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Brillant und in Bestform: Nick Cave & The Bad Seeds in der Frankfurter Jahrhunderthalle


In Top-Form präsentierten sich Nick Cave & The Bad Seeds kürzlich in der Jahrhunderthalle in Frankfurt-Höchst.

Angesichts von 16 Studioalben konnte die Band aus dem Vollen schöpfen und bestritt ein 135-minütiges Programm ohne Vorgruppe. Dies dankten die mehr als 4.000 Fans, die dafür verantwortlich waren, dass das Konzert bereits im Februar innerhalb von zwei Wochen ausverkauft war. Einzig Tickets für Sitzplätze im oberen Rang gab es noch an der Abendkasse. Im Mittelpunkt des Auftritts stand das aktuelle Album von Nick Cave & The Bad Seeds, das vor einem Jahr veröffentlichte „Skeleton Tree“. Sieben Stücke, und damit mehr als ein Drittel der inklusive Zugaben 18 gespielten Songs, stammten daraus, melancholische Werke, die unter dem Eindruck des Todes von Nick Caves Sohn Arthur standen, der im Sommer 2015 15-jährig unter LSD-Einfluss von einer Klippe stürzte.

Der Opener des Abends, „Anthrocene“, wird frenetisch bejubelt, und Cave, wie üblich in schwarzem Maßanzug und weißem Hemd, nimmt vom ersten Moment an Kontakt mit dem Publikum auf. Wie ein Schlangenbeschwörer gestikuliert er immer wieder am Bühnenrand über den Händen, die sich ihm dutzendfach entgegenrecken, ergreift sie und lässt sie etwa beim „Higgs Boson Blues“ tatsächlich seinen Herzschlag fühlen, während er sich in die Zeile „Can you hear my heart beat?“ hineinsteigert und ein scheinbar endloses „Boom Boom Boom“ wiederholt. Zwischen die jüngsten Songs gesellt sich Altbekanntes aus der langen Karriere des mittlerweile 60-jährigen Künstlers wie „The Mercy Seat“, „Red Right Hand“ und „From Her to Eternity“. Auch hier stehen die großen Themen wie Liebe, Eifersucht, Hoffnung, Leidenschaft, Vergänglichkeit, Tod und Verlust im Vordergrund. Cave, der begnadete Geschichtenerzähler und Poet – ihm fehlen die Worte angesichts des Todes des eigenen Sohnes, und das spiegelt sich auch in den neueren Songtexten wider, die weniger narrativ als assoziativ daherkommen.

Balladen wechseln sich mit treibenden Stücken ab. Dabei sorgen die sechs Mann starken Bad Seeds für einen präzisen Klang, allen voran Thomas Wydler am Schlagzeug, unterstützt von Jim Sclavunos an Percussion und Orgel und Martyn Casey am Bass. Warren Ellis, als kongenialer Kompositionskollege Caves seit 1997 im Boot, ist vor allem für den flirrend-schwebenden Sound der neueren Stücke seit dem Album „Push the Sky Away“ verantwortlich. Er wirbelt über die Bühne, malträtiert seine Geige, spielt sie über weite Strecken wie eine Gitarre und entlockt ihr Dissonanzen. Dazwischen wechselt er oft ans Klavier. Auch Nick Cave übernimmt kurze Intermezzi am Piano, ist dann aber wieder am Bühnenrand zu finden, läuft die gesamte Länge der Bühne ab und zeigt sich leichtfüßig in bester Kondition. Mit seiner stimmigen Performance übertrifft er alle Erwartungen der Fans. Doch der Höhepunkt sollte erst bei den Zugaben kommen, die von „The Weeping Song“ eröffnet werden. Plötzlich bahnt sich Cave einen Weg durch das staunende Publikum, lässt sich auf dessen Händen tragen und fordert die Umstehenden auf, das Stück mit stakkatohaftem Klatschen zu akzentuieren. Beim folgenden „Stagger Lee“ nimmt er mehrere Dutzend Fans mit auf die Bühne, wo sie den Australier zum Finale des unvergesslichen und an Intensität kaum zu überbietenden Konzertabends feiern, während sich dieser mit „Push the Sky Away“ vom begeisterten Publikum verabschiedet.

(Jutta Ziegler /Rhein-Main.Eurokunst)

Eröffnung der Frankfurter Buchmesse 2017 mit Angela Merkel und Emmanuel Macron – Ehrengast Frankreich – „Francfort en français / Frankfurt auf Französisch“

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Gestern Abend wurde in Anwesenheit von Emmanuel Macron und Angela Merkel  feierlich die größte Bücherschau der Welt, die Frankfurter Buchmesse, mit Ehrengast Frankreich unter dem Motto  „Francfort en français / Frankfurt auf Französisch“ – eröffnet.

Neben dem französischen Staatspräsidenten und der deutschen Kanzlerin zählten weitere Würdenträger aus dem In- und Ausland und zahlreiche LiteratInnen, KünstlerInnen, SchauspielerInnen und VerlegerInnen zu den Gästen der Eröffnungsfeier.

Nach der Eröffnungszeremonie fand die erste Begehung des französischen Ehrengast-Pavillons statt.

Wajdi Mouawad, Autor, Schriftsteller und Regisseur libanesischer Herkunft vertrat als literarischer Redner den Ehrengast bei der Eröffnungszeremonie.

v.r.n.l. Peter Feldmann, Frankfurter Oberbürgermeister, Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Heinrich Rietmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Angela Merkel, Bundeskanzlerin, Emmanuel Marcron, Französischer Staatspräsident, Wajdi Mouawad, Autor, Schriftsteller und Regisseur libanesischer Herkunft, Jürgen Boos, Geschäftsführer der Frankfurter Buchmesse  Foto: Diether v. Goddenthow
v.r.n.l. Peter Feldmann, Frankfurter Oberbürgermeister, Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Heinrich Rietmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Angela Merkel, Bundeskanzlerin, Emmanuel Marcron, Französischer Staatspräsident, Wajdi Mouawad, Autor, Schriftsteller und Regisseur libanesischer Herkunft, Jürgen Boos, Geschäftsführer der Frankfurter Buchmesse Foto: Diether v. Goddenthow

 

„Du hast das Wort! Tu as la parole!“

Mit dem Einleitungsfilm eines deutsch-französischen Jugendprojektes „Du hast das Wort! Tu as la parole!“ – begann die Eröffnungsfeier. Die 29 Jugendlichen kamen im Sommer aus Stuttgart, Bochum, München – Colmar, Valenciennes, Paris – aus vielen Teilen Deutschlands und Frankreichs auf Einladung des Börsenvereins und des mediacampus frankfurt zusammen und setzten sich eine Woche lang mit Meinungsfreiheit, Diskussionskultur und Demokratie auseinander, erläutere Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels bei seiner Begrüßung und Festrede. Die jungen Leute debattierten, recherchierten, sprachen mit Autoren und Journalisten, interviewten Passanten. Drei Monate vor der Frankfurter Buchmesse brachte das Jugendcamp die junge Generation aus dem Gastgeber- und dem Ehrengastland zusammen. Der Film, den Sie gerade gesehen haben, ist ein Ergebnis dieser Woche, so Riethmüller.

„Die Jugendlichen geben uns das Motto ihrer gemeinsamen Woche als Aufruf mit, jedem Einzelnen hier im Saal. Jede und jeder hat eine Stimme, auf jede und jeden kommt es an. Reden, diskutieren, streiten wir: „Du hast das Wort! Tu as la parole!“ Welchen besseren Ort für den Austausch von Worten, Meinungen und Ideen gäbe es, als den weltgrößten Treffpunkt der Buch- und Medienbranche?“, so Heinrich Riethmüller.

Heinricht Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Foto: Diether v. Goddenthow
Heinricht Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Foto: Diether v. Goddenthow

Angesichts zunehmender gesellschaftlicher Spannungen, politischer Verunsicherung und Fake-News seien Verlage und Buchhandlungen Garanten für Verständigung, gesicherte Informationen und Meinungsvielfalt. „Das ist die Stunde der Buchbranche. In unruhigen Zeiten fördern Verlage und Buchhandlungen Dialog, verlässliche Information und Meinungsbildung. Sie stoßen gesellschaftliche Debatten an, stehen für Pluralität und den Austausch von Meinungen“, sagte Riethmüller.

Die Branche sehe es als Aufgabe und Pflicht an, ihren gesellschaftlichen Auftrag wahrzunehmen. Dafür setze sie sich intensiv mit neuen Wegen auseinander, Inhalte und Wissen zu den Menschen zu bringen. Trotz erheblicher Medienkonkurrenz konnte die Branche ihren Umsatz in den letzten zehn Jahren auf gleichbleibend hohem Niveau halten, so Riethmüller. „Die Branche ist lebendig und innovationsfreudig. Verlage und Buchhandlungen gestalten die digitale Entwicklung aktiv mit. Über zwei Drittel der Buchhandlungen verkaufen Bücher mittlerweile online. Verlage arbeiten intensiv an digitalen Produkten, die das Printangebot ergänzen oder erweitern.“ Nach einem Umsatzplus im Gesamtjahr 2016 liege der Markt 2017 einschließlich September mit –1 Prozent leicht unter dem Vorjahr. Allerdings erwarte die Branche ein gutes Herbst- und Weihnachtsgeschäft mit starken Bestsellern.

Mehr Unterstützung für die Branche forderte Riethmüller von der Politik. Hier richtete er eine klare Aufforderung an die nächste Bundesregierung: „Mit den jüngsten Entwicklungen im Urheberrecht haben wir eine neue Dimension erreicht. Alle Änderungen der letzten Monate gehen zulasten der Verlage und damit von Qualität und Vielfalt. Wir fordern von der neuen Bundesregierung, sich dringend dafür einzusetzen, die Rahmenbedingungen für eine unabhängige, lebendige und vielfältige Verlagslandschaft zu verbessern.“

Eine grundlegende Gefahr für die Buchbranche und ihren gesellschaftlichen Auftrag seien Einschränkungen der Meinungsfreiheit weltweit. „In vielen Teilen der Welt werden Medien- und Kulturschaffende von Despoten drangsaliert, inhaftiert und mit dem Leben bedroht. Die Freiheit des Wortes ist ein Menschenrecht und die Grundlage einer freien, demokratischen Gesellschaft. Die Politik darf sie nicht zum Verhandlungsgegenstand machen. Auch in Deutschland gilt es, eine offene Diskussions- und Debattenkultur zu fördern. Ohne Meinungsfreiheit keine Bücher – und ohne Bücher keine Meinungsvielfalt“, sagte Riethmüller.

Jürgen Boos Geschäftsführer der Frankfurter Buchmesse. Foto: Diether v. Goddenthow
Jürgen Boos Geschäftsführer der Frankfurter Buchmesse. Foto: Diether v. Goddenthow

„Frankreich als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse: Das ist ein Fest für die französische Sprache, mit 180 Autorinnen und Autoren, die aus der ganzen Welt anreisen um ihre Bücher in Frankfurt zu präsentieren. Der Auftritt Frankreichs bringt uns unser Nachbarland näher, und er lenkt zugleich unseren Blick in die Welt. Ich freue mich auf die nächsten fünf Tage voller Begegnungen, Gespräche und Diskussionen, und wir heißen die französischsprachigen Literaten, Künstler und politischen Gäste hier herzlich willkommen“, sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse.

Zum Auftakt von „Francfort en français / Frankfurt auf Französisch“fand zudem am  Abend ein Eröffnungskonzert in der Alten Oper Frankfurter statt. Die Philharmonie Straßburg und ihre Solisten, Gautier Capuçon und Veronika Eberle, nahmen das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch Frankreich und Deutschland. Das Konzert  bereicherte der Illustrator Grégoire Pont, der während des Konzertes zeichnete.

Eines der vielen Highlights im französischen Ehrengast-Pavillon ist die Comics-Ausstellung, die nach verschiedenen Genres aufgebaut ist. Foto: Diether v. Goddenthow
Eines der vielen Highlights im französischen Ehrengast-Pavillon ist die Comics-Ausstellung, die nach verschiedenen Genres aufgebaut ist. Foto: Diether v. Goddenthow

Frankreich, Ehrengast der Frankfurter Buchmesse – Ein Ausblick auf das Programm

logo-Francfort-en-français2Im Zentrum des Ehrengastauftritts Frankreichs stehen die französische Sprache und französischsprachige Literatur aus aller Welt. Unter dem Motto „Francfort en français / Frankfurt auf Französisch“ werden deshalb neben der Literatur aus Frankreich auch Werke aus der Schweiz, Belgien, Luxemburg, Kanada, Afrika, Asien und dem Maghreb präsentiert. Auf einer Fläche von 2.500 Quadratmetern entsteht ein dreidimensionales Gesamtkunstwerk, der Ehrengast-Pavillon, welcher die Vielfalt der französischsprachigen Literatur erlebbar macht.

Über 180 französischsprachige Autorinnen und Autoren aus den Bereichen Belletristik, Sachbuch, Kinder- und Jugendbuch sowie Comic sind Teil des Ehrengastauftritts Frankreichs auf der Frankfurter Buchmesse und vertreten die französische Sprache über Landesgrenzen hinweg.

Das Programm umfasst große Namen wie Jean Marie Gustave Le Clézio, Virginie Despentes, Michel Houellebecq und Yasmina Reza sowie hochkarätige WissenschaftlerInnen wie Luc Boltanski, Patrick Boucheron und Julia Kristeva.

Neben diesen großen Namen sind auch die wichtigsten französischsprachigen Literaturpreise, darunter der prestigeträchtige Prix Goncourt, samt Jury und Präsident und der Prix des cinq continents de la Francophonie zur Frankfurter Buchmesse geladen.

Im Ehrengast-Pavillon wartet eine Comic Ausstellung mit französischen und belgischen Comics von Asterix bis Charlie Hebdo auf die BesucherInnen. Interaktive Formate wie die Grand Dictée, ein großer Diktatwettbewerb für Groß und Klein, und eine Druckerpresse, die dem Original Gutenbergs nachempfunden ist und für eigene Drucke genutzt werden kann, binden die BesucherInnen direkt mit ein. Im L’atelier numérique wird eine digitale Redaktionssitzung für jeden zugänglich gemacht und die schönsten Momente des jeweiligen Veranstaltungstages zu Inhalten verarbeitet.

Weitere Höhepunkte im Ehrengast-Pavillon bieten die grande und petite scène (Große und Kleine Bühne) mit Diskussionen, Performances, Konzerten und Lesungen.

Jeden Abend lädt der Ehrengast auf die péniche („französisches Hausboot“) Ange Gabriel („Der Engel Gabriel“) zu einem literarischen Apéritif mit prominenten Gästen wie: Philippe Claudel, Virginie Despentes, Philippe Djian, Négar Djavadi, Gaël Faye, Pascale Kramer, Dany Lafferrière, und Kettly Mars ein.

Die péniche startete bereits Ende August in Namur unter dem Motto Passerelles d’Europe („Brücken für Europa“). Der französischsprachige, zur Frankfurter Buchmesse geladene Autor Olivier Rolin navigierte die Ange Gabriel über Belgien, Frankreich und Luxemburg bis nach Frankfurt am Main. Bei Zwischenstationen in Nancy, Strasburg und Mannheim u.a. begrüßte er immer wieder AutorInnen und KünstlerInnen an Bord.

Im Mousonturm findet allabendlich eine soirée statt, die sich unterschiedlichen Themen widmet – darunter dem Comic und der Literatur aus der Schweiz und Belgien – sowie ein „Bal literarire“ („literarischer Ball“). Dieses Format erfreut sich in Frankreich großer Beliebtheit: Es werden kurze Texte vorgelesen, dazwischen singt das Publikum gemeinsam mit den AutorInnen bekannte Hits. Zum Schluss werden die Stühle weggeräumt und getanzt.

Die drei Themenschwerpunkte: Innovation und digitales Schaffen; Französisch als Sprache des Wissensaustauschs und der Gastfreundschaft; Belebung des deutsch-französischen Kulturaustauschs über die Jugend stehen im Vordergrund des Ehrengastauftritts Frankreichs.

Die Hospitalité aber („Gastfreundschaft“), ist das Herzstück von „Francfort en français / Frankfurt auf Französisch“ – in diesem Sinne sind alle dazu eingeladen die französischsprachige Kultur zu erleben und mit ihr zu feiern.

Das Französische Kulturjahr

Der Ehrengastauftritt Frankreichs auf der Frankfurter Buchmesse (11.–15. Oktober 2017) bildet den Höhepunkt eines französischen Kulturjahrs in ganz Deutschland mit einem vielfältigen und spartenübergreifenden Programm, das gemeinsam mit dem Institut français Deutschland umgesetzt wird. Mehr als 300 Veranstaltungen finden 2017 unter dem Label „Frankfurt auf Französisch“ bundesweit statt: Theater, aktuelle Musik, Bildende Kunst, Kino, Literaturbegegnungen und vieles mehr mit 250 beteiligten KünstlerInnen und französischsprachigen AutorInnen.

Frankfurter Buchmesse: Ort politischer Auseinandersetzung und Meinungsfreiheit

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Gastredner Markus Dohle: Verlagsbranche muss neue Wege zu den Lesern finden

Frankfurt, 10.10.2017 – Wenige Stunden bevor Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron gemeinsam mit weiteren Würdenträgern aus dem In- und Ausland und in Anwesenheit zahlreicher Literaten, Künstler, Schauspieler und Verleger die Eröffnungsfeier der 69. Frankfurter Buchmesse zu einem Gipfeltreffen internationaler Kulturschaffender adeln, zeichnet Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, ein dynamisches Bild sowohl des traditionellen Buchmarktes als auch der angrenzenden Branchen, deren Vertreter immer zahlreicher ihren Weg nach Frankfurt finden. Gleichzeitig ist die Frankfurter Buchmesse mehr denn je ein Forum, auf dem das Weltgeschehen reflektiert wird und Autoren und politische Aktivisten eine Bühne für ihr Anliegen finden.

„Wir liberal-demokratisch gesinnten Büchermenschen müssen in Zeiten, in denen giftige Narrative Hochkonjunktur haben und die Verbreitung von Angst und Hass wieder gesellschaftsfähig wird, mit attraktiveren Gegenentwürfen antworten,“ sagte Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse heute auf der Eröffnungspressekonferenz. „Die Frankfurter Buchmesse bringt Menschen zusammen, die eine Vielzahl von unterschiedlichen Meinungen vertreten. Sie ist deshalb bestens dazu geeignet, leidenschaftliche Diskussionen und Auseinandersetzungen zu beherbergen.“

In seiner Rede zur Entwicklung der internationalen Buchmärkte zeigte sich Markus Dohle, CEO des multinationalen Verlagskonzerns Penguin Random House, optimistisch: Seit dem Start der digitalen Transformation der Medienindustrie vor etwa 15 Jahren seien die Buchmärkte in den meisten Ländern langsam, aber kontinuierlich gewachsen. Die fundamentale Herausforderung der digitalen Transformation bestehe für die Verlagsbranche darin, neue Wege zu Leserinnen und Lesern zu finden. „Die Entwicklung und das Wachstum von E-Commerce für Bücher aller Formate erfordert ein verändertes Buchmarketing und die Fähigkeit, Nachfrage für unsere Bücher direkt und skaliert zu erzeugen“, so Dohle. Penguin Random House ist die größte Publikumsverlagsgruppe der Welt mit mehr als 250 Verlagen auf fünf Kontinenten.

Die Rolle der Buchbranche für eine freie, demokratische Gesellschaft stellte Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, heraus. „Das ist die Stunde der Buchbranche“, sagt er. In unruhigen Zeiten förderten Verlage und Buchhandlungen Dialog, verlässliche Information und Meinungsbildung. Dafür benötigten sie sichere Rahmenbedingungen. An die sich neu formierende Bundesregierung appellierte er daher: „Verbessern Sie die Rahmenbedingungen für eine unabhängige, lebendige und vielfältige Verlagslandschaft. Nur wenn Verlage für ihre Leistungen eine marktgerechte Vergütung erhalten und Planungssicherheit haben, können sie in Literatur und neue innovative Lese- und Vertriebsmodelle investieren. Es geht um nichts Geringeres als die Qualität unserer Bildung und die Unabhängigkeit der Verlage.“

Beim größten Treffen der internationalen Buch- und Medienbranche werden in diesem Jahr rund 7.300 Aussteller aus 102 Ländern erwartet – das ist eine weitere leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2017 ist Frankreich.
Die Buchmesse ist jedoch nicht nur ein zentraler Marktplatz für den Handel mit Lizenzen und geistigem Eigentum – mehr denn je wird sie als ein Ort frequentiert, an dem kulturpolitische Konzepte von relevanten, internationalen Akteuren diskutiert werden. So findet auf Einladung der französischen Kulturministerin Françoise Nyssen am Messemittwoch, 11. Oktober, erstmalig ein informelles Arbeitstreffen von Kulturminister/innen der Europäischen Union auf der Frankfurter Buchmesse statt. Auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters wird daran teilnehmen

Der THE ARTS+ Innovation Summit, ebenfalls am Messemittwoch, widmet sich der Frage: „Wie kann ein europäisches Innovationsnetzwerk für die Kultur- und Kreativwirtschaft funktionieren?“ Denn die Digitalisierung ermöglicht durch neue Technologien wie Augmented Reality, künstliche Intelligenz, Big Data oder 3D-Druck Innovationen und neue Geschäftsmodelle in allen Branchen. Der THE ARTS+ Innovation Summit bringt Kreative, Unternehmer, Start-ups, Förderer, Mittler und Politiker aus ganz Europa an einen Tisch.

Über die Frankfurter Buchmesse
Die Frankfurter Buchmesse ist mit über 7.300 Ausstellern aus 102 Ländern, rund 278.000 Besuchern, über 4.000 Veranstaltungen und rund 10.000 akkreditierten Journalisten, davon 2.400 Blogger, die größte Fachmesse für das internationale Publishing. Darüber hinaus ist sie ein branchenübergreifender Treffpunkt für Player aus der Filmwirtschaft und der Gamesbranche. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet seit 1976 der jährlich wechselnde Ehrengast, der dem Messepublikum auf vielfältige Weise seinen Buchmarkt, seine Literatur und Kultur präsentiert. Die Frankfurter Buchmesse organisiert die Beteiligung deutscher Verlage an rund 20 internationalen Buchmessen und veranstaltet ganzjährig Fachveranstaltungen in den wichtigen internationalen Märkten. Mit der Gründung des Frankfurter Buchmesse Business Clubs bietet die Frankfurter Buchmesse Unternehmern, Verlegern, Gründern, Vordenkern, Experten und Visionären ideale Voraussetzungen für ihr Geschäft. Das 2016 entwickelte Format THE ARTS+ ist Messe, Business Festival und ein internationaler Treffpunkt der Kultur- und Kreativindustrie. Ziel ist es, die Potentiale der Digitalisierung für kreative Inhalte zu nutzen und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Die Frankfurter Buchmesse ist ein Tochterunternehmen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. www.buchmesse.de

MARIA SIBYLLA MERIAN UND DIE TRADITION DES BLUMENBILDES

Ausstellungsimpression: MARIA SIBYLLA MERIAN UND DIE TRADITION DES BLUMENBILDES 11. OKTOBER 2017 BIS 14. JANUAR 2018. Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungsimpression: MARIA SIBYLLA MERIAN UND DIE
TRADITION DES BLUMENBILDES
11. OKTOBER 2017 BIS 14. JANUAR 2018. Foto: Diether v. Goddenthow

11. OKTOBER 2017 BIS 14. JANUAR 2018
Städel Museum, Ausstellungshalle der Graphischen Sammlung

Frankfurt am Main, 9. Oktober 2017. Maria Sibylla Merian (1647–1717) zählt sowohl zu den bedeutendsten Naturforscherinnen als auch zu den namhaftesten Künstlerinnen ihrer Zeit. 2017 jährte sich der Todestag der gebürtigen Frankfurterin zum 300. Mal. Aus diesem Anlass präsentiert das Städel Museum vom 11. Oktober 2017 bis zum 14. Januar 2018 die Sonderausstellung „Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes“. Zu sehen ist die faszinierende und filigrane Welt der Blumen- und Pflanzendarstellung in Zeichnungen und Druckgrafiken des 15. bis 18. Jahrhunderts.

Die in Zusammenarbeit mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin und der Technischen Universität Berlin entwickelte Ausstellung zeigt bedeutende Werke Maria Sibylla Merians gerahmt von Blumendarstellungen ihrer Vorläufer, Zeitgenossen und Nachfolger, darunter der berühmte Hortus Eystettensis des Nürnberger Apothekers Basilius Besler (1561–1629), Ornamentstiche von Martin Schongauer (ca. 1445–1491), Apothekerbücher aus dem 15. und 16. Jahrhundert, Pflanzenstudien aus dem Umkreis von Albrecht Dürer sowie Naturstudien von Georg Flegel (1566–1638) und Georg Hoefnagel (1542–1600/01) aus der Zeit um 1600.

Darüber hinaus sind unter anderem Blumenzeichnungen von Bartholomäus Braun sowie Blumenkompositionen von Barbara Regina Dietzsch (1706–1783) und ihrem Umkreis aus dem 18. Jahrhundert zu sehen. „Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes“ präsentiert insgesamt über 150 Werke, neben Blättern aus den Sammlungen des Städel und des Kupferstichkabinetts auch wertvolle Leihgaben aus der Bibliothèque Nationale in Paris, der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek in Dresden, der Staatsbibliothek zu Berlin sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt.

Die Ausstellung „Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes“ wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

Maria Sibylla Merian zählt zu den berühmtesten Töchtern der Stadt Frankfurt am Main. Hier hat sie ihre professionelle Ausbildung erhalten, hier wurden entscheidende Grundlagen für ihr ganz und gar außerordentliches Wirken als Naturforscherin und Künstlerin gelegt. Umso mehr freut es uns natürlich, dass wir nun aus Anlass des diesjährigen Jubiläums eine umfassende Ausstellung zu Merian und der von ihr maßgeblich vorangetriebenen Tradition des Blumenbildnisses im Städel Museum zeigen können“, kommentiert Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums.

Ausstellungsimpression: MARIA SIBYLLA MERIAN UND DIE TRADITION DES BLUMENBILDES 11. OKTOBER 2017 BIS 14. JANUAR 2018. Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungsimpression: MARIA SIBYLLA MERIAN UND DIE
TRADITION DES BLUMENBILDES
11. OKTOBER 2017 BIS 14. JANUAR 2018. Foto: Diether v. Goddenthow

„Das Werk Maria Sibylla Merians nimmt eine Sonderstellung ein. Diese resultiert aus der genuinen und nicht aufzulösenden Ambivalenz, die zugleich den besonderen Reiz der Arbeiten ausmacht: Künstlerische und wissenschaftliche Aspekte sind bei Merian untrennbar miteinander verwoben, und ihre Darstellungen bewegen sich stets gekonnt an den Grenzlinien zwischen hoher Kunst und naturwissenschaftlicher Detailwiedergabe“, erklärt Martin Sonnabend, Leiter der Graphischen Sammlung bis 1750 am Städel Museum.

Maria Sibylla Merian
Maria Sibylla Merian fasziniert nicht nur mit ihren meisterhaft ausgeführten Blumenzeichnungen, sondern gleichermaßen durch ihre Biografie, die von ihrem Behauptungswillen als Frau in einer patriarchisch geprägten Gesellschaft zeugt. Getauft wurde Merian am 4. April 1647 in Frankfurt am Main. Ihr Vater, der Zeichner, Druckgrafiker und Verleger Matthäus Merian der Ältere (1593–1650), starb, als sie noch ein Kleinkind war. Ihre Ausbildung als Blumenmalerin in der Tradition der Florilegienmalerei des 17. Jahrhunderts erfuhr die junge Maria Sibylla in der Werkstatt ihres Stiefvaters, des Malers Jacob Marrel (1614–1681). Als einer der sehr wenigen Schüler Georg Flegels hatte sich Marrel auf Blumendarstellungen spezialisiert und war als Kunsthändler tätig. Das Umfeld, in dem Merian in ihrer Jugend lebte, brachte ihr also die bildende Kunst, den Kunsthandel und das Publikationswesen nahe und durch die Blumenmalerei zugleich die aufmerksame Naturbeobachtung. Maria Sibylla Merian wuchs in einer calvinistisch reformierten Familie auf. Dieser Hintergrund wie auch die Stadt Frankfurt waren wesentliche Faktoren in Merians Entwicklung. Als zentraler europäischer Verkehrsknotenpunkt bildete die Freie Reichsstadt am Main einen der wichtigsten Handelsorte mit Messebetrieb, an dem unter anderem Bücher, Blumen und Kunst vertrieben wurden. 1665 heiratete Merian Johann Andreas Graff (1636–1701), einen Schüler Marrels.
Kurz nach der Geburt der ersten Tochter siedelte die Familie in Graffs Heimatstadt Nürnberg über. Dort verkaufte er topografische Ansichten von Bauwerken sowie Landkarten, und auch Merian trug zum Lebensunterhalt bei: mit Blumenmalereien in Florilegientradition, Unterricht für Damen im Sticken und Zeichnen von Blumen sowie dem Verkauf von Zeichenutensilien und Farben. Entsprechend umfasst ihre erste Publikation unter dem Titel Neues Blumenbuch dekorative Blumenmotive als Vorlagen für Zeichnungen oder Stickereien. Gleichzeitig verfolgte sie aber auch weiterhin ihre Naturbeobachtungen und publizierte ihre Erkenntnisse 1679 im ersten Band ihres Werkes Der Raupen wunderbare Verwandelung, und wundersame Blumennahrung.

Das Raupenbuch machte Merian bekannt und war zugleich ein wirtschaftlicher Erfolg. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Raupenbuch machte Merian bekannt und war
zugleich ein wirtschaftlicher Erfolg. Foto: Diether v. Goddenthow

Mit dieser Veröffentlichung betrat Maria Sibylla Merian wissenschaftliches Neuland, denn bis dato gab es keine derart umfangreiche, sorgfältig dokumentierte und vollständige Beschreibung der Metamorphosen der Raupen unter Berücksichtigung des symbiotischen Zusammenhangs von Nahrungspflanzen und Insekten. Das Raupenbuch machte Merian bekannt und war zugleich ein wirtschaftlicher Erfolg. Nach dem Tod ihres Stiefvaters Jacob Marrel zog Merian mit ihrem Mann und ihren inzwischen zwei Töchtern zunächst zurück zu ihrer Mutter nach Frankfurt, wo sie 1683 den zweiten Band des Raupenbuchs herausbrachte.

Wenige Jahre später traf sie die folgenreiche Entscheidung, sich gemeinsam mit ihren beiden Kindern und der Mutter der radikal reformierten Gemeinschaft der Labadisten im niederländischen Wieuwert anzuschließen. Darüber kam es zum Bruch mit ihrem Mann und schließlich zur Scheidung. Nach einigen Jahren in der Labadisten-Gemeinde und nachdem ihre Mutter dort verstorben war, kündigte Maria Sibylla Merian ihr Frankfurter Bürgerrecht auf und siedelte nach Amsterdam um, wo sie neben dem Handel mit Farben, Mal- und Zeichenutensilien auch Tierpräparate sammelte und verkaufte. Ende des 17. Jahrhunderts begab sie sich in Begleitung ihrer jüngeren Tochter auf eine Reise in die niederländische Kolonie Surinam in Südamerika, ein zu jener Zeit ein ebenso abenteuerliches wie kostspieliges Unterfangen. Der Aufenthalt der beiden Frauen in Surinam mit zahlreichen Expeditionen in den Regenwald erstreckte sich über knapp zwei Jahre. Damit unternahm Merian die erste naturwissenschaftliche Forschungsreise in das Land im Norden Südamerikas und widmete sich als erste Frau dem Studium der tropischen Flora und Fauna. Nach ihrer Rückkehr nach Amsterdam erschien 1705 in lateinischer und holländischer Sprache ihre Abhandlung Metamorphosis Insectorum Surinamensium. Ein dritter Teil des Raupenbuchs erschien kurz nach Merians Tod am 13. Januar 1717. Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), der wie Merian aus Frankfurt stammte, widmete ihr einige wenige und dennoch treffende Zeilen: Ihre erzählerischen Darstellungen von Pflanzen und Insekten bewegten sich aus seiner Sicht stets „zwischen Kunst und Wissenschaft, zwischen Naturbeschauung und malerischen Zwecken hin und her“.

Die Ausstellung

„Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes“ zeigt künstlerische Vorläufer Merians, an die sie anknüpfte, stellt jedoch gleichermaßen heraus, was Merians Eigenständigkeit ausmacht und in welche Richtungen sich das Blumenbild nach ihr und unter ihrem Einfluss entwickelte. Die Schau setzt deutlich vor Merians Zeit an und beginnt mit einer großen Auswahl floraler Darstellungen in Buchmalereien, Frühdrucken, Kupferstichen und Holzschnittillustrationen in Kräuterund Apothekerbüchern des 15. Jahrhunderts.

Kräuter und Apothekerbuch des 15. Jahrhunderts. Foto: Diether v. Goddenthow
Kräuter und
Apothekerbuch des 15. Jahrhunderts. Foto: Diether v. Goddenthow

Mit seinen frühen Blumenbildern griff Georg Flegel (1566–1638) die wegweisende und auf Naturstudien basierende Darstellungstradition Albrecht Dürers (1471–1528) und Umkreis auf, entwickelte diese weiter und beeinflusste dadurch auch seinen Schüler Jacob Marrel, Merians Stiefvater. Die ebenfalls zur Zeit Flegels entstandenen emblematischen Blumen- und Insektenbilder des aus Antwerpen stammenden und zeitweilig in Frankfurt lebenden Georg Hoefnagel (1542–1600/01) wurden von dessen Sohn Jacob Hoefnagel (1573–1632/35) in delikaten Kupferstichen publiziert und damit einem größeren Kreis von Interessenten und Künstlern zugänglich gemacht. Ein Gegengewicht zu den kleinformatigen Kunstwerken der Hoefnagels bildet die wohl anspruchsvollste Publikation dieser Zeit, der 1613 veröffentlichte Hortus Eystettensis des Nürnberger Apothekers Basilius Besler (1561–1629). Dieses Buch wurde zum Vorbild zahlreicher Florilegien. Mithilfe solcher Handbücher konnten Gartenbesitzer den Reichtum und die botanische Qualität ihrer Blumensammlungen überdauern lassen. Gärten und wertvolle Pflanzen waren insbesondere im 17. Jahrhundert ein kostbares Gut, davon zeugen nicht zuletzt Florilegien aus dieser Zeit mit prachtvollen Deckfarbenzeichnungen auf Pergament oder als exklusive Drucke mit kolorierten Kupferstichen im Großformat.

Das neben zwei weiteren Beispielen – eines davon mit Blumenporträts des Florilegienmalers Bartholomäus Braun (ca. 1626–1684) – gezeigte mehrbändige, zwischen 1651 und 1664 von Johann Walter d. Ä. (1603– 1676/77) geschaffene Florilegium des Grafen Johannes von Nassau-Idstein (1603–1677) nimmt eine Sonderstellung in der Schau ein. Ein kleinerer Teil dieses Blumenbuchs, der seit Langem bekannt ist und in der Vergangenheit bereits ausführlich aufgearbeitet wurde, befindet sich im Besitz der Pariser Bibliothèque Nationale. Zwei weitere Alben wurden hingegen erst vor wenigen Jahren in der Städel Bibliothek wiederentdeckt, der sie bei der Inventarisierung Mitte des 19. Jahrhunderts zugeordnet worden und wo sie seitdem gelagert waren. Die zwei prachtvollen Exemplare sind in ihren mit rotem Samt bezogenen und mit feuervergoldeten Beschlägen versehenen Originaleinbänden erhalten und waren die erste Erwerbung für die Städelsche Sammlung an Zeichnungen. Sie werden in der Ausstellung erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert und im Begleitkatalog publiziert.

Das Paradiesgärtlein (1410 - 1420) ist ein besonders schönes frühes Beispiel naturgetreuer Malerei. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Paradiesgärtlein (1410 – 1420) ist ein besonders schönes frühes Beispiel naturgetreuer Malerei. Foto: Diether v. Goddenthow

Den Mittelpunkt der Schau bildet Maria Sibylla Merian mit einer Gruppe sehr seltener Frühwerke, erweitert um Arbeiten, die in unmittelbarem Zusammenhang mit ihren wissenschaftlichen Publikationen wie den Blumenbüchern und dem Raupenbuch stehen. Zur Entstehung der kostbaren Deckfarbenzeichnungen auf Pergament aus dem Raupenbuch, die sich in der Sammlung des Städel Museum befinden, werden neue Erkenntnisse dargelegt. Die Ausstellung präsentiert zudem einige Arbeiten, deren traditionelle Zuschreibung an Maria Sibylla Merian in jüngerer Zeit infrage gestellt oder widerlegt worden ist. Sie verweisen auf die Tatsache, dass das Gesamtwerk der Künstlerin bis heute nicht umfassend kritisch erforscht ist. Auf Merian folgt die künstlerische Blumendarstellung des 18. Jahrhunderts, vertreten
durch die Nürnberger Künstlerfamilie Dietzsch mit ihrer wichtigsten Vertreterin Barbara Regina Dietzsch (1706–1783). Abschließend wird sowohl ein Ausblick auf die Einbindung von Pflanzendarstellungen in die Landschaftsmalerei als auch auf die Verselbstständigung naturkundlicher Details in den Studienblättern der deutschen Frühromantik geboten.

Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes“ wird von einem umfangreichen Vermittlungsprogramm begleitet, das von Überblicks- und Abendführungen über Veranstaltungen im Rahmen der Formate „Kunst und Religion“, „Barrierefreies Kunsterlebnis“ sowie „KUNSTKOLLEG“ bis hin zu hin zu Atelier- und Ferienkursen für Kinder reicht. Im Rahmen dieses Programms finden auch verschiedene Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Palmengarten Frankfurt statt: „Mit ruhiger Hand und geübtem Blick“ in der Reihe „KUNSTKOLLEG Aktiv“ (21. Oktober 2017), eine Führung im Bromelien-Haus mit anschließendem Zeichenkurs, geleitet von der botanischen Malerin Sue Hénon (4. November 2017), ein Gastkommentar mit Karin Wittstock, der Verantwortlichen für das kulturelle Programm des Palmengartens, (19. November 2017) sowie eine Führung zum Thema „Maria Sibylla Merian und die Pflanzenwelt von Surinam“ mit der Palmengarten-Kustodin Hilke Steinecke (22. November 2017). Am Mittwoch, 8. November 2017, präsentiert das Städel Museum zudem eine Lesung mit Barbara Beuys im Metzler-Saal, bei der die Autorin ihre unlängst im Insel Verlag erschiene Künstlerbiografie Maria Sybilla Merians vorstellt. Das vollständige Rahmenprogramm zur Ausstellung ist einsehbar unter www.staedelmuseum.de.

Katalog: Zur Ausstellung erscheint im Hirmer Verlag ein Katalog mit 256 Seiten und ca. 150 Abbildungen, herausgegeben von Michael Roth, Magdalena Bushart und Martin Sonnabend unter Mitarbeit von Catalina Heroven, mit einem Vorwort von Heinrich Schulze Altcappenberg und Philipp Demandt. Deutsch, 29,90 Euro (Museumsausgabe).

Information: www.staedelmuseum.de, info@staedelmuseum.de,
Telefon +49(0)69-605098-200, Fax +49(0)69-605098-112
Besucherdienst: Telefon +49(0)69-605098-232, besucherdienst@staedelmuseum.de
Öffnungszeiten: Di, Mi, Sa, So 10.00–18.00 Uhr; Do, Fr 10.00–21.00 Uhr; montags geschlossen
Sonderöffnungszeiten: 31.10.2017, 10.00–18.00 Uhr; 24.12.2017 geschlossen; 25., 26.12.2017, 10.00–18.00 Uhr; 31.12.2017 geschlossen; 1.1.2018, 11.00–18.00 Uhr; 8.1.2018, 10.00–18.00 Uhr
Eintritt: Di–Fr: 14 Euro, ermäßigt 12 Euro; Sa–So, Feiertage: 16 Euro, ermäßigt 14 Euro;
Familienkarte 24 Euro, freier Eintritt für Kinder unter 12 Jahren; Gruppen ab 10 regulär zahlenden
Personen: ermäßigter Eintrittspreis pro Person. Für Gruppen ist vorab eine Anmeldung unter Telefon +49(0)69-605098-200 oder info@staedelmuseum.de erforderlich.
Kartenvorverkauf: tickets.staedelmuseum.de

Überblicksführungen durch die Ausstellung: Fr 18.00 Uhr, So 14.00 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Begleitprogramm (Auszug):
KUNSTKOLLEG Aktiv: „Mit ruhiger Hand und geübtem Blick“, 21. Oktober 2017, 13.00 –17.00 Uhr
Maria Sibylla Merian „Ananas mit Kakerlaken“. Zeichenkurs mit Führung im Palmengarten, 4. November 2017, 13.00–17.00 Uhr, Palmengarten Frankfurt
Gastkommentar mit Karin Wittstock: Botanische Malerei zwischen Kunst und Wissenschaft, 19. November 2017, 12.00 Uhr, Städel Museum
Maria Sybilla Merian und die Pflanzenwelt von Surinam, Führung im Palmengarten mit Palmengarten-Kustodin Hilke Steinecke, 22. November 2017, 18.00 Uhr
Lesung mit Barbara Beuys, 8. November 2017, 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr), Metzler-Saal,
Städel Museum, Eintritt: 14 Euro, ermäßigt 12 Euro, Tickets ab Mitte September online verfügbar
unter tickets.staedelmuseum.de

Partnerstadt Lyon schenkt Frankfurt anlässlich der Buchmesse „Frankfurt auf Französich“ Illumination

Vom 9.-14. Oktober 2017 leuchtet der Römer.

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Während der diesjährigen Buchmesse strahlt der Frankfurter Römer in den schillernsten Farben. In rot, blau, gelb und grün setzt der Pariser Lichtkünstler Patrice Warrener die Rathausfassade und Giebel wunderbar in Szene. Die Illumination ist ein Geschenk der französischen Partnerschaft Lyon anlässlich der weltgrößten Bücherschau in der Mainmetropole, bei der Frankreich in diesem Jahr Gastland ist. Die Oberbürgermeister Frankfurts und Lyons, Peter Feldmann und Georges Kénépékian drückten heute Abend im Anschluss an die Verleihung des Deutschen Buchpreises im Römer den Startknopf. Danach kann  bis einschließlich 14. Oktober 2017 jeden Abend von 19 bis 23 Uhr die Illumination des Rathauses besichtigt werden. Es lohnt sich!!!!

Robert Menasse erhält den Deutschen Buchpreis 2017 für seinen Roman „Die Hauptstadt“

Robert Menasse erhielt heute Abend im Frankfurter Römer den Deutschen Buchpreis 2017 des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels für sein Werk "Die Hauptstadt", Suhrkamp-Verlag, Berlni 2017, 24;00 Euro. Mit der Verleihung des Deutschen Buchpreises wird die Woche der Buchmesse eingeleitet. Foto: Diether v. Goddenthow
Robert Menasse erhielt heute Abend im Frankfurter Römer den Deutschen Buchpreis 2017 des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels für sein Werk „Die Hauptstadt“, Suhrkamp-Verlag, Berlni 2017, 24;00 Euro. Mit der Verleihung des Deutschen Buchpreises wird die Woche der Buchmesse eingeleitet.
Foto: Diether v. Goddenthow

Börsenverein zeichnet den deutschsprachigen Roman des Jahres aus / Preisverleihung im Frankfurter Römer vor 300 Gästen

Der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2017 ist Robert Menasse. Er erhält die Auszeichnung für seinen Roman „Die Hauptstadt“ (Suhrkamp).

Am Shortlist-Abend im Literaturhaus Frankfurt hatte Robert Menasse noch „sein Schwein“, welches er sinnbildlich für „die“ Brüsseler Bürokratie-Verhältnisse in seinem spannenden Roman „Die Hauptstadt“ durchs Geschehen treibt, gegen Gerd Scobels „Auf-den-Hund-gekommen-Moderation“ verteidigt. Heute flossen Tränen der Rührung und Freude, als den österreichischen Autor völlig unerwartet der Deutsche Buchpreis 2017 traf.
Dem wortgewaltigen Außenseiters des Literaturbetriebs, der zunächst als Lektor für österreichische Literatur, dann als Gastdozent am Institut für Literaturtheorie – an der Universität São Paulo vor allem Lehrveranstaltungen über philosophische und ästhetische Theorien unter anderem über Hegel, Lukács, Benjamin und Adorno abhielt, hatte der Erfolgsschock zunächst ein wenig die Sprache geraubt.

Robert Menasse betont, dass jeder Shortlist-Kandidat den Deutschen Buchpreis 2017 verdient hätte. Foto: Diether v. Goddenthow
Robert Menasse betont, dass jeder Shortlist-Kandidat den Deutschen Buchpreis 2017 verdient hätte. Foto: Diether v. Goddenthow

Seine Worte fand Menasse aber rasch wieder und rief zunächst seinen Mitbewerbern zu: sie alle hätten diese Auszeichnung ebenso verdient. In der restlichen Zeit von drei Minuten, die für Dankesreden zugestanden werden, dankte der Träger des Deutschen Buchpreises 2017 der Jury, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels und seinen Sponsoren, und allen, die an seinem Erfolg ihren Anteil hatten. Schließlich nutzte der Autor des preisgekrönten EU-bürokratiekritischen Romans „Die Hauptstadt“ (Suhrkamp, 2017, 24,00 Euro) die Gelegenheit, auch mal ein Lob an die EU-Beamten auszusprechen, nämlich dafür, dass sie vernünftigerweise die Buchpreisbindung und damit die Vielfalt des Literaturbetriebs bewahrt hätten.

Insofern trifft die Jury-Begrünung auch auf den Menschen Robert Menasse und nicht nur auf sein

Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels überreicht Robert Menasse die Urkunde des Deutschen Buchpreises 2017. Foto: Diether v. Goddenthow
Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels überreicht Robert Menasse die Urkunde des Deutschen Buchpreises 2017. Foto: Diether v. Goddenthow

Werk zu, wenn es darin heißt: „Das Humane ist immer erstrebenswert, niemals zuverlässig gegeben: Dass dies auch auf die Europäische Union zutrifft, das zeigt Robert Menasse mit seinem Roman ‚Die Hauptstadt‘ auf eindringliche Weise. Dramaturgisch gekonnt gräbt er leichthändig in den Tiefenschichten jener Welt, die wir die unsere nennen. Und macht unter anderem unmissverständlich klar: Die Ökonomie allein, sie wird uns keine friedliche Zukunft sichern können. Die, die dieses Friedensprojekt Europa unterhöhlen, sie sitzen unter uns – ‚die anderen‘, das sind nicht selten wir selbst. Mit ‚Die Hauptstadt‘ ist der Anspruch verwirklicht, den Robert Menasse an sich selbst gestellt hat: Zeitgenossenschaft ist darin literarisch so realisiert, dass sich Zeitgenossen im Werk wiedererkennen und Nachgeborene diese Zeit besser verstehen werden.“

Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2017 gehören an: Silke Behl (Radio Bremen), Mara Delius (Die Welt), Christian Dunker (autorenbuchhandlung berlin), Katja Gasser (Österreichischer Rundfunk), Maria Gazzetti (Casa di Goethe, Rom), Tobias Lehmkuhl (freier Kritiker, Berlin) und Lothar Schröder (Rheinische Post).

„Wie schaffen wir es in der heutigen Zeit, Menschen mit Büchern zu erreichen? Indem wir Literatur über eine Vielzahl an Kanälen ins Gespräch bringen. Den Austausch über Literatur zu fördern, Debatten und Gespräche anzuregen, das ist der Grundgedanke des Deutschen Buchpreises. Seit dreizehn Jahren macht er erfolgreich aktuelle Romane zum Thema“, sagte Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, heute bei der Preisverleihung.

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Für die Auszeichnung waren außerdem nominiert: Gerhard Falkner (Romeo oder Julia, Berlin Verlag), Franzobel (Das Floß der Medusa, Paul Zsolnay), Thomas Lehr (Schlafende Sonne, Carl Hanser), Marion Poschmann (Die Kieferninseln, Suhrkamp) und Sasha Marianna Salzmann (Außer sich, Suhrkamp).

Robert Menasse erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Der Preisträger wurde in mehreren Auswahlstufen ermittelt. Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 200 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2016 und dem 12. September 2017 erschienen sind. Aus diesen Romanen wurde eine 20 Titel umfassende Longlist zusammengestellt. Daraus haben die Jurorinnen und Juroren sechs Titel für die Shortlist gewählt.

Mit dem Deutschen Buchpreis 2017 zeichnet die Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Unter www.deutscher-buchpreis-blog.de veröffentlichen die „Buchpreisblogger“ Rezensionen zu allen Titeln der Longlist sowie Hintergrundinformationen und kritische Debattenbeiträge. Mehr ist auf der Facebook-Seite des Deutschen Buchpreises und unter dem Hashtag #dbp17 zu finden.

Exklusive englische Übersetzungen von Leseproben der sechs Shortlist-Titel sowie ein englischsprachiges Dossier stehen unter www.new-books-in-german.com bereit.

Weitere Informationen und Termine des Preisträgers rund um die Frankfurter Buchmesse können abgerufen werden unter www.deutscher-buchpreis.de.

Zum Buch:

4.die.hauptstadtIn Brüssel laufen die Fäden zusammen – und ein Schwein durch die Straßen.
Fenia Xenopoulou, Beamtin in der Generaldirektion Kultur der Europäischen Kommission, steht vor einer schwierigen Aufgabe. Sie soll das Image der Kommission aufpolieren. Aber wie? Sie beauftragt den Referenten Martin Susman, eine Idee zu entwickeln. Die Idee nimmt Gestalt an – die Gestalt eines Gespensts aus der Geschichte, das für Unruhe in den EU-Institutionen sorgt. David de Vriend dämmert in einem Altenheim gegenüber dem Brüsseler Friedhof seinem Tod entgegen. Als Kind ist er von einem Deportationszug gesprungen, der seine Eltern in den Tod führte. Nun soll er bezeugen, was er im Begriff ist zu vergessen. Auch Kommissar Brunfaut steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er muss aus politischen Gründen einen Mordfall auf sich beruhen lassen; »zu den Akten legen« wäre zu viel gesagt, denn die sind unauffindbar. Und Alois Erhart, Emeritus der Volkswirtschaft, soll in einem Think-Tank der Kommission vor den Denkbeauftragten aller Länder Worte sprechen, die seine letzten sein könnten.
In seinem neuen Roman spannt Robert Menasse einen weiten Bogen zwischen den Zeiten, den Nationen, dem Unausweichlichen und der Ironie des Schicksals, zwischen kleinlicher Bürokratie und großen Gefühlen.
Und was macht Brüssel? Es sucht einen Namen – für das Schwein, das durch die Straßen läuft. Und David de Vriend bekommt ein Begräbnis, das stillschweigend zum Begräbnis einer ganzen Epoche wird: der Epoche der Scham.
Suhrkamp Verlag
Gebunden, 168 Seiten
ISBN:978-3-518-42758-3
459 Seiten, 24,00 Euro

Neuer Kurpark-Flyer mit geschichtlichen Informationen erhältlich

kurpark-flyerDer Kurpark in Wiesbaden ist ein wesentlicher Bestandteil der Parkanlagen in der Stadt und für Wiesbadener Bürger und Gäste gleichermaßen ein Anziehungspunkt. Für seine nähere Erkundung liegt ab sofort ein kostenloser Informationsflyer in deutscher Sprache am Kurhausempfang und in der Tourist-Information aus.

Thomas Sante, Geschäftsführung des Kurhaus Wiesbaden, freut sich über die Erweiterung des Informationsangebotes: „Der Kurpark ist seit jeher zu allen Jahreszeiten ein stark frequentierter Rückzugs- und Erholungsort in unserer Stadt. Der informative Flyer ist in kompakter Form eine ideale Ergänzung zum neuen Internetauftritt des Kurparks – www.wiesbaden.de/kurpark – und hält einige Insider-Tipps bereit.“

In dem Informationsflyer werden die Geschichte des Parks, die zu entdeckenden Besonderheiten und Kulturdenkmäler sowie Plätze näher beschrieben. Zur Orientierung dienen ein Übersichtsplan und weitergehende Informationen zu den Öffnungszeiten des Parks, des Biergartens sowie des Bootsverleihs.

Kurpark_Flyer

40. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans 1. bis 7. Oktober 2017 Preisverleihung im Kino des Deutschen Filmmuseums

Foto: © Deutsches Filminstitut Frankfurt
Foto: © Deutsches Filminstitut Frankfurt

Bei der 40. Ausgabe von LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans standen 16 Langfilme und 21 Kurzfilme im Wettbewerb um die insgesamt sieben Preise, davon fünf dotierte LUCAS-Preise. Über deren Vergabe entschieden auch Kinder und Jugendliche. Am Samstag beglückwünschten Festivalleiterin Julia Fleißig und der Frankfurter Stadtrat Eugenio Muñoz del Rio die Gewinner im Kino des Deutschen Filmmuseums.

Im Überblick: Preise gehen an:

Langfilme:
Altersgruppe 8+:
OSKAR’S AMERICA (Oskars Amerika, NO/SE 2017, R: Torfinn Iversen)
Altersgruppe 13+:
AVA (FR 2017, R: Léa Mysius)

Kurzfilme:
Altersgruppe 8+:
CHER PAPA (Lieber Papa, BE 2016, R: div. Kinder)
Altersgruppe 13+:
MISTER COCONUT (NL 2016, R: Margien Rogaar)

Preis für eine außergewöhnliche cineastische Leistung:
Altersgruppe 13+:
GAMICHI (Steuermann, IR 2016, R: Majid Esmaeili)

Award of the European Children’s Film Association:
Altersgruppe 8+
DAS MÄDCHEN VOM ÄNZILOCH (CH 2016, R: Alice Schmid)

Publikumspreis:
Altersgruppe 8+
VILLADS FRA VALBY (Villads aus Valby, DK 2015, R: Frederik Nørgaard)

Langfilme:
Altersgruppe 8+:
Die mit jeweils 5000 Euro dotierten Preise für die abendfüllenden Filme gingen an OSKAR’S AMERICA (Oskars Amerika, NO/SE 2017, R: Torfinn Iversen – Altersgruppe 8+) und AVA (FR 2017, R: Léa Mysius – Altersgruppe 13+). Eine lobende Erwähnung widmete die Jury der Altersgruppe 8+ KARERA GA HONKI DE AMU TOKI WA (Familienbande, JP 2017; R: Naoko Ogigami). Der Film erzählt die Geschichte der elfjährigen Tomo, die bei ihrem Onkel und seiner neuen Freundin, die früher mal ein Mann war, eine liebevolles Zuhause findet.

OSKAR’S AMERICA (Oskars Amerika, NO/SE 2017, R: Torfinn Iversen)
In Torfinn Iversens Spielfilmdebüt OSKAR’S AMERICA geht es um große Träume, um Familie und um eine außergewöhnliche Freundschaft. Nach den Sommerferien scheint Oskars größter Traum in Erfüllung zu gehen: Er will auf einem Pferd durch die US-amerikanische Prärie reiten. Oskars Mutter reist nämlich für einen neuen Job in die USA – zumindest behauptet sie das. Bevor Oskar sie dort besuchen kann, muss er jedoch die Ferien bei seinem mürrischen Großvater verbringen. Doch dann findet Oskar in dem Außenseiter Levi einen Freund, der seine träumerische Vision teilt und mit ihm zusammen in einem Boot den Atlantik überqueren möchte. Der LUCAS-Preisträger ist auch nominiert für den „Crystal Bear“ der Generation Kplus, bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin.

Jurybegründung OSKAR’S AMERICA: Der Film hat uns berührt und schwere Themen kindgerecht erzählt. Gleichzeitig gab es auch schöne Momente zum Lachen! Außerdem beeindruckte uns die tolle und passende Musik. Der Film handelt von zwei Außenseitern, die sich gemeinsam entscheiden, ihre Probleme zu lösen und so in ein verrücktes und zugleich amüsantes Abenteuer geraten. Die Charaktere haben uns sehr gut gefallen, besonders das lustige Pony Stuti.
Lobende Erwähnung KARERA GA HONKI DE AMU TOKI WA: Der Film hallte noch lange in uns nach. In wunderschönen Bildern wird Kindern wie Erwachsenen auf sensible und einfühlsame Art und Weise ein Thema nähergebracht, das noch lange nicht im gesellschaftlichen Alltag angekommen ist. Wir fühlten mit den toll gezeichneten Figuren und wurden von außerordentlichem Schauspiel beeindruckt. „Familienbande“ fordert, unterhält und bewegt. Toll!

Altersgruppe 13+:
Die 13-jährige Ava leidet im gleichnamigen Film an einer Krankheit, die sie erblinden lässt. Als sie in den Ferien am Atlantik einem rätselhaften Jungen begegnet, lässt dieser ihre Gedanken nicht mehr los. Sie verstrickt sich in die Probleme des Jungen, der in einem Bunker am Meer lebt und stiehlt seinen Hund, mit dem die beiden auf dem Moped vor der Polizei flüchten. Léa Mysius‘ Debütfilm beleuchtet, wie Ava auf ihre ganz eigene Weise mit ihrer Krankheit umgeht und ihren letzten Sommer, in dem sie sehen kann, verbringt. AVA gewann bereits den „SACD-Award“ für Best Feature sowie den Jury-Preis für den Hundedarsteller Lupo auf dem Cannes Film Festival 2017.

Jurybegründung AVA: Ein Film, der eine außergewöhnliche Geschichte eines Mädchens an der Schwelle zur Pubertät erzählt. Die herausragenden schauspielerischen Leistungen, grandiose Kameraführung und Lichtsetzung lassen uns – im besten Sinne – keine Wahl, als uns voll und ganz mit der Protagonistin zu identifizieren, sie in ihren Handlungen und in ihrer Entschlossenheit zu verstehen und anzunehmen. Spannende, fesselnde Sequenzen und Szenen haben uns den gesamten Film über in unsere Kinosessel gebannt. All diese Komponenten, gepaart mit dem wunderbaren Soundtrack haben uns absolut davon überzeugt, dass AVA der beste Film dieses Festivals ist.

Kurzfilme:
Die mit jeweils 2000 Euro dotierten Preise in der Sektion Kurzfilme gingen an CHER PAPA (Lieber Papa, BE 2016, R: div. Kinder – Altersgruppe 8+) und an MISTER COCONUT (NL 2016, R: Margien Rogaar – Altersgruppe 13+). Von der Jury der Alterssektion 8+ erhielt THEODORS MAGISKE REVANSJ (Theodors magische Rache, NO 2017, R: Jim Hansen) eine lobende Erwähnung.

Altersgruppe 8+:
CHER PAPA realisierten Schüler/innen in einem Projekt zusammen mit dem Animationsstudio Camera-etc. Der Kurzfilm behandelt einen Briefwechsel zwischen einem Vater, der im Ersten Weltkrieg an der Front kämpft, und seinen Kindern, bei denen der Alltag zu Hause weitergehen muss.
Jurybegründung CHER PAPA: Der Film erzählt den schrecklichen Alltag im Krieg, ohne künstliche Betroffenheit zu erzeugen. Unter die Haut gehen die echten Briefe zwischen Vater und Tochter trotzdem. Das aktuelle Thema ist durch die einfache Legetechnik visuell verfremdet und ansprechend gestaltet. Ganz besonders finden wir, dass er von Kindern gemacht wurde.
Lobende Erwähnung THEODORS MAGISKE REVANSJ: Der Film erzählt von zwei Geschwistern, die sehr gut zusammenhalten und den Fiesling auf kreative Art und Weise bekämpfen. Besonders gut hat uns die einfallsreiche Animation gefallen.

Altersgruppe 13+:
Im fast 30-minütigen MISTER COCONUT begehen zwei Mädchen in einem Kaufhaus einen Diebstahl und sind zunächst dankbar, als sie ein Fremder dabei unterstützt. Nach geglückter Mission verfolgt er jedoch die beiden Mädchen und sie wissen nicht, wie sie ihn loswerden.
Jurybegründung MISTER COCONUT: Zwei Mädchen werden mit Fragen nach Privatsphäre, Öffentlichkeit und den Risiken des urbanen Lebens konfrontiert und erfahren bitterlich, welche Konsequenzen unverantwortliches Verhalten haben kann. Eine Geschichte über die Bereitschaft, reife Entscheidungen zu treffen und sich der wahren Bedeutung von Freundschaft bewusst zu werden.- Der Award für den besten Kurzfilm geht an MISTER COCONUT.

Preis für eine außergewöhnliche cineastische Leistung:
Der mit 2000 Euro dotierte Preis für eine außergewöhnliche cineastische Leistung geht an GAMICHI (Steuermann, IR 2016, R: Majid Esmaeili), den LUCAS als deutsche Premiere präsentierte.
Als der Urmia See im Nordwesten Irans austrocknet, verliert die Familie von Hassan ihre Existenzgrundlage. Der Vater hat vor fast einem Jahr die Familie verlassen, die Mutter ist gestorben. Hassan widersetzt sich dem Verkauf des Familienbootes und restauriert zusammen mit seinem Freund Naji das alte Schiff in dem festen Glauben daran, dass der Vater zurückkehrt.

Jurybegründung GAMICHI: Der Film erzählt die tragische Geschichte eines Jungen mit unendlicher Hoffnung, dem starken Glauben an Ideale, dem Wert von Freundschaft und was es bedeutet, Dinge hinter sich zu lassen, zu bewältigen und weiterzumachen. Jedes Detail des Films hat uns diese Geschichte erzählt: Berührende Bilder, bedeutungsvolle Symbole, die erschütternde Trostlosigkeit der Drehorte, großartige Charaktere und ein außergewöhnlicher Sinn für Humor. GAMICHI hat uns vollkommen für sich eingenommen und wir fühlen uns geehrt, dem Film den Award für das herausragende Storytelling zu überreichen.

ECFA-Award
Die dreiköpfige Jury der Europäischen Kinderfilmvereinigung European Children’s Film Association verlieh ihren ECFA-Award an DAS MÄDCHEN VOM ÄNZILOCH (CH 2016, R: Alice Schmid), den LUCAS als Deutschlandpremiere zeigte. Der Film ist eine Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm und begleitet die zwölfjährige Laura dabei, wie sie den Rätseln um die sagenumwobene Schlucht Änziloch auf den Grund geht. DAS MÄDCHEN VOM ÄNZILOCH hat bereits den »Innerschweizer Filmpreis« der Albert Koechlin Stiftung 2017 gewonnen und ist nominiert von der European Film Academy für den Young Audience Award 2017.
Die ECFA-Jury vergab darüber hinaus eine lobende Erwähnung an VILLADS FRA VALBY (Villads aus Valby, DK 2015, R: Frederik Nørgaard).

Jurybegründung DAS MÄDCHEN VOM ÄNZILOCH: DAS MÄDCHEN VOM ÄNZILOCH zeichnet ein intensives Porträt eines Mädchens in einer Landschaft, die geprägt ist von Legenden und den alltäglichen Verpflichtungen ländlicher Arbeit. Wir erhalten einen Einblick in das Leben eines empathischen Mädchens und nehmen Anteil an ihrem tiefen Wunsch nach Freundschaft und Selbstvertrauen. Alice Schmid wirft mit ihrer sensiblen Kamera ein einfühlsames Licht auf die Protagonistin und ihre Umgebung. Die Nähe zu ihrer Protagonistin erlaubt uns eine behutsame Annäherung an ein kaum vernehmbares Lebensgefühl.
Lobende Erwähnung VILLADS FRA VALBY: Die ECFA Jury hat sich dazu entschlossen, einen weiteren Titel lobend zu erwähnen. Ein Film der zeigt, dass man sich auch ohne eigene Schuld in Schwierigkeiten wiederfinden kann. Dennoch sind gerade dies entscheidende Momente zu Beginn des eigenen, lebenslangen Prozesses der Selbsterfahrung. Unsere lobende Erwähnung geht an VILLADS AUS VALBY, eine fröhliche, ermutigende Geschichte für die jüngsten Zuschauer/innen. Wir sind außerordentlich glücklich darüber, dass VILLADS immer mehr Anerkennung auf verschiedenen Festivals erhält. Wir wünschen uns noch mehr Figuren wie Villads auf den Leinwänden dieser Welt!

Der via Stimmzettel ermittelte, undotierte LUCAS-Publikumspreis geht an: VILLADS FRA VALBY (Villads aus Valby, DK 2015, R: Frederik Nørgaard).
Frederik Nørgaards Film lässt teilhaben am Leben in der verrückten Welt des sechsjährigen Villads, der viel lieber als „Super-Villads“ durchs Viertel fliegt als in die Schule zu gehen. Begleitet werden Villads Abenteuer von einer Band, die mit ihren lebhaften Gitarren-Klängen die passende Atmosphäre schafft. VILLADS FRA VALBY gewann bereits den Publikumspreis auf dem Vienna International Children’s Film Festival 2016 sowie den „ECFA-Preis“ für den besten europäischen Film auf dem Oulu International Children’s and Youth Film Festival 2016.

Insgesamt präsentierte LUCAS in seiner 40. Ausgabe 72 Filme aus 35 Ländern. Darunter sind 30 Langfilme, davon 16 in den Wettbewerben, sowie 43 Kurzfilme, davon 21 in den Wettbewerben. Die beiden Jurys in den Altersgruppen 8+ und 13+ setzten sich paritätisch aus je drei Kindern oder Jugendlichen und drei Filmexpert/innen zusammen. Neben der Möglichkeit, als Jurymitglied beim Festival mitzuwirken, gab es bei LUCAS zahlreiche Projekte, die Kinder und Jugendliche zum Mitmischen! aufforderten. So führten junge Filmliebhaber/innen als Festivalreporter/innen Interviews mit Filmschaffenden oder anderen Beteiligten des Festivals und berichteten vom Festivalgeschehen. Als Filmkritiker/innen widmeten sie sich Wettbewerbsfilmen und verfassten Filmkritiken. Eine Frankfurter Schulklasse kuratierte ein Kurzfilmprogramm, das sie in der Festivalwoche ihrem Publikum präsentierte. Eigene LUCAS-Festivalplakate gestalteten Schüler/innen eines Kunst-Leistungskurses, die sie im Foyer des Deutschen Filmmuseums ausstellen.

Der Familientag am 3. Oktober stellte abseits des Filmprogramms einen ersten Höhepunkt in der Festivalwoche dar. Zahlreiche Besucher/innen strömten am Feiertag ins Deutsche Filmmuseum, tauchten im Kinosessel, in der Bluebox, und bei Schauspiel-, Stunt- und Actionworkshops sowie weiteren Mitmachaktionen in die Welt des Films ein und ließen sich von „Checker Tobi“ vom KiKA erklären, was hinter LUCAS steckt.

Fachpublikum und interessierte Besucher/innen informierten sich auf einer Podiumsdiskussion über das Thema „Nachwuchsfilm und junges Publikum“ am Donnerstag, 5. Oktober.

„Eine aufregende Festivalwoche liegt hinter uns und ich hoffe, dass die Besucher/innen Erinnerungen an einzigartige Begegnungen mit nach Hause genommen haben“, sagt die Festivalleiterin Julia Fleißig rückblickend. „Am meisten beeindruckt haben mich die lebhaften Diskussionen zwischen unseren jungen Gästen und den Filmschaffenden. Die Kinder und Jugendlichen beobachteten die filmische Handlung im Detail und stellten im anschließenden Filmgespräch direkte und unglaublich reflektierte Fragen, die zum Nachdenken und Diskutieren anregten. Das waren ganz besondere Momente für beide Seiten – für die Gäste und die Filmschaffenden.“ Neben den Förderern dankte Fleißig auch den zahlreichen ehrenamtlichen Helfer/innen, die das Festival erst möglich machten. Auch in Zukunft möchte Fleißig LUCAS als festen Ort der Begegnung für Expert/innen aus der Kinder- und Jugendfilmbranche etablieren. „Mit der Podiumsdiskussion ist es uns gelungen, Interessierten und Fachbesucher/innen eine Plattform zum Austausch rund um Kinder- und Jugendfilm und Filmbildung zu bieten.“

Wer möchte, kann sich am Sonntag, 8. Oktober, noch einmal die Gewinnerfilme ansehen, die im Kino des Deutschen Filmmuseums gezeigt werden:
11Uhr: Gewinner der Altersgruppe 8+
CHER PAPA (Lieber Papa, BE 2016, R: div. Kinder, 5 Min. OmeU)
OSKAR’S AMERICA (Oskars Amerika, NO/SE 2017, R: Torfinn Iversen, 79 Min. OmeU mit dt. Einsprache )

15 Uhr: Gewinner der Altersgruppe 13+
MISTER COCONUT (NL 2016, R: Margien Rogaar 27 Min, OmeU)
AVA (FR 2017, R: Léa Mysius, 99 Min. OmeU, freigegeben ab 16 Jahren)

LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans wird möglich durch zahlreiche Förderer, bei denen wir uns für ihre Unterstützung bedanken.

Zu diesen zählen:
Stadt Frankfurt am Main
Stadt Eschborn
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
HessenFilm und Medien
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

LUCAS wurde ausgezeichnet durch „kulturMut“ – die Crowdfunding-Initiative von Aventis Foundation und Kulturfonds Frankfurt RheinMain

Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien
Fraport AG
Nassauische Sparkasse
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen
Förderkreis des Deutschen Filminstituts
Fazit-Stiftung.

Unser Dank geht auch an unseren Partner ABG Frankfurt Holding sowie unseren Mobilitätspartner SKODA AUTO Deutschland.

Stars, Highlights und Sicherheit rund um die Frankfurter Buchmesse vom 11. bis 15.Oktober 2017

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Die ganz große Bühne: Stars auf der Frankfurter Buchmesse
Cecilia Ahern, Dan Brown, Paula Hawkins, Daniel Kehlmann, Udo Lindenberg u.v.a.

Wer ein Buch veröffentlicht, hat etwas zu erzählen. Da unterscheiden sich Prominente nicht von anderen Autoren. Daher nutzen viele Stars aus dem Showgeschäft die größte Buchmesse der Welt als ihre Bühne. So wird Udo Lindenberg seinen neuen Bildband Stärker als die Zeit – Die Stadiontour (teNeues) vorstellen (Freitag, 13. Oktober 2017, 17.00 Uhr, OpenStage auf der Agora). Auch das ungleiche „Paar“ Joey Kelly (Kelly Family) und Till Lindemann (Rammstein) werden auf der Buchmesse einen Bildband über ihre gemeinsame Abenteuer-Reise signieren (Samstag, 14. Oktober 2017, 14.00 Uhr, Halle 3.0 A 102).
Mit Margaret Atwood, Cecilia Ahern, Paula Hawkins, Nicholas Sparks, Édouard Louis, Leïla Slimani, Paul Maar, Bergsteiger-Held Reinhold Messner, den Thriller-Autoren Ken Follett und Sebastian Fitzek, Bestseller-Philosoph Dr. Richard David Precht sowie Teenager-Star Lukas Rieger u.v.a. wird die Frankfurter Buchmesse wieder ein besonderes Festival der Literatur werden. Rund 1.800 Gäste, internationale Verleger und akkreditierte Pressevertreter haben am Messesamstag die seltene Gelegenheit, Dan Brown live zu erleben. Der US-Bestsellerautor wird seinen neuen Thriller Origin vorstellen (Samstag, 14. Oktober 2017, 19.00 Uhr, Lesung im Saal Harmonie, Congress Center, Tickets: https://danbrown-buchmesse.reservix.de). Erstmalig wird die Oktoberausgabe der Sendung „Das Literarische Quartett“ auf der Frankfurter Buchmesse aufgezeichnet. Gastgeber Volker Weidermann lädt gemeinsam mit Christine Westermann und Thea Dorn erneut zum Streitgespräch über literarische Neuerscheinungen ein. Zu Gast wird der Publizist Johannes Willms sein, einer der Erfinder der Sendung.
Seit Kochen und Ernährung populäre Themen in den Medien sind, stehen auch in der Gourmet Gallery (Halle 3.1 K 90 bis L 135) immer mehr Stars hinter den Herdplatten: u.a. TV-Koch Johann Lafer (Donnerstag, 12. Oktober 2017, 14.00-15.00 Uhr), Vegan-Bloggerin Sophia Hoffmann (Foodblog-Talk, Mittwoch bis Freitag, 11.-13. Oktober 2017, jeweils 13.00-13.45 Uhr) sowie YouTube-Star Funny Pilgrim (Sonntag, 15. Oktober, 14.00-15.00 Uhr). TV-Koch Steffen Henssler wird ebenfalls auf der Messe erwartet.
Am Wochenende treffen sich im Rahmen der Deutschen Cosplay Meisterschaft wieder tausende Cosplayer und Manga-Fans auf der Frankfurter Buchmesse. Dieses Jahr haben sie dafür eine eigene Halle: In Halle 1.1, direkt am Messeeingang „City“ warten Merchandising-Händler, kulinarische Köstlichkeiten aus Japan sowie Tombolas mit tollen Preisen, Workshops, Retro-Games und andere Events auf die Fans des Cosplay.
Suche für Autoren und Veranstaltungen: https://catalog.services.book-fair.com/suche/

Weitere Higlights der Frankfurter Buchmesse:

BEGLEITPROGRAMM AUGUST 2017: „FRANCFORT EN FRANÇAIS / FRANKFURT AUF FRANZÖSISCH – FRANKREICH, EHRENGAST DER FRANKFURTER BUCHMESSE 2017“

FRANCFORT EN FRANÇAIS / FRANKFURT AUF FRANZÖSISCH

ORIGINALE VON VICTOR HUGO UND CO.: DIE ANTIQUARIATSMESSE AUF DER FRANKFURTER BUCHMESSE

Deutscher Buchblog-Award

Frankfurter Buchmesse und Lappan Verlag verleihen den Deutschen Cartoonpreis 2017

DEUTSCHER WIRTSCHAFTSBUCHPREIS 2017: DIE SHORTLIST

Buchmesse mit neuem Veranstaltungsformat „Weltempfang Satelliten“ – Schreiben im Exil, Fake News u. Extremismus

BOOKFEST – das Festival der Frankfurter Buchmesse in Innenstadt Frankfurt

OPENBOOKS – LESEFEST UND KULTURPROGRAMM MIT GASTLAND FRANKREICH UM DIE FRANKFURTER BUCHMESSE AB 10. OKTOBER

FRANKFURTER BUCHMESSE: ESSEN MIT GESCHICHTE(N): DIE GOURMET GALLERY

THE BEAUTY & THE BOOK AWARD: WER WIRD DAS SCHÖNSTE BUCH IN FRANKFURT?

FRANKFURTER BUCHMESSE: „THE BIGGER SPLASH“ FEIERT PREMIERE AUF DER FRANKFURTER BUCHMESSE 2017

FRANKFURTER BUCHMESSE: “A BOOK IS A FILM IS A GAME” – TREFFPUNKT FÜR FILM- UND GAMESPRODUZENTEN AUF THE ARTS+

THE ARTS+ – Kreative Vordenker, Künstliche Intelligenz, Kultur-Start-ups, Roboter und virtuelle Designprojekte

Frankfurter Buchmesse: Buchpremiere und Start der zweiten Blogbuster-Staffel

Buchmesse: Treffpunkt für Aus- und Weiterbildung in der Publishingbranche

Die 11. Deutsche Cosplaymeisterschaft auf der Frankfurter Buchmesse

Weitere Informationen Frankfurter Buchmesse

Sicherheit auf der Frankfurter Buchmesse 2017
Sicherheitsschleusen wie am Flughafen. Foto: Diether v. Goddenthow
Sicherheitsschleusen wie am Flughafen. Foto: Diether v. Goddenthow

Keine Rucksäcke – große Vorfreude: Tipps für den sicheren Messebesuch

Das Thema Sicherheit hat bei der Frankfurter Buchmesse (11.-15. Oktober 2017) höchste Priorität. Auch in diesem Jahr unternimmt die Messeleitung alles, um den Ausstellern einen erfolgreichen und sicheren Messeauftritt zu ermöglichen. Fachbesucher und Besucher aus dem In- und Ausland können sich mit etwas Vorbereitung auf einen reibungslosen und sicheren Messebesuch freuen.

Um die Sicherheit der größten internationalen Buchmesse zu gewährleisten, stimmt sich das Team der Frankfurter Buchmesse eng mit verschiedenen Partnern ab: der Polizei Frankfurt, der Messe Frankfurt und einem ihr beauftragten, privaten Sicherheitsunternehmen sowie der städtischen Feuerwehr und den Rettungsdiensten. Die Sicherheitsvorkehrungen werden an die jeweils aktuelle Lage angepasst.

Gemeinsam mit den Partnern wurde ein Sicherheitskonzept für die Tage des Auf- und Abbaus sowie für die Messetage entwickelt. Während der Aufbautage und der gesamten Messezeit werden Fahrzeugkontrollen durchgeführt.

Besucher sollten sich auf Taschenkontrollen an allen Eingängen zum Messegelände einstellen: „Wir empfehlen, Rucksäcke oder Trolleys zuhause zu lassen, da dies die Wartezeiten am Eingang verlängern kann“, sagt Gabi Rauch-Kneer, Geschäftsleitung Messemanagement bei der Frankfurter Buchmesse. „Bitte planen Sie für Ihre morgendliche Anreise zur Messe genügend Zeit ein, da es zu Staus an den Eingängen kommen kann.“ Taschenmesser, Waffen, Nachbildungen von Waffen und auch Reizsprays müssen zuhause bleiben.

Darüber hinaus werden uniformierte Polizeibeamte und der Sicherheitsdienst in allen Messehallen während der Öffnungszeiten im Einsatz sein.

An zentraler Stelle auf dem Messegelände befindet sich das Operation and Security Centre, in dem Vertreter der Polizei, der Messe Frankfurt, des Ordnungsdienstes, der Feuerwehr und der Rettungsdienste den Verlauf der Messe auch per Videokameras überwachen und im engen Austausch mit den Einsatzkräften in den Hallen und auf dem Gelände sowie natürlich auch mit dem Büro der Messeleitung stehen.