Der 125. Internistenkongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. in Wiesbaden endet heute – Zentrales Thema war „Digitalisierung der Medizin“

Digitale Medizin auf dem Vormarsch. © Foto: Diether v. Goddenthow
Digitale Medizin auf dem Vormarsch. © Foto: Diether v. Goddenthow

Wiesbaden – Der 125. Internistenkongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) geht heute nach vier Tagen mit rund 8300 Teilnehmern in Wiesbaden zu Ende. Neben dem Kongressmotto „Digitale Medizin“ stellte der DGIM-Vorsitzende Professor Dr. med. Claus F. Vogelmeier auch die nicht-apparative und nicht-medikamentöse Therapie, die internistische Intensivmedizin, die Arbeit der Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung und die seltenen Erkrankungen in den Mittelpunkt. Vorerst bleibt der Internistenkongress in Wiesbaden – zunächst bis zum Jahr 2023. Mit dem Kongress endet der Vorsitz des DGIM-Präsidenten, Nachfolger ist der Nephrologe Professor Jürgen Floege aus Aachen.

Expertensymposium des Deutschen Ärzteverlags zum Thema Impfen, nämlich wie Ärzte auch Impfmuffel und -gegner zu Schutzimpfungen, z.B. gegen Masern, motivieren können. Hier mit Eckart von Hirschhausen als "Gesicht" der Kampagne "Ich bin gemimpft. Und Sie? Lassen Sie uns reden!". © Foto: Diether v. Goddenthow
Expertensymposium des Deutschen Ärzteverlags zum Thema Impfen, nämlich wie Ärzte auch Impfmuffel und -gegner zu Schutzimpfungen, z.B. gegen Masern, motivieren können. Hier mit Eckart von Hirschhausen als „Gesicht“ der Kampagne „Ich bin geimpft. Und Sie? Lassen Sie uns reden!“. © Foto: Diether v. Goddenthow

Als größte internistische Fachgesellschaft in Europa erfüllt die DGIM mit ihrem Kongress zentrale Aufgaben: Für hochkarätige ärztliche Fortbildung zu sorgen und den ärztlichen Nachwuchs für die Innere Medizin zu gewinnen. Mit seinem Leitthema „Digitale Medizin – Chancen, Risiken, Perspektiven“ thematisierte der Kongress-Präsident Claus Vogelmeier nicht zuletzt dessen Arbeitswirklichkeit – denn die Digitalisierung hält längst Einzug in die Medizin. Neben Risiken digitaler Errungenschaften betonte Vogelmeier immer auch die damit verbundene Chance der Entlastung von Medizinerinnen und Medizinern: „Richtig angewendet kann die Digitale Medizin uns wieder in die Lage versetzen, unsere Patienten mehr zu berühren – im wörtlichen, aber auch im übertragenen Sinn“, so der Kongresspräsident.

Impression der Industrieausstellung, © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression der Industrieausstellung, © Foto: Diether v. Goddenthow

Ihre 125. Jahrestagung war für die DGIM auch in diesem Jahr Anlass, zahlreiche Auszeichnungen zu vergeben. So erhielt Professor Dr. med. Johannes Köbberling aus Wuppertal die höchste Anerkennung der Fachgesellschaft, die Leopold-Lichtwitz-Medaille. Der mit 30.000 Euro dotierte Theodor-Frerichs-Preis ging an Dr. med. Andreas Ramming aus Erlangen, der gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Innere Medizin (DSIM) verliehene Präventionspreis ging an Dr. med Carolin Lerchenmüller aus Heidelberg. Erstmals vergab die DGIM auch drei Medienpreise für herausragende journalistische Veröffentlichungen zum Kongressthema „Digitale Medizin“.

Impression der Industrieausstellung. Schulung am Ultraschallgerät mit studentischen Modells. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression der Industrieausstellung. Schulung am Ultraschallgerät mit studentischen Modells. © Foto: Diether v. Goddenthow

Diese war auch thematische Richtschnur für die zahlreiche Hauptsitzungen auf dem Internistenkongress. Namhafte Experten aus dem In- und Ausland informierten über die neuesten digitalen Errungenschaften, von Big Data über Telemonitoring bis hin zur Künstlichen Intelligenz.

Pflegeroboter in der Erprobung -  © Foto: Diether v. Goddenthow
Pflegeroboter in der Erprobung – © Foto: Diether v. Goddenthow

Auch in Sachen Nachwuchsförderung setzte der 125. Internistenkongress neue Maßstäbe: Unter der Leitung der Jungen Internisten der DGIM erfreute sich das Nachwuchsprogramm „Forum Junge Internisten“ besonders großer Nachfrage – Jungmedizinerinnen und -mediziner blickten regelmäßig auf gefüllte Sitzreihen, insbesondere weil sie Themen wie die nach wie vor problematische Work-Life-Balance in der Medizin thematisierten.

Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm hat am Rande des Kongresses für gute Unterhaltung gesorgt. Hier beim Science Slam in Halle Süd, mit Publikums-Sieger Prof. Dr. Marek Lommatzsch mit seinem Vortrag "Asthma: Ein no-brainer?", knapp vor Dr. Jasmin Barmann-Aksözens Vortrag. "Häm O'Globin and Family - Leberkrebsrisiko bei akuter Porphyrie" © Foto: Diether v. Goddenthow
Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm sorgte am Rande des Kongresses für gute Unterhaltung. Hier beim Science Slam in Halle Süd, mit Publikums-Sieger Prof. Dr. Marek Lommatzsch mit seinem Vortrag „Asthma: Ein no-brainer?“, knapp vor Dr. Jasmin Barmann-Aksözens Vortrag. „Häm O’Globin and Family – Leberkrebsrisiko bei akuter Porphyrie“ © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit rund 27.000 Mitgliedern ist die DGIM die größte medizinische Fachgesellschaft in Deutschland und Europa. Ihr Kongress endet mit dem Wechsel der Präsidentschaft: Für das Jahr 2019/2020 übernimmt Professor Dr. med. Jürgen Floege, Direktor der Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, rheumatologische und immunologische Erkrankungen an der Uniklinik der RWTH Aachen, den Vorsitz der Fachgesellschaft. Unter seinem Vorsitz wird der nächste Internistenkongress am 25. bis 28. April 2020 unter dem Motto „Ärzte als Forscher“ in Wiesbaden stattfinden.