Kategorie-Archiv: Internistenkongress

Erster digitaler Kongress der DGIM im Zeichen von Corona und Klimawandel ging gestern in Wiesbaden zu Ende

logo-internistenkongress21Wiesbaden, April 2021 – 16 parallel laufende Kanäle, darunter ein englischsprachiger, 357 Sitzungen, rund 1200 Vorträge und 1100 Referentinnen und Referenten – erstmals in vollständig digitaler Ausführung ging gestern nach vier Tagen der 127. Internistenkongress zu Ende. Mit rund 9000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – darunter knapp 900 Medizinstudierende und rund doppelt so viele DGIM-Mitglieder als in den Vorjahren – verzeichnete die digitale DGIM-Jahrestagung die bislang höchste Teilnehmerzahl. Neben der Teilnahme an wissenschaftlichen Online-Sessions konnten sich die Teilnehmer auch als Avatare auf der virtuellen Kongressplattform austauschen. Thematisch war der Kongress von den großen Schlüsselthemen der Zeit – der aktuellen Corona-Pandemie und der noch existentielleren Krise des Klimawandels und seinen Folgen für die Gesundheit – geprägt. Mit Abschluss des Kongresses endet der Vorsitz des aktuellen DGIM-Präsidenten Sebastian Schellong, sein Nachfolger ist der Gastroenterologe Markus M. Lerch.

Auch mehr als ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie prägen der Umgang mit und die Folgen von COVID-19 weiterhin den Alltag in den Kliniken. Der Kongress bot daher die Plattform, sich über die neuesten medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisse zu COVID-19 auszutauschen, die sich aktuell stetig und in rasantem Tempo aktualisieren. „Das Kongressmotto ‚Von der Krise lernen‘ verweist jedoch über die aktuelle Pandemie-Erfahrung hinaus“, so Kongresspräsident Professor Dr. med. Sebastian Schellong. „Nämlich auf die grundsätzliche Notwendigkeit und Möglichkeit, verantwortungsvoll gute Medizin zu machen, auch wenn Ressourcen knapp sind.“ Denn knapper werdende Ressourcen und die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels werden Gesellschaft und Medizin in den kommenden Jahrzehnten prägen. Neben den Folgen des Klimawandels für die Gesundheit des Einzelnen, befasste sich der Kongress auch mit der Frage, wie Ärztinnen und Ärzte und die Institutionen des Gesundheitswesens einen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten können.

„‘Von der Krise lernen‘ – das bedeutet aber auch – nach den Erfahrungen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie – einmal mehr auf die Tatsache hinzuweisen, dass verantwortungsvolle Medizin generell oft eher ein „Weniger“ an Leistungen bedeutet, als ein „Mehr“, sagt Schellong. In seiner Rede im Rahmen der festlichen Abendveranstaltung – aufgrund der Coronapandemie in diesem Jahr digital (https://dgim.meta-dcr.com/kongress2021/crs/festliche-abendveranstaltung)

– legte Schellong am Beispiel des Carotis-Screenings dar, wie der heutige, ökonomisch getriebene Wettbewerb im Gesundheitswesen zu Leistungsausweitungen führt, die weder zur Gesundheit des einzelnen Patienten positiv beitragen, noch einen verantwortungsvollen Umgang mit den finanziellen Mitteln der Solidargemeinschaft darstellen. Auch Professor Dr. med. Jürgen Floege, Kongresspräsident des ausgefallenen Kongresses 2020, verwies in seiner Rede darauf, dass Deutschland zwar zu den Ländern mit den höchsten Gesundheitskosten pro Kopf gehöre, gleichzeitig bei der Lebenserwartung innerhalb der EU nur Durchschnitt sei. Dass mehr Gesundheitsleistungen nicht automatisch zu mehr Gesundheit führen, zeigte er an einer eindrücklichen Grafik auf: Der körperlichen Minderaktivität der heute 15-Jährigen in Deutschland und die gesundheitlichen Gefahren, die daraus resultieren – eine Ausweitung von Gesundheitsleistungen kann diese Problematik nicht lösen.

Ihre 127. Jahrestagung nahm die DGIM auch zum Anlass, zahlreiche Auszeichnungen zu vergeben. Da der Kongress im Vorjahr ausgefallen war, wurde die höchste Auszeichnung der Fachgesellschaft, die Leopold-Lichtwitz-Medaille, für die Jahre 2020 und 2021 verliehen. Sie ging an Professor Dr. med. Ulrich R. Fölsch und Professor Dr. med. Tilman Sauerbruch. Der mit 30.000 Euro dotierte Theodor-Frerichs-Preis 2021 ging an Professor Dr. med. Rafael Kramann aus Aachen, der gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Innere Medizin (DSIM) verliehene Präventionspreis ging an Professor Dr. med. Robert Wagner aus Tübingen. Zudem vergab die DGIM zum dritten Mal ihre Medienpreise für herausragende journalistische Veröffentlichungen.

Mit rund 28.000 Mitgliedern ist die DGIM die größte medizinische Fachgesellschaft in Deutschland und Europa. Ihr Kongress endet mit dem Wechsel der Präsidentschaft: Für das Jahr 2021/2022 übernimmt Professor Dr. med. Markus M. Lerch, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des LMU-Universitätsklinikums München, den Vorsitz der Fachgesellschaft. Unter seinem Vorsitz wird der nächste Internistenkongress vom 30. April bis 3. Mai 2022 zum Thema „Die Grenzen der Inneren Medizin“ stattfinden.

Intensivmediziner veröffentlichen Empfehlungen zur intensivmedizinischen Therapie von COVID-19-Patienten

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Berlin – Im Rahmen der COVID-19-Epidemie geht die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) von einem weiteren Anstieg an intensivpflichtigen Patienten aus. Bei der Behandlung dieser Patienten sind besondere Aspekte zu beachten. Unter Federführung der DGIIN haben Experten mehrerer Fachgesellschaften aktuelle Empfehlungen zur intensivmedizinischen Therapie von Patienten mit COVID-19 veröffentlicht.

„Die Verbreitung des Virus SARS-CoV-2 entwickelt sich derzeit sehr dynamisch. Wir gehen fest davon aus, dass dies zu einem weiteren Anstieg an Intensivpatienten führt“, sagt Professor Dr. med. Stefan Kluge, Vorstandsmitglied der DGIIN und Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. „Es ist uns wichtig, den Kliniken vor Ort in einem kompakten Paper Empfehlungen zum Umgang mit COVID-19-Patienten zur Verfügung zu stellen, die eine intensivmedizinische Behandlung brauchen. Diese Veröffentlichung hat die DGIIN daher jetzt federführend gemeinsam mit weiteren Fachgesellschaften herausgegeben (DGIIN, DIVI, DGP, DGAI). Grundsätzlich empfiehlt die Fachgesellschaft, dass sich multidisziplinäre Teams in den jeweiligen Kliniken mit der Thematik befassen sollten. Dazu sollen in jedem Fall Intensivmediziner, Pflegekräfte, Infektiologen und Krankenhaushygieniker gehören.

In den Empfehlungen geben die Experten einen Überblick zum aktuellen Kenntnisstand der Diagnostik, dem möglichen Krankheitsbild und worauf bei den Schutzmaßnahmen für das Personal besonders zu achten ist. Laut den Empfehlungen sollte definitiv nur geschultes Personal Zugang zu den Betroffenen haben und dieses Personal möglichst von der Versorgung anderer Patienten freigestellt werden. Konkrete Empfehlungen zu therapeutischen Aspekten wie Medikamentengaben, Beatmung und adjuvanten Maßnahmen werden ebenfalls gegeben. Hinsichtlich der genauen Hygienemaßnahmen und Schutzausrüstung verweisen die Experten auf die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI).

„Mit Blick auf die steigende Anzahl der Patienten haben wir uns auch mit der Verfügbarkeit der Intensivbetten beschäftigt“, so Professor Dr. med. Christian Karagiannidis, Präsident elect der DGIIN und leitender Oberarzt an der Lungenklinik Köln-Merheim. In Kürze werden das ARDS-Netzwerk (Acute Respiratory Distress Syndrome-Netzwerk), das sich mit akutem Lungenversagen beschäftigt, und die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) gemeinsam mit dem RKI eine Webseite freischalten, auf der Kliniken alle freien Intensivkapazitäten melden sollen. Derzeit können Kliniken vorhandene Kapazitäten im Melderegister des ARDS-Netzwerkes angeben.

Hier finden Sie die ausführlichen Empfehlungen der DGIIN.

DGIIN fordert praxistaugliche Regelungen im Umgang mit COVID-19
Quarantäne für Medizinisches Personal darf Patientenversorgung nicht gefährden

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) begrüßt ausdrücklich die vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichte Ergänzung zum Nationalen Pandemieplan zu COVID-19. Die Fachgesellschaft kritisiert hingegen die Regelungen für medizinisches Personal, das engen ungeschützten Kontakt (≤2 Meter) zu einem bestätigten COVID-19-Fall im Rahmen der Pflege oder medizinischen Untersuchung hatte. Das RKI empfiehlt hier bei Kontakt ohne verwendete Schutzausrüstung eine häusliche Quarantäne. Diese Vorgabe ist aus Sicht der DGIIN nicht praktikabel und würde bei strikter Beachtung zu einem Kollaps der Gesundheitsversorgung durch Krankenhäuser und Arztpraxen führen.

„Als DGIIN ist es uns ein wichtiges Anliegen, dass es klare Handlungsempfehlungen im Umgang mit COVID-19-Patienten gibt. Diese müssen allerdings auch praxistauglich sein und die Funktionsfähigkeit der Gesundheitsversorgung in Kliniken und Arztpraxen gewährleisten“, sagt Professor Dr. med. Stefan John, Präsident der DGIIN. Mitarbeitende in der Notfallaufnahme kommen beispielweise im Laufe eines Arbeitstages mit einem großen Personenkreis des übrigen dort tätigen medizinischen Fachpersonals in Kontakt. Dies ist auch dann der Fall, wenn eine COVID-19-Erkrankung bei einem Mitarbeiter (oder auch Patienten) noch nicht erkannt und diagnostiziert ist. Kommt es dann zu einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 und nachfolgender COVID-19-Erkrankung müssten laut aktuellen Empfehlungen des RKI alle Kontaktpersonen ebenfalls in Quarantänestellung.

„Die Empfehlung des RKI würde damit unmittelbar wesentliche und relevante Versorgungsbereiche eines Krankenhauses stilllegen. Ein solcher Ausfall kann aufgrund der ohnehin schon dünnen Personaldecke nicht kompensiert werden“, gibt John zu bedenken. Nach Ansicht der Fachgesellschaft droht dadurch eine Unterversorgung im Gesundheitssystem, da Menschen mit anderen schwerwiegenden Erkrankungen und akuter Behandlungsbedürftigkeit dann nicht mehr ausreichend versorgt werden könnten.

Vor diesem Hintergrund hat es in der jüngsten Vergangenheit Abweichungen von der Empfehlung des RKI gegeben. In Abstimmung mit den lokalen Gesundheitsbehörden haben sich Krankenhäuser nicht nur der Maximalversorgung für ein anderes Vorgehen entschieden, um die Sicherheit der zum Teil kritisch erkrankten Patienten durch Ausfall von ganzen Belegschaften nicht zu gefährden. „Solche Abweichungen können zur Verunsicherung der Bevölkerung und des medizinischen Personals beitragen. Wir brauchen daher andere, praxistaugliche und gut umsetzbare Regelungen als die bisher bestehenden. Nur so können zukünftige Abweichungen verhindert werden“, sagt der Experte, der auch Leiter des Funktionsbereichs Intensivmedizin am Klinikum Nürnberg ist. Die DGIIN fordert daher eine Änderung der Regelungen für medizinisches Personal, das engen, ungeschützten Kontakt (≤2 Meter) zu einem bestätigten COVID-19-Fall im Rahmen der Pflege oder medizinischen Untersuchung hatte. Dafür bietet die Fachgesellschaft ihre Zusammenarbeit mit dem RKI an. Asymptomatische Kontaktpersonen sollten unter klar geregeltem Schutz und Überwachungsmaßnahmen weiterhin an der Patientenversorgung teilnehmen können.

Die DGIIN schlägt dafür klare Handlungsempfehlungen vor:
Asymptomatisches medizinisches Personal der Kategorie I des RKI nach Kontakt mit einer SARS-CoV-2-positiven Person muss unverzüglich auf SARS-CoV-2 getestet werden. Bei fehlenden Symptomen oder sonstigen Zeichen einer Infektion kann die betreffende Person zunächst weiter bis zum endgültigen negativen Testergebnis arbeiten. Sie muss dabei jedoch einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Weiterhin sollte zweimal pro Tag Fieber gemessen und ein Gesundheitstagebuch geführt werden mit einer Dokumentation des allgemeinen Befindens. Die Kontaktpersonen werden außerdem gebeten, auch im häuslichen Umfeld Hygienemaßnahmen einzuhalten und auf den Besuch von größeren öffentlichen Veranstaltungen zu verzichten. Zudem muss alle zwei bis drei Tage ein Test der Person auf das Virus erfolgen.

„Sobald das Virus bei einer Kontaktperson nachgewiesen wird, muss eine häusliche Quarantänestellung erfolgen. Das gleiche gilt für Kontaktpersonen, die plötzlich Symptome zeigen. Diese müssen ebenfalls nach sofortiger Testung eine häusliche Quarantäne einhalten“, so John. Es verstehe sich von selbst, dass bei schweren Symptomen oder beim Vorliegen von Risikofaktoren und relevanten Vorerkrankungen für diese Fälle eine stationäre Behandlung erforderlich ist.

„Die DGIIN ist sich sehr wohl bewusst, welche Verantwortung das Robert-Koch-Institut bei seinen Empfehlungen tragen muss. Wir weisen aber auch darauf hin, dass solche Empfehlungen zukünftig dringend in Abstimmung mit den Fachgesellschaften und Verbänden entstehen sollten, insbesondere aus der Notfall- und Akutmedizin sowie Intensivmedizin“, appelliert John. Nur so können nach Ansicht der DGIIN die sehr komplexen medizinischen Abläufe sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Versorgung der gesamten Bevölkerung auf dem notwendigen hohen Niveau sichergestellt werden.

Der 125. Internistenkongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. in Wiesbaden endet heute – Zentrales Thema war „Digitalisierung der Medizin“

Digitale Medizin auf dem Vormarsch. © Foto: Diether v. Goddenthow
Digitale Medizin auf dem Vormarsch. © Foto: Diether v. Goddenthow

Wiesbaden – Der 125. Internistenkongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) geht heute nach vier Tagen mit rund 8300 Teilnehmern in Wiesbaden zu Ende. Neben dem Kongressmotto „Digitale Medizin“ stellte der DGIM-Vorsitzende Professor Dr. med. Claus F. Vogelmeier auch die nicht-apparative und nicht-medikamentöse Therapie, die internistische Intensivmedizin, die Arbeit der Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung und die seltenen Erkrankungen in den Mittelpunkt. Vorerst bleibt der Internistenkongress in Wiesbaden – zunächst bis zum Jahr 2023. Mit dem Kongress endet der Vorsitz des DGIM-Präsidenten, Nachfolger ist der Nephrologe Professor Jürgen Floege aus Aachen.

Expertensymposium des Deutschen Ärzteverlags zum Thema Impfen, nämlich wie Ärzte auch Impfmuffel und -gegner zu Schutzimpfungen, z.B. gegen Masern, motivieren können. Hier mit Eckart von Hirschhausen als "Gesicht" der Kampagne "Ich bin gemimpft. Und Sie? Lassen Sie uns reden!". © Foto: Diether v. Goddenthow
Expertensymposium des Deutschen Ärzteverlags zum Thema Impfen, nämlich wie Ärzte auch Impfmuffel und -gegner zu Schutzimpfungen, z.B. gegen Masern, motivieren können. Hier mit Eckart von Hirschhausen als „Gesicht“ der Kampagne „Ich bin geimpft. Und Sie? Lassen Sie uns reden!“. © Foto: Diether v. Goddenthow

Als größte internistische Fachgesellschaft in Europa erfüllt die DGIM mit ihrem Kongress zentrale Aufgaben: Für hochkarätige ärztliche Fortbildung zu sorgen und den ärztlichen Nachwuchs für die Innere Medizin zu gewinnen. Mit seinem Leitthema „Digitale Medizin – Chancen, Risiken, Perspektiven“ thematisierte der Kongress-Präsident Claus Vogelmeier nicht zuletzt dessen Arbeitswirklichkeit – denn die Digitalisierung hält längst Einzug in die Medizin. Neben Risiken digitaler Errungenschaften betonte Vogelmeier immer auch die damit verbundene Chance der Entlastung von Medizinerinnen und Medizinern: „Richtig angewendet kann die Digitale Medizin uns wieder in die Lage versetzen, unsere Patienten mehr zu berühren – im wörtlichen, aber auch im übertragenen Sinn“, so der Kongresspräsident.

Impression der Industrieausstellung, © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression der Industrieausstellung, © Foto: Diether v. Goddenthow

Ihre 125. Jahrestagung war für die DGIM auch in diesem Jahr Anlass, zahlreiche Auszeichnungen zu vergeben. So erhielt Professor Dr. med. Johannes Köbberling aus Wuppertal die höchste Anerkennung der Fachgesellschaft, die Leopold-Lichtwitz-Medaille. Der mit 30.000 Euro dotierte Theodor-Frerichs-Preis ging an Dr. med. Andreas Ramming aus Erlangen, der gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Innere Medizin (DSIM) verliehene Präventionspreis ging an Dr. med Carolin Lerchenmüller aus Heidelberg. Erstmals vergab die DGIM auch drei Medienpreise für herausragende journalistische Veröffentlichungen zum Kongressthema „Digitale Medizin“.

Impression der Industrieausstellung. Schulung am Ultraschallgerät mit studentischen Modells. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression der Industrieausstellung. Schulung am Ultraschallgerät mit studentischen Modells. © Foto: Diether v. Goddenthow

Diese war auch thematische Richtschnur für die zahlreiche Hauptsitzungen auf dem Internistenkongress. Namhafte Experten aus dem In- und Ausland informierten über die neuesten digitalen Errungenschaften, von Big Data über Telemonitoring bis hin zur Künstlichen Intelligenz.

Pflegeroboter in der Erprobung -  © Foto: Diether v. Goddenthow
Pflegeroboter in der Erprobung – © Foto: Diether v. Goddenthow

Auch in Sachen Nachwuchsförderung setzte der 125. Internistenkongress neue Maßstäbe: Unter der Leitung der Jungen Internisten der DGIM erfreute sich das Nachwuchsprogramm „Forum Junge Internisten“ besonders großer Nachfrage – Jungmedizinerinnen und -mediziner blickten regelmäßig auf gefüllte Sitzreihen, insbesondere weil sie Themen wie die nach wie vor problematische Work-Life-Balance in der Medizin thematisierten.

Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm hat am Rande des Kongresses für gute Unterhaltung gesorgt. Hier beim Science Slam in Halle Süd, mit Publikums-Sieger Prof. Dr. Marek Lommatzsch mit seinem Vortrag "Asthma: Ein no-brainer?", knapp vor Dr. Jasmin Barmann-Aksözens Vortrag. "Häm O'Globin and Family - Leberkrebsrisiko bei akuter Porphyrie" © Foto: Diether v. Goddenthow
Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm sorgte am Rande des Kongresses für gute Unterhaltung. Hier beim Science Slam in Halle Süd, mit Publikums-Sieger Prof. Dr. Marek Lommatzsch mit seinem Vortrag „Asthma: Ein no-brainer?“, knapp vor Dr. Jasmin Barmann-Aksözens Vortrag. „Häm O’Globin and Family – Leberkrebsrisiko bei akuter Porphyrie“ © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit rund 27.000 Mitgliedern ist die DGIM die größte medizinische Fachgesellschaft in Deutschland und Europa. Ihr Kongress endet mit dem Wechsel der Präsidentschaft: Für das Jahr 2019/2020 übernimmt Professor Dr. med. Jürgen Floege, Direktor der Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, rheumatologische und immunologische Erkrankungen an der Uniklinik der RWTH Aachen, den Vorsitz der Fachgesellschaft. Unter seinem Vorsitz wird der nächste Internistenkongress am 25. bis 28. April 2020 unter dem Motto „Ärzte als Forscher“ in Wiesbaden stattfinden.

 

Wissenschaft wird Popkultur… Science Slam – anlässlich des Internistenkongresses am 6. Mai 2019 im RMCC

Der Philosoph Voltaire war einer der größten Ärztekritiker seiner Zeit. Vielleicht hätte er heutzutage seine Pointen als Science Slammer unters Volk gebracht. © Dia aus dem Festvortrag vom 5.Mai 2019 "Digitale Medizin - Chancen, Risiken, Perspektiven" von Prof. Dr. med. Claus F. Vogelmeier -
Der Philosoph Voltaire war einer der größten Ärztekritiker seiner Zeit. Vielleicht hätte er heutzutage seine Pointen als Science Slammer unters Volk gebracht. © Dia aus dem Festvortrag vom 5.Mai 2019 „Digitale Medizin – Chancen, Risiken, Perspektiven“ von Prof. Dr. med. Claus F. Vogelmeier

Nach der festlichen Abendveranstaltung am Sonntagabend im Kurhaus lädt heute die Gesellschaft für Innere Medizin erneut auch die Öffentlichkeit herzlich ein zum ersten Science Slam. Dieser ist kostenfrei und findet statt im Rahmen des 125. Internistenkongresses 2019 mit Vorträgen aus dem Bereich Medizin und Life Sciences Auf der Bühne präsentieren sich erfahrene Slamer, wie Johannes Hinrich von Borstel, ebens wie inspirierte Newcomer, die in kurzen populärwissenschaftlichen Vorträgen ihre Forschungsprojekte oder ihre medizinischen Steckenpferde erklären – unterhaltsam, amüsant, authentisch und kreativ. Anschließend entscheidet das Publikum, bei welchem Slamer der Funke überspringt und wer am Ende gewinnt. Organisiert, moderiert und durchgeführt wird der Slam von Dr. Christine Tretow aus Marburg, einer Pionierin auf dem Gebiet der wortgewandten Wissenschaftsvermittlung.

Der erste Science Slam  in der Geschichte des Internistenkongresses.© Foto: Diether v. Goddenthow
Der erste Science Slam in der Geschichte des Internistenkongresses.© Foto: Diether v. Goddenthow

Termin: Montag, 6. Mai 2019, 20.00 Uhr
Ort: RheinMain CongressCenter / Saal 1 (Eingang Halle Süd)
riedrich-Ebert-Allee 1,
65183 Wiesbaden

Ab heute tagt der 125. Internistenkongress im RheinMain CongressCenter – Gelungene Rückkehr nach Wiesbaden

Bereits vom ersten Tag an ist der  125. Internistenkongress, nach seiner Rückkehr ins RheinMain CongressCenter nach Wiesbaden gut besucht. Impression aus dem Foyer des neuen RheinMain CongressCenters. Foto: Diether v. Goddenthow
Bereits vom ersten Tag an ist der 125. Internistenkongress, nach seiner Rückkehr ins RheinMain CongressCenter nach Wiesbaden gut besucht. Impression aus dem Foyer des neuen RheinMain CongressCenters. Foto: Diether v. Goddenthow

Wiesbaden, 4. Mai 2019 – Heute eröffnet die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) ihren 125. Jahreskongress. Die Veranstalter erwarten vom 4. bis 7. April rund 8500 Teilnehmer im neu gebauten RheinMain CongressCenter: Ärzte und Wissenschaftler diskutieren hier neueste Erkenntnisse zu internistischen Erkrankungen. In 375 Sitzungen sowie 1215 Vorträgen und Postersitzungen referieren über 950 Experten. Der Kongress tagte die vergangenen vier Jahre im Mannheimer Rosengarten und kehrt nun zurück nach Wiesbaden, dem Sitz der Fachgesellschaft und dem Ort des 1. Kongresses, der von Friedrich Theodor von Frerichs geleitet wurde. Auf das Jahr des 125. Internistenkongresses fällt auch sein 200. Geburtstagsjubiläum, das die DGIM mit dem Kongress begeht. Der DGIM-Vorsitzende Professor Dr. med. Claus F. Vogelmeier aus Marburg stellt der Jahrestagung der Internisten das Leitthema „Digitale Medizin – Chancen, Risiken, Perspektiven“ voran.

Momentaufnahme aus dem Forum Junge Internisten. Halle Nord.Foto: Diether v. Goddenthow
Momentaufnahme aus dem Forum Junge Internisten. Halle Nord.Foto: Diether v. Goddenthow

Medizin-Apps, digitale Krankenakten, selbstlernende Algorithmen zur Diagnosefindung oder personalisierte Medizin: Die digitale Revolution beginnt bereits jetzt, den Arbeitsalltag in der Medizin dramatisch zu verändern. Grund genug, die Digitalisierung mit ihren Perspektiven und Chancen, aber auch Risiken zum Hauptthema des 125. Internistenkongresses zu machen. Namhafte Experten informieren bei der Jahrestagung über wichtige Entwicklungen des Themenfeldes und laden zur Diskussion ein. „Es ist mir ein Anliegen, die Digitalisierung der Medizin in ihren verschiedenen Facetten zu zeigen und zu diskutieren, weder verherrlichend noch ablehnend. Es liegt in unserer Verantwortung als Mediziner, ihre Entwicklung zu steuern – sonst übernehmen das andere für uns“, sagt der Kongresspräsident.

Darüber hinaus erwartet die Teilnehmer ein bewährt umfassendes und relevantes Fortbildungsangebot mit 375 Sitzungen. Wie gewohnt folgt es dem interdisziplinären Grundgedanken der Inneren Medizin und stellt Verbindungen zu allen medizinischen  Fachgebieten her. Schwerpunkte setzt Vogelmeier auf folgende Themen:
• Komorbidität/Multimorbidität
• Internistische Intensivmedizin
• Seltene Erkrankungen
• Nicht medikamentöse/nicht apparative Therapieverfahren
• Deutsche Zentren für Gesundheitsforschung

Als Pneumologe rückt Vogelmeier mit seinem Kongressteam dabei auch die Lungenerkrankungen in den Fokus und stellt unter anderem aktuelle Ergebnisse der vom Kongresspräsident geleiteten COSYCONET-Studie mit über 2.700 COPD-Patienten vor. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass nicht medikamentöse Therapieverfahren wie Reha-Angebote oder Programme zum Rauchverzicht zu selten genutzt werden, obwohl sie für den Therapieerfolg entscheidend sind. Diese und weitere Themen diskutieren Experten in den Symposien und bei täglichen Pressekonferenzen von 11.30 bis 12.30 Uhr auf dem Internistenkongress.

Industrieausstellung in den Hallen Nord (Bild) und Süd. Foto: Diether v. Goddenthow
Industrieausstellung in den Hallen Nord (Bild) und Süd. Foto: Diether v. Goddenthow

Auch über das wissenschaftliche Programm hinaus hält der Kongress in diesem Jahr einige Highlights bereit: Anlässlich des 200. Geburtstagsjubiläums von Friedrich Theodor von Frerichs präsentiert die DGIM eine Ausstellung über sein Leben und Wirken, im RheinMain CongressCenter wird eine Kunstoase mit Werken aus der Wiesbadener „Artothek“ zu finden sein und über die gesamte
Kongresszeit kommt ein Pflegeroboter im Bereich der DGIM Lounge zum Einsatz.

Am Rande des Kongresses warten zudem öffentliche Veranstaltungen auf die Bürger von Wiesbaden, darunter der Patiententag am 4. Mai 2019, die feierliche Abendveranstaltung anlässlich des Kongresses am Abend des 5. Mai 2019 und ein Science Slam am 6. Mai 2019.

Mit Mut und Menschlichkeit in die Krisengebiete der Welt – Eröffnung des Wiesbadener Patiententags 2019

Bürgermeister und Ordnungsdezernent Dr. Oliver Franz (r.) begrüßte im Namen der Stadt Wiesbaden  Festredner Dr. med. Tankred Stöbe und die Gäste der Auftaktveranstaltung zum Patiententag am 3.Mai 2019 im Ratsaal. Foto: Diether v. Goddenthow
Bürgermeister und Ordnungsdezernent Dr. Oliver Franz (r.) begrüßte im Namen der Stadt Wiesbaden Festredner Dr. med. Tankred Stöbe und die Gäste der Auftaktveranstaltung zum Patiententag am 3.Mai 2019 im Ratsaal. Foto: Diether v. Goddenthow

Zum Auftaktempfang des Patiententags anlässlich des 125. Internisten-Kongresses 2019 sprach der Notfall- und Intensivmediziner Dr. Tankred Stöbe von „Ärzte ohne Grenzen“ über „Psychosoziale Gesundheit von Menschen in Krisengebieten“. Der Notfallarzt und Intensivmediziner gab vor bald 20 Jahren mit 33 Jahren Job, Wohnung und Auto auf und bewarb sich bei »Ärzte ohne Grenzen«. Inzwischen hat er über 19 verschiedene Einsätze in 15 Krisen-Ländern der Welt absolviert.

Eine der häufigsten Fragen, wie man mit dem erfahrenen Leid und den Ungerechtigkeiten, denen sie bei ihren Einsätzen in Krisengebieten täglich begegnen, umgehen, sieht Dr. Stöbe so: „Mir stellen sich diese Fragen eher selten. Denn die betroffenen Menschen in den Krisengebieten sind es, die leiden. Als internationaler Helfer bin ich in mehrfacher Hinsicht privilegiert: Meist bekomme ich ausreichend zu essen und Schlaf, mein Aufenthalt in den Gebieten ist zeitlich begrenzt, und wenn ich erkranke oder die Sicherheitslage eskaliert, werde ich evakuiert.“ Nichts davon träfe auf die lokale Bevölkerung zu, die ja nicht nur unter körperlichen Krankheiten, sondern häufig auch an psychischen Problemen und Traumata leide.

Zu den psychosoziale Hauptbeschwerden zählten, laut einer Studie aus „Gaza /Palästina von 2005“ zu 29 % Angststörungen, 18 % Depressionen, 15 % Posttraumatische Belastungsstörungen und 11 % akute Stresserkrankungen. Dabei seien bei 15 % der Betroffenen die Ausprägung mild, bei 48 % mittel und bei 37 % schwerer Natur. Das Erstaunliche sei jedoch, dass es bei 92 % der Betroffenen nach durchschnittlich 6 Konsultationen über einen Zeitraum von 10 Wochen hinweg eine Besserung oder Heilung gab, lediglich bei je 4 % der Zustand gleich oder unklar blieb. Der Behandlungserfolg stünde jedoch in einem engen Zusammenhang mit der Häufigkeit der Traumatisierung, Laut einer MSF Studie des Medizinisch-psychologische Notfall-Programms in Gaza vom Januar 2005 wurden von 503 Patienten, wovon 45 % unter 15 Jahre alt waren, 18 % einmal, 53 % zwei- bis dreimal, und 28 % über 4mal traumatisiert. Zur Art der Erlebnisse, die traumatisierend wirken, zählen zu 70 Prozent Kampfhandlungen, zu 25 Prozent, wer selbst Opfer oder Zeuge von Gewalt werde, und zu 5 Prozent Tod innerhalb der Familie.
Besonderem psychosozialen Stress seien auch Migranten ausgesetzt, und zwar in mehrfacher Hinsicht: einmal durch Traumatisierungen vor der Flucht, dann durch die  Erlebnisse während der oftmals lebensgefährlichen Flucht über’s Mittelmeer und schließlich durch Traumatisierungen nach der Flucht im fremden Land, in Flüchtlingslagern und in Flüchtlingsunterkünften hierzulande. Bei Studien an Kliniken der Organisation von Ärzte ohne Grenzen in Griechenland und Serbien hätte sich beispielsweise gezeigt, dass innerhalb des untersuchten Personenkreises von 1054 Betroffenen unterschiedlicher Herkunftsländer (11 % unter 18 Jahren, 31 % Frauen, mit 3 traumatischen Erlebnissen) 30 % an Angststörungen, 20 % an Depressionen, 24 % an akuten Anpassungsstörungen und 7 % an Posttraumatischen Belastungsstörungen litten.

Erstaunlich sei aber wie beispielsweise Zahlen aus Gaza gezeigt hätten, dass bei 92 Prozent der Betroffenen Linderung oder gar Heilung ihrer psychischen traumabedingten Störungen durchaus möglich gewesen sei. Da Psychotherapeuten und Psychiater vor Ort fehlen oder gar nicht vorhanden wären, habe Ärzten ohne Grenzen aus dieser Not heraus ein Therapie-Modell entwickelt, bei dem mit 6 Konsultationen über einen Zeitraum von 10 Wochen erstaunliche Linderung der psychischen Probleme möglich gewesen seien. Und da es für Migranten auch hierzulande erheblich schwieriger sei, „einen Termin beim Psychologen und Psychiater zu bekommen und ein Jahr darauf zu warten bei akuten Belastungsstörungen zu lang sei “, so Dr. med. Stöbe, habe Ärzte ohne Grenzen etwas Undenkbares geschafft: Sie haben „einfach“ das Modell von Ärzten ohne Grenzen nach Deutschland übertragen und konnten mit dem St. Josef Krankenhaus in Schweinfurt ein Pilotprojekt realisieren. Dazu haben sie Menschen gefunden, die ebenfalls Fluchterfahrung hatten, die die jeweilige Kultur und Sprache kannten. Diese Menschen habe Ärzte ohne Grenzen in Art eines Screenings fachlich so trainiert, dass sie als Helfer mit Betroffenen diese Gespräche führen konnten, die in der Mehrzahl enorme entlastende Wirkung gezeigt hätten. Wenn aber bemerkt wurde, dass da jemand richtig psychisch krank war, konnte dieser sehr schnell an einen Psychiater weiter verwiesen werden. „Und so haben wir in wenigen Monaten über 400 Einzel- und 260 Gruppensitzungen machen können“, ist Dr. med. Stöbe sichtlich stolz darauf, dass das vereinfachte Behandlungsmodell von Ärzte ohne Grenzen auch in Deutschland weiterhelfen kann.

Befindet sich der Internist und Intensivmediziner Dr. Stöbe, der in Berlin mit einer Ärztin verheiratet ist, nicht in Krisengebieten der Welt im Einsatz, arbeitet er als leitender Notarzt in Berlin. Selbst, wenn er Kinder hätte, würde er sich wahrscheinlich weiterhin in Krisengebieten einsetzen lassen. Denn die humanitäre Hilfe von „Ärzte ohne Grenzen“ sei im Unterschied zur Entwicklungsarbeit den Prinzipien nach neutral, unabhängig, unparteiisch und unpolitisch und allgemein akzeptiert. Und sollte es mal zu gefährlich werden, würden die Teams ausgeflogen werden. Reich werde man natürlich nicht damit. Niemand ginge des Geldes wegen in Krisengebiete. Rund 1.600 Euro brutto erhält ein Arzt bei Ärzte ohne Grenzen.  Die Organisation finanziert sich mittlerweile praktisch ausschließlich aus Spenden, um ihre politische und allgemeine Unabhängigkeit zu bewahren.  Dr. Stöbe war Präsident der deutschen Sektion von »Ärzte ohne Grenzen« und wurde von der Bundesärztekammer für seine »Haltung und seine unerschütterliche Einsatzbereitschaft« mit der Paracelsus-Medaille ausgezeichnet.

mut-u-menschlichkeit2Wer mehr über Dr. med. Tankred Stöbes weltweiten Einsätze mit fundierten Hintergrundinformationen erfahren möchte, dem sei sein Buch „Mut und Menschlichkeit. Als Arzt weltweit in Grenzsituationen“ ans Herz gelegt. 192 Seiten, 14,99 Euro, erschienen im Fischerverlag, Frankfurt 2019.

PDF-Programm zum Patiententag am 4.Mai 2019:

Hinweis für Teilnehmer des Internistenkongresses:
Dr. med Tankred Stöbes referiert dort auch morgen noch einmal mit Kollegen zum Thema „Von Ebola bis Kardiologie: Beispiele aus der Nothilfe“. Sein Thema: „Moderne Kardiologie trotz Bürgerkrieg?“.
Saal 1 – Plenum 12:15 bis 13:45 Uhr im RheinMain-KongressCenter

„Von Kopf bis Herz“ Wiesbadener Patiententag der DGIM am 4. Mai 2019 im Rathaus anlässlich des 125. Deutschen Internistenkongresses

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Mit seiner 125. Auflage kehrt der Internationale Internistenkongress nach Fertigstellung des neuen RheinMain Congress-Centers von Samstag bis Dienstag, 4. bis 7. Mai 2019 nach Wiesbaden zurück unter dem Leitthema: „Digitale Medizin – Chancen, Risiken, Perspektiven“.
Der Internisten-Kongress ist einer der größten medizinischen Fachkongresse in ganz Deutschland. An den vier Kongresstagen werden 8.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet, die sich in rund 400 Sitzungen mit über 1.000 Vorträgen über den neusten Stand der inneren Medizin informieren sowie fort- und weiterbilden.

Patiententag „Von Kopf bis Herz“ am Samstag, 4. Mai

Im Vorfeld des Internistenkongresses hat die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) auch in diesem Jahr gemeinsam mit der Stadt Wiesbaden einen Patiententag „Von Kopf bis Herz“ am Samstag, 4. Mai von 9.30 bis 16 Uhr organisiert.
Intention ist es, den Wiesbadener Bürgern aktuelles medizinisches Wissen des 125. Internistenkongresses direkt zugänglich zu machen. Besucher erwartet ein bunt gemischtes Programm mit neuesten Informationen, beispielsweise zur Gehirnerkrankung Demenz, unter der rund 1,7 Millionen Menschen in Deutschland leiden.

Knapp 60 Informationsstände und 30 Vorträge zu vielen verschiedenen medizinischen Themen erwarten die Besucherinnen und Besucher. Selbsthilfegruppen, Beratungsinstitutionen und deutschlandweit angereiste Medizinerinnen und Mediziner stehen den Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern den ganzen Samstag zur Verfügung. Sie bieten Beratung sowie vielfältige Informationen und Mitmachangebote an. „Testen Sie beispielsweise Ihren Gleichgewichts- und Orientierungssinn mit einer Rauschbrille, lassen Sie Ihre Schilddrüse schallen und Ihre Blutwerte bestimmen oder führen Sie selbst eine Darmspiegelung am Modell durch“, sagt Bürgermeister und Gesundheitsdezernent Dr. Oliver Franz, der herzlich zum Patiententag einlädt.

Die lehrreichen Vorträge sind in dreizehn Oberthemen gegliedert; so geht es unter anderem um „Asthma und COPD“, „Was tun im Notfall“ sowie „Stress und Ernährung beim Reizdarmsyndrom“. Anlässlich der Rückkehr des 125. Internistenkongresses nach Wiesbaden schenkt die DGIM dem Thema Demenz besondere Aufmerksamkeit. Neben dem Kurzzeitgedächtnis und Denkvermögen können auch Sprache und Motorik betroffen sein, wenn Patienten unter Demenz oder einer ihrer Unterformen leiden. Doch mit der Unterstützung durch Angehörige, Freunde und Ärzte lässt sich der Alltag auch hier leichter gestalten. Parallel zu einem Vortrag zum aktuellen Wissensstand bei Demenz zeigt das Galli Präventionstheater Wiesbaden auch ein Theaterstück zur Demenz „Hast du schon vergessen?“. Das Theaterstück leitet eine Diskussionsrunde über das Thema Demenz ein, in der Vertreter unterschiedlicher Fachrichtungen zum aktuellen Stand der Wissenschaft, Forschung und Pflege referieren. „Durch medizinische Informationen können Ärzte den Betroffenen vorhandene Ängste nehmen“, sagt Dr. Schütz. „Es ist uns eine besondere Ehre und Freude, dass das Stück eigens für die DGIM und den Patiententag entstanden ist und im Rahmen dessen auch kostenlos aufgeführt wird“, sagt Dr. med. Norbert Schütz, der langjährige Organisationsleiter des Patiententags.

„Die DGIM und das Gesundheitsamt haben wieder ein breites Programm auf die Beine gestellt. Es lohnt sich, dieses schöne und kostenlose Angebot zu nutzen“, betont die Amtsleiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Kaschlin Butt.

Die Selbsthilfe wird – das ist bereits Tradition – beim Patiententag durch eine Preisverleihung der Marion und Bernd Wegener Stiftung besonders hervorgehoben. Preistragende werden auch in diesem Jahr wieder Gruppen sein, die sich im besonderen Maße engagieren.

Die genauen Themen und Uhrzeiten können dem Programmheft entnommen werden, das in vielen Wiesbadener Einrichtungen ausliegt und auch im Internet (Suchwort: Patiententag 2019) abgerufen werden kann.

Für weitere Informationen steht die Kommunale Gesundheitsförderung des Gesundheitsamtes unter Telefon (0611) 313777 oder 312074 sowie per E-Mail an gesundheitsfoerderung@wiesbaden.de gerne zur Verfügung.

Internistenkongress kehrt nach Wiesbaden zurück – viertägige Medizinertagung ab 2019 im RheinMain CongressCenter (RMCC)

Noch im Rohbauzustand: die 5000 qm große künftige  Kongresshalle. Hier und auch im Messebereich wird der Internistenkongress wieder tagen.© massow-picture
Noch im Rohbauzustand: die 5000 qm große künftige Kongresshalle. Hier und auch im Messebereich wird der Internistenkongress wieder tagen.© massow-picture

 Wiesbaden – Der Internistenkongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) – mit etwa 8000 Besuchern einer der größten Medizinkongresse im deutschsprachigen Raum – findet ab dem Jahr 2019 wieder in Wiesbaden statt. Auf seine Rückkehr verständigten sich jetzt die DGIM und die Betreiber des neuen RheinMain CongressCenters (RMCC), das 2018 seinen Betrieb aufnehmen wird.

Für die Dauer des Rück- und Neubaus der alten Rhein-Main-Hallen mit Beginn im Jahr 2014 war die internistische Jahrestagung von Wiesbaden nach Mannheim umgezogen. „Wir freuen uns sehr, dass der Internistenkongress nun in seine angestammte Heimat zurückkehrt“, begrüßen Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich und Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel das erfolgreiche Ende der Verhandlungen, die in einem Vertragsabschluss über fünf Jahre mündeten. „Wiesbaden und der Internistenkongress gehören einfach zusammen“, sagt der Oberbürgermeister mit Verweis auf die langjährige Tradition und Verbundenheit von Stadt und Gesellschaft. Dies betont auch Rechtsanwalt Maximilian G. Broglie, Geschäftsführer der DGIM aus Wiesbaden. Die DGIM, die knapp 25 000 Mitglieder zählt und in Wiesbaden ihren Sitz hat, veranstaltete ihre bedeutende wissenschaftliche Tagung mehr als 100 Jahre lang in Wiesbaden. „Seit der Gründung der DGIM im Jahr 1882 war und ist Wiesbaden die Heimatstadt der Internisten und ihres Kongresses“, so Broglie. Auch in der Zeit des Umbaus blieb die DGIM der hessischen Landeshauptstadt treu und veranstaltet hier weiterhin den zum Internistenkongress gehörenden „Patiententag“.

Der jeweils am zweiten Wochenende nach Ostern stattfindende Internistenkongress stellt nach den Worten von Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel einen „wichtigen wirtschaftlichen Faktor“ dar. „Von den Gästen aus dem In- und Ausland profitieren neben der Hotellerie vor allem auch die Gastronomie und der Einzelhandel“, unterstreicht Bendel die Bedeutung des viertägigen Kongresses.

„Das Einbinden der DGIM bereits in der Bauphase des neuen und hochattraktiven RheinMain CongressCenters hat sich ausgezahlt“, erklärt dessen Geschäftsführer Markus Ebel-Waldmann nach dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen. Nicht zuletzt habe das „maßgeschneiderte Service- und Leistungspaket“ der Rhein-Main-Hallen GmbH für die wissenschaftliche Tagung im neuen Congress Center die DGIM zu überzeugen vermocht. „Wir schätzen es sehr, dass das neue Kongressgebäude in Abstimmung mit den Internisten und damit auch im Hinblick auf zukünftige Anforderungen an medizinische Kongresse errichtet wurde, etwa mit einer räumlichen Trennung von Vorträgen und Industrieausstellung und modernster Technik“, sagt Professor Dr. med. Dr. h.c. Ulrich Fölsch, Generalsekretär der DGIM aus Kiel. Wiesbaden besteche zudem durch eine gute Anbindung und ein attraktives Ambiente für die Kongressbesucher. Auch die DGIM-Mitglieder werden sich freuen. In einem Votum hatten sie zugunsten Wiesbadens als Kongress-Standort gestimmt. „Der Stadt Mannheim gilt unser Dank für die Gastfreundschaft während des Umbaus“, ergänzt Broglie.

Oberbürgermeister Gerich und Wirtschaftsdezernent Bendel versprechen sich von der Rückkehr des Internistenkongresses nach Wiesbaden ein „nicht zu unterschätzendes Signal“: „Die DGIM ist ein wichtiger Ankermieter, vom dem eine große Strahlkraft für weitere Veranstalter gerade auch aus dem Bereich der medizinischen Fort- und Weiterbildung ausgeht“, so übereinstimmend Gerich und Bendel. „Wir freuen uns auf den 124. Internistenkongress, der im Jahr 2019 unter wissenschaftlicher Leitung von Professor Dr. med. Claus Vogelmeier aus Marburg im neuen RheinMain CongressCenter stattfindet“, so Fölsch.

Internistenkongress kehrt 2019 nach Wiesbaden zurück

Der zur Zeit wegen Neubau des Wiesbadener Rhein-Main-Kongress-Zentrums nach Mannheim ausgelagerte Internistenkongress kehrt 2019 nach Wiesbaden zurück. Foto: Dieter v. Goddenthow © massow-picture
Der zur Zeit wegen Neubau des Wiesbadener Rhein-Main-Kongress-Zentrums nach Mannheim ausgelagerte Internistenkongress kehrt 2019 nach Wiesbaden zurück. Foto: Dieter v. Goddenthow © massow-picture

Der Internistenkongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) – mit etwa 8000 Besuchern einer der größten Medizinkongresse im deutschsprachigen Raum – findet ab dem Jahr 2019 wieder in Wiesbaden statt. Auf seine Rückkehr verständigten sich jetzt die DGIM und die Betreiber des neuen RheinMain CongressCenters (RMCC), das 2018 seinen Betrieb aufnehmen wird.

Für die Dauer des Rück- und Neubaus der alten Rhein-Main-Hallen mit Beginn im Jahr 2014 war die internistische Jahrestagung von Wiesbaden nach Mannheim umgezogen. „Wir freuen uns sehr, dass der Internistenkongress nun in seine angestammte Heimat zurückkehrt“, begrüßen Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich und Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel das erfolgreiche Ende der Verhandlungen, die in einem Vertragsabschluss über fünf Jahre mündeten. „Wiesbaden und der Internistenkongress gehören einfach zusammen“, sagt der Oberbürgermeister mit Verweis auf die langjährige Tradition und Verbundenheit von Stadt und Gesellschaft. Dies betont auch Rechtsanwalt Maximilian G. Broglie, Geschäftsführer der DGIM aus Wiesbaden. Die DGIM, die knapp 25 000 Mitglieder zählt und in Wiesbaden ihren Sitz hat, veranstaltete ihre bedeutende wissenschaftliche Tagung mehr als 100 Jahre lang in Wiesbaden. „Seit der Gründung der DGIM im Jahr 1882 war und ist Wiesbaden die Heimatstadt der Internisten und ihres Kongresses“, so Broglie. Auch in der Zeit des Umbaus blieb die DGIM der hessischen Landeshauptstadt treu und veranstaltet hier weiterhin den zum Internistenkongress gehörenden „Patiententag“.

Der Internistenkongress - hier eine Momentaufnahme aus Mannheim -  kehrt 2019 nach Wiesbaden zurück. © massow-picture
Der Internistenkongress – hier eine Momentaufnahme aus Mannheim – kehrt 2019 nach Wiesbaden zurück. © massow-picture

Der jeweils am zweiten Wochenende nach Ostern stattfindende Internistenkongress stellt nach den Worten von Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel einen „wichtigen wirtschaftlichen Faktor“ dar. „Von den Gästen aus dem In- und Ausland profitieren neben der Hotellerie vor allem auch die Gastronomie und der Einzelhandel“, unterstreicht Bendel die Bedeutung des viertägigen Kongresses.

„Das Einbinden der DGIM bereits in der Bauphase des neuen und hochattraktiven RheinMain CongressCenters hat sich ausgezahlt“, erklärt dessen Geschäftsführer Markus Ebel-Waldmann nach dem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen. Nicht zuletzt habe das „maßgeschneiderte Service- und Leistungspaket“ der Rhein-Main-Hallen GmbH für die wissenschaftliche Tagung im neuen Congress Center die DGIM zu überzeugen vermocht. „Wir schätzen es sehr, dass das neue Kongressgebäude in Abstimmung mit den Internisten und damit auch im Hinblick auf zukünftige Anforderungen an medizinische Kongresse errichtet wurde, etwa mit einer räumlichen Trennung von Vorträgen und Industrieausstellung und modernster Technik“, sagt Professor Dr. med. Dr. h.c. Ulrich Fölsch, Generalsekretär der DGIM aus Kiel. Wiesbaden besteche zudem durch eine gute Anbindung und ein attraktives Ambiente für die Kongressbesucher. Auch die DGIM-Mitglieder werden sich freuen. In einem Votum hatten sie zugunsten Wiesbadens als Kongress-Standort gestimmt. „Der Stadt Mannheim gilt unser Dank für die Gastfreundschaft während des Umbaus“, ergänzt Broglie.

Oberbürgermeister Gerich und Wirtschaftsdezernent Bendel versprechen sich von der Rückkehr des Internistenkongresses nach Wiesbaden ein „nicht zu unterschätzendes Signal“: „Die DGIM ist ein wichtiger Ankermieter, vom dem eine große Strahlkraft für weitere Veranstalter gerade auch aus dem Bereich der medizinischen Fort- und Weiterbildung ausgeht“, so übereinstimmend Gerich und Bendel. „Wir freuen uns auf den 124. Internistenkongress, der im Jahr 2019 unter wissenschaftlicher Leitung von Professor Dr. med. Claus Vogelmeier aus Marburg im neuen RheinMain CongressCenter stattfindet“, so Fölsch.