Kategorie-Archiv: Untergang des Römischen Reichs

Landesausstellung „Der Untergang des römischen Reichs” gewinnt Red Dot Design Award

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Die große Landesausstellung ‚Der Untergang des Römischen Reiches‘ ist mit dem Red Dot Design Award 2023 ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte das Projektteam der Agentur Duncan McCauley, das vom Rheinischen Landesmuseum Trier beauftragt wurde, für das Ausstellungsdesign.

„Die Verleihung des renommierten Red Dot Design Awards für die Untergang-Ausstellung ist hochverdient und unterstreicht die herausragende Qualität der Landesausstellung in Trier, die 2022 über 200.000 Besucherinnen und Besucher anlockte. Ich gratuliere den Macherinnen und Machern herzlich. Die Auszeichnung macht einmal mehr Lust auf 2025, wenn in Trier die nächste Landesausstellung über den Kaiser, Feldherrn und Philosophen Marc Aurel ihre Tore öffnet“, sagte Innenminister Michael Ebling.

„Wir freuen uns mit und für die Gestalterinnen und Gestalter der Landesausstellung über den Red Dot Award. Wer die Ausstellung in Trier gesehen hat, konnte die thematische Atmosphäre in jedem einzelnen Raum spüren. Die kreativen Köpfe hinter der Ausstellungsgestaltung haben es verdient, für ihre hervorragende Leistung anerkannt zu werden“, so auch die Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto. Das Rheinische Landesmuseum Trier war einer von drei Ausstellungsorten der Landesausstellung und ist Teil der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE). Museumsdirektor Dr. Marcus Reuter sagte: „Wir gratulieren Duncan McCauley und seinem Team zum Red Dot Award. Die Ausstellung hat die Thematik rund um den Untergang des Römischen Reiches spannend und anschaulich präsentiert. Unsere Ausstellungsgäste waren von der Gestaltung begeistert.“

„Die Arbeit an diesem Projekt war eine faszinierende Möglichkeit, das Römische Reich als Hauptfigur in einer dramatischen Tragödie des Untergangs in einer unvergesslichen Ausstellung zu zeigen. Man konnte regelrecht fühlen, wie die einzigartigen Exponate in den stimmungsvollen Räumen für die Besucherinnen und Besucher erlebbar wurden“, freute sich auch Noel McCauley, Geschäftsführer von Duncan McCauley.

Triumph Herrmanns über die römische Armee. Gemälde Johann Heinrich Tischbein. © Foto: Diether von Goddenthow
Triumph Herrmanns über die römische Armee. Gemälde Johann Heinrich Tischbein. © Foto: Diether von Goddenthow

Der Red Dot ist eine Auszeichnung für hohe Designqualität. Nur an Projekte und Marken, die mit ihrer guten Gestaltungsqualität und kreativen Leistung überzeugen, vergibt die internationale Jury das begehrte Qualitätssiegel. Designer, Agenturen und Unternehmen können einzelne Kommunikationsprojekte und Kreativarbeiten in einer oder mehreren der 18 Kategorien in der Sparte „Communication Design“ einreichen.

Die Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ fand vom 25. Juni bis zum 27. November 2022 in den drei großen Trierer Museen, dem Rheinischen Landesmuseum Trier, dem Museum am Dom Trier und dem Stadtmuseum Simeonstift Trier statt. An drei verschiedenen Standorten widmeten sich die Museen mit circa 700 Exponaten, darunter nationale und internationale Spitzenleihgaben, verschiedenen Aspekten rund um die Endzeit der einstigen römischen Weltmacht.

Neues Münzkabinett mit Trierer Goldschatz im Rheinischen Landesmuseum präsentiert

© Rheinisches Landesmuseum Trier /GDKE
© Rheinisches Landesmuseum Trier /GDKE

Die neue Schatzkammer des Rheinischen Landesmuseums mit dem Trierer Goldschatz öffnet wieder ihre Pforten. Innenminister Roger Lewentz hat sie vorgestellt, ab Samstag ist sie für alle Interessierten zugänglich.

Nach dem Raubversuch vor drei Jahren war das Münzkabinett vollständig erneuert worden und zeigt sich nun in einer komplett neuen und frischen Gestaltung. „Der größte Goldmünzenschatz der römischen Kaiserzeit weltweit ist eines unserer Highlights im römischsten aller Bundesländer. Jetzt zeigt er sich in neuem Gewand. Auf den Trierer Goldschatz haben nicht nur die Trierer sehnsüchtig gewartet, er wird auch zahlreiche Besucherinnen und Besucher für die Römerzeit begeistern und ins Rheinische Landesmuseum locken. Das Land Rheinland-Pfalz hat über eine Million Euro in die neue Präsentation investiert“, so Lewentz in Trier.

Der Goldmünzenschatz bestand aus ca. 2650 römischen Goldmünzen (aurei), von denen 2518 im Rheinischen Landesmuseum erhalten sind. Nach aufwendiger Planungs- und Bauphase, federführend umgesetzt durch den Landesbetrieb Bau, bieten die Vitrinen nicht nur modernste Sicherheitstechnik, sondern auch beste konservatorische Bedingungen zum Erhalt des wertvollen Kulturguts. Auch die Barrierefreiheit für die Besucherinnen und Besucher wurde verbessert.

„Für die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz ist die Wiedereröffnung des Trierer Münzkabinetts ein Höhepunkt im Ausstellungsprogramm 2022. Natürlich geht es nicht ‚nur‘ um den Trierer Goldschatz – die riesige Sammlung hat so viel mehr zu bieten. In der Schatzkammer sind sage und schreibe rund 14.000 Münzen aus allen Epochen zu sehen“, sagte Dr. Heike Otto, Generaldirektorin Kulturelles Erbe.

Die neue Präsentation veranschaulicht die Geschichte des Geldwesens von den Kelten bis ins frühe 20. Jahrhundert anhand tausender Münzen, ergänzt durch Prägewerkzeuge, Fälscherförmchen und Rohstoffe zur Münzherstellung. Höhepunkt ist der Goldschatz im Zentrum des Münzkabinetts. Auch weitere Münzschätze der Museumssammlung sind ausgestellt.

„Das Rheinische Landesmuseum zählt zu den größten Sammlungen antiker Goldmünzen weltweit. Der wissenschaftliche Wert ist unermesslich. Jeder, der nach Trier kommt, muss den Schatz gesehen haben. Der Einbruch 2019 war spektakulär. Das nun neu geschaffene Münzkabinett ist es mit Sicherheit ebenso“, so Otto.

Voller Begeisterung zeigt sich auch der Trierer Oberbürgermeister, Wolfram Leibe: „Der Goldschatz und das Rheinische Landesmuseum an sich sind Aushängeschilder für Trier. Ich bin dem Land sehr dankbar, dass hier mit großem Aufwand das kulturelle Erbe für die Gäste aus aller Welt modern und vor allem sicher präsentiert wird.“

„Als Polizei sind wir stolz, den Diebstahl des Goldschatzes verhindert und zeitnah einen Täter überführt zu haben. Das Landeskriminalamt hat das Museum zudem beraten, was die neue Sicherung angeht. Auch in Zukunft soll der Goldschatz von allen Interessierten bewundert werden können“, sagte Triers Polizeipräsident Friedel Durben.

Für die Öffentlichkeit ist das Münzkabinett erstmalig offen ab Samstag, 10. September 2022, und dann gleich bis in die Abendstunden. Anlässlich der Trierer Langen Nacht der Museen ist das Museum bis 24 Uhr geöffnet.

Chronik

196 n. Chr.: In den Wirren des Bürgerkriegs unter Kaiser Septimius Severus versteckt ein Unbekannter eine immense Geldsumme in Form ca. 2650 römischen Goldmünzen in einem Keller in Trier. Zur Bergung kommt er nicht mehr. Der Schatz verbleibt in der Erde.

9. September 1993: Nach 1800 Jahren wird der Schatz wiederentdeckt – eine Sensation. In Trier bricht das Goldfieber aus, die Münzen kommen jedoch ins Rheinische Landesmuseum

8. Oktober 2019: Zwei Einbrecher steigen ins Museum ein, um den Münzschatz aus 18,5 kg reinem Gold zu stehlen. Die Polizei vereitelt den Raubversuch, die Täter flüchten ohne Beute, richten jedoch hohen Schaden an. Das Münzkabinett ist zerstört.

10. September 2022: Der größte jemals gefundene Goldmünzenfund der römischen Kaiserzeit weltweit, der als Highlight des Rheinischen Landesmuseums schon tausende Besucherinnen und Besucher aus aller Welt angezogen hat, ist zurück und präsentiert sich in neuem Glanz der Öffentlichkeit.

 

Der Trierer Goldschatz – der Jahrhundertfund

Es handelt sich um den größten Goldmünzenschatz der römischen Kaiserzeit weltweit. Er bestand aus ca. 2650 römischen Goldmünzen (aurei), von denen 2518 im Rheinischen Landesmuseum erhalten sind (ca. 96 Prozent). Der Goldschatz wurde bei Bauarbeiten bei einem Krankenhausbau im September 1993 zufällig entdeckt – ein Bau-LKW kippte Erdaushub aus der Baustelle am Trierer „Kockelsberg“ für Planierarbeiten ab, in welchem Hobby-Archäologen die ersten Goldmünzen entdeckten. Einer suchte daraufhin die ursprüngliche Baustelle auf und entdeckte das Gros der Goldmünzen und das zugehörige Schatzgefäß aus Bronze und brachte den Jahrhundertfund ins Rheinische Landesmuseum. Nicht nur für die Trierer Öffentlichkeit, auch für die archäologische Forschung war der Fund eine Sensation – er enthält bis dato gänzlich unbekannte Prägungen und zeigt Portraits von 29 Kaisern, Kaiserinnen und weiteren Angehörigen des Kaiserhauses. Er besteht aus nahezu reinem Gold und wiegt ca. 18,5 kg. Vergraben wurde er im Keller eines Trierer Stadthauses vermutlich im Jahr 196 n. Chr. im Rahmen der Bürgerkriegswirren zwischen Kaiser Septimius Severus und seinem Konkurrenten Clodius Albinus aus Britannien, die auch eine Belagerung Triers einschlossen. Die Trierer Münzsammlung zählt mit über 210.000 Münzen und insbesondere durch diesen einzigartigen Fund zu den bedeutendsten numismatischen (Münzkunde) Sammlungen Europas.

Der Raubversuch 2019

Am 8. Oktober 2019 steigen nachts zwei Einbrecher über ein Baugerüst in das Rheinische Landesmuseum ein. Ihr Ziel ist der Trierer Goldschatz im Münzkabinett. Mit brachialer Gewalt verschaffen sie sich Zugang, schlagen Fenster und Türen ein und versuchen die Münzvitrine zu zertrümmern. Das Panzerglas hält dem Vorschlaghammer stand. Nach wenigen Minuten hat die Polizei das Museum umstellt, die Täter flüchten ohne Beute über einen Notausgang in den Palastgarten. Dabei lassen sie die Taschen mit ihrem Werkzeug zurück – anhand derer die SoKo der Kriminalpolizei Rheinland-Pfalz über DNA-Spuren letztlich einen der Täter in den Niederlanden ausfindig machen und verhaften kann. Im Münzkabinett ist hoher Sachschaden entstanden, weshalb eine umfangreiche Bau- und Instandsetzungsmaßnahme begann. Sie wurde an eine kritische Revision der Sicherheitstechnik gekoppelt.

Das neue Münzkabinett

Die alte Münzpräsentation musste notgedrungen ausgeräumt und der Raum komplett entkernt werden. Nach aufwendiger Planungs- und Bauphase zeigt sich das neue Münzkabinett nun in gänzlich neuem frischem Gewand. In edlem Schwarz kommen die funkelnden Münzen besonders gut zur Geltung und erhalten ihren gebührenden Auftritt. Neben modernster Sicherheitstechnik erfüllen die Vitrinen nun auch beste konservatorische Bedingungen (Klima, schadstofffreie Materialien, hitzearme Beleuchtung) zum optimalen Erhalt des wertvollen Kulturguts. Auch Verbesserungen im Hinblick auf die Barrierefreiheit wurden umgesetzt. So ist die zentrale Goldschatzvitrine nicht mehr als halbhohe nur stehend von oben einsehbare Pultvitrine ausgeführt, sondern als raumhohe Pfeilervitrine mit abgeböschten Seiten, an denen besondere Goldmünz-Prägungen gezeigt werden. In der neuen Präsentation, die die Geschichte des Geldwesens von den Kelten bis ins frühe 20. Jahrhundert veranschaulicht, sind etwa 14.000 Münzen zu sehen, ergänzt durch Prägewerkzeuge, Fälscherförmchen und Rohstoffe zur Münzherstellung.

Die Ausführung erlaubte keine Lösung von der Stange, sondern verlangte umfangreiche Planungsphasen und Sonderanfertigungen. Die angespannte Lage am Rohstoff- und Handwerkermarkt im vergangenen Dreivierteljahr hatte die Situation zusätzlich verschärft. So war das Projektteam zum Teil mit Lieferzeiten von bis zu 56 Wochen konfrontiert, die wiederholte Plan- und Ausführungsanpassungen notwendig machten. Ab 10. September 2022 ist das Münzkabinett wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Rheinisches Landesmuseum Trier

Schon 30 000 Besucher bei der rheinland-pfälzischen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ in Trier

Staatssekretärin Steingaß (r.) und Oberbürgermeister Leibe (l.) mit den 30.000. Gästen der Landesausstellung, einem Ehepaar aus der Nähe von Worms. Foto: © Th. Zühmer
Staatssekretärin Steingaß (r.) und Oberbürgermeister Leibe (l.) mit den 30.000. Gästen der Landesausstellung, einem Ehepaar aus der Nähe von Worms. Foto: © Th. Zühmer

Die rheinland-pfälzische Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ kann sich bereits zu Beginn ihrer Laufzeit über großes Interesse und starke Besucherzahlen freuen. Staatssekretärin Nicole Steingaß begrüßte nun im Stadtmuseum Simeonstift Trier gemeinsam mit Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Markus Groß-Morgen, dem Direktor des Museums am Dom, den 30.000. Besucher der Ausstellung, die am 25. Juni 2022 startete.

„Schon gut einen Monat nach der Eröffnung ist mit dem 30.000. Gast bereits ein erster Meilenstein erreicht. Und auch an den Rückmeldungen in den Gästebüchern lässt sich ablesen, dass die Ausstellung hervorragend ankommt. Das unterstreicht, dass diese Schau über die Römer im wohl römischsten Bundesland Rheinland-Pfalz genau am richtigen Platz ist. Gemeinsam mit der Stadt Trier und den Museen vor Ort freue ich mich über das positive Echo und vor allem über die vielen Besucherinnen und Besucher“, sagte Staatssekretärin Nicole Steingaß. Das hohe Interesse bestätige auch die gelungenen Konzeptionen der Ausstellungsteile.

„Es ist sicher ein großer Vorteil, dass durch die Kooperation der drei Museen unterschiedliche Blickwinkel auf das Thema eingenommen werden können und ganz unterschiedliche Aspekte zum Tragen kommen, wie beispielsweise die neuen Erkenntnisse über Bischof Paulinus“, ergänzte der Direktor des Museums am Dom, Markus Groß-Morgen. Diese Vielfalt ziehe Interessierte aus allen Fachrichtungen in die Landesausstellung.

Thomas Gouture: Les Romains de la décadence. "Grausamer als der Krieg hat sich das Laster auf Rom gestürzt und rächt das besiegte Universum", nach einem Vers des antiken Dichters Juvenal. © Foto Diether von Goddenthow
Thomas Gouture: Les Romains de la décadence. „Grausamer als der Krieg hat sich das Laster auf Rom gestürzt und rächt das besiegte Universum“, nach einem Vers des antiken Dichters Juvenal. © Foto Diether von Goddenthow

Neben Schulklassen machen dabei vor allem Besucherinnen und Besucher von außerhalb der Region einen hohen Prozentsatz der bisherigen Gäste aus.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe zeigte sich hocherfreut über die guten Besuchszahlen der Landesausstellung. „Trier gewinnt immer mehr an Profil als Ausstellungstadt mit Bezug zu historischen Themen und natürlich besonders zur Antike. Das liegt auch daran, dass die Landesausstellungen kontinuierlich mit so hoher Qualität ausgerichtet werden. Ich glaube, das spricht sich beim Publikum herum. Wer einmal eine Landesausstellung besucht hat, erzählt das weiter und kommt gerne wieder“, so Leibe.

Noch bis zum 27. November 2022 heißt die Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ ihre Gäste im Rheinischen Landesmuseum Trier, im Museum am Dom und im Stadtmuseum Simeonstift willkommen. Zu den drei Ausstellungsteilen gibt es außerdem ein umfangreiches Begleitprogramm, das es ermöglicht, die Ausstellung aus weiteren Blickwinkeln zu erleben.

Weitere Informationen, auch zu Begleitprogrammen, Führungen, Orten, Öffnungszeiten und Eintrittspreisen!

Komplementär-Sonderausstellung im Mainzer Landesmuseum

Eine 3D-Rekonstruktion lässt das Forum Romanum in Rom im Mainzer Landesmuseum wieder aufleben. © Foto Diether von Goddenthow
Eine 3D-Rekonstruktion lässt das Forum Romanum in Rom im Mainzer Landesmuseum wieder aufleben. © Foto Diether von Goddenthow

Empfohlen sei auch die zeitgleich im Mainzer Landesmuseum präsentierte komplementäre Sonderausstellung „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“ (11. Juni 2022 bis 29. Januar 2023). Die Schau entstand in enger Kooperation mit dem Römisch-Germanischen Museum Köln und ergänzt die Trierer Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“.

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49 – 51
55116 Mainz
Telefon 06131 2857 0
Fax 06131 2857 288
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https://landesmuseum-mainz.de/p>

Das Römische Imperium lebt – Großartige Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ vom 25.6. bis 27.11.22 in Trier eröffnet

Impression der Sonderausstellung "Das Erbe Roms. Visionen und Mythen in der Kunst" im Rahmen der Landesausstellung "Der Untergang des römischen Reichs". © Foto Diether von Goddenthow
Impression der Sonderausstellung „Das Erbe Roms. Visionen und Mythen in der Kunst“ im Rahmen der Landesausstellung „Der Untergang des römischen Reichs“. © Foto Diether von Goddenthow

Gleich drei führende Trierer Museen widmen sich im Rahmen der großen rheinland-pfälzischen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reichs“ vom 25. Juni bis 27. November 2022 zum ersten Mal dem kulturellen Erbe und Niedergang des weströmischen Imperiums zwischen zirka 350 n. Chr.  und 500 n. Chr.  Am 24.06.22 eröffnete Ministerpräsidentin Malu Dreyer, zugleich Schirmherrin der Römerschau,  gemeinsam mit Roger Lewentz, Minister des lnnern und für Sport Rheinland-Pfalz, Wolfram Leibe, Oberbürgermeister der Stadt Trier, Generalvikar Ulrich von Plettenberg und Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, und rund 800 geladenen Gästen aus Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft in der Konstantinbasilika die große Römer-Ausstellung. Sie belegt einmal mehr, dass das römische Reich, obgleich einst formal untergegangen, in Wirklichkeit nie aufgehört hat zu existieren.

Neben den Habsburgern war es vor allem Napoleon, der wie kaum jemand zuvor Wert legte auf imperiale Auftritte mit römisch inspiriertem Ornat. © Foto Diether von Goddenthow
Neben den Habsburgern war es vor allem Napoleon, der wie kaum jemand zuvor Wert legte auf imperiale Auftritte mit römisch inspiriertem Ornat. © Foto Diether von Goddenthow

Schon seit dem frühen Mittelalter verstanden sich die Herrscher als Bewahrer und Erneuerer Roms. Insbesondere mit dem „Heiligen Römischen Reich“ wurden Ansprüche auf Macht und Geltung in vielfältiger Weise formuliert, symbolisiert und legitimiert.  Neben den Habsburgern, die sich augenfällig der Rom-Propaganda bedienten,  war es vor allem Napoleon, der wie kaum jemand zuvor Wert legte auf imperiale Auftritte mit Lorbeerkranz und römisch inspirierten Ornat. Und selbst der russische Herrschertitel „Zar“, den die Nachfolger des Großfürsten von Moskau Iwan III  1547 einführten, leitete sich vom lateinischen Caesar ab, wobei gleichzeitig die Übernahme des byzantinischen Doppeladlers samt byzantinischen Hof- und Krönungszeremoniells erfolgte.  Später entwickelte der Mönch Filofej hier auch die konsistente Theorie des „Dritten Roms“.   Dies und vieles mehr, können Besucher in den drei Standorten  der großen Römerschau und in den wunderbaren Begleitkatalogen zur Ausstellung erfahren.

 

Der Untergang des Römischen Reiches

Sylvestre: Die erste Plünderung Roms. Sein Gemälde fasst die verbreitete Vorstellung des 19. Jahrhunderts vom Untergang Roms zusammen: Beobachtet von ihrem Anführer Alarich, bekleidet mit Tierfellen und Hörnerhelm, stürzt eine Horde barbarischer Krieger eine klassische Statue im Zentrum des dekadenten Hauptstadt.  Drängen sich da nicht  gewisse Assoziation aus Trumps Amerika auf, Bilder vom Sturm auf das Weiße Haus samt "Hörnermann"?  © Foto Diether von Goddenthow
Sylvestre: Die erste Plünderung Roms. Sein Gemälde fasst die verbreitete Vorstellung des 19. Jahrhunderts vom Untergang Roms zusammen: Beobachtet von ihrem Anführer Alarich, bekleidet mit Tierfellen und Hörnerhelm, stürzt eine Horde barbarischer Krieger eine klassische Statue im Zentrum des dekadenten Hauptstadt. Drängen sich da nicht gewisse Assoziation aus Trumps Amerika auf, Bilder vom Sturm auf das Weiße Haus samt „Hörnermann“? © Foto Diether von Goddenthow

Als zentrale historische Ausstellung zeigt das Rheinische Landesmuseum Trier die entscheidende, wenn auch wenig bekannte Epoche des Römischen Reiches im 4. und 5. Jahrhundert. Anhand internationaler Spitzenexponate entsteht ein lebendiges Bild vom Zerfall des lmperium Romanum und seinen Ursachen.
Dazu zählen zweifellos die blutigen, innerrömischen Machtkämpfe zwischen den römischen Kaisern und ihren Widersachern, die aber nicht allein das Ende des lmperiums besiegelten. Die schleichend schwindende kaiserliche Zentralgewalt bringt neue machthungrige Widersacher wie regionale Warlords ins Spiel. Neben den zunehmend chaotischen Machtverhältnissen ist es auch die wechselvolle Beziehung zwischen Barbaren und Römern, die sich verhängnisvoll entwickelt. Die traditionell unter dem Begriff Völkerwanderung gefassten Prozesse und Ereignisse werden im Ausstellungsrundgang unter Berücksichtig ung neuester Forschungsergebnisse in ihren historischen Kontext gesetzt. Die spannende Ausstellung illustriert verständlich die zahlreichen Faktoren und Ursachen, die zum Untergang des Römischen Reiches geführt haben. Sie verdeutlicht zudem, welche römischen Traditionen im Übergang zwischen prunkvoller Spätantike und vermeintlich dunklem Frühmittelalter verloren gingen oder in gewandelter Form fortleben konnten.

Ausstellungsrundgang

Impression der Sonderausstellung "Niedergang eines Imperiums" im Rahmen der Landesausstellung "Der Untergang des römischen Reichs" © Foto Diether von Goddenthow
Impression der Sonderausstellung „Niedergang eines Imperiums“ im Rahmen der Landesausstellung „Der Untergang des römischen Reichs“ © Foto Diether von Goddenthow

Bereits vom Lichtkonzept her überzeugt die Ausstellung, deren 14 bespielte Räume analog zum dargestellten Verfall des Römischen Reiches sich zusehends verdunkeln, so dass „wir, wenn das Römische Reich untergegangen ist, mehr oder weniger in einem dunklen letzten Raum stehen“, erläutert Dr. Marcus Reuter, Direktor Rheinisches Landesmuseum Trier, GDKE, bei der Pressekonferenz. Das habe zur Folge, „dass jeder der 14 Räume eine eigene Stimmung hat, nicht nur farblich, auch architektonisch, und das, was gezeigt wird, ist ganz großes Kino, ohne die tollen Spitzenexponate zu absorbieren, ganz im Gegenteil. Diese Highlights aus über 80 verschiedenen Museen und 20 verschiedenen Länder kommend, sind wirklich Spitzenexponate, die werden von der Ausstellungsarchitektur nicht absorbiert, sondern inszeniert“, so Reuter sichtlich stolz.

Inhaltlich beschäftigt sich die Ausstellung im Rheinisches Landesmuseum mit einem Zeitraum von 350 Jahren, etwa der Zeit von  350 n. Chr. beginnend, und endet so in der Zeit kurz vor 500 n. Chr., als das römische Reich untergegangen ist. Das sei natürlich eine große Herausforderung, einen solchen langen Zeitraum in einem meist etwa 90minütigen Besucherrundgang zu formen, unterstreicht der Museumsdirektor. Aber das ist wirklich sehr gut gelungen.

In den ersten noch hellen Räumen wird eine Art Bestandsaufnahme des spätrömischen Reiches gemacht, als sich alles noch in einigermaßen guter Ordnung befand. Die Ausstellungsmacher versuchen den Besucher aufzuzeigen, was neu ist in der Spätantike. Es habe sich zu dieser Zeit gegenüber der Antike sehr vieles geändert gehabt. So gab es etwa eine neue Währung, es gab Finanzreformen, aber auch einschneidende Verwaltungs- und Militär-Reformen.
Das Wichtigste war aber: Plötzlich regierte nicht mehr ein Kaiser, sondern mindestens vier Kaiser, die für das Reich Sorge tragen. Und die bis zu vier Kaiser, die residieren nicht mehr in Rom, sondern in den jeweiligen Reichshallen, erklärt der Museumsdirektor.

Zu der Bestandsaufnahme gehöre auch „ein Blick auf das spätrömische Militär, das ganz anders daherkommt als es noch in früheren Zeiten der Fall war.“ So gibt es keinen Schienenpanzer und rechteckigen Schild mehr, und auch die Helme und zahlreiche Waffen hatten sich verändert.

 

Nach dieser Bestandsaufnahme in den ersten drei Räumen, wie denn das spätantike römische Reich aussieht, wie es funktioniert, beschäftigen sich weitere Räume schwerpunktmäßig mit den Hauptfaktoren des Untergangs. Da existieren verschiedene Theorien, etwa die der sogenannten Völkerwanderung. Das sei „ein Begriff der heute sehr, sehr kritisch gesehen wird. Denn wir wissen: es waren nicht komplette Völker, die gewandert sind, sondern Personengruppen, die sich auch immer wieder neu formierten, und wieder trennten und neu dann zusammenfanden. Und es ist auch unser Anliegen, den Besuchern klarzumachen: Franken, Goten oder Alamannen, das waren Begriffe, die die Römer geprägt haben. Wie sich diese Personengruppen selbst bezeichnet haben, das wissen wir nicht.“, so Reuter.

Dann folgt ein Raum, der sich mit dem Thema „römische Bürgerkriege“ auseinandersetzt, „eine Folge des Mehrkaisertums. Diese Kaiser sind sich untereinander nicht immer grün, sehr oft wird versucht, die alleinige Herrschaft zu erringen, und so marschieren römische Heere eigentlich immer häufiger gegeneinander“, so Reuter. Das drücke sich auch in einer großen digitalen Schlachtenkarte aus, wo die gesamten Schlachten der Spätantike einmal kartiert worden sind. Und wenn man sähe, „was in den letzten 100 Jahren des römischen Reiches für Schlachten geschlagen wurden, dann war fast jedes Jahr an irgendeiner Stelle des Imperiums Krieg. Es betraf vor allem das weströmische Reich. Es wird einem optisch deutlich, weshalb das römische Reich untergegangen ist. Und dass es vorwiegend politische Probleme gewesen sind.“ unterstreicht der Museumsdirektor.

Die Plünderung und Zerstörung Roms im Jahr 410 n. Chr. war ein traumatisches Ereignis für die gesamte antike Welt damals, was sich auch in sehr vielen, mitunter widersprüchlichen schriftliche Überlieferungen dieses Ereignisses gezeigt habe. Dieses Ereignis wird mit einem Flammenmeer, projiziert auf eine sich bewegende Projektionsfläche, in einem abgedunkelten rotem Raum dargestellt. Hier werden auch „die einzigen archäologischen Funde, die wir von der Zerstörung oder Plünderung Roms haben“ gezeigt, so Reuter, „nämlich verschmolzene Münzen vom Römischen Forum, die erst vor wenigen Jahren als solche identifiziert worden sind“. Es sei quasi eine Weltpremiere.

Als die Vandalen Nordafrika erobern, geht es Rom verloren und damit große Teile der Getreideversorgung, wodurch die Brotpreise in Rom in die Höhe schnellten. Zudem gab es Steuerausfälle. © Foto Diether von Goddenthow
Als die Vandalen Nordafrika erobern, geht es Rom verloren und damit große Teile der Getreideversorgung, wodurch die Brotpreise in Rom in die Höhe schnellten. Zudem gab es Steuerausfälle. © Foto Diether von Goddenthow

Im nächsten Raum blicken die Besucher auf das römische Nordafrika. Es gibt tolle Leihgaben aus Tunesien. Afrika habe beim Untergang eine wichtige Rolle gespielt. So seien schlagartig die Getreide- und Steuer-Versorgung aus Nordafrika zusammengebrochen, als die Vandalen diese Provinzen erobern. Nordafrika war eine sehr reiche Provinz – aber das bricht schlagartig ab. Während das Leben für die Menschen dort ohne nennenswerten kulturellen Bruch relativ unverändert weiter geht und die Mosaikkunst gar weiterhin blüht, bricht in Teilen des römischen Reichs die Versorgung ein mit dramatischen Folgen, etwa für den Brotpreis.

Im nächsten, schon recht dunkeln Raum, wird ein kleiner Blick auf das Christentum gerichtet, das ja hauptsächlich im Dommuseum thematisiert wird. Hier wird sehr gut die zunehmende Wichtigkeit der Bischöfe in politischen Rollen aufgezeigt. Denn der Kaiserliche Machtverlust schafft ein Vakuum, gerade im Verwaltungsbereich, in dass dann auch die Kirche massiv hineindrängt und auch zunehmend römische Verwaltungsaufgaben übernimmt, so Reuter.

Ganz zum Schluss wird noch einen Blick auf das römische Trier geworfen und hinterfragt, was hier in Trier im 5. Jahrhundert passiert ist. Aufgezeigt werden die sehr unterschiedlichen Entwicklungen, Kontinuitäten wie auch Veränderungen und Transformationen. Es sei ein sehr widersprüchliches Bild, „was wir hier zeichnen können, aber ein ganz anderes als eben in Nordafrika, wo alles erstmal weiterlief. Das war so in Trier hier nicht der Fall. An diesem Beispiel zeige sich, „dass die Folgen des Untergangs des Römischen Reiches in den einzelnen Regionen ganz unterschiedlich verlaufen konnte“, so Reuter.

Im letzten schwarzen Raum, symbolisiert ein überdimensionierter leerer Thron den völligen Machtverlust der Römischen Kaiser im Jahr 476 n. Chr. Die Macht des römischen Kaisers ist dahin geschwunden. Ein achtjähriges Kind  hat die Kaiserwürde inne, bis der germanische Anführer Odoaker diesen letzten römischen (Kinder-)Kaiser absetzt. Er fand es nicht mal nötig, dieses Kind zu töten, sondern sendet die kaiserlichen Insignien der Macht an den oströmischen Kaiser in Konstantinopel mit der Botschaft: Ein weströmischen Kaiser wird nicht mehr gebraucht!. Der Kinderkaiser ging quasi in „Vorruhestand“.

Hinter dem Thron gibt es noch einen kleinen Ausblick über die Geschehnisse, was nach dem Ende des weströmischen Reiches geschah, natürlich geht das Leben weiter, wenn auch formal nicht mehr unter römischer Herrschaft.

Museum am Dom Trier

Ausstellungsimpression - Bau-Geschichte des Trierer Doms, anhand derer sich die wachsende Rolle des Christentums und seiner Bischöfe nach dem Untergang des römischen Reiches einmal mehr zeigt. © Foto Diether von Goddenthow
Ausstellungsimpression – Bau-Geschichte des Trierer Doms, anhand derer sich die wachsende Rolle des Christentums und seiner Bischöfe nach dem Untergang des römischen Reiches einmal mehr zeigt. © Foto Diether von Goddenthow

lm Zeichen des Kreuzes – Eine Welt ordnet sich neu. Der Blick des Museums am Dom richtet sich insbesondere auf die Mosel- und Rheinregion von den Anfängen des Christentums bis ins 7. Jahrhundert. Die Ausstellung vermittelt örtliche Kontinuitäten und Brüche in der Weitergabe der römischen Zivilisation und vor allem, welche Rolle die Christen dabei spielten. ln die bewegten Zeiten des untergehenden Römischen Reiches fällt auch der Aufschwung des christlichen Glaubens. Die Kirche und ihre Bischöfe wussten das langsam entstehende Machtvakuum zu nutzen und übernahmen zunehmend auch weltliche Aufgaben, die ihren
politischen Einfluss stärkten. ln kaum einer anderen Stadt lassen sich die Anfänge des Christentums so gut nachvollziehen wie in Trier. Das frühchristliche Gräberfeld unterhalb der ehemaligen Abteikirche St. Maximin bringt einmalige Einblicke in die Traditionen und Lebensumstände der frühen Christen. Die Ausstellung wird u.a. archäologische Funde aus den Gräbern wie Seidenstoffe, echten Purpur und kostbaren Schmuck präsentieren, die die christliche Elite im 4. und 5, Jahrhundert kennzeichneten.

Stadtmuseum Simeonstift

Thomas Gouture: Les Romains de la décadence. "Grausamer als der Krieg hat sich das Laster auf Rom gestürzt und rächt das besiegte Universum", nach einem Vers des antiken Dichters Juvenal. © Foto Diether von Goddenthow
Thomas Gouture: Les Romains de la décadence. „Grausamer als der Krieg hat sich das Laster auf Rom gestürzt und rächt das besiegte Universum“, nach einem Vers des antiken Dichters Juvenal. © Foto Diether von Goddenthow

Das Stadtmuseum Simeonstift neben der Porta Nigra beleuchtet das „Erbe Roms. Visionen und Mythen in der Kunst“, also das Fortleben des Römischen Reiches in der Kunst- und Kulturgeschichte. Seltene hochkarätige Kunstwerke aus fünf Jahrhunderten erzählen von der Faszination für die Idee „Rom“, deren Echo bis in unsere Gegenwart reicht. Die Aus­stell­ung zeigt eindrucksvoll, wie das Römische Reich und sein Untergang mal als „schlimmstes Unglück“, bald als „glänzender Triumph der Freiheit“ immer wieder neu interpretiert, gedeutet und verarbeitet wurden.

„Wir fangen eigentlich da an, wo das Landesmuseum aufhört. Bei uns gibt es die Römer schon gar nicht mehr. Wir fragen uns: Was ist denn in den Generationen danach vom Mittelalter bis in die Gegenwart von den Römern übriggeblieben, sei es in der Sprache, in der Bildwelt, in Mythen und Sagen.“, erklärt Alexandra Orth, Simeonstift-Pressesprecherin ,

So finden Besucher am Anfang plakative Bilder, die zur Grundeinstimmung etwa eindrucksvoll die dramatische Plünderung von Rom 410 n. Chr. durch den Westgotenkönig Alarich zeigen. Sylvesters Gemälde fasst die verbreitete Vorstellung des 19. Jahrhunderts vom Untergang Roms zusammen.  Wie dieses Werk vermitteln auch zahlreiche andere Bildwerke  das Gefühl, dass sich seit der Spätantike wohl nicht allzu viel an menschlicher  Hybris, Bequemlichkeit und Irrationalität  geändert hat.

John William Waterhouse  "The Favourites of the Emperor Honorius. Der Kaiser, realitätsleugnend ist mehr um das Wohl seiner Hühner und Tauben als das seiner Stadt und Bürger besorgt. © Foto Diether von Goddenthow
John William Waterhouse „The Favourites of the Emperor Honorius. Der Kaiser, realitätsleugnend ist mehr um das Wohl seiner Hühner und Tauben als das seiner Stadt und Bürger besorgt. © Foto Diether von Goddenthow

Mittels  Bildersprache werden nochmals die Theorien des Untergangs aufgegriffen, etwa die Theorie „Fall durch Eroberung“, „Zerfall durch Dekadenz“ oder „Selbstauflösung durch  politische Verwahrlosung der letzten Herrscher“. In John William Waterhouse Werk „The Favourites of the Emperor Honorius,  sehen wir den politisch desinteressierten Kaiser, der sich lieber um seine Hühner- und Taubenzucht kümmert, als um Politik. Als Rom fällt, wähnt er beim Namen „Roma“, es wäre einer seiner Taube namens Roma etwas passiert.  Für ihn scheint ein Unglück seiner Taube tragischer als  alles andere.

Aber auch das Christentum, was ja im Museum am Dom als Hauptausstellung zu sehen ist,  wird thematisiert, etwa durch das Bild von Augustinus mit seiner Mutter Monika, der eben auch Zeitzeuge  dieses Verfalls und der Plünderung Roms war und der daraufhin seine Schrift vom Gottesstaat verfasst hat.

Andere Bilder zeigen etwa die Goten, die Kriegsherrn, die eben Rom von den Grenzen her bedrohen.  Gezeigt werden   nationale Helden von den Völkern, die Rom rings herum belagert haben. Die Nibelungen kommen dabei vor, ebenso Dietrich von Bern, Karl der Große, und die ganzen mehr oder weniger bekannten Recken aus den Heldensagen bis hin zu  späteren Figuren wie   Napoleon, der, wie eingangs angedeutet, gerne in römisch inspirierten Ornat den  imperialen Auftritt nach altrömischem Vorbild zelebrierte. Er versuchte, wie auch die Habsburger und die Zaren  ihren eigenen  Anspruch auf das Römische Reich wieder aufleben zu lassen. Die Ausstellung spannt dabei den Bogen bis  ganz am Ende des 20. Jahrhundert zum Dritten Reich. Hier wurde dieser Imperiumsgedanke  vor allem in der Symbol und Formsprache aufgegriffen und für eigene machtpolitische Interessen missbraucht.

Spätestens bei Asterix und Obelix wird selbst Zweiflern klar,  dass Rom im westlichen Kulturkreisen fortlebt.

Weitere Informationen, auch zu Begleitprogrammen, Führungen, Orten, Öffnungszeiten und Eintrittspreisen!

 

Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter – vom 11.06. bis 29.01.2023

Ein Highlight der Sonderausstellung „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“, die vom 11. Juni 2022 bis zum 29. Januar 2023 im Landesmuseum Mainz gezeigt wird, ist das Männergrab Mitte/Ende 5. Jhd. von Flonheim (Kr. Alzey Worms), u.a. mit einem Schwert mit Goldgriffspatha (im Bild). © Foto Diether von Goddenthow
Ein Highlight der Sonderausstellung „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“, die vom 11. Juni 2022 bis zum 29. Januar 2023 im Landesmuseum Mainz gezeigt wird, ist das Männergrab Mitte/Ende 5. Jhd. von Flonheim (Kr. Alzey Worms), u.a. mit einem Schwert mit Goldgriffspatha (im Bild). © Foto Diether von Goddenthow

Knapp 14 Tage vor Eröffnung der großen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ im Rheinischen Landesmuseum Trier widmet sich das Landesmuseum der spannenden Epoche der Spätantike und legt dabei den Fokus auf die beiden Rheinmetropolen Mainz und Köln.

Dr. Heike Otto, Direktorin der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. © Foto Heike von Goddenthow
Dr. Heike Otto, Direktorin der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. © Foto Heike von Goddenthow

„Es ist das erste Mal, das zum einen das Thema Spätantike hier in Mainz ganz prägnant herausgearbeitet und dargestellt wird, auf der anderen Seite aber, und das freut mich ganz besonders, ist es die erste Kooperation zwischen dem Römisch-Germanischen Museum Köln und dem Landesmuseum Mainz. Ich freue mich sehr, dass wir ihnen heute ausgewählte, fantastische Objekte aus Köln und der Landesarchäologie Mainz zeigen können“, unterstrich die Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto zur Eröffnung der Sonderausstellung „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“, die vom 11. Juni 2022 bis zum 29. Januar 2023 im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) zu sehen ist.

Prof. Dr. Marcus Tier, Generaldirektor des Römisch-Germanischen Museums der Stadt Köln. © Foto Heike von Goddenthow
Prof. Dr. Marcus Tier, Generaldirektor des Römisch-Germanischen Museums der Stadt Köln. © Foto Heike von Goddenthow

Die Kernfrage, ob während und nach dem Niedergang des Römischen Reiches in Köln und Mainz kontinuierlich städtisches Leben fortexistiert hat, bejaht Prof. Dr. Marcus Tier, Generaldirektor des Römisch-Germanischen Museums der Stadt Köln. Trotz der politischen und militärischen Unruhen der Spätantike und dem Ende der römischen Herrschaft am Rhein um die Mitte des 5. Jahrhunderts, haben Köln und Mainz „als urbane Institutionen überdauert: das wird die Ausstellung sehr schön belegen“, so Trier in seinem Grußwort. Prof. Trier wies auf die in der Ausstellung gezeigten sensationellen Funde am Kornmarkt hin: So bedeuteten „die Funde der Kölner Stadtarchäologie in den letzten 20 Jahren spektakulärste Quantensprünge im Wissen zur Kontinuität der Stadt am Übergang von der Antike zum Mittelalter“. Die neuen Funde zeigen, dass die sich in der antiken Hafenstadt Köln niedergelassenen Germanen dort Pfosten- und Grubenhäuser mit zugehörigen Nutzgärten schufen, dass dort Knochenkämme,  Metall und Glas verarbeitet wurde.  Erst diese archäologische Zeugnisse (1996 – 1998)  belegen, dass Köln  nach Ende der Römerzeit bis zum Beginn des Hochmittelalters keinesfalls aufgehört habe zu existieren, dass Köln  eben nicht zerstört wurde. Vielmehr übernahmen die Frankengermanen ohne große Zerstörungen  (man fand keine flächendeckende Rußschicht, die darauf hingewiesen hätte)  nach und nach die städtische Infrastruktur und siedelten  innerhalb der alten Stadtmauern und in der Nähe des wichtigen Handelsweges Rhein. Die

Bemerkenswert ist vor allem die Glasverarbeitung der Germanen in Köln Mitte des 5. Jhds. nach römischen Rezepturen. © Foto Diether von Goddenthow
Bemerkenswert ist vor allem die Glasverarbeitung der Germanen in Köln Mitte des 5. Jhds. nach römischen Rezepturen. © Foto Diether von Goddenthow

Spektakulär waren insbesondere die    Glasfunde am Kölner Neumarkt. Denn anders als bis in die 1990er Jahre angenommen, war jetzt bewiesen, dass Glas und Metalle nicht ausschließlich in Nähe von Rohstoff- und Brennmaterial-Vorkommen produziert, sondern direkt auch  an Handelsplätzen wie dem Heumarkt, einem Steinwurf vom Rheinufer entfernt.

Gezeigt werden insgesamt rund 100 Exponate aus Köln und Mainz sowie aus dem Mainzer Umland. Die Ausstellung umfasst den Zeitraum vom Ende des 3. Jahrhunderts (Einführung der Tetrarchie einer sogenannten Viermänner-Herrschaft) bis zur Machtübernahme und Aufsiedlung der Region durch die merowingischen Franken Ende des 5. Jahrhunderts.

Dr. Ellen Riemer, Juratorin Landesmuseum Mainz, Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. © Foto Heike von Goddenthow
Dr. Ellen Riemer, Juratorin Landesmuseum Mainz, Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. © Foto Heike von Goddenthow

„Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Mainz und Köln vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse rund um den Untergang des Römischen Reiches, den Veränderungen in der Provinzstruktur sowie den Reformen bei Militär und Verwaltung“, erklärt die Kuratorin der Ausstellung Dr. Ellen Riemer, bei ihrer Einführung in die Ausstellung. „Weitere Schwerpunkte liegen auf dem erstarkenden Christentum, dem Zusammenleben von Romanen und Germanen und dem Machtwechsel im 5. Jahrhundert. Abschließend wird auch der Frage „Niedergang oder Neuanfang“ nachgegangen.“, so die Kuratorin. Die Ausstellung beginnt mit der ältesten Darstellung von Mainz, dem Brückenkopf und Kastell und der Steinbrücke auf dem Probeabschlag eines Medaillons aus der Zeit 289 n. Chr.. „Anschließend wenden wir uns der Constantinischen Epoche der ersten Hälfte des 4. Jahrhungerts zu, die nach dem turbulenten 3. Jahrhundert eine Blütezeit für die Rheinregion brachte. Davon zeugen besondere Glasfunde, etwa aus einem Familiengrab der Kölner Domstrasse, als auch Großbauten wie etwa das größte Bühnentheater nördlich der Alpen, für ca. 10 000 Zuschauer, hier in Mainz, und aber auch das Kastell Köln-Deutz, das durch ein Modell vertreten ist.

Dr. Ellen Riemer erklärt, dass die Porträtbüste    Kaiser Julians ungewöhnlich war, aber er sich gern, wie der Kolossalkopf in dreifacher Lebensgröße zeige, als griechischer Gelehrter mit Bart gab. © Foto Diether von Goddenthow
Dr. Ellen Riemer erklärt, dass die Porträtbüste Kaiser Julians ungewöhnlich war, aber er sich gern, wie der Kolossalkopf in dreifacher Lebensgröße zeige, als griechischer Gelehrter mit Bart gab. © Foto Diether von Goddenthow

Ein besonderes Highlight ist der rund 360 Kilogramm schwere römische Kolossalkopf des Kaisers Julian aus der spätrömischen Mainzer Stadtmauer zwischen Neutor und Zitadelle zwischen 360 – 366 n. Chr.. Julian wurde 355 n. Chr. von seinem Vater, Constantius II. zum Kaiser ernannt und eroberte 356 n. Chr. das im Jahr zuvor von den Franken besetzte Köln zurück. 357 n. Chr. schlug er die Alamannen bei Straßburg, befreite im Anschluss Mainz und zog über den Rhein ins rechtsrheinische Germanengebiet. Der schwere in dreifacher Lebensgröße aus Sandstein gefertigte Kolossalkopf, der vor kurzem in einer spektakulären Aktion aus dem Steinsaal des Landesmuseums in den Ausstellungsraum verbracht wurde, zeigt Julian bärtig  in typischer Pose eines griechischen Gelehrten. So sah er sich gern, so wollte er wohl auch wahrgenommen werden.

Impression der Sonderausstellung „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“, die vom 11. Juni 2022 bis zum 29. Januar 2023 im Landesmuseum Mainz gezeigt wird, © Foto Diether von Goddenthow
Impression der Sonderausstellung „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“, die vom 11. Juni 2022 bis zum 29. Januar 2023 im Landesmuseum Mainz gezeigt wird, © Foto Diether von Goddenthow

Ebenso werden ausgestellt  ein Schatzfund aus Mainz-Kastel mit silbernen Tracht- und Waffenteilen sowie zahlreichen Gold- und Silbermünzen sowie als Leihgabe aus dem Wormser Museum das berühmte Männergrab eines hochrangigen rheinfränkischen Germanen aus Flonheim mit einem Schwert mit Goldgriffspatha, Ango, Lanze, Saufeder, Franziska, Schild, Meerschaumschnalle mit Beschlag mit Almandin- und Glaseinlagen, sowie weiteren wertvollen Pretiosen. Die Goldgriffspatha und der Ango weisen ihn als Amtsträger des in Köln im letzten Drittel des 5. Jahrhunderts residierenden rheinfränkischen Königs aus, wodurch einmal mehr  die enge Verbindung der Kölner und Mainzer Region belegt wird.

„Besonders stolz sind wir darauf“, so die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Birgit Heide, „dass wir mit der Eröffnung der Sonderausstellung auch eine virtuelle Darstellung des Forum Romanum von 320 n Chr. präsentieren können. Ich möchte mich dabei ausdrücklich auch bei unserem amerikanischen Kooperationspartner Flyover Zone und Prof. Bernard Frischer bedanken.“

Die außergewöhnliche 3D-Rekonstruktion lässt das Forum Romanum in Rom wieder aufleben, freut sich Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz. © Foto Diether von Goddenthow
Die außergewöhnliche 3D-Rekonstruktion lässt das Forum Romanum in Rom wieder aufleben, freut sich Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz. © Foto Diether von Goddenthow

Tatsächlich befindet sich Rom 320 n. Chr. auf dem Höhepunkt seiner gesellschaftlichen und geografischen Entwicklung. Das Forum Romanum bildet dabei das ideelle Zentrum der Stadt und des gesamten Reiches. In einer außergewöhnlichen, auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden 3D-Rekonstruktion werden die Besucherinnen und Besucher in diese Zeit zurückversetzt, können über spezielle Tablets in das antike Stadtzentrum Roms eintauchen und die Bedeutung der Gebäude, Straßen und Denkmäler kennenlernen. Die virtuelle Präsentation trägt den Titel „Rome Reborn – Das Forum Romanum von 320 n. Chr.“.

Die Ausstellung ergänze das bisherige Thema und lege hier erstmals ausschließlich seinen Fokus auf das spätantike Mainz mit dem schönen Vergleich mit Köln, freut sich Dr. Heide und betont, dass *wir diesen Aspekt in dieser Form noch nie hier im Landesmuseum Mainz in einer Sonderausstellung sehen konnten“. Zudem schließe die Ausstellung gleichzeitig eine Lücke, „nämlich hier von unseren römischen Steindenkmälern in der Steinhalle, über die Spätantike bis dann ins frühe Mittelalter in unserer Präsentation Aurea Magontia“.

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49 – 51
55116 Mainz
Telefon 06131 2857 0
Fax 06131 2857 288
landesmuseum-mainz@gdke.rlp.de
https://landesmuseum-mainz.de/p>

Öffnungszeiten:
Mo geschlossen
Di 10-20 Uhr
Mi-So 10-17 Uhr

An folgenden Feiertagen ist das Museum geschlossen:
Neujahr, Rosenmontag, Karfreitag, Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag, 2. Weihnachtsfeiertag, Silvester

Eintrittspreise

6,00 € Erwachsene
4,50 € Pro Erwachsene in Gruppen ab 10 Personen

3,00 € Kinder / Jugendliche (7 bis einschließlich 17 Jahre mit Ausweis / Nachweis)
2,00 € Kinder-, Jugend- und Schulgruppen (ab 10 Personen bis 18. Jahre mit Ausweis / Nachweis)

5,00 € Ermäßigt I*
3,00 € Ermäßigt II**

6,00 € Familienkarte I (1 Erwachsener mit bis zu 4 Kindern ab 7 Jahre)
12,00 € Familienkarte II (2 Erwachsene mit bis zu 4 Kindern ab 7 Jahre)

1,00 € je Audioguide

*(Auszubildende, Studierende, Rentner, Arbeitslose, Schwerbehinderte, Inhaber Museumscard Pfalz mit Ausweis / Nachweis)
**(Schüler, Personen von Jugend-/Bundesfreiwilligendiensten (z. B. FSJ, FÖJ, FJD) oder den Freiwilligen Wehrdienst (FWD), InhaberInnen von: Ehrenamtskarte Rheinland-Pfalz, Inhaber JULEICA ohne Gruppe, Mainz-Card, Mitglieder von: SWR2 Kulturservice, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz

Freier Eintritt
– Kinder bis einschließlich 6 Jahre
– Mitglieder von: Verband Deutscher Kunsthistoriker, Deutscher Archäologenverband, Mainzer Altertumsverein, ICOM, Museums-PASS-Musée

Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter 11. Juni 2022 bis 29. Januar 2023

LMM-niedergang-oder-neuanfangKnapp 14 Tage vor Eröffnung der großen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ im Rheinischen Landesmuseum Trier widmet sich auch das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) in einer Sonderausstellung der spannenden Epoche der Spätantike und legt dabei den Fokus auf die beiden Rheinmetropolen Mainz und Köln.

Die Sonderausstellung in Kooperation mit dem Römisch-Germanischen Museum Köln stellt ausgewählte Exponate aus dem spätantiken Mainz vor, die durch aussagekräftige Funde aus dem weiteren Umland von Mainz ergänzt werden, wie z. B. aus Rheinhessen. Dem gegenüber gestellt werden Objekte der gleichen Zeitstellung aus Köln, um dem Besucher so einen direkten Vergleich über die Verhältnisse in den beiden germanischen Provinzhauptstädten zu ermöglichen.

Die Ausstellung umfasst den Zeitraum vom Ende des 3. Jahrhunderts (Einführung der Tetrarchie) bis zur Machtübernahme und Aufsiedlung der Region durch die merowingischen Franken Ende des 5. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Mainz und Köln vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse, den Veränderungen in der Provinzstruktur sowie den Reformen bei Militär und Verwaltung. Weitere Schwerpunkte liegen auf dem erstarkenden Christentum, dem Zusammenleben von Romanen und Germanen und dem Machtwechsel im 5. Jahrhundert. Abschließend wird auch der Frage „Niedergang oder Neuanfang“ nachgegangen.

Eine außergewöhnliche 3D-Rekonstruktion des Forum Romanum versetzt die Besucherinnen und Besucher virtuell nach Rom in das Jahr 320 n. Chr. . Das Forum Romanum war zu dieser Zeit das ideelle Zentrum des Römischen Reiches.

Begleitend zur Ausstellung finden Vorträge statt, eine Übersicht mit allen Terminen finden Sie in diesem Flyer, die Vorträge beginnen um 18 Uhr: Programm-Download

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Öffnungszeiten:
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Di 10-20 Uhr
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An folgenden Feiertagen ist das Museum geschlossen:
Neujahr, Rosenmontag, Karfreitag, Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag, 2. Weihnachtsfeiertag, Silvester

Eintrittspreise

6,00 € Erwachsene
4,50 € Pro Erwachsene in Gruppen ab 10 Personen

3,00 € Kinder / Jugendliche (7 bis einschließlich 17 Jahre mit Ausweis / Nachweis)
2,00 € Kinder-, Jugend- und Schulgruppen (ab 10 Personen bis 18. Jahre mit Ausweis / Nachweis)

5,00 € Ermäßigt I*
3,00 € Ermäßigt II**

6,00 € Familienkarte I (1 Erwachsener mit bis zu 4 Kindern ab 7 Jahre)
12,00 € Familienkarte II (2 Erwachsene mit bis zu 4 Kindern ab 7 Jahre)

1,00 € je Audioguide

*(Auszubildende, Studierende, Rentner, Arbeitslose, Schwerbehinderte, Inhaber Museumscard Pfalz mit Ausweis / Nachweis)
**(Schüler, Personen von Jugend-/Bundesfreiwilligendiensten (z. B. FSJ, FÖJ, FJD) oder den Freiwilligen Wehrdienst (FWD), InhaberInnen von: Ehrenamtskarte Rheinland-Pfalz, Inhaber JULEICA ohne Gruppe, Mainz-Card, Mitglieder von: SWR2 Kulturservice, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz

Freier Eintritt
– Kinder bis einschließlich 6 Jahre
– Mitglieder von: Verband Deutscher Kunsthistoriker, Deutscher Archäologenverband, Mainzer Altertumsverein, ICOM, Museums-PASS-Musée

Lewentz: Umzug von 360 Kilo-Kaiserkopf auch im Museum besonders

Foto: GDKE/LM/Bonewitz
Foto: GDKE/LM/Bonewitz

Die Vorbereitungen zur Sonderausstellung „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“ im Landesmuseum Mainz laufen auf Hochtouren. Der Umzug eines 360 Kilogramm schweren römischen Kaiserkopfes bedurfte nun eines Spezialkrans.

„Der Umzug eines 360 Kilo schweren römischen Kolossalkopfes ist nicht alltäglich und eine besondere Leistung aller Beteiligten. Selbst im Museumsalltag kommt es äußerst selten vor, dass ein dreifach überlebensgroßes Original-Exponat mittels Spezialkran aus 3,5 Metern Höhe gehoben und weitertransportiert werden muss. Das Kaiserporträt aus Sandstein soll Teil der Sonderausstellung werden, die am 10. Juni im Landesmuseum Mainz eröffnet wird“, sagte Innenminister Roger Lewentz.

Foto: GDKE/LM/Bonewitz
Foto: GDKE/LM/Bonewitz

Dargestellt sei ein bärtiger Kaiser mit strähnigen Haaren. Der Vollbart gebe einen Hinweis auf die Identität des Dargestellten und damit eine engere zeitliche Eingrenzung, erläuterte der Minister. Es dürfte sich um Julian, den Neffen Konstantins des Großen, handeln. Dieser habe eine enge Beziehung zu Mainz gehabt, da er 357 die von Germanen besetzte Stadt befreite.

„Ist die angenommene Zuweisung zu Julian korrekt, wäre der Mainzer Kopf das einzig erhaltene rundplastische Bildnis des Kaisers. Zudem wäre es dann auch das späteste erhaltene römische Steindenkmal aus Mainz“, erklärte Dr. Ellen Riemer, Kuratorin der Archäologischen Sammlungen im Landesmuseum Mainz, die den Transport begleitete.

Foto: GDKE/LM/Bonewitz
Foto: GDKE/LM/Bonewitz

Der Kolossalkopf wurde bereits 1722 vermauert in der spätrömischen Stadtmauer zwischen Zitadelle und Neutor gefunden, gelangte aber erst 1847 in das Altertumsmuseum. Der Kopf stand also nicht lange in seiner ursprünglichen Funktion als Kaiserbüste in der Stadt, sondern wurde zum Bau der Mauer verwendet.

Der spektakuläre Umzug eines einzigartigen römischen Steindenkmals von der Steinhalle in den Ausstellungstrakt des Landesmuseums Mainz ist Teil der Vorbereitungen für die kommende Ausstellung im Landesmuseum Mainz „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“ (11. Juni 2022 bis 29. Januar 2023), die das umfangreiche Begleitprogramm zur großen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ ergänzt, die am 25. Juni in Trier eröffnet wird.

„Das Ende der römischen Wacht am Rhein“ – Landesmuseum Mainz mit Hybrid-Vortrag von Prof. Thomas Fischer über das römische Militär im Rheinland der Spätantike

Römerwelt am Caput Limitis in Rheinbrohl. Archivbild © Diether v. Goddenthow
Römerwelt am Caput Limitis in Rheinbrohl. Archivbild © Diether v. Goddenthow

Es sind nur noch wenige Wochen bis zur Eröffnung der großen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ im Rheinischen Landesmuseum Trier, die eingebettet ist in das Themenjahr „Spätantike“ der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE). Auch das Landesmuseum Mainz betrachtet diese hochinteressante Epoche im Rahmen einer Vortragsreihe aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Am 26. April 2022 um 18 Uhr widmet sich Prof. Thomas Fischer von der Universität zu Köln in seinem Vortrag „Das Ende der römischen Wacht am Rhein“ dem römischen Militär speziell im Rheinland der Spätantike.

„In den verlustreichen Kämpfen des 3. Jahrhunderts. n. Chr. hatte die römische Armee einen schweren Stand“, erklärt Fischer, „zwar konnte Rom mit umfangreichen Reformen um 300 n. Chr. die Rheingrenze noch einmal stabilisieren, aber die Probleme waren offensichtlich.“

In der Spätantike bestand das römische Heer zunehmend aus Germanen, die bis in höchste Ämter der Armeeführung aufsteigen konnten. Unter dem wachsenden Druck ging Rom mehr und mehr dazu über, nicht einzelne germanische Soldaten für bestehende Traditionseinheiten zu rekrutieren, sondern mit ganzen barbarischen Gefolgschaften Verträge einzugehen. Dabei spielten neben Sachsen auch die Franken eine wichtige Rolle.

Das Problem war nur, dass auf die Loyalität der Truppen und ihrer Anführer nicht immer Verlass war. „Diese Entwicklung förderte die Bildung selbstständiger germanischer Reiche auf römischem Boden und damit auch das Ende des weströmischen Reichs und zugleich leitete sie damit zu den Staaten des Frühen Mittelalters über“, so Fischer.

Der Vortrag von Prof. Thomas Fischer wird als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Es besteht demnach die Möglichkeit, an dem Vortrag in Präsenz teilzunehmen oder ihm in digitaler Form zu folgen. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird um eine Anmeldung bis 25. April 2022, 12 Uhr, per E-Mail unter anmeldung@gdke.rlp.de gebeten, die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Die Vortragsreihe ist Teil eines umfangreichen Begleitprogramms zur großen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“, die am 25. Juni in Trier eröffnet wird. Auch das Landesmuseum Mainz plant vom 10. Juni 2022 bis 29. Januar 2023 eine kleine Sonderausstellung unter dem Titel „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“, dazu eine Reihe von Vorträgen, die sich teils dezidiert mit der Stadt Mainz, mit Funden, Bauwerken oder mit den Begräbnisstätten der damaligen Zeit befassen.

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Countdown zur Römer-Landesausstellung in Trier vom 25.06. bis 29.08.2022 läuft

20Dez_Plakat_Untergang-450Knapp zwei Monate sind es noch bis zur großen Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“. Dann öffnen die drei großen Trierer Museen ihre Türen, um das reiche und einzigartige römische Erbe in den Vordergrund zu rücken.

„Rheinland-Pfalz ist das einzige Bundesland, das flächendeckend von der römischen Kultur geprägt wurde und damit prädestiniert für diese Ausstellung. Gerade Trier ist mit seiner Geschichte und den zum Unesco-Weltkulturerbe zählenden Römerbauten der ideale Standort für die große Landesausstellung“, so Innenminister Roger Lewentz.

Es seien bereits 437 Führungen in den Museen vorreserviert, sodass unter dem Vorbehalt der pandemiebedingten Einschränkungen von einer sechsstelligen Zahl an Besucherinnen und Besuchern ausgegangen werden könne. „Die Ausstellung mit ihrem umfangreichen Begleitprogramm für Familien, Schulklassen und verschiedenste Gruppen kann eines der Top-Reiseziele der Kulturlandschaft 2022 werden“, ist Lewentz überzeugt. In die Ausstellung und ein begleitendes Themenjahr der Generaldirektion Kulturelles Erbe seien von Seiten des Landes 3,7 Millionen Euro geflossen.

In großen Schritten nähert sich der kulturelle Höhepunkt, den die älteste Stadt Deutschlands in diesem Jahr zu bieten hat: Vom 25. Juni bis zum 29. November 2022 zeigen das Rheinische Landesmuseum, das Museum am Dom und das Stadtmuseum Simeonstift die Landesausstellung gemeinsam. Die Vorbereitung in den drei beteiligten Häusern läuft auf Hochtouren und zahlreiche internationale Leihgaben machen die Ausstellung zu etwas ganz Besonderem. Das Römische Reich überdauerte Jahrhunderte und prägte die Weltgeschichte nachhaltig. Der Untergang dieses römischen Weltreiches wurde noch nie vergleichbar in einer Ausstellung verarbeitet.

„Kulturelle Leuchtturm-Projekte wie die Landesausstellung zum Untergang des Römischen Reiches, aber auch das Themenjahr „Spätantike“ der Generaldirektion Kulturelles Erbe richten den Fokus auf den reichen Nachlass dieser Umbruchszeit“, so Lewentz.

Auch für das Bistum und die Stadt Trier ist das Projekt der drei Museen von besonderer Wichtigkeit. Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg vom Bistum Trier freut sich darüber, „dass durch die Landesausstellung auf die lange und traditionsreiche Geschichte des Bistums aufmerksam gemacht wird.“

Der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe betont: „Die Ausstellung richtet auch das überregionale Interesse auf unsere Stadt und wir rechnen daher mit vielen zusätzlichen Gästen und mit der Stärkung unseres Images als Kulturreiseziel.“

Die Kooperation der drei Museen, die bereits seit 2007 gemeinsam bedeutende und über die Landesgrenze hinaus begeisternde Projekte umsetzen, ist Teil des Erfolgsrezeptes der Trierer Ausstellungen und zudem bietet die historische Geschichte Triers als ehemalige Kaiserresidenz sowie mit den zahlreichen Unesco-Welterbestätten eine einzigartige Kulisse.

Das Rheinische Landesmuseum widmet sich breit aufgestellt dem Untergang des Römischen Reiches, während das Museum am Dom unter dem Titel „Im Zeichen des Kreuzes – eine Welt ordnet sich neu“ besonders die Rolle des Christentums in der Spätantike in den Blick nimmt. Der Ausstellungsteil im Stadtmuseum Simeonstift beschäftigt sich mit dem Thema „Das Erbe Roms. Visionen und Mythen in der Kunst“ und wie das römische Imperium dort bis heute überdauern konnte.
Um möglichst viele Menschen für die Ausstellung zu begeistern, wurde ein Veranstaltungsprogramm für verschiedene Zielgruppen zusammengestellt. Das Begleitprogramm mit etwa 300 Terminen beinhaltet mehr als 20 verschiedene Veranstaltungsformate, darunter Themenführungen, Lesungen, Podiumsdiskussionen, Konzerte und Theater. Diese richten sich an alle Altersstufen und sind für verschiedene Zielgruppen geeignet. Die zahlreichen Veranstaltungen ermöglichen es den Besucherinnen und Besuchern, tiefer in das Thema der Ausstellung einzutauchen und diese auch aus anderen Blickwinkeln zu betrachten.

Die Bedeutung und Größe der diesjährigen Ausstellung in Zahlen:
·         3 Museen mit 31 Ausstellungssälen
·         2000 m2 Fläche
·         700 Exponate aus 130 Museen und 20 Ländern.

Mit den Ausstellungen „Konstantin der Große“ im Jahr 2007 und „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann“ im Jahr 2016 hat sich Trier als Museumsstandort für national und international beachtete Großausstellungen zur römischen Antike profiliert. Die Nero-Ausstellung war damals eine der erfolgreichsten Ausstellungen in Europa. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg dieser Projekte, zu denen auch die  Karl-Marx-Ausstellung 2018 zählt, ist die Kooperation der Partner von Land, Stadt und Bistum mit ihren Museen.

Ausführlichere Informationen zum Begleitprogramm und zur Landesausstellung sind zu finden unter: www.untergang-rom-ausstellung.de

„High Tech Römer“ im Landesmuseum Mainz Staatssekretärin Steingaß eröffnet interaktive Mitmach-Ausstellung

© GDKE, Landesmuseum Mainz, Agentur Bonewitz
© GDKE, Landesmuseum Mainz, Agentur Bonewitz

Die neue interaktive Mitmach-Ausstellung „High-Tech Römer“ macht’s möglich: Vom 13. April 2022 bis zum 15. Januar 2023 können die Besucherinnen und Besucher des Landesmuseums Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) wahlweise eine römische Stadt planen, das Wasser aufwärts fließen lassen oder in einer römischen Galeere um die Wette rudern. Dann verwandeln sich Teile des Erdgeschosses des Mainzer Landesmuseums mit einer Gesamtfläche von rund 500 m² in ein Römerlager der besonderen Art.

„Die GDKE präsentiert mit den High-Tech Römern im Landesmuseum Mainz einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur großen Landesausstellung ‚Der Untergang des Römischen Reichs‘ im Landesmuseum Trier. Die Ausstellungen werden uns, eingebettet in das Themenjahr Spätantike, einmal mehr auf wunderbare Weise das große römische Kulturerbe unseres Bundeslandes näherbringen. Die interaktive Mitmach-Ausstellung ‚High Tech Römer‘ wird vor allem Familien mit Kindern einen wunderbaren Anlass für einen Museumsbesuch bieten. Es freut mich sehr, dass das Land damit ein weiteres kulturelles Highlight für Groß und Klein anbieten kann“, sagte die für das kulturelle Erbe zuständige Staatssekretärin im Innenministerium, Nicole Steingaß, die am Abend die Ausstellung offiziell eröffnet.

In rund 25 Mitmachstationen rückt die neue Schau die Erfindungen aus der Römerzeit in ein ganz neues Licht. „Ob Fußbodenheizung, Lastkräne, Wellnessbäder oder Kaugummi – was für uns selbstverständlich ist, das war in der Römerzeit echtes Hightech“, erklärte die Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto.

Wie es den Römern gelang, vor rund 2000 Jahren ohne Computer, Motoren und Elektrizität solche technischen Meisterleistungen zu vollbringen, will das Landesmuseum Mainz daher seinen Besucherinnen und Besuchern mit der interaktiven Ausstellung „High Tech Römer“ präsentieren. Ergänzt wird diese durch einzigartige Original-Funde aus den umfangreichen Beständen des Landesmuseums Mainz und der GDKE.

„Wir alle freuen uns sehr auf diese Ausstellung“, bekannte die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Birgit Heide, „denn sie vermittelt römische Technik und römisches Leben auf eine wunderbar kreative Weise und sie zeigt zugleich, wie wichtig diese technischen Errungenschaften bis heute für unsere Lebenswelt, aber auch für die Stadt Mainz sind.“ Kein Wunder, denn die Römer haben in Mainz eine ganz besondere Bedeutung. Schließlich entwickelte sich Mogontiacum vor rund 2000 Jahren vom Legionslager zum militärischen und zivilen Zentrum der Region und zur Hauptstadt der Provinz Obergermanien. Die Spuren dieser Zeit sind bis heute überall in Mainz zu finden und werden mit der Ausstellung verknüpft. So lädt das Rahmen- und Workshopprogramm dazu ein, das Ziegeleimuseum in Bretzenheim aufzusuchen oder schon einen Blick in die Ausstellungspläne des RGZM zu werfen.

Nach der außerordentlich erfolgreichen Mitmachausstellung „Ritter, Bauer, Edeldame“ aus dem vergangenen Jahr ist auch „High Tech-Römer“ wieder ein besonderes Produkt der fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Museon Den Haag (NL), Museum Het Valkhof Nijmegen (NL), Technopolis Mechelen (B) und dem LVR-LandesMuseum Bonn (D).

Die Ausstellung ist auf neun Pavillons verteilt. Jeder Pavillon hat ein eigenes Thema: Architektur, Handwerk, Reisen, Militär, Kommunikation, Rechnen, Luxus, Wasser und Maschinen. Ein Film führt in die Ausstellung ein und versetzt die Besucher und Besucherinnen in das antike Rom. Danach kann jeder nach eigenen Vorlieben an den einzelnen Stationen ausprobieren, tüfteln und nachbauen.

Die Sonderausstellung ist eingebettet in das Themenjahr Spätantike und die große Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ in Trier, die am 25. Juni eröffnet wird. Dazu wird es in ganz Rheinland-Pfalz und in den Direktionen der GDKE ein umfangreiches Begleitprogramm geben. Auch das Landesmuseum Mainz plant vom 11 Juni 2022 bis 29. Januar 2023 eine kleine Sonderausstellung unter dem Titel „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“ und dazu monatliche Vorträge, die sich teils dezidiert mit der Stadt Mainz, mit Funden, Bauwerken oder mit den Begräbnisstätten der damaligen Zeit befassen. Zudem wird im Juli ein zweitägiges Römerfest im Landesmuseum Mainz ausgerichtet.

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