»Wie die Europäer weiß geworden sind – zur Entstehung unserer Hautfarbe« Vortrag im Landesmuseum Darmstadt

Hauptfarben nach geografischen Breiten, von Nina Jablonski © Foto: HLMD
Hauptfarben nach geografischen Breiten, von Nina Jablonski © Foto: HLMD

Am Dienstag, dem 27. November 2018, 18.00 Uhr, lädt der Naturwissenschaftliche Verein Darmstadt zum Vortrag »Wie die Europäer weiß geworden sind – zur Entstehung unserer Hautfarbe« mit Dr. Michael Wuttke ein.

Schwarze und weiße Haut entstanden während der Evolution des Menschen als Anpassung an viel oder wenig Sonne. Dass dunkelhäutige Menschengruppen in Äquatornähe leben und hellhäutige in höheren Breiten, führen Anthropologen seit langem auf die Sonnenstrahlung zurück. Meist nahm man bislang an, stark pigmentierte Haut sei zum Schutz vor Hautkrebs entstanden.

Vor allem Forscher um die amerikanische Professorin Nina Jablonski haben seit den 1990-er Jahren eine andere Erklärung gefunden. Vieles deutet darauf hin, dass der Grad der Pigmentierung wesentlich auf einer in der menschlichen Evolution immer wieder austarierten Balance zweier Vitamine beruht – der Folsäure und dem Vitamin D. Das eine wird durch UV-Strahlung zerstört, das andere aufgebaut. Beide sind wichtig, um Kinder zu zeugen und gesund zur Welt zu bringen.

Der Vortrag verfolgt die Entwicklung des Menschen und seiner Pigmentierung seit der Trennung der Abstammungslinien Mensch / Schimpanse und zeigt auf, dass die Pigmentierung stets ein Balanceakt war zwischen den Vitaminen, die durch UV-Strahlung zerstört oder erzeugt werden. Dies zeigen auch moderne Vitaminmangel-Krankheiten aufgrund der heutigen Mobilität.

Der Referent war bei der „Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz“ als Oberkonservator im Referat Erdgeschichte tätig und arbeitet seit seiner Pensionierung ehrenamtlich im Senckenberg-Institut Frankfurt in der Abteilung „Messel Research and Mammalogy“.

Der Vortrag ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt