Kategorie-Archiv: Rathaus Wiesbaden

Maßnahmen in Wiesbaden gegen Coronavirus SARS-CoV-2

© Foto: Diether v Goddenthow
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Auf ihrer Pressekonferenz am Freitag, 13. März, berichteten Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende sowie Bürgermeister und Gesundheitsdezernent Dr. Oliver Franz über die aktuelle Situation in der Stadt sowie über bereits ergriffene und unmittelbar bevorstehende Maßnahmen der Landeshauptstadt Wiesbaden zum Thema Coronavirus.

„Die aktuelle Entwicklung macht es notwendig, dass die Landeshauptstadt Wiesbaden zum Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger weitgehende Regelungen zur Eindämmung des Virus trifft, die zum Teil erheblich in das gewohnte Leben eingreifen“, machten Mende und Franz klar. So habe die Stadt mit sofortiger Wirkung mehrere Allgemeinverfügungen erlassen.

Eine Allgemeinverfügung verbietet Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern, eine andere regelt die Anordnung von Quarantänen für Personen, die sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert oder sich in den vergangenen 14 Tagen in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Eine dritte Allgemeinverfügung werde im Verlauf des Tages ergehen, die Regelungen für Veranstaltungen mit weniger als 1.000 Personen enthalten werde.

Die wichtigsten Maßnahmen sind:
– Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern
– Häusliche Quarantäne für alle infizierten Personen und für Rückkehrer aus Risikogebieten (letzte 14 Tage)
– Betretungsverbot für den genannten Personenkreis in Betreuungs-, Pflege- und Gesundheitseinrichtungen (außer bei eigener Behandlungsbedürftigkeit)
-Nutzungsverbot von öffentlichen Verkehrsmitteln für den genannten Personenkreis
– Meldepflichten beim städtischen Gesundheitsamt

Neben den Allgemeinverfügungen stehe auch der Erlass weiterer Verwaltungsakte bevor, die beispielsweise den Betrieb einer Diskothek beträfen, kündigte Franz an.

„Wir ergreifen umfangreiche Maßnahmen, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zumindest zu verlangsamen“, so Mende und Franz. Sowohl der Oberbürgermeister als auch der Bürgermeister machten deutlich, dass die Regelungen vor allem der Aufrechterhaltung der Versorgungskapazitäten in medizinischen und in Pflegebereichen dienten. Die Ausbreitung müsse verlangsamt werden, damit insbesondere die klinischen Versorgungsstrukturen nicht überfordert würden.

Kritik äußerten Mende und Franz an der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KV-H): „Es ist uns völlig unverständlich, dass die Kassenärztliche Vereinigung (KV) bislang nicht in der Lage war, ein Abstrich-Zentrum für die Durchführung der Corona-Tests in der Landeshauptstadt Wiesbaden zu etablieren.“ Bislang führten nur wenige niedergelassene Arztpraxen in Wiesbaden den Tests durch. Die KV verweise auf ein Testcenter in Hofheim, das werktags in der Zeit von 9 Uhr bis 13 Uhr geöffnet habe. Mende und Franz halten das für absolut unzureichend und haben sich in einem Schreiben an den Vorstand der KV-H und den Hessischen Sozialminister Kai Klose gewandt.

„Es ist für uns nicht akzeptabel, dass es in der Landeshauptstadt Wiesbaden keine zentrale Anlaufstelle für Testungen für die Bürgerinnen und Bürger gibt. Wir halten eine zentrale Anlaufstelle für zwingend erforderlich, damit die Zentralen Notaufnahmen der drei Wiesbadener Akutkrankenhäuser nicht mit Patientinnen und Patienten überlastet werden, die ambulant versorgt werden können“, so Mende und Franz. Laut Mende und Franz sehen das die Ärztlichen Direktoren der Wiesbadener Akutkrankenhäuser ebenso. Das Schreiben an die KV-H erhalte auch Sozialminister Kai Klose mit der Bitte in geeigneter Weise auf die KV einzuwirken.

Mende und Franz appellierten an die Bürgerinnen und Bürger, die Krankenhäuser nur im Notfall aufzusuchen und sich in allen anderen Fällen zunächst an ihre Hausärzte zu wenden. Im Falle eines Corona-Verdachts solle dies zunächst telefonisch geschehen. „Wie wir die bevorstehende Herausforderung bewältigen, wird vor allem auch davon abhängen, ob es uns gelingt, die Ausbreitung des Virus zu verzögern, damit die klinische Infrastruktur nicht überfordert wird. Das wird nur gelingen, wenn auch jede und jeder Einzelne seinen Beitrag leistet und dazu gehört auch, nicht vorschnell die Krankenhäuser aufzusuchen“, so Mende und Franz.

„Wir bitten insbesondere auch die niedergelassene Ärzteschaft, sich in die Bewältigung der gesundheitlichen Herausforderung einzubringen. Wir können auf die Kompetenz und die Leistungsfähigkeit unserer ambulanten Strukturen in dieser Situation nicht verzichten“, sagten Mende und Franz.

Bürgerinnen und Bürger, die Fragen rund um das Coronavirus haben, erreichen täglich von 8 bis 20 Uhr unter der (0611) 318080 das Infotelefon der Stadt Wiesbaden. Unter (0800) 5554666 ist zudem täglich von 8 bis 20 Uhr die hessenweite Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erreichbar.

„Die Stadt leiste das Mögliche für die Information der Bevölkerung. So habe man nicht nur aktuelle Informationen im Internet bereitgestellt, sondern auch ein Infotelefon eingerichtet. Wir bitten aber schon jetzt um Verständnis, wenn die Leitungen zeitweise überlastet sein sollten oder konkrete Fragen im Einzelfall nicht beantwortet werden könnten“, sagten Mende und Franz.

Abschließend baten beide die Bevölkerung um Verständnis für die behördlichen Maßnahmen.

Über die aktuellen Fallzahlen für Wiesbaden informierte die Leiterin des Gesundheitsamts Dr. Kaschlin Butt. Aktuell, Stand 13. März, gibt es folgende Fallzahlen.

– 7 positiv getestete COVID-19 Fälle mit 180 Kontaktpersonen, die in der Quarantäne engmaschig betreut werden (Testergebnisse bislang negativ),
– 172 Verdachtsfälle mit Reiseanamnese im Hochrisikogebiet, die in der Wiedervorlage sind (Warten auf das Testergebnis),
– 250 laufende Verdachtsfälle, die Kontakt zu einem Indexfall hatten und zu Hause bleiben

Hintergrund Hessisches Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG), § 35 Begriff des Verwaltungsaktes:

„Verwaltungsakt ist jede Verfügung, Entscheidung oder andere hoheitliche Maßnahme, die eine Behörde zur Regelung eines Einzelfalls auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts trifft und die auf unmittelbare Rechtswirkung nach außen gerichtet ist. Allgemeinverfügung ist ein Verwaltungsakt, der sich an einen nach allgemeinen Merkmalen bestimmten oder bestimmbaren Personenkreis richtet oder die öffentlich-rechtliche Eigenschaft einer Sache oder ihre Benutzung durch die Allgemeinheit betrifft.“

Weite Informationen finden Sie in dem angehängten Faktenblatt.

Coronavirus: Gebündelte Informationen der Stadt Wiesbaden

In den kommenden Tagen und Wochen entfallen einige angekündigte Veranstaltungen. Anbei finden Sie eine Übersicht sowie weitere Hinweise und Informationen der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Aufgrund des Erlasses des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration vom Donnerstag, 12. März, zum Verbot von Großveranstaltungen aufgrund des Aufkommens von SARS-CoV-2-Infektionen in Hessen muss der Ostermarkt 2020, der ursprünglich vom 27. bis 29. März in Wiesbaden stattfinden sollte, leider abgesagt werden. Dies beinhaltet auch den dazugehörenden Stoffmarkt am Sonntag, 29. März. Damit entfällt ebenfalls die Grundlage für den verkaufsoffenen Sonntag. Der Veranstalter der Wiesbadener Automobil-Ausstellung (WAA), die GFK Gesellschaft zur Förderung des Kfz-Gewerbes Wiesbaden-Rheingau-Taunus mbH, hatte bereits am Mittwoch,11. März, darüber informiert, dass die WAA in diesem Jahr nicht stattfinden wird.

„Wir bitten alle Eltern, ab Montag, 16. März, ihre Kinder – wenn dies möglich ist – nicht mehr in die Wiesbadener Kindertagesstätten zu bringen“, empfiehlt der Sozialdezernent Christoph Manjura. Über das weitere Vorgehen wird zeitnah informiert.

In Einklang mit der gesamtstädtischen Zielsetzung, das Fortschreiten der Corona-Epidemie einzudämmen, hat Kulturdezernent, Axel Imholz angeordnet, dass ab Montag, 16. März, alle Kultureinrichtungen und Veranstaltungshäuser des Kulturamtes bis auf weiteres für die Öffentlichkeit geschlossen werden und keine Veranstaltungen dort stattfinden. Dies betrifft folgende Kultureinrichtungen:
– Stadtbibliotheken (inklusive Musik-, Fahr und Stadtteilbibliotheken)
– Kunsthaus/ Kunsthalle und Artothek
– Kulturforum und Konzertstudio (WMK/ Schillerplatz)
– Stadtarchiv (inklusive Medienarchiv)
– Stadtmuseum am Markt (sam)
– Caligari FilmBühne
– Literaturhaus Villa Clementine

Auch etwaige Einzelveranstaltungen des Kulturamtes an anderen Orten werden nicht durchgeführt. Diese Anordnung gilt momentan bis auf weiteres. Der Vorverkauf für diese Einrichtungen wird ebenfalls eingestellt. Die Leihfristen der entliehenen Medien der Stadtbibliotheken beziehungsweise der Kunstwerke der Artothek werden entsprechend verlängert.

Die Kinder- und Jugendgalerie in der Dotzheimer Straße 99 wird ebenfalls von Freitag, 13. März, bis einschließlich Sonntag, 22. März, geschlossen. Über das weitere Vorgehen wird Ende nächster Woche entschieden.

Der angekündigte Vortrag zum Thema „Bildung von und mit Jungen“ des Erziehungswissenschaftlers Prof. Dr. Jürgen Budde von der Europa-Universität Flensburg am Dienstag, 24. März, 18 bis 20 Uhr, im Rathaus Wiesbaden, Raum 318, Schlossplatz 6, muss ausfallen. Wie der Referent mitteilte, hat seine Dienststelle alle nicht unbedingt notwendigen Dienstreisen untersagt. Hierunter fällt auch die Reise nach Wiesbaden. Es ist geplant, die Veranstaltung in der zweiten Jahreshälfte nachzuholen.

Die Veranstaltung „Ludwig Knaus“ aus der Reihe Zukunft im Kulturerbe am Sonntag, 15. März, wird abgesagt. Über alle anderen Veranstaltungen der Reihe Zukunft im Kulturerbe wird entsprechend den Zeitumständen informiert.

Der Vorstand der Hempelstiftung hat entschieden, dass die „Matinée musicale“, die am Sonntag, 22. März, in der Loge Plato stattfinden sollte, ausfällt. Ob ein Ersatztermin angeboten werden wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch unklar.

Die Ausstellungseröffnung von „WE ARE PART OF CULTURE“ im Rathausfoyer am Montag, 16. März, wurde abgesagt.

Bürgerinnen und Bürger, die Fragen rund um das Coronavirus haben, erreichen täglich von 8 bis 20 Uhr unter der (0611) 318080 das Infotelefon der Stadt Wiesbaden. Unter (0800) 5554666 ist zudem täglich von 8 bis 20 Uhr die hessenweite Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erreichbar. Mehr Informationen stehen auch unter wiesbaden.de/coronavirus zur Verfügung.

Stadt Wiesbaden erlässt weitere Allgemeinverfügung bezüglich Veranstaltungen ab 150 Teilnehmern

Stadt Wiesbaden erlässt weitere Allgemeinverfügung bezüglich Veranstaltungen ab 150 Teilnehmern

Nachdem die Landeshauptstadt Wiesbaden heute bereits im Wege sogenannter Allgemeinverfügungen Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern, in geschlossenen Räumen und im Freien, untersagt hat sowie Vorschriften für die Quarantäne erlassen hat, sind nun im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung auch Veranstaltungen in geschlossenen Räumen ab 150 Teilnehmern im Stadtgebiet verboten worden. Die Anordnung tritt mit Bekanntgabe in Kraft und gilt bis einschließlich Freitag, 10. April.

Der Veranstaltungsbegriff ist weit gefasst: Hierunter fallen nicht nur Sportereignisse mit einer entsprechenden Zuschauerzahl, sondern insbesondere auch Kongresse, Messen und Tagungen, Tanzveranstaltungen, Theater, Konzerte und ähnliche Festivitäten, aber auch Personal-, Betriebs- und Gesellschafterversammlungen.

Die Verfügung enthält eine Reihe von Ausnahmen für Einrichtungen zur Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung und im Zusammenhang mit der Befriedigung der Grundbedürfnisse des öffentlichen Lebens, (Lebensmittelhandel, gastronomische Einrichtung zur Verabreichung von Speisen, etc.).

Im Übrigen dürfen öffentliche und private Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit weniger als 150 Teilnehmenden nur noch durchgeführt werden, wenn

– sämtliche Teilnehmenden namentlich mit einer ladungsfähigen Wohnanschrift lückenlos in einer Namensliste erfasst werden,
– die Namensliste für einen Zeitraum von vier Wochen nach Abschluss der Veranstaltung vorgehalten wird,
– die Namensliste auf Aufforderung des Gesundheitsamts der Landeshauptstadt Wiesbaden ohne schuldhaftes Zögern an das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Wiesbaden übermittelt wird,
– ein enger räumlicher Kontakt zwischen den Teilnehmenden ausgeschlossen wird,
– für eine ausreichende Belüftung der Veranstaltungsstätte gesorgt wird und
– die Veranstaltung aus objektiv nachvollziehbaren Gründen nicht verschoben werden kann.

Bürgerinnen und Bürger, die Fragen rund um das Coronavirus haben, erreichen täglich von 8 bis 20 Uhr unter der (0611) 318080 das Infotelefon der Stadt Wiesbaden. Unter (0800) 5554666 ist zudem täglich von 8 bis 20 Uhr die hessenweite Hotline des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration erreichbar. Mehr Informationen stehen auch unter wiesbaden.de/coronavirus zur Verfügung.

BBK startet im Wiesbadener Rathaus-Foyer mit der Ausstellung „40 hoch2“ am 22.1.2020 ins neue Jahr

BBK_40hoch2-einladungDer Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Wiesbaden beginnt seine Ausstellungen im Jahr 2020 mit der Präsentation „40 hoch2“ im Foyer des Wiesbadener Rathauses.
Wie der Titel bereits verrät, ist die Gemeinsamkeit der gezeigten Werke das quadratische Bildformat.

©  BBK
© BBK

Diese eigentlich einschränkende Vorgabe wird allerdings eindrucksvoll von den rund 35 Künstlerinnen und Künstlern durch ihre unterschiedlichsten Gestaltungsansätze- und Medien aufgebrochen. Ein Austausch der besonderen Art entspannt sich zwischen den einzelnen Ausdrucksformen durch die äußere optische Strenge.

Der BBK lädt herzlich ein zur Ausstellungseröffnung ins Foyer des Wiesbadener Rathauses:

Vernissage: 22.01.20, 19 Uhr
Ausstellungszeit: 23.01. – 07.02.20
Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 19, Sa 10 – 15

Veranstalter: BBK Wiesbaden e.V. www.bbk-wiesbaden.de
Mit Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Wiesbaden

ÖKOPROFIT: 37 Wiesbadener Betriebe ausgezeichnet

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Während einer Feierstunde wurden gestern Abend  im Festsaal des Wiesbadener Rathauses acht Neueinsteiger und 29 langjährig erfolgreiche Teilnehmer am bundesweit etablierten Umweltberatungsprogramm Ökoprofik mit  „Ökoprofit-Urkunden“ ausgezeichnet von Evelyne Wickop, Projektleiterin von Ökoprofit im Umweltamt und Andreas Kowol, Umwelt- und Verkehrsdezernent .

Andreas Huebner, Geschäftsführer Gertec GmbH Ingenieurgesellschaft, hielt den Festvortrag über Entscheidungsprozesse im Bereich Engergie und Nachhaltigkeit, wobei er unter anderem verdeutlichte, dass theoretisch eine gar nicht mal so große Photovoltaik-Fläche von etwa 6.400 Quadratkilometern (80 x 80 km) bereits reichte, um die Energieprobleme der Bundesrepublik Deutschland zu lösen.

Festredner Andreas Hübner begeisterte die Zuhörer mit neuen Ansätzen zur Klimadiskussion.© Foto: Diether v Goddenthow
Festredner Andreas Hübner begeisterte die Zuhörer mit neuen Ansätzen zur Klimadiskussion.© Foto: Diether v Goddenthow

Noch dringender als „Klimaneutralität“ wäre angesichts eines Bevölkerungswachstums von 2,6 Personen pro Tag und einem durchschnittlichen  Verbrauch von allein 381 Tonnen Beton pro Mensch (Schweizer Standard)   das Streben nach „Ressourcenneutralität“ bis 2050. Denn während heutzutage schon 990 Tonnen Beton pro Sekunde benötigt würden, stiege bei gleichbleibendem Bevölkerungswachstumstempo bis 2050  theoretisch allein der weltweite Betonbedarf  auf 85 Milliarden Tonnen pro Tag. Dies wäre gar nicht darstellbar. Deswegen bedürfe es einer neuen Klima- und Ressourcen-Kultur, betonte Huebner.

Oberbürgermeister Gerd Uwe Mende. © Foto: Diether v Goddenthow
Oberbürgermeister Gerd Uwe Mende. © Foto: Diether v Goddenthow

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende begrüßte alle Teilnehmenden und Gäste und hob anlässlich der Auszeichnung der Wiesbadener ÖKOPROFIT-Betriebe 2018/2019 hervor: „Mit Leidenschaft und Beharrlichkeit leisten Unternehmen mit vielfältigen Maßnahmen ihren konkreten Beitrag zur Erreichung lokaler und globaler Ziele für Klimaschutz und Nachhaltigkeit“. „Es freut mich zu sehen, wie im 19. Wiesbadener ÖKOPROFIT-Jahr immer mehr kleine und große Unternehmen und Institutionen diese gesellschaftlichen Herausforderungen annehmen.“

Mit ÖKOPROFIT, dem Beratungsprogramm und Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften, fördert die Landeshauptstadt Wiesbaden mit großer Kontinuität und messbaren Erfolgen die Verankerung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit im konstruktiven Miteinander mit der Wirtschaft und weiteren lokalen Partnern. 37 Unternehmen und Einrichtungen aus Wiesbaden und Umgebung, acht Neueinsteiger und 29 langjährige ÖKOPROFIT-Klubmitglieder, erhielten bei der Feierstunde zum Abschluss der 13. Projektrunde am Mittwoch, 4. Dezember 2019 im Festsaal des Rathauses ihre ÖKOPROFIT-Zertifikate.

Umwelt-Dezernent Andreas Kowol. © Foto: Diether v Goddenthow
Umwelt-Dezernent Andreas Kowol. © Foto: Diether v Goddenthow

„Mit Ihrer Teilnahme haben Sie Potenziale in den Bereichen Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Mobilität, Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz, nachhaltige Beschaffung, Organisation und Kommunikation und Biodiversität aufgedeckt und konkrete Projekte umgesetzt,“ betonte Umwelt- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol, der den erfolgreichen Teilnehmern zusammen mit dem Oberbürgermeister die Urkunden überreichte. „Sie motivieren Ihre Mitarbeitenden, sich aktiv für Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Betriebsalltag einzusetzen und positionieren sich zugleich als Unternehmen mit Ihrem Engagement nach außen.“

Der Kreis der Neueinsteiger ist vielseitig und reicht von der Schreinerei, dem Entsorger und Industriebetrieb über einen Gebäudereiniger, Versicherer, einer Eventagentur und einer Kita bis hin zu einem Naturpark. „So unterschiedlich der Teilnehmerkreis ist, es gibt auch immer wichtige übergreifende Themen, die für alle relevant sind“, erläuterte der Umweltdezernent. „In diesem Jahr waren das zum Beispiel insbesondere Mobilität und Biodiversität.“ Die aktuelle Auszeichnung mitgezählt, steigt die Anzahl der Wiesbadener ÖKOPROFIT-Zertifizierungen auf über 370.

 Evelyne Wickop, Projektleiterin von Ökoprofit im Umweltamt zog im Ökoprofit- Talk eine positive Bilanz und zeigte die weiteren Perspektiven des Ökoprofitprojektes in Wiesbaden auf. © Foto: Diether v Goddenthow
Evelyne Wickop, Projektleiterin von Ökoprofit im Umweltamt zog im Ökoprofit- Talk eine positive Bilanz und zeigte die weiteren Perspektiven des Ökoprofitprojektes in Wiesbaden auf. © Foto: Diether v Goddenthow

Mit insgesamt rund 220 Maßnahmen leisten die ÖKOPROFIT-Betriebe 2018/2019 einen eindrucksvollen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz. Sie erzielen insgesamt eine Energieeinsparung von knapp drei Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Damit reduzieren sie die CO2-Emissionen um fast 900 Tonnen – das entspricht der CO2-Speicherung eines Mischwaldes mit der Fläche von rund 120 Fußballfeldern. Die Reduzierung von über einer halben Million Plastikmülltüten, 70.000 Quadratmetern Plastikfolie und 35.000 Stück Einweggeschirr sind Effekte, die im Bereich Ressourceneinsparung erzielt werden. „An dem großen Spektrum der Aktivitäten in allen Handlungsfeldern des betrieblichen Umweltschutzes, auch derjenigen Maßnahmen, die nicht in Zahlen messbar sind, zeigen sich die vielfältigen positiven Effekte, zu der jedes Unternehmen und jeder Einzelne beiträgt“, lobte Jutta-Maria Braun, Leiterin des Umweltamtes, die erfolgreichen Teilnehmer des Netzwerkprogramms.

Evelyne Wickop, Projektleiterin von Ökoprofit im Umweltamt führte durch den Abend und warb dafür, sich für die Jubiläumsrunde 2020 zu bewerben. © Foto: Diether v Goddenthow
Evelyne Wickop, Projektleiterin von Ökoprofit im Umweltamt führte durch den Abend und warb dafür, sich für die Jubiläumsrunde 2020 zu bewerben. © Foto: Diether v Goddenthow

Bei ÖKOPROFIT werden über einen Zeitraum von gut einem Jahr gemeinsam mit der Stadt und externen Beratern Fragen rund um eine nachhaltige Unternehmensführung, Energie- und Ressourceneffizienz bearbeitet, alle betriebsrelevanten Aspekte unter die Lupe genommen und Ansatzpunkte für Verbesserungen entwickelt und umgesetzt. „Dabei bietet das Programm stets aktuelle Themen und gleichzeitig die Möglichkeit, flexibel und individuell auf die Rahmenbedingungen jedes Teilnehmers einzugehen“, so Evelyne Wickop, Projektleiterin im Umweltamt. „Der modulare Aufbau und die Praxisnähe von ÖKOPROFIT machen das Programm so attraktiv als Plattform und Kristallisationspunkt für Unternehmen und Einrichtungen aller Größen und Branchen.“

Neben dem Ausbau des betrieblichen Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagements steht ÖKOPROFIT unter Trägerschaft des Umweltamtes für ein starkes lokales und regionales Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften mit einem intensiven Austausch unter Gleichgesinnten. Das Konzept beruht auf einer Kombination aus Workshops und individuellen Beratungen im Betrieb mit dem Ziel, die Unternehmen beim Ausbau ihres Umwelt- und Nachhaltigkeitsengagements zu unterstützen.

Gleichzeitig mit der Auszeichnung wird der ÖKOPROFIT-Klub zum zweiten Mal als Energieeffizienz-Netzwerk der Initiative von Bundesregierung und Wirtschaft in Wiesbaden gewürdigt. Mit einem besonderen Fokus auf Energieeffizienzthemen haben sich 22 Mitglieder auf ein gemeinsames Einsparziel verständigt und ihr Engagement auch bundesweit unterstrichen.

Das Kooperationsprojekt zwischen Kommune und Wirtschaft blickt bereits auf viele erfolgreiche Jahre zurück. Kooperationspartner von ÖKOPROFIT sind die IHK Wiesbaden, die ESWE Versorgungs AG und die Klimaschutzagentur Wiesbaden e.V.
Informationen und Anmeldungen zur Jubiläumsrunde 2020 sind ab sofort möglich beim Umweltamt, Telefon (06 11) 313741 oder per E-Mail an umweltmanagement@wiesbaden.de.

Ausgezeichnet werden als ÖKOPROFIT-Betrieb 2018/2019:
Einsteiger-Betriebe

Ausgezeichnet wurden folgende Einsteiger-Betriebe als ÖKOPROFIT-Betrieb 2018/2019 © Foto: Diether v Goddenthow
Ausgezeichnet wurden folgende Einsteiger-Betriebe als ÖKOPROFIT-Betrieb 2018/2019 © Foto: Diether v Goddenthow

• AWO Kreisverband Wiesbaden e.V., Kindertagesstätte Heßloch
• Christ und Holtmann Werkstätte für Innenausbau GmbH
• Constantia Ebert GmbH
• HEIDENREICH Gebäudedienste GmbH
• KNETTENBRECH + GURDULIC Service GmbH & Co. KG
• Naturpark Rhein-Taunus
• Palast Promotion Veranstaltungs-Consulting GmbH
• SOKA-DACH Sozialkassen des Dachdeckerhandwerks

Klub-Betriebe

Ausgezeichnet wurden folgende Klub--Betriebe als ÖKOPROFIT-Betrieb 2018/2019 © Foto: Diether v Goddenthow
Ausgezeichnet wurden folgende Klub–Betriebe als ÖKOPROFIT-Betrieb 2018/2019 © Foto: Diether v Goddenthow

• Abbott GmbH & Co. KG
• ABO Wind AG
• atrikom fulfillment Gesellschaft für Projekt-Dienstleistungen mbH
• Brillen Bouffier GmbH
• BRITA GmbH
• Dow Silicones Deutschland GmbH & Co. KG
• Eckelmann AG
• ECT ECO TAXI Deutschland GmbH
• ESWE Verkehrsgesellschaft mbH
• ESWE Versorgungs AG
• Gramenz GmbH
• GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH
• Hans Teigeler GmbH
• Henkell & Co. Sektkellerei KG
• Hoffmann Service GmbH & Co. KG
• Huhle Stahl- und Metallbau GmbH
• R+V Versicherung AG
• Rathaus der Landeshauptstadt Wiesbaden
• Schreinerei Gerd Michel e.K.
• SCHUFA Holding AG
• Smiths Heimann GmbH
• SOKA-BAU
• Sopro Bauchemie GmbH
• SV SparkassenVersicherung Holding AG
• TriWiCon – Standort Kurhaus Wiesbaden mit Kurhaus-Kolonnaden und Jagdschloss Platte
• TriWiCon – Standort RheinMain CongressCenter (RMCC)
• Umweltamt der Landeshauptstadt Wiesbaden
• WERO GmbH & Co. KG
• wfb Wiesbaden-Rheingau-Taunus (facettenwerk)

Weitere Informationen zu Ökoprofit-Wiesbaden

Empfang für Wiesbadens Ehrenbürger Dr. Jörg Jordan zum 80. Ohne ihn gäbe es weder Bergkirchen- noch Villen-Viertel Ost

Empfang zum 80. Geburtstag von Ehrenbürger Dr. Jörg Jordan. Er war Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von 1968 bis 1973 und Stadtentwicklungsdezernent von 1973 bis 1979. Unter seiner Ägide wurden viele wichtige Bauvorhaben in Wiesbaden verwirklicht, wie das Thermalbad, die Hauptkläranlage, der Komplex Palasthotel, die Restaurierung der Villa Clementine und des Hessischen Staatstheaters.© Foto: Diether v Goddenthow
Empfang zum 80. Geburtstag von Ehrenbürger Dr. Jörg Jordan. Er war Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von 1968 bis 1973 und Stadtentwicklungsdezernent von 1973 bis 1979. Unter seiner Ägide wurden viele wichtige Bauvorhaben in Wiesbaden verwirklicht, wie das Thermalbad, die Hauptkläranlage, der Komplex Palasthotel, die Restaurierung der Villa Clementine und des Hessischen Staatstheaters.© Foto: Diether v Goddenthow

Die Landeshauptstadt Wiesbaden hatte anlässlich des 80. Geburtstages des Wiesbadener Ehrenbürgers Dr. Jörg Jordan zu einem Empfang in den Festsaal des Wiesbadener Rathauses eingeladen.

„Jörg Jordan startete seine berufliche Karriere nach erfolgreichem zweitem juristischem Staatsexamen 1968 als Regierungsassessor beim Finanzamt Wiesbaden. Im gleichen Jahr wurde er für die SPD in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Er zählte dort zu den ‚jungen Wilden‘ und setzte sich an die Spitze der Protestbewegung, die in den 60er- und 70er-Jahren erfolgreich die Zerstörung des Bergkirchenviertels und der City Ost verhinderten“, sagte Bürgermeister Dr. Oliver Franz in seiner Laudatio.

Damals galt es, einer bis dahin nahezu ungebremsten Abrisswut Einhalt zu gebieten. Die inzwischen abgerissene Hochbrücke von der Coulinstraße zur Schwalbacher Straße habe lange Jahre Zeugnis gegeben von diesem städtebaulichen Irrsinn. „Dieses Engagement hinterließ einen so nachhaltigen Eindruck, dass Jörg Jordan 1973 das Amt des Stadtentwicklungs- und Baudezernenten der Landeshauptstadt Wiesbaden angetragen wurde“, so Dr. Franz. In seiner Amtszeit habe Jordan viele wichtige Bauvorhaben verwirklichen können, etwa das Thermalbad, die Hauptkläranlage, den Komplex Palasthotel, auch viele Bürgerzentren, Kindertagesstätten und vieles mehr. Ebenso zu nennen seien die Restaurierung der Villa Clementine und des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Und die heutige Fußgängerzone inklusive dem autofreien Schlossplatz sei ebenfalls sein Werk. „Man kann also ohne Übertreibung sagen, dass das heutige attraktive Erscheinungsbild unserer Stadt ganz entscheidend Jörg Jordans Verdienst ist“, würdigte der Bürgermeister die Verdienste des Jubilars. Und weiter: „Mich persönlich fasziniert an der Vita des Jubilars am meisten, dass sich Jörg Jordan nach seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben im zarten Alter von 65 Jahren entschied, ein Studium der Mittleren und Neueren Geschichte an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt zu beginnen und dieses dann auch erfolgreich mit einer Dissertation und dem Titel des Doktors der Philosophie abzuschließen.“

Neben Bürgermeister Dr. Oliver Franz sprachen Stadtältester und Oberbürgermeister a.D. Achim Exner sowie Gernot Grumbach, stellvertretender Landesvorsitzender der SPD. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von der Musik- und Kunstschule Wiesbaden.

Dr. Jörg Jordan wurde am 30. September 1939 in Zwickau geboren. Er legte 1958 sein Abitur in Bad-Sooden-Allendorf ab und begann danach ein Jurastudium in Göttingen und Frankfurt. Neben seinem kommunalpolitischen Wirken – zunächst als Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von 1968 bis 1973 und als Stadtentwicklungsdezernent in den Jahren 1973 bis 1979 – setzte Jörg Jordan von 1980 bis 1987 markante landespolitische Akzente, zunächst als Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Landesentwicklung, Umwelt, Landwirtschaft und Forsten und von 1991 bis 1995 als Hessischer Minister für Landesentwicklung, Wohnen, Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz. Dr. Jörg Jordan wurde Ehrenbürger der Landeshauptstadt Wiesbaden durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom September 2006.

Hervorzuheben ist sein ehrenamtliches Engagement in vielen Naturschutzverbänden, in der Eine-Welt-Bewegung, im Förderverein des Tierparks Fasanerie und dem Verein zur Förderung des Stadtarchivs Wiesbaden

„Die Weiße Stadt“ Tel Aviv – Bauhaus-Ausstellung zum Internationalen Stil zur Eröffnung der Tarbut-Kulturtage in Wiesbadener Rathaus

Am Dienstag, 3. September, fand die Auftaktveranstaltung zur Tarbut-Reihe im Foyer des Rathauses statt. Bei dieser wurde auch die Ausstellung "Weltkulturerbe Tel Aviv – Denkmalpflege in der 'Weißen Stadt'" eröffnet, die bis zum 16. September dort zu sehen ist.©  Foto: Diether  v Goddenthow
Am Dienstag, 3. September, fand die Auftaktveranstaltung zur Tarbut-Reihe im Foyer des Rathauses statt. Bei dieser wurde auch die Ausstellung „Weltkulturerbe Tel Aviv – Denkmalpflege in der ‚Weißen Stadt'“ eröffnet, die bis zum 16. September dort zu sehen ist.© Foto: Diether v Goddenthow

Am 3. September 2019 eröffneten Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Dr. Jacob Gutmark, Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde Wiesbaden, und Hellmut Königshaus, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, mit der Auftakt-Vernissage der Ausstellung „Weltkulturerbe Tel Aviv – Denkmalpflege in der ‚Weißen Stadt'“ im Foyer des Wiesbadener Rathauses die Tarbut-Reihe „Zeit für jüdische Kultur“, die mit zahlreichen Veranstaltungen noch bis zum 15. Dezember 2019 geht. Die Veranstaltung wurde musikalisch vom Ensemble „diX & mit Lesungen von Christiane Nothofer“ begleitet.

Programmschwerpunkte sind u.a.:
die Ausstellung „Die Weiße Stadt“
Filmreihe im Caligari
Lesung
Tag der offenen Tür in der Synagoge
Zwischenfall in Vichy
Jewish Monkeys
Trio Cannelle
Chanson-Abend mit Youkalí
Asamblea Mediterranea – Musik der Sepharden – umfangreiche

Rathaus-Foyer: "Die Weiße Stadt" ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Rathaus-Foyer: „Die Weiße Stadt“ © Foto: Diether v Goddenthow

Weniger bekannt ist, dass in keiner Stadt der Welt so viele  Bauhaus-Bauten stehen wie in Tel Aviv,  der jungen israelischen Metropole, die, wörtlich übersetzt, „Frühlingshügel“ heißt. Das hat mit ihrer Geschichte als Zufluchts- und Sehnsuchtsort für die weltweit, insbesondere in Nazi-Deutschland, verfolgter Juden zu tun.  Nachdem die NAZIS 1933 Bauhaus geschlossen hatten und viele Bauhäusler, darunter auch zahlreiche renommierte Architekten jüdischer Abstammung, emigrieren mussten, verbreiteten sich die Bauhaus-Ideen weltweit. Allein in  Tel Aviv  errichteten sie in den 1920er- bis  1940er-Jahre  über 4000 Gebäude nach der Philosophie der Bauhaus-Bewegung: Ausgewogenheit statt Symmetrie. Form folgt Funktion. Lebensqualität statt Statusschnörkel. In Israel  verschmolzen die Einflüsse der Bauhaus-Architektur jedoch mit mediterranen Formen, was sich  vielleicht in einer  etwas größeren Leichtigkeit dortiger Wohn- und Wirtschaftsgebäude und der zum  Flanieren einladenden kleinen Boulevards in den Vierteln zeigt, ganz anders als die spätere mitteleuropäische (Nachkriegs)-Entwicklung mit gewaltigen Scheibenhochhäusern, brutalistischen Gebäudekomplexen und einfallslosen Schachtel-Bauweisen.

©  Foto: Diether  v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Tel Aviv gilt deshalb als „Weiße Stadt am Mittelmeer“ als Unesco-Weltkulturerbe. Dabei sind die meisten der Bauhäuser längst grau statt weiß. Ihr Zustand ist oft schlecht.  Nach rund 80 Jahren sind die Häuser der „Weissen Stadt“ baufällig und es besteht ein Bedarf nach flächendeckender Sanierung. Der Putz bröckelt von den Fassaden und bei einigen wurden die ikonischen Balkone sogar mit Plastikwänden zu Wohnraum umfunktioniert.

Mittlerweile wurden etliche Gebäude der im Jahre 2003 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten „Weißen Stadt“  saniert, mitunter aufgestockt, und so vor  Verfall bewahrt.
Die Ausstellung im Foyer des Rathauses  lädt die Besucher ein zu einem Stadtbummel durch die bereits restaurierten Tel Aviver Bauhäuser. Auf  Tafeln  wird eine Anzahl von Gebäuden farbig abgebildet in ihrem Zustand vor und nach der Sanierung. Sie werden knapp beschrieben, und wo möglich, auch etwas über ihre Nutzung heute gesagt.  Diese Ausstellung zeigt das enorme Potential welches die Hauptstadt der modernen Architektur am Mittelmeer birgt und lädt auch zur Diskussion der zum Teil gewagten Sanierungsprojekte ein.  Anhand dieser Ausstellung wird zudem einmal mehr gezeigt,  wie eng die deutsch-israelischen Bauhaus-Beziehungen bis heute sind.
Präsentiert wird sie mit Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums des Innern und der Kulturstiftung Leipzig.

Museum Reinhard Ernst – Erster Spatenstich für „Ein echtes Jahrhundertprojekt“ an Wiesbadens Wilhelmsstrasse

Modell des Museum Reinhard Ernst an der Wilhelmstrasse 1.©  Foto: Diether  v Goddenthow
Modell des Museum Reinhard Ernst an der Wilhelmstrasse 1.© Foto: Diether v Goddenthow

Mit dem ersten Spatenstich startete am Freitag, 30.August 2019, der Bau des  Museum Reinhard Ernst für abstrakte Kunst in Wiesbaden. 

Es gelte weder Gegner abzuwehren, noch die eigenen Leute in Extase zu versetzen, da dies „einige von uns schon lange“ seien, scherzte Museumsstifter und Japanfreund Reinhard Ernst mit Blick auf den  Samurai-Trommel-Auftakt des Heidelberger Ensembles TAIKO bei seiner Begrüßung der rund 200 Gäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft . Bis 2022 soll an Wiesbadens bester Adresse, in der Wihelmstrasse 1,  ein Museums-Komplex von 8000 Quadratmetern für abstrakte Kunst als Alleinstellungsmerkmal entstehen, in dem der größte Teil der Sammlung, gut 800 Bilder und Skulpturen, des Stifter-Ehepaars Sonja und Reinhard Ernst eine neue Heimat finden wird.

Stifterehepaar Sonja und Reinhard Ernst vor dem Areal des künftigen Museums. .©  Foto: Diether  v Goddenthow
Stifterehepaar Sonja und Reinhard Ernst vor dem Areal des künftigen Museums. .© Foto: Diether v Goddenthow

Geplant sei zudem im oberen Bereich die moderne Interpretation eines japanischen Gartens, sozusagen als Reminiszenz ihrer Japanverbundenheit.
„Wir wollen nicht nur ein Museum bauen, wir wollen ein besonderes, ein schönes Museum bauen, in dem sich nicht nur die abstrakte Kunst, sondern auch seine Besucher wohlfühlen.“, unterstrich der Museumsstifter.

Mit Kunst Kreativität fördern
Das Museumsgebäude, aber auch die zu sehende abstrakte Kunst werde polarisieren, Zustimmung und Ablehnung finden. Aber damit „können wir sehr gut leben. Womit wir nicht leben können, ist der Gedanke oder sogar die Aussage: ‚Kein Mensch braucht Kunst!‘“, so Ernst. Denn Musik und Kunst förderten Kreativität, insbesondere bei Kindern. Er habe als „Unternehmer erlebt, wie wichtig es ist, kreative Mitarbeiter zu haben. In Deutschland werden wir in Zukunft Schwierigkeiten bekommen, wenn’s uns nicht gelingt, immer wieder neue Ideen zu finden, mit immer wieder neuen Ideen auf den Markt zu kommen. Der deutsche Mittelstand ist aus Ideen kreativer Menschen entstanden, und wir möchten dazu beitragen, dass diese Wirbelsäule unserer Wirtschaft erhalten bleibt, und hoffentlich noch weiter wächst.“, unterstricht Ernst. Kreativität könne man zwar nicht erlernen, jedoch fördern, „damit sie sich entwickelt und zutage tritt.“

Der Bau

Museumsstifter Reinhard Ernst: "„Wir wollen nicht nur ein Museum bauen, in dem sich die abstrakte Kunst, sondern auch seine Besucher wohlfühlen“.©  Foto: Diether  v Goddenthow
Museumsstifter Reinhard Ernst: „„Wir wollen nicht nur ein Museum bauen, in dem sich die abstrakte Kunst, sondern auch seine Besucher wohlfühlen“.© Foto: Diether v Goddenthow

Gebaut wird ein Museumsgebäude von 60 Meter Länge entlang der Rheinstrasse und 45 Meter Länge entlang der Wilhelmstrasse auf dem insgesamt 5685 Quadratmeter großen Grundstück. Die Höhe des Museums werde etwa die Höhe der benachbarten Commerzbank ohne dessen Aufbau erreichen. Dazu käme im hinteren Bereich noch ein kleines, etwa 100 Quadratmeter großes einstöckiges Gebäude für die Versorgung.

Für die Umsetzung diese einzigartigen Vorhabens werden der japanische Architekt Fumihiko Maki und Michel van Ackere, Partner und Projektleiter des Architekturbüros, unterstützt vom Team des Frankfurter Architekturbüros schneider + schumacher. Das renommierte Frankfurter Büro wurde unter anderem bekannt durch den Erweiterungsbau des Frankfurter Städelmuseums.
„Untergeschoss, Erdgeschoss sowie das erste und zweite Obergeschoss schaffen etwas über 8000 Quadratmeter Netto-Nutzfläche, so der Museumstifter, wobei die reine Ausstellungsfläche bei knapp 2000 Quadratmetern liegen dürfte. Aus heutiger Sicht betrügen die Baukosten über 50 Millionen Euro. Bei der Planung wurde dafür gesorgt, dass alle Erfahrungen, die in den vergangenen Jahren im Museumsbau gemacht und gesammelt wurden, bei diesem Museumbau zu tragen kommen. Hierzu zählten auch, neue „Wege zu gehen, die so wenig wie möglich Erschütterungen und Lärm mit sich bringen“. Man wolle beispielsweise zugunsten einer etwas teureren neuen Methode zur Absicherung gegen Grundwasser-auf das erschütterungsstarke Einrammen von Spundwänden verzichten.

Die Heidelberger Gruppe Taiko sorgte für die entsprechende musikalische Umrahmung: "schon die Samurai hatten die Wirksamkeit der Taiko erkannt: Sie ließen die großen Trommeln vor ihren Angriffen schlagen. Das hat die Gegner mental eingeschüchtert, und die eigenen Mitstreiter in Extase versetzt. Beides haben wir natürlich heute nicht nötig. Gegner sehen wir keine, und in Extase sind einige von uns schon lange.", so Reinhard Ernst augenzwinkernd bei der Eröffnung.. © Foto: Diether v Goddenthow
Die Heidelberger Gruppe Taiko sorgte für die entsprechende musikalische Umrahmung: „schon die Samurai hatten die Wirksamkeit der Taiko erkannt: Sie ließen die großen Trommeln vor ihren Angriffen schlagen. Das hat die Gegner mental eingeschüchtert, und die eigenen Mitstreiter in Extase versetzt. Beides haben wir natürlich heute nicht nötig. Gegner sehen wir keine, und in Extase sind einige von uns schon lange.“, so Reinhard Ernst augenzwinkernd bei der Eröffnung.. © Foto: Diether v Goddenthow

Ziel: die Sammlung als Einheit erhalten
„Meine Sammlung“ so Ernst, „stellt in ihrer Gesamtheit eine bedeutende Zusammenstellung deutscher wie internationaler Nachkriegskunst dar“. So habe es zumindest Professor Christoph Zuschlag und seine Frau Dr. Kirsten Maria Limberg, Autoren des ersten Sammlungsbandes, Faszination Farbe, erschienen im Hirmer-Verlag, gutachterlich beschrieben. Eine Schenkung der mittlerweile über 800 zum Teil großformatigen Werke umfassende Sammlung an ein Museum, „würde unweigerlich dazu führen, dass man sie auseinander reißen muss“, so der Stifter. Denn kein Museum, speziell kein deutsches Museum, verfüge über die räumlichen Möglichkeiten, um die Sammlung zusammenzuhalten. „Man würde sich die Rosinen herauspicken, der Rest würde im Depot verschwinden. Die Zusammenhänge der nach dem Krieg entstandenen Künstlergruppen und deren Künstler zu zeigen, wäre nicht möglich. Jahrelanges Sammeln oder das Sammeln auch von Künstlern, die heute von der Bildfläche verschwunden sind, die aber unbedingt zu unserer Geschichte der abstrakten Kunst nach dem Krieg gehört, wären umsonst gewesen“, so Ernst. Deshalb werde das Museum Reinhard Ernst gebaut, in dem es neben der Dauerausstellung auch Wechselausstellungen anderer Werken und Sammlungen geben wird.

Zudem trage man dafür Sorge, „dass auch die Kosten für das Betreiben des Museums von unserer Stiftung getragen werden“, so Ernst. Denn es sei „nämlich nicht davon auszugehen, dass sich das Museum selbst trägt. Wir sehen das als unseren Beitrag als eine Investition in Bildung und damit in die Zukunft unserer Stadt und unseres Landes. Es freut uns sehr, dass wir diese Ideen in der Stadt, in der wir leben, und die wir lieben, umsetzen können.“

Ein echtes Jahrhundertprojekt

Oberbürgermeister Gert Uwe Mende. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Oberbürgermeister Gert Uwe Mende. © Foto: Diether v Goddenthow

Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, hob hervor, dass mit dem Bau des Museums Reinhard Ernst wirklich ein Traum wahr werde, nämlich für das Stifterpaar gleichfalls wie für die Landeshauptstadt, „dass dieses Projekt realisiert wird“. Mende lobte, dass der Stifter Reinhard Ernst kein Träumer, sondern ein Realist, ein Macher, ein Anpacker sei, also alles dessen verkörpere, was es eben bedürfe, „um einen solchen Traum zu realisieren. „Und sie schaffen es wirklich, einen Traum hier in Wiesbaden zu verwirklichen.“, sagte der Oberbürgermeister. Der Bau dieses neuen Kunstmuseums sei für die Stadt etwas, „dass es seit 100 Jahren nicht mehr gegeben hat. Es ist ein echtes Jahrhundertprojekt, wenn das Museum Reinhard Ernst hier in zweieinhalb Jahren seine Türen öffnen wird für eine breite Öffentlichkeit.“, so Mende, der sich zudem darüber freute, dass die breite Anwesenheit vieler Kulturschaffenden zeige, dass „Ihr Projekt etwas Verbindendes hat, und dass diese Kulturszene in Wiesbaden dahinter steht“. Der Bau des Museums sei insbesondere auch ein Ergebnis eines breiten Bürgerbeteiligungsprozesses gewesen, freute sich der Oberbürgermeister.

Gert Uwe Mende feiert den Museumsstifter Reinhard Ernst. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Gert Uwe Mende feiert den Museumsstifter Reinhard Ernst. © Foto: Diether v Goddenthow

Das neue Museum Reinhard Ernst werde sich in eine Kulturachse einreihen, die mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und dem Kulturzentrum Schlachthof beginne, sich über das RheinMain CongressCenter, das Museum Wiesbaden, den Nassauischen Kunstverein und das Literaturhaus bis hin zum Hessischen Staatstheater und dem Kurhaus erstrecke.
Das Museum sei für Wiesbaden ein Glücksfall. Wir bekommen als Stadt einen wunderbaren Ort, ein hochattraktives Museum, was weit, weit über Wiesbaden hinausstrahlt.

Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, Sonja Ernst, Reinhard Ernst und Michel van Ackere, Partner und Projektleiter des Architekturbüros Fumihiko Maki. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, Sonja Ernst, Reinhard Ernst und Michel van Ackere, Partner und Projektleiter des Architekturbüros Fumihiko Maki. © Foto: Diether v Goddenthow

 

 

Informationsveranstaltung am 9.September im Museum Wiesbaden

Das rotweißgestreifte Band markiert die später überbaute Fläche.  ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Das rotweißgestreifte Band markiert die später überbaute Fläche. © Foto: Diether v Goddenthow

Michel van Ackere, Partner und Projektleiter des japanischen Architekturbüros Fumihiko Maki, wird auf Einladung des Bundes Deutscher Architekten (BDA) am 9. September um 19.00 Uhr im Hessischen Landesmuseum Wiesbaden die Planung des Museums Reinhard Ernst vorstellen. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.
Museum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2,
65185 Wiesbaden

( Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst )

MADE.Festival ergreift Wiesbaden vom 12.-14. September 2019

Aktionstheater Kassel. 1. Hauptstück: Aktionstheater Kassel Gegen den Fortschritt, Gegen die Liebe, Gegen die Demokratie.12.09.2019 20.00 Uhr SCHLACHTHOF WIESBADEN – HALLE
Aktionstheater Kassel. 1. Hauptstück: Aktionstheater Kassel Gegen den Fortschritt, Gegen die Liebe, Gegen die Demokratie.12.09.2019 20.00 Uhr
SCHLACHTHOF WIESBADEN – HALLE

Wiesbaden, MADE. bringt seit 2009 besonders sehenswerte Produktionen der Freien Darstellenden Künste in Hessen landesweit auf die Bühne, immer auf Augenhöhe mit der Zeit.

Im September 2019 feiert MADE. sein 10 jähriges Bestehen, seit die ersten Schritte – noch unter dem Label „Made in Hessen.100% Theater“ – unternommen wurden, um die hessische Theatergastspiel-Kultur durch ein biennales Festival zu neuen Früchten zu tragen. Wir freuen uns, dass das Festival anlässlich dieses Jubiläums erstmalig in unserer Landeshauptstadt Wiesbaden stattfinden kann.

Durch das Programm leitet wie zuletzt schon 2017 ein übergreifendes Thema: „100% Ergreifen“. ERGREIFEN nutzt die Gelegenheit, packt beim Schopfe, geht Risiken ein: um Kommunikation herzustellen, Machtverhältnisse zu verschieben – ohne sich des Ausgangs sicher zu sein.Für die aktuelle Festivalausgabe hat unsere Jury erneut aus über vierzig zeitgenössischen und vielfältigen Produktionen der hessischen Freien Szene eine Auswahl von acht herausragenden Inszenierungen getroffen, die sich – mit oftmals raumgreifenden Konzepten – dem Thema zu nähern versuchen, um uns auf sinnliche Weise »zu packen«: Aktionstheater Kassel • Eleganz aus Reflex • Ruby Behrmann/Asja Mahgoub • Mobile Albania • Cornelia Niemann • ScriptedReality • Theaterlabor INC • Vlasova/Pawlica.

Innerhalb des Festivals werden insgesamt drei Preise Verliehen. Zum einen der Publikumspreis. Hier kann das Wiesbadener Publikum nach jeder Vorstellung der Stücke im Hauptprogramm entscheiden welche dieser Gruppen es kommendes Jahr wiedersehen will. Zum anderen wird ein dotierter Preis durch die Expertenjury vergeben. Außerdem wird der LaPROF Ehrenpreis im Festsaal des Wiesbadener Rathauses, an Eva- Maria Magel, Dr. Thomas Spies und Ilona Sauer verliehen. Alle drei engagierten sich in jüngster Zeit besonders für die freien Darstellenden Künste.

Veranstaltungspartner sind dabei: Schlachthof Wiesbaden • Hessisches Staatstheater • Kreativfabrik • 60/40. Drei Produktionen bespielen zudem den öffentlichen Raum der Stadt.

Das MADE.Festival wird veranstaltet von laPROF, Landesverband Professionelle Freie Darstellende Künste Hessen e.V., gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Stadt Wiesbaden und der Stadt Frankfurt. Schirmherrin ist Ruth Wagner, Staatsministerin a.D.

WEITERE INFOS: www.made-festival.de und https://www.facebook.com/Festival.MADE/

Programmüberblick

Programm
Leporello zum Download

DONNERSTAG 12.09.
19:00 60/40
Sektempfang mit ergreifenden
Grüßen zur Eröffnung des
Made.Jubiläums

19:45 60/40
Ballonakt mit der Schirmherrin

20:00 Schlachthof – Halle
Gegen den Fortschritt, Gegen die Liebe, Gegen die Demokratie •
Aktionstheater Kassel
Theater, MADE in Kassel

Im
Anschluss
Made.With
Künstlernachgespräch
22:00 60/40
Made.Stammtisch

FREITAG 13.09.
15:00, 17:00,Treffpunkt Festivalzentrum

19:00, 21:00 Der Apparat • Mobile Albania
Stadtraumintervention, MADE in Gießen

16:00 bis 18:00
60 / 40
Podiumsgespräch »Zukunft ergreifen« mit Andreas Kowol,
Umweltdezernent und Dominik Lawetzky, Fridays for Future u.a.

19:30 Hessisches Staatstheater – Studiobühne
Rot oder tot. Folge 2: Der Weltfrieden hat nichts mit dir zu tun • Eleganz aus Reflex Theater, MADE in Frankfurt

21:30 Schlachthof – Halle
Residence Evil • ScriptedReality Performance, MADE in Giessen

Im
Anschluss
Made.With
Künstlernachgespräch

SAMSTAG 14.09.
10:30 Schlossplatz vorm Rathaus
Nicht-Deutsche Post •
Ruby Behrmann / Asja Magoub
Interaktive Installation, MADE in Gießen

11:00, 13:00,Treffpunkt Festivalzentrum
15:00, 17:00 Der Apparat • Mobile Albania
Stadtraumintervention, MADE in Gießen

14:00 bis 16:00
Hessisches Staatstheater – Probebühne
BFDK-Gespräch »Was wir wissen wollen
– Ausbildung im Praxischeck«
Informationsveranstaltung des Bundesverbandes
Freie Darstellende Künste

14:30 und 16:30
Treffpunkt Goethe-Statue im Park Am
Warmen Damm
Rolling over Wiesbaden •
Theaterlabor INC.
Audiowalk, MADE in Darmstadt

18:00 Rathaus – Festsaal
laPROF-Ehrenpreis-Verleihung
Eine Veranstaltung des Landesverbandes Professionelle Freie Darstellende Künste Hessen e.V.

19:30 Hessisches Staatstheater – Studiobühne
Möchten Sie ihren Vater wirklich in den Papierkorb verschieben? •
Cornelia Niemann
Dokumentartheater, MADE in Frankfurt

21:30 Schlachthof – Halle
Read to me • Vlasova / Pawlica
Tanztheater, MADE in Offenbach

Im
Anschluss
Made.With
Künstlernachgespräch

23:00 60 / 40
Preisverleihung und Abschlussparty

TICKETS
HESSISCHES STAATSTHEATER · STUDIO
€ 18,00 / 12,00 erm. (zzgl. 10% Vorverkaufsgebühr)
www.staatstheater-wiesbaden.de/karten/
Kartentelefon • 0611-132 325
Öffnungszeiten Theaterkasse
Mo. – Fr. • 10.00 – 19.30 Uhr | Sa. • 10.00 – 14.00 Uhr
Abendkasse jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet.

SCHLACHTHOF · HALLE
€ 17,00 / 12,00 erm. • karten@made-festival.de
Karten zu allen Vorstellungen (außer fürs Hessische Staatstheater)
erhalten Sie auch während der Festivaltage
in unserem kleinen Zelt auf dem Schlachthofgelände:
Do. • ab 18.00 Uhr | Fr. • ab 15.00 Uhr | Sa. • ab 10.30 Uhr

ROLLING OVER WIESBADEN
€ 15,00 / 12,00 erm. • karten@made-festival.de

DER APPARAT
€ 10,00 • karten@made-festival.de

NICHT-DEUTSCHE POST
kostenlos

Programm
Leporello zum Download

Bestellung unter karten@made-festival.de

Weitere Infos:
info@made-festival.de
www.made-festival.de

Eröffnung der Ausstellung „Baukultur für das Quartier, Prozesskultur durch Konzeptvergabe“ am 11.09.2019

Die aktuelle Diskussion und Bedeutung von Konzeptverfahren zur Vergabe von Grundstücken aus dem Eigentum der Städte, als Instrument zum nachhaltigen Einwirken auf die Stadtentwicklung, verzeichnet im Bundesgebiet einen deutlichen Zuwachs.

So ist es selbstverständlich, dass auch in Wiesbaden ein intensiver Dialog über eine prozesshaft angelegte, konzeptabhängige Vergabe von Grundstücken stattfindet. Ziel des Stadtentwicklungsdezernates ist es, zeitnah in Wiesbaden Konzeptverfahren insbesondere innerhalb der aktuellen Entwicklungsbereiche wie zum Beispiel Bierstadt-Nord oder Kastel-Housing zu ermöglichen. Die Motivation hierzu ist insbesondere, dass mit einer konzeptgebundenen Vergabe von Grundstücken Lösungsansätze für zwei zentrale Fragestellungen gefunden werden können: Einerseits die Frage einer baukulturellen höheren Qualität für die Stadtentwicklung und andererseits die Frage zur Sicherung von bezahlbarem Wohnraum unter anderem auch für spezielle, ein Stadtquartier stärkende Nutzergruppen.

Das Forschungsprojekt „Baukultur für das Quartier, Prozesskultur durch Konzeptvergabe“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) untersuchte im Auftrag des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) die Frage, inwieweit Konzeptverfahren die Baukultur im Quartier beeinflussen. Eine hierzu zusammenfassende Ausstellung zeigt nun zehn beispielhafte Verfahren aus ganz Deutschland, die im Zeitraum vom 11. bis 25. September im Wiesbadener Stadtentwicklungsdezernat zu sehen sein wird.

Das Stadtentwicklungsdezernat der Landeshauptstadt Wiesbaden in Kooperation mit dem Wiesbadener Architekturzentrum e. V., der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen sowie der Landesinitiative +Baukultur in Hessen lädt alle Interessierten zur Ausstellungseröffnung am Mittwoch, 11. September, 18.30 Uhr, im Foyer des Stadtentwicklungsdezernates Wiesbaden, Gustav-Stresemann-Ring 15, Gebäude B, ein. Im Anschluss ist die Ausstellung bis einschließlich 25. September dort zu besichtigen. Öffnungszeiten der Ausstellung: Montag, Dienstag, Donnerstag von 8 bis 16 Uhr, Mittwoch von 8 bis 18 Uhr, Freitag von 8 bis 12 Uhr.

Weitere Informationen unter: https://dein.wiesbaden.de; Einladungshandout zur Ausstellungseröffnung: https://dein.wiesbaden.de/wiesbaden/de/events/49537/event/195; weitergehende Informationen (Forschungsbericht des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR) zur Ausstellung „Baukultur für das Quartier. Prozesskultur durch Konzeptvergabe“ sind zu finden unter: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/FP/ReFo/Staedtebau/2017/baukultur-quartier/Endbericht.html