Kategorie-Archiv: Corona COVID-19

Anpassung der Hessischen Corona-Schutzverordnung

© Diether v. Goddenthow
© Diether v. Goddenthow

Ministerpräsident Bouffier: „Mit den neuen Regelungen schaffen wir Klarheit und Einheitlichkeit und sorgen dafür, dass die Kritische Infrastruktur durchgehend funktioniert“

Wiesbaden. Die Hessische Landesregierung hat wie angekündigt die geltende Coronavirus-Schutzverordnung an die aktuellen Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) angepasst, nachdem Bundestag und Bundesrat die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen hatten.

„Nachdem wir unsere Verordnung in der vergangenen Woche bereits verlängert hatten, war es uns nun wichtig, so schnell wie möglich die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz umzusetzen und damit Einheitlichkeit und Klarheit zu schaffen. Durch die Beschlüsse von Bundesrat und Bundestag sind die rechtlichen Voraussetzungen jetzt gegeben.

Zu den wesentlichen Änderungen ab 17- Januar 2022 zählen:

  • Vereinheitlichung und Verkürzung der Quarantänedauern
  •  Inzidenzunabhängige hessenweite Einführung der 2G-Plus Regel in der Innengastronomie (2G in der Außengastronomie)
  • Angleichung der maximalen Veranstaltungsgrößen auf 1.000 Teilnehmende im Freien; bislang war dies auf 250 begrenzt. In Innenräumen bleibt es bei maximal 250 Teilnehmenden.
  • Auch geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler können jetzt ebenfalls an allen regelmäßigen Schülertestungen teilnehmen und auf diese Weise den Status von 2G-Plus erreichen.
  • Empfehlung zum Tragen von FFP2-Masken beim Einkaufen, in Geschäften und bei der Nutzung des Öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs.

Die Infektionszahlen steigen derzeit bundesweit an. In Hessen liegt die Inzidenz heute landesweit bei 602,3. Das liegt an der hochansteckenden Omikron-Variante, die auch in Hessen einen immer größer werdenden Anteil der Neuinfektionen ausmacht. Gleichzeitig bleibt die Situation in den Krankenhäusern weitgehend stabil, die Zahl der Intensivpatienten sinkt derzeit sogar leicht. „Daher können wir es verantworten, die Quarantäneregelungen – wie in der MPK vereinbart – anzugleichen und zu verkürzen und frühere Freitestungen zu ermöglichen“, so Bouffier. „Damit verfolgen wir nicht zuletzt das Ziel, dass trotz hoher Infektionszahlen insbesondere die kritische Infrastruktur in unserem Land weiter funktioniert. Denn aufgrund der schnellen Verbreitung der Omikron-Variante drohen in vielen wichtigen Bereichen wie der Polizei, der Feuerwehr, der Strom- und Gasversorgung Personalengpässe. Wir sind mit den Unternehmen und Institutionen im regelmäßigen Austausch, sodass wir auf diese Situation vorzubereitet sind. Niemand muss sich sorgen, dass systemrelevante Bereiche zum Erliegen kommen könnten.“

Folgende aktualisierte Regeln gelten ab morgen, 17. Januar 2022, in Hessen:

Definition und Zugangsregeln bei 2G-Plus auf Basis der Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) sowie des Paul Ehrlich-Instituts (PEI):

Zugang haben somit Personen mit folgendem Nachweis:

  • Doppelt geimpft und getestet
  • Genesen und getestet
  • Dreifach geimpft (geboostert)
  • Genesen und doppelt geimpft
  • Doppelt geimpft und genesen (Neu)
  • Geimpft, genesen, geimpft (Neu)
  • Frisch doppelt geimpft (max. 3 Monate, ab dem Tag der Zweitimpfung) (Neu)
  • Frisch genesen (max. 3 Monate, ab dem Tag des positiven PCR-Tests) (Neu)
  • Genesen + frisch einmal geimpft (max. 3 Monate, ab dem Tag der Impfung) (Neu)

Ausnahmen:

  • Kinder bis zur Einschulung (keine Testnotwendigkeit)
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre und Personen, die sich nicht impfen lassen können benötigen einen aktuellen Test oder ein Testheft.
  • Doppelt geimpfte oder genesene Schülerinnen und Schüler, mit Testheft

Neue Isolations- und Quarantäneregelungen für Infizierte, Haushaltsangehörige und Kontaktpersonen:

(keine Unterscheidung mehr zwischen Omikron- und Deltavariante)

Regeln zur Isolation von Corona-Infizierten (unabhängig vom Impfstatus) mit positivem Schnell- oder PCR-Test

  • 10 Tage Isolation. Eine Anordnung durch das Gesundheitsamt ist nicht notwendig.
  • Eine Freitestung nach 7 Tagen ist möglich durch einen Schnelltest bei einer Teststelle oder einen PCR-Test.
  • Für Beschäftigte in Krankenhäusern und Alten- und Pflegeheimen gelten Sonderregeln: Eine Arbeitsaufnahme ist nur nach Freitestung mit einem PCR-Test möglich, und zwar nach sieben Tagen. Voraussetzung dafür ist, dass man mindestens 48 Stunden symptomfrei ist.
  • Regeln zur Quarantäne von Haushaltsangehörigen von Corona-Infizierten (bspw. Partner, Eltern, Kinder etc.):
  •  Grundsätzlich gelten 10 Tage Quarantäne, eine Anordnung durch das Gesundheitsamt ist nicht notwendig.
  • Eine Freitestung ist nach 7 Tagen mit einem Schnelltest durch eine Teststelle oder einem PCR-Test möglich.
  •  Schülerinnen und Schüler sowie Kleinkinder können sich bereits nach 5 Tagen Freitesten lassen.

Von der Quarantäne als Haushaltsangehörige befreit sind Personen mit folgendem Nachweis:

  • Dreifach geimpft (geboostert)
  • Genesen und doppelt geimpft
  • Doppelt geimpft und genesen
  • Geimpft, genesen, geimpft
  • Frisch doppelt geimpft (max. 3 Monate, ab dem Tag der Zweitimpfung)
  • Frisch genesen (max. 3 Monate, ab dem Tag des positiven PCR-Tests)
  • Genesen + frisch einmal geimpft (max. 3 Monate, ab dem Tag der Impfung)

Regeln zur Quarantäne weiterer Kontaktpersonen von Corona-Infizierten:

  • Diese Anordnung erfolgt ausschließlich durch das Gesundheitsamt.
  • Grundsätzlich gelten die Quarantäneregeln und Ausnahmen wie bei Haushaltsangehörigen.

Klar sei aber auch, so der Regierungschef weiter, dass neue Bestimmungen allein nicht ausreichten, um die Pandemie zu beenden. „Gerade im Hinblick auf Omikron ist es derzeit so wichtig wie nie, sich impfen zu lassen. Besonders die Auffrischungsimpfung trägt dazu bei, die Ansteckungsgefahr zu verringern und vor einem schweren Verlauf zu schützen. Derzeit liefert die Bundesregierung genug Impfstoff nach Hessen und es gibt ausreichend Möglichkeiten, unkompliziert einen Impftermin zu vereinbaren. Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger, diese Möglichkeit wahrzunehmen, damit wir gemeinsam nach vorne blicken können. Auch die Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen bleibt weiterhin von höchster Wichtigkeit.“

Die Coronavirus-Schutzverordnung ist gültig bis zum 10. Februar 2022.

Zur Verlängerung der pandemischen Notlage erklären die Fraktionsvorsitzenden von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Ines Claus und Mathias Wagner:

„Am 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Ausbreitung des Corona-Virus als Pandemie ein, da es sich um eine Massenerkrankung handelt, die sich unkontrolliert über Kontinente hinweg ausbreitet. Trotz der seither unternommenen großen Kraftanstrengungen, um die Ausbreitung des Virus in Deutschland einzudämmen, sind die Corona-Infektionszahlen wieder hoch. Der Hessische Landtag hat am 7. Dezember 2021 die pandemische Notlage festgestellt. Auch für das Haushaltsjahr 2022 liegt eine Naturkatastrophe und damit eine besondere Ausnahmesituation vor, die sich der Kontrolle des Staates entzieht und die staatliche Finanzlage erheblich beeinträchtigt.

Aufgrund der andauernden und aktuell verschärften pandemischen Situation und der unsicheren ökonomischen Rahmenbedingungen ist die Fortführung der hessischen Krisenbewältigungspolitik zur Bekämpfung der Corona-Virus-Pandemie geboten. Die regierungstragenden Fraktionen von CDU und Grüne haben deshalb heute die Fortführung der Notlage beantragt, um zur Bewältigung der gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Virus-Pandemie weitere 3 Milliarden Euro in den Landeshaushalt 2022 einzustellen. Eine Milliarde Euro davon wird aus der allgemeinen Rücklage entnommen, eine weitere Milliarde über Kredite finanziert, der Rest ergibt sich aus Mehreinnahmen aus der Steuerschätzung. Durch diese parlamentarische Entscheidung stellen wir die Weichen, dass wir in der Krise weiter helfen können.

3 Milliarden Euro entsprechen einem Anteil an den Gesamtausgaben des Landes in einer Größenordnung von rund 10 Prozent. Mit dem beantragten Beschluss und der Veranschlagung im Kernhaushalt wird den Vorgaben des Staatsgerichtshofs Rechnung getragen. Ein solcher Betrag kann nicht aus den laufenden Mitteln des Landeshaushalts finanziert werden. Dies erfordert auch eine Korrektur des ursprünglich vorgesehenen Nettokreditbedarfs, der durch Rückgriff auf den Ausnahmetatbestand der Schuldenbremse gedeckt werden soll. Die Abstimmung des Hessischen Landtags darüber ist für die kommende Plenarsitzung in der ersten Februarwoche vorgesehen.

Die Bereitstellung der Mittel auch im Jahr 2022 ist eine wichtige Nachricht für alle, die auf diese Hilfen dringend angewiesen sind. Denn ohne die mit diesen Krediten finanzierten Maßnahmen können weder unser Gesundheitssystem, noch die Kommunen, noch die hessische Wirtschaft so wirkungsvoll in der Krise unterstützt werden. Auch aufgrund dieser Maßnahmen kommt Hessen trotz aller Härten vergleichsweise gut durch die Krise.“

COVID-19-Impfung schützt nachweislich Forschende der Universitätsmedizin Mainz belegen Wirksamkeit der Impfkampagne in Rheinland-Pfalz

Die erste Phase der Impfkampagne hat die besonders gefährdete Gruppe der über 80-Jährigen priorisiert und hat damit nachweislich schwere Krankheitsverläufe verringert. Foto © Staatskanzlei RLP I Stephan Dinges
Die erste Phase der Impfkampagne hat die besonders gefährdete Gruppe der über 80-Jährigen priorisiert und hat damit nachweislich schwere Krankheitsverläufe verringert. Foto © Staatskanzlei RLP I Stephan Dinges

(Mainz, 17. Januar 2022, nh) Wissenschaftler:innen des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universitätsmedizin Mainz haben gezeigt, dass die erste Phase der Impfkampagne in Rheinland-Pfalz die besonders gefährdete Gruppe der über 80-Jährigen vor schweren Krankheitsverläufen geschützt hat. Darüber hinaus sank mit steigender Impfquote die SARS-CoV-2-Infektionsrate in dieser Bevölkerungsgruppe besonders stark. Die Ergebnisse basieren auf einer Auswertung von Daten der Impfdokumentation Rheinland-Pfalz, des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Statistischen Landesamts Rheinland-Pfalz aus dem Zeitraum von Januar bis Mai 2021. Die Analyse wurde jetzt in der Fachzeitschrift „European Journal of Epidemiology“ veröffentlicht.

Die Altersgruppe der über 80-Jährigen trägt ein besonders hohes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe. Deshalb wurde diese Bevölkerungsgruppe zu Beginn der Impfkampagne in Deutschland priorisiert gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft. So gelang es, in Rheinland-Pfalz für die Altersgruppe 80 plus bis Ende Mai 2021 eine Impfquote von 80 Prozent bei Männern und 75 Prozent bei Frauen zu erreichen.

Für ihre jetzt veröffentlichte Datenanalyse zur Wirksamkeit der Impfkampagne werteten die Mainzer Forschenden in Kooperation mit der Impfdokumentation des Landes Rheinland-Pfalz die rheinland-pfälzischen Impfdaten aus. Diese verknüpfte das Forscherteam mit Daten des RKI zur altersspezifischen COVID-19-Mortalität sowie mit Daten des Statistischen Landesamts Rheinland-Pfalz zur Bevölkerung und Gesamtmortalität.

Die Wissenschaftler:innen konnten zeigen, dass in Rheinland-Pfalz der Anteil der Altersgruppe 80 plus an den COVID-19-Sterbefällen von Anfang Februar bis Ende Mai 2021 mit steigender Impfquote deutlich zurückging. Während bis Kalenderwoche 5 die über 80-Jährigen noch rund 70 Prozent der Sterbefälle ausmachten, sank ihr Anteil auf neun Prozent in Kalenderwoche 20.

Die Untersuchung belegt zudem einen deutlichen Rückgang der SARS-CoV-2-Infektionen bei den über 80-Jährigen: Ab etwa Mitte Februar 2021 sanken die Infektionszahlen in allen Altersgruppen. Bei der Bevölkerungsgruppe 80 plus ging der Anteil an Infektionen im Vergleich am stärksten zurück – von 16 Prozent Anfang Januar 2021 auf nur ein Prozent in Kalenderwoche 20.

Möglich wurde dieser Nachweis der Impfwirkung durch umfangreiche bevölkerungsbasierte Daten. „Die wissenschaftliche Analyse der uns vorliegenden Daten durch das IMBEI zeigt klar, dass wir mit unserer Impfkampagne erfolgreich waren. Mit Hilfe der Priorisierung konnten wir die besonders durch das SARS-CoV-2 gefährdete Bevölkerungsgruppe in sehr vielen Fällen vor schweren Krankheitsverläufen schützen“, betont der rheinland-pfälzische Impfkoordinator Daniel Stich.

Bisherige Daten zur Wirksamkeit der COVID-19-Impfungen stammen meist aus klinischen Zulassungsstudien. Diese fanden unter kontrollierten Bedingungen statt. In der breiten Anwendung der Impfstoffe können jedoch verschiedene Faktoren, wie beispielsweise neue Virusvarianten oder Verhaltensänderungen, die Impfwirkung beeinflussen. „Grundsätzlich ist es denkbar, dass geimpfte Personen einen Teil des in Studien nachgewiesenen Impfschutzes dadurch verlieren, dass sie etwa die gängigen Hygieneregeln weniger beachten. Um herauszufinden, wie sich die COVID-19-Impfungen tatsächlich auf die Bevölkerung auswirken, müssen deshalb sogenannte Real World-Daten untersucht werden, so wie wir das jetzt getan haben“, erläutert PD Dr. Daniel Wollschläger, Leiter der Abteilung für Epidemiologische Methodik und Strahlenforschung am IMBEI.

Über die jetzt ausgewerteten Daten hinaus wurden rund 1,2 Millionen Datensätze zu den aufgetretenen Nebenwirkungen erfasst. „Damit verfügen wir über eine optimale Grundlage für weitere Forschung“, betont Dr. Wollschläger.

Originalpublikation:

Wollschläger D, Gianicolo E, Blettner M, Hamann R, Herm-Stapelberg N, Schoeps M. Association of COVID-19 mortality with COVID-19 vaccination rates in Rhineland-Palatinate (Germany) from calendar week 1 to 20 in the year 2021: a registry-based analysis. European Journal of Epidemiology 36, 1231-1236 (2021).

DOI: 10.1007/s10654-021-00825-6

Neujahrsempfang 2022 Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Mit Zusammenhalt und Zuversicht ins neue Jahr

Auch in diesem Jahr fand wie schon im Vorjahr der Neujahrsempfang aufgrund von Corona online statt. Das Archivbild zeigt Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit den Schornsteinfegern als Glücksbringern während der Begrüßung der Gäste beim Neujahrsempfang  2020  in der Rheinlandpfälzischen Staatskanzlei. © Diether v. Goddenthow
Auch in diesem Jahr fand wie schon im Vorjahr der Neujahrsempfang aufgrund von Corona online statt. Das Archivbild zeigt Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit den Schornsteinfegern als Glücksbringer während der Begrüßung der Gäste beim Neujahrsempfang 2020 in der Rheinlandpfälzischen Staatskanzlei.Mainz © Diether v. Goddenthow

„Der Zusammenhalt der Menschen hier in Rheinland-Pfalz ist stark, wir können aufeinander zählen. Das gibt mir große Zuversicht, dass wir auch immense Herausforderungen wie die Bekämpfung der Corona-Pandemie und den Wiederaufbau des Ahrtals mit vereinten Kräften schaffen werden.“ Dies betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei ihrem digitalen Neujahrsempfang. Neben dem Rückblick stand auch der Ausblick in das neue Jahr im Mittelpunkt, denn 2022 stehen gleich mehrere Jubiläen an. So feiert das Land Rheinland-Pfalz zum Beispiel seinen 75. Geburtstag. Die Ministerpräsidentin würdigte hierbei Rheinland-Pfalz als „Land des starken Zusammenhalts im Herzen Europas“, das seit seinem Bestehen viele Herausforderungen gemeistert habe. Besonders freue sie sich im Zuge der Feierlichkeiten auf den Rheinland-Pfalz-Tag, der vom 20. bis 22. Mai 2022 in Mainz stattfinden wird.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer unterstrich, dass das Jahr 2021 die Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz vor große Herausforderungen gestellt habe: „Es war mit der schrecklichen Flutkatastrophe im Ahrtal sowie der fortdauernden Bekämpfung der Corona-Pandemie gewiss eines der schwersten Jahre der deutschen Nachkriegsgeschichte für unser Land, das auch im Leben vieler Menschen tiefe Spuren hinterlässt. Es war ein Jahr, das uns auf vielerlei Weise in Erinnerung bleiben wird“, so die Ministerpräsidentin.

Trotzdem gebe es auch in solch schwierigen Zeiten Zeichen der Hoffnung. „Wir haben beispielsweise mit der Inbetriebnahme der Ahrtalbahn und der Wiederherstellung der Wärmeversorgung von Bad Neuenahr-Ahrweiler wichtige Meilensteine beim Wiederaufbau im Ahrtal erreicht, die Schritt für Schritt mehr Normalität bringen“, so die Ministerpräsidentin. Die Landesregierung sei für den Wiederaufbau weiterhin eng mit Fachleuten, mit den Kommunen und den Menschen vor Ort im Gespräch.

Von dem aktuellen Stand der Aufbauarbeiten berichteten Meike und Dörte Näkel vom renommierten Weingut Meyer-Näkel aus Dernau. Die beiden Schwestern hatten noch in der Flutnacht beschlossen, in der Region zu bleiben und das von der Flut schwer getroffene gemeinsame Weingut wiederaufzubauen. Weiterhin war die Sängerin Alexandra Tschida aus Ahrweiler zu Gast, die mit ihrer Familie weiter in ihrem im Untergeschoss zerstörten Haus lebt und dort Gesangsunterricht gibt. Die Ministerpräsidentin würdigte in diesem Zusammenhang die große Solidarität aus dem In- und Ausland, die die Menschen in der betroffenen Region erfahren haben. „Die Helfer und Helferinnen kommen teils seit Monaten in das Ahrtal, um mit Schaufeln, Werkzeugen oder einfach einem offenen Ohr Hilfe zu leisten, wo diese am dringendsten benötigt wird. Von Herzen möchte ich allen Helfern und Helferinnen Danke sagen!“

Das zweite zentrale Thema in 2021 war die andauernde Corona-Pandemie. „Seit fast zwei Jahren fordert uns die Pandemie. Noch immer sind Einschränkungen in unserem sozialen, gesellschaftlichen und beruflichen Leben notwendig, um die Verbreitung des hochinfektiösen Virus zu verhindern.“ Die aktuelle Corona-Lage sei weiterhin ernst: „Wir tun in Rheinland-Pfalz alles dafür, um die erneute Welle zu brechen und einen Kollaps unseres Gesundheitssystems zu verhindern“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Mit Blick auf die neu gewählte rheinland-pfälzische Ampelkoalition betonte die Ministerpräsidentin: „Gemeinsam setzen wir fort, woran die Regierungskoalition schon seit Jahren mit Nachdruck und Engagement arbeitet. Denn die Politik der kommenden Jahre wird darüber entscheiden, ob wir auch in Zukunft in einem liebenswerten Rheinland-Pfalz leben werden. Wir wollen aus dem Umbruch einen Aufbruch machen und stehen für eine Politik der Nachhaltigkeit, die Ökologie, wirtschaftliche Stärke und soziale Gerechtigkeit zusammendenkt.“ Ein wichtiger Schwerpunkt der Regierung liege dabei weiterhin auf der Bildung: „Mehr als ein Viertel unseres Haushalts fließt in unsere Kitas, Schulen und Hochschulen. Wir haben das modernste Kita-Gesetz in Deutschland geschaffen und unsere Hochschullandschaft zukunftsfest gemacht.“

Darüber hinaus sei auch die Weiterentwicklung des Industriestandortes ein zentrales Anliegen der Landesregierung. „Rheinland-Pfalz ist ein bedeutender Industriestandort, wichtige Schlüssel zur Überwindung der Pandemie kommen aus unserem Land. Wir machen Industriepolitik mit Zukunft. So ist es uns gelungen, eine große Batteriezellfabrik nach Kaiserslautern zu holen. Um den Strukturwandel nachhaltig erfolgreich im Sinne der Menschen zu meistern, formulieren wir unsere Ziele noch ehrgeiziger und machen noch mehr Tempo.“

In diesem Jahr besteht seit nunmehr 40 Jahren die Partnerschaft mit dem afrikanischen Land Ruanda. Diese Partnerschaft ist laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer ein mittlerweile international anerkanntes Modell einer bürgernahen, dezentralen und effizienten Entwicklungszusammenarbeit. Von den kulturellen Highlights im Jubiläumsjahr berichteten Dr. Heike Otto, Generaldirektorin der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz sowie Laurent Vieille, Leiter des Haus Burgund in Mainz. Die Partnerschaft mit der Region Burgund-Franche-Comté feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum.

Am Neujahrsempfang, der aufgrund der Corona-Pandemie zum zweiten Mal in Folge digital stattfand, waren Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik, aus dem diplomatischen und konsularischen Corps, aus dem sozialen Bereich und Verbänden, Glaubensgemeinschaften, der Kultur oder dem Sport zugeschaltet. Moderiert wurde die Veranstaltung von Gersi Gega, Leiter der Geschäftsentwicklung bei ZDF Digital. Die musikalische Begleitung erfolgte durch den LandesJugendChor Rheinland-Pfalz und das „Jazz-Ensemble Willkür“, Musikstipendiaten der ZIRP in Zusammenarbeit mit der Landesstiftung Villa Musica.

Hessisches Staatstheater Wiesbaden schränkt coronabedingt seinen Spielbetrieb bis Ende Januar 2022 ein

Aufgrund der von der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossenen Maßnahmen sowie auf Grundlage der aktuellen Corona-Schutzverordnung des Landes Hessen, muss das Hessische Staatstheater Wiesbaden den Spielbetrieb auch über den 23. Dezember hinaus einschränken.

Für alle Vorstellungen im Großen und Kleinen Haus ab dem 25. Dezember 2021 bis 31. Januar 2022 gilt: Die Eintrittskarten verlieren ihre Gültigkeit.
Um den geforderten Abstand bei Vorstellungen zu gewährleisten, werden die Vorstellungen storniert und mit geändertem Saalplan ab Donnerstag, den 16.12.2021, nach und nach wieder in den Verkauf gegeben. Das Publikum wird im Schachbrett platziert.

Die Schulvorstellungen des Weihnachtsmärchens »Kleiner König Kalle Wirsch« finden wie geplant statt, da diese gemäß §15 der aktuellen Corona-Schutzverordnung des Landes Hessen nicht betroffen sind.

In der Wartburg und im Foyer ist die Sitzplatzkapazität dahingehend eingeschränkt, dass alle Vorstellungen mit weniger als 100 Personen besetzt werden.

Das Studio ist von diesen Einschränkungen nicht betroffen, da es weniger als 100 Sitzplätze hat.

Für alle Vorstellungen gilt weiterhin die aktuelle 2G+ Regelung, d.h., dass nur Genesene und Geimpfte jeweils mit tagesaktuellem Schnelltest (nur zertifizierte Bürgertests, Selbsttests werden nicht akzeptiert) die Vorstellungen besuchen können. Personen, die bereits eine »Boosterimpfung« (dritte bzw. Auffrischimpfung) erhalten haben, sind von der Testpflicht ausgenommen. Bei schulpflichtigen Kindern wird der Nachweis der Schule akzeptiert, Kinder unter 6 Jahren bzw. die noch nicht schulpflichtig sind, sind von der Nachweispflicht befreit. Das Tragen einer FFP2-Maske oder einer medizinischen Maske ist für alle Zuschauer:innen ab 6 Jahren verpflichtend.

II.
Umgang mit bereits gekauften oder reservierten Karten, Kauf von neuen Karten und Umbuchung
Um die Vorstellungen besuchen zu können, müssen im Webshop oder an der Theaterkasse Karten gekauft bzw. umgetauscht werden. Dies gilt auch für Abonnent:innen.

Alle Karten der betroffenen Vorstellungen werden automatisch storniert, wenn Zuschauer:innen ihre Kontodaten hinterlegt haben. Der Betrag wird auf die hinterlegte Bankverbindung erstattet. Für die Stornierung müssen Karteninhaber:innen nicht eigens an die Theaterkasse kommen.

Nur Besucher:innen, deren Kontodaten nicht hinterlegt sind, oder die per Kreditkarte bzw. PayPal gekauft haben, wenden sich bitte an die Theaterkasse. Das geht vor Ort oder telefonisch unter Vorlage des Tickets bzw. Nennung der Auftragsnummer, damit die Eintrittskarten rückerstattet werden können. Karteninhaber:innen müssen sich auch nicht sofort melden.

Gruppen werden direkt vom Gruppenbüro kontaktiert, Abonnent:innen durch das Abo-Büro.

Der Vorverkauf für die mit reduzierter Sitzplatzkapazität angebotenen Vorstellungen, die vom 25. bis einschließlich 27. Dezember stattfinden, erfolgt ab Donnerstag, dem 16.12.2021, 10 Uhr. Alle weiteren Vorstellungen werden nach und nach wieder in den Verkauf gegeben.

Es wird dringend empfohlen, sich vor dem Besuch einer Vorstellung tagesaktuell auf der Website www.staatstheater-wiesbaden.de zu informieren.

Verleihung des Akademiepreises des Landes Rheinland-Pfalz für innovative und zukunftsweisende Forschung an Prof. Dr. Özlem Türeci und Prof. Dr. Uğur Şahin

Links: Prof. Dr. Özlem Türeci, rechts: Prof. Dr. Uğur Şahin, © BioNTech SE 2020, all rights reserved
Links: Prof. Dr. Özlem Türeci, rechts: Prof. Dr. Uğur Şahin, © BioNTech SE 2020, all rights reserved

Prof. Dr. Özlem Türeci und Prof. Dr. Uğur Şahin werden am 8. Dezember für ihre außergewöhnlichen Leistungen, die zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Corona-Virus geführt haben, mit dem Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz für innovative und zukunftsweisende Forschung ausgezeichnet.

Dr. Özlem Türeci und Prof. Dr. Ugur Sahin werden für ihre außergewöhnlichen Leistungen, die zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Corona Virus geführt haben, mit dem Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz für innovative und zukunftsweisende Forschung ausgezeichnet.

Mit der Verleihung des Preises würdigt die Akademie der Wissenschaften und der Literatur die Verdienste des Forscherpaars auf dem Gebiet der Immunologie und vor allem bei der Entwicklung eines Impfstoffes, der die Corona-Pandemie wirksam bekämpfen soll. Auch wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt der weitere Verlauf der Pandemie nicht zuverlässig prognostiziert werden kann, ist schon jetzt deutlich, dass eine herausragende Leistung im Bereich der innovativen Forschung erbracht wurde. Özlem Türeci und Ugur Sahin haben innerhalb kürzester Zeit einen Impfstoff entwickelt, der einen maßgeblichen Schlüssel zur Bekämpfung des Corona-Virus SARS-CoV-2 darstellt. So ermöglicht der von den Preisträgern entwickelte mRNA-Impfstoff die Antikörperbildung über die Codierung ausgewählter Proteine. Mit diesem Verfahren, das sich die Programmierung der genetischen Struktur zu eigen macht, sind auch Mutanten des Virus schneller zu bekämpfen. Darüber hinaus erhofft man sich mit diesem Ansatz zukünftig auch in der Krebstherapie oder bei Autoimmunerkrankungen, wie Multipler Sklerose, weitere Fortschritte und Heilungschancen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer gratulierte dem Medizinerpaar herzlich zu der Auszeichnung durch die Akademie: »Mit dieser herausragenden Leistung sind Özlem Türeci und Ugur Sahin sowohl zu Pionieren als auch zu Vorbildern geworden; sie stellen ihre Forschung in den Dienst der Menschheit – und helfen mit, schwerste und bisher zum Teil unheilbare Krankheiten zu bekämpfen. Dass diese Innovationen ihren Ausgangspunkt in Rheinland-Pfalz haben und nun durch die Akademie der Wissenschaften und der Literatur ausgezeichnet werden, erfüllt mich mit Stolz.« Akademiemitglied Prof. Bernhard Fleckenstein, früherer Leiter des Instituts für Klinische und Molekulare Virologie an der Universität Erlangen-Nürnberg, sieht in der Entwicklung der mRNA-Impfstoffe einen bedeutenden Schritt der modernen Medizin: »Özlem Türeci und Ugur Sahin haben im Rahmen ihrer langfristig angelegten onkologischen Forschung den Nutzen von synthetischer mRNA für Zwecke der Immunisierung erkannt und diese Methoden systematisch ausgebaut.

In einer eindrucksvollen Serie von Publikationen konnten sie über diese neue Säule der Immuntherapie von menschlichen Krebskrankheiten berichten. Die Erkenntnis, dass die neuen Verfahren sich dann auch für die Schaffung eines hochwirksamen, versatilen und verträglichen Impfstoffes gegen das SARS-Coronavirus-2 eignen, war eine geniale wissenschaftliche Leistung. Bewundernswert sind die Energie und Konsequenz, mit denen sie dieses Konzept in die Praxis umgesetzt und sich damit an die Spitze des globalen Wettbewerbs gesetzt haben.«

Der Präsident der Akademie, Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl, erachtet diese Leistungen als so außergewöhnlich und exzellent, dass die Akademie sie mit einem eigenem Preis würdigt: »Das gibt uns die Gelegenheit, wissenschaftliche Leistungen und zugleich forschendes Unternehmertum auszuzeichnen. Mit der rasanten Entwicklung dieses Impfstoffes verhelfen uns Özlem Türeci und Ugur Sahin dazu, Menschenleben zu retten und hoffentlich bald wieder zur Normalität zurückzukehren.« Dr. Özlem Türeci und Prof. Dr. Ugur Sahin freuen sich sehr über die Wertschätzung. Die feierliche Verleihung des Preises ist im Herbst dieses Jahres vorgesehen. Der Termin, zu dem auch die Medien eingeladen werden, wird rechtzeitig bekannt gegeben. Die Auszeichnung ist ideeller Art, nicht dotiert und mit der Vergabe einer Medaille verbunden. Der »Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz für innovative und zukunftsweisende Forschungen« knüpft an den seit vielen Jahren etablierten »Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz für Lehre und Forschung« an. Damit sollen Persönlichkeiten geehrt werden, die mit ihrer Forschung außergewöhnliches geleistet haben.

Sie haben aber die Möglichkeit, sich die Verleihung
im Livestream am 8. Dezember 2021, 17.00 Uhr,
über www.adwmainz.de anzusehen.

Stationäre Impfangebote für Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen in Wiesbaden ab 6.Dezember 2021

"Keiner kann im Moment sagen, was da auf uns zukommt. Was man aber wirklich mit Sicherheit sagen kann: Es ist besser, wenn man geimpft ist. Und es ist noch besser, wenn man geboostert ist." zit.n. ZDF-Interview v. 28.11.2021 ©  Foto Diether v Goddenthow
„Keiner kann im Moment sagen, was da auf uns zukommt. Was man aber wirklich mit Sicherheit sagen kann: Es ist besser, wenn man geimpft ist. Und es ist noch besser, wenn man geboostert ist.“ zit.n. ZDF-Interview v. 28.11.2021 © Foto Diether v Goddenthow

Wie die Landeshauptstadt bekannt gibt, eröffnen in der kommenden Woche weitere stationäre Impfangebote in Wiesbaden. Am Montag, 6. Dezember, startet der Impfbetrieb im ehemaligen Bürgerbüro im Luisenforum, Dotzheimer Straße 8. Ab voraussichtlich Mittwoch, 8. Dezember, wird im Stadtteilzentrum Schelmengraben, Hans-Böckler-Straße 5–7, geimpft. Noch vor Weihnachten sollen außerdem Impfangebote in Erbenheim und Biebrich eröffnen. Der Impfbetrieb in der DKD Helios Klinik, Aukammallee 33, läuft bereits seit dem 15. November.

„Mit den neuen Angeboten haben wir die Impfkapazitäten in Wiesbaden deutlich ausgebaut. Bereits ab der kommenden Woche können wir etwa 7.000 Impfungen pro Woche durchführen. Damit erfüllen wir die Vorgaben des Landes trotz der sehr knapp gesetzten Fristen. Sobald die Angebote in Erbenheim und in Biebrich eröffnet haben, werden wir diese sogar übertreffen. Wir hoffen, dass wir nun auch schnell ausreichend Impfstoff erhalten, um allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern ein Impfangebot machen zu können“, sagen Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Bürgermeister sowie Gesundheitsdezernent Dr. Oliver Franz. Für die kommende Woche wurden 4.080 Dosen Biontech und 4.000 Dosen Moderna bestellt. Tatsächlich geliefert werden laut Land 1.848 Dosen Biontech und 4.000 Dosen Moderna. Insgesamt stehen allen städtischen Impfangeboten in der kommenden Woche also 5.848 Dosen zur Verfügung.

Das barrierefreie Impfangebot im Luisenforum ist ab dem 6. Dezember montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Eine Terminvereinbarung ist nicht nötig. Um unnötige Wartezeiten zu vermeiden, erhalten Bürgerinnen und Bürger vor Ort eine Nummer. Diese garantiert eine Impfung für den jeweiligen Tag. Die Nummern regeln nicht die Reihenfolge der Impfungen. Sie helfen allerdings dabei sicherzustellen, dass nicht mehr Bürgerinnen und Bürger warten als Impfdosen vorrätig sind. Nach Erhalt der Nummer und Dokumentation des Namens können die Bürgerinnen und Bürger – wenn sie sich nicht direkt in die Schlange stellen wollen- irgendwann im Laufe des Tages zum Impfen vorbeikommen. Im Luisenforum stehen Parkplätze zur Verfügung. Es ist außerdem mit zahlreichen Buslinien erreichbar. Vor Ort können etwa 500 Impfungen pro Tag durchgeführt werden.

Im Stadtteilzentrum Schelmengraben werden voraussichtlich ab 8. Dezember montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr Impfungen durchgeführt. Auch dort ist eine Terminvereinbarung nicht nötig. Es wird noch geprüft, ob das Nummernsystem ebenfalls zum Einsatz kommt. Parkplätze stehen zur Verfügung. Von der Haltestelle Alexej-von-Jawlensky-Schule, die von den Linien 24, 27 und 47 angefahren wird, sind es etwa hundert Meter bis zum Stadtteilzentrum. Vor Ort können etwa 500 Impfungen pro Tag durchgeführt werden. Das Impfangebot wird betrieben vom Deutschen Roten Kreuz. Die Stadt stellt die Räume und die Infrastruktur.

Das Impfangebot in der DKD Helios Klinik, Aukammallee 33, ist weiterhin im Betrieb. Von Montag, 29. November, bis Freitag, 3. Dezember, wurden dort etwa 900 Impfungen durchgeführt. Es werden vor allem Menschen mit Termin geimpft. Inzwischen sind mehr als 12.000 Mails mit Terminanfragen eingegangen. Das heißt: Rein rechnerisch ist die Klinik bis März ausgebucht. Die Stadt bittet deshalb darum, vorerst keine Terminanfragen mehr zu stellen. Bürgerinnen und Bürger, die sich noch im Dezember impfen lassen wollen, werden gebeten, dies im Luisenforum, im Stadtteilzentrum Schelmengraben oder demnächst in Erbenheim beziehungsweise Biebrich zu tun.

Bei allen stationären Impfangeboten sind Erst-, Zweit- und Drittimpfungen erhältlich. Geimpft wird dabei nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko). Die Stiko empfiehlt Erst- und Zweitimpfungen für Personen ab zwölf Jahren. Drittimpfungen empfiehlt die Stiko zwar allen Personen ab 18 Jahren, jedoch sollen ältere und besonders gefährdete Menschen nach wie vor vorrangig ihre Auffrischimpfung erhalten, da sie eines möglichst hohen Impfschutzes am ehesten bedürfen. Die Auffrischimpfung soll im Abstand von sechs Monaten zur letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen. Lediglich Personen, die nur eine Impfstoffdosis von Johnson und Johnson erhalten haben, sollen laut Stiko ihre Auffrischimpfung ab vier Wochen nach der Impfung erhalten. Der Impfstoff kann nicht frei gewählt werden. Alle unter 30-jährigen Personen werden mit Biontech geimpft. Andere Personen werden vor allem mit Moderna geimpft, da weniger Biontech-Dosen geliefert werden als bestellt wurden. Die Impfungen sind für die Bürgerinnen und Bürger kostenlos.

Damit vor Ort alles reibungslos klappt, sorgen Sicherheitskräfte für einen geregelten Ablauf. Bürgerinnen und Bürger müssen zur Impfung ihren Personalausweis beziehungsweise einen Kinderreisepass und ihr Krankenkassenkärtchen mitbringen. Alle Personen werden außerdem gebeten, einen ausgefüllten Aufklärungs- und Einwilligungsbogen mitzubringen, um den Impfprozess vor Ort zu beschleunigen. Die Unterlagen sind unter wiesbaden.de/coronavirus (Impfung) abrufbar ist. Impfpässe und QR-Codes werden vor Ort nicht ausgestellt. Wer ohne Impfpass kommt, erhält eine Impfersatzbescheinigung.

Zusätzlich zu den stationären Angeboten ist nach wie vor das mobile Impfteam der Stadt unterwegs. Es besucht kommende Woche unterschiedliche Einrichtungen und macht Hausbesuche bei immobilen Menschen. Die Stadt hatte zusätzlich die Kassenärztlichen Vereinigung (KV) um Unterstützung gebeten. Die KV teilte der Stadt jedoch mit, dass der angefragte Medibus bereits als rollende Arztpraxis in anderen Kreisen im Einsatz sei und nicht für Wiesbaden zur Verfügung gestellt werden könne.

In Wiesbaden impfen nach wie vor auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Wer keine entsprechenden Ärzte kennt, kann sich telefonisch unter 116117 an den ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden. Alternativ können unter arztsuchehessen.de Praxen gesucht werden, die Impfungen durchführen. In der vergangenen Woche (Kalenderwoche 47) haben niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Wiesbaden laut Hessischem Ministerium für Soziales und Integration 8.868 Impfungen durchgeführt. Das sind deutlich mehr als in den Wochen zuvor. In der Kalenderwoche 45 wurden von ihnen 4.517 Impfungen durchgeführt. In der Kalenderwoche 46 waren es 6.243 Impfungen.

Aktuelle Informationen rund um das Thema Corona sowie Impfungen stehen auch unter wiesbaden.de/coronavirus zur Verfügung.

Coronaregeln in Hessen ab 1. Dezember 2021

Von der Apotheke der Welt zum BioTechHub – Biotechnologie-Standort – Jahrhundertchance für den Standort Mainz

(rap) Stadt Mainz zündet eine neue Stufe zur Entwicklung des Biotech-Standorts

· Potenzial für rund 5.000 neue Arbeitsplätze in den nächsten 10 Jahren
· 30 Hektar-Fläche zur unmittelbaren Entwicklung eines Biotechnologie-Campus mit direkter Anbindung an Uniklinik sowie Universität
· Mainz auf dem Weg zu global führendem Standort für Krebs- und Altersforschung
· Stärkung des Biotechnologie-Netzwerks am Standort mit dem Ziel, in den nächsten 10 Jahren 100 Mitglieder zu gewinnen

Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz zündet beim Ausbau zu einem weltweit führenden Biotechnologie-Standort die nächste Entwicklungsstufe: Als BioTechHub soll der Standort in den kommenden Jahren ausgebaut werden, so Oberbürgermeister Michael Ebling. Mainz, so das Ziel, soll zu einem weltweit führenden Zentrum für die Forschung und Entwicklung im Bereich Biotechnologie werden und so führende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen anlocken.

OB Michael Ebling stellte die Pläne am Dienstag, 09. November 2021 gemeinsam mit Bürgermeister Günter Beck der Öffentlichkeit vor. Demnach sollen durch umfangreiche Investitionen neue Flächen entwickelt und die bestehende Infrastruktur für Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen verbessert werden: „Durch den Erfolg von BioNTech wurde Mainz in der Pandemie zur Apotheke der Welt. Wir nutzen die herausragenden Ausgangsbedingungen mit erfolgreichen Forschungseinrichtungen, privaten Unternehmen, der Johannes Gutenberg-Universität, der Universitätsmedizin sowie der positiven Finanzsituation mit Haushaltsüberschüssen, um mit Unterstützung des Landes und der Wissenschaftslandschaft einen globalen Wissenschafts- und Biotechnologiestandort zu etablieren,“ so Oberbürgermeister Ebling.

Inhaltlicher Schwerpunkt des Biotechnologiestandorts sollen die Bereiche Krebs- und Altersforschung werden. „In der Krebs- und Altersforschung steht die Wissenschaft vor Sprunginnovationen und entscheidenden Durchbrüchen bei der Förderung der Gesundheit der Menschen.“ Eine Masterplanung werde die Entwicklung von Flächen vorantreiben, so Oberbürgermeister Ebling. Damit biete man bestehenden und neuen Unternehmen der Biotech-Branche gute Bedingungen in der Landeshauptstadt. Zu den verbesserten Rahmenbedingungen gehöre auch eine Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes von 440 auf 310 Punkte. Dies führe zu einer Entlastung für die in Mainz ansässigen Unternehmen von insgesamt 351,6 Mio. Euro im Jahr 2022, so Bürgermeister und Finanzdezernent Günter Beck.

Auch das Land Rheinland-Pfalz wird seinen Beitrag leisten, um die Landeshauptstadt als führenden Standort zu positionieren. Hierzu wurde bereits im Koalitionsvertrag eine Vereinbarung zur Förderung der Biotechnologie beschlossen.

Die Stadt Mainz verfolgt bereits seit Jahren eine erfolgreiche Strategie zur Ansiedlung und Gründung von Biotechnologie-Unternehmen. Mit einer hochinnovativen und leistungsstarken Wissenschaftslandschaft im Rücken, haben sich in der Landeshauptstadt weltweit erfolgreiche Unternehmen der Gesundheitswirtschaft und Forschungseinrichtungen gegründet. „Die Erfolge von BioNTech, aber auch von Ganymed oder Tron, sind wunderbare Beispiele dafür, wie universitäre Grundlagenforschung in innovative Produkte überführt werden kann, um die Lebensqualität der Menschen nachhaltig zu verbessern. Mit dem BioTechHub schaffen wir das Fundament für die wissenschaftlichen Revolutionen von morgen“, so Oberbürgermeister Ebling.

IHK-Präsident Peter Hähner: „Jahrhundertchance für den Biotechnologie-Standort Mainz“

Die rheinhessische Wirtschaft sieht in den Planungen für den Biotechnologie-Standort Mainz eine einmalige Chance für den Standort. Peter Hähner, Präsident der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, macht deutlich, was aus Sicht der Betriebe nötig ist, um Start-ups und junge Unternehmen aus der Branche für die Landeshauptstadt zu gewinnen:

„Der Welterfolg von Biontech hat unserer Landeshauptstadt eine Jahrhundertchance eröffnet. Wenn Mainz zum weltweit führenden Zentrum für Biotechnologie werden soll, ist Schnelligkeit gefragt – und eine enge Verzahnung von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Jetzt ist der Zeitpunkt, Gründungen und junge Unternehmen aus der Biotech-Branche für den Standort Mainz zu gewinnen – dieses Momentum sollten wir nutzen. Der Schlüssel sind flexibel verfügbare Flächen, entscheidend sind aber auch das passende Umfeld und kurze Entscheidungswege. Die Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes setzt dazu ein richtiges und wichtiges Signal. Damit kann die Landeshauptstadt den Nährboden bereiten, um Mainz zum führenden Biotechnologie-Standort auszubauen, mit dem entstehenden Wissenschaftscampus als Innovationstreiber und Arbeitsmarktmotor“, so der IHK-Präsident.

Die Perspektiven sind da: Es gibt bereits ein aktives Netzwerk aus starken Partnern im Gründungsbereich, aus Wirtschaft und Wissenschaft – das nötige betriebswirtschaftliche Know-how, Fördermöglichkeiten und Kontakte zu Investoren inklusive. Als Wissenschaftsstadt und Teil der Metropolregion Rhein-Main ist die Landeshauptstadt auch für die dringend benötigten Fachkräfte attraktiv. Wenn sie hier ausreichend Raum und die richtigen Rahmenbedingungen finden, werden sich weitere Ausgründungen aus den Hochschulen und Start-ups ansiedeln. Die Landeshauptstadt sendet die richtigen Signale im harten Wettbewerb mit Standorten, die den rasanten Aufstieg der Biotech-Branche ebenfalls für sich nutzen wollen – jetzt geht es darum, sie rasch in die Tat umzusetzen“, so Hähner.

Ministerpräsident Volker Bouffier verleiht Hessischen Kulturpreis 2021 an Prof. Dr. Sandra Ciesek und Dr. Mai Thi Nguyen-Kim – Prof. Drosten hält Laudatio

Wiesbaden/Frankfurt. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat heute die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, Prof. Dr. Sandra Ciesek, und die Wissenschaftsjournalistin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim für ihre Verdienste in der Corona-Pandemie mit dem Kulturpreis 2021 ausgezeichnet. Bouffier erklärte, die Arbeit der Wissenschaftlerinnen habe „in ganz hohem Maße“ dazu beigetragen, die Menschen „in sehr schweren Zeiten mitzunehmen“, weil sie bodenständig und fundiert informiert haben. „Heute ehren wir zwei Wissenschaftlerinnen, die sich bewusst dazu entschlossen haben, ihre Expertise in den Dienst der Gesellschaft zu stellen und diese über die Pandemie zu informieren.

(vli.) Ministerpräsident Volker Bouffier ehrt mit dem Hessischen Kulturpreis 2021 Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, Wissenschaftsjournalistin, u. Professorin Dr. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt für ihre Verdienste in der Corona-Pandemie. © Foto Diether v Goddenthow
(vli.) Ministerpräsident Volker Bouffier ehrt mit dem Hessischen Kulturpreis 2021 Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, Wissenschaftsjournalistin, u. Professorin Dr. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt für ihre Verdienste in der Corona-Pandemie. © Foto Diether v Goddenthow

Sie stehen in der Öffentlichkeit und sind zur Projektionsfläche geworden, was nicht immer nur einfach ist. Ihre Motivation ist es, Wissenschaft transparent zu machen und zu erklären, wie wir gemeinsam durch diese Pandemie kommen können. Wir sind sehr stolz, dass diese beiden Wissenschaftlerinnen aus Hessen zu den starken Stimmen der Pandemie gehören, die über die Landesgrenzen hinaus bekannt und geschätzt sind“, erklärte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier heute in der Aula des Universitätsklinikums Frankfurt. Die Laudatio auf die beiden Wissenschaftlerinnen hielt Prof. Dr. Christian Drosten, Leiter der Virologie in der Berliner Charité.

Der NDR-Podcast Corona-Update ist für viele ein stetiger Begleiter durch die Pandemie. Allein im Jahr 2020 hatte er 15 Millionen Zuhörerinnen und Zuhörer. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Prof. Dr. Christian Drosten erklärt Prof. Dr. Sandra Ciesek alle zwei Wochen die aktuelle Coronalage. Ob Informationen über die Impfstoffe, der internationale Umgang mit der Pandemie oder die Situation in den Krankenhäusern – die Themen sind allumfassend. Ursprünglich hatte die gebürtige Goslarerin, die Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität in Frankfurt ist, Therapieformen für Hepatitis C als einen ihrer Forschungsschwerpunkte ausgemacht.

Sandra Ciesek, Jahrgang 1978, ist Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt sowie Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe Universität. © Foto Diether v Goddenthow
Sandra Ciesek, Jahrgang 1978, ist Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt sowie Professorin für Medizinische Virologie
an der Goethe Universität. © Foto Diether v Goddenthow

Ihre Promotion an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) beschäftigte sich schon mit diesem Thema. Mit der Pandemie kam die Suche nach Medikamenten gegen COVID-19 dazu. „Prof. Dr. Sandra Ciesek stellt ihr Wissen nicht nur ihren Hörerinnen und Hörern zur Verfügung, mit ihrer wissenschaftlichen Expertise berät sie auch die Hessische Landesregierung. So hat sie unter anderem die Kinderstudie und die Lehrerstudie des Hessischen Sozialministeriums geleitet. Sie gehört zweifelsfrei zu besten Virologinnen Deutschlands und wir sind sehr froh, dass sie bei uns in Hessen wirkt“, erklärte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. Erst kürzlich hat Prof. Dr. Sandra Ciesek für ihre Forschung eine LOEWE-Spitzen-Professur erhalten. Das hessische Förderprogramm für exzellente Spitzenforschung unterstützt sie somit über einen Zeitraum von fünf Jahren mit zusätzlichen 1,4 Millionen Euro für Sach- und Personalkosten.

Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, Fernsehmoderatorin bei ARD und ZDF (TerraX), Chemikerin, Autorin und YouTuberin, Mitglied im Senat der Max-Planck-Gesellschaft. © Foto Diether v Goddenthow
Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, Fernsehmoderatorin bei ARD und ZDF (TerraX), Chemikerin, Autorin und YouTuberin, Mitglied im Senat der Max-Planck-Gesellschaft. © Foto Diether v Goddenthow

Als Dr. Mai Thi Nguyen-Kim in Hemsbach auf dem Bergstraßen-Gymnasium ihr Abitur machte und im Jahr 2006 mit ihrem Chemie-Studium in Mainz begann, konnte sie noch nicht wissen, dass sich Deutschland 14 Jahre später in einer globalen Pandemie befinden würde. Später folgten als Doktorandin Forschungsaufenthalte an der Harvard University und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung, ehe sie im Jahr 2017 an der Universität Potsdam promoviert wurde. Bereits während ihrer Promotion startete sie mit ihrem ersten Youtube-Kanal. Sie vermittelte damals bereits ihrem Publikum naturwissenschaftliche Themen. Der Durchbruch gelang ihr zu Beginn der Corona-Pandemie. Das Video „Corona geht gerade erst los“ auf ihrem Youtube-Kanal, der mittlerweile maiLab heißt, wurde innerhalb weniger Tage mehrere Millionen Mal geklickt. Darin prognostiziert die Heppenheimerin am 1. April 2020 anhand wissenschaftlicher Kriterien den Fortgang der Pandemie. „Ich empfehle jedem, sich das Video anzusehen und sich dem Fortlauf der Corona-Geschichte noch einmal zu vergegenwärtigen. Etwas mehr als drei Wochen liegen zwischen der Mitteilung der WHO, dass Covid-19 als globale Pandemie eingestuft wird und dem Video ‚Corona geht gerade erst los‘. Dr. Mai Thi Nguyen-Kim analysierte prägnant und zeigte sehr klar auf, dass noch ein langer Weg vor uns liegt. Ich freue mich sehr, dass ich ihr heute den Kulturpreis überreichen darf“, erklärte Bouffier.

Die Laudatio hielt der Prof. Dr. Christian Drosten, Leiter der Virologie in der Berliner Charité. Mitentdecker des Sars-Erregers © Foto Diether v Goddenthow
Die Laudatio hielt der Prof. Dr. Christian Drosten, Leiter der Virologie in der Berliner Charité. Mitentdecker des Sars-Erregers © Foto Diether v Goddenthow

Die Laudatio hat der Virologe Prof. Dr. Christian Drosten von der Charité übernommen, mit dem zusammen Prof. Ciesek im Frühjahr als Hochschullehrer des Jahres ausgezeichnet wurde. Ciesek und Drosten gestalten gemeinsam den vielfach ausgezeichneten NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“. Dass Ciesek sich trotz vielfacher Belastungen bereit erklärt habe, den Schritt in die Öffentlichkeit zu gehen, sei „ein großer Glücksfall“, so Drosten in seiner Laudatio. „Ihr gelingt es mit ihrem scharfen und abwägenden Blick, die Sachlage genau auf den Punkt zu bringen – und das mit der Zuwendung und Empathie, die sie als erfahrene Internistin mit langjährigem Patientenkontakt auszeichnet. Damit spricht sie auch viele Bürgerinnen und Bürger an, die für die kalte Mathematik der Epidemiologie und die verschachtelte Diskussion der strategischen Handlungsoptionen in der Pandemie eher wenig übrighaben.“ Warum Ciesek, der Selbstvermarktung, Eitelkeit und Geltungsbedürfnis fremd seien, diese Mühe auf sich nimmt, dafür hat Drosten eine Erklärung: „Sandra Ciesek engagiert sich aus altruistischen Gründen. (…) Denn wer Sandra zuhört, weiß intuitiv, dass sie die Wissenschaftskommunikation als Teil ihrer ärztlichen Pflicht ansieht.“

Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe- Universität, übermittelt Glückwünsche im Namen des Präsidiums der Goethe-Universität © Foto Diether v Goddenthow
Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe- Universität, übermittelt Glückwünsche im Namen des Präsidiums der Goethe-Universität © Foto Diether v Goddenthow

„Sandra Ciesek erhält den Hessischen Kulturpreis sehr verdient, und ich gratuliere ihr herzlich im Namen des Präsidiums der Goethe-Universität“, sagt Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität. „Sandra Ciesek hat sich der Herausforderung gestellt, über ihre anspruchsvolle Forschungstätigkeit hinaus in die allgemeine Öffentlichkeit zu kommunizieren und ihr Fachgebiet zu erklären – zusammen mit Christian Drosten im NDR-Podcast und in zahlreichen anderen medialen Formaten. Corona und die damit verbundenen Einschränkungen haben viele Menschen an ihre Grenzen gebracht. Sie brauchen Erklärungen, warum diese Einschränkungen notwendig sind. Diese Aufgabe kann nur erfüllen, wer die wissenschaftlichen Zusammenhänge gut kennt – und sie auch verständlich vermitteln kann. Frau Ciesek kann das, und sie hat die Herausforderung mit viel Engagement angenommen. Damit hat sie sich um den Zusammenhalt in der Gesellschaft und um die Demokratie verdient gemacht“, so Schleiff weiter.

Als kleinen Joke zum Abschluss überüberreicht Ministerpräsident Volker Bouffier Professor Christian Drosten schon mal ein Goethe-Uni-T-Shirt als Einladung, doch vielleicht mal nach Hessen zu wechseln. Ein solcher Wohnortwechsel würde auch die  Chance als potentieller Kandidat für den Hessischen Kulturpreis erhöhen. © Foto Diether v Goddenthow
Als kleinen Joke zum Abschluss überüberreicht Ministerpräsident Volker Bouffier Professor Christian Drosten schon mal ein Goethe-Uni-T-Shirt als Einladung, doch vielleicht mal nach Hessen zu wechseln. Ein solcher Wohnortwechsel würde auch die Chance als potentieller Kandidat für den Hessischen Kulturpreis erhöhen. © Foto Diether v Goddenthow

Der Hessische Kulturpreis wird seit 1982 jährlich für besondere Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung vergeben. Er ist mit insgesamt 45.000 Euro dotiert.

 

 

 

 

 

 

Im Kuratorium, dessen Vorsitz der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier innehat, sind neben der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, folgende Persönlichkeiten vertreten:

  • Dipl.-Ing. Jürgen Engel, Architekt, Frankfurt am Main
  • Michael Herrmann, Intendant Rheingau Musik-Festival
  • Bernd Leifeld, ehem. Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs­GmbH
  • Prof. Susanne Pfeffer, Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt
  • Michael Quast, Schauspieler, Kabarettist, Regisseur
  • Hans Sarkowicz, Leiter Ressort hr2 Kultur und Bildung
  • Dr. Gerhard Stadelmaier, ehem. Redakteur und Theaterkritiker im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
  • Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin a. D. der Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Karin Wolff, Staatsministerin a. D., Geschäftsführerin des Kulturfonds RheinMain

 

Hessische Landesregierung verlängert Corona-Verordnung – Testpflicht in Alten- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäusern wird verschärft

Wiesbaden. Die Hessische Landesregierung hat die bestehende Coronavirus-Schutzverordnung bis zum 28. November verlängert und in einigen Bereichen angepasst. „Die Situation spitzt sich weiter zu, die Lage ist ernst: Die Zahl der Neuinfektionen steigt seit Wochen kontinuierlich an, auch die Situation in den hessischen Krankenhäusern und auf den Intensivstationen ist zunehmend angespannt. Es ist erneut eine gemeinsame Kraftanstrengung gefragt, damit unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird“, betonte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. „Wir schreiben deshalb die geltenden Regeln weitgehend fort und es können nur kleinere Anpassungen erfolgen. Wir werden rechtzeitig vor dem Auslaufen der Verordnung wieder zusammenkommen, um auf Grundlage der dann geltenden bundesrechtlichen Bestimmungen das weitere Vorgehen zu beraten.“

„Unser Augenmerk gilt den besonders zu schützenden Personen, die in Krankenhäusern behandelt oder in Alten- und Pflegeheimen betreut werden. Deshalb wird hier die Testpflicht verschärft. Insbesondere in den Alten- und Pflegeheimen zeigen sich trotz der gut in Anspruch genommenen Auffrischimpfungen vermehrt Infektionsereignisse. In diesen Einrichtungen muss ab dem 8. November 2021 das nicht geimpfte oder genesene Personal täglich auf Infektionen getestet werden“, erläuterte der Ministerpräsident.

Neu sind die zusätzlichen, kostenfreien Testmöglichkeiten für Besucherinnen und Besucher in Krankenhäusern und Pflegeheimen: „Krankenhäuser und Pflegeheime müssen es in Zukunft Besuchenden ermöglichen, sich direkt vor Ort testen zu lassen“, so Bouffier. „Damit gewährleisten wir – wie etliche andere Bundesländer auch – sichere Besuche.“ Die Kosten für die Tests bekommen die Einrichtungen vom Bund erstattet.

Eine Anpassung der neuen Verordnung betrifft das 2G-Optionsmodell: Künftig können auch Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, sowie ungeimpfte Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren (bislang unter 12 Jahren) an 2G-Veranstaltungen teilnehmen oder Einrichtungen mit 2G-Regelung betreten. Voraussetzung ist ein aktueller negativer Corona-Test, bei Schülerinnen und Schülern also beispielsweise das Testheft. Die regelmäßigen Reihen-Testungen in den Schulen haben sich als effizient beim frühen Aufspüren von Corona-Infektionen bewährt. In Tanzlokalen, Clubs und Diskotheken gelten weiterhin strengere Anforderungen.

Die Regeln für Veranstaltungen werden zudem deutlich vereinfacht und vereinheitlicht: Bei Veranstaltungen mit bis zu 5.000 Teilnehmenden ist ein Abstands- und Hygienekonzept ausreichend; erst bei größeren Veranstaltungen mit mehr als 5.000 Teilnehmenden muss die Veranstaltung vorab vom zuständigen Gesundheitsamt genehmigt werden. Zudem wird in der Verordnung klargestellt, dass bei Festumzügen wie zum Beispiel Fastnachtsumzüge die gleichen Regeln wie bei Weihnachtsmärkten gelten.

An den Schulen werden aufgrund der umfangreichen Testmöglichkeiten und des geringen Infektionsgeschehens auch die Quarantänebestimmungen angepasst. Bei einem Coronafall in einer Schulklasse muss künftig grundsätzlich nur noch das positiv getestete Kind unmittelbar in Quarantäne. Bislang galt die Quarantänepflicht auch für enge Kontaktpersonen (wie Sitznachbarn). Um ein Ausbreiten des Virus in der Klasse zu unterbinden, müssen die Mitschülerinnen und -schüler nach einem bestätigten Corona-Fall 14 Tage lang ihre Maske auch am Platz tragen – so wie aktuell in den Präventionswochen. Die gesamte Klasse wird zudem täglich getestet. Damit kann Kindern und Eltern der Schulalltag ein Stück weit erleichtert werden. Auch für die Schulen bedeutet dies eine organisatorische Entlastung.

Bouffier betonte außerdem angesichts der steigenden Inzidenzen die Wichtigkeit der Impfungen in den kommenden Wochen: „Der weit überwiegende Teil der Menschen auf den Intensivstationen ist nicht geimpft, dies zeigt immer wieder den Nutzen und den hohen Schutz der Impfung auf. Es gibt zahlreiche gut erreichbare Impfangebote in Hessen: Auch für die Auffrischimpfung“, unterstrich der Ministerpräsident. Die Stiko empfehle diese derzeit für ältere Menschen, außerdem unabhängig vom Alter für Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen und auch für Pflege- und medizinisches Personal, wenn die letzte Impfung aller dieser Personen ein halbes Jahr zurückliege. Gleiches gilt für Personen, die die Johnson und Johnson Einmalimpfung erhalten haben. „Gerade jetzt müssen wir besonnen agieren und alles dafür tun, damit unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird. Ich appelliere deshalb: Nutzen Sie die Impfangebote und halten Sie sich an die bekannten Hygieneregeln. Nur so können wir gemeinsam die kommenden Monate meistern und die Pandemie im Frühjahr hoffentlich hinter uns lassen.“

Die Änderungen gelten ab diesem Wochenende.

BioNTech Impfstoff-Entwickler Katalin Karikó, Özlem Türeci und Uğur Şahin werden mit dem Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2022 ausgezeichnet

Katalin Karikó, Özlem Türeci und Uğur Şahin werden mit dem Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2022 ausgezeichnet
Katalin Karikó, Özlem Türeci und Uğur Şahin werden mit dem Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2022 ausgezeichnet

Frankfurt am Main. Die Biochemikerin Katalin Karikó (66), die Ärztin Özlem Türeci (54) und der Arzt Uğur Şahin (55) werden mit dem Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2022 ausgezeichnet. Das gab der Stiftungsrat der Paul Ehrlich-Stiftung heute bekannt. Die drei Preisträger werden für ihre Erforschung und Entwicklung von messenger-RNA (mRNA) zu präventiven und therapeutischen Zwecken ausgezeichnet. Sie haben eine Technologieplattform etabliert, die in Teilbereichen der Medizin einen Paradigmenwechsel einleiten dürfte – von einer externen Applikation von Impfantigenen oder therapeutisch wirksamen Proteinen hin zu deren interner Produktion in den Körperzellen der Patienten. Als herausragender Erfolg hat sich dabei die spektakulär schnelle Entwicklung eines hochwirksamen Impfstoffes gegen die Coronavirus-Krankheit COVID-19 erwiesen, der bei der weltweiten Eindämmung der SARS-CoV2-Pandemie eine entscheidende Rolle spielt.

mRNAs sind Botenmoleküle, die genetische Informationen aus der DNA im Zellkern zu den Ribosomen im Cytoplasma bringen. Der Bauplan, den sie übertragen, leitet dort die Proteinsynthese an. In diesem Prozess der Translation wird genetische Information in biologische Funktion übersetzt. Im Gegensatz zur DNA sind mRNAs sehr instabile Moleküle. Die niedrige Proteinproduktion galt als ihre Hauptschwäche für eine pharmazeutische Nutzung. Zudem bewertet unser Immunsystem von außen applizierte mRNA normalerweise als Eindringling. Es schüttet Entzündungsbotenstoffe aus und drosselt die Translation der betreffenden mRNA. Während in Gentherapien mit DNA große (und bis heute weitgehend unerfüllte) Hoffnungen gesetzt wurden, schien die mRNA für einen medizinischen Einsatz nicht in Frage zu kommen.

Katalin Karikó blieb jedoch unbeirrt von der Dominanz der DNA-Forschung in den 1990er-Jahren ihrem Ziel treu, durch Einbringung von mRNA in lebenden Zellen die Produktion von Proteinen anzuregen, an denen es Patienten ganz oder teilweise mangelte, zum Beispiel bei einer Erbkrankheit wie der Mukoviszidose. Sie war vom prinzipiellen Vorteil solcher Proteinersatztherapien überzeugt. Denn anders als DNA-Therapeutika muss die mRNA nicht in den Zellkern gelangen, um ihre Wirkung zu entfalten. Anders als die mit Mutagenitätsrisiko behafteten DNA-Therapeutika integriert sich RNA nicht in das Genom ihrer Zielzelle und ist nur vorübergehend aktiv, weil sie sehr schnell abgebaut wird. Vielen Widrigkeiten zum Trotz gelang Karikó, die an der University of Pennsylvania forscht, schließlich ein entscheidender Durchbruch: Sie entdeckte, wie sich die körpereigene Abwehrreaktion gegen synthetische mRNA ausschalten und damit die intrazelluläre Proteinproduktion deutlich erhöhen ließ.

Uğur Şahin und Özlem Türeci kommen aus der Krebsforschung. Sie fokussierten sich an der Universität des Saarlandes und der Universität Mainz seit Mitte der 1990er-Jahre darauf, Krebsimpfstoffe zu entwickeln, die dem Immunsystem eines Patienten die Antigene seines eigenen Tumors präsentieren, damit es diesen zerstöre. Sie entschieden, dass die Gabe von mRNA, die die Baupläne von Tumorantigenen trug, dafür am besten geeignet sein würde. Ende der 1990er-Jahre begannen sie, mRNA so zu optimieren, dass sie als Krebsvakzin verimpft werden konnte. In jahrelanger Forschungsarbeit veränderten sie eine Vielzahl struktureller Komponenten der mRNA mit äußerster Präzision, wodurch sie sowohl deren intrazelluläre Stabilität als auch deren Translationseffizienz signifikant steigerten und damit einen alternativen Lösungsansatz entwickelten, der niedrigen Proteinproduktion entgegenzuwirken. Mit den 2006 publizierten Ergebnissen dieser Arbeit gingen sie im selben Jahr als Sieger aus dem ersten Go.Bio-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hervor, was sie zur 2008 erfolgten Gründung von BioNTech motivierte.

In den Folgejahren gelang es dem Forscherpaar, die Impfstoffwirkung dadurch zu verbessern, dass sie mRNA gezielt in dendritische Zellen (DC) im lymphatischen Gewebe einbrachten. Diese besondere Sorte von DCs sind die „Hochleistungstrainer“ des Immunsystems und ermöglichen es, besonders starke Immunantworten zu induzieren. Dank der Entwicklung geeigneter Lipidnanopartikel als Transportmittel erreichten die beiden Ärzte und ihr Team eine körperweite Verbreitung von mRNA in dendritischen Zellen, wodurch sie eine große Zahl von Immunzellen rekrutieren konnten, die mit Präzision nur Krebszellen angriffen. Diese bahnbrechenden Fortschritte bildeten die Grundlage für den erfolgreichen Einsatz von mRNA in verschiedenen Indikationen beim Menschen. Um ihre Vision individualisierter Impfstoffe zu verwirklichen, entwickelten Şahin und Türeci ein wegweisendes Verfahren, um jeden mRNA-Impfstoff maßgenau an das genetische Profil des Tumors eines Patienten anzupassen. Es lässt sich auf alle Krebsarten anwenden.

In den vergangenen Jahren ist BioNTech dementsprechend in der klinischen Anwendung von Krebsimpfstoffen weit vorangekommen. Mehrere therapeutische Krebsimpfstoffe haben die erste Phase der klinischen Prüfung erfolgreich bestanden. Auf das von ihnen erfolgreich erprobte Prinzip, mRNA gezielt in DCs des lymphatischen Gewebes einzubringen, und auf ihre Erfahrung mit Krebsimpfstoffen konnten Şahin und Türeci später bei der Entwicklung des COVID-19-Impfstoffes zurückgreifen. Darüber hinaus kam dem COVID-19-Impfstoff der Einbau der verschiedenen optimierten Strukturkomponenten der mRNA zugute, die Sahin und Türeci ursprünglich für ihre Krebsimpfstoffe entwickelt hatten.

Katalin Karikó schloss sich dem Unternehmen 2013 an. Für die Entwicklung von Proteinersatztherapien sind die von ihr entdeckten nicht-immunogenen mRNA-Moleküle unerlässlich. Für die Entwicklung von Krebs-Vakzinen, die vor allem zelluläre Immunität hervorrufen sollen, sind sie es nicht. Eine gewisse Immunstimulation ist bei jeder Impfung zwingend erforderlich. Für die Entwicklung von Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten, die vor allem eine humorale Immunität durch die Anregung der Produktion von Antikörpern hervorrufen sollen, ist nicht-immunogene mRNA jedoch von Vorteil. Mit unmodifizierter mRNA wäre die so schnelle Entwicklung eines hochwirksamen COVID-19-Impfstoffes deutlich schwieriger erreichbar gewesen. Beide bis heute im Kampf gegen die Corona-Pandemie erfolgreichen mRNA-Impfstoffe basieren folglich ebenso auf optimierten Strukturkomponenten der mRNA wie auf Katalin Karikós Entdeckung nicht-immunogener mRNA. Die notwendige Immunstimulation besorgen bei beiden die Lipidformulierungen.

Die Preise werden ­– zusammen mit den Preisen des Jahres 2021 – am 14. März 2022 um 17 Uhr vom Vorsitzenden des Stiftungsrates der Paul Ehrlich-Stiftung in der Frankfurter Paulskirche verliehen.

Hintergrund-Informationen zur Entwicklung de mRNA-Impfstoffs: Die begabte Botin aus dem Zentrum der Zelle