultur erkennen. Die Leihgaben stammen aus den Sammlungen des Stadtmuseums Wiesbaden. Die letzten Jäger- und Sammlerkulturen Europas sind schließlich Gegenstand der Forschung von Wolfram Viel, der in der Ausstellung einen besonderen Fundplatz der nordwesteuropäischen Ertebølle-Ellerbek-Kultur aus der Zeit vor etwa 7000 Jahren vorstellt.

Heute leben lokale Gemeinschaften von Jägern und Sammlern meist nur noch in extra für sie geschaffenen Reservaten oder in Gebieten,die bis jetzt aus ökonomischer Sicht für die Welt uninteressant waren. Die dort lebenden Menschen sollten selber entscheiden können, ob sie weiterhin isoliert ihre Kultur pflegen oder sie mit der Außenwelt Kontakt haben möchten. Mit der Ausstellung möchten die Kuratoren auf ihre Lebensweise aufmerksam machen und dazu beitragen, dass ihnen der Raum gelassen wird, der ihnen zusteht.

Führungen und Veranstaltungen zur Ausstellung
Führungstermine
Donnerstags um 18:00 Uhr und sonntags um 11:00 Uhr laden wir Sie zu öffentlichen Führungen durch die Naturhistorischen Sammlungen und die Sonderausstellung Jäger und Sammler ein.
Die aktuellen Themen finden Sie im Veranstaltungskalender der Interseite. Hier können Sie auch die Termine entnehmen, an denen Werner Hammer durch die Ausstellung führt.

Vorträge
Di 13 Okt 2015, 18:00 Uhr
Die Asmat in Papua, Sammler und Jäger im Aufbruch in die Moderne
Mit Prof. Dr. Gunter Konrad, Mönchengladbach

Di 8 Dez 2015, 18:00 Uhr
Die Pferdejäger von Wiesbaden
Mit Prof. Dr. Thomas Terberger, Greifswald

Di 9 Feb 2016, 18:00 Uhr
Die Ureinwohner von Australien
Mit Dr. Scheps-Bretschneider, Leipzig
Exkursionen

Sa 17 Okt 2015, 14:00 – ca. 17:00 Uhr
Pferdejäger und Muschelsammler – Geologisch-archäologische Wanderung zum altsteinzeitlichen Fundplatz Wiesbaden-Igstadt
Mit Prof. Dr. Thomas Terberger, Hannover und Dr. Michael Weidenfeller, Wiesbaden
Treffpunkt: 14:00 Uhr, Bushaltestelle „Am Wiesenhang“ (Linie 23), in der Susannastraße, Wiesbaden-Igstadt

Angebote für Schulen und Familien
Sa 10 Oktober, 11:00 – 13:30 Uhr
Museumswerkstatt für Kinder: Auf den Spuren von Jägern und Sammlern: Blasrohre bauen und damit schießen

So 15 November, 11:00 – 14:00 Uhr
Offenes Atelier für Kinder und Familien in der Ausstellung Jäger und Sammler

Sa 21 November, 11:00 – 13:30 Uhr
Museumswerkstatt für Kinder: Auf den Spuren von Jägern und Sammlern: Masken, Gesichtsbemalung und mehr herstellen

Ort:

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum 
für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
Fon 0611 ⁄ 335 2250
Fax 0611 ⁄ 335 2192

Clemens Meyer wird 2016 Mainzer Stadtschreiber

Neuer Mainzer Stadtschreiber gewählt: Clemens Meyer
wird 32. Träger des Literaturpreises von ZDF, 3sat und
der Stadt Mainz

Clemens Meyer Foto: Gaby Gerster
Clemens Meyer Foto: Gaby Gerster

Meyer folgt Feridun Zaimoglu / Amtseinführung im Februar 2016 Clemens Meyer wird der Mainzer Stadtschreiber des Jahres 2016. Meyer, 1977 in Halle an der Saale geboren und wohnhaft in Leipzig, ist der 32. Träger des renommierten Literaturpreises. Zum ersten Mal wurde der Mainzer Stadtschreiber-Preis 1985 an die Schriftstellerin Gabriele Wohmann verliehen. Clemens Meyer wird, wie sein Vorgänger Feridun Zaimoglu, gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenberg-Museum beziehen. Die Verleihung des mit 12 500 Euro dotierten Preises ist für Februar 2016 geplant. Oberbürgermeister Michael Ebling zur Wahl der Jury: „Clemens Meyer verkörpert den im Osten zur Wendezeit aufgewachsenen Autoren, der sich oftmals weit abseits der herkömmlichen Genese eines Schriftstellers bewegte – er atmet den talentierten Autor, der abseits piefiger Konventionen sehr eigene Wege beschritten hat – und diese ausdrucksstark, wortgewaltig und gegen viele Widrigkeiten mit großem Erfolg in die deutsche Gegenwartsliteratur hineingepflanzt hat. Meyer wandelt als Typ wie als Literat nicht selten auf unbekannteren Pfaden – gerade dies macht ihn umso interessanter, zumal ihm im Leben wenig auf dem polierten Silbertablett angereicht wurde: ein Schriftsteller abseits gängiger Konventionen mit ganz eigenen Neigungen und Blickwinkeln. Dies passt in unsere junge, umtriebige Stadt – Clemens Meyer wird in Mainz zahlreiche Andockpunkte finden, welche Aufenthalte für ihn lohnend und inspirierend machen. Wir freuen uns, dass er zum Stadtschreiber 2016 avanciert!“

Clemens Meyer kennt sich aus in den abseitige Gefilden unserer Gesellschaft. Als „Meister des Ungeschönten“ bezeichnete ihn die „Neue Zürcher Zeitung“. Präzise und einfühlsam erzählt Meyer von prekären Existenzen, Freundschaften am Abgrund, von Bier, Gewalt und Boxen, zart und traurig, kämpferisch und berührend, so die Jury. Zugleich ist Meyer ein luzider Kenner der Literatur, ein souveräner Stilist. Mit seinem Debütroman „Als wir träumten“ gelang ihm 2006 ein sensationeller Überraschungserfolg, der auch als Theaterstück und als Verfilmung Eindruck machte. Meyer, 1977 in Halle an der Saale geboren und im Arbeiterviertel Leipzig-Ost aufgewachsen, wollte schon als Kind Schriftsteller werden. Die Zeit der Wende um 1989 erlebte er als „Tanz auf den Trümmern“. Meyer studierte von 1998 bis 2003 am Deutschen Literaturinstitut Leipzig – unterbrochen von einem Gefängnisaufenthalt. Sein Studium finanzierte er mit Stipendien und mit der Arbeit als Möbelpacker, Gabelstaplerfahrer und Wachmann. 2006 erschien sein erster Roman, mit autobiografischen Bezügen: „Als wir träumten“.

Die nacht-die lichterHier beschreibt er ein wildes Leben zwischen Techno-Partys, Drogen, Bier und Tätowierungen. 2015 wurde der Debütroman von Regisseur Andreas Dresen verfilmt. 2008 erschien der Kurzgeschichtenband „Die Nacht, die Lichter“, für den er den Preis Pressemitteilungen Stadt Mainz Seite 3 24.09.2015 der Leipziger Buchmesse erhielt. Neben seiner Arbeit als Schriftsteller war Meyer als Gastdozent am Leipziger Literaturinstitut tätig.

GewaltenSein drittes Buch „Gewalten. Ein Tagebuch“ (2010) versammelt Erzählungen, die in chronologischer Reihenfolge das Jahr 2009 abbilden. Zocker, Loser, Barbesucher, Amokläufer und Menschen in der Psychiatrie lässt Meyer hier zu Wort kommen. 2013 kam sein Roman „In Stein“ heraus, der sich mit Sexarbeit, Zwangsprostitution und den wirtschaftlichen Verwicklungen und Skandalen der Leipziger Realität der 1990er Jahre beschäftigt. 2015 hatte Meyer die vielbeachtete Poetik-Dozentur an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main inne, die den Titel „Der Untergang der Äktschn GmbH“ trug.

Clemens Meyer, der in Leipzig lebt, sich ebenso mit Theater wie mit der Bildenden Kunst beschäftigt, ist stolz auf seinen tätowierten Körper, liebt den Galoppsport ebenso wie Fußball. Er ist mit zahlreichen Preisen geehrt worden.

Meyer wird – wie seine Vorgänger Feridun Zaimoglu, Judith Schalansky und Peter Stamm – gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die komplett sanierte – Stadtschreiberwohnung im Mainzer GutenbergMuseum beziehen. Die Verleihung des mit 12.500 Euro dotierten Preises findet voraussichtlich im Februar 2016 statt.

Bisherige Auszeichnungen für Clemens Meyer (u.a.)
2001 MDR-Literaturpreis
2002 Literaturstipendium Sächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
2006 Rheingau Literatur Preis
2007 Förderpreis zum Lessing-Preis des Freistaates Sachsen, Clemens-Brentano-Preis Märkisches Stipendium für Literatur
2008 Preis der Leipziger Buchmesse
2013 Finalist „Shortlist“ Deutscher Buchpreis mit Im Stein
2014 Bremer Literaturpreis
2015 Deutscher Drehbuchpreis für In den Gängen, zusammen mit Thomas Stuber

Eva Padberg kommt für Kinderkrebshilfe Mainz e.V. ins Landesmuseum am 10. Okt.15

© massow-picture
© massow-picture

„Elektronische Musik. Benefiz“ für die Kinderkrebshilfe Mainz. e.V.

Feiern für die gute Sache: Am 10. Oktober 2015 findet eine große Benefizveranstaltung mit Top Acts der elektronischen Musikszene statt, deren Erlös der Kinderkrebshilfe Mainz e.V. zugute kommt. Die ungewöhnliche Location ist das Landesmuseum Mainz, das hierfür ein einzigartiges historisches Ambiente bietet.

Die Idee stammt von Manfred Haupt, der aufgrund persönlicher Erfahrungen die Initiative für diese Benefizveranstaltung übernahm. Der professionelle Partner an seiner Seite ist „Elektronische Musik“, alias der ehemalige Wiesbadener Clubbesitzer René Romahn. Als Hauptakt haben Eva Padberg und ihr Mann Niklas als DJ Duo „Dapayk & Padberg“ ihren Live-Auftritt zugesagt. Für Stimmung werden darüber hinaus Phil Fuldner sowie Marc DePulse feat. Boe van Berg (LIVE), Anna Reusch, Chris Gruber, Benjamin Marvasti, Kleinkind B2B Max Lián, Patrick Gliesche und Chris de la Roca die ganze Nacht über sorgen.

Eine Lightshow und Beamerprojektionen werden das barocke Gebäude des Landesmuseums Mainz in ganz neuem Licht erscheinen lassen. Zeitgenössische elektronische Musik trifft auf Geschichte. Euch erwartet ein unvergesslicher Abend ab 20:00 Uhr bis in die frühen Morgenstunden.

Der Erlös der Benefizveranstaltung wird der Kinderkrebshilfe Mainz e.V. gespendet. Die limitierten Eintrittskarten sind unter anderem im Museum erhältlich, also schnell zugreifen.

‚Die Macht des Keltenfürsten‘ Führung im Archäologischen Museum Frankfurt am 27.09.15

Das Programm des Archäologischen Museums Frankfurt

Simone Ganss berichtet über den Keltenfürsten aus Oberrad
(pia) Frankfurts bedeutendster Grabfund aus der Hallstattzeit wurde beim Bau der A661 im Stadtteil Oberrad 1966/67 entdeckt und archäologisch untersucht. Um 700 v. Chr. wurde hier ein Mann von außergewöhnlich hohem Rang bestattet. Davon zeugte ehemals ein monumentaler Hügel von 36 Metern Durchmesser und 3,5 Metern Höhe, den man über der Grabkammer des sogenannten „Keltenfürsten“ errichtet hatte.

AMF_Trinkgeschirr des Frankfurter Keltenfürsten-700 v-Chr© Archäologisches Museum Frankfurt
AMF_Trinkgeschirr des Frankfurter Keltenfürsten-700 v-Chr© Archäologisches Museum Frankfurt

Als Insignien der Macht gelten die Grabbeigaben wie Schwert mit Scheide und Ortband. Sie kennzeichnen den verstorbenen als Krieger, während das Trink- und Speisegeschirr auf einen Gastgeber hinweisen, der gesellschaftliches und politisches Leben zu vereinen und zu lenken wusste. Die Macht des Keltenfürsten in der Zeit der Hallstattkultur im Rhein-Main-Gebiet erläutert Simone Ganss am Sonntag, 27. September, um 11 Uhr, anhand der kostbaren Grabbeigaben. Interessierte Besucher treffen sich im Foyer des Archäologischen Museums. Es gilt der reguläre Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Die Führung ist kostenlos.

Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag
10 – 18 Uhr
Mittwoch 10 – 20 Uhr
Montag geschlossen

Das Museum ist geöffnet
3. Oktober 2015
(Tag der deutschen Einheit)
25. und 26. Dezember 2015
(Weihnachten)

Ort:
Archäologisches Museum
Karmelitergasse 1
60311 Frankfurt am Main

Griechisch-römische Modenschau beim SATOURDAY im Archäologischen Museum Frankfurt am 26.09.15

Programm des Archäologischen Museums

Eos, die Göttin der Morgenröte, raubt Tithonos. © Archäologisches Museum Frankfurt
Eos, die Göttin der Morgenröte, raubt Tithonos. © Archäologisches Museum Frankfurt

(pia) Welche Kleider die Leute vor mehr als 2.000 Jahren schön fanden, zeigen die aufwendig bemalten Vasen aus der griechischen Antike und die prachtvollen römischen Steindenkmäler in der Dauerausstellung des Archäologischen Museums. Nach einem gemeinsamen Museumsrundgang können Kinder ab acht Jahren und Erwachsene beim SATOURDAY am 26. September, von 14 bis 15.30 Uhr, unter Anleitung mit vorbereiteten Stoffen eine griechisch-römische Modenschau veranstalten. Der Eintritt inklusive Rundgang und Modenschau ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag
10 – 18 Uhr
Mittwoch 10 – 20 Uhr
Montag geschlossen

Das Museum ist geöffnet
3. Oktober 2015
(Tag der deutschen Einheit)
25. und 26. Dezember 2015
(Weihnachten)

Ort:
Archäologisches Museum
Karmelitergasse 1
60311 Frankfurt am Main

Podiumsdiskussion im Rahmen der Interkulturellen Woche Mainz: „Keine Zukunft ohne Gleichberechtigung?!“ am 28.09.15

© Stadt Mainz
© Stadt Mainz

(rap) – Gesellschaftliche Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund in Rheinland-Pfalz

Im Rahmen der Interkulturellen Woche findet am Montag, 28. September 2015, 18.30 Uhr im Rathaus Mainz (Ratssaal) eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Keine Zukunft ohne Gleichberechtigung?!“ statt. Hierbei geht es um die gesellschaftliche Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund in Rheinland-Pfalz.

Im Rahmen der Diskussion werden Vertreter/innen aus Politik und Gesellschaft Stellung zur Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund beziehen: Welche Chancen und Herausforderungen bestehen? Was sind zukunftsweisende Lösungen und Konzepte?
Den Grußworten von Süleyman Taner (Vorsitzender des Beirats für Migration und Integration) folgt eine Einführung in das Thema durch Prof. Dr. Franz Hamburger.

Podiumsgäste der Diskussionsrunde sind:
Kathrin Anklam-Trapp, MdL (SPD)
Daniel Köbler, MdL (Bündnis 90/Die Grünen)
Gerd Schreiner, MdL (CDU)
Roland Graßhoff (Initiativausschuss für Migrationspolitik RP)
Peimaneh Nemazi-Lofink (Integrationsbeauftragte/GEW)
Moderation: Yunus Emre, Ferhat Epik sowie Isabel Stipp.

Erntefest mit Herbstmarkt im Freilichtmuseum Hessenpark am 3. u. 4. Oktober

Erntefest mit Herbstmarkt
3. und 4. Oktober 2015, 11 bis 17 Uhr
Der Herbstmarkt hat analog zum Museum von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Beim Erntedankfest: Frisch vom Feld in die Dämpfkolonne: Die Hessenpark-Kartoffeln erfreuen sich bei den Besuchern großer Beliebtheit und werden in rauen Mengen verzehrt. Foto: Harald Kalbhenn
Beim Erntedankfest: Frisch vom Feld in die Dämpfkolonne: Die Hessenpark-Kartoffeln erfreuen sich bei den Besuchern großer Beliebtheit und werden in rauen Mengen verzehrt. Foto: Harald Kalbhenn

Das Erntefest gehört zu den schönsten und beliebtesten Traditionen im Hessenpark. Seit den Anfängen des Freilichtmuseums wird jährlich mit Ernte- und Handwerksvorführungen, Speis und Trank das Ende des Sommers gefeiert. So auch in diesem Jahr! Am 3. und 4. Oktober wartet auf die Besucher ein buntes Programm für Jung und Alt.

Die Flöther Dampflokomobile kommt am 3. Oktober erstmals seit Jahren wieder zum Einsatz. Foto: Harald Kalbhenn
Die Flöther Dampflokomobile kommt am 3. Oktober erstmals seit Jahren wieder zum Einsatz. Foto: Harald Kalbhenn

Zu den besonderen Attraktionen gehört diesmal die hessenparkeigene Flöther Dampflokomobile, die nach langer Reparaturzeit erstmals wieder zum Einsatz kommt. 450 Arbeitsstunden hat Michael Luft, der stellvertretende Betriebsleiter im Feld- und Grubenbahnmuseum der Grube Fortuna bei Oberbiel, zusammen mit Frank Asmus und Wolfgang Weber in die Restaurierung der Lokomobile gesteckt. Nachdem der Kessel die Wasserdruckprüfung bestanden hat und die Abnahme durch den TÜV Hessen erfolgt ist, steht dem Einsatz der eindrucksvollen Dampfmaschine nun nichts mehr im Wege. Die Instandsetzung wurde mit Hilfe einer Spendenaktion des Förderkreises finanziert. Alle Spender sind zum Dank am Samstag um 11 Uhr zur feierlichen Inbetriebnahme eingeladen. Zu den Ehrengästen gehört natürlich auch Michael Luft, der mit seinen Männern viele Ersatzteile – ob aus Blech oder Messing – selbst gefertigt hat.

Der Herbst gehört zu den schönsten Jahreszeiten im Freilichtmuseum Hessenpark. Gefeiert wird er mit einem großen Erntefest. Foto: Harald Kalbhenn
Der Herbst gehört zu den schönsten Jahreszeiten im Freilichtmuseum Hessenpark. Gefeiert wird er mit einem großen Erntefest. Foto: Harald Kalbhenn

Im Rahmen des Erntefests können Museumsgäste den Dreschvorgang, bei dem die Körner aus den Getreideähren gewonnen werden, live miterleben. Pro Tag werden mehrere Leiterwagen Roggengarben ausgedroschen. Auch lässt sich beobachten, wie die Getreidekörner mit einer kleinen Windfege von der Spreu getrennt werden. Ein weiteres Highlight ist die Strohseilherstellung in der Hofanlage aus Emstal-Sand: Aus den alten Getreidesorten, die noch lange Halme hatten, lassen sich mit einer historischen Maschine Strohseile herstellen, die früher als preiswerter Seilersatz genutzt wurden. Zu Kränzen gebunden sind diese ein beliebter Dekorationsartikel in der herbstlichen Jahreszeit. Schön geschmückt ist auch die Kirche aus Ederbringhausen, in der an beiden Tagen jeweils um 16 Uhr Erntedank-Andachten in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche im Hochtaunus stattfinden.

Kinder können sich mit kleinen Handpressen ihren eigenen Apfelsaft aus den alten Apfelsorten des Museums pressen und anschließend beim Kürbis- oder Rübenschnitzen ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Die Kartoffel-Dämpfkolonne ist im Einsatz und produziert frisch gedämpfte Hessenpark-Speisekartoffeln, die den Besuchern mit Quark oder Wurst von den eigenen Sattelschweinen angeboten werden. Frischer Most und deftige Köstlichkeiten runden die kulinarische Vielfalt ab. Der bunte Herbstmarkt hält saisonale Angebote bereit – von Kürbisprodukten und Honig über Laubsägearbeiten bis hin zu Wurst- und Schinkenspezialitäten ist für jeden Geschmack das Richtige dabei.

Erntefest mit Herbstmarkt
3. und 4. Oktober 2015, 11 bis 17 Uhr
Der Herbstmarkt hat analog zum Museum von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Ort:

Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach

Deutscher Cartoonpreis: „Hoffentlich sieht das keiner!“ auf der Frankfurter Buchmesse

© Frankfurter Buchmesse
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Die Nominierten 2015 stehen fest / Preisverleihung auf der Frankfurter Buchmesse am Freitag, 16. Oktober

Frankfurt, 22.09.2015 – „Hoffentlich sieht das keiner!“: So lautet das Motto des Deutschen Cartoonpreises 2015. Mehr als 250 Künstlerinnen und Künstler sind der Aufforderung gefolgt und haben über 670 Werke für den Wettbewerb eingereicht. Die Auszeichnung ist in zwei Kategorien unterteilt: In Kategorie A können Cartoonisten, die noch kein eigenes Buch veröffentlicht haben, ihre Cartoons einreichen. In der Kategorie B finden sich Cartoons von Cartoonisten, die bereits in Buchform publiziert wurden. Eine Jury, der neben Buchmesse-Direktor Juergen Boos und Carlsen-Verlegerin Renate Herre auch Vorjahressieger Rattelschneck sowie Rolf Dieckmann (Journalist und Autor) und Antje Haubner (Humorlektorin des Carlsen Verlags) angehören, hat nun die jeweils zehn Nominierten einer Kategorie bekannt gegeben.

Nominierte Kategorie A:
Brause&Pulver, Henning Christiansen, Birgit Dodenhoff, Pascal Heiler, Anton Heurung, Steffen Huber, Jan Kunz, Frederik Mettjes, Schlorian und Theodor Schneckensteiff.

Nominierte Kategorie B:
Adam, Lilli Bravo, Steffen Butz, Markus Grolik, Kittihawk, Dorthe Landschulz, Mario Lars, Piero Masztalerz, Schilling&Blum und ZAK.

Der erste Platz der Kategorie A ist mit 1.000 Euro Förderpreisgeld dotiert. Die drei Sieger der Kategorie B erhalten einen exklusiven Cartoonbembel.

Die Preisverleihung findet am Freitag, 16. Oktober 2015, um 14 Uhr im Lesezelt auf der Agora der Frankfurter Buchmesse statt. Moderiert wird die Veranstaltung von Matthias Wieland. Pünktlich zur Preisverleihung erscheint bei Carlsen außerdem der Cartoonband „Hoffentlich sieht das keiner! – Schwarzer Humor in Bildern“, der zahlreiche Werke aus dem diesjährigen Wettbewerb enthält und den die Gewinner im Anschluss an die Preisverleihung signieren werden.

Die Werke der Nominierten sind ab sofort auf http://www.carlsenhumor.de zu sehen und werden auf der Frankfurter Buchmesse in Halle 3.0 ausgestellt.

Der Deutsche Cartoonpreis wurde von der Frankfurter Buchmesse gemeinsam mit dem Carlsen Verlag ins Leben gerufen, um den Cartoon als Kunstform einem breiten Publikum zu präsentieren und begabte (Nachwuchs-)Künstler zu fördern. Er wird in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal vergeben.

Anreise Messegelände

Die Stabilisierung eines großformatigen Plakates der ROSTA-Fenster von Wladimir Majakowski im Hessischen Landesmuseum Darmstadt

Wladimir Wladimirowitsch Majakowski, ROSTA-Fenster, 1921, Foto: Wolfgang Fuhrmannek, HLMD
Wladimir Wladimirowitsch Majakowski, ROSTA-Fenster, 1921, Foto: Wolfgang Fuhrmannek, HLMD

Am Mittwoch, dem 30. September 2015, um 16.00 Uhr, lädt das Hessische Landesmuseum Darmstadt ein zum Vortrag:  „Stabilisierung eines großformatigen Plakates der ROSTA-Fenster von Wladimir Majakowski“ von Monika Lidle-Fürst, Diplom Restauratorin in der Graphischen Sammlung .

Bei dem großformatigen ROSTA-Fenster mit dem Titel „Heda Rotarmist“ von Wladimir Majakowski (1893-1930) aus der Graphischen Sammlung des HLMD handelt es sich um ein politisches Plakat, das als Propagandamaterial der russischen Telegrafenagentur ROSTA in Schaufenstern gezeigt wurde. Es ist ein mehrfarbiges im Schablonendruck hergestelltes Unikat, das sich an die Rotarmisten wendet, sorgsam mit ihrer Ausrüstung umzugehen.

Zur damaligen Zeit wurde das Plakat auf einem einfachen Papier mit einem hohen Holzschliffanteil ausgeführt. Das äußerst brüchige Plakat war an vielen Stellen bereits in kleinste Fragmente zerbrochen und größere Originalverluste waren nur noch eine Frage der Zeit. Für die Restaurierung musste aufgrund der Fragilität des Objekts eine neue Methode der Rissschließung entwickelt werden, die es ermöglichte, die Risse von der Vorderseite des Plakats zu stabilisieren. Eine zusätzliche Schwierigkeit stellte dabei dar, dass das Plakat sich aus mehreren kleineren Papieren zusammensetzt, die durch Originalverklebungen eine starke Welligkeit und Spannungen im Papier erzeugen.

Der Eintritt ist frei.

Ort:
Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt
Fon: 06151/ 16 57 100

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