OpenBOOKS – Lesefest und Kulturprogramm mit Gastland Frankreich um die Frankfurter Buchmesse ab 10. Oktober

Auch in diesem Jahr wieder ein spannendes Literaturprogramm der besten Neuerscheinungen 2017. (v. li.) Dr. Thorsten Latzel, Direktor der Evangelischen Stadtakademie, Dr. Sonja Vandenrath, Leiterin Fachbereich Literatur im Kulturamt der Stadt Frankfurt, Leitung OPEN BOOKS, Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Elisabeth Simonet, Leiterin des Verbindungsbüros „Francfort en français / Frankfurt auf Französisch“- Foto: Diether v. Goddenthow
Auch in diesem Jahr wieder ein spannendes Literaturprogramm der besten Neuerscheinungen 2017. (v. li.) Dr. Thorsten Latzel, Direktor der Evangelischen Stadtakademie, Dr. Sonja Vandenrath, Leiterin Fachbereich Literatur im Kulturamt der Stadt Frankfurt, Leitung OPEN BOOKS, Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Elisabeth Simonet, Leiterin des Verbindungsbüros „Francfort en français / Frankfurt auf Französisch“- Foto: Diether v. Goddenthow

OPEN BOOKS, Literatur im Römer und ein umfassendes Rahmenprogramm – Frankfurt bietet vielseitige Kulturveranstaltungen zur Buchmesse und zum Ehrengast Frankreich. In diesem erstmalig OPEN BOOKS Kids mit Lesungen für Kinder von vier bis elf Jahren.

Bereits zum neunten Mal findet in diesem Jahr OPEN BOOKS statt. Das große Lesefest und Kulturprogramm der Stadt Frankfurt ist ein Publikumsmagnet. Vom 10. bis 14. Oktober präsentieren rund um den Römer 189 Autorinnen und Autoren bei 122 Veranstaltungen ihre neuen Bücher und Comics. Es gibt Sonderveranstaltungen, Ausstellungen und Filmveranstaltungen zahlreicher Frankfurter Institutionen rund um die Buchmesse. Neu in diesem Jahr: OPEN BOOKS Kids mit 13 Lesungen für Kinder im Stundentakt am Buchmessen-Samstag und -Sonntag im Kindermuseum an der Hauptwache. Kinder können dabei spielerisch mitwirken .

Wenn es Open-BOOKS noch nicht gäbe, müsste man es schlichtweg erfinden, schwärmte Dr. Thorsten Latzel, Direktor der Evangelischen Stadtakademie, einer der gastgebenden Ausrichter von OpenBOOKS, auf der heutigen Pressekonferenz. Dass die Buchmesse in die Stadt Frankfurt hineinkommt und an so vielen Orten den Dialog und die Begegnung von Menschen über das Medium Buch öffne, wäre großartig und passe sehr gut zum Selbstverständnis einer offenen Bürgerstadt wie Frankfurt. Der Akademiedirektor hob die drei Aspekte des Lesefests hervor:

1. Bücher öffnen Menschen: Bücherlesen, ob selbst oder vorgelesen, könne etwas mit dem Menschen machen. Lyrik, Romane und Sachbücher können Menschen verändern und sich selbst anderes erleben lassen. Dichte Sprache könne Weite schaffen und neue Horizonte öffnen.
2. Bücher öffneten Häuser: „Eine Leistung von diesem Projekt OpenBOOKS liegt meines Erachtens darin, dass es Frankfurter Häuser öffnet für die Begegnung mit Menschen, dass es Orte lesender Selbstbesinnung schafft, in einer atemlosen Zeit„ so Latzel.
3. Bücher öffnen Dialoge: So läge die eigentliche Leistung von OpenBOOKS darin, Gespräche von Menschen anzustiften für die großen Fragen des Lebens, des Liebens, des Glaubens, des Wirtschaftens, eben für die großen und kleinen Fragen unserer Welt, so der Akademiedirektor.

Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig sagte, dass die Stadt Frankfurt die Buchmesse, die größte Buchmesse der Welt, beherbergt. Es ginge längst nicht mehr nur um das traditionelle Büchermachen, sondern um einen Handelsplatz, der sowohl in die Tradition des Büchermachens hineinreiche, aber eben auch eine Zukunftsbranche vertrete, die sich durch die Digitalisierung enorm verändert habe und vor großen Herausforderungen stehe. „Die Buchmesse ist also nicht nur ein Handelsplatz, sondern auch ein Marktplatz der Ideen, der Diskurse und der Geschichten, und dieses wirkt direkt in unsere Stadt hinein. Die Verbindungen zwischen Stadt und Buchmesse sind sehr eng und sehr vielfältig“, so die Kulturdezernentin. Auf ihren Vorredner bezogen, ergänzte Hartwig, dass es natürlich nicht nur Veränderung durch Bücher im positiven Sinne, sondern auch „gefährliche Bücher“ gebe. Diese Debatte um gefährliche Bücher und gefährliche Gedanken würde ja gerade geführt.
Keine Sorge: Die Literatur von „OpenBOOKS“ ist garantiert inspirierend, unterhaltend, animierend, mitunter meditativ und humorvoll.

Im Hinblick auf die Veränderung der Lesekultur, erinnerte sich die Kulturdezernentin an ihre Jugend, die sie zu einem Großteil auf dem Sofa lesend verbracht habe. Ob sie als heutige Jugendliche das noch tun würde, weiß sie nicht. Denn vor dem Hintergrund der Digitalisierung lesen die Leute wahrscheinlich wirklich etwas anders als früher, so Hartwig. Und wir machten generell die Erfahrung, heute weniger Zeit zum Lesen zu haben als früher. Vor allem müsse die Kulturtechnik des Lesens verteidigt werden. „Das Lesen von Büchern erfordert bekanntlich Zeit und Konzentration. Man ist auch allein mit seinen Gedanken, ich persönlich finde das als etwas sehr Schönes, dass man durch nichts ersetzen kann.“, so Hartwig. Deswegen begrüßt die Kulturdezernentin besonders die Erweiterung um die Lesungen für Kinder, um diese so früh wie möglich an das Lesen, einer Quelle des Glücks, heranzuführen: „Dass Frankfurter Kinder mit OPEN BOOKS Kids die Möglichkeit erhalten, in die Welt der Bücher einzutauchen, ist ein phantastisches Angebot. Mir war sehr wichtig, dass die Lesungen keinen Eintritt kosten. Kinder sind die Leser von morgen.“

Zum Programm

ImageHandler67 Verlagshäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen die Möglichkeit, die Novitäten ihres Herbstprogramms bei OPEN BOOKS vorzustellen. Neben den Veranstaltungen zu deutschsprachigen Belletristik, neuen Sachbüchern und Graphic Novels werden Lesungen internationaler Autoren mit einem besonderen Schwerpunkt auf dem diesjährigen Gastland stattfinden. Zur Eröffnung von OPEN BOOKS 2017 präsentieren Eva Demski, Didier Eribon, Jürgen Becker und der am Tag zuvor gekürte Preisträger des Deutschen Buchpreises auf dem Blauen Sofa erstmals in der Deutschen Nationalbibliothek ihre neuesten Bücher. Den Abschluss des Lesefests bildet die große Party in guter Tradition im Literaturhaus Frankfurt. Die Leiterin von OPEN BOOKS, Dr. Sonja Vandenrath, ergänzt: „Mit dem Lesefest erreichen wir ein breites Publikum, das sehr schätzt, dass wir eine Auswahl aus der großen Anzahl an Titeln des Herbstes in kompakten Lesungen präsentieren. Besser kann man sich keinen Überblick über die Herbstprogramme verschaffen.“

Bei Literatur im Römer in den Römerhallen stehen die wichtigsten deutschsprachigen Romane des Herbstes im Fokus. Am Messemittwoch und -donnerstag werden jeweils acht Autoren im kurzen Gespräch mit den Moderatoren Sigrid Löffler, Gerwig Epkes, Cécile Schortmann und Alf Mentzer ihre neuesten Werke vorstellen. Am Mittwoch, 11. Oktober, lesen Theresia Enzensberger, Paulus Hochgatterer, Sabrina Janesch, Thomas Lehr, Marion Poschmann, Michael Roes, Norman Ohler und Jens Steiner. Am Donnerstag, 12. Oktober, sind Mirko Bonné, Mariana Leky, Robert Menasse, Petra Morsbach, Sven Regener, Ingo Schulze, Uwe Timm und Frank Witzel zu Gast.

logo_Francfort-en-françaisFrankreich tritt bereits zum zweiten Mal als Ehrengast der Buchmesse auf und wird von einem reichen Rahmenprogramm begleitet. „,Francfort en français / Frankfurt auf Französisch‘ präsentiert die französische Sprache und französischsprachige Literatur aus aller Welt über die Frankfurter Buchmesse hinaus in der ganzen Stadt Frankfurt. In enger Zusammenarbeit mit den Kulturinstitutionen zeigen wir die Vielfalt der französischsprachigen Kultur in über 100 Veranstaltungen, Lesungen, Ausstellungen, Konzerten und Performances. Wir möchten alle dazu einladen, das Ehrengastprogramm Frankreichs in ganz Frankfurt zu erleben – und danken unseren Partnern, die dies ermöglichen“, so Elisabeth Simonet, Leiterin des Verbindungsbüros von „ Francfort en français / Frankfurt auf Französisch“

So lädt unter anderem der Mousonturm lädt gleich zu drei interdisziplinären Soiréen mit französischsprachigen Autoren, Musikern und Künstlern ein, während in der Romanfabrik am 12. Oktober ein literarischer Theaterabend zur Erzählung „Delivrance (Erlösung)“ der Autorin Marie NDiaye auf die Bühne gebracht wird. In der AusstellungsHalle ist vom 5. Oktober bis 5. November 2017 die Ausstellung „Des images et des maquettes abandonnées. Bilder und verlassene Modelle“ des Künstlers Mengzhi Zeng zu sehen. Der heute in Lyon lebende Künstler ist Absolvent und Meisterschüler der Städelschule und lotet mit fragilen Pappe-Modellen die Verbindungen zwischen den Gattungen Architektur, Skulptur und Design aus. Das Filmforum Höchst widmet sich mit seinem Filmprogramm „Ciné – Littérature“ (5. bis 11. Oktober 2017) dem diesjährigen Gastland und zeigt vor allem französische Literaturverfilmungen, darunter große Klassiker wie Luis Buñuels „Belle de Jour – Schöne des Tages“. Die Stadtbücherei lässt die Buchmesse außerdem in den Stadtteilen lebendig werden und lädt zu zahlreichen Veranstaltungen ein.

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Kultur und Bahn – Literaturbahnhof zur Frankfurter Buchmesse 2017