Podiumsdiskussion im Rahmen der Interkulturellen Woche Mainz: „Keine Zukunft ohne Gleichberechtigung?!“ am 28.09.15

© Stadt Mainz
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(rap) – Gesellschaftliche Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund in Rheinland-Pfalz

Im Rahmen der Interkulturellen Woche findet am Montag, 28. September 2015, 18.30 Uhr im Rathaus Mainz (Ratssaal) eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Keine Zukunft ohne Gleichberechtigung?!“ statt. Hierbei geht es um die gesellschaftliche Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund in Rheinland-Pfalz.

Im Rahmen der Diskussion werden Vertreter/innen aus Politik und Gesellschaft Stellung zur Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund beziehen: Welche Chancen und Herausforderungen bestehen? Was sind zukunftsweisende Lösungen und Konzepte?
Den Grußworten von Süleyman Taner (Vorsitzender des Beirats für Migration und Integration) folgt eine Einführung in das Thema durch Prof. Dr. Franz Hamburger.

Podiumsgäste der Diskussionsrunde sind:
Kathrin Anklam-Trapp, MdL (SPD)
Daniel Köbler, MdL (Bündnis 90/Die Grünen)
Gerd Schreiner, MdL (CDU)
Roland Graßhoff (Initiativausschuss für Migrationspolitik RP)
Peimaneh Nemazi-Lofink (Integrationsbeauftragte/GEW)
Moderation: Yunus Emre, Ferhat Epik sowie Isabel Stipp.

Erntefest mit Herbstmarkt im Freilichtmuseum Hessenpark am 3. u. 4. Oktober

Erntefest mit Herbstmarkt
3. und 4. Oktober 2015, 11 bis 17 Uhr
Der Herbstmarkt hat analog zum Museum von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Beim Erntedankfest: Frisch vom Feld in die Dämpfkolonne: Die Hessenpark-Kartoffeln erfreuen sich bei den Besuchern großer Beliebtheit und werden in rauen Mengen verzehrt. Foto: Harald Kalbhenn
Beim Erntedankfest: Frisch vom Feld in die Dämpfkolonne: Die Hessenpark-Kartoffeln erfreuen sich bei den Besuchern großer Beliebtheit und werden in rauen Mengen verzehrt. Foto: Harald Kalbhenn

Das Erntefest gehört zu den schönsten und beliebtesten Traditionen im Hessenpark. Seit den Anfängen des Freilichtmuseums wird jährlich mit Ernte- und Handwerksvorführungen, Speis und Trank das Ende des Sommers gefeiert. So auch in diesem Jahr! Am 3. und 4. Oktober wartet auf die Besucher ein buntes Programm für Jung und Alt.

Die Flöther Dampflokomobile kommt am 3. Oktober erstmals seit Jahren wieder zum Einsatz. Foto: Harald Kalbhenn
Die Flöther Dampflokomobile kommt am 3. Oktober erstmals seit Jahren wieder zum Einsatz. Foto: Harald Kalbhenn

Zu den besonderen Attraktionen gehört diesmal die hessenparkeigene Flöther Dampflokomobile, die nach langer Reparaturzeit erstmals wieder zum Einsatz kommt. 450 Arbeitsstunden hat Michael Luft, der stellvertretende Betriebsleiter im Feld- und Grubenbahnmuseum der Grube Fortuna bei Oberbiel, zusammen mit Frank Asmus und Wolfgang Weber in die Restaurierung der Lokomobile gesteckt. Nachdem der Kessel die Wasserdruckprüfung bestanden hat und die Abnahme durch den TÜV Hessen erfolgt ist, steht dem Einsatz der eindrucksvollen Dampfmaschine nun nichts mehr im Wege. Die Instandsetzung wurde mit Hilfe einer Spendenaktion des Förderkreises finanziert. Alle Spender sind zum Dank am Samstag um 11 Uhr zur feierlichen Inbetriebnahme eingeladen. Zu den Ehrengästen gehört natürlich auch Michael Luft, der mit seinen Männern viele Ersatzteile – ob aus Blech oder Messing – selbst gefertigt hat.

Der Herbst gehört zu den schönsten Jahreszeiten im Freilichtmuseum Hessenpark. Gefeiert wird er mit einem großen Erntefest. Foto: Harald Kalbhenn
Der Herbst gehört zu den schönsten Jahreszeiten im Freilichtmuseum Hessenpark. Gefeiert wird er mit einem großen Erntefest. Foto: Harald Kalbhenn

Im Rahmen des Erntefests können Museumsgäste den Dreschvorgang, bei dem die Körner aus den Getreideähren gewonnen werden, live miterleben. Pro Tag werden mehrere Leiterwagen Roggengarben ausgedroschen. Auch lässt sich beobachten, wie die Getreidekörner mit einer kleinen Windfege von der Spreu getrennt werden. Ein weiteres Highlight ist die Strohseilherstellung in der Hofanlage aus Emstal-Sand: Aus den alten Getreidesorten, die noch lange Halme hatten, lassen sich mit einer historischen Maschine Strohseile herstellen, die früher als preiswerter Seilersatz genutzt wurden. Zu Kränzen gebunden sind diese ein beliebter Dekorationsartikel in der herbstlichen Jahreszeit. Schön geschmückt ist auch die Kirche aus Ederbringhausen, in der an beiden Tagen jeweils um 16 Uhr Erntedank-Andachten in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche im Hochtaunus stattfinden.

Kinder können sich mit kleinen Handpressen ihren eigenen Apfelsaft aus den alten Apfelsorten des Museums pressen und anschließend beim Kürbis- oder Rübenschnitzen ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Die Kartoffel-Dämpfkolonne ist im Einsatz und produziert frisch gedämpfte Hessenpark-Speisekartoffeln, die den Besuchern mit Quark oder Wurst von den eigenen Sattelschweinen angeboten werden. Frischer Most und deftige Köstlichkeiten runden die kulinarische Vielfalt ab. Der bunte Herbstmarkt hält saisonale Angebote bereit – von Kürbisprodukten und Honig über Laubsägearbeiten bis hin zu Wurst- und Schinkenspezialitäten ist für jeden Geschmack das Richtige dabei.

Erntefest mit Herbstmarkt
3. und 4. Oktober 2015, 11 bis 17 Uhr
Der Herbstmarkt hat analog zum Museum von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Ort:

Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach

Deutscher Cartoonpreis: „Hoffentlich sieht das keiner!“ auf der Frankfurter Buchmesse

© Frankfurter Buchmesse
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Die Nominierten 2015 stehen fest / Preisverleihung auf der Frankfurter Buchmesse am Freitag, 16. Oktober

Frankfurt, 22.09.2015 – „Hoffentlich sieht das keiner!“: So lautet das Motto des Deutschen Cartoonpreises 2015. Mehr als 250 Künstlerinnen und Künstler sind der Aufforderung gefolgt und haben über 670 Werke für den Wettbewerb eingereicht. Die Auszeichnung ist in zwei Kategorien unterteilt: In Kategorie A können Cartoonisten, die noch kein eigenes Buch veröffentlicht haben, ihre Cartoons einreichen. In der Kategorie B finden sich Cartoons von Cartoonisten, die bereits in Buchform publiziert wurden. Eine Jury, der neben Buchmesse-Direktor Juergen Boos und Carlsen-Verlegerin Renate Herre auch Vorjahressieger Rattelschneck sowie Rolf Dieckmann (Journalist und Autor) und Antje Haubner (Humorlektorin des Carlsen Verlags) angehören, hat nun die jeweils zehn Nominierten einer Kategorie bekannt gegeben.

Nominierte Kategorie A:
Brause&Pulver, Henning Christiansen, Birgit Dodenhoff, Pascal Heiler, Anton Heurung, Steffen Huber, Jan Kunz, Frederik Mettjes, Schlorian und Theodor Schneckensteiff.

Nominierte Kategorie B:
Adam, Lilli Bravo, Steffen Butz, Markus Grolik, Kittihawk, Dorthe Landschulz, Mario Lars, Piero Masztalerz, Schilling&Blum und ZAK.

Der erste Platz der Kategorie A ist mit 1.000 Euro Förderpreisgeld dotiert. Die drei Sieger der Kategorie B erhalten einen exklusiven Cartoonbembel.

Die Preisverleihung findet am Freitag, 16. Oktober 2015, um 14 Uhr im Lesezelt auf der Agora der Frankfurter Buchmesse statt. Moderiert wird die Veranstaltung von Matthias Wieland. Pünktlich zur Preisverleihung erscheint bei Carlsen außerdem der Cartoonband „Hoffentlich sieht das keiner! – Schwarzer Humor in Bildern“, der zahlreiche Werke aus dem diesjährigen Wettbewerb enthält und den die Gewinner im Anschluss an die Preisverleihung signieren werden.

Die Werke der Nominierten sind ab sofort auf http://www.carlsenhumor.de zu sehen und werden auf der Frankfurter Buchmesse in Halle 3.0 ausgestellt.

Der Deutsche Cartoonpreis wurde von der Frankfurter Buchmesse gemeinsam mit dem Carlsen Verlag ins Leben gerufen, um den Cartoon als Kunstform einem breiten Publikum zu präsentieren und begabte (Nachwuchs-)Künstler zu fördern. Er wird in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal vergeben.

Anreise Messegelände

Die Stabilisierung eines großformatigen Plakates der ROSTA-Fenster von Wladimir Majakowski im Hessischen Landesmuseum Darmstadt

Wladimir Wladimirowitsch Majakowski, ROSTA-Fenster, 1921, Foto: Wolfgang Fuhrmannek, HLMD
Wladimir Wladimirowitsch Majakowski, ROSTA-Fenster, 1921, Foto: Wolfgang Fuhrmannek, HLMD

Am Mittwoch, dem 30. September 2015, um 16.00 Uhr, lädt das Hessische Landesmuseum Darmstadt ein zum Vortrag:  „Stabilisierung eines großformatigen Plakates der ROSTA-Fenster von Wladimir Majakowski“ von Monika Lidle-Fürst, Diplom Restauratorin in der Graphischen Sammlung .

Bei dem großformatigen ROSTA-Fenster mit dem Titel „Heda Rotarmist“ von Wladimir Majakowski (1893-1930) aus der Graphischen Sammlung des HLMD handelt es sich um ein politisches Plakat, das als Propagandamaterial der russischen Telegrafenagentur ROSTA in Schaufenstern gezeigt wurde. Es ist ein mehrfarbiges im Schablonendruck hergestelltes Unikat, das sich an die Rotarmisten wendet, sorgsam mit ihrer Ausrüstung umzugehen.

Zur damaligen Zeit wurde das Plakat auf einem einfachen Papier mit einem hohen Holzschliffanteil ausgeführt. Das äußerst brüchige Plakat war an vielen Stellen bereits in kleinste Fragmente zerbrochen und größere Originalverluste waren nur noch eine Frage der Zeit. Für die Restaurierung musste aufgrund der Fragilität des Objekts eine neue Methode der Rissschließung entwickelt werden, die es ermöglichte, die Risse von der Vorderseite des Plakats zu stabilisieren. Eine zusätzliche Schwierigkeit stellte dabei dar, dass das Plakat sich aus mehreren kleineren Papieren zusammensetzt, die durch Originalverklebungen eine starke Welligkeit und Spannungen im Papier erzeugen.

Der Eintritt ist frei.

Ort:
Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt
Fon: 06151/ 16 57 100

Internationales Kinderfilmfestival LUCAS gastiert zum ersten Mal in Wiesbaden

Vier Vorstellungen für Kinder und Jugendliche in der Caligari FilmBühne

Vlnr.: Auf der Festivalpressekonferenz gaben Maria Weyer, Leiterin Kino macht Schule in Wiesbaden, und Jürgen Funk, stv. Kulturamtsleiter Wiesbaden einen Überblick über die Vorstellungen des Kinderfilmfestival in Wiesbaden, Festival-Presseleiterin Annete Friauf und Festivalleiterin Petra Kappler. ©  massow-picture
Vlnr.: Auf der Festivalpressekonferenz gaben Maria Weyer, Leiterin Kino macht Schule in Wiesbaden, und Jörg-Uwe Funk, stv. Kulturamtsleiter Wiesbaden, einen Überblick über die vier Vorstellungen des Kinderfilmfestivals in Wiesbaden. Festival-Presseleiterin Annete Friauf und Festivalleiterin Petra Kappler. © massow-picture

Herausragende aktuelle Filme aus aller Welt zeigt die 38. Ausgabe von LUCAS am Dienstag, 29., und Mittwoch, 30. September, in der Caligari FilmBühne. Das Kino ist zum ersten Mal Spielstätte beim Internationalen Kinderfilmfestival, das vom Deutschen Filminstitut in Frankfurt veranstaltet wird. Die Caligari FilmBühne begrüßt LUCAS im Programm „Kino macht Schule“. Basis ist eine neue Kooperation zwischen dem Kinderfilmfestival und dem Verein Medienzentrum Wiesbaden e.V.

Schulklassen sowie Kinder- und Jugendgruppen können vier LUCAS-Vorstellungen in Wiesbaden besuchen. Dabei erhalten sie vielfältige Einblicke in die Lebenswelt von Gleichaltrigen in anderen Kulturen. Alle Filme werden in der Originalsprache mit Untertiteln gezeigt. „Wir bieten den Kindern und Jugendlichen eine spannende Auswahl von Filmen“, sagt Festivalleiterin Petra Kappler. Kurze Wege und geringe Fahrtkosten erleichtern Schülern den Festivalbesuch. Bereits 2014 hatte LUCAS in Schloss Biebrich eine Auswahl an Filmen gezeigt. Das Wiesbadener Kulturamt hatte das Gastspiel unterstützt.

Das Internationale Kinderfilmfestival präsentiert in der Landeshauptstadt den Animationsfilm DAS LIED DES MEERES/SONG OF THE SEA, der Kinder von sieben Jahren an in eine magische Unterwasserwelt entführt. SONG OF THE SEA war 2015 für den Oscar nominiert. Für Jugendliche von 14 Jahren an läuft das niederländische Coming-of-Age-Drama PAINKILLERS/PIJNSTILLERS. Es erzählt die Geschichte von Casper,

der endlich seinen Vater kennen lernt. Mit BITTE BLEIB! / BLIJF! stellt LUCAS den Gewinner des Langfilmwettbewerbs von 2012 vor. Er erzählt von einem Mädchen, das erfolgreich gegen die Abschiebung der Familie eines Schulfreundes in den Iran kämpft. Mit dem Kurzfilmprogramm „Fokus Migration“ knüpft das Festival an den viel beachteten Schwerpunkt von 2014 an. Die Filme greifen Schicksale von Kindern auf, die ihre Heimat verlieren.

Termine im Überblick:

caligari1-150wbDienstag, 29. September, 9 Uhr: BITTE BLEIB! / BLIJF! (Niederlande 2011, R: Lourens Block), von acht Jahren an,

Dienstag, 29. September, 11:30 Uhr: von neun Jahren an: Kurzfilmprogramm Fokus Migration: FREMDE FARBEN (Deutschland 2013, R: Kamilla Kuczynski), JAMILA – IF ONLY I COULD FLY / ASYLBARN – JAMILA, GIG JEG KUNNE FLYVE (Dänemark 2013, R: Jannik Hastrup), SALAM / SALÁM (Niederlande 2013, R: Johan Timmers) Gast bei dieser Vorstellung: Kamilla Kuczinski, Regisseurin von FREMDE FARBEN.

Mittwoch, 30. September, 9 Uhr: DAS LIED DES MEERES / SONG OF THE SEA (Irland, Luxemburg, Belgien, Frankreich, Dänemark 2014, R: Tomm Moore), von sieben Jahren an.

Mittwoch, 30. September, 11:30 Uhr: PAINKILLERS / PIJNSTILLERS (Niederlande 2014, R: Tessa Schramm), von 14 Jahren an.

Infos und Anmeldung: www.lucasfilmfestival.de

38. Internationales Kinderfilmfestival LUCAS Vorstellungen in der Caligari FilmBühne: 29. bis 30. September 2015 Marktplatz 9, 65183 Wiesbaden Kinder zahlen 3,50 €, Erwachsene 7 €, ermäßigt 5 €, Gruppenbegleiter frei Tickets telefonisch unter 0611/31-5050 Informationen zum Programm telefonisch unter 069/961-220-670 Kinokasse Caligari FilmBühne täglich 17 bis 20.30 Uhr, Sa und So 14.30 bis 15.30 Uhr KombiTicket Kulturtickets gelten am Veranstaltungstag zur Hinfahrt (5 Stunden vor Beginn) und Rückfahrt (bis Betriebsschluss) auf Bussen und Bahnen im RMV-Verbundraum Festivalzentrale im Deutschen Filmmuseum Frankfurt am Main, Schaumainkai 41

Am Sonntag, 27.09.2015 startet Kinderfilmfestival Lucas mit 57 Produktionen im Filmmuseum Frankfurt

Finnische Piraten, Regensammler auf Trinidad und der böse Geist Bakru

Auf der Festivalpressekonferenz gab das Team einen Überblick über Programm und Neuigkeiten, bespielsweise, dass der erste Mal auch vier Filme in der Filmbühne Caligari in Wiesbaden gezeigt werden. ivrnl.:Festivalleiterin Petra Kappler, Festival-Presseleiterin Annete Friauf, aus Wiesbaden, stv. Kulturamtsleiter Jürgen Funk, Maria Weyer, Leiterin Kino macht Schule in Wiesbaden, Kinderjuroren: Finn Hoffmann, Elisabethenschule Frankfurt, Amaryllis Wiesmann, Lessing-Gymnasium. ©  massow-picture
Auf der Festivalpressekonferenz gab das Team einen Überblick über Programm und Neuigkeiten, bespielsweise, dass das erste Mal auch vier Filme in der Filmbühne Caligari in Wiesbaden gezeigt werden. ivrnl.:Festivalleiterin Petra Kappler, Festival-Presseleiterin Annette Friauf. Aus Wiesbaden, stv. Kulturamtsleiter Jörg-Uwe Funk. Maria Weyer, Leiterin Kino macht Schule in Wiesbaden. Die Kinderjuroren: Finn Hoffmann, Elisabethenschule Frankfurt, Amaryllis Wiesmann, Lessing-Gymnasium. © massow-picture

38. Internationales Kinderfilmfestival im Deutschen Filmmuseum zeigt 57 Produktionen aus 25 Ländern / Acht Filme für Teenager

Insgesamt 57 aktuelle Kinder- und Jugendfilme aus 25 Produktionsländern sind von Sonntag, 27. September, bis Sonntag, 4. Oktober, beim 38. Internationalen Kinderfilmfestival LUCAS zu sehen. Eingereicht waren in diesem Jahr mehr als 450 Titel. Die Produktionen, darunter sowohl Lang- also auch Kurzfilme, Dokumentationen und Animationsfilme, kommen aus Europa, den USA, dem Iran, Sri Lanka, Singapur, Südkorea, Kuba, Brasilien und erstmals aus dem karibischen Inselstaat Trinidad und Tobago. Deutschland und die Niederlande tragen jeweils zehn Produktionen bei, gefolgt Frankreich mit acht. Speziell für Teenager gibt es acht Jugendfilme.

Kinderjuroren mit der Lukas-Maus, dem Maskotchen des Kinderfilmfestival: Amaryllis Wiesmann (11) Schülerin des Lessing-Gymnasiums favorisiert "Der Mann mit dem Fagott" u. Finn Hoffmann (11), Schüler der Elisabethenschule, hatte sich mit "Badman for ever" beworben. ©  massow-picture
Kinderjuroren mit der Lukas-Maus, dem Maskotchen des Kinderfilmfestival: Amaryllis Wiesmann (11) Schülerin des Lessing-Gymnasiums favorisiert „Der Mann mit dem Fagott“ u. Finn Hoffmann (11), Schüler der Elisabethenschule, hatte sich mit „Badman for ever“ beworben. © massow-picture

LUCAS wurde 1974 ins Leben gerufen und ist das älteste Kinderfilmfestival Deutschlands. Mädchen und Jungen zwischen vier und 18 Jahren erhalten vielfältige Einblicke in die Lebenswelt von Gleichaltrigen in anderen Kulturen. „Die Filme sollen zeigen, wie
unterschiedlich wir leben“, sagt Festivalleiterin Petra Kappler. Familie, Freundschaft und Abenteuer: Oft sind die Themen sehr ähnlich, das kulturelle Umfeld aber unterschiedlich. Alle Beiträge werden in der Originalsprache gezeigt und von Profis im Kino live deutsch eingesprochen.

 

 

 

Starke Kinder in besonderen Lebenssituationen

Zahlreiche Beiträge spiegeln die vielfältigen Lebensentwürfe mit veränderten Familienstrukturen wider, unter denen Kinder und Jugendliche heute aufwachsen. „Wo Kinder sind, ist nicht mehr zwangsläufig auch Familie,“ erläutert Kappler. In besonderer Weise betreffe dies Handlungen, die sich mit Schicksalen von Flüchtlingen beschäftigen. Den Filmemachern gehe es dabei allerdings nicht darum, ein Manko darzustellen. „In den ausgewählten Filmen sehen wir häufig starke Kinder, die auf ihre Art mit ihrer besonderen Lebenssituation fertig werden,“ so Kappler, „Ihre Suche nach einem guten Weg und die Konfrontation mit der Realität lassen niemanden unberührt zurück.“ LUCAS fördere immer auch Anteilnahme und Einfühlungsvermögen.

Wettbewerb Langfilm

Acht Filme wetteifern um den mit 7.500 Euro dotierten LUCAS Award Bester Langfilm. Drei weitere Filme laufen in dieser Kategorie außer Konkurrenz. In der diesjährigen Auswahl begegnet das Publikum etwa Sally, die auf der Tropeninsel Trinidad Regenwasser in Eimern sammelt und mit einer klugen Geschäftsidee ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt (SALLY’S WEG/SALLY’S WAY, Trinidad und Tobago 2014, R: Joanne Gail Johnson) oder einer Schulklasse in Sri Lanka, die sich den Traum erfüllt, in einem klapprigen Bus ans Meer zu fahren (MEERESRAUSCHEN/HO GAANA POKUNA, Sri Lanka 2014, R: Indika Ferdinando). In der Anti-Kriegs-Parabel GRENZGEBIET/BEDOONE MARZ (Iran 2014, R: Amirhossein Asgari) lebt ein Junge auf einem gestrandeten Schiff an der Grenze zwischen dem Iran und Pakistan. Gleich mehrere Beiträge reflektieren das Medium Film und spielen in einer Abenteuerwelt zwischen Fiktion und Realität.

In MAX’S MOVIE (Schweden 2014, R: Roberto Duarte) wechselt der Held zwischen schnödem Schulalltag und der Fantasie der von ihm selbst produzierten Stop-Motion-Trickfilme. In dem außer Konkurrenz laufenden Beitrag LABYRINTHUS (Belgien 2014, R: Douglas Boswell) werden Kinder in ein Computerspiel hineingezogen. DER JUNGE AUS DEM SPIEGEL/OMENINO NO ESPELHO (Brasilien 2014, R: Guilherme Fiúza Zenha) zeigt, wie sich das Spiegelbild des Helden Fernando als Doppelgänger selbstständig macht. Mit viel ironischem Witz parodiert KLEINE GANGSTER/DE BOSKAMPI’S das Genre des Gangsterfilms.

Traditionell zeigt LUCAS auch einige Literaturverfilmungen: das Grimm’sche Märchen DIE WEIßE SCHLANGE (Deutschland, Österreich, R: Stefan Bühling), als dritten Teil der MisterTwister-Serie MISTER TWISTER AUF DER BÜHNE/MEES KEES OP DE PLANKEN (Niederlande 2014, R: Barbara Bredero) sowie – ebenfalls nach der Vorlage einer bekannten Kinderbuchreihe – VILJA UND DIE RÄUBER/ME ROSVOLAT (Finnland 2015, R: Marjut Komulainen). Letzterer ist ein finnischer Gruß an Pippi Langstrumpf und läuft außer Konkurrenz. Ebenfalls außer Konkurrenz zeigt LUCAS den 2015 für den Oscar nominierten Animationsfilm DAS LIED DES MEERES/SONG OF THE SEA (IR, LUX, B, F, DK 2014, R: Tomm Moore) mit seiner magischen Welt voller Elfen und Meeresgötter.

Wettbewerb Kurzfilm: neun Kurzspielfilme und acht Kurzanimationen

Verteilt auf drei Programme zeigt LUCAS darüber hinaus neun Kurzspielfilme. In dieser Kategorie feiert das Festival vier Deutschlandpremieren und zwei Internationale Premieren. Auch für den besten Kurzspielfilm und den besten animierten Kurzfilm wird es Preise geben. Diese sind mit jeweils 3.000 Euro dotiert. Das Kurzfilmprogramm 3 nimmt Kinder von acht Jahren an in

Fantasiewelten mit. Die kleine Rose sieht in dem neuen Liebhaber ihrer Mutter den bösen Geist Bakru und versucht ihn mit Zauberformeln loszuwerden (JOHNNY BAKRU, Niederlande 2014, R: Ineke Houtman). In den Kurzfilmdokus des Programms 4 geht es um das Spiel mit Rollenklischees: Giovanni tanzt leidenschaftlich gerne Wasserballett und träumt davon, als erster Junge an einer Meisterschaft teilzunehmen (GIOVANNI UND DAS WASSERBALLETT / GIOVANNI EN HET WATERBALLET, Niederlande 2014, R: Astrid Bussink). Diese Kurzdoku läuft außer Konkurrenz.

Das Kurzfilmprogramm 5 zeigt, welche Verantwortung Kinder in besonderen Familiensituationen tragen müssen. Die kleine Elsa etwa sorgt für ihren jüngeren Bruder, weil die Mutter alkoholkrank ist (ELSA UND MORRIS / BEFORE THE BOMB, USA 2014, R: Tannaz Hazemi). Lukas hat das Asperger-Syndrom und lebt im Heim. Zum Geburtstag seines kleinen Bruders möchte er nach

Hause fahren (LUKAS / LUKAS & THE ASPIES, Dänemark 2015, R: Anders Gustafsson). Als verbindendes Element helfen in allen Filmen Vertrauen und Freundschaft über die vielseitigen Herausforderungen und Hindernisse hinweg.

Die Kurzfilmprogramme 1 und 2 befassen sich schließlich mit animierten Kurzfilmen: LUCAS zeigt acht animierte Kurzfilme, wovon sieben im Wettbewerb starten. Die vier französischen Beiträge zu diesem Programm liefern weiche bilderbuchartige Zeichnungen, während drei russische Filme experimentelle Schwarzweiß-Ästhetik präsentieren. Generell zeichnen sich die Animationen des gesamten Programms durch symbolträchtige Handlungen und ruhige Bilder aus.

Inhaltlich stehen im Kurzfilmprogramm 1 die Themen Zuhause und Geborgenheit im Vordergrund. In EIN FAULTIER IM WUNDERLAND (A SLOTH IN WONDERLAND; Frankreich 2014; R: Wonjin Jang) purzelt ein Faultier aus seinem Wald in die Großstadt. Der Roboter Schraubi (SCHRAUBI UND JO/CLÉ À MOLETTE & JO; Frankreich 2015; R: Stéphane Piera) landet durch einen Unfall auf der Erde und versucht ins All zurückzukehren. Ein kleiner Spatz (EIN SPATZ ZU SEIN/TRUDNO YOROBYU; Russland 2014; R: Darya Vyatkina) sucht sich für die kalten Wintermonate eine neue Bleibe. Das Kurzfilmprogramm 2 dagegen legt seinen Fokus auf Familie und Zusammenhalt. In MEIN OPA WAR EIN KIRSCHBAUM (MY GRANDFATHER WAS A CHERRY TREE; Russland 2015; R: Olga und Tatiana Poliektova) betrauert ein Junge den Tod von Oma und Opa und versucht mit allen Kräften einen Baum zu retten, der ihn an die Großeltern erinnert. Mit viel MUTTERLIEBE (PRO MAMU; Russland 2015; R: Dina Velikovskaya) zieht eine Afrikanerin ihre drei Söhne groß und opfert dafür ihr langes dunkles Haar. Die Rettungsschwimmerin Vida wiederum muss lernen, dass man seine Ziele nur erreichen kann, wenn man zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt (SAREH, LAUF!/BEACH FLAGS; Frankreich 2014; R: Sarah Saidan).

Jugendfilmwettbewerb

Zusätzlich verleiht LUCAS zum vierten Mal einen Jugendfilmpreis. Über die Gewinner entscheiden ausschließlich Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren. Acht Filme stehen dabei im Wettbewerb. „Ein großes Thema in den Coming-of-Age-Filmen ist dieses Jahr, dass Jugendliche bereits sehr früh Verantwortung für sich und ihre Familienmitglieder übernehmen müssen“, erklärt Petra Kappler. „Die Filme aus sechs Ländern zeigen, wie sie diese Herausforderung meistern.“ In PAINKILLERS/PIJNSTILLERS (Niederlande 2014, R: Tessa Schram) lernt Casper endlich seinen leiblichen Vater kennen, nachdem seine Mutter an Krebs erkrankt ist. Der deutsche Beitrag GLUTNESTER (2015, R: Katja Sambeth), ein ohne Drehbuch entstandenes Spielfilmdebüt, zeichnet das authentische Bild einer auf der Straße aufwachsenden Jugend. Er erzählt die Geschichte der 15-jährigen Jenny, die nach dem Tod
ihres Vaters aus Frankfurt in eine Plattenbausiedlung an der Ostsee zieht und dort neue Beziehungen aufbaut. Dank der Sir Peter Ustinov Stiftung, die sich für Chancengleichheit von Kindern einsetzt, gibt es zudem erneut den Darstellerpreis Sir Peter Ustinov Newcomer Award. Beide Preise, Jugendfilm- und Darstellerpreis, sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert.

Reihe für Minis

Das Eröffnungsprogramm am Sonntag, 27. September, sowie weitere fünf Filme im Programm richten sich an das jüngste Publikum von vier Jahren an. In fünf vielfältigen Kurzanimationen meistern kleine Helden den Alltag und erleben mit ihren Freunden spannende Abenteuer, wie zum Beispiel der kleine ROTSTIFT / SARTULIS (Lettland 2013, R: Dace Rīdūze), der durch einen Unfall plötzlich die Farben der Welt entdeckt oder der schräg singende Vogel Pikkuli, der mit einem kleinen Frosch musiziert (SEI LEISE, PIKKULI! / OLE HILJAA, PIKKULI, Finnland, Spanien 2015, R: Mesamarja und Antti Aittokoski).

LUCAS Zugabe: Bewusst Sein

Das Sonderprogramm „Bewusst Sein“ thematisiert in zwei Kurzfilmen das Leben junger Menschen und ihr individueller Umgang mit der Krankheit HIV. In der britischen Kurzdokumentation BORN POSITIVE (Großbritannien 2012, R: Carla Simón Pipó) offenbaren drei junge Londoner ihr Schicksal. Sie haben das HI-Virus durch ihre Mütter übertragen bekommen. In der Doku schlüpfen Schauspieler in die Rollen der betroffenen Jugendlichen, die aus Angst vor Ausgrenzung lediglich ihre Stimmen zur Verfügung gestellt haben. In FREUNDESFREUNDE (Deutschland 2015) erzählen die Gießener Regisseurinnen Melissa Graj und Sonja Risse in 45 Minuten von Clara, die aus Angst vor Aids in einem Gefühlschaos versinkt. Freunde helfen ihr, mit der Situation umzugehen. Die Filmemacherinnen engagieren sich für die Aids-Hilfe Gießen und haben ihre Erfahrungen in den Spielfilm einfließen lassen. „Wir haben einen fiktiven Kurzfilm für die Präventionsarbeit in Schulen gedreht, der das Thema HIV für Jugendliche und junge Erwachsene greifbar und emotional nachvollziehbar macht“, sagt Melissa Graj.

Kinder und Jugendliche bewerten Filme: die LUCAS Jurys

Kinderjuroren: Amaryllis Wiesmann (11) Schülerin des Lessing-Gymnasiums favorisiert "Der Mann mit dem Fagott" u. Finn Hoffmann (11), Schüler der Elisabethenschule, hatte sich mit "Badman for ever" beworben. ©  massow-picture
Kinderjuroren: Amaryllis Wiesmann (11) Schülerin des Lessing-Gymnasiums favorisiert „Der Mann mit dem Fagott“ u. Finn Hoffmann (11), Schüler der Elisabethenschule, hatte sich mit „Badman for ever“ beworben. © massow-picture

Vier Schülerinnen und Schüler aus Frankfurt entscheiden mit, wer beim Kinderlangfilm- und den Kurzfilmwettbewerben die beliebten Awards bekommt: Lina Renfro (10), Schülerin der Schillerschule, Amaryllis Wiesmann (11), Schülerin des Lessing-Gymnasiums, Arthur Grieben (10), Schüler der Musterschule sowie Finn Hoffmann (11), Schüler der Elisabethenschule. Ihnen stehen Filmexperten zur Seite: Claudia Landsberger, Internationale Film- und Festivalexpertin für Kinderfilm, Katrin FarnerKölle, Kommunale Filmarbeit bei Landeshauptstadt Wiesbaden, Florian Schnell, Regisseur und Drehbuchautor, Filmakademie Baden-Württemberg, und Thomas Schneider-Trumpp, Trickfilm-Workshops, Frankfurt am Main.

Im Jugendfilmwettbewerb entscheidet eine Jury aus 14- und 15 Jährigen selbstständig über die Gewinner: Milena Schmid (15), Greta Kolck (14), Matilda Kohl (15), Jafet Stolla (15), alle aus Frankfurt sowie Nils Fischer (14) aus Eschborn.

Jurys aus ganz Deutschland bei LUCAS zu Gast

Ein Novum bei LUCAS: Junge Filmjuroren aus ganz Deutschland treffen sich erstmals zu einer zentralen Konferenz. Sie tauschen sich über Erfahrungen aus, wie sie jeweils selbstständig in den einzelnen Städten Filme bewerten. Die Jugend Filmjury, ein Projekt der deutschen Film- und Medienbewertung (FBW), fördert die Medienkompetenz von aktiven Mediennutzern. Exemplarisch für diese Bewertungsarbeit stellt die Jugend Filmjury Frankfurt bei LUCAS am Montag, 28. September, 16 Uhr, im Kino des Deutschen Filmmuseums in der Sektion Jugendfilmwettbewerb den Spielfilm ABOUT A GIRL (Deutschland 2014, R: Mark Monheim) vor. Die Bewerter gaben dem Drama vier von fünf Sternen.

Filmbotschafter der IGS West in Frankfurt-Höchst treffen Regisseur Hüseyin Tabak

In diesem Jahr wirken zum ersten Mal Frankfurter Schülerinnen und Schüler als Filmbotschafter bei der Auswahl des Festivalprogramms mit. Sie schauten dazu mehrere Titel an und kürten ihren Favoriten. Als Filmbotschafter und Gastgeber präsentieren Jugendliche aus der Realschulklasse 9b der IGS West in Höchst am Montag, 28. September, 11 Uhr, im Cinestar Metropolis DEINE SCHÖNHEIT IST NICHTS WERT (Österreich 2012) und freuen sich auf Gespräche mit Regisseur Hüseyin Tabak sowie dem jungen Hauptdarsteller Abdulkadir Tuncer. Der Film erzählt die Geschichte einer türkisch-kurdischen Familie, die erst seit kurzer Zeit in Wien lebt. Im Fokus steht die Freundschaft von Veysel und seiner aus dem Balkan stammenden Schulkameradin Ana, der er mit einem türkischen Gedicht imponieren möchte. DEINE SCHÖNHEIT IST NICHTS WERT erhielt sechs türkische Filmpreise. Tabaks Film DAS PFERD AUF DEM BALKON wurde 2013 bei LUCAS mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

LUCAS – Internationales Kinderfilmfestival in Zahlen, Daten, Fakten

Das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Internationale Kinderfilmfestival LUCAS geht von Sonntag, 27. September, bis Sonntag, 4. Oktober, in Frankfurt und Wiesbaden über die Bühne. Festivalzentrum ist das Deutsche Filmmuseum Frankfurt am Main. Vorstellungen gibt es auch im Cinestar Metropolis in Frankfurt und in der Caligari Filmbühne in Wiesbaden. Preisverleihung ist am Sonntag, 4. Oktober, um 14 Uhr.

LUCAS ist das älteste Kinderfilmfestival Deutschlands. Es wurde 1974 ins Leben gerufen und fand zunächst alle zwei Jahre statt. In diesem Jahr geht das Festival in die 38. Runde. Der internationale Wettbewerb konzentriert sich auf hochwertige Kinofilmproduktionen aus der ganzen Welt. Mit dieser Ausrichtung bietet das Festival Branchenkennern und Fachjournalisten einen wichtigen Überblick. Das Festival zählte in den vergangenen Jahren durchschnittlich 6.000 Besucher.

Die Preise: Eine Jury aus Kindern und Erwachsenen vergibt den mit 7.500 Euro dotierten LUCAS Award Bester Langfilm sowie die jeweils mit 3.000 Euro dotierten Preise für den Besten Kurzfilm und den Besten Animierten Kurzfilm. LUCAS lobt 2015 erneut den Sir Peter Ustinov Jugendfilmpreis sowie den Sir Peter Ustinov Newcomer Award aus. Beide Preise sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert. Dies ermöglicht die Sir Peter Ustinov Stiftung, die sich für Chancengleichheit von Kindern einsetzt. Außerdem wird der Preis der ECFA (European Children’s Film Association) vergeben. Über ihn entscheiden drei Filmexperten aus Europa. Jedes Jahr wählen die Besucher darüber hinaus ihren Favoriten für den LUCAS Publikumspreis.

LUCAS gestaltet 2015 beim Filmfest Hamburg (2. bis 10. Oktober) erneut und damit das fünfte Mal in Folge das Programm des „Kinder und Jugend Filmfest MICHEL“. LUCAS – Internationales Kinderfilmfestival wird gefördert von der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Hessischen Filmförderung, der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien sowie der Saalbau GmbH.

LUCAS online: www.lucasfilmfestival.de

Orte und Karten

38. Internationales Kinderfilmfestival LUCAS vom 27. September bis 4. Oktober 2015 im Deutschen Filmmuseum Frankfurt am Main, Schaumainkai 41

Vormittags zusätzlich im Cinestar Metropolis und Caligari FilmBühne Wiesbaden

Kinder zahlen 3,50 €, Erwachsene 7 €, ermäßigt 5 €, Gruppenbegleiter frei

Karten für die Veranstaltung mit Willi Weitzel: Kinder 8 €, Erwachsene 12 €
Telefon 069 / 961 220 – 670, info@lucasfilmfestival.de oder Fax 069 / 961 220 – 669

Wiesbadener exground filmfest 28 eröffnet mit CHEVALIER aus Griechenland am 13. Nov. 2015

© exground Filmfestival
© exground Filmfestival

Erste Highlights mit Star- und Frauenpower // Themenschwerpunkt: Flucht und Krise

Das exground filmfest startet am 13. November 2015 mit dem griechischen Beitrag CHEVALIER, einer bitterbösen Charakterstudie von Athina Rachel Tsangari. Der erste Film im diesjährigen Festivalfokus Griechenland feiert in der Wiesbadener Caligari FilmBühne um 19 Uhr zugleich seine Rhein-Main-Premiere.

Im Mittelpunkt steht eine Gruppe von sechs Männern, zwischen denen sich bei einem Trip auf einer Luxusjacht ein absurder Wettkampf entspinnt. Wie bereits in ihrem vielbeachteten Langfilm ATTENBERG (2010) liefert Tsangari auch in ihrem neuesten Werk eine genaue Beobachtung menschlichen Verhaltens, die sie mit viel schwarzem Humor inszeniert.

Neben Regisseur Yorgos Lanthimos (THE LOBSTER), mit dem sie mehrere Filmprojekte realisierte (ALPEN), gilt sie als das Gesicht des „Neuen griechischen Kinos“. exground filmfest präsentiert im diesjährigen Länderfokus noch 15 weitere lange und kurze Filme aus Griechenland.

Starke Frauen bei exground filmfest
exground filmfest 28 startet nicht nur mit dem Beitrag einer Regisseurin, es finden sich im diesjährigen Programm auch eine Reihe Filme zum Thema „starke Frauen“. In BETI UND AMAR flieht eine junge Frau im Äthiopien des Jahres 1936 zunächst vor Mussolinis Truppen und muss sich dann mit einheimischen Milizionären, Hunger und Durst herumschlagen, bis ihr Wesen aus einer anderen Welt zu Hilfe kommen. Regisseur Andy Sieges realisierte seinen Debütfilm mit einem Minibudget und schuf gleichzeitig den ersten Sciencefiction-Film aus Äthiopien.

Ein weiteres Spielfilmdebüt führt nach Ramallah in die VILLA TOUMA, in der die Zeit stehengeblieben scheint. Drei unverheiratete Schwestern sehnen sich dort nach den Zeiten vor dem Sechstagekrieg vor über 30 Jahren und ignorieren die reale Welt, bis ihre Nichte Badia auftaucht und die triste Routine unterbricht. Regisseurin Suha Arraf fesselt mit ihrem psychologischen Kammerspiel vor dem Hintergrund des israelisch-palästinensischen Krieges.

Im Schweizer Beitrag UNTER DIE HAUT muss sich Alice nach 18 Ehejahren damit auseinandersetzen, dass ihr Mann sich immer stärker von Männern angezogen fühlt. Claudia Lorenz inszeniert die Folgen für die ganze Familie mit unaufgeregten, ruhigen Szenen, manchmal traurig, manchmal heiter.

Internationale Starbesetzung: Deneuve, Rampling, Garfield
Mit Catherine Deneuve wird eine weitere starke Frau im Programm von exground filmfest 28 zu sehen sein. Jaco van Dormaels skurrile Komödie DAS BRANDNEUE TESTAMENT spinnt das Gedankenexperiment, dass Gott mit Frau und Kind in Brüssel wohnt und ein Scheusal ist. Die Grande Dame des französischen Kinos spielt hier einen weiblichen Apostel.

Im US-Indie-Drama 99 HOMES gibt Andrew Garfield (THE AMAZING SPIDER-MAN) einen jungen Vater, der um sein Zuhause kämpft und dabei in ein moralisches Dilemma gerät. Emile Hirsch (PRINCE AVALANCHE, INTO THE WILD) nimmt in JUST JIM den Teenager Jim unter seine Fittiche, damit dieser endlich ein Cool Kid wird. Der junge Regisseur Craig Roberts spielt gleichzeitig die Hauptrolle. Mit einem Star-Ensemble (Charlotte Rampling, Udo Kier, Geraldine Chaplin u. a.) wartet Guy Maddins neuester Film THE FORBIDDEN ROOM auf. In traumhaften Bilderfolgen schickt Maddin seine Zuschauer auf einen herrlich-schrägen Trip durch die Filmhistorie und bedient sich dabei am Fundus der Stummfilmzeit.

Thema: Flucht und Krise
Weiterer Themenschwerpunkt im Programm von exground filmfest sind Flucht und Krise. Dazu zählen der bereits erwähnte BETI UND AMAR genauso wie der griechische Beitrag RIVERBANKS von Panos Karkanevatos, der eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der europäischen Flüchtlingskrise erzählt. In BABAI begibt sich der zehnjährige Nori auf die gefährliche Reise nach Deutschland, in das sein Vater aus dem Vorkriegskosovo der 1990er-Jahre ohne Nori geflüchtet ist. Der Junge findet seinen Vater schließlich und konfrontiert ihn mit seiner Tat, die Nori ihm nicht verzeihen kann. Auf dem Filmfest München wurde BABAI in mehreren Kategorien mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino ausgezeichnet.

exground filmfest: 13. – 22.11.2015
Das komplette Programm wird ab dem 20. Oktober 2015 auf www.exground.com veröffentlicht.

„Nachts im Naturhistorischen Museum Mainz“ ab 30.10.15

©  massow-picture
© massow-picture

Taschenlampenführungen für Fährtenjäger: „Nachts im Naturhistorischen Museum Mainz“

(rap) – Gut versteckt in der Dunkelheit der Nacht lauert ein Krokodil im Museum.

Mit den dünnen Lichtfingern unserer Taschenlampen tasten wir uns voran auf den Spuren der Tiere. In der Schwärze der Nacht werden wir zu „Fährtenjägern“, die anhand einer fossilen Spur erkennen, welches Tier hier vor Jahrtausenden entlang lief und wie es gelebt hat.
In der Finsternis begegnen wir überhaupt den seltsamsten Tieren: Fischen, die an Land gehen und sich mit wilden Sprüngen voran bewegen – oder dem japanischen Feuerbauchmolch und riesigen Landschildkröten. Besondere Vorsicht gilt in der Nähe der großen Würgeschlange, einer gelben Anaconda. Sie liegt in ihrem Wasserloch – ein „schreckhaftes“, aber vollkommen sicheres Abenteurer mit viele Erkenntnissen wartet.
Alle Besucher/innen ab 5 Jahren sind zur Taschenlampenführung herzlich willkommen.

Die Taschenlampenführungen finden jeweils um 17.00 und 18.00 Uhr statt am Freitag, den…
30.10.2015 / 13.11.2015 / 27.11.2015,
15.01.2016 / 29.01.2016 / 12.02.2016.

Preis: Erwachsene 7,50 Euro, Kinder 5,50 Euro.
Buchungen unter Telefon 06131/122913 oder per Mail unter: martina.kracht@stadt.mainz.de.

Ort
Naturhistorisches Museum Mainz
Landessammlung für Naturkunde RLP
Reichklarastr. 1
55116 Mainz

Seyfried – Neue Ausstellung im Frankfurter Caricatura Museum für komische Kunst

Gerhard Seyfried, Portrait aus einem Seyfried-Video, welches in der Ausstellung gezeigt wird. © massow-picture
Gerhard Seyfried, Portrait aus einem Seyfried-Video, welches in der Ausstellung gezeigt wird. © massow-picture

SEYFRIED
„Gelobt sei seine pusselige, wuselige Linie, die sich um die winzigsten Kleinigkeiten kringelt…“ – so rühmt F.W. Bernstein den Berliner Zeichner Gerhard Seyfried. Dessen Werke werden nun im caricatura museum gezeigt.

 

Einladung zur Vernissage am 27. September 2015,

Frankfurts Blütezeit im 14. und 15. Jahrhundert – Thementag im Historischen Museum Frankfurt am 26.09.15

Siegel Karl IV. Goldene Bulle.© Horst Zigenfusz
Siegel Karl IV. Goldene Bulle.© Horst Zigenfusz

(pia) Von der Königsstadt zur Reichsstadt im ausgehenden Mittelalter zeichnen drei Vorträge und ein geführter Rundgang die Entwicklung Frankfurts zur Stadt nach. Der Thementag der Historisch-Archäologischen Gesellschaft (HAG) am Samstag, 26. September, 10 bis 16 Uhr, im Sonnemann-Saal des Historischen Museums beleuchtet eine zentrale Epoche in der Geschichte Frankfurts. Der Eintritt kostet 20 Euro inklusive Imbiss, für Mitglieder der HAG 15 Euro.

Caspar Ehlers, Professor am Max-Planck-Insititut für europäische Rechtsgeschichte, wird die Rolle Frankfurts vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst darstellen und veranschaulicht die Herrschaft Ludwigs des Vierten „des Bayern“ (1314 bis 1347). Michael Matthäus vom Institut für Stadtgeschichte erläutert in seinem Vortrag „Frankfurts Blütezeit im späten Mittelalter“ insbesondere der Privilegierung durch die Kaiser Ludwig IV. und Karl IV. im 14. Jahrhundert.

Nach der Mittagspause berichtet der Kunsthistoriker und Autor Wolfgang Metternich von der Entwicklung der gotischen Stadtarchitektur vom 13. bis zum 15. Jahrhundert, als die Bürger ihre Selbstverwaltung durchsetzten und die Gemeinde „von der Königsstadt zur Reichsstadt“ aufgewertet wurde. Den Abschluss der Veranstaltung bildet ein Rundgang mit dem Bauhistoriker, Autor und Stadtführer Björn Wissenbach zu den Resten des gotischen Frankfurt.

Öffnungszeiten
dienstags bis sonntags: 10-17 Uhr
mittwochs: 10-21 Uhr
montags geschlossen

Historisches Museum Frankfurt
Fahrtor 2 (Römerberg)
60311 Frankfurt am Main

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