Der Wiesbadener Reit- und Fahr-Club (WRFC) lädt zum zwölften WRFC-Sternritt zum Jagdschloss Platte

WRFC-Sternritt: Friedliches Kunterbunt vor dem Jagdschloss  Foto: Silke Hiller
WRFC-Sternritt: Friedliches Kunterbunt vor dem Jagdschloss
Foto: Silke Hiller

Am 13. Oktober ist es wieder so weit: Der Wiesbadener Reit- und Fahr-Club (WRFC) lädt zum zwölften WRFC-Sternritt.

„Der große Platz vor dem Jagdschloss Platte voll mit Pferden und Menschen – das hatte etwas sehr Friedliches für mich.“ Gemeindereferent Andreas Schuh vom katholischen Pfarramt St. Bonifatius hat im vergangenen Jahr zum ersten Mal die Andacht beim WRFC-Sternritt gehalten und war begeistert. „Ich hatte vorher noch nie so viele Pferde auf einmal gesehen. Wir haben zu Zweit fast 150 Pferde gesegnet“, erklärt Schuh, „und wir haben uns bewusst dafür entschieden, jedes Pferd dabei persönlich zu berühren. Das waren sehr intensive Momente.“

Intensive Momente für den Gemeindereferenten und seinen Assistenten, aber auch für die Reiter und die Zuschauer. Zum ersten Mal sind im vergangenen Jahr sogar Gäste aus Nordrhein-Westfalen und Frankreich dabei gewesen, allein sechs Kutschen hatte sich auf die Fahrt zum Jagdschloss Platte gemacht und natürlich standen die Pferde wieder im Mittelpunkt: vom Fohlen bei Fuß bis zum 800-Kilo schweren Kaltblüter.

„Das Leben von Reitern ist mir sehr bekannt“, betont Schuh. „Meine Tochter reitet auch. Ich weiß von der Bedeutung der Pferde für Reiter, auch von der Sorge um die Pferde und welche Partnerschaft Reiter und Pferde verbindet.“ Genau diese Partnerschaft spiegelt sich im WRFC-Sternritt wider. Zwischen den jüngsten Teilnehmern, einem sechsjährigen Mädchen auf ihrem Shetlandpony, und dem schon erfahrenen Sternritt-Teilnehmer, der mit seinem Gespann von Anfang an dabei war. Die Partnerschaft zwischen Mensch und Pferd kennt keine Altersgrenzen, der Sternritt auch nicht.

Das WRFC-Sternritt-Programm ist schon Tradition: Gegen 12.00 Uhr treffen Reiter, Fahrer und Pferdefreunde vor dem Jagdschloss ein. Musikalisch werden sie, wie in den Vorjahren, von der Bläsern des Kreisjägervereins Groß-Gerau empfangen. Um 12.30 Uhr werden alle Sternritt-Begeisterten offiziell von der WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff begrüßt. Es folgen die ökumenische Andacht und die Pferdesegnung – wiederum mit Andreas Schuh, der in diesem Jahr von Pastoralreferentin Jutta Fechtig-Weinert unterstützt wird. Es wird gemeinsam geplaudert, von den Erlebnissen des Anreisens erzählt und der Tag genossen. Für einen leckeren Imbiss ist ebenfalls gesorgt. Zwischen 13.30 und 14.30 Uhr machen sich alle Teilnehmer wieder auf den Heimweg. Im Gepäck die Sternritt-Jahresnadel des WRFC und vor allen Dingen ein wunderbares Herbsterlebnis.

Und während Reiter und Fahrer von dannen ziehen, verabschieden sich die Bläser von allen Sternritt-Besuchern mit einem kleinen Konzert im Jagdschloss Platte. Zum ersten Mal werden im Rahmen dieses Konzerts die besten Turnierreiter der Wiesbadener Vereine geehrt – die Besten ihrer jeweiligen Leistungsgruppe und am Ende auch der beste Wiesbadener Reitsport-Verein. Ermittelt wurden diese Besten von der Redaktion des ‚Wiesbadener Reiterlebens‘, dem offiziellen Mitteilungsblatt der angeschlossenen Wiesbadener Reitsport-Vereine. Der Eintritt in das Jagdschloss für dieses Konzert und diese Ehrung ist frei.

Der WRFC freut sich auf viele Pferdesportler, Pferdefans und Besucher beim WRFC-Sternritt 2019.
Mitmachen kann jeder, eine Anmeldung ist nicht nötig.
Weitere Infos gibt es unter www.wrfc.de.

STEP BY STEP SCHUH.DESIGN IM WANDEL Ab 26. Oktober 2019 Ledermuseum Offenbach

© Deutsches Ledermuseum Offenbach (DLM)
© Deutsches Ledermuseum Offenbach (DLM)

Für die ab 26. August 2019 im Deutschen Ledermuseum Offenbach (DLM) gezeigte Ausstellung „STEP BY STEP: Schuh.Design im Wandel“ haben die Kuratoren über 150 Schuhe oder Schuhpaare, von denen ein Großteil zum ersten Mal zu sehen ist, aus der über 10.000 Objekte umfassenden Schuhsammlung des DLM ausgewählt.Herausgekommen dabei ist eine außergewöhnliche Präsentation rund um das Thema Schuhe über alle Ethnien und Zeiten.

In unterschiedlichen Themenbereichen werden die Grundtypen des Schuhs – Sandale, Pantoffel, Halbschuh und Stiefel – be­ handelt und Fragen gestellt wie z.B.: Seit wann unterscheiden wir zwischen einem rechten und einem linken Schuh? Warum kennen wir heute Designer*innen­Schuhe? Wie hat sich der Absatz entwickelt oder worin besteht der erotische Reiz von bestimmten Schuhen?

Die in einer zeitgemäßen Form gestaltete Ausstellung zeichnet sich durch die kontrastreiche Zusammenstellung von histo­ rischen Schuhmodellen mit Schuhpaaren aus der Jetztzeit aus. So finden eine Stelzsandale aus Damaskus, 19. Jahrhundert, und eine Adilette von adidas, 21. Jahrhundert, zusammen.
Beide Sandalen waren für das Tragen in Badeanstalten sowohl von Frauen wie Männern gedacht, um u.a. vor dem Ausrutschen auf nassem Boden zu schützen. Mittlerweile besitzt die Adilette einen gewissen Kultstatus. Lassen Sie sich überraschen!

Infos zum vollständigen Programm „Ausstellungen und Veranstaltungen im DLM Deutschen Ledermuseum im 4. Quartal“

Science Fiction-Event „Dream Ursula“ Theo Downes-Le Guin, Sohn der großen Schriftstellerin, spricht Keynote – Bookfest-Event im Frankfurter Bahnhofsviertel

© Frankfurter Buchmesse GmbH
© Frankfurter Buchmesse GmbH

Mit „Dream Ursula“ wird 2019 die Science Fiction-Premiere „Think Ursula“ aus 2018 fortgesetzt. Name und Programm der Veranstaltung sind eine Hommage an Ursula K. Le Guin, die große Schriftstellerin phantastischer Literatur, die im letzten Jahr verstarb. In diesem Jahr wird kein geringerer als Theo Downes-Le Guin, ihr Sohn und Bewahrer ihres Werks, die Keynote sprechen.

Bei „Dream Ursula“ soll es um die Rolle von uns Menschen im komplexen Weltgeschehen gehen: Welche Ideen, welche Sehnsüchte treiben uns? Wie lassen sich unsere Träume zu einem hoffnungsvollen utopischen Szenario zusammenfügen? Und: Welchen Platz nehmen wir ein, welche Spuren wollen wir hinterlassen auf unserem Planeten – oder auch auf anderen?

„Le Guins Werk kommt so taufrisch daher wie vor 40 Jahren, weil ihre Fragestellungen wie Ungleichheit, Umweltzerstörung und Machtgier uns umtreiben wie nie zuvor“, sagt Katja Böhne, die bei der Frankfurter Buchmesse den Bereich Marketing und Kommunikation verantwortet und dieses Format ins Leben gerufen hat. „Wir freuen uns ungemein, dass Theo Downes-Le Guin, der die Ideenwelt seiner Mutter immer aus nächster Nähe erlebt hat, uns an diesem Abend einen Einblick darin gewährt.“

Den zweiten Teil des Programms gestaltet das Phantastik-Autoren-Netzwerk (PAN). Diana Menschig wird die Phantastik-Autor*innen Alessandra Ress, Regine Bott, James Sullivan und Kai Hirdt sowie Natalja Schmidt und Christoph Hardebusch von der Phantastischen Akademie zu einem Ideen-Ping Pong rund um die oben genannten Fragen anfeuern. „Die Welt verändert sich. Wenn wir ehrlich sind, wissen wir sehr wenig darüber, was uns morgen erwartet“, so Diana Menschig. „Was also ist spannender, als gemeinsam über diese unbekannte Zukunft zu spekulieren?“

Zum Schluss wird Jenny-Mai Nuyen, eine der vielversprechenden deutschen Nachwuchs-Fantasy-Schriftstellerinnen, aus ihren Büchern lesen und im Gespräch mit Jennifer Jäger die Motive und Motivation in ihrem Werk darstellen.

Die Veranstaltung gehört zum BOOKFEST der Frankfurter Buchmesse, ist eine Kooperation von Frankfurter Buchmesse, Heyne – die Zukunft, Fischer TOR sowie dem PAN e.V. und findet am Freitag, dem 18. Oktober um 16 Uhr im 25hours Hotel The Trip, Niddastr. 58 im Frankfurter Bahnhofsviertel statt.

Der Eintritt ist frei, Anmeldung erforderlich unter www.xing-events.com/dreamUrsula.html

Verleihung Deutscher Cartoonpreis 2019 am Buchmessen-Samstag, 19.10.2019 im Frankfurt Pavillon

Auf Grundlage den Buches "Beste Bilder 10"  wählte die Jury aus 279 Cartoons von 77 Künstler/innen die drei Gewinner des Deutschen Cartoonpreises 2019 aus. Unbedingte Kaufempfehlung!  © Foto: Diether v Goddenthow
Auf Grundlage den Buches „Beste Bilder 10″ wählte die Jury aus 279 Cartoons von 77 Künstler/innen die drei Gewinner des Deutschen Cartoonpreises 2019 aus. Unbedingte Kaufempfehlung! © Foto: Diether v Goddenthow

Termin der Preisverleihung: Messe-Samstag, 19. Oktober 2019, 12.00 Uhr, Frankfurt Pavilion.

Am Samstag, 19. Oktober 2019, vergeben der Lappan Verlag und die Frankfurter Buchmesse den Deutschen Cartoonpreis 2019. Die Verleihung findet um 12.00 Uhr im Frankfurt Pavilion statt – moderiert von Piero Masztalerz, einem erfolgreichen Cartoonisten und Träger des Deutschen Cartoonpreises 2011. Im Anschluss an die Preisverleihung findet eine Signierstunde der drei Gewinner in der Signierbox Agora statt.

Mehr als 3000 Cartoons von 238 Zeichnerinnen und Zeichnern wurden in diesem Jahr eingereicht. Aus den Einsendungen trafen die Herausgeber der Reihe BESTE BILDER – Cartoons des Jahres eine Auswahl von 77 Künstlerinnen und Künstlern mit 279 Cartoons für das Buch BESTE BILDER 10. Auf Grundlage dieses Buches wählt die Jury die drei Gewinner des Deutschen Cartoonpreises 2019.

Noch vor dem Erscheinungstermin am 31. Oktober 2019 wird BESTE BILDER 10 auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert. Eine Auswahl der Cartoons ist in einer Freiluftausstellung auf der Agora der Frankfurter Buchmesse zu sehen.

Mit dem Preis, der Freiluftausstellung und der Publikation BESTE BILDER 10 präsentieren die Frankfurter Buchmesse und der Lappan Verlag den Cartoon als Kunstform einem breiten Publikum. Darüber hinaus zeigt die Caricatura – Galerie für komische Kunst die Ausstellung BESTE BILDER – Die Cartoons des Jahres ab dem 23. November 2019 in Kassel.

Seit 2006 wird der Deutsche Cartoonpreis jährlich im Rahmen der Frankfurter Buchmesse an etablierte und neue Cartoon-Talente verliehen.

Die Jury des Deutschen Cartoonpreises
Hendrik Hellige (Director Business Development Visual Culture & Kinder- u. Jugendbuch der Frankfurter Buchmesse)
Antje Haubner (Programm Lappan Verlag)
Dieter Schwalm (Programm Lappan Verlag)
Martin Sonntag (Leiter der Caricatura in Kassel)
Wolfgang Kleinert (Chef der Berliner Cartoonfabrik)
Rolf Dieckmann (ehemaliger Humorchef beim STERN)

Der Deutsche Cartoonpreis 2019 ist dotiert mit
3.000 EUR für den 1. Preis
2.000 EUR für den 2. Preis
1.000 EUR für den 3. Preis

Trees of Life – Erzählungen für einen beschädigten Planeten 10.10.2019–19.01.2020 Senckenberg im Frankfurter Kunstverein

©  Foto: Diether  v Goddenthow.
© Foto: Diether v Goddenthow.

Vom 10. Oktober 2019 bis zum 19. Januar 2020 präsentiert der Frankfurter Kunstverein mit „Trees of Life – Erzählungen für einen beschädigten Planeten“ ein interdisziplinäres Ausstellungsprojekt, das den Blick von einem historisch gewachsenen, anthropozentrischen Weltbild auf ein systemisches Verständnis des Menschen als Teil des evolutionären Prozesses führt.

Das ist der Auftakt einer Kooperation der eigentlich unüblich erscheint zwischen zwei Häusern, die sich der naturwissenschaftlichen Forschung und zeitgenössischer Kunstproduktion widmen.  Es ist für uns eigentlich der Beginn einer mehrjährigen geplanten Kooperation. Und dieses Mal eröffnen wir mit der Ausstellung im Frankfurter Kunstverein, und in Zukunft werden wir zu Gast im Senckenberg Naturmuseum sein, erläuterte Professorin Franziska Nori, Direktorin des Frankfurter Kunstvereins und Kuratorin der Sonderausstellung beim heutigen Pressegespräch im Frankfurter Kunstverein.

v.l.: Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung,  Prof. Franziska Nori, Direktorin Frankfurter Kunstverein, Kuratorin der Ausstellung, Philipe Havlik, Wissenschaftler im Senckenberg-Naturmuseum, als wissenschaftlicher Berater.  © Foto: Diether v Goddenthow
v.l.: Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor Senckenberg Gesellschaft für
Naturforschung, Prof. Franziska Nori, Direktorin Frankfurter Kunstverein, Kuratorin der Ausstellung, Philipe Havlik, Wissenschaftler im Senckenberg-Naturmuseum, als wissenschaftlicher Berater. © Foto: Diether v Goddenthow

Das langwierige Programm im Frankfurter Kunstverein habe ja auch immer wieder gezeigt, „dass wir ein besonderes Interesse für die Künstlerinnen und Künstler haben, die sich den Wissen auch von naturwissenschaftlicher Erkenntnis her ernähren und die großen Fragen auch unserer heutigen Gesellschaft in zeitlichen und historischen Moment stellen“, sagte Nori. Und das löse diese Ausstellung bestimmt auch ein. „Wir haben haben nämlich vier Künstler /innen ausgesucht, die unterschiedliche Arten der Annäherung an die heutige Frage, wie wir uns als Mensch als Teil eines Planeten, eines Großen und Ganzen sehen“, die diese Fragen diskutierten, und ihre unterschiedlichen Positionen auch entsprechend repräsentieren könnten.
Es ginge bei der Kooperation insbesondere auch darum, zu fragen, wer aus welcher Perspektive vom „beschädigten“ Planeten Erde erzählt. Das sei die Grundidee mit der Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung, die viele visuelle Metaphern zeige, erstmal willkommen geheißen würden, so die Nori. In der Ausstellung stünden die Exponate aus dem Senckenberg Naturmuseum nicht nur als wissenschaftliche Belege, sondern sie seien Fragmente von der Welt im Verlauf ihrer Evolution. „Sie ermöglichen uns, einen Bezug zu Zeiten herzustellen, die so unermesslich sind, dass man sie in Zahlen ausdrücken, aber emotional nicht zu begreifen und zu empfinden vermag“, erläuterte die Kuratorin.

Die Ausstellung habe im wesentlichen mit dem Thema „Antropozen“ zu tun, ein Thema, mit dem der Mensch sich in den nächsten 100, 200 Jahren intensiv wird auseinandersetzen. Es ginge um eine kritische Betrachtung dessen, „das es uns auf der einen Seite gelungen ist, durch unsere Intelligenz eine Welt zu schaffen, in der es uns so gut geht, wie noch nie“, aber das Ganze „erfolgte auf Kosten des Planeten, dem Planeten der Erde“, sagte Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Unserem Naturkapital Erde ginge es so schlecht wie noch nie. „Das heißt: wir haben eigentlich in den letzten paar hundert Jahren unseren Planeten ziemlich ausgebeutet zu unserem Wohl. Und wir müssen jetzt Wege finden, wie wir eigentlich zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Erde kommen, eine Herausforderung, die alle betrifft. Und gerade da denke ich, macht es Sinn, Wissenschaft und Kunst näher zusammen zu bringen. Warum?: Wissenschaft und Kunst sind beides Früherkennungssysteme. Wenn immer sich etwas verändert“ reagierten Wissenschaft aber eben auch die Kunst als empfindsame Sensoren.

Kaum ein "Zeitzeuge" verbindet "Naturwissenschaft und Kunst" augenscheinlicher als der Agathoxylon, der verkieselte Stamm eines Nadelbaums, 225 Millionen Jahre alt, Nevada, USA, Leihgabe der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. © Foto: Diether v Goddenthow
Kaum ein „Zeitzeuge“ verbindet „Naturwissenschaft und Kunst“ augenscheinlicher als der Agathoxylon, der verkieselte Stamm eines Nadelbaums, 225 Millionen Jahre alt, Nevada, USA, Leihgabe der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. © Foto: Diether v Goddenthow

Tatsächlich beschäftigten sich Wissenschaft und Kunst intensiv auch mit diesem Thema, wir der Mensch eigentlich mit seinem Planeten umgehe, und das aus unterschiedlichen Perspektivenm, so Mosbrugger: „Wir Naturwissenschaftler kommen sehr stark von den Daten, von den Fakten, von den Prozessen, vom analytischem Verständnis. Die Kunst hat weniger einen reduktionístischen, sondern mehr einen holistischen Zugang“. In der Kunst ginge es auch um Fragen des Selbstverständnisses des Menschen, um existentielle Fragen und auch um Ästhetik.
Durch die Sicht aus unterschiedlichen Perspektiven, das Hin- und Herspringen zwischen Kunst- und naturwissenschaftlicher Welt, zwischen reduktionistischen und holistischen Sichtweisen, zwischen Sinnfrage und Verständnis, Prozessverständnis, entstünde für Betrachter ein Mehrwert und „wir beide sind überzeugt, dass dadurch mehr entstehen kann, sowohl für Leute, die mehr an Kunst interessiert sind, wie für Leute, die jetzt mehr an Naturwissenschaften interessiert sind“, so Mosbrugger. Wissenschaftliche Ansätze könnten durch die Kunst emotional erlebbar werden und neue Zugänge zu Erfahrungs- und Denkräumen führen.

Der Ansatz:

Für die Ausstellung produzieren zeitgenössische Künstler*innen Werke und Rauminstallationen und stellen diese in einen inhaltlichen Dialog mit wissenschaftlichen Exponaten aus den Sammlungen des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums Frankfurt. Das Ausstellungsprojekt wird von Podiumsdiskussionen begleitet, an denen Schriftsteller*innen, Naturwissenschaftler*innen, Philosoph*innen und zeitgenössische Künstler*innen miteinander das thematische Spektrum ausloten.

Ausstellungs-Impression © Foto: Diether v Goddenthow
Ausstellungs-Impression © Foto: Diether v Goddenthow

Die Ausstellung wird die gesamte Fläche des Frankfurter Kunstvereins bespielen. Kuratiert wird die Schau von Franziska Nori, Leiterin des Frankfurter Kunstvereins, in Zusammenarbeit mit Philipe Havlik aus dem Stab Zentrale Museumsentwicklung bei Senckenberg.

Den teilnehmenden Künstler*innen ist jeweils ein eigener Ausstellungsraum gewidmet. Der Fokus der Ausstellung ist auf zeitgenössische Diskurse gerichtet, die aktuell in zahlreichen Disziplinen geführt werden und die sowohl das dualistische Denken (Mensch-Natur), als auch die Idee eines Vorrangs des Menschen neu überdenken.

So spielen zum Beispiel die Thesen der Naturwissenschaftshistorikerin Donna Haraway eine Rolle, welche die darwinistische Auffassung von Evolution als Primat des Stärkeren um die Idee der Kollaboration zwischen Arten diskutiert. Auch die mikrobiologischen Erkenntnisse von Lynn Margulis und der von ihr und James Lovelock verfochtenen Gaia-Hypothese werden aufgegriffen. Sie betrachten die Erde als ein zusammenhängendes Ganzes, in dem ein selbstregulierender Prozess alle Lebewesen miteinander in einem System vereint.

Diese Gedanken haben in der heutigen Gesellschaft, verschiedenen wissenschaftlichen Diskursen und in der zeitgenössischen Kunst einen starken Widerhall erzeugt, der in unterschiedlichen ästhetischen Formulierungen seinen Ausdruck findet. Die Ausstellung „Trees of Life“ hat mit gänzlich unterschiedlichen Ansätzen arbeitende Künstler*innen eingeladen, ihre künstlerische Recherche in Frankfurt zu präsentieren.

Das Senckenberg Naturmuseum und der Frankfurter Kunstverein wollen als komplementäre Partner in einer strategischen Kooperation die Potentiale einer neuartigen Verbindung zwischen Wissenschaft und Kunst ausloten, um neue Perspektiven und Narrative zu präsentieren und dabei Verstehen und Orientierung verbinden.

Die Natur mit ihrer unendlichen Vielfalt an Lebensformen zu erforschen und zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen erhalten und nachhaltig nutzen zu können – dafür arbeitet die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung seit nunmehr 200 Jahren. Diese integrative „Geobiodiversitätsforschung“ sowie die Vermittlung von Forschung und Wissenschaft sind die Aufgaben Senckenbergs. Die drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden zeigen die Vielfalt des Lebens und die Entwicklung der Erde über Jahrmillionen.

Mit dem Verständnis von Kunst als Mittler zwischen fachspezifischem Wissen aus den zahlreichen Forschungsbereichen, theoretischen Positionen und Lebensrealitäten, arbeitet der Frankfurter Kunstverein seit vielen Jahren bevorzugt mit Künstler*innen, die Fragestellungen aus technischen Wissenschaften, Naturwissenschaften als auch Geisteswissenschaften aufgreifen. Ihre künstlerischen Auseinandersetzungen und Präsentationen ermöglichen den Besucher*innen, sich durch ästhetische Erlebnisse wissenschaftliche Kenntnisse über die Entschlüsselung von Vernunft hinaus auch mit der Kraft der Poesie anzueignen.

Das Ausstellungsprojekt wird gefördert vom Kooperationspool Frankfurt.

Der Ausstellungsparcours

Rauminstallation "Leben im Wassertropfen" 2019, von Master-Studierenden, Intermedia Design Trier u. Prof. Daniel Gilgen mit Sound Editing von Marcus Haberkorn (Hochschule Trier) © Foto: Diether v Goddenthow
Rauminstallation „Leben im Wassertropfen“ 2019, von Master-Studierenden, Intermedia Design Trier u. Prof. Daniel Gilgen mit Sound Editing von Marcus Haberkorn (Hochschule Trier) © Foto: Diether v Goddenthow

Jede Zeit und jede Kultur hat ihre eigenen Denkmodelle, ihre eigenen Erzählungen hervorgebracht, wieder verworfen, weiterentwickelt oder gar vergessen und neuentdeckt. Das Wissen ist situativ, stellt die Geschichtswissenschaftlerin Donna Haraway fest. Realitätsvorstellungen sind gebunden an den Wissensstand einer Zeit und einer Kultur, die Überzeugungen zum Ausdruck bringen. Gleichzeitig generieren sie Machtgefüge und moralische Kategorien.

Den Auftakt der Ausstellung bildet im Erdgeschoss eine Auswahl an visuellen Metaphern: von der aristotelischen Scala Naturae, einer hierarchischen Anordnung der Lebewesen, an deren Spitze sich der Mensch über alle anderen Kreaturen erhebt und die Charles Bonnet 1781 zeichnete; über die Tagebuchaufzeichnung von Charles Darwin (1837), in der er die Evolution, und nicht das göttliche Prinzip, als Ursprung der Schöpfung erstmals skizzierte; über Ernst Haeckels Stammbaum des Menschen (1884), bis zur zirkulären Visualisierung von David Hillis, die im 21. Jahrhundert tausende von Arten in ihrer phylogenetischen Verknüpfung ohne Hierarchie darstellt. Diese Lebensbäume (trees of life) fassen in Bilder wie der (westliche) Mensch sich über die Jahrhunderte als Teil des Weltgefüges sieht.

Der Ausstellungsparcours führt die BesucherInnen weiter zu einem 225 Millionen Jahre alten versteinerten Baum. Der 1,7 Tonnen schwere Stamm kommt aus dem Petrified-Forest- Nationalpark in Arizona. Er stammt aus der Sammlung des Senckenberg Naturmuseum. Durch besondere Bedingungen ist der Stamm versteinert und steht nun als über zwei Meter hohes skulpturales Fossil in prächtigen Farben im Raum. Das Exponat stellt einen physischen Bezug her zwischen uns und einer Zeitdimension, die wir in Zahlen ausdrücken, aber emotional nicht zu begreifen und zu empfinden wissen.

Sonja Bäumel ist ein eigener Ausstellungsraum im ersten Geschoss gewidmet. Ihr künstlerisches Werk setzt an einer Kritik des sogenannten „human exceptionalism“ – der Sonderstellung des Menschen – an und stellt diese in Frage. Bäumels Arbeit entsteht vor dem Hintergrund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, dass 50% des menschlichen Körpers aus Mikroorganismen besteht, mit denen er in komplexen symbiotischen Wechselwirkungen zusammenlebt. Für die Ausstellung im Frankfurter Kunstverein wurde mit der Künstlerin eine umfassende Werkschau konzipiert, in der mehrere ihrer Arbeiten präsentiert werden. Das Material ihrer künstlerischen Arbeiten sind Mikroorganismen ihrer eigenen Haut, aus denen sie lebende Exponate schafft.

Im benachbarten Ausstellungsraum präsentiert der FKV den Film „Symbiotic Earth“, der 2017 an der University of Oxford seine Weltpremiere feierte. Die Mikrobiologin Lynn Margulis trug dazu bei, James Lovelocks Gaia-Hypothese durch ihre mikrobiologischen Erkenntnisse zu untermauern. Mit einem akademischen Hintergrund als Philosophin, die über die Evolutionsgenetik zur Biologie kam und an unterschiedlichen Universitäten arbeitete, war Margulis eine Verfechterin einer anderen Deutung der Evolution, als Ergebnis der Symbiogenese: der Verschmelzung von zwei Lebewesen zu einem Organismus.

Mit dem Film über Lynn Margulis setzt die Ausstellung Stromatholithen in einen räumlichen Dialog, die aus der Sammlung des Senckenberg Naturmuseums stammen. Die Fossilien entstanden vor über 560 Millionen Jahren. Die Versteinerungen bestehen aus Lagen urzeitlicher Cyanobakterien, die Lynn Margulis in ihrem Film als Urzelle allen Lebens und gleichzeitig als Quelle freien Sauerstoffs in der Atmosphäre aufzeigt. Im Querschnitt lassen sich unzählige Bakterienmatten erkennen, die von einer jahrhundertelangen Abfolge von Werden und Vergehen
zeugen.

Die Hochschule Trier hat mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung eine immersive Rauminstallation entwickelt. BesucherInnen betreten eine digitale Welt, in der das Leben im Wassertropfen und der darin existierenden Strahlentierchen, Wimperntierchen, Augentierchen und Rädertierchen überdimensional erfahrbar ist. In der Ausstellung wird die Arbeit erstmalig gezeigt.

Edgar Honetschläger ist Künstler und Filmemacher. In seiner künstlerischen Praxis konzentriert er sich auf die Frage nach kulturellen Gegebenheiten und dem Verhältnis des Menschen zur Natur. Honetschläger entschied sich dazu, seine Stimme nicht ausschließlich als Künstler, sondern auch als Aktivist zu erheben und nicht mehr nur im symbolischen Raum der künstlerischen Produktion zu agieren. Mit der Schaffung des gemeinnützigen Vereins „GoBugsGo“ engagiert er sich seit 2018 dafür, weltweit Mitstreiter zu finden. Vor dem Hintergrund der drastischen Entwicklung, dass in den vergangenen zwanzig Jahren die Anzahl und Vielfalt der Insekten global dramatisch zurückgegangen ist, agiert Honetschläger mit dem Anliegen Lebensraum zurückzugewinnen und diesen durch Schenkung oder Kauf dauerhaft als kollektives Eigentum zu erwerben und ihn zu einem menschenfreien Raum umzuwandeln. Die Ausstellung zeigt zum ersten Mal in Deutschland „GoBugsGo“ und widmet Honetschläger einen Ausstellungsraum, in dem sein aktivistisches Projekt gemeinsam mit einer historischen Insektensammlung aus den Sammlungen der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung präsentiert wird. Die Sammlung stammt aus Heidelberg, wurde im 19. Jahrhundert angelegt und zeigt in 42 einzelnen Kästen aufgereihte Arten aus der gesamten Welt. Die Objekte stehen in ihrer ästhetischen Präsenz für eine menschliche Form der Annäherung an Natur.

Im oberen Geschoss befindet sich das Werk des Künstlerkollektivs Studio Drift, das Lonneke Gordijn und Ralph Nauta in Amsterdam gründeten. Ihre Arbeiten untersuchen die Beziehung des Menschen zu den von ihm geschaffenen Dingen und Technologien. Die Ausstellung präsentiert die Werkreihe „Materialism“: Alltagsobjekte, Ikonen der Konsumgesellschaft wie das iPhone oder ein Nokia-Mobiltelefon, wurden in ihre zahlreichen Einzelteile und somit in die darunter liegende Ebene, die der Rohstoffe, dekonstruiert. Zwei weitere Objekte, die in den kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit eine zentrale Rolle spielen, sind Teil der Untersuchung von Studio Drift. Die Maschinengewehre M16 (mit Patrone) und die AK 47 (mit Patrone), beide zählen zu den bekanntesten Waffen weltweit. Alle Objekte wurden in ihre einzelnen Bestandteile und dann in ihre chemischen Elemente dekonstruiert und reverse-engeneered. Wir sehen die Artefakte nicht mehr in der Form industriell gefertigter Objekte. Wir begegnen ihnen in ihrer Essenz, in der Reduziertheit auf deren wesentliche Materie. Industrielle Produkte stehen als reine Rohstoffe vor uns, die zu abstrakten Kuben synthetisiert wurden. Geometrische Formen, die auf die Formensprache der klassischer Moderne und dessen Prinzip der Dekonstruktion verweisen.

In räumlicher Nähe stellt die Ausstellung die Quelle aller Elemente, die sich auf unserem Planeten befinden: den Kosmos. Gezeigt werden Moldavite und Meteoriten aus der Sammlung der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Meteoriten entstanden vor 4,56 Milliarden Jahren, in der Frühzeit unseres Sonnensystems. Meteorite enthalten chemische Elemente, aus denen das gesamte Sonnensystem besteht und letztendlich alles Lebende auf unserem Planeten hervorgegangen ist. So stammt das Wasser der Ozeane von Kometen, das Kalzium und der Phosphor in unseren Knochen aus den Explosionen von Supernovae, der Wasserstoff in unseren Zellen ist ein Urelement des Urknalls. Eine VR-Station ermöglicht die immersive Erfahrung, die Wucht eines Meteoriteneinschlags selbst zu erleben.

Video-Raum "Holobiont Society" von Dominique Koch im 2. OG © Foto: Diether v Goddenthow
Video-Raum „Holobiont Society“ von Dominique Koch im 2. OG © Foto: Diether v Goddenthow

Dominique Koch bildet den Abschluss des Parcours. Ihre Werke stehen für eine zurzeit in zahlreichen Disziplinen geführte Debatte, die die Notwendigkeit sehen, gefestigte Denkmodelle anhand neuen Wissens wieder kritisch zu hinterfragen. Der Film „Holobiont Society“ entsteht als Montage aus Found Footage mit Audioaufzeichnungen von Interviews dreier international renommierter WissenschaftlerInnen – Scott Gilbert, Maurizio Lazzarato und Donna Haraway – sowie der elektronischen Musik von Tobias Koch. Der Film beginnt mit Gedanken des Biologen Scott Gilbert über den sogenannten genetischen Determinismus und leitet dann zu Lazzaratos kritischen Ansätzen zum Kapitalismus und der Ausbeutung als dessen zentrales Merkmal über. Als dritte Position problematisiert Donna Haraway die Idee der Sonderstellung des Menschen. Koch gelingt es, eine ihr eigene ästhetische Form zu finden, in der sie Fragmente diskursiver Wissensmodelle emotional auflädt.

Die Vernissage findet am 9. Oktober um 19 Uhr statt. Zur Eröffnung spricht unter anderem auch  Ayse Asar, Staatsministerin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Ort:

FRANKFURTER KUNSTVEREIN
Steinernes Haus am Römerberg
Markt 44, 60311 Frankfurt Main
www.fkv.de

„Digitales Raumbuch“ Vortrag am 24.10.2019 im Zentrum für Baukultur Mainz

© Stiftung Baukultur Rheinland-Pfalz
© Stiftung Baukultur Rheinland-Pfalz

Die Voraussetzung für den Erfolg jeder Baumaßnahme und insbesondere jeder Sanierung ist eine gute Vorbereitung. Dies soll beispielhaft anhand des Mainzer Rathauses veranschaulicht werden. Im Jahr 1974 nach einem Entwurf des dänischen Architekten Arne Jacobsen errichtet, gilt es wohl unbestritten als eines der bekanntesten und kontrovers diskutiertesten Rathausbauten der Postmoderne. Im Zuge einer geplanten Sanierung konnte das Kulturdenkmal mit der von strebewerk. Architekten GmbH entwickelten digitalen Raumbuch-Datenbank mehrheitlich in kurzer Zeit erfasst und auf einer digitalen Plattform in Text, Bild und Plan dokumentiert werden. Diese wissenschaftliche Dokumentation moderner Großbauten ist ein Zukunftsfeld der Bauforschung. Das Zentrum Baukultur lädt herzlich ein zum Vortragsabend | Digitales Raumbuch– Mainzer Rathaus | Donnerstag, 24. Oktober 2019, 18.30 Uhr.

Weitere Infos

Empfang für Wiesbadens Ehrenbürger Dr. Jörg Jordan zum 80. Ohne ihn gäbe es weder Bergkirchen- noch Villen-Viertel Ost

Empfang zum 80. Geburtstag von Ehrenbürger Dr. Jörg Jordan. Er war Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von 1968 bis 1973 und Stadtentwicklungsdezernent von 1973 bis 1979. Unter seiner Ägide wurden viele wichtige Bauvorhaben in Wiesbaden verwirklicht, wie das Thermalbad, die Hauptkläranlage, der Komplex Palasthotel, die Restaurierung der Villa Clementine und des Hessischen Staatstheaters.© Foto: Diether v Goddenthow
Empfang zum 80. Geburtstag von Ehrenbürger Dr. Jörg Jordan. Er war Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von 1968 bis 1973 und Stadtentwicklungsdezernent von 1973 bis 1979. Unter seiner Ägide wurden viele wichtige Bauvorhaben in Wiesbaden verwirklicht, wie das Thermalbad, die Hauptkläranlage, der Komplex Palasthotel, die Restaurierung der Villa Clementine und des Hessischen Staatstheaters.© Foto: Diether v Goddenthow

Die Landeshauptstadt Wiesbaden hatte anlässlich des 80. Geburtstages des Wiesbadener Ehrenbürgers Dr. Jörg Jordan zu einem Empfang in den Festsaal des Wiesbadener Rathauses eingeladen.

„Jörg Jordan startete seine berufliche Karriere nach erfolgreichem zweitem juristischem Staatsexamen 1968 als Regierungsassessor beim Finanzamt Wiesbaden. Im gleichen Jahr wurde er für die SPD in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Er zählte dort zu den ‚jungen Wilden‘ und setzte sich an die Spitze der Protestbewegung, die in den 60er- und 70er-Jahren erfolgreich die Zerstörung des Bergkirchenviertels und der City Ost verhinderten“, sagte Bürgermeister Dr. Oliver Franz in seiner Laudatio.

Damals galt es, einer bis dahin nahezu ungebremsten Abrisswut Einhalt zu gebieten. Die inzwischen abgerissene Hochbrücke von der Coulinstraße zur Schwalbacher Straße habe lange Jahre Zeugnis gegeben von diesem städtebaulichen Irrsinn. „Dieses Engagement hinterließ einen so nachhaltigen Eindruck, dass Jörg Jordan 1973 das Amt des Stadtentwicklungs- und Baudezernenten der Landeshauptstadt Wiesbaden angetragen wurde“, so Dr. Franz. In seiner Amtszeit habe Jordan viele wichtige Bauvorhaben verwirklichen können, etwa das Thermalbad, die Hauptkläranlage, den Komplex Palasthotel, auch viele Bürgerzentren, Kindertagesstätten und vieles mehr. Ebenso zu nennen seien die Restaurierung der Villa Clementine und des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Und die heutige Fußgängerzone inklusive dem autofreien Schlossplatz sei ebenfalls sein Werk. „Man kann also ohne Übertreibung sagen, dass das heutige attraktive Erscheinungsbild unserer Stadt ganz entscheidend Jörg Jordans Verdienst ist“, würdigte der Bürgermeister die Verdienste des Jubilars. Und weiter: „Mich persönlich fasziniert an der Vita des Jubilars am meisten, dass sich Jörg Jordan nach seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben im zarten Alter von 65 Jahren entschied, ein Studium der Mittleren und Neueren Geschichte an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt zu beginnen und dieses dann auch erfolgreich mit einer Dissertation und dem Titel des Doktors der Philosophie abzuschließen.“

Neben Bürgermeister Dr. Oliver Franz sprachen Stadtältester und Oberbürgermeister a.D. Achim Exner sowie Gernot Grumbach, stellvertretender Landesvorsitzender der SPD. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von der Musik- und Kunstschule Wiesbaden.

Dr. Jörg Jordan wurde am 30. September 1939 in Zwickau geboren. Er legte 1958 sein Abitur in Bad-Sooden-Allendorf ab und begann danach ein Jurastudium in Göttingen und Frankfurt. Neben seinem kommunalpolitischen Wirken – zunächst als Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von 1968 bis 1973 und als Stadtentwicklungsdezernent in den Jahren 1973 bis 1979 – setzte Jörg Jordan von 1980 bis 1987 markante landespolitische Akzente, zunächst als Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Landesentwicklung, Umwelt, Landwirtschaft und Forsten und von 1991 bis 1995 als Hessischer Minister für Landesentwicklung, Wohnen, Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz. Dr. Jörg Jordan wurde Ehrenbürger der Landeshauptstadt Wiesbaden durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom September 2006.

Hervorzuheben ist sein ehrenamtliches Engagement in vielen Naturschutzverbänden, in der Eine-Welt-Bewegung, im Förderverein des Tierparks Fasanerie und dem Verein zur Förderung des Stadtarchivs Wiesbaden

Die Frankfurter Antiquariatsmesse ist als „Rare Books & Fine Art Frankfurt“ zurück auf der Frankfurter Buchmesse

Georg Wilhelm Stein: Theoretische Anleitung zur Geburtshilfe. Im Verlage bey Johann Jacob Cramer, 1783 © Foto: Diether v Goddenthow
Georg Wilhelm Stein: Theoretische Anleitung zur Geburtshilfe. Im Verlage bey Johann Jacob Cramer, 1783 © Foto: Diether v Goddenthow

Die Frankfurter Antiquariatsmesse ist als „Rare Books & Fine Art Frankfurt“ zurück auf der Frankfurter Buchmesse. Hier stellen 30 Antiquariate, Verleger und Galeristen aus Deutschland, Großbritannien, Italien, den Niederlanden und der Schweiz aus: von Artefakten beginnend bei der frühen europäischen Buchkultur bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Das Spektrum wurde in den letzten Jahren um Druckobjekte aus dem 20. Jahrhundert erweitert und lockt in Halle 4.1 N 17 auch Sammel-Neulinge mit Exemplaren zum Einstiegspreis. Eine repräsentative Auswahl hochwertiger Verkaufsobjekte ist im gemeinsamen Messekatalog aufgeführt.

Die Antikmesse begeistert nicht nur passionierte Sammler: Mit ungewöhnlichen Zeitdokumenten wie dem Ausstellungskatalog „Die Gebrauchswohnung“ von Bauhausgründer Walter Gropius oder dem offiziellen Bericht vom Untergang der Titanic zieht sie auch Kunst-Laien an.

Vielfältiges Angebot
Neben wertvollen Büchern und Graphiken aus Technik, Medizin, Naturwissenschaft, Okkultismus und Reisen bieten die Aussteller Erstausgaben klassischer Literatur und Werken der Romantik an. Das Highlight der Kinder- und Jugendliteratur ist eine Struwwelpeter-Sammlung.

Moderner Kunstdruck und Massenmedien
Aus dem letzten Jahrhundert werden seltene Erstausgaben, Widmungsexemplare und Autographen von Autoren der letzten 100 Jahre, sowie gedruckte Zeugnisse künstlerischer und politscher Bewegungen des letzten Jahrhunderts präsentiert.

Nachwuchs und Nachhaltigkeit
Im Außenbereich der Ausstellung befindet sich die Antiquarian Corner. Hier werden ausschließlich Bücher bis 50 Euro angeboten um das Antiquitätensammeln auch Neulingen nahzubringen. Um Plastikmüll zu vermeiden können die erstandenen Kostbarkeiten dieses Jahr in bedruckten Leinenbeuteln transportiert werden.
Messekatalog – Print und Online
Der reich illustrierte Katalog kann online unter www.abooks.de eingesehen und kostenlos als PDF heruntergeladen werden. Auf 248 Seiten sind dort die Ausstellungsobjekte der Frankfurter Antikmesse abgedruckt sowie ein Gemeinschaftskatalog der Antiquariate. Die gedruckte Version ist gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro beim Veranstalter erhältlich.

Am Samstag freier Eintritt ins Museum Wiesbaden – Highlights: Mittsommernacht: Harald Sohlberg – „Jetzt! Junge Malerei in Deutschland“ u. „Jugendstil-Ausstellung“

Sohlberg: Sommernacht . © Foto: Diether v Goddenthow
Sohlberg: Sommernacht . © Foto: Diether v Goddenthow

Freier Eintritt ins Museum Wiesbaden an jedem ersten Samstag im Monat – Mittsommernacht: Harald Sohlberg

Das Museum Wiesbaden lädt am Samstag, den 5. Oktober 2019 bei freiem Eintritt zum Besuch der aktuellen Sonderausstellungen und Sammlungspräsentationen ein.

Am kommenden Termin steht die Retrospektive „Mittsommernacht — Harald Sohlberg: Ein norwegischer Landschaftsmaler“ im Fokus der Veranstaltungen für Klein und Groß.

Das Museum Wiesbaden zeigt mit der Ausstellung „Mittsommernacht: Harald Sohlberg – Ein norwegischer Landschaftsmaler“ (bis 27. Oktober 2019) in enger Kooperation mit dem Nationalmuseum Oslo die erste Retrospektive des norwegischen Künstlers Harald Sohlberg (1869–1935) auf dem europäischen Festland. Harald Sohlberg gehört neben Edvard Munch (1863–1914) und Nikolai Astrup (1880–1928) zu den wichtigsten Künstlern Norwegens an der Schwelle zur Moderne. Sein Hauptwerk „Winternacht in Rondane“ gilt als ikonisch und wurde nach Erwerbung des Nationalmuseums im Jahr 1918 noch nie verliehen. Das Gemälde in Wiesbaden zu präsentieren ist außergewöhnlich und zählt zu den rund 70 ausgestellten, und aus internationalen Sammlungen zusammengetragenen Werken.

Um 12 und 12:45 Uhr können Eltern mit ihren Kindern an Familienführungen teilnehmen. Junge Gäste können ihre gesammelten Eindrücke von 11 bis 15 Uhr ebenfalls am Maltisch in der Wandelhalle festhalten. Um 15 Uhr wird eine Führung durch die Sohlberg-Retrospektive angeboten.

Ebenfalls können die Sonderausstellungen „Jetzt! Junge Malerei in Deutschland“ (bis 19. Januar 2020), „Mit fremden Federn“ (bis 8. März 2020) sowie die Dauerausstellungen bei freiem Eintritt besucht werden.

Ermöglicht in Kooperation mit den Freunden des Museums Wiesbaden e. V.

Hessisches Landesmuseum
für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
www.museum-wiesbaden.de

Zeitgenössische Fotografie aus Norwegen zum Wesen und Wirken des Lichts im FOTOGRAFIE FORUM FRANKFURT

Ausstellungs-Impression. © Foto: Diether v Goddenthow
Ausstellungs-Impression. © Foto: Diether v Goddenthow

Im Rahmen des diesjährigen Ehrengastes Norwegen auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse zeigt das Fotografie Forum
Frankfurt (FFF) vom 3.Oktober 2019 bis 12. Januar 2019 zeitgenössische Fotografie aus Norwegen zum Wesen und Wirken des Lichtes.
Gezeigt werden Arbeiten unter dem Titel ETHEREAL. PHOTOGRAPHIC ART FROM NORWAY von A K Dolven, Dag Alveng und Linn Pedersen.

Mit Fotografie, Video und Installation widmen sich die beiden Künstlerinnen und der Künstler extremen Lichtqualitäten, die die mystische Atmosphäre ihres Heimatlandes Norwegen und ihr eigenes Lebensgefühl prägen.

Dag Alveng (*1953) porträtiert Menschen und sommerliche Landschaften; stets mit im Bild, das Hochsommerlicht. Irritierend zeitlos sind A K Dolvens (*1953) surreale Video-Reflexionen des Polarlichts. Mit einer begehbaren Camera Obscura führt Linn Pedersen (*1982) das Auge des Betrachters dem Lichtstrahl entgegen – und schafft frische Perspektiven auf ihre eigenen Licht-Bilder.

FOTOGRAFIE FORUM FRANKFURT
BRAUBACHSTR. 30-32
60311 FRANKFURT
http://www.fffrankfurt.org

Öffnungszeiten: Di–So 11-18 Uhr, MI 11–20 Uhr, Mo geschlossen