Carl Zuckmayer-Medaille 2024 an Schriftsteller und Schauspieler Matthias Brandt verliehen

Ministerpräsidentin Malu Dreyer ehrt Matthias Brandt mit der Carl Zuckmayer Medaille im Mainzer Staatstheater - © Foto: Diether von Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer ehrt Matthias Brandt mit der Carl Zuckmayer Medaille im Mainzer Staatstheater – © Foto: Diether von Goddenthow

Wir kennen Matthias Brandt insbesondere als Kommissar Hanns von Meuffels aus dem Polizeiruf oder jüngst als Martin aus dem ARD-Silvester-Special „Kurzschluss“. Dass Matthias Brandt auch ein hervorragender Schriftsteller ist, Hörbücher einliest und als musikalischer Wortkünstler mit eigenen Bühnenprogrammen unterwegs ist, ist weniger geläufig. Für seine Verdienste um die deutsche Sprache hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Schauspieler und Schriftsteller Matthias Brandt am 18. Januar 2024 bei der Feierstunde im Mainzer Staatstheater vor 800 Gästen aus Kultur, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft mit der Carl-Zuckmayer-Medaille 2024, der höchsten Kulturauszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz, ausgezeichnet.  

Ministerpräsidentin Malu Dreyer. © Foto: Heike  von Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer. © Foto: Heike von Goddenthow

Die Ministerpräsidentin würdigte Matthias Brandt bei der Preisverleihung als herausragenden Künstler, der die Vielfältigkeit des Lebens mit seinen Worten und seiner Schauspielkunst zum Leuchten bringe. „Das Menschliche bekommt durch seine Kunst die ganz große Bühne. Als brillanter Schauspieler, als feinsinniger Schriftsteller und als hochmusikalischer Wortkünstler setzt Matthias Brandt wichtige gesellschaftliche Themen. Er bringt die Sprache zum Klingen und folgt dabei seinem eigenen Rhythmus. Er zeigt uns, wie man eine Botschaft vermittelt und Menschen berührt, ohne laut oder schrill zu sein“, sagte die Ministerpräsidentin.

„Jeder und Jede, der sich mit der Kunst von Matthias Brandt beschäftigt, spürt, wie aufrichtig er an den Menschen interessiert ist und wie unvoreingenommen er die Welt um ihn herum beobachtet. Die Zuckmayer-Fans unter uns wissen, dass genau darin das Verbindende zwischen ihm und Carl Zuckmayer liegt. Auch der rheinhessische Dramatiker lenkte durch seine Stücke unseren Blick auf den Menschen in einem bestimmten System“, so die Ministerpräsidentin.

Matthias Brandt spreche mit seinen Augen und den Pausen zwischen seinen Sätzen. Er vermöge es wie wenige andere, seiner Stimme eine Klangfarbe zu geben, die unter die Haut gehe. Genauso wie die gesellschaftlichen Themen und die Personen, die er mit seiner Schauspielkunst in den Mittelpunkt rücke. „Es ist mir eine große Ehre, ihm die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz zu verleihen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Talk

Moderatorin und Sängerin Carlotta Hein. Schauspielerin am  Staatstheater Mainz. © Foto: Diether von Goddenthow
Moderatorin und Sängerin Carlotta Hein. Schauspielerin am Staatstheater Mainz. © Foto: Diether von Goddenthow

Carlotta Hein, Schauspielerin am Mainzer Staatstheater, eröffnete den Abend mit dem wunderbar interpretierten Song“These days” von Nico, führte pointiert durch‘s Programm und den Talk mit Malu Dreyer und Matthias Brandt über die Bedeutung von Sprache, Schauspiel und – tagesaktuell – über die Gefahren von Rechts. Dabei sagte die Ministerpräsidentin: „Heute, wo in Mainz und in ganz Deutschland Demonstrationen gegen Rechtsextremismus stattfinden, möchte ich ganz klar aussprechen: Stoppt die Brandstifter, stoppt die Feinde der Demokratie. In einer Zeit, in der Rechtsextremisten ganz offen die Menschenwürde und das demokratische Gleichheitsversprechen in Frage stellen, ist es mir ein besonderes Anliegen, an alle zu appellieren, die eigene Stimme für Demokratie und Menschlichkeit zu nutzen. Es ist gut, dass es Künstler wie Matthias Brandt gibt, die der Menschlichkeit eine eigene Sprache schenken“, so Malu Dreyer. Auch der Preisträger bekundete seine Solidarität mit den Demonstrantinnen und Demonstranten. Eine große Mehrheit der Bevölkerung will mit Rechtsradikalen nichts zu tun haben und diese Mehrheit zeigt das jetzt auch. Deswegen ist es großartig, dass Mainz heute auf die Straße geht“, sagte Matthias Brandt.

Carlotta Hein im Gespräch mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Matthias Brandt. © Foto: Heike  von Goddenthow
Carlotta Hein im Gespräch mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Matthias Brandt. © Foto: Heike von Goddenthow

Carlotta Hein las im Anschluss daran aus Matthias Brandts Werk »Raumpatrouille« eine herrlich absurde Geschichte über den 7jährigen Jungen, der bei Vorbereitungen einer Zauber-Performance für die Familie während pyrotechnischen Erstversuche mit Streichhölzern an einer Gardine zu seinem Erstaunen einen Zimmerbrand auslöste, und in seiner ihn lähmenden Erschütterung darüber in allerletzter Minute von seiner Mutter gerettet wurde.

Helge Malchow – Brandts Geschichten  zeigen  die Brüchigkeit und tiefe Unsicherheit der menschlichen Existenz auf

Laudator Helge Malchow vom Verlag Kiepenheuer & Witsch, langjähriger Wegbegleiter, Freund und Lektor der Bestseller „Blackbird“ und „Raumpatrouille“ © Foto: Heike  von Goddenthow
Laudator Helge Malchow vom Verlag Kiepenheuer & Witsch, langjähriger Wegbegleiter, Freund und Lektor der Bestseller „Blackbird“ und „Raumpatrouille“ © Foto: Heike von Goddenthow

„Matthias Brands Grenzgänge zwischen diesen beiden Welten ‚Schauspieler‘ und ‚Schriftsteller‘“ seien „schwindelerregend und dauerten schon ein Leben lang“, unterstrich Helge Malchow, Brandts früherer Verleger, Wegbegleiter und Lektor vom Verlag Kiepenheuer & Witsch, in seiner Laudatio. Brandts beide Werke „Raumpatrouille“ ( 2016) und „Blackbird“ (2019) wurden zu Bestsellern.

„Raumpatrouille“ ist ein berührender, wunderbarer Geschichtenband, „atmosphärisch genau, durch die Augen eines Kindes erzählt, dessen Vater gerade Bundeskanzler ist“, aus einer Zeit, „die für uns heute Vergangenheit ist“, der „frühen 1970er Jahre der alten Bundesrepublik, als in den Straßenbahnen noch die letzten Kriegsversehrten saßen, und an den Bushaltestellen der Polizeistationen die ersten RAF-Fahndungsplakate hingen“, als die Hauptstadt noch „unsere kleine am Rhein war“, und „in der ZDF-Hitparade ‚Mami Blue‘ von Ricky Shayne den Song der Jugend vorgab und die Zukunft ein romantisches Versprechen war, nicht nur wegen der Mondlandung im Juli 1969“, so Helge Malchow. Als Beispiel las er aus Brandts Band die Geschichte „Alles anders“. In dieser imaginiert der 10jährige Kanzlersohn unter anderem, wie er seinem Lieblings-Wachmann in einem unbemerkten Moment die Dienstpistole entwendet, um diesem bei Rückkehr vom Toilettengang einen gehörigen Schreck einzujagen. Aber plötzlich bohrt sich ein absurder Gedanke in den Kindskopf: „Was, wenn ich wirklich schoss“, „danach“, heißt es, „würde alles anders sein“.

Mit diesem Moment, so Malchow, „plötzlich würde alles anders sein“ habe „die Geschichte ein geheimes Thema gesetzt, das alle 14 Erzählungen des Bandes bis zum Schluss durchzieht“. Es gibt die Welt der gepflegten Ordnung, der Schutzräume in der Familie. „Und dann“, so Malchow,“ gibt es einen Moment, in dem plötzlich alles anders sein könnte: Ganz anders, indem eine Katastrophe denkbar wird, indem etwas die Ordnung der Welt durchbricht.“ Es sei, wie es der slowenische Philosoph Slavoj Žižek einmal nannte, so der Laudator, „der Einbruch des Realen in die Realität“. DSCF1234-raumpatroulie-matthias-brandt-250-(c)-diether-von-goddenthowDieser Moment könne, so Malchow, in den Erzählungen unterschiedlichste Gestalt annehmen: „eine Krankheit, eine Gewalttat auf dem Schulhof, ein Fahrradunfall des Vaters, eine brutale Fußballniederlage oder ein veritabler Zimmerbrand“. Brandt lässt den Jungen sagen: „Dieser Moment war der schrecklichste, den ich bisher erlebt hatte. Er war viel angsteinflößender als das Feuer. Denn es bröckelte jene Gewissheit, die das Fundament meines bisherigen Lebens gewesen war.“

Wie auch bei anderen großen Erzählern von Franz Kafka bis Heinrich Böll ereigneten sich in Brandts Geschichten unerwartete Erschütterungen, etwa Erlebnisse von Abschied, Schmerz, Ängsten, Aufbruch oder Liebe, „durch die eine unwiederbringliche Wandlung“ eintrete, „und uns auf die Brüchigkeit und tiefe Unsicherheit der menschlichen Existenz“ verwiesen, so Malchow.

Die kunstvolle erzählerische Doppelbelichtung aus unmittelbarem Erleben und Gegenwartsblick in allen seinen Erzählungen erlaube es Matthias Brandt im Übrigen, so Malchow, „diese zugleich zu einer Meditation über sein Lebensthema zu machen, das ihn vermutlich bis in seinen Schauspielerberuf getragen hat.“ Wenn der Junge in der titelgebenden Erzählung zum Astronauten werde, in einer anderen zu einem Zauberkünstler, zum Feuerwehrhauptmann, zum Briefträger oder zum Fußball-Torwart, lebe er „in einer Welt des Dazwischen. Er ist er selbst, und er ist es nicht“, und darin, so Malchow, erlebten wir „hier eine tiefe Sehnsucht nach Identitätswechseln, nach zweiten oder dritten Lebenswegen, um sich dem Verhängnis der Eindeutigkeit zwischen Geburt und Tod zu entziehen.“ Brandt, dessen Widerwille gegen Demagogie, und Alleswisser und Selbstbeweihräucherung sich ebenfalls wie ein roter Faden durch sein Werk ziehe, schenke uns eine Idee von Freiheit, „die uns auch als Erwachsenen stärkt“. Brandt Romane wären „ein Trainingsprogramm gegen Besserwisserei und für die hohe Kunst der Neugier“, übrigens auch gegen die Verschiedenheiten sogenannter Identitätspolitik, in der immer schon alle alles wissen, und alles feststeht: Wer sind die Opfer, wer sind die Täter“, so der Laudator“.

DSCF1235-blackbird---matthias-brandt-250-(c)-diether-von-goddenthowMatthias Brandts Romandebüt „Blackbird“ (2019), in dem Helge Malchow Parallelen zu J.D. Salingers „Fänger im Roggen“ erkennt, ist eine ergreifende turbulente Coming-of-Age-Geschichte eines 15jährigen, eine Lebensreise mit all den Umbrüchen in der Pubertät. Sie lässt uns „durch die Sprache, durch das Erzählen das Vergehen der Zeit spüren, „dem wir alle unterworfen sind“. Der Zeitfluss ist aber auch „der Strom, den wir Leben nennen, und der uns selbst als Leser rebellisch werden lässt“. J.D. Salingers habe in seinem Leben nur wenige Bücher – einen Roman und zwei kleinbändige Erzählungen – veröffentlich; da wäre „eine kleine Lücke, die Matthias Brandt noch füllen“ könne, „wenn es sich ergebe“, ermunterte Helge Malchow abschließend seinen Freund.

Dank des Preisträgers – zwischen Lampenfieber und die Lust am Sichzeigen

Matthias Brandt: "Eineinhalb Stunden gelobt werden. Meinetwegen könnte das so weitergehen" © Foto: Heike  von Goddenthow
Matthias Brandt: „Eineinhalb Stunden gelobt werden. Meinetwegen könnte das so weitergehen“ © Foto: Heike von Goddenthow

Matthias Brandt, sichtlich gerührt über die Herzlichkeit und Wärme, mit der er im Mainzer Staatstheater empfangen, geehrt und gelobt wurde nahm mit Freude und Stolz die Carl Zuckmayer-Medaille an, insbesondere jedoch, wie er in seinen Dankesworten darlegte, „stellvertretend für den jungen und ungelenken Schauspieler, der ich vor ein paar Jahrzehnten war vor einem Auftritt: schlotternd vor Angst, der wirklich nicht wusste, ob er den Schritt auf die Bühne überstehen würde, und der ihn trotzdem machen musste.“ Als Brandt ganz am Anfang, als junger Schauspieler auf der Bühne oder vor einer Kamera stand, tobte in ihm, wie er verriet, „ein heftiger Kampf zwischen zwei Kräften. Ich wollte mich unbedingt zeigen, und gleichzeitig verkriechen. Mal überwog das Sichzeigen – nein, aber damals meistens der Wunsch, unsichtbar zu sein.“ Als scheuer Mensch, der er bis heute geblieben sei, so Brandt, sei ihm Abend für Abend schlecht vor Lampenfieber gewesen, bis zu dem Moment, als „mir klar wurde, dass sich in diesem inneren Spannungsfeld zwischen diesen beiden Polen alles abspielt, was ich mache“, verriet der Preisträger, der vor allem auch das „Missverhältnis von Innen- und Außenwahrnehmung“ recht „abenteuerlich“ empfände. Denn er wisse nicht, „ob er denjenigen, den andere in mir sehen, wie er hier beschrieben“ wurde, auf der Straße bei einer Begegnung erkennen würde, so Brandt.

Aber eigentlich stünde er nicht deswegen auf der Bühne oder vor der Kamera, und „ich schreibe nicht deswegen meine Geschichten auf, um andere zu unterhalten, was bei „Gelingen“ ein schöner Nebeneffekt sei, „Sondern, ich mache das, um mich selbst dadurch besser zu verstehen, mich und die anderen“. Über den Umweg der Geschichten anderer Menschen, so Brandt, käme er sich näher. Schon als Kind habe er bei jeder Begegnung den Drang verspürt, „mein Gegenüber zu sein“. Ihn habe stets der Gedanke beherrscht, wenn er durch „das Leben, das ich lebe“,  zwangsläufig „hunderte, tausende andere Leben nicht“ leben könne, „die ja auch denkbar wären.“ „Solche Gedanken können einen schon ganz schön durcheinanderbringen, es sei denn, man suche sich einen Beruf, der sich unter anderem mit diesen unzähligen Lebens- und Persönlichkeits-Varianten beschäftigt“. Matthias Brandt liebt es „Schauspielerinnen und Schauspielern zuzuschauen, die mich in ihr Inneres schauen lassen, und mir dadurch die Möglichkeit geben, in mein Inneres zu schauen.“. Das sei auch für ihn letztlich der eigentliche Grund, „weswegen Menschen Bücher schreiben, oder Theater spielen, Musik machen, oder Filme drehen“. Sie ermöglichen uns hierdurch Menschen zu sehen und zu hören „in ihrer Not, ja auch in der komischen Erscheinungsform, und wir teilen Empfindungen mit ihnen“, was sehr tröstlich sei:. „Von dem Moment an, als ich endlich lesen gelernt, und mein erstes eigenes Buch in die Hand gedrückt bekommen hatte, war ich nie wieder allein.“

v.l.n.r.: Laudator Helge Malchow, Carl-Zuckmayer - Medaillen-Träger Matthias Brandt und Ministerpräsidentin Malu Dreyer. © Foto: Diether von Goddenthow
v.l.n.r.: Laudator Helge Malchow, Carl-Zuckmayer – Medaillen-Träger Matthias Brandt und Ministerpräsidentin Malu Dreyer. © Foto: Diether von Goddenthow

Wegen seines Bundeskanzlervaters Willy Brandt hänselten Mitschüler, die den „Quatsch aus der Bildzeitung nachplapperten“, den 11jährigen Matthias mit Anfeindungen wie „Volksverräter zu sein“. Da Norwegisch seine Muttersprache war, „die Sprache meiner Innenwelt“, musste sich Matthias Brandt die – anfangs als von Gewalt, Kälte und Teilnahmslosigkeit durchsetzt empfundene – deutsche Sprache, „die Sprache seiner Außenwelt“, erst erobern, sie „zu meiner Sprache machen“, und eine andere Seite „an ihr entdecken, ihre Musik und Schönheit, vor allem aber den Humor finden“, erinnert sich der Preisträger. Dieser Weg, „eine weitere Schwelle zu überschreiten“, bedeutete für ihn, mutiger zu sein, „als ich es in Wirklichkeit“ war. Aber „ich wollte ja Freundinnen und Freunde finden“ ,“ihre Geschichten hören und ihnen meine erzählen, von den ‚Verrückten und seitlich Umgeknickten‘, wie einer meiner Vorgänger als Preisträger, der große Hans Dieter Hüsch, mal gedichtet hat.“, versteht Brandt rückblickend seinen Weg. Deswegen waren die anfängliche „Fremdheit und die Widerstände, denen ich begegnete“, kein dauerhaftes Hindernis. Im Gegenteil, wäre man versucht zu resümieren: All die turbulenten ungewöhnlichen Lesenserfahrungen haben Matthias Brandt erst zu der großartigen vielschichtigen, inspirierenden Künstler- Persönlichkeit gemacht, die er ist.

(Diether von Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Carl Zuckmayer-Medaille

Bühnenszene zur Verleihung der Carl Zuckmayer Medaille im Großen Haus des Staatstheaters Mainz. © Foto: Diether von Goddenthow
Bühnenszene zur Verleihung der Carl Zuckmayer Medaille im Großen Haus des Staatstheaters Mainz. © Foto: Diether von Goddenthow

Die Carl-Zuckmayer-Medaille wird vom Land Rheinland-Pfalz seit 1979 jährlich, am 18. Januar, dem Todestag Carl Zuckmayers, an Persönlichkeiten vergeben, die sich um die deutsche Sprache in besonderer Weise verdient gemacht haben. Die Verdienste der Preisträger und Preisträgerinnen werden mit einer individuell gestalteten Kulturveranstaltung im Mainzer Staatstheater gewürdigt. Zu dem Preis gehört eine vom Künstler Otto Kallenbach geschaffene Medaille sowie ein 30-Liter-Fass mit Nackenheimer Riesling, dem Lieblingswein Carl Zuckmayers.
Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille sind:
Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014), Bruno Ganz (2015), Sven Regener (2016), Joachim Meyerhoff (2017), Yoko Tawada (2018), Robert Menasse (2019), Maren Kroymann (2020), Nora Gomringer (2021), Rafik Schami (2022), Nino Haratischwili (2023).

XXIX. Mainzer Kolloquium: Versteigert, verramscht, entsorgt – Analysen zum Markt für gebrauchte Bücher

 © Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Mainzer Kolloquium rückt aktuellen Markt für gebrauchte Bücher in den Mittelpunkt

Das XXIX. Mainzer Kolloquium am 26. Januar 2024 stellt den aktuellen Markt für gebrauchte Bücher in den Mittelpunkt. Was passiert mit dem gebrauchten Buch? Wird es versteigert, verramscht, entsorgt? Das Kolloquium fragt nach den Veränderungen, die durch zahlreiche Möglichkeiten des Onlinehandels in den vergangenen Jahren ausgelöst wurden. Betroffen sind sowohl der Handel mit dem wertvollen Buch als Sammelobjekt als auch mit dem Secondhand-Buch als preiswertem Gebrauchsgut. Das Kolloquium richtet schlaglichtartig den Blick auf Auswirkungen auf Verlage, Buchhandel und Antiquariat sowie auch auf die veränderte Buchnutzung durch das Käuferpublikum.

Wann: Freitag, 26. Januar 2024, 9-16 Uhr
Wo: Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Atrium maximum, Johann-Joachim-Becher-Weg 5, 55128 Mainz

Veranstalter: Gutenberg-Institut für Weltliteratur und schriftorientierte Medien / Abteilung Buchwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Programmflyer: https://www.buchwissenschaft.uni-mainz.de/files/2024/01/Programm-2024-rev.pdf
Webseite: https://www.buchwissenschaft.uni-mainz.de/2024/01/18/mainzer-kolloquium-am-26-01-2024/


Anmeldung: https://www.buchwissenschaft.uni-mainz.de/anmeldung-mainzer-kolloquium-2024/

Erich Buchholz und Fred Sandback im Dialog. Kabinettausstellung im Museum Wiesbaden präsentiert die Sammlung Büsser ab 19. Januar

Erich Buchholz und Fred Sandback im Dialog. Kabinettausstellung im Museum Wiesbaden präsentiert die Sammlung Büsser ab 19. Januar 2024. Bild: Erich Buchholz und Fred Sandback Foto: Museum Wiesbaden Bernd Fickert
Erich Buchholz und Fred Sandback im Dialog. Kabinettausstellung im Museum Wiesbaden präsentiert die Sammlung Büsser ab 19. Januar 2024. Bild: Erich Buchholz und Fred Sandback Foto: Museum Wiesbaden Bernd Fickert

Bei allen Unterschieden verbindet den deutschen Konstruktivisten Erich Buchholz und den nord-amerikanischen Minimalisten Fred Sandback neben ihrem ausgeprägten Interesse für den Raum eine minimale Formsprache, mit der die Grenzen des Bildes in sämtliche Richtungen ausgelotet werden. Rund 50 Neuzugänge aus der Sammlung Büsser aus allen Schaffensphasen der beiden Künstler werden vom 19. Januar bis zum 14. April 2024 in der Kabinettausstellung „Kurt Büsser ermöglicht … Erich Buchholz und Fred Sandback“ gegenübergestellt.

Der Wiesbadener Sammler Kurt Büsser hat über viele Jahre Werke des dem Bauhaus nahestehenden Konstruktivisten Erich Buchholz (1891–1972) sowie Grafiken und Zeichnungen des der Minimal Art zugerechneten Installationskünstlers Fred Sandback (1943–2003) zusammengetragen. Beide Konvolute sind in den letzten Jahren in das Museum Wiesbaden übergegangen und werden nun in einer faszinierenden Gegenüberstellung erstmals gemeinsam präsentiert.
Mit Erich Buchholz beginnt Kurt Büssers Sammlertätigkeit. 1979 – mit 39 Jahren – erwirbt er das erste von insgesamt 16 Werken, vierzig Jahre später 2019 das letzte. Buchholz durchlief eine bemerkenswerte Metamorphose: vom ausgebildeten Volksschullehrer wurde er während des Ersten Weltkriegs zum Bühnenbildner und zwischen 1920 und 1923 allmählich vom Konstruktivisten zum Architekten.

Etwa 20 Jahre nach der ersten Buchholz-Zeichnung erwirbt Büsser seine erste Arbeit von Fred Sandback – eine partiturgleiche Pinselzeichnung. Bis heute ist das Konvolut auf 78 Arbeiten angewachsen und umfasst mit
71 graphischen Blätter wesentliche Teile des druckgraphischen Oeuvres des Künstlers. In Ergänzung zu den sich bereits in der Museumssammlung befindlichen Arbeiten ergibt sich damit ein Überblick, der alle Werkphasen abbildet. Eine Auswahl daraus wird nun den Werken von Erich Buchholz gegenübergestellt.

Werke beider Künstler wurden als Leihgaben der Sammlung Büsser bereits in Berlin (Haus am Waldsee), Bottrop (Josef Albers Museum Quadrat Bottrop), Ingolstadt (Museum für Konkrete Kunst), Ludwigshafen (Wilhelm-Hack-Museum) und im Museum Wiesbaden (2014) präsentiert.
Neben Buchholz und Sandback schenkte der Sammler Werke von Al Hansen, Ben Patterson, Fischli/Weiss und Sol LeWitt. Kurt Büsser wird am 16. Mai 85 Jahre alt. Wir gratulieren schon heute!

Die Ausstellung wird gefördert durch die Freunde des Museums Wiesbaden e.V.
Hr2 ist Kulturpartner der Ausstellung.

Eintritt
Ticketerwerb an der Tageskasse oder Buchung online:
https://tickets.museum-wiesbaden.de/
Sonderausstellung* 12,— Euro (9,— Euro ermäßigt)
* Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet den Besuch der Sammlungen.
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Öffnungszeiten
Di, Mi, Fr, Sa und So 10—17 Uhr
Do 10—21 Uhr
Mo geschlossen

Timon Gremmels und Christoph Degen übernehmen Amtsgeschäfte im Hessischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur (HMWK)

Timon Gremmels (li) und Christoph Degen übernehmen Amtsgeschäfte des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) © Katrina Friese
Timon Gremmels (li) und Christoph Degen übernehmen Amtsgeschäfte des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) © Katrina Friese

Wiesbaden. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) hat ab heute eine neue Führung. Timon Gremmels hat am Freitag, 19. Januar 2024, die Amtsgeschäfte als Staatsminister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur übernommen, Christoph Degen als Staatssekretär. Am Donnerstag, 18. Januar, hatten sie ihre Ernennungsurkunde von Ministerpräsident Boris Rhein erhalten.

Gremmels und Degen treten somit die Nachfolge von Angela Dorn und Ayse Asar an. Im Rahmen der feierlichen Amtsübergabe dankten beide ihren Vorgängerinnen: „Die vergangenen fünf Jahre waren geprägt von nie dagewesenen Krisen – unter solchen Bedingungen Wissenschaft, Kunst und Kultur zu gestalten, war eine große Herausforderung. Wir bedanken uns bei Angela Dorn und Ayse Asar für ihren engagierten Einsatz“, so Minister Gremmels.

Während der Amtsübergabe stellte sich die neue Hausspitze auch der Belegschaft des Ministeriums vor. Dabei unterstrichen Timon Gremmels und Christoph Degen die Wichtigkeit und Bandbreite der Themen, für die sie nun zuständig sind. Sie betonten unter anderem, dass durch Wissenschaft und Kunst eine direkte Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen möglich sei. Durch politisches Handeln könnten – im Idealfall – konkrete Lösungen schnell erarbeitet und somit für die Menschen in Hessen greifbar gemacht werden.

„Zuhören und Verstehen, Neues ausprobieren, kreativ vorangehen und vor allem überraschen: All das macht Wissenschaft, Kunst und Kultur aus. All das gilt aber auch für mich persönlich und meine Arbeit“, erläuterte Staatsminister Gremmels und machte zudem deutlich, dass er in seinem Ressort eine gesamtgesellschaftliche Chance sieht: „Kunst und Wissenschaft sind genuine Bestandteile einer funktionierenden demokratischen Öffentlichkeit. Wir werden sie gegen ihre Verächter verteidigen müssen – mit den Mitteln künstlerischer Freiheit und wissenschaftlicher Einsicht. Darüber hinaus ist mein Ziel, den Forschungsstandort Hessen zu stärken. Das Potential der Forschung sowie der hessischen Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften müssen wir nutzen, um die Transformation der Industriegesellschaft zu unterstützen und um zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen. Ich werde mir schnell ein umfassendes Bild aller laufenden Projekte und Vorhaben des HMWK machen. Die neue Landesregierung hat sich mit dem Koalitionsvertrag ambitionierte Ziele für Kultur und Wissenschaft gesetzt, die mein neues Team und ich mithilfe der Sachkunde aller Kolleginnen und Kollegen im HMWK von heute an engagiert und zügig angehen werden.“

Zum Abschied überreicht Christoph Degen seiner Vorgängerin Ayse Asar einen Blumenstrauß. © Katrina Friese
Zum Abschied überreicht Christoph Degen seiner Vorgängerin Ayse Asar einen Blumenstrauß. © Katrina Friese

Christoph Degen, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, ergänzte: „Kunst und Kultur begleiten mich schon mein ganzes Leben – und das in allen Facetten. Als Präsident des Hessischen Musikverbandes habe ich fast neun Jahre lang unzählige Musikerinnen und Musiker in und aus Hessen kennenlernen dürfen. Ich weiß um ihre Bedürfnisse und bin immer wieder beeindruckt, wieviel Kreativität wir vor unseren Haustüren haben. Als langjähriges Mitglied im kulturpolitischen Ausschuss sowie im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst kenne ich zudem die großen Themen, die das kreative, wissenschaftliche, forschende und lehrende Hessen bewegen. Ich freue mich auf eine neue Herausforderung, auf die Zusammenarbeit mit Timon Gremmels und auf ein großartiges Team.“

Zu diesem Team gehören ebenfalls zwei weitere neue Gesichter im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur: Die Leitung des Ministerbüros übernimmt David Dilmaghani. Sprecher des Ministeriums und Leiter des Referats Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist ab sofort Jascha Habeck.

Neuer Ministeriumsname und Hintergrund
Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur hat mit der Erweiterung um die Begriffe „Forschung“ und „Kultur“ ab heute auch einen neuen Namen. Es hieß zuvor „Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst“. Die bisherige Kurzbezeichnung des Ministeriums (HMWK) bleibt bestehen.

Das Ministerium ist die oberste Landesbehörde für Wissenschaft und Forschung sowie Kunst und Kultur und fördert diese. Es ist zuständig für alle Hochschulen des Landes, die Universitätskliniken, die hessischen Studierenden- und Studentenwerke, Forschungseinrichtungen und Forschungsförderung, außerdem die Bibliotheken und Archive. Zudem gehören die bedeutenden Kunsteinrichtungen und Kulturschätze des Landes zu seinem Bereich: Mit insgesamt rund 50 Einrichtungen bilden die hessischen Landesmuseen, Staats- und Landestheater, Schlösser und Gärten einen wesentlichen Teil der kulturellen Schatzkammer Hessens.

Ein Wildtier kehrt zurück: Die Kontroverse Wolf – Vortrag mit Dr. Carsten Nowak und Axel Gomille am 25.1.2024 im Senckenberg Naturmuseum

Luigi der Mainzer Wolf (Naturhistorisches Museum  Mainz). © Foto: Diether von Goddenthow
Luigi der Mainzer Wolf (Naturhistorisches Museum Mainz). © Foto: Diether von Goddenthow

Ein Wildtier kehrt zurück: Die Kontroverse Wolf
Abendvortrag des Fördervereins Senckenberg am 25. Januar mit Dr. Carsten Nowak und Axel Gomille

Frankfurt, 18.01.2024. Im Frühjahr 2000 wurden im Nordosten von Sachsen zum ersten Mal – seit der Ausrottung des Wolfes durch den Menschen um 1850 – in Deutschland wieder wildlebende Wolfswelpen geboren. Inzwischen leben in fast allen Bundesländern Wölfe. Auch in Hessen wurde das Wildtier etwa im Taunus, im Spessart und dem Vogelsberg nachgewiesen. Der Förderverein Senckenberg lädt am Donnerstag, den 25. Januar zum Abendvortrag „Ein Wildtier kehrt zurück: Die Kontroverse Wolf“ mit Dr. Carsten Nowak, Leiter der Wildtiergenetik am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, sowie Zoologe, Filmemacher, Buchautor und Tierfotograf Axel Gomille ein.

Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland gilt den einen als großer Erfolg für den Naturschutz und als wichtiger Bestandteil der heimischen Biodiversität. Bei anderen führt die Ausbreitung der Wildtiere zu Skepsis und Unmut. Ängste und alte Ressentiments, wie auch Rufe nach einer Aufweichung des Artenschutzes nehmen zu. Erst kürzlich einigten sich die Umweltminister*innen der Länder auf einen schnelleren und einfacheren Abschuss von Wölfen nach Nutztierübergriffen.

Referent Dr. Carsten Nowak, Leiter der Wildtiergenetik am Senckenberg-Standort in Gelnhausen, ist verantwortlich für die genetische Untersuchung von Wolfsproben aus ganz Deutschland. Zoologe Axel Gomille hat sich als Filmemacher, Buchautor und Tierfotograf einen Namen gemacht. Sein jüngstes Buch erschien 2022 unter dem Titel „Deutschlands wilder Osten – Im Land von Kranich, Wolf und Adler“.

Ist ein konfliktarmes Zusammenleben mit den Raubtieren möglich? Welche Rolle nimmt die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in der „Wolf-Frage“ ein? Und wie könnten Lösungen für die Zukunft aussehen? Die beiden Vortragenden ordnen während der Abendveranstaltung die aktuellen Debatten rund um das Thema „Wolf“ in Deutschland ein und beleuchten die – teilweise hitzig geführte – öffentliche Diskussion aus wissenschaftlicher und journalistischer Sicht.

Veranstaltung: Ein Wildtier kehrt zurück: Die Kontroverse Wolf
Datum: Donnerstag, 25. Januar 2024, 19:00 Uhr (Einlass: 18:30 Uhr)
Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Arthur von Weinberg-Haus (Grüner Hörsaal, Robert-Mayer-Straße 2, 60325 Frankfurt)

Der Förderverein Senckenberg bittet um Anmeldung unter info@foerderverein.senckenberg.de

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Mehr Informationen unter: https://www.senckenberg-foerderverein.de/veranstaltungen-1/

Museum Wiesbaden führt den „Langen Donnerstag“ ein und hat bis 21 Uhr geöffnet.

Ein typischer Balkenhol-Look ist beispielsweise die Kombination schwarze Hose mit weißem Hemd. © Foto: Diether von Goddenthow
Ein typischer Balkenhol-Look ist beispielsweise die Kombination schwarze Hose mit weißem Hemd. © Foto: Diether von Goddenthow

Das Museum Wiesbaden ist ab sofort an den „Langen Donnerstagen“ für Besucher bis 21 Uhr geöffnet. Ein besonderer Anreiz: Gäste zahlen ab 18 Uhr den ermäßigten Eintritt. Als Abendprogramm werden abwechselnd Vorträge, Afterwork-Führungen mit den Kuratoren, Kunstkurse oder Aktionen wie „Dress like a Balkenhol“ (22.2.) angeboten. Wer an diesem Tag im ikonischen Balkenhol-Look ins Museum kommt, erhält an diesem Tag ab 18.30 Uhr freien Eintritt sowie um 19 Uhr eine ca. 30 minütige Kurzführung durch die Stephan Balkenhol Ausstellung mit dem Kurator, Dr. Peter Forster.

Auch das Trüffel Museumscafé bietet den Gästen kleine Speisen und Getränke in gemütlicher Atmosphäre an.

„Mit unseren verlängerten Öffnungszeiten möchten wir allen die Chance auf einen entspannten Museumsabend ermöglichen, insbesondere auch Berufstätigen,“ sagt Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. „Zu dem abwechslungsreichen Programm gehören auch Kreativ- und Forschungskurse, die wir für unterschiedliche Altersgruppen anbieten.“

Ausgewählte Programmpunkte:
Do 18. Jan 2024, 19 Uhr
Führung HAP Grieshaber – Formsprache
Mit Kuratorin Jana Dennhard

Do 25. Jan 2024, 18:45 Uhr
Führung Gemischtes Doppel – Die Molls und die Purrmanns Mit Kurator Dr. Roman Zieglgänsberger

Do 8. Feb 2024, 19 Uhr
Dialogführung: Zur Provenienz der Porträts des Ehepaares Margarete und Oskar Moll von Lovis Corinth Mit Shammua-Maria Mohr, M.A., Provenienzforschung Institut Mathildenhöhe Darmstadt und Miriam Olivia Merz, M.A., Zentrale Stelle für Provenienzforschung Hessen, Museum Wiesbaden

Do 15. Feb 2024, 18 Uhr
Vortrag: Die Laus im Gras von Mambalam. Einblicke in die globale Ökonomie der Cochenille um 1800 Mit Dr. Alexander Engel, LMU München

Do 22. Feb 2024, 19 Uhr
Aktion und Führung Dress like a Balkehol Mit Dr. Peter Forster Kleiden Sie sich in Stil der Skulpturen des Künstlers Stephan Balkenhol und erhalten Sie ab 18:30 Uhr freien Eintritt in die Ausstellung sowie eine kostenlose Kurzführung (Teilnehmerzahl begrenzt) mit Kurator Dr. Peter Forster um 19 Uhr.

Weitere Informationen zum Programm:
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https://museum-wiesbaden.de/langer-donnerstag

OL gewinnt den Deutschen Cartoonpreis 2023 – Über 3.500 Cartoons wurden von über 200 Zeichnern eingereicht

logo_dcp_2023Der gemeinsam von der Frankfurter Buchmesse und dem Lappan Verlag vergebene Deutsche Cartoonpreis 2023 geht an den Berliner Cartoonisten OL. Den zweiten Platz belegen Hauck & Bauer, den dritten Platz erhält Ruth Hebler.
Den mit Unterstützung der Stadt Kassel ausgelobten Publikumspreis der Ausstellung „Beste Bilder – Die Cartoons des Jahres 2023“ erhält ebenfalls OL.

Über 3.500 Cartoons wurden von über 200 Zeichnern eingereicht. Aus diesen Einsendungen wählten die Herausgeber der Reihe „Beste Bilder – Cartoons des Jahres“ 328 Cartoons, gezeichnet von 87 Cartoonisten und Cartoonisten-Teams, für das Buch „Beste Bilder 14“ aus. Auf der Grundlage dieses Buches ermittelte die Jury die drei Gewinner-Cartoons.

Die Preise wurden im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am 12. Januar 2024 in Kooperation mit der Caricatura – Galerie für Komische Kunst im Gleis 1 im Kulturbahnhof Kassel überreicht.

Die Ausstellung in der Caricatura Galerie
Noch bis zum 04. Februar 2024 werden die „Besten Bilder 2023“ in einer umfangreichen Ausstellung in der Caricatura – Galerie für Komische Kunst in Kassel präsentiert.

Das Buch
deutscher cartoonpreis beste bilder 2023 - verleihung jan 2024 kassel„Beste Bilder 14“: Der satirische Jahresrückblick mit den besten Cartoons des Jahres 2023!
Der Krieg in der Ukraine, eine Rechtsaußen-Regierung in Israel, ein verheerendes Erdbeben in Vorderasien, die Klimakrise – sie reißen nicht ab, die unmittelbaren und schleichenden Katastrophen. Daneben gibt es auch gute Nachrichten: Das Bürgergeld kommt, ebenso wie das Deutschlandticket. All das muss analysiert, eingeordnet und verarbeitet werden – am besten mit dem scharfen Blick der Satire und des Humors. In über 250 Cartoons und Karikaturen erklären uns die besten deutschsprachigen Cartoonist*innen satirisch und mit viel schwarzem Humor das
Geschehen in Deutschland und der Welt.

Die Jury
Birgit Fricke (Senior Manager Vertrieb, Frankfurter Buchmesse)
Antje Haubner (Programmleiterin LAPPAN Verlag),
Dr. Alex Jakubowski (Journalist bei ARD-aktuell Frankfurt)
Wolfgang Kleinert (Chef der Berliner Cartoonfabrik)
Dijana Nukic (Leiterin Havengalerie in Bremen)
Dieter Schwalm (Herausgeber zahlreicher Cartoonbücher)
Martin Sonntag (Leiter der Caricatura in Kassel)

Der Deutsche Cartoonpreis 2023 ist dotiert mit:
3.000 Euro für den 1. Preis
2.000 Euro für den 2. Preis
1.000 Euro für den 3. Preis
1.000 Euro für den Publikumspreis.

Mehr Infos: Deutscher Cartoonpreis

Landesausstellung „Der Untergang des römischen Reichs” gewinnt Red Dot Design Award

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Die große Landesausstellung ‚Der Untergang des Römischen Reiches‘ ist mit dem Red Dot Design Award 2023 ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte das Projektteam der Agentur Duncan McCauley, das vom Rheinischen Landesmuseum Trier beauftragt wurde, für das Ausstellungsdesign.

„Die Verleihung des renommierten Red Dot Design Awards für die Untergang-Ausstellung ist hochverdient und unterstreicht die herausragende Qualität der Landesausstellung in Trier, die 2022 über 200.000 Besucherinnen und Besucher anlockte. Ich gratuliere den Macherinnen und Machern herzlich. Die Auszeichnung macht einmal mehr Lust auf 2025, wenn in Trier die nächste Landesausstellung über den Kaiser, Feldherrn und Philosophen Marc Aurel ihre Tore öffnet“, sagte Innenminister Michael Ebling.

„Wir freuen uns mit und für die Gestalterinnen und Gestalter der Landesausstellung über den Red Dot Award. Wer die Ausstellung in Trier gesehen hat, konnte die thematische Atmosphäre in jedem einzelnen Raum spüren. Die kreativen Köpfe hinter der Ausstellungsgestaltung haben es verdient, für ihre hervorragende Leistung anerkannt zu werden“, so auch die Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto. Das Rheinische Landesmuseum Trier war einer von drei Ausstellungsorten der Landesausstellung und ist Teil der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE). Museumsdirektor Dr. Marcus Reuter sagte: „Wir gratulieren Duncan McCauley und seinem Team zum Red Dot Award. Die Ausstellung hat die Thematik rund um den Untergang des Römischen Reiches spannend und anschaulich präsentiert. Unsere Ausstellungsgäste waren von der Gestaltung begeistert.“

„Die Arbeit an diesem Projekt war eine faszinierende Möglichkeit, das Römische Reich als Hauptfigur in einer dramatischen Tragödie des Untergangs in einer unvergesslichen Ausstellung zu zeigen. Man konnte regelrecht fühlen, wie die einzigartigen Exponate in den stimmungsvollen Räumen für die Besucherinnen und Besucher erlebbar wurden“, freute sich auch Noel McCauley, Geschäftsführer von Duncan McCauley.

Triumph Herrmanns über die römische Armee. Gemälde Johann Heinrich Tischbein. © Foto: Diether von Goddenthow
Triumph Herrmanns über die römische Armee. Gemälde Johann Heinrich Tischbein. © Foto: Diether von Goddenthow

Der Red Dot ist eine Auszeichnung für hohe Designqualität. Nur an Projekte und Marken, die mit ihrer guten Gestaltungsqualität und kreativen Leistung überzeugen, vergibt die internationale Jury das begehrte Qualitätssiegel. Designer, Agenturen und Unternehmen können einzelne Kommunikationsprojekte und Kreativarbeiten in einer oder mehreren der 18 Kategorien in der Sparte „Communication Design“ einreichen.

Die Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ fand vom 25. Juni bis zum 27. November 2022 in den drei großen Trierer Museen, dem Rheinischen Landesmuseum Trier, dem Museum am Dom Trier und dem Stadtmuseum Simeonstift Trier statt. An drei verschiedenen Standorten widmeten sich die Museen mit circa 700 Exponaten, darunter nationale und internationale Spitzenleihgaben, verschiedenen Aspekten rund um die Endzeit der einstigen römischen Weltmacht.

Flügelwesen aus Vorzeit und Mythos – Taschenlampenführung in den Spezialsammlungen der Johannes Gutenberg-Universität

Attisch-rotfiguriger Kelchkrater; um 350 v. Chr.; Antikensammlung Klassische Archäologie der JGU, Inv. 178 Foto/©: Angelika Schurzig / JGU
Attisch-rotfiguriger Kelchkrater; um 350 v. Chr.; Antikensammlung Klassische Archäologie der JGU, Inv. 178 Foto/©: Angelika Schurzig / JGU

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz verfügt über 30 spezielle Lehr- und Forschungssammlungen aus allen Wissenschaftsdisziplinen. Zwei dieser Sammlungen öffnen am 1. Februar 2024 ihre Türen: Ab 18 Uhr zeigen die Geowissenschaften und die Klassische Archäologie in einer Taschenlampenführung ausgewählte Exponate rund um das Thema „Flügel“. Die einstündige Führung ist öffentlich (Jugendliche ab 14 Jahren in Begleitung) und kostenfrei. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung erforderlich – bis zum 29. Januar 2024 einfach per E-Mail an kgrimm@uni-mainz.de oder schollme@uni-mainz.de.

Referenten werden sein: Prof. Dr. Kirsten Grimm, vom Institut für Geowissenschaften, und Dr. Patrick Schollmeyer, vom Institut für Altertumswissenschaften – Arbeitsbereich Klassische Archäologie, beide an der Johannes Gutenberg-Universität.
Wann: Donnerstag, 1. Februar 2024, 18:00-19:00 Uhr
Wo: Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Treffpunkt: auf dem Gutenberg-Campus vor dem Naturwissenschaftlichen Hörsaalgebäude („Muschel“), Johann-Joachim-Becher-Weg 21, 55128 Mainz
Veranstalter: Universitätssammlungen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Weitere Infos:
https://www.ub.unimainz.de/de/universitaetssammlungen

Ausschreibung für Robert Gernhardt Preis 2024 startet Bewerbungen für den mit insgesamt 24.000 Euro dotierten Literaturpreis sind bis Ende März möglich

Archivbild von der Verleihung des 15. Robert Gernhardt Preises in der Frankfurter Naxoshalle © Foto: Diether von Goddenthow
Archivbild von der Verleihung des 15. Robert Gernhardt Preises in der Frankfurter Naxoshalle © Foto: Diether von Goddenthow

Ab sofort läuft die Ausschreibung für den Robert Gernhardt Preis 2024. Bewerben können sich Autorinnen und Autoren, die aktuell an einem größeren literarischen Projekt arbeiten und einen Bezug zu Hessen haben. Der Robert Gernhardt Preis ist mit insgesamt 24.000 Euro dotiert. Das Preisgeld wird von der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen bereitgestellt. Die Bewerbungsfrist endet am 31. März 2024.

Preisverleihung ist Höhepunkt
„Der Jahreswechsel ist noch frisch, die Aussicht auf das neue Jahr und alles, was es mit sich bringt, beflügelt uns, macht uns neugierig und wachsam zugleich. Ein besonderer Höhepunkt für uns ist der jährliche Robert Gernhardt Preis, mit dem wir literarische Talente in ihrem oft schwierigen Schaffensprozess von einer Idee und einem weißen Blatt bis hin zum vollendeten Werk unterstützen und mit dem wir die kulturelle Vielfalt in Hessen, aber auch drüber hinaus, bereichern“, sagt Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen.

Über den Preis
Der Robert Gernhardt Preis ist nach dem 1937 in Tallinn (damals Reval) geborenen und 2006 in Frankfurt am Main gestorbenen Autor, Zeichner und Maler Robert Gernhardt benannt. Die Auszeichnung wird seit 2009 jährlich an zwei Autorinnen beziehungsweise Autoren mit einem Preisgeld von jeweils 12.000 Euro vergeben.

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