31. exground filmfest startet am 16.11.2018 mit 180 Filmen aus 42 Ländern – Fokus: Philippinen

exgroundlogoMit 180 Filmen aus 42 Ländern, darunter 58 Premieren, und zahlreichen Geld- und Sachpreisen im Wert von 20.000 EUR startet das 31. exground filmfest vom 16. bis 25. November 2018  in Wiesbaden.  Parallel zum Filmprogramm öffnen die Wiesbadener Spielstätten Caligari FilmBühne, Murnau-Filmtheater und der Kulturpalast ihre Pforten für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm aus Konzerten, Panels und Partys

Schwerpunktthema sind die Philippinen.

Beim heutigen Pressegespräch stellten Festivalleiterin Andrea Wink gemeinsam mit exground-Youth-days-Kurator Gerald Pucher in Beisein von Jörg-Uwe Funk, Kulturamtsleiter, Ministerialdirigent Eric Seng, Abteilungsleiter Kunst und Kultur im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, sowie Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer Kulturfonds Frankfurt RheinMain, den Länderschwerpunkt und weitere Highlights des international bekannten  Wiesbadener Filmfestes vor.

From the dark Depths © exground filmfest
From the dark Depths © exground filmfest

Andrea Wink machte gleich zu Beginn des Pressegesprächs darauf aufmerksam, dass anlässlich des Länderschwerpunktes heute Abend im Nassauischen Kunstverein die Ausstellung „PARADISE LOST“ der philippinischen Künstlerinnen Martha Atienza, Raffy Lerma und Kiri Dalena eröffnet wird. Sie runde das filmische Fokusprogramm ab, bei dem traditionsreiche Filmkunst auf Regimekritik trifft. Mit insgesamt 21 Lang- und Kurzfilmen, darunter je sechs Europa- und Deutschlandpremieren, werden ein breiter Einblick in das traditionsreiche philippinische Film- und Kulturschaffen gewährt und die aktuellen gesellschaftspolitischen Diskurse des Landes abseits des offiziell propagierten staatlichen Selbstverständnisses dokumentiert.

Zu sehen sind Werke international gefeierter Regisseure wie Lav Diaz, Khavn De La Cruz und Jet Leyco sowie die von aufstrebenden Regietalenten, allesamt mit englischen und deutschen Untertiteln. Einige Filme laufen darüber hinaus im Nachspiel in Frankfurt am Main und Darmstadt. Einen breiteren Diskussionsrahmen zur kulturellen und politischen Entwicklung des südostasiatischen Inselstaates bieten zwei Ausstellungen sowie zwei hochkarätig besetzte Panel und ein Vortrag zu den Themen 100 Jahre philippinisches Filmschaffen und die Lage der Menschenrechte.

Auf den Philippinen gäbe es, was kaum jemand hierzulande wüsste, zahlreiche Filmfestivals, so die Festivalleiterin weiter. „Mithilfe unseres Mitarbeiters auf den Philippinen, dem Kurator Axel Estein“, habe das „exground filmfest jene künstlerisch und gesellschaftspolitisch bemerkenswerten Beiträge entdeckt, die mutig Stellung beziehen zu aktuellen Themen wie Zensur, Unterdrückung und Korruption“, so Andrea Wink. Es sei vor allem dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain sowie der National Commission for Culture and the Arts (NCCA) und der Film Development Commission of the Philippines (FDCP), zu verdanken, durch deren Unterstützung der Länderschwerpunkt Philippinen überhaupt erst ermöglicht wurde, sagte die Festivalleiterin.

Programm Fokus Philippinen

Auch in diesem Jahr sponsert ESWE mit kostenfeier Werbung in ihren Bussen und Außenwerbung das Filmfest. v.li.n.r.: Jörg-Uwe Funk, Kulturamtsleiter, Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Festivalleiterin Andrea Wink, Eric Seng, Abteilungsleiter Kunst und Kultur im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Gerald Pucher, exground-Youth-days-Kurator. © Foto: Diether v. Goddenthow
Auch in diesem Jahr sponsert ESWE mit kostenfeier Werbung in ihren Bussen und Außenwerbung das Filmfest. v.li.n.r.: Jörg-Uwe Funk, Kulturamtsleiter, Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Festivalleiterin Andrea Wink, Eric Seng, Abteilungsleiter Kunst und Kultur im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Gerald Pucher, exground-Youth-days-Kurator. © Foto: Diether v. Goddenthow

Weitere Programm-Highlights: Statement gegen Rassismus, Beziehungsstress in L.A. & Komödien aus Frankreich und Österreich

In der Reihe „American Independents“ ist das preisgekrönte Drama MONSTERS AND MEN (Spezial-Jurypreis beim Sundance Film Festival) von Reinaldo Marcus Green als Deutschland-Premiere zu sehen. Ein weißer Polizist erschießt einen Afroamerikaner in Brooklyn. Green inszeniert die Folgen der Tat aus der Perspektive von drei Menschen: dem Augenzeugen Manny, einem afroamerikanischen Polizisten und einem Highschool-Basketballstar. Das intensive Schauspiel von Anthony Ramos (A STAR IS BORN), Kelvin Harris Jr. (MUDBOUND, MONSTER) und John David Washington (BLACKKKLANSMAN) macht MONSTERS AND MEN zu einem wichtigen Statement gegen Rassismus.

Von New York geht es bei den „American Independents“ in WE THE COYOTES (NOUS, LES COYOTES) von Hanna Ladoul und Marco La Via in die Stadt der Engel. Das Spielfilmdebüt begleitet das junge Paar Amanda und Jake bei ihren ersten 24 Stunden nach ihrer Ankunft in L.A. Ohne einen konkreten Plan und Geld in der Reisekasse wird die Beziehung der beiden schnell auf eine harte Probe gestellt. Hanna Ladoul und Marco La Via, die sich vom Abenteuer ihrer eigenen ersten Tage in L.A. inspirieren ließen, schaffen mit ihrem Film ein erfrischendes und zeitloses Porträt jugendlicher Energie. WE THE COYOTES feiert bei exground filmfest ebenfalls seine Deutschland-Premiere

Adèle Haenel in LIEBER ANTOINE ALS GAR KEINEN ÄRGER von Pierre Salvadori. © exground filmfest
Adèle Haenel in LIEBER ANTOINE ALS GAR KEINEN ÄRGER von Pierre Salvadori. © exground filmfest

In der Sektion „International“ präsentiert exground filmfest die hochkarätig besetzte französische Komödie LIEBER ANTOINE ALS GAR KEINEN ÄRGER (EN LIBERTÉ) von Pierre Salvadori. Die junge Kommissarin Yvonne ist die Witwe des örtlichen Polizeichefs Santi, die langsam begreift, dass ihr Mann nicht der rechtschaffene Mensch war, für den ihn alle hielten. Sie beschließt, alles für den jungen Antoine zu tun, der statt Santi in den Bau wanderte. Mit einem tollen Cast (Adèle Haenel, Pio Marmaï, Audrey Tautou) schafft Regisseur Pierre Salvadori (BEZAUBERNDE LÜGEN) großes Kino, das gute Laune macht.

Eine weitere scharfsinnige Komödie erwartet die Zuschauer mit der österreichischen Produktion WOMIT HABEN WIR DAS VERDIENT? Diese Frage stellt sich die Wienerin Wanda (Caroline Peters), überzeugte Atheistin und Feministin, als ihre Teenagertochter Nina zum Islam konvertiert, von nun an Fatima heißen und Schleier tragen möchte. Mit viel Humor und spitzfindigen Dialogen gelingt Regisseurin Eva Spreitzhofer und ihrem grandiosen Ensemble eine herrlich bissige Gesellschaftskomödie über Toleranz und ihre Grenzen.

31. exground filmfest Programm

youth days @ exground filmfest 31: Turbulent und herausfordernd

blue my mind © exground filmfest
blue my mind © exground filmfest

Gerald Pucher, der bereits zum 15. Mal die exground youth days kuratiert, gab einen Überblick über das spannende Programm vom 16. bis 25. November mit anspruchsvollen Produktionen aus 15 Ländern, darunter acht Lang- und 14 Kurzfilme. Sie gewährten Einblicke in den turbulenten und oft herausfordernden Alltag junger Menschen, so Pucher. Neu in diesem Jahr sei, so der Kurator, der mit 500 EUR dotierte Jugendjurypreis für den besten Kurzfilm, gestiftet vom Festival ausrichtenden Wiesbadener Kinofestival e. V.. Damit werden im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb und im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb Geld- und Sachpreise von insgesamt 4.650 EUR vergeben. Mit Film-Workshops und der Teilnahme an der Jugendjury setzt exground filmfest zudem sein Engagement für junge Geflüchtete fort.

Youth days bei exground 

Wettbewerbe beim exground filmfest

Jeder der 180 unabhängig produzierten Lang- und Kurzfilme aus 42 Ländern kann sich auf der großen Leinwand sehen lassen. Die beim exground Filmfest präsentierten Filme sind die Quintessenz von über 2.600 Einreichungen aus 107 Ländern. Welche Film auf dem diesjährigen exground filmfest die „besten“ und /oder beliebtesten sind, wird durch verschiedene Jurys in den Wettbewerben des exground filmfestes ermittelt.

In insgesamt sechs Wettbewerben vergibt das exground filmfest Geld- und Sachpreise im Wert von 20.000 EUR (Alle Preise und Preisstifter). Ein besonderer Dank geht an den Wiesbadener Kinofestival e. V., der im Rahmen der youth days den neuen Jugendjurypreis für den besten Kurzfilm stiftet, dotiert mit 500 EUR. Damit werden im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb und im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb Geld- und Sachpreise von insgesamt 4.650 EUR vergeben.

In der 17. Ausgabe des Internationalen Kurzfilm-Wettbewerbs konkurrieren 16 Filme aus 16 Ländern um den Jurypreis von 2.000 EUR, gestiftet vom exground-Freundeskreis. In der dreiköpfigen Jury sitzen: Dr. Catherine Colas, Redakteurin für kurz- und mittellange Filme bei ZDF/ARTE aus Mainz, Heleen Gerritsen, Festivalleiterin von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden, und Raymond Red, Regisseur und Produzent aus Manila/Philippinen.

Im Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb treten insgesamt zehn Produktionen im Rennen um die Geld- und zwei Sachpreise im Wert von 9.500 EUR an, darunter RIEN NE VA PLUS von Sophie Linnenbaum, die 2017 mit ihren Film PIX den zweiten Platz belegte.

Der Wiesbaden-Special – Kurzfilm-Wettbewerb findet zum 14. Mal statt. Ausgewählt wurden elf Filme, darunter zahlreiche Premieren, die entweder von hier geborenen oder lebenden Regisseuren oder in Wiesbaden gedreht wurden. Der vom Publikum bestimmte Gewinner wird am 25. November preisgegeben.

In der Reihe „Made in Germany“ wird der Preis DAS BRETT zum dritten Mal von Insassen der JVA Wiesbaden vergeben. Insgesamt konkurrieren sechs Produktionen um den Gefangenen-Jurypreis, dotiert mit mindestens 1.000 EUR, gestiftet von „Die WERFT“.

In der exground-Gong-Show heißt das Motto wieder: je trashiger desto besser! Mitmachen darf jeder, der seinen Film rechtzeitig auf einem Datenträger abgibt. Der Gewinnerfilm erhält „Goldene exground-Gurke“ und 50 EUR Preisgeld. Die Gong-Show ist bereits am 3. November um 21 Uhr zu Gast bei FILMZ in der Kunsthalle Mainz.

Spielstätten 

Festival-App

Weitere Infos exground filmfest

Der 33. Jahrgang der Friedrich-Vogel-Preise feierte in Frankfurt: vier Preise für herausragenden Wirtschaftsjournalismus vergeben

v.l.n.r.: Thomas Tuma (Stiftungskuratorium, Handelsblatt), Prof. Olaf Jacobs (Hoferichter & Jacobs GmbH), Stefan Raue (Intendant Deutschlandradio), Silke Heinz (mdr Fernsehen), Birte Meier (ZDF), Valerie Lux (freie Journalistin), Angela Köckritz (ZEIT), Christian Esser und Astrid Randerath (ZDF), Henryk Hielscher und Mario Brück (Wirtschaftswoche) und Dr. Michael Moerchel (Stiftungsvorstand, freier Journalist).  Bild: Bert Bostelmann /Bildfolio Vogel-Stifung
v.l.n.r.: Thomas Tuma (Stiftungskuratorium, Handelsblatt), Prof. Olaf Jacobs (Hoferichter & Jacobs GmbH), Stefan Raue (Intendant Deutschlandradio), Silke Heinz (mdr Fernsehen), Birte Meier (ZDF), Valerie Lux (freie Journalistin), Angela Köckritz (ZEIT), Christian Esser und Astrid Randerath (ZDF), Henryk Hielscher und Mario Brück (Wirtschaftswoche) und Dr. Michael Moerchel (Stiftungsvorstand, freier Journalist). Bild: Bert Bostelmann /Bildfolio Vogel-Stifung

Essen/Frankfurt am Main – Die Friedrich und Isabel Vogel-Stiftung vergab am 06.11.2018 zum 33. Mal ihre Preise für ausgezeichneten Wirtschaftsjournalismus: Drei Auszeichnungen und ein Stipendium gingen an Journalisten und Journalistinnen aus Druckmedien und Fernsehen. Die feierliche Verleihung fand mit freundlicher Unterstützung der R+V Allgemeine Versicherung AG in der Niederlassung der DZ Bank AG in Frankfurt am Main statt. Stefan Raue, Intendant des Deutschlandradios, hielt die Festrede.

Drei mit 3.000 Euro dotierte Vogel-Preise 2018 gingen an:

Print- und TV Preis für Autorenteam der Wirtschaftswoche und der Frontal 21 Redaktion des ZDF

Für den Artikel „Kauft das jemand oder kann das weg?“ in der Wirtschaftswoche Ausgabe 24/2018 vom 08.06.2018 und die Ausstrahlung „Retouren für den Müll vom 12.06.2018 in Frontal 21, ZDF

“Es ist eine riesige, bislang unentdeckte Wert- und Rohstoffvernichtung im Gange, getrieben von tiefpreissüchtigen Konsumenten, retournierfreudigen Internetbestellern, sich selbst überholenden Produktherstellern.“ lautet die Kernbotschaft der Autoren Jacqueline Goebel, Henryk Hielscher und Mario Brück von der Wirtschaftswoche und Christian Esser, Birte Meier und Astrid Randerath von der Redaktion Frontal 21 des ZDF. Das Team macht auf das Problem Wegwerfgesellschaft aufmerksam, das mit zunehmendem Onlinehandel dringlicher wird. Sie beschreiben am Beispiel Amazon das Ausmaß der Vernichtung ungebrauchter Produkte und stellen die Frage, ob eine regulatorische Flankierung notwendig ist. Denn ressourcenschonendes Handeln ist vor dem Hintergrund des Klimawandels ein zentrales Thema für die weitere Entwicklung unserer Marktwirtschaft.
Juror: Heinrich Meyer, Herausgeber „Neue Ruhr Zeitung“
Laudatio: Dr. Michael Moerchel, Freier Journalist

TV-Preis für die dreiteilige Reportage/Annotation “Wer braucht den Osten?”, produziert von Hoferichter & Jacobs, ausgestrahlt im mdr Fernsehen.

Erstausstrahlungen: Teil 1 – Politik, Dienstag,29.05.2018, Teil 2 – Wirtschaft, 05.06.2018, Teil 3 – Gesellschaft, Dienstag, 12.06.2018.

Der Filmtitel ist eine Provokation, zumal die Antwort nicht so ohne weiteres klar ist: Wer braucht den Osten? Die dreiteilige Dokumentation von Ariane Riecker, Dirk Schneider und Produzent Olaf Jacobs umfasst jeweils 45 Minuten zum Themenkomplex Politik, dann Wirtschaft, dann Gesellschaft. Alle drei Folgen sind hervorragend gestaltet und umgesetzt, sie liefern aufschlussreiche Erkenntnisse über einige im Westen kaum bekannte Entwicklungen.Zu Wort kommen Wirtschaftsforscher, ehemalige Treuhand-Mitarbeiter, Sozialhelfer, Unternehmer, Angestellte und Arbeitslose. Alle drei Teile fügen sich zu einem umfassenden und nicht alltäglichen Bild des deutschen Ostens zusammen. Und dafür verleiht die Jury den Friedrich-Vogel-Preis 2018 in der Kategorie Fernsehen.

Juror und Laudatio: Reinhard Schlieker, Zweites Deutsches Fernsehen

Das mit 3.000 Euro dotierte Vogel-Stipendium im Jahr 2018 ging an Valerie Lux

Das Friedrich und Isabel Vogel-Recherchestipendium soll es der jungen Journalistin ermöglichen, einer nicht alltäglichen Idee nachzugehen und weitere Diskussionsbeiträge zur Wirtschaftlichkeit von Migration zu liefern. Die von Valerie Lux konzipierte vierteilige Reportagereihe wird die Situation an den Brennpunkten der Grenzen zwischen Frankreich, Großbritannien, Irland, den Niederlanden und Estland untersuchen. Die ersten drei Teile der Reportage sind inzwischen veröffentlicht worden, u.a. hat Valerie Lux ein Expertengespräch mit Deutschlandradio Kultur dazu geführt.

Der vierte Teil soll sie (per Fahrrad!) nach Estland führen unter dem Arbeitstitel „Datenschutz oder Datenklau?” – Estland unter digitaler Spannung.“

Juror und Laudatio: Dr. Michael Moerchel, Freier Journalist

Die Friedrich und Isabel Vogel Stiftung dankt der R+V Allgemeine Versicherung AG für die freundliche Unterstützung bei der Verleihung der Vogel-Preise 2018.

Über die Vergabe der Vogel-Preise entschieden 2018 die folgenden Juroren: Michael Boll (Verleger des Solinger Tageblatts), Heinrich Meyer (Herausgeber Neue Ruhr Zeitung), Dr. Michael Moerchel (freier Journalist), Peter Brors und Thomas Tuma (stv. Chefredakteure Handelsblatt), Dr. Ulrich Kater (Chefvolkswirt der DekaBank) und Reinhard Schlieker (Wirtschaftsredakteur ZDF).

Leitfigur für Dr. Friedrich Vogel und seine Frau Isabel war Ludwig Erhard, dessen Idee der sozialen Marktwirtschaft der Handelsblattgründer und Journalist mit seinen Publikationen unterstützte. Darin sah er seinen Beitrag zum Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten deutschen Wirtschaft. Seine Ideale leben in der 1984 gegründeten Vogel-Stiftung weiter, die jährlich Wirtschaftsjournalisten für ihre beispielhaften Arbeiten auszeichnet.

Die Bewerbungen für den Vogel-Preis 2019 können ab 01.03.2019 wieder eingereicht werden. Bewerbungsschluss ist der 15.07.2019. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.vogelstiftung.de

(Matthias Dezes /Vogelstiftung)

Am 11.11. um 11.11 Uhr wird in Mainz wieder das Närrische Grundgesetz verkündet

„Der 11.11. ist nicht der Anfang der Fastnachtskampagne, an diesem Tag wollen wir lediglich der Narrenzahl Elf huldigen.“ MCV-Präsident Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban. Gefeiert wird rund um den Fastnachtsbrunnen am Schillerplatz. Archivbild: © Foto: Diether v. Goddenthow
„Der 11.11. ist nicht der Anfang der Fastnachtskampagne, an diesem Tag wollen wir lediglich der Narrenzahl Elf huldigen.“ MCV-Präsident Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban. Gefeiert wird rund um den Fastnachtsbrunnen am Schillerplatz. Archivbild: © Foto: Diether v. Goddenthow

Der fastnachtliche Count-down läuft: Am 11.11. um 11 Uhr 11 ist es wieder soweit: Dann findet sich das Meenzer Narrenvolk mit Kind und Kegel in närrischer Kluft wieder auf dem Schillerplatz ein, um vom Balkon des Osteiner Hofs endlich das Närrische Grundgesetz zu vernehmen und so angeturnt, bis zum frühen Abend feuchtfröhlich bei einem Nonstop-Topp-Bühnenprogramm rund um den Fastnachtsbrunnen am Schillerplatz zu feiern. Sie wollen damit der  Narrenzahl Elf zu huldigen.

„Nach getaner Narretei werden die närrischen Fahnen erstmal wieder eingepackt und die vierfarbbunte Narrenschar verabschiedet sich in die winterliche Adventszeit, bis dann am 1. Januar 2019 mit dem Neujahrsumzug der Mainzer Garden die Kampagne so richtig losgehen wird“, so MCV-Präsident Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban beim heutigen Pressegespräch im MCV-Haus. Er und die Vorstandsmitglieder Michael Bonewitz (MCV-Pressesprecher), sowie Markus Perabo (MCV-Zugmarschall) und Walter Born (Sprecher des Plakettenausschusses) stellten gemeinsam mit Thomas Neger, dem Verantwortlichen des Bühnenprogramms, den Ablauf am 11.11.2018 vor:

(v.l.n.r.): MCV-Präsident Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban,  Michael Bonewitz (MCV-Pressesprecher), sowie Markus Perabo (MCV-Zugmarschall). Foto: Agentur Bonewitz
(v.l.n.r.): MCV-Präsident Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, Michael Bonewitz (MCV-Pressesprecher), sowie Markus Perabo (MCV-Zugmarschall). Foto: Agentur Bonewitz

Bereits ab 10.00 Uhr werden viele Narren zum Schillerplatz strömen und dort gemeinsam nach dem Soundcheck mit Thomas Neger und der Lisa Bund die Stimmung langsam auf Betriebstemperatur bringen, während die Schwellköpp weithin sichtbar einen Sternmarsch vor der MCV-Bühne vollführen.

Wenn dann schließlich auch die Fahnen am Fastnachtsbrunnen gehisst sind, wird MCVPräsident Reinhard Urban die Gäste samt Publikum begrüßen und dem neuen GCVPräsidenten, Martin Krawietz, und dem Programmchef des GCV, Thomas Becker, das Mikrofon überreichen. Der GCV feiert in der kommenden Kampagne 125-jähriges Jubiläum und wird in diesem Jahr das Närrische Grundgesetz verlesen. Auch Oberbürgermeister Michael Ebling, bekennender Fastnachter und selbst jahrelang als Protokoller aktiv, wird die Narrenschar auf das besondere Ereignis einstimmen, bevor ein kunterbuntes Bühnenprogramm das närrische Publikum zum Mittanzen und Mitsingen animieren wird.
Angeleitet von Thomas Neger und Lisa Bund, die die Moderation von der MCV-Bühne (präsentiert von Radio Rockland) aus dirigieren, werden zahlreiche Stimmungssänger und Fastnachtsgruppen bis in die Abendstunden aufspielen und für beste Stimmung sorgen, darunter unter anderem die Mainzer Hofsänger, die Spaßmacher Company, Pizzabäcker Ciro Visone, Pit Rösch, die Meenzer Zippelkappe und natürlich auch Thomas Neger und Die HUMBAs.

Mainzer Zugplakettchen. In diesem Jahr die drei Gardisten Füsilier-, Ranzen- und Prinzengarde, gezeichnet von Michael Apitz. © Foto: Diether v. Goddenthow
Mainzer Zugplakettchen. In diesem Jahr die drei Gardisten Füsilier-, Ranzen- und Prinzengarde, gezeichnet von Michael Apitz. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die neue Saison 2019 steht unter dem Kampagnen-Motto „Der Gardisten bunte Pracht erfreut ganz Meenz an Fassenacht“. Passend hierzu hat der Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V. (MCV) mit Unterstützung der Mainzer Volksbank die Zugplakettchen ausgewählt: In diesem Jahr gibt es ein wunderbares Set von gleich drei originell gestalteten Mini-Gardisten nach Zeichnungen des bekannten Rheingauer Künstlers  Michael Apitz: Je ein Füsilier-, Ranzen- und Prinzen-Gardist. Der Verkauf dieser Zugplaketten, im Set oder einzeln, kosten 4,50 Euro pro Gardist. Am besten nimmt man gleich das ganze Set, denn der gesamte Erlös fliest in die Finanzierung des Rosenmontagszugs. „Das Zugplakettchen ist nicht nur ein schönes Sammelobjekt“, erklärt MCV-Präsident Reinhard Urban, „vielmehr ist es für jeden Narren, der am Zug teilnimmt sozusagen das Eintrittsgeld für den Rosenmontag“.

Wie bereits im vergangenen Jahr appellieren die Veranstalter an alle Meenzer Narren, bitte kein Glas auf den Schillerplatz mitzubringen, um Schnittverletzungen vorzubeugen und den Scherbenhaufen möglichst klein zu halten. Ebenso wird gebeten, möglichst auf große Taschen und Rucksäcke  zu verzichten. Diese Maßnahmen gehören zum Sicherheitskonzept, welches sich schon im letzten Jahr bestens bewährt hat.

Univ.-Prof. Dr. Alexandra Busch ist neue Generaldirektorin des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM)

Mit einer Feierstunde, zu der das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sowie das RGZM gemeinsam eingeladen hatten, wurde am 3. November 2018 im Museum für Antike Schiffahrt  Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch offiziell die Leitung des Leibniz-Forschungsinstituts und - museums für Archäologie übertragen. Bild (v.l.n.r.): Univ.-Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf, Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch, frisch gekürte Generaldirektorin des RGZM, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg Universität Mainz sowie Marianne Grosse, Kultur- und Baudezernentin der Landeshauptstadt Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow
Mit einer Feierstunde, zu der das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sowie das RGZM gemeinsam eingeladen hatten, wurde am 3. November 2018 im Museum für Antike Schiffahrt Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch offiziell die Leitung des Leibniz-Forschungsinstituts und – museums für Archäologie übertragen. Bild (v.l.n.r.): Univ.-Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf, Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch, frisch gekürte Generaldirektorin des RGZM, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg Universität Mainz sowie Marianne Grosse, Kultur- und Baudezernentin der Landeshauptstadt Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mainz. Im  Anschluss an den bunten Familiennachmittag  im Museum für Antike Schiffahrt  wurde gestern Abend im Rahmen einer Feierstunde Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch in Beisein zahlreicher prominenter Gäste und Grußwort-Redner offiziell die Leitung des Leibniz-Forschungsinstituts und – museums für Archäologie übertragen. Schon seit 2014 setzt  sie sich als Forschungsdirektorin am RGZM dafür ein, dass 1852 gegründete Haus mit neuen Formaten in Forschung und Vermittlung voran zu bringen.

Begrüßt hatte die gut 250 Gäste Prof. Dr. Markus Egg, Direktor für Werkstätten und Labore sowie Leiter des Kompetenzbereichs Vorgeschichte.  Bei seinem anschließenden Grußwort zeigte sich Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf hocherfreut, mit Frau Busch eine kompetente Wissenschaftlerin gewonnen zu haben, „die zugleich aus ihrer bisherigen Tätigkeit als Direktorin am RGZM über detaillierte Kenntnisse dieses einzigartigen Forschungsmuseums verfügt. Frau Busch übernimmt mit der Leitung des zweitgrößten archäologischen Forschungsinstituts in Deutschland zugleich die verantwortungsvolle Aufgabe, das Institut auf den Umzug in das neue Hauptgebäude vorzubereiten und damit eine neue Ära in der langen Geschichte des RGZM einzuleiten. Das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur wird das Institut weiterhin mit aller Kraft auf diesem Wege begleiten und unterstützen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“

Auch Kulturdezernentin Marianne Grosse, Universitätspräsident Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch und Leibniz-Präsident Univ.-Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner freuten sich in anschließenden Grußworten über die gute  Wahl von Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch zur neuen Generaldirektorin und sagten ihr weiterhin eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu. Sie wünschten der ersten Frau in der Ahnenreihe der bisherigen Generaldirektoren in der 166-jährigen Geschichte des RGZM die Balance zwischen „Herz und Härte“ und das „Quäntchen Glück, das ein jeder brauche, der so ein verantwortungsvolles, großes Amt“ übernehme.

Impression aus dem Museum für Antike Schiffahrt bei der Feierstunde anlässlich der Amtsübergabe an Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression aus dem Museum für Antike Schiffahrt bei der Feierstunde anlässlich der Amtsübergabe an Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch.. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die in Neuss gebürtige Wissenschaftlerin,   die, von den schönen Bildern  der Lektüre von „Götter, Gräber und Gelehrte“ von C.W. Ceram inspiriert, bereits als Fünfjährige ihr Faible für die Archäologie entdeckte,  dankte den zahlreichen Grußwort-Rednern für ihre herzlichen Worte , ihren Eltern für ihre jahrelange Geduld und Unterstützung und insbesondere ihren bisherigen Wegbegleitern und Kollegen, ohne die sie es nicht bis hierin geschafft hätte:„Der heutige Tag ist für mich der wichtigste Tag in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn. Ich freue mich darauf, ein für die Archäologie so wichtiges Haus zu übernehmen und gemeinsam mit meinen kompetenten Kolleginnen und Kollegen die uns bevorstehenden vielfältigen Herausforderungen zu meistern“, sagte die neue Generaldirektorin, die sich schon vorher maßgeblich an der strategischen Neuausrichtung des RGZM beteiligt hatte. Eine der größten momentanen Herausforderung sei der Einzug in den Neubau bis 2020, mit Einrichtung der Werkstätten, des Forschungsbereichs und dem Aufbau der neuen Dauerausstellung: „Mit den großzügigen neuen Flächen für Dauer- und Sonderausstellungen sowie Räumlichkeiten für Bildung und Vermittlung bietet der Neubau dem RGZM die einmalige Chance, sein neues Gesamtkonzept einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und sich damit national wie auch international neu zu positionieren.“ Der Neubau bedeute für sie aber nicht nur einen Quantensprung für die museale Präsentation am Mainzer Standort, sondern auch für die Forschung und die Forschungsinfrastruktur: „Wir erhalten dringend nötige Räumlichkeiten für Forschung, Lehre und die Umsetzung von Drittmittelprojekten, Raum für insgesamt 80 Leseplätze in unserer Bibliothek, die als eine der umfangreichsten Spezialbibliotheken für die archäologischen Wissenschaften und ihre Nachbardisziplinen nun auch zum internationalen Studienzentrum weiterentwickelt werden kann. Hinzu kommen Tagungsräume für den wissenschaftlichen Austausch und Veranstaltungen mit der Öffentlichkeit, zeitgemäß ausgestattete Labore und Werkstätten für Restaurierung und Konservierung sowie naturwissenschaftliche Archäologie und nicht zuletzt klimatisierte Magazine für unsere Sammlungen und Archive und deren Studium“, so die neue Generaldirektorin.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Zur Person

Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch, Generaldirektorin des RGZM. © Foto: Diether v. Goddenthow
Univ.-Prof.
Dr. Alexandra W. Busch, Generaldirektorin des RGZM. © Foto: Diether v. Goddenthow

Alexandra W. Busch studierte Archäologie der römischen Provinzen, Alte Geschichte sowie Ur- und Frühgeschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt und der Universität zu Köln, wo sie 2004 promovierte. Bevor sie 2014 ans RGZM kam, leitete sie die Fotothek der größten Auslandsabteilung des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom. Zuvor arbeitete sie zunächst als Volontärin, dann als wissenschaftliche Referentin am LVR Archäologischen Park Xanten an der Konzeption und Realisierung des LVR-Römermuseums. Neben langjährigen Feldforschungen in Italien leitet Busch derzeit ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Leibniz-Förderlinie Kooperative Exzellenz, das Forschungsinstitute aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet miteinander vernetzt und danach fragt, was Menschen widerstandsfähig macht. Sie ist außerdem maßgeblich an einem 2017 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligten Projekt beteiligt, in dessen Rahmen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des RGZM und des i3mainz der Hochschule Mainz mit der 3D-Digitalisierung und automatisierten Analyse einer Objektgattung aus den Sammlungen des RGZM befasst.

(RGZM)

Eva Menasse kuratiert die Wiesbadener Literaturtage 2019

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse ist Gastgeberin der 21. Wiesbadener Literaturtage, die vom 15. bis zum 21. September 2019 stattfinden.

Kulturdezernent Axel Imholz freut sich über die Zusammenarbeit mit der vielfach ausgezeichneten und facettenreichen Erzählerin: „Eva Menasse ist eine Autorin, die sich einmischt und Stellung bezieht. Ihr besonderes Augenmerk gilt der öffentlichen Rolle als Schriftstellerin ganz im Sinne des Titels einer ihrer Essaysammlungen ‚Lieber aufgeregt als abgeklärt“, erläutert Imholz. In einer Zeit der zunehmenden gesellschaftlichen Spannungen seien solch engagierte Stimmen unverzichtbar.

Auf die Zusammenarbeit ist auch Susanne Lewalter, die Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine, gespannt: „Ich denke, dass Eva Menasse zu den interessantesten kritischen Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur gehört.“ Die Autorin sei in vielen Gattungen zu Hause: Ob Roman, Reportage, Essay, Erzählung oder Kinderbuch, sie mache häufig das Erinnern zum Ausgangspunkt des Erzählens.

Seit 1986 veranstaltet das Wiesbadener Kulturamt unter der Federführung des Literaturhauses die traditionsreichen „Wiesbadener Literaturtage“ als spartenübergreifendes Festival. Jeweils eine Autorin oder ein Autor gestaltet ein künstlerisches Programm, zu dem Lesungen ebenso wie Filme, Konzerte, Diskussionen, Performances oder Ausstellungen gehören können.

Eva Menasse wurde 1970 in Wien geboren und ist in einer katholisch-jüdischen Familie aufgewachsen. Nach dem Studium der Germanistik und Geschichte arbeitete sie als Journalistin, unter anderem für das Feuilleton der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Ihre erste eigenständige Buchveröffentlichung „Der Holocaust vor Gericht“ erschien 2000, ihr erster Roman „Vienna“ 2005. Es folgten die Erzählungssammlungen „Lässliche Todsünden“ und „Tiere für Fortgeschrittene“ sowie der Roman „Quasikristalle“, die unter anderem ins Englische, Französische, Italienische, Niederländische und Hebräische übersetzt wurden. Eva Menasse erhielt zahlreiche Preise, unter anderem den Heinrich-Böll-Preis, das Villa-Massimo-Stipendium der Deutschen Akademie in Rom und den Österreichischen Buchpreis. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Publizistin in Berlin.

»Wie die Europäer weiß geworden sind – zur Entstehung unserer Hautfarbe« Vortrag im Landesmuseum Darmstadt

Hauptfarben nach geografischen Breiten, von Nina Jablonski © Foto: HLMD
Hauptfarben nach geografischen Breiten, von Nina Jablonski © Foto: HLMD

Am Dienstag, dem 27. November 2018, 18.00 Uhr, lädt der Naturwissenschaftliche Verein Darmstadt zum Vortrag »Wie die Europäer weiß geworden sind – zur Entstehung unserer Hautfarbe« mit Dr. Michael Wuttke ein.

Schwarze und weiße Haut entstanden während der Evolution des Menschen als Anpassung an viel oder wenig Sonne. Dass dunkelhäutige Menschengruppen in Äquatornähe leben und hellhäutige in höheren Breiten, führen Anthropologen seit langem auf die Sonnenstrahlung zurück. Meist nahm man bislang an, stark pigmentierte Haut sei zum Schutz vor Hautkrebs entstanden.

Vor allem Forscher um die amerikanische Professorin Nina Jablonski haben seit den 1990-er Jahren eine andere Erklärung gefunden. Vieles deutet darauf hin, dass der Grad der Pigmentierung wesentlich auf einer in der menschlichen Evolution immer wieder austarierten Balance zweier Vitamine beruht – der Folsäure und dem Vitamin D. Das eine wird durch UV-Strahlung zerstört, das andere aufgebaut. Beide sind wichtig, um Kinder zu zeugen und gesund zur Welt zu bringen.

Der Vortrag verfolgt die Entwicklung des Menschen und seiner Pigmentierung seit der Trennung der Abstammungslinien Mensch / Schimpanse und zeigt auf, dass die Pigmentierung stets ein Balanceakt war zwischen den Vitaminen, die durch UV-Strahlung zerstört oder erzeugt werden. Dies zeigen auch moderne Vitaminmangel-Krankheiten aufgrund der heutigen Mobilität.

Der Referent war bei der „Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz“ als Oberkonservator im Referat Erdgeschichte tätig und arbeitet seit seiner Pensionierung ehrenamtlich im Senckenberg-Institut Frankfurt in der Abteilung „Messel Research and Mammalogy“.

Der Vortrag ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt

Gute Kunst für jeden Geldbeutel – Neue Frankfurter Kunstmesse discovery art fair vom 2. bis 4.Nov.2018

Die Discovery Art Fair präsentiert vom 2. bis 4. 11.2018 erstmals ein breites Spektrum aufstrebender zeitgenössischer Kunst in der Finanzmetropole Frankfurt am Main.© Foto: Diether v. Goddenthow
Die Discovery Art Fair präsentiert vom 2. bis 4. 11.2018 erstmals ein breites Spektrum aufstrebender zeitgenössischer Kunst in der Finanzmetropole Frankfurt am Main.© Foto: Diether v. Goddenthow

Gestern eröffneten Kunstminister Boris Rhein und Messedirektor Jörgen Golz gemeinsam mit den Messekuratoren Dr. Peter Funken und Stefan Maria Rother Frankfurts neue Kunstmesse „discovery art fair“ für zeitgenössische Kunst. Die neue Kunstmesse positioniere sich als innovative Verkaufsplattform für frische, aktuelle Kunst, so Golz. Es sei eine Entdeckermesse, die eine sorgfältig kuratierte Auswahl aufstrebender Galerien, Projekträum und Einzelkünstler unter einem Messedach offeriere.

v.l.n.r. Dr. Peter Funken, Kurator, Kunstminister und Kulturminister Boris Rhein und Messedirektor Jörgen Golz  posieren bei der Eröffnung der neuen Frankfurter Kunstmesse discovery art fair beim Presserundgang an der anstößigen Statue des nackten Mao von Gao Brothers.© Foto: Diether v. Goddenthow
v.l.n.r. Dr. Peter Funken, Kurator, Kunstminister und Kulturminister Boris Rhein und Messedirektor Jörgen Golz posieren bei der Eröffnung der neuen Frankfurter Kunstmesse discovery art fair beim Presserundgang an der anstößigen Statue des nackten Mao von Gao Brothers.© Foto: Diether v. Goddenthow

Mit der neuen Kunstmesse hat die Bankenmetropole Frankfurt nun wieder eine Messe für zeitgenössische Kunst. „In einer Region mit großem Kunstinteresse möchte die ‚Discovery Art Fair‘ nun einen neuen Impuls setzen und auch Menschen ansprechen, die bisher wenig kunstaffin waren. Ein wichtiger Ansatz, denn Kunst muss keinesfalls elitär und exklusiv sein, sondern soll uns alle bereichern.“, sagte Kunst- und Kulturminister Boris Rhein und wünschte der Messe guten Erfolg.

75 Aussteller aus 14 Ländern zeigen ein breites Angebot von  Malerei, Zeichnung und Druckgrafik über Skulptur und Installation bis zur Fotografie und Urban Art..© Foto: Diether v. Goddenthow
75 Aussteller aus 14 Ländern zeigen ein breites Angebot von Malerei, Zeichnung und Druckgrafik über Skulptur und Installation bis zur Fotografie und Urban Art..© Foto: Diether v. Goddenthow

Zur Premiere der Discovery Art Faie im Formun der Messe Frankfurt präsentieren die Veranstalter 75 Aussteller aus 14 Ländern. Messebesucher erwartet noch bis zum 4. November 2018 ein spannendes Kunsterlebnis und nicht zuletzt eine geeignete Chance, viel Neues aus praktisch allen Bereichen künstlerischen Schaffens zu erwerben: von Malerei, Zeichnung und Druckgrafik über Skulptur und Installation bis zu Fotografie und Urban Art. Der Reiz dabei ist, dass für praktisch jeden Geldbeutel Werke angeboten werden, von dem Künstlerfoto, etwa der „Denker-Ameise“ für 100 Euro bis hin zur skurrilen frechen Großplastik „Maos Witwe“ zu 70 000 Euro. Dazwischen ist alles möglich, und auch, neben dem Erwerb über Galerien, direkt von teilnehmenden Künstlern Werke erwerben zu können.

Frankfurts renommierte Galeristin Barbara von Stechow begrüßt Minister  Boris Rhein auf ihrem Stand. © Foto: Diether v. Goddenthow
Frankfurts renommierte Galeristin Barbara von Stechow begrüßt Minister Boris Rhein auf ihrem Stand. © Foto: Diether v. Goddenthow

Natürlich rümpften manche etablierte Frankfurter Galeriekollegen ein wenig die Nase, wenn sie hörten, dass wir uns mit unserer Galerie an der Veranstaltung beteiligen. Aber sie fände das etwas arrogant, da hier gute Kunst gezeigt werde und wir keinerlei Probleme damit hätten, mit unserer Teilnahme auch Nachwuchstalente zu fördern, erklärt die renommierte Frankfurter Galeristin Barbara von Stechow. Ihre auf Malerei und Skulptur focussierte Galerie präsentiert in ihrem Messeprogramm Gemälde des in Bulgarien geborenen und an der Frankfurter Städelschule studierten Malers Angel Peychinov sowie Skulpturen des Künstlers Christof Paul.

Christine Rother-Ulrich  im Gespräch mit Kurator Dr. Dr. Peter Funken  und Minister Boris Rhein. © Foto: Diether v. Goddenthow
Christine Rother-Ulrich im Gespräch mit Kurator Dr. Dr. Peter Funken und Minister Boris Rhein. © Foto: Diether v. Goddenthow

Christine Rother-Ulrich von der renommierten Wiesbadener Galerie Rother Winter sieht das ähnlich wie ihre Kollegin von Stechow. Wir haben uns spontan entschieden dabei zu sein, es gelte ja auch jüngere Menschen an Kunst heranzuführen, und hierfür böte eben diese Kunst-Messe auch einen geeigneten Rahmen und Überblick. Die Wiesbadener Galerie Rother Winter vertritt sowohl etablierte als auch jüngere professionelle Künstler, die sich durch kreative und nachhaltige Kunst auszeichnen und deren Werke somit sowohl Werterhalt als auch zukünftigen Wertzuwachs versprechen. Highlights im Messeprogramm sind unter anderen Werke von Michael Burges, deren Farbkompositionen sich besonders durch Brillanz und Haptik auszeichnen, sowie ausdrucksstarke Werke der Künstlerin Renata Tumarova.

Der Berliner Künstler und Designer Peer Kriesel liefert und mal auch im Haus seiner Auftraggeber. © Foto: Diether v. Goddenthow
Der Berliner Künstler und Designer Peer Kriesel liefert und mal auch im Haus seiner Auftraggeber. © Foto: Diether v. Goddenthow

Für den ohne Galerie ausstellenden Künstler Peer Kriesel sind typische Arbeiten seine „Fratzen“, Wimmelbilder und Übermalungen. Als einen besonderen Gag bietet der Künstler an, für Direktübermalungen zum Auftraggeber nach Hause zu kommen. Seine sich abseilende Figur in einer Auflage von maximal fünf Exemplaren, lieferte er neulich persönlich in München aus und malte die, das reale Seil fortsetzenden geometrischen verschnörkelnden Linien direkt auf die Wand der Hängung.

Die Karlsruher Künstlerlin Franziska Schemel hier mit einem Frankfurter U-Bahntreppenmotiv. Die Fotografie hat sie mit Aquarell auf Büttenpapier perspektivisch erweitert. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Karlsruher Künstlerlin Franziska Schemel hier mit einem Frankfurter U-Bahntreppenmotiv. Die Fotografie hat sie mit Aquarell auf Büttenpapier perspektivisch erweitert. © Foto: Diether v. Goddenthow

Franziska Schemel, ausgestellt von der renommierten Karlsruher Galerie Knecht und Burster arbeitet, wie übrigens einige Künstler auf der Messe, mit dem künstlerischen Mittel der Fläche und dem flächenbezogenen Relief. Ihre hier gezeigten, zumeist Ausblicke in die Ferne darstellenden Motive, kreiert sie mit verschiedenen Materialien und Farbigkeiten, wobei das Licht, wegweisend oder „mental erhellend“, in seinen vielfältigen Facetten   eine zentrale Rolle spielt. Je nach Wahrnehmung und Interpretation sind es Situationen, die „den“ verlassenen oder in die Welt geworfenen Menschen von hinten an ganz banalen Orten im Alltag wie  U-Bahnstationen, Straßen, Häuserschluchten  zeigt.

Jeder hier präsentierte und selbst ausstellende Künstler zeigt Hochwertiges, und man brauchte eigentlich eine ganze Woche, um all die Vielfalt, die großen und auch mitunter kleinen Werke in ihrer ganzen Tiefe und Sinnlichkeit zu entdecken und um den Künstlern gerecht zu werden.

Discovery-art-fair Frankfurt - Messeimpression. © Foto: Diether v. Goddenthow
Discovery-art-fair Frankfurt – Messeimpression. © Foto: Diether v. Goddenthow

Klar! Kunst ist, einmal von  Zwecken zur reinen Geldanlage abgesehen,  Geschmacksache: Aber sollte Kunst  schon deswegen weniger wert geschätzt werden, wenn das  „Messe-Framing“ mal etwas weniger elitär und gefälliger daher kommt als bei den großen Veranstaltungen a lá Art Basel oder Art Cologne?

(Diether v. Goddenthow/ Rhein-Main.Eurokunst)

Alle Galerien und selbständig ausstellende Künstler alphabetisch auf einen Blick

discovery art fair
2. – 4. November 2018
Forum Messe Frankfurt,
Ludwig-Erhard-Anlage 1,
60327 Frankfurt am Main

Internationaler Hochhaus Preis 2018: Bürohochhaus ‚Torre Reforma‘ in Mexiko-Stadt auf dem ersten Platz

Dr. Ina Hartwig, die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, begrüßt die 800 Gäste zur feierlichen Verleihung des Hochhauspreises 2018 in der Frankfurter Paulskirche. © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Ina Hartwig, die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, begrüßt die 800 Gäste zur feierlichen Verleihung des Hochhauspreises 2018 in der Frankfurter Paulskirche. © Foto: Diether v. Goddenthow

Der Büroturm ‘Torre Reforma‘ in Mexiko-Stadt von L. Benjamín Romano gewinnt den mit 50.000 Euro dotierten Wettbewerb um das weltweit innovativste Hochhaus, welches 2016 fertig gestellt wurde. Der Architekt L. Benjamín Romano nahm die Preisstatuette und das Preisgeld im Rahmen des Festaktes in der Frankfurter Paulskirche entgegen. Den Preis überreichten Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main, Dr. Matthias Danne, Finanz- und Immobilienvorstand der DekaBank und Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM).

v.l.n.r. L. Benjamín Romano, Preisträger, Dr. Ina Hartwig, die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM), Kai-Uwe Bergmann, Laudator, Architekt und Partner bei BIG New York, Preisträger des Hochhauspreises 2016, und Dr. Matthias Danne, Miglied des Vorstands der Deka Bank. © Foto: Diether v. Goddenthow
v.l.n.r. L. Benjamín Romano, Preisträger, Dr. Ina Hartwig, die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM), Kai-Uwe Bergmann, Laudator, Architekt und Partner bei BIG New York, Preisträger des Hochhauspreises 2016, und Dr. Matthias Danne, Miglied des Vorstands der Deka Bank. © Foto: Diether v. Goddenthow

Während der Preisverleihung wurden auch die übrigen vier Finalisten geehrt:

  • MahaNakhon (Bangkok/Thailand) von Büro Ole Scheeren,
    Bangkok/Thailand und OMA Office for Metropolitan Architecture,
    Peking/China
  • Beirut Terraces (Beirut/Libanon) von Herzog & de Meuron, Basel/Schweiz
  • Chaoyang Park Plaza (Peking/China) von MAD Architects, Peking/China
  • Oasia Hotel Downtown (Singapur) von WOHA, Singapur

Aus über 1.000 Hochhäusern, die innerhalb der letzten zwei Jahre weltweit fertiggestellt wurden, hatte das Deutsche Architekturmuseum (DAM) 36 herausragende Gebäude aus 15 Ländern nominiert. Eine internationale Expertenjury aus Architekten, Tragwerksplanern und Immobilienspezialisten unter der Leitung von Kai-Uwe Bergmann, Partner des IHP 2016 Gewinners BIG – Bjarke Ingels Group, wählte daraus fünf Finalisten, von denen schließlich das Bürohochhaus ‚Torre Reforma‘ in Mexiko Stadt einstimmig zum Sieger erklärt wurde.

Entgegen dem weltweit andauernden Trend hin zum Wohnturm sowie zu immer größeren mischgenutzten Projekten in Asien ist der diesjährige Preisträger größtenteils ein Bürogebäude mit zusätzlichem Restaurant und Fitnesscenter.
Dabei ist allerdings nur die Art der Nutzung konventionell. Die in Mexiko-Stadt herrschende Erdbebenproblematik erfordert ein kluges Tragwerkskonzept, das dem 246 Meter hohen Büroturm sein signifikantes Erscheinungsbild verleiht.

Hochhauspreis-Sieger 2018 Benjamín Romano lebt und arbeitet als Architekt in Mexiko-Stadt und ist Gründer des Architekturbüros LBR&A. © Foto: Diether v. Goddenthow
Hochhauspreis-Sieger 2018 Benjamín Romano lebt und arbeitet als Architekt in Mexiko-Stadt und ist Gründer
des Architekturbüros LBR&A. © Foto: Diether v. Goddenthow

Seinen Stresstest bestand der Torre refoma jedoch unfreiwillig bereits im September 2017 beim schweren Erdbeben direkt unter Mexiko-City mit 7.1 auf der Richterskala. Das läge an der wirbelspezifischen Bauweise, erläuterte der strahlende Sieger-Architekt L. Benjamín Romano, der zur Preisverleihung mit der ganzen Familie angereist war. Während des Erdbebens habe er das Gebäude betrachtet, und erlebt, dass es anmutig, unter einem guten Rhythmus schwang. Man müsse wissen, dass Gebäude  gute und schlechte Schwingungen haben könnten, und der Torre bewegte sich sehr manierlich.

Auf 246 Meter Höhe schwingen sich die 57 Etagen des Torre reforma empor, 14 davon mit einem eigenen vertikalen Binnenraum und einer spektakulären Aussichtsplattform, dem Auditorium mit Blick auf die City. Mit zwei massiven Wänden und einer leichten, dritten Seite führe der Torre Reforma die Bauweise der Azteken kreativ fort. Der Turm, mit 87 000 Quadratmetern überbauter Bruttofläche für Büros und Geschäfte ist zu 85 Prozent ausgelastet. 4500 Menschen arbeiten dort, und ein besonderer Clou in der dreijährigen Bauphase war, eine historische neogotische Villa von 1929, die dem Turmbau im Wege stand, zunächst mit einer Art riesigem unterfütterten Tablett zur Seite zu verschieben und die Villa später, restauriert zudem, in der Eingangsebene des Torre reforma zu integrieren. Unter der historischen Villa im Komplex befindet sich eine öffentlich zugängliche Food Lounge. Der Torre torre forma liegt an einer der bedeutendsten Boulevards Mexikos, der Paseo de la Reforma, einst als Champs-Élysées Mexikos vorgesehen. Sie gab dem Turm einen Namen.

Torre Reforma ©  DAM
Torre Reforma © DAM

„Dieser Preis bedeutet mir besonders viel, weil er von meinen Fachkollegen kommt – Architekten, Ingenieure und Immobilienentwickler – die nicht nur das Gebäude an sich schätzen, sondern die inhärenten finanziellen, ingenieurstechnischen, umweltbedingten und normativen Herausforderungen. Ich glaube, die beste Architektur ist die, die Antworten auf diese Herausforderungen findet. Die Architektur, die sich aus Anforderungen, Kontext und Realität ergibt und nicht nur aus der Vorstellungskraft oder dem ästhetischen Empfinden eines Einzelnen.“,  sagte der Preisträger in seiner Dankesrede.

Mit dem Turm wollte L. Benjamín Romano vor allem auch den Mexikanern Stolz zurückgeben, das klinge zwar ein wenig albern, aber die anderen Hochhäuser seien zumeist von US-Architekten oder Europäern entworfen Worden. Dieser hier sei ein mexikanischer Turm, entworfen von einem mexikanischen Architekten. Aus dem Turm sprächen mexikanische Wurzeln, und er sähe auch mexikanisch aus, was ihm gefiele. Er habe so ein Gefühl von Mexikanität geschaffen, so der Architekt.

Ein nicht minder spannender Aspekt ist der ungewöhnliche Weg der Projektfinanzierung. Die Investorengruppe Fondo Hexa, S.A. de C.V. betrachtet ihre Projekte als langfristige Kapitalanlage und setzt deswegen auf eine besonders sorgfältige Planung, hochwertige Materialien und perfekte Details. So beeinflusst dieser vorausschauende wirtschaftliche Ansatz auch den architektonischen Entwurf positiv und könnte auch über Mexiko hinaus als Blaupause für erfolgreiche Projekte dienen. Torre Reforma von L. Benjamín Romano bringt Mexikos Hauptstadt damit auf die Weltkarte wegweisender Hochhausarchitektur.

Dr. Ina Hartwig, die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main. © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Ina Hartwig, die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main. © Foto: Diether v. Goddenthow

Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, unterstrich, bei Eröffnung des Festaktes, dass der „Torre Reforma mit seiner außergewöhnlich klaren, fast skulpturalen Architektur, und seinem dreieckigen Grundriss besteche. „Die futuristische Fassade gibt den Blick auf einen der größten Stadtparks der Welt frei. Sein sensibles und intuitives Design reagiert in beeindruckender Art und Weise auf die lokalen topographischen Herausforderungen. Der neue Bau verkörpert nicht nur die fortschreitende Entwicklung Mexikos, sondern integriert behutsam ein denkmalgeschütztes Gebäude des historischen Stadtbezirks. Optisch überzeugend und umweltfreundlich, ist dieses Projekt ein mehr als verdienter Gewinner des Internationalen Hochhaus Preises 2018 und zeigt, dass Mexiko im internationalen Vergleich zukunftsweisende architektonische Lösungen bereithält.“

Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM),© Foto: Diether v. Goddenthow
Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM),© Foto: Diether v. Goddenthow

Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM), führte durch den Abend und hob unter anderem hervor, dass „Benjamín Romano beweise, „dass ein einziger Architekt die Baustandards auf seinem Gebiet und in seiner Stadt neu definieren kann.“ „Zuerst hat er Investoren gewonnen, die das Grundstück erworben haben, den Entwurf entwickelt, eine massive Konstruktion fernab aller üblichen Vorhangfassaden erdacht und seine Statiker davon überzeugt, seiner Idee zu folgen. Und dann hat er es gebaut. Wir sind erstaunt, dass eine solch ganzheitliche Herangehensweise heutzutage möglich ist,  und sind überwältigt von diesem fantastischen Resultat. Romano zeigt uns, dass dieser Ansatz in bestimmten Ländern wirklich etwas bewegen kann.“

Dr. Matthias Danne, Finanz- und Immobilienvorstand der DekaBank.© Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Matthias Danne, Finanz- und Immobilienvorstand der DekaBank.© Foto: Diether v. Goddenthow

Dr. Matthias Danne, Finanz- und Immobilienvorstand DekaBank, gab den Preisträger bekannt und betonte, dass das Gebäude durch seine innovative und erdbebensichere Konstruktion im
wahrsten Sinne des Wortes Rückgrat habe. „Torre Reforma beeindruckt darüber hinaus durch seinen kreativen Umgang mit Baumaterialien, einem ausgefeilten Tragwerkskonzept und hoher Energieeffizienz.“ Wie ein riesiger urbaner Obelisk oder ein geöffnetes Buch zwischen zwei Sicht-betonwänden hebe sich der Torre Reforma von den umliegenden Hochhäusern ab, nicht nur wegen seiner Höhe. Benjamín Romano habe mit den massiven Wänden an die baulichen Traditionen der Azteken angeknüpft und diese modern interpretiert, so Danne.

Kai-Uwe Bergmann, Laudator, Architekt und Partner bei BIG New York, Preisträger des Hochhauspreises 2016. © Foto: Diether v. Goddenthow
Kai-Uwe Bergmann, Laudator, Architekt und Partner bei BIG New York, Preisträger des Hochhauspreises 2016. © Foto: Diether v. Goddenthow

Laudator Kai-Uwe Bergmann, Architekt und Partner bei BiG New York, Preisträger Hochhauspreises 2016, unterstrich unter anderem, dass der Torre Reforma das Gebäudewar, das sowohl die Ingenieure als auch die Architekten in der Jury am stärksten begeisterte – als meisterhafter Ausdruck eines neuen Nachdenkens über das Hochhaus und somit als würdiger Preisträger. Es sei ein Gebäude, das in den Augen der gesamten Jury all das verkörpert, was sich Benjamín Romano selbst zum Ziel gesetzt habe: Nachhaltigkeit, modernste Technologie und gut strukturierte Räume kunstvoll miteinander zu verbinden.

Ensemble Modern : Ueli Wiget (Klavier), Christian Hommel (Oboe) und Johannes Schwarz (Fagot). © Foto: Diether v. Goddenthow
Ensemble Modern : Ueli Wiget (Klavier), Christian Hommel (Oboe) und Johannes Schwarz (Fagot). © Foto: Diether v. Goddenthow

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Hochhaus-Preispartner „Ensemble Modern“

Der Internationale Hochhaus Preis wurde 2003 gemeinsam von der Stadt Frankfurt am Main, dem Deutschen Architekturmuseum und der DekaBank initiiert und 2004 zum ersten Mal vergeben. Seitdem wird er alle zwei Jahre kooperativ organisiert und finanziert. Somit fand in diesem Jahr die Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche zum achten Mal statt.
Der IHP richtet sich an Architekten und Bauherrn, deren Gebäude mindestens 100 Meter hoch sind und in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt wurden. Auf dem Weg zur Entscheidung ging es in der breiten Diskussion der Jury unter anderem darum, wie ein Hochhaus zum Stadtgefüge und urbanen Leben beiträgt. Darüber hinaus wurden unter anderem folgende Aspekte analysiert: die übergreifende Aussage, die skulpturalen Qualitäten, das statische Konzept, die Nutzungsmischung sowie die Balance zwischen Wirtschaft und Kultur.

Sonderausstellung: Best Highrises 2018/19 Internationaler Hochhaus Preis 2018

Deutsches Architektur Museum: © Foto: Diether v. Goddenthow
Deutsches Architektur Museum: © Foto: Diether v. Goddenthow

Heute Abend findet im Deutschen Architektur-Museum die Vernissage zur Sonderausstellung “Best Highrises 2018/19 Internationaler Hochhaus Preis 2018“ statt. Mit dieser Ausstellung präsentiert das Deutsche Architekturmuseum nicht nur den Preisträger und die Finalisten, sondern alle 36 nominierten Projekte. Die Ausstellung geht vom 3. November 2018 bis 3. März 2019 in Frankfurt zeigt,

Ausstellungs-Flyer

Neue Frankfurter Kunstmesse „Discovery Art Fair“ präsentiert ab 2. Nov 2018 zeitgenössische Kunst

Discovery-art-fairNeben Berlin und Köln ist Frankfurt seit 2018 der dritte Standort der Discovery Art Fair und präsentiert im Forum der Messe Frankfurt vom 2. bis 4. November rund 75 Aussteller aus 14 Ländern. Das Angebot der Kunstmesse reicht von Malerei, Zeichnung und Druckgrafik über Skulptur und Installation bis zur Fotografie und Urban Art. Eröffnet wird die Messe am 1. November. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein nimmt am Messerundgang teil.

Die Entdeckermesse bietet Kunstliebhabern und Kunstinteressierten, etablierten Sammlern aber auch Erstkäufern ein facettenreiches Angebot. Es reicht von großformatiger Malerei bis hin zu Editionen im Taschenformat.Junge Kunst zu moderaten Preisen – mit dieser Kombination möchte die Messe neue Zielgruppen ansprechen.

Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre in den Dialog mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern zu treten und originale Kunst zu erwerben. Etwa 20 Prozent der Aussteller kommen aus Hessen, darunter namhafte Galerien wie die Galerie Barbara von Stechow (Frankfurt), die Galerie Rother Winter (Wiesbaden), junge Projekte wie die Galerie „Der Mixer Frankfurt“ sowie spannende Künstlerpositionen wie die Arbeiten von Dr. Paul Hirsch (Weiterstadt). Neben klassischen Galerieprogrammen bietet die Messe ein Forum für Kunst, die neue Wege der Präsentation geht.

Weitere Infos

Großer Familientag im Museum für Antike Schiffahrt

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Das Museum für Antike Schiff lädt anlässlich der Ernennung der neuen Generaldirektorin Frau Univ.-Prof. Dr. Alexandra Busch von 11 bis 16 Uhr zu einem Familienfest ein – mit Bastelaktionen für Kinder, heißen Waffeln und stündlichen, kostenlosen Themenführungen durch das Museum. Außerdem haben die großen und kleinen Besucher die Möglichkeit, um jeweils 13 und 15 Uhr exklusive Eindrücke zum derzeit entstehenden Neubau des RGZM durch den Niederlassungsleiter des Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung Rheinland-Pfalz (LBB) zu erhalten.

Programm
Kinder- und Familienprogramm mit Bastelaktionen, Malwettbewerb und überdimensionalem »Schiffe versenken« Wunderspiegel: Gestalten Sie sich ihr eigenes Erinnerungsfoto in unserer »Fotobox« zu jeder vollen Stunde: Kurzführungen durch das Museum Virtuelle Realität: Tauchen Sie mit uns unter Wasser und entdecken Sie ein im 1. Jahrhundert v. Chr. gesunkenes Schiffswrack 13 und 15 Uhr: Exklusive Eindrücke am Neubau des Römisch-Germanischen Zentralmuseums direkt neben dem Museum für Antike Schiffahrt durch den Niederlassungsleiter des den Niederlassungsleiter des LBB

Für das leibliche Wohl gibt es heiße Waffeln und frischen Kaffee!

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