31. exground filmfest startet am 16.11.2018 mit 180 Filmen aus 42 Ländern – Fokus: Philippinen

exgroundlogoMit 180 Filmen aus 42 Ländern, darunter 58 Premieren, und zahlreichen Geld- und Sachpreisen im Wert von 20.000 EUR startet das 31. exground filmfest vom 16. bis 25. November 2018  in Wiesbaden.  Parallel zum Filmprogramm öffnen die Wiesbadener Spielstätten Caligari FilmBühne, Murnau-Filmtheater und der Kulturpalast ihre Pforten für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm aus Konzerten, Panels und Partys

Schwerpunktthema sind die Philippinen.

Beim heutigen Pressegespräch stellten Festivalleiterin Andrea Wink gemeinsam mit exground-Youth-days-Kurator Gerald Pucher in Beisein von Jörg-Uwe Funk, Kulturamtsleiter, Ministerialdirigent Eric Seng, Abteilungsleiter Kunst und Kultur im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, sowie Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer Kulturfonds Frankfurt RheinMain, den Länderschwerpunkt und weitere Highlights des international bekannten  Wiesbadener Filmfestes vor.

From the dark Depths © exground filmfest
From the dark Depths © exground filmfest

Andrea Wink machte gleich zu Beginn des Pressegesprächs darauf aufmerksam, dass anlässlich des Länderschwerpunktes heute Abend im Nassauischen Kunstverein die Ausstellung „PARADISE LOST“ der philippinischen Künstlerinnen Martha Atienza, Raffy Lerma und Kiri Dalena eröffnet wird. Sie runde das filmische Fokusprogramm ab, bei dem traditionsreiche Filmkunst auf Regimekritik trifft. Mit insgesamt 21 Lang- und Kurzfilmen, darunter je sechs Europa- und Deutschlandpremieren, werden ein breiter Einblick in das traditionsreiche philippinische Film- und Kulturschaffen gewährt und die aktuellen gesellschaftspolitischen Diskurse des Landes abseits des offiziell propagierten staatlichen Selbstverständnisses dokumentiert.

Zu sehen sind Werke international gefeierter Regisseure wie Lav Diaz, Khavn De La Cruz und Jet Leyco sowie die von aufstrebenden Regietalenten, allesamt mit englischen und deutschen Untertiteln. Einige Filme laufen darüber hinaus im Nachspiel in Frankfurt am Main und Darmstadt. Einen breiteren Diskussionsrahmen zur kulturellen und politischen Entwicklung des südostasiatischen Inselstaates bieten zwei Ausstellungen sowie zwei hochkarätig besetzte Panel und ein Vortrag zu den Themen 100 Jahre philippinisches Filmschaffen und die Lage der Menschenrechte.

Auf den Philippinen gäbe es, was kaum jemand hierzulande wüsste, zahlreiche Filmfestivals, so die Festivalleiterin weiter. „Mithilfe unseres Mitarbeiters auf den Philippinen, dem Kurator Axel Estein“, habe das „exground filmfest jene künstlerisch und gesellschaftspolitisch bemerkenswerten Beiträge entdeckt, die mutig Stellung beziehen zu aktuellen Themen wie Zensur, Unterdrückung und Korruption“, so Andrea Wink. Es sei vor allem dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain sowie der National Commission for Culture and the Arts (NCCA) und der Film Development Commission of the Philippines (FDCP), zu verdanken, durch deren Unterstützung der Länderschwerpunkt Philippinen überhaupt erst ermöglicht wurde, sagte die Festivalleiterin.

Programm Fokus Philippinen

Auch in diesem Jahr sponsert ESWE mit kostenfeier Werbung in ihren Bussen und Außenwerbung das Filmfest. v.li.n.r.: Jörg-Uwe Funk, Kulturamtsleiter, Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Festivalleiterin Andrea Wink, Eric Seng, Abteilungsleiter Kunst und Kultur im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Gerald Pucher, exground-Youth-days-Kurator. © Foto: Diether v. Goddenthow
Auch in diesem Jahr sponsert ESWE mit kostenfeier Werbung in ihren Bussen und Außenwerbung das Filmfest. v.li.n.r.: Jörg-Uwe Funk, Kulturamtsleiter, Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Festivalleiterin Andrea Wink, Eric Seng, Abteilungsleiter Kunst und Kultur im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Gerald Pucher, exground-Youth-days-Kurator. © Foto: Diether v. Goddenthow

Weitere Programm-Highlights: Statement gegen Rassismus, Beziehungsstress in L.A. & Komödien aus Frankreich und Österreich

In der Reihe „American Independents“ ist das preisgekrönte Drama MONSTERS AND MEN (Spezial-Jurypreis beim Sundance Film Festival) von Reinaldo Marcus Green als Deutschland-Premiere zu sehen. Ein weißer Polizist erschießt einen Afroamerikaner in Brooklyn. Green inszeniert die Folgen der Tat aus der Perspektive von drei Menschen: dem Augenzeugen Manny, einem afroamerikanischen Polizisten und einem Highschool-Basketballstar. Das intensive Schauspiel von Anthony Ramos (A STAR IS BORN), Kelvin Harris Jr. (MUDBOUND, MONSTER) und John David Washington (BLACKKKLANSMAN) macht MONSTERS AND MEN zu einem wichtigen Statement gegen Rassismus.

Von New York geht es bei den „American Independents“ in WE THE COYOTES (NOUS, LES COYOTES) von Hanna Ladoul und Marco La Via in die Stadt der Engel. Das Spielfilmdebüt begleitet das junge Paar Amanda und Jake bei ihren ersten 24 Stunden nach ihrer Ankunft in L.A. Ohne einen konkreten Plan und Geld in der Reisekasse wird die Beziehung der beiden schnell auf eine harte Probe gestellt. Hanna Ladoul und Marco La Via, die sich vom Abenteuer ihrer eigenen ersten Tage in L.A. inspirieren ließen, schaffen mit ihrem Film ein erfrischendes und zeitloses Porträt jugendlicher Energie. WE THE COYOTES feiert bei exground filmfest ebenfalls seine Deutschland-Premiere

Adèle Haenel in LIEBER ANTOINE ALS GAR KEINEN ÄRGER von Pierre Salvadori. © exground filmfest
Adèle Haenel in LIEBER ANTOINE ALS GAR KEINEN ÄRGER von Pierre Salvadori. © exground filmfest

In der Sektion „International“ präsentiert exground filmfest die hochkarätig besetzte französische Komödie LIEBER ANTOINE ALS GAR KEINEN ÄRGER (EN LIBERTÉ) von Pierre Salvadori. Die junge Kommissarin Yvonne ist die Witwe des örtlichen Polizeichefs Santi, die langsam begreift, dass ihr Mann nicht der rechtschaffene Mensch war, für den ihn alle hielten. Sie beschließt, alles für den jungen Antoine zu tun, der statt Santi in den Bau wanderte. Mit einem tollen Cast (Adèle Haenel, Pio Marmaï, Audrey Tautou) schafft Regisseur Pierre Salvadori (BEZAUBERNDE LÜGEN) großes Kino, das gute Laune macht.

Eine weitere scharfsinnige Komödie erwartet die Zuschauer mit der österreichischen Produktion WOMIT HABEN WIR DAS VERDIENT? Diese Frage stellt sich die Wienerin Wanda (Caroline Peters), überzeugte Atheistin und Feministin, als ihre Teenagertochter Nina zum Islam konvertiert, von nun an Fatima heißen und Schleier tragen möchte. Mit viel Humor und spitzfindigen Dialogen gelingt Regisseurin Eva Spreitzhofer und ihrem grandiosen Ensemble eine herrlich bissige Gesellschaftskomödie über Toleranz und ihre Grenzen.

31. exground filmfest Programm

youth days @ exground filmfest 31: Turbulent und herausfordernd

blue my mind © exground filmfest
blue my mind © exground filmfest

Gerald Pucher, der bereits zum 15. Mal die exground youth days kuratiert, gab einen Überblick über das spannende Programm vom 16. bis 25. November mit anspruchsvollen Produktionen aus 15 Ländern, darunter acht Lang- und 14 Kurzfilme. Sie gewährten Einblicke in den turbulenten und oft herausfordernden Alltag junger Menschen, so Pucher. Neu in diesem Jahr sei, so der Kurator, der mit 500 EUR dotierte Jugendjurypreis für den besten Kurzfilm, gestiftet vom Festival ausrichtenden Wiesbadener Kinofestival e. V.. Damit werden im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb und im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb Geld- und Sachpreise von insgesamt 4.650 EUR vergeben. Mit Film-Workshops und der Teilnahme an der Jugendjury setzt exground filmfest zudem sein Engagement für junge Geflüchtete fort.

Youth days bei exground 

Wettbewerbe beim exground filmfest

Jeder der 180 unabhängig produzierten Lang- und Kurzfilme aus 42 Ländern kann sich auf der großen Leinwand sehen lassen. Die beim exground Filmfest präsentierten Filme sind die Quintessenz von über 2.600 Einreichungen aus 107 Ländern. Welche Film auf dem diesjährigen exground filmfest die „besten“ und /oder beliebtesten sind, wird durch verschiedene Jurys in den Wettbewerben des exground filmfestes ermittelt.

In insgesamt sechs Wettbewerben vergibt das exground filmfest Geld- und Sachpreise im Wert von 20.000 EUR (Alle Preise und Preisstifter). Ein besonderer Dank geht an den Wiesbadener Kinofestival e. V., der im Rahmen der youth days den neuen Jugendjurypreis für den besten Kurzfilm stiftet, dotiert mit 500 EUR. Damit werden im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb und im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb Geld- und Sachpreise von insgesamt 4.650 EUR vergeben.

In der 17. Ausgabe des Internationalen Kurzfilm-Wettbewerbs konkurrieren 16 Filme aus 16 Ländern um den Jurypreis von 2.000 EUR, gestiftet vom exground-Freundeskreis. In der dreiköpfigen Jury sitzen: Dr. Catherine Colas, Redakteurin für kurz- und mittellange Filme bei ZDF/ARTE aus Mainz, Heleen Gerritsen, Festivalleiterin von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden, und Raymond Red, Regisseur und Produzent aus Manila/Philippinen.

Im Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb treten insgesamt zehn Produktionen im Rennen um die Geld- und zwei Sachpreise im Wert von 9.500 EUR an, darunter RIEN NE VA PLUS von Sophie Linnenbaum, die 2017 mit ihren Film PIX den zweiten Platz belegte.

Der Wiesbaden-Special – Kurzfilm-Wettbewerb findet zum 14. Mal statt. Ausgewählt wurden elf Filme, darunter zahlreiche Premieren, die entweder von hier geborenen oder lebenden Regisseuren oder in Wiesbaden gedreht wurden. Der vom Publikum bestimmte Gewinner wird am 25. November preisgegeben.

In der Reihe „Made in Germany“ wird der Preis DAS BRETT zum dritten Mal von Insassen der JVA Wiesbaden vergeben. Insgesamt konkurrieren sechs Produktionen um den Gefangenen-Jurypreis, dotiert mit mindestens 1.000 EUR, gestiftet von „Die WERFT“.

In der exground-Gong-Show heißt das Motto wieder: je trashiger desto besser! Mitmachen darf jeder, der seinen Film rechtzeitig auf einem Datenträger abgibt. Der Gewinnerfilm erhält „Goldene exground-Gurke“ und 50 EUR Preisgeld. Die Gong-Show ist bereits am 3. November um 21 Uhr zu Gast bei FILMZ in der Kunsthalle Mainz.

Spielstätten 

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Weitere Infos exground filmfest