Kategorie-Archiv: Buchkultur

9. Literaturfestival FrankfurtRheinMain vom 4. bis 10. Juni 2018 unter dem Motto „Biografie“

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Programm  Literaturfestival literaTurm 2018

Alle zwei Jahre veranstaltet die Stadt Frankfurt ein großes Literaturfestival in Frankfurt und der Rhein-Main-Region. Als Konzeptfestival setzt literaTurm einen wechselnden thematischen Schwerpunkt. In diesem Jahr stehen unter dem Motto „Biografie!“ zum Buch gewordene Lebensgeschichten im Zentrum. Zwei Lesungskonzerte mit dem Ensemble Modern, mehrere Podiumsgespräche und ein Filmabend runden das Programm ab. Insgesamt finden 44 Veranstaltungen mit rund 100 Autoren, Wissenschaftlern, Journalisten und Musikern statt. Der Frankfurter OpernTurm bleibt ein zentraler Veranstaltungsort.

Vom 4. bis 10. Juni 2018 veranstaltet das Kulturamt Frankfurt zum neunten Mal das Literaturfestival literaTurm. Unter dem Motto „Biografie!“ präsentiert das Festival in diesem Jahr die verschiedenen Formen des Erzählens von Lebensgeschichten: als Sachbuch zu historischen Figuren, als Autobiografie oder autobiografisch grundierter Roman oder als Künstlerroman. Podiumsgespräche, wie zum 200. Geburtstag von Karl Marx oder dem Jubiläum von 1968, ein von literaTurm in Auftrag gegebenes Lesungskonzert mit Felicitas Hoppe und Iris ter Schiphorst, interpretiert vom Ensemble Modern und ein Abend zu georgischer Literatur begleiten das Programm. Insgesamt 81 Schriftsteller, Wissenschaftler und Journalisten diskutieren und untersuchen im Rahmen des Festivals die verschieden Spielarten biografischen Schreibens.

Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig unterstreicht die Bedeutung von literaTurm als bundesweit einmaliges Konzeptfestival und betont seine Stadt und Region verbindende Kraft: „Als Festival, das sowohl in Frankfurter Türmen als auch an ausgewählten Orten der Region wie in Wiesbaden, Offenbach, Bad Soden, Hanau und Oestrich-Winkel stattfindet, festigt literaTurm das gemeinsame Selbstverständnis der Rhein-Main-Region als ein kulturelles Kraftzentrum. Mit seinem diesjährigen Motto „Biografie!“ greift das Festival Fragen im Spannungsfeld von Herkunft, individueller Lebensgeschichte und Identität auf, die gerade angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen von großer Bedeutung sind.“

Die Festivalleiterin Dr. Sonja Vandenrath ergänzt: „Biografien erleben eine Renaissance. Sie heben ein Einzelschicksal heraus, das über das rein Individuelle hinausweist. Das kann ein Zeitalter, ein Werk oder auch ein Menschheitsverbrechen sein. Ob die Lebenswege wirklich so waren, spielt bei Biografien weniger eine Rolle als die Frage, wie gut sie erzählt sind. Das gilt umso mehr für ein Literaturfestival wie literaTurm, das im biografischen Schreiben das Literarische sucht. Imagination und Erzählfluss verbindet die in diesem Jahr vorgestellten Biografien mit autobiografisch grundierten Romane und den Künstlerromanen. Wie noch nie zuvor bewegt sich literaTurm 2018 im Zwischenreich der Fakten und Fiktionen.“

Zu den Höhepunkten des Festivals zählt die Eröffnungsveranstaltung im Dominikanerkloster mit der Uraufführung eines Lesungskonzertes, das die Schriftstellerin Felicitas Hoppe und die Komponistin Iris ter Schiphorst konzipiert haben. Die Auftragskomposition für literaTurm 2018 wird vom Ensemble Modern aufgeführt. Weitere Höhepunkte sind Veranstaltungen mit Karl Heinz Bohrer, Eva Demski, Durs Grünbein, Jakob Hein, Dominique Horwitz, Lamya Kaddor, Ijoma Mangold, Anthony McCarten, Klaus Modick, Ralf Rothmann, Barbara Stollberg-Rilinger, Linn Ullmann, Josef Winkler sowie Martin Walser zusammen mit Jakob Augstein.

Seinem Anspruch als kuratiertes Konzeptfestival wird literaTurm erneut mit einer Reihe von hochkarätig besetzten Podiumsdiskussionen gerecht: anlässlich des Karl Marx-Jubiläumsjahr sprechen die Biographen Jürgen Neffe, Eva Weissweiler und Uwe Wittstock über seine Person und sein Werk (6. Juni). An die 68-Bewegung, ihre Erfolge und die gemeinsamen Jahre mit dem politischen Aktivisten Rudi Dutschke erinnert der Abend mit dessen Weggefährten Gretchen Dutschke und Milan Horáček im Gespräch mit dem Politologen Wolfgang Kraushaar (10. Juni).

Zum neuen Schwerpunkt Sachbuch sind im Programm etwa neuere Biografien zu Ludwig van Beethoven, Helmut Kohl, Helmut Schmidt, Claude Lévi-Strauss und Kaiserin Maria Theresia vertreten. Ein Filmabend rundet das Festivalprogramm ab und zeigt den Werdegang der amerikanischen Dichterin Emily Dickinson in „A Quiet Passion“ von Terence Davies (2016).

Ein Großteil der Veranstaltungen findet auch in diesem Jahr wieder in den namensgebenden Türmen statt. Dazu zählen der OpernTurm und die nahe gelegene ODDO BHF-Bank. Neu hinzugekommen ist der ebenfalls an der Bockenheimer Landstraße gelegene Büroturm WestendDuo. In Frankfurt sind darüber hinaus das Archäologische Museum, die Mensa der Städelschule, das Dominikanerkloster, das Haus der Deutschen Ensemble Akademie, das Freie Deutsche Hochstift, das Hessische Literaturforum im Mousonturm, das Literaturhaus, das Filmmuseum, das Haus am Dom, die Evangelische Akademie Frankfurt, das Diakoniezentrum WESER5 und der Kuhhirtenturm Lesungsorte. Außerhalb Frankfurts finden zudem Veranstaltungen in Bad Soden, Bad Vilbel, Darmstadt, Eppstein, Hanau, Hochheim, Oberursel, Offenbach, OestrichWinkel und Wiesbaden in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern statt;

Veranstaltungsorte Frankfurt am Main
Archäologisches Museum Frankfurt, Karmelitergasse 1
Deutsches Filmmuseum, Schaumainkai 41
Diakoniezentrum WESER5, Weserstraße 5
Dominikanerkloster, Kurt-Schumacher-Straße 23
Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9
Frankfurter Goethe-Haus / Freies Deutsches Hochstift, Großer Hirschgraben 23 – 25
Haus am Dom, Domplatz 3
Haus der Deutschen Ensemble Akademie, Schwedlerstraße 2-4
Hessisches Literaturforum im Mousonturm, Waldschmidtstraße 4
ODDO BHF, Bockenheimer Landstraße 10
OpernTurm, Bockenheimer Landstraße 2-4
Kuhhirtenturm, Große Rittergasse 118
Literaturhaus Frankfurt, Schöne Aussicht 2
Städelschule, Dürerstraße 10
Westend Duo, Bockenheimer Landstraße 24

Veranstaltungsorte RheinMain
Badehaus Bad Soden, Königsteiner Straße 86, 65812 Bad Soden am Taunus
Brentano-Scheune, Hauptstraße 134A, 65375 Oestrich-Winkel
Burgvilla, Rödelbergweg 1, 65917 Eppstein
Galerie Kurzweil, Bismarckstraße 133A, 64293 Darmstadt
Historisches Museum Hanau, Schloss Philippsruhe, Philippsruher Allee 45, 63454 Hanau
Hochheimer Weinbachmuseum, Wiesbadener Str. 1, 65239 Hochheim am Main
Klingspor Museum, Herrnstraße 80, 63065 Offenbach am Main
kunstbühne portstraße, Hohemarkstraße 18, 61440 Oberursel
Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65183 Wiesbaden
Parkside Studios, Friedhofstraße 59, 63065 Offenbach am Main
Stadtbibliothek Bad Vilbel, Niddaplatz 2, 61118 Bad Vilbel

 

literaTurm wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain sowie zahlreiche Raumsponsoren und Kooperationspartnern.

 

Infos zum Programm
Unter www.literaturm.de sind alle Informationen zu den Veranstaltungen und Mitwirkenden abrufbar. Das Festival wird auf in den sozialen Medien mit dem Hashtag #literaturm2018 kommuniziert.
Programm  Literaturfestival literaTurm 2018

Zum Thema

Jeder Mensch hat ein Leben, doch nicht jedes Leben wird zur Biografie. Erst der Biograf überführt den Werdegang von Kaiserinnen und Kanzlern, Komponisten und Kurtisanen aus der Chronologie in die Erzählung. Dass er um das Ende seiner Protagonisten weiß, verleiht ihm die Souveränität, einen Lebensweg neu und anders zu entfalten. Dies eröffnet einen großen Erzählraum, der an historischen Personen einlädt, ein ganzes Zeitalter zu besichtigen. Als Chronist den Fakten und als Erzähler dem Leser verpflichtet, kennt der Biograf nur zwei Todsünden: die Lüge und die Langeweile. Kluge und meisterhaft erzählte Lebensgeschichten, wie sie jüngst in einer erstaunlichen Anzahl erschienen sind, erinnern an das trompel’oeil einer jeden Biografie: „Die Suggestion der Echtheit wird zugleich vorgeführt und entlarvt“, so die Historikerin Barbara Stollberg-Rilinger.

Warum aber Biografien gerade jetzt eine Renaissance erleben, kann nur vermutet werden. Vielleicht liegt es an ihrer Eigenart, dem Denken und Handeln des Porträtierten das zu verleihen, was in der „Gesellschaft der Singularitäten“ (Andreas Reckwitz) als Kardinaltugend gilt: Einzigartigkeit. Der Mensch von heute, der vor allem besonders und unverwechselbar sein will, kuratiert seine eigene Geschichte. Nichts anderes als ein solcher Kurator ist der Biograf, der einen Lebensweg nicht erfindet, sondern recherchiert, arrangiert und in ein Narrativ fügt. Stets gilt dabei: ohne Archive keine Exegese und ohne Imagination kein Erzählfluss.

Auch Schriftstellern, diesen Experten der Imagination, dient das eigene Leben oder dasjenige berühmter Künstler als Stoff. Wenn sie einen Roman über die großen Meister schreiben, dann aus einer Nähe heraus, die der Text inszeniert. Ob Gerhart Hauptmanns letzte Lebensjahre, Eduard von Keyserlings Berufung zum Dichter oder der Verfall des legendären Beatpoeten Jack Kerouac – die biografischen Erzähler von heute kriechen ihren Figuren regelrecht unter die Haut. Fließen dagegen die „süßen und bitteren Tropfen“ (James Baldwin) eigener Erfahrungen und Erlebnisse in einen Roman hinein, dann verschmelzen Autor und Figur. Eine solche autofiktionale Prosa, zu der sich etwa Ulrike Edschmid, Felicitas Hoppe, Andreas Maier, Linn Ullmann und Josef Winkler bekennen, bewegt sich zwischen den Gattungen Autobiografie und Roman, ohne jemals ihren genuin literarischen Charakter einzubüßen. Wer schließlich die Deutungshoheit über das eigene Leben wahren will, der schreibt seine Memoiren. Dass auch sie zwischen Dichtung und Wahrheit changieren, ist seit Goethe unbestritten. Die Biografie als Sachbuch, die Autobiografie und autofiktionale Prosa sowie Künstlerromane stehen im Zentrum des Festivals literaTurm 2018, das sich mit diesem Thema wie nie zuvor im Zwischenreich von Fiktion und Realität bewegt.

Text: Dr. Sonja Vandenrath Festival- und Programmleiterin

Das Literaturforum Mousonturm Frankfurt im Juni 2018

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Mit Unterstützung durch das Frankfurter Kulturamt kann das Literaturforum  im Mousonturm im Rahmen des Festivals literaTurm zwei Veranstaltungen anbieten, die sich jeweils Hochkarätern widmen: zum einen ein Abend für Susan Sontag, bei dem es u.a. um ihre Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit und ihren Einfluss auf zeitgenössische Essayistinnen gehen wird; zum anderen eine Matinee für den mit Frankfurt eng verbundenen Schriftsteller Peter Kurzeck, der am 10. Juni 75. Jahre alt geworden wäre. Zu diesem Anlass gibt der Stroemfeld Verlag ein Romanfragment aus Kurzecks Nachlass heraus, um dessen Einordnung ins Gesamtwerk sich unsere Gäste bemühen werden. Es folgt ein „Ausswärtsspiel“ in der Romanfabrik mit Annika Scheffels neuem Roman Hier ist es schön. In Zusammenarbeit mit dem Philosophischen Colloqium: Kritische Theorie und der KunstGesellschaft präsentieren wir zudem eine Edition von Walter Benjamins Rundfunkarbeiten. Den Abschluss des ersten Halbjahresprogramms bildet eine gemeinsame Veranstaltung mit der jüdischen Gemeinde Frankfurts. Der Nachrichtensprecher und Journalist Christian Sievers wird sein Buch vorstellen, das auf seinen Erfahrungen als Auslandskorrespondent im Nahen Osten beruht.

Das Programm im Literaturform Juni 2018 auf einen Blick:

Freitag, 8. Juni 2018, 20 Uhr:
literaTurm – Ein Abend für Susan Sontag
Mit Elisabeth Bronfen, Anna-Lisa Dieter, Daniel Schreiber und Silvia Tiedtke

„Radikales Denken“ ist das Markenzeichen von Susan Sontag – und der Titel eines kürzlich erschienenen Sammelbandes, der ihre ungebrochene Aktualität unter Beweis stellt. Anna-Lisa Dieter und Silvia Tiedtke, die Herausgeberinnen, werden zusammen mit Elisabeth Bronfen über Werk und Wirkung der „Silberlocke“ (Monika Rinck) sprechen, moderiert und unterstützt vom Sontag-Biografen Daniel Schreiber.
Elisabeth Bronfen lehrt an der Universität Zürich englische Literatur. Seit 2007 ist sie zudem Global Distinguished Professor an der New York University.
Anna-Lisa Dieter hat Romanistik, Germanistik und Komparatistik studiert und über Stendhal promoviert. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Hygiene-Museum in Dresden.
Daniel Schreiber ist Kulturkritiker. Seine Artikel erscheinen in internationalen Zeitungen und Magazinen. 2007 veröffentlichte er die Susan-Sontag-Biografie Geist und Glamour.
Silvia Tiedtke ist promovierte Germanistin. Zuletzt war sie als wissenschaftliche Koordinatorin an der LMU München tätig und unterrichtete englische Literatur.
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Frankfurt und im Rahmen von literaTurm.

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Sonntag, 10. Juni 2018, 11 Uhr:
literaTurm – Peter Kurzeck zum 75. Geburtstag
Mit Rudi Deuble, Alexander Losse und Beate Tröger

Am 10. Juni wäre Peter Kurzeck 75 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass macht der Stroemfeld Verlag der Leserschaft ein Geschenk: die Herausgabe eines Romanfragments aus Kurzecks Nachlass. Für seine Lektoren Rudi Deuble und Alexander Losse sowie die Literaturkritikerin Beate Tröger Grund genug, um nicht nur zu feiern, sondern auch um zurückzuschauen auf das Schreiben und die Texte von einem, der viel zu früh gegangen ist.
Rudi Deuble war langjähriger Lektor Peter Kurzecks im Stroemfeld Verlag und verwaltet dessen Nachlass.
Alexander Losse studierte Philosophie und Germanistik. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Siegen. Von 2005 bis 2016 war er Lektor im Stroemfeld Verlag.
Beate Tröger studierte Germanistik, Anglistik und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft.  Sie arbeitet als Literaturkritikerin für Print und Radio und als Moderatorin.
Harry Oberländer ist freier Schriftsteller und Journalist. Bis 2015 leitete er das Hessische Literaturforum.
Moderation: Harry Oberländer
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamts der Stadt Frankfurt und im Rahmen von literaTurm.

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Mittwoch, 13. Juni 2018, 20 Uhr:
Auswärtsspiel in der Romanfabrik
Annika Scheffel: Hier ist es schön

Erst Castingshow, dann Space Odyssey. So ist der Plan – bis ein Roadmovie dazwischenkommt. Dabei sind Irma und Sam „Hoffnungsträger“. Vor einem Millionenpublikum haben sie es ins Finale geschafft. Abgeschottet von der Außenwelt, werden sie in einer „Arena“ zehn Jahre lang darauf vorbereitet, zu den Sternen zu fliegen. Der Erde droht die Apokalypse. Die Rettung ist ein ferner Planet. Doch kurz vor dem Abflug entdeckt Sam eine Karte zu einem Ort, um den sich Mythen ranken: „Die letzte Insel. Niemand weiß genau, was dort ist, ob noch jemand dort lebt.“ Die erste heiße Spur, seit er den anonymen Brief („Die Insel. Ich warte dort.“) in seinem Koffer gefunden hat. Sam, eine Mischung aus Parzival und Kaspar Hauser, „der angespült wurde“, bricht aus: „Die Welt ist schön, und alles, was er kennt, ist Linoleum.“ Und Irma folgt ihm. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, immer die Straße lang, die Frage nach der eigenen Herkunft im Visier. Seltsam nur, dass ihre Verfolger, die Wächter und Ausbilder mit den Pestmasken, auf sich warten lassen.
Was als One-Way-Briefroman beginnt, entwickelt sich zu einem zart erzählten Abenteuer, getragen vom Glauben an eine Utopie. In Hier ist es schön, ausgezeichnet mit dem Robert Gernhardt Preis, lotet Annika Scheffel aus, inwieweit der Mensch Illusionen braucht, um sich Hoffnungen machen zu können.
Moderation: Björn Jager
Ort: Romanfabrik
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf+Abendkasse)
In Kooperation mit der Romanfabrik.
Annika Scheffel, 1983 in Hannover geboren, ist Prosa- und Drehbuchautorin. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar 2013 und dem Robert Gernhardt Preis 2015. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.

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Dienstag, 19. Juni 2018, 20 Uhr:
„Vergessen Sie nicht: zwanglose Vortragsart!“
Der Philosoph am Mikrofon. Walter Benjamins Rundfunkarbeiten
Der Philosoph, Essayist und Kritiker Walter Benjamin (1892-1940) hat jahrelang für das Massenmedium Rundfunk geschrieben und selbst am Mikrofon gesprochen. Die soeben erschienene kritische Edition seiner Rundfunkarbeiten präsentiert diesen wichtigen Teil seines Schaffens erstmals zusammenhängend und ausführlich kommentiert. Damit bietet sie einen gänzlich neuen Einblick in Benjamins Arbeitsprozesse und macht das Medienspezifische seiner Radiotexte sichtbar.
Die Herausgeberin Anja Nowak und der Herausgeber Thomas Küpper stellen gemeinsam mit der Rundfunk-Expertin Sabine Schiller-Lerg die neue Edition vor und zeichnen ein lebendiges Bild von Benjamins Rundfunkpraxis.
Ort: Literaturforum im Literaturforum
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)
In Kooperation mit Philosophisches Kolloquium: Kritische Theorie sowie KunstGesellschaft e.V.

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Mittwoch, 20. Juni 2018, 20 Uhr:
Christian Sievers: Grauzonen. Geschichten aus der Welt hinter den Nachrichten

Zwanzig Minuten hat Christian Sievers in einer «heute»-Sendung, um über das aktuelle Weltgeschehen zu berichten – und muss dabei erklären, zusammenfassen, weglassen. In diesem Buch erzählt er die Geschichten hinter der Nachricht. Gerade in den Krisengebieten dieser Welt stößt er auf Unerwartetes, Überraschendes, Verwirrendes: Humor neben Hass, Mut in der Katastrophe, Propaganda mit Augenzwinkern und Lügner, die den Wert der Wahrheit predigen. Eine verunsicherte Medienwelt steht vor der Herausforderung, all diesen Facetten der Story gerecht zu werden. Das Buch ist ein Blick hinter die Kulissen einer Nachrichtensendung und in den aufwühlenden Alltag von Krisenreportern. Es ist auch eine Liebeserklärung an den Nahen Osten, wo nichts geht und alles möglich ist.
Ort: Literaturforum im Literaturforum
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)
Eine Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Frankfurts.
Christian Sievers, (Jahrgang 1969) hat Rechtswissenschaften studiert. Seine journalistische Kariere begann er beim Radio; die Fernsehzuschauer lernten ihn
als Moderator des ZDF-Morgenmagazins kennen. Heute moderiert er die Nachrichtensendungen «heute» und «heute journal». Zuvor war er fünf Jahre lang Auslands-Korrespondent des ZDF im Nahen Osten. Er twittert mit Leidenschaft und liebt im Urlaub Hotels, die ihr Frühstück bis nachmittags servieren.

Hessisches Literaturforum im Mousonturm e.V.
Waldschmidtstraße 4
60316 Frankfurt am Main
www.hlfm.de

10 Jahre Goethe-Medienpreis – Ausschreibungsrunde bis 31.Juli 2018

Sechste Ausschreibungsrunde/Weiterhin einzige Auszeichnung für Journalisten im hochschul- und wissenschaftspolitischen Metier

FRANKFURT. Vor 10 Jahren feierte der Goethe-Medienpreis für wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus auf Initiative der Goethe-Universität und der FAZIT-Stiftung Premiere. Bis heute ist er weiterhin die einzige Auszeichnung im deutschsprachigen Raum, bei der ausschließlich die Arbeiten wissenschafts- und hochschulpolitisch tätiger Journalisten im Mittelpunkt stehen. 15 Preisträgerinnen und Preisträger wurde in dieser Zeit prämiert mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt mehr als 37.000 Euro in den Kategorien Print, Online und Hörfunk – gestiftet von der FAZIT-Stiftung. Die Jury aus renommierten Fachleuten (s.u.) hatte in dieser Zeit die Qual der Wahl zwischen mehr als 250 zumeist überregionalen Bewerbungen.

Die Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Dr. Birgitta Wolff, sagte: „Zehn Jahre nach seiner Gründung schafft der Goethe-Medienpreis spürbar mehr Aufmerksamkeit für wissenschafts- und hochschulpolitische Themen im Journalismus. Die Auszeichnung soll Ansporn sein, diesen Themen in den Redaktionen heute noch mehr Gewicht zu geben. Ich danke der Jury und der Fazit-Stiftung für ihr langjähriges und großartiges Engagement. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Zukunft des Qualitätsjournalismus, der im Zeitalter von ‚fake news‘ notwendiger ist denn je.“

Nach nunmehr fünf erfolgreichen Ausschreibungen startet der alle zwei Jahre vergebene Preis 2018 in die sechste Runde und hat sich damit als unabhängige Auszeichnung im breiten Feld der mehr als 300 deutschen Journalistenpreisen etabliert. Das zeigt insbesondere der mit inzwischen 80 Prozentsehr hohe Anteil von Bewerbungen aus überregionalen Leitmedien. Ob Süddeutsche Zeitung oder Spiegel, ob Frankfurter Allgemeine Zeitung oder ZEIT: Journalisten mit wissenschafts- und hochschulpolitischem Schwerpunkt beteiligten sich in der letzten Runde wieder mit etwa 50 Einsendungen.

Preisträgerinnen und Preisträger der letzten 10 Jahre haben sich auf höchst anschauliche, hintergründige, zum Teil alarmierende und gelegentlich auch kurzweilige Weise vertieft in herausfordernde Themen wie die Präsenz von Humboldts Denken in deutschen Unis („Goodbye Humboldt“), das Germanistik-Studium nach Einführung des Bachelors („Lesen ist kein Modul“) und die fatale Wirkung der so genannten Kapazitätsverordnung auf das deutsche Hochschulwesen („Die fiese Formel“). Die Autoren haben der universitären Wissenschaft aber auch kriminalistische Seiten abgewonnen („Der Fall Christoph Broelsch“), das immer schneller rotierende Berufungsgeschäft an deutschen Hochschulen mit dem Transfergeschäft im Fußball verglichen („Das Millionenspiel“) oder die Folgen von Ausländerfeindlichkeit in einem wichtigen Hochschulstandort analysiert („Vor Dresden wird gewarnt“). Bei aller Unterschiedlichkeit im Thema verbinden jedoch neben dem wissenschaftspolitischen Hintergrund zwei Kriterien alle diese Arbeiten und viele, die in die engere Wahl kamen: Qualität und Originalität.

Die Ausschreibungsrunde 2018, die bis zum 31. Juli läuft, startete Ende April mit einer öffentlichen Ausschreibung in der „Deutschen Universitätszeitung“ sowie „Forschung & Lehre“. Im November kommt die Jury in Frankfurt zusammen, um die Preisträger zu bestimmen, im Frühjahr 2019 ist die feierliche Preisverleihung im Rahmen der DHV-Wissenschaftsgala.

Bewerberinnen oder Bewerber schicken bitte ihre formlose Bewerbung mit dem entsprechenden Beitrag zusammen mit einer maximal einseitigen Begründung, weshalb sie ihre Arbeit für preiswürdig halten, unter dem Stichwort „Goethe-Medienpreis“ an folgende Adresse: Goethe-Universität Frankfurt, Abteilung PR und Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main.

Je Bewerber ist nur ein Beitrag zulässig. Im Falle einer thematisch orientierten Artikelserie eines Autoren-Teams wird der Preis auf die Mitglieder der Autorengruppe aufgeteilt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Mitglieder der Jury:

  • Prof. Dr. Bernhard Kempen (Präsident des Deutschen Hochschulverbandes)
  • Prof. Dr. Margret Wintermantel (Präsidentin Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD))
  • Werner D‘Inka (Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeine Zeitung)
  • Prof. Dr. Christian Floto (Abteilungsleiter Wissenschaft und Bildung, Deutschlandfunk),
  • Dr. Reinhard Grunwald (Generalsekretär a.D. der Deutschen Forschungsgemeinschaft),
  • Dr. Martin Doerry (Leitender Redakteur, DER SPIEGEL)
  • Dr. Wolfgang Heuser (Herausgeber Deutsche Universitätszeitung)
  • Marco Finetti (Pressesprecher der Deutschen Forschungsgemeinschaft)

Informationen: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter PR und Kommunikation,
Campus Westend, Tel: (069) 798-13035, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de,

http://goethe-medienpreis.uni-frankfurt.de

Neuer „Frankfurt Pavilion“ für Literaturevents und Inspiration zur 70. Frankfurter Buchmesse

Von links nach rechts: Kai Otto, Till Schneider (beide schneider+schumacher), Andreas Rutschmann, Ulrich Storck (beide Bollinger + Grohmann), Ragunath Vasudevan (schneider+schumacher), Lars Birken-Bertsch und Juergen Boos (beide Frankfurter Buchmesse), Foto: © Kirsten Bucher
Von links nach rechts: Kai Otto, Till Schneider (beide schneider+schumacher), Andreas Rutschmann, Ulrich Storck (beide Bollinger + Grohmann), Ragunath Vasudevan (schneider+schumacher), Lars Birken-Bertsch und Juergen Boos (beide Frankfurter Buchmesse), Foto: © Kirsten Bucher

500 Quadratmeter Grundfläche, 6,5 Meter Höhe und eine selbsttragende Holzkonstruktion mit lichtdurchlässiger Membran – das ist der Frankfurt Pavilion, das neue Wahrzeichen der Frankfurter Buchmesse (10.-14. Oktober 2018). Geplant und umgesetzt von dem renommierten Architekturbüro schneider+schumacher, entsteht auf der 70. Frankfurter Buchmesse ein ikonischer Bau für Veranstaltungen mit Autorinnen und Autoren sowie Branchenexperten aus aller Welt.

„Im Mittelpunkt der größten Messe für Bücher und Medien stehen die Autoren und ihre Werke. Der Frankfurt Pavilion soll der Ort sein, an dem Diskussionen geführt, Wissen geteilt, Kontakte geknüpft und Trends geprägt werden, die zukunftsweisend für das globale Publishingwesen sind. Wir freuen uns schon jetzt sehr auf die Eröffnung dieser neuen Bühne“, sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse.

Programmgestaltung in Kooperation mit den Ausstellern

Das Programm für den Pavillon entsteht durch Kooperationen mit den Ausstellern. Die ersten Partner stehen bereits fest: BRIGITTE, Buchblog-Award, DBP – Deutscher Buchpreis, Deutscher Jugendliteraturpreis, Deutscher Wirtschaftsbuchpreis/Handelsblatt, European Price for Literature – EUPL, „Georgia made by Characters”, Global EdTech Startup Awards (GESA), Litprom – Literaturen der Welt, Norwegian Literature Abroad – NORLA, Global Illustration Award (GIA), Lieblingsbuch der WUB – Woche unabhängiger Buchhandlungen, re:publica, das US-Generalkonsulat Frankfurt am Main.
Auch erste Autoren können bereits bekannt gegeben werden. Unter anderem werden Paul Beatty, Dmitry Glukhovsky, Cixin Liu, Meg Wolitzer, Deniz Yücel und Juli Zeh erwartet.

Auch die Eröffnungspressekonferenz der Frankfurter Buchmesse am Dienstag, 9. Oktober wird in diesem Jahr im Frankfurt Pavilion stattfinden. An den folgenden drei Messetagen können Fachbesucher hier Buchpräsentationen, Pressekonferenzen, Preisverleihungen sowie Panels und innovative Konferenzformate erleben. Am Publikumswochenende erwartet die Messegäste ein vielfältiges kulturelles Programm bestehend aus Bestseller-Lesungen, Autorengesprächen sowie musikalischen Interpretationen und kulinarischen Erlebnissen.

Modell Frankfurt Pavilion. Foto: © Kirsten Bucher
Modell Frankfurt Pavilion. Foto: © Kirsten Bucher

„Geschichten brauchen gute Orte. Der Frankfurt Pavilion soll unseren Partnern und deren herausragenden Inhalten einen angemessenen Rahmen bieten. Wir wollen zusammen eine ganz besondere Atmosphäre des Austauschs und der Vernetzung für unsere Messegäste kreieren – eine zentrale Bühne für Publishing-Fachleute und Literaturliebhaber aus aller Welt. Wir legen mit dem Pavillon einen Grundstein für mehr Sichtbarkeit von Inhalten und Autoren in Frankfurt, mit dem Mensch als Maßstab und Raum für Begegnungen“, ergänzt Lars Birken-Bertsch, Director Business Development bei der Frankfurter Buchmesse, der das Projekt leitet.

„Bücher zeigen immer erst bei genauer Betrachtung ihr Inneres. Dann aber ziehen sie dich im besten Fall direkt in ihren Bann … genau dieses Bild hatten wir vor Augen, als wir den Pavillon entworfen haben. Ein Kokon, der sich im Inneren zu einem atmosphärischen und multimedial bespielbaren Raum öffnet. Im Zentrum der Messe entsteht ein signifikanter und einladender Ort für das Miteinander rund um Bücher“, sagen Kai Otto, Till Schneider und Ragunath Vasudevan von schneider+schumacher.

„Das Gebäude kann auch interpretiert werden als die parametrische Transformation eines Buchregals in eine raumbildende Konstruktion“, so Klaus Bollinger von Bollinger + Grohmann.

Die Architekten standen bei den Planungen des Frankfurt Pavilion vor der Herausforderung, eine temporäre solide Konstruktion umzusetzen, die unkompliziert zwischengelagert und wieder aufgebaut werden kann. Um eine nachhaltige Nutzung des Gebäudes innerhalb des Messegeschehens über die nächsten Jahre hinweg zu garantieren, wurden bei der räumlichen Positionierung des Frankfurt Pavilion auch die übrigen baulichen, szenischen und gewerblichen Elemente auf der Agora berücksichtigt.

Das Herz des BOOKFEST

Mit dem Frankfurt Pavilion erhält das 2017 gegründete BOOKFEST, das Festival der Frankfurter Buchmesse, nun sein lebendiges Zentrum. Ergänzend dazu finden auch über die Grenzen des Messeareals hinweg und nach Messeschluss Veranstaltungen und Inszenierungen in ausgewählten Frankfurter Locations statt.

Zum Welttag der Pressefreiheit am 3. Mai rufen Börsenverein, Pen u. Reporter ohne Grenzen auf zur Freiheit für die verfolgten Kultur- und Medienschaffenden in der Türkei! #FreeWordsTurkey

freiheit-des-wortes2Gemeinsamer Appell von Börsenverein des Deutschen Buchhandels, PEN-Zentrum Deutschland und Reporter ohne Grenzen zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai

„Mit großer Besorgnis beobachten wir, dass sich die Situation von Kultur- und Medienschaffenden in der Türkei trotz der Freilassung von Aslı Erdoğan und Deniz Yücel nicht verbessert hat. Zahlreiche neue Inhaftierungen und Urteile sowie die politische Entwicklung der letzten Monate zeigen, dass die Meinungs- und Pressefreiheit in der Türkei weiter akut bedroht sind. Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit rufen wir dazu auf, diese Missstände nicht länger hinzunehmen: Unsere bedrohten, verfolgten und inhaftierten Kolleginnen und Kollegen brauchen unsere Solidarität und Hilfe!

Erst in der vergangenen Woche wurden Mitarbeiter der Zeitung Cumhuriyet, eines der letzten unabhängigen Medien in der Türkei, auf Basis haltloser Vorwürfe zu teils langen Haftstrafen verurteilt. Vor zwei Wochen hat die Türkei erneut Haftbefehl gegen einen deutsch-türkischen Medienmitarbeiter erlassen, Adil Demirci. Die Anklagen gegen die deutschen Journalisten Deniz Yücel und Mesale Tolu bestehen weiter. Tolu darf die Türkei immer noch nicht verlassen. Viele wichtige Vertreter der türkischen Kulturlandschaft sind in Haft, wie etwa der Verleger und Förderer zivilgesellschaftlicher Initiativen Osman Kavala. Er sitzt seit fast fünf Monaten ohne Anklageschrift im Gefängnis.

Die vorgezogenen Wahlen am 24. Juni werden erneut unter dem Ausnahmezustand stattfinden, der kürzlich zum siebten Mal verlängert wurde. Damit wird der Wahlkampf inmitten unverminderter Repression abgehalten. Eine freie Berichterstattung und ungehinderte öffentliche Debatte sind unter diesen Rahmenbedingungen undenkbar. Regierungskritische und unabhängige Stimmen brauchen in dieser Situation mehr denn je unsere Unterstützung und Solidarität – gerade auch die Stimmen, die keine große internationale Aufmerksamkeit genießen.

Wie in der Türkei gehen Machthaber in zahlreichen anderen Ländern gegen kritischen Journalismus, gegen Autorinnen und Autoren, Verlage und Buchhandlungen vor. Ob in China, Saudi-Arabien, Ägypten oder in unserer Nachbarschaft in Ungarn oder Polen: In vielen Regionen der Welt sind die Meinungs-, Presse- und Informationsfreiheit eingeschränkt. Oft ist es die Freiheit des Wortes, die als erstes stirbt. Denn Despoten fürchten nichts mehr als das frei gesprochene Wort. Es ist die Grundlage einer freien und demokratischen Gesellschaft.

Wir fordern, dass die Repressionen gegenüber Kultur- und Medienschaffenden in der Türkei und anderen Teilen der Welt beendet und inhaftierte Kolleginnen und Kollegen umgehend freigelassen werden. Von der Bundesregierung und der EU-Kommission fordern wir mit Nachdruck, dass sie sich stärker für die Opfer staatlicher Willkür einsetzen und konsequent Position für die Freiheit des Wortes beziehen. Sie ist ein Menschenrecht und nicht verhandelbar. Lassen Sie uns gemeinsam dafür eintreten!“

Börsenverein des Deutschen Buchhandels, PEN-Zentrum Deutschland und Reporter ohne Grenzen

Frankfurt am Main / Berlin / Darmstadt, 2. Mai 2018

Über den Börsenverein des Deutschen Buchhandels:
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ist die Interessenvertretung der deutschen Buchbranche gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit. Er wurde 1825 gegründet und vertritt die Interessen von rund 5.000 Buchhandlungen, Verlagen, Zwischenbuchhändlern und anderen Medienunternehmen. Der Kultur- und Wirtschaftsverband veranstaltet die Frankfurter Buchmesse, vergibt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels sowie den Deutschen Buchpreis. Zudem setzt er sich für die Meinungs- und Publikationsfreiheit ein und engagiert sich in der Leseförderung. www.boersenverein.de

Über das PEN-Zentrum Deutschland:
Das PEN-Zentrum Deutschland ist eine der weltweit über 140 Schriftstellervereinigungen, die im PEN International vereint sind. Die drei Buchstaben stehen für die Wörter Poets, Essayists, Novelists. Der PEN wurde 1921 in England als literarischer Freundeskreis gegründet. Schnell hat er sich über die Länder der Erde ausgebreitet und sich als Anwalt des freien Wortes etabliert – er gilt als Stimme verfolgter und unterdrückter Schriftsteller und Schriftstellerinnen. www.pen-deutschland.de

Über Reporter ohne Grenzen:
Reporter ohne Grenzen (ROG) dokumentiert Verstöße gegen die Presse- und Informationsfreiheit weltweit und alarmiert die Öffentlichkeit, wenn Journalisten und deren Mitarbeiter in Gefahr sind. Die Organisation setzt sich für mehr Sicherheit und besseren Schutz von Journalisten ein. Sie kämpft online wie offline gegen Zensur, gegen den Einsatz sowie den Export von Zensur-Software und gegen restriktive Mediengesetze. Das ROG- Nothilfereferat unterstützt verfolgte Journalisten und ihre Familien – zum Beispiel, indem es zerstörte oder beschlagnahmte Ausrüstung ersetzt, Anwalts- oder Arztkosten übernimmt. Bei Lebensgefahr im Heimatland hilft ROG bei der Suche nach einem sicheren Aufnahmeland. Der deutsche Verein Reporter ohne Grenzen e.V. besteht seit 1994 und ist Teil der 1985 gegründeten internationalen Organisation Reporters sans frontières mit Hauptsitz in Paris und einem weltweiten Korrespondentennetz. www.reporter-ohne-grenzen.de

Deutscher Buchpreis 2018: 165 Romane aus 105 Verlagen gehen ins Rennen

dpb18_Logo105 Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt / Christine Lötscher ist Sprecherin der Jury / Preisverleihung am 8. Oktober 2018 im Kaisersaal des Frankfurter Römers

Die Leseliste für die Jury steht: Mehr als einhundert deutschsprachige Verlage haben Romane für den Deutschen Buchpreis 2018 eingereicht. 105 Verlage schlugen insgesamt 165 Titel für den Roman des Jahres vor. 72 Verlage haben ihren Sitz in Deutschland, 16 in Österreich und 17 in der Schweiz.

Buchpreisträger 2017 Robert Menasse (Die Hauptstadt), hier bei der Preisverleihung im Frankfurter Römer mit  Heinrich Riethmüller,Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. © Foto: Diether -Goddenthow
Buchpreisträger 2017 Robert Menasse (Die Hauptstadt), hier bei der Preisverleihung im Frankfurter Römer mit Heinrich Riethmüller,Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. © Foto: Diether -Goddenthow

Von den eingereichten Titeln stammen 75 aus dem aktuellen Frühjahrsprogramm, weitere 75 werden im Herbst auf den Markt kommen. 15 Titel sind bereits im Herbst 2017 erschienen. Jeder Verlag konnte maximal zwei Titel einsenden, die zwischen Oktober 2017 und dem 11. September 2018 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienen sind bzw. erscheinen. Darüber hinaus konnte jeder Verlag bis zu fünf weitere Titel aus dem eigenen Programm empfehlen. Die Empfehlungsliste umfasst dieses Jahr 94 Romane. Aus dieser können die Jurorinnen und Juroren weitere Titel anfordern.

Bei ihrer ersten gemeinsamen Sitzung haben die Jury-Mitglieder Christine Lötscher (freie Kritikerin) als ihre Sprecherin benannt. Der Jury gehören außerdem an: Christoph Bartmann (Goethe-Institut Warschau), Luzia Braun (ZDF), Tanja Graf (Literaturhaus München), Paul Jandl (freier Kritiker), Uwe Kalkowski (Literaturblog „Kaffeehaussitzer“), Marianne Sax (Bücherladen Marianne Sax, Frauenfeld).

Die Jury entscheidet über den Siegertitel in einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Am 14. August 2018 erscheint die 20 Titel umfassende Longlist. Daraus wählen die Jurorinnen und Juroren sechs Titel für die Shortlist, die am 11. September 2018 veröffentlicht wird. Wer von ihnen den Deutschen Buchpreis gewonnen hat, erfahren die sechs Shortlist-Autorinnen und -Autoren erst am Abend der Preisverleihung.

V.l.n.r.: Christine Lötscher, Paul Jandl, Marianne Sax, Christoph Bartmann, Marianne Sax, Luzia Braun, Uwe Kalkowski © Foto: Monique Wuestenhagen
V.l.n.r.: Christine Lötscher, Paul Jandl, Marianne Sax, Christoph Bartmann, Marianne Sax, Luzia Braun, Uwe Kalkowski © Foto: Monique Wuestenhagen

Der Deutsche Buchpreis wird von der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung vergeben. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Weitere Informationen zum Deutschen Buchpreis 2018  unter www.deutscher-buchpreis.de .

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis 2018: #dbp18

JungeMedienJury 2017/18 kürt die besten Bücher, Comics und Games

Mit dem großen Abschlussfest am 12.3. im Commerzbank-Hochhaus ging die JungeMedienJury 2017/18 zu Ende. Ein Gruppenfoto zur Erinnerung. Die Jugendlichen konnten neue Freunde finden, interessante Medieninstitutionen wie Buchmesse, eine Nacht in der Bibliothek, Design-Büros usw. erleben,  und sie hatten vor allem auch viel Spaß  beim gemeinsamen Diskutieren über die besten Games, Comics /Mangas und Jugendromane..Foto: Diether v. Goddenthow
Mit dem großen Abschlussfest am 12.3. im Commerzbank-Hochhaus ging die JungeMedienJury 2017/18 zu Ende. Ein Gruppenfoto zur Erinnerung. Die Jugendlichen konnten neue Freunde finden, interessante Medieninstitutionen wie Buchmesse, eine Nacht in der Bibliothek, Design-Büros usw. erleben, und sie hatten vor allem auch viel Spaß beim gemeinsamen Diskutieren über die besten Games, Comics /Mangas und Jugendromane..Foto: Diether v. Goddenthow

40 Frankfurter Jugendliche der „JungeMedienJury (JMJ)“ präsentierten am 12. März 2018 im 49. Stockwerk des Commerzbankhochhauses beim großen Abschlussfest des Medienprojektes ihre Roman-, Comics-/Manga- und Game-Favoriten aus 50 Neuerscheinungen.

Ein halbes Jahr lang haben sich die 13- bis 16-jährigen Medienexperten in Begleitung von ehrenamtlich nicht im Mediengeschäft professionell tätigen Moderatoren intensiv mit aktuellen Jugendromanen, Comics, Mangas, und Games auseinandergesetzt. Auf ihrer Auswahlliste standen Spiele wie Super Mario Odysee, der Comic Spider Man – der Schwur, der Manga Dragon Ball SD und der Roman „The Hate U Give“.

Musik von Fee, Singer-Songwriterin aus Frankfurt spielte Lieder aus  neuer CD. Foto: Diether v. Goddenthow
Musik von Fee, Singer-Songwriterin aus Frankfurt spielte wie über den Wolken Lieder aus neuer CD. Foto: Diether v. Goddenthow

Nach der Begrüßung, einer Musikeinlage von der Singer-Songwriterin Fee aus Frankfurt und der Vorstellung aller Partner des „JungeMedienJury-Projektes“ durch Dr. Sabine Homilius (Leiterin der Stadtbücherei Frankfurt), Frau Zinkeisen (Lions Clubs), Birgit Fricke (Buchmesse), Oliver Müller-Maar (Drogenreferat), Prof. Hans-Heino Ewers (ehem. Direktor des Instituts für Jugendforschung) und den Schirmpersonen Deborah Einspieler (Oper Frankfurt und Jochen Till (Autor), gaben lüfteten die drei Jurys das Geheimnis ihre Siegertitel. Allen Werken – ob Game oder Buch – ist gemeinsam, dass eine außergewöhnliche Protagonistin im Mittelpunkt des Geschehens steht.

Der beste Manga
Gwenpool„Ein richtig guter Einsteigercomic in die Superhelden-Szene“ so das Votum der Comic- & Manga-Jury zu ihrem bevorzugten Comic „Gwenpool“.Die tollpatschige Heldin wacht plötzlich in einer Welt auf, in der all ihre Comic-Helden real sind. Bei ihrem Versuch, sich in dieser Welt zurechtzufinden, läuft so ziemlich alles schief.

 

Das beste Game
Horizon-Zero-DawnDie Games-Jury kürte Horizon Zero Dawn zum besten Spiel.
Das Action-Rollenspiel für die Playstation 4 spielt in einer fernen, düsteren Zukunft. 1000 Jahre nach Zusammenbruch der menschlichen Zivilisation leben die Menschen in verschiedenen Stämmen in friedlicher Koexistenz zu den Maschinenvölkern. Durch eine Störung werden die Maschinen zu einer tödlichen Bedrohung für die Menschen.
Die Jägerin Aloy macht sich in dem Spiel auf die Suche nach Antworten, – sowohl, auf die Frage, was es mit der rätselhaften Störung auf sich hat, als auch, was ihre Herkunft angeht.
Die Games-Jury überzeugte vor allem der extrem hohe Grad an Realismus und die immer neuen Herausforderungen, vor die der Spielende gestellt ist.

Das beste Jugendbuch
WolkenschlossIm Jugendroman „Wolkenschloss“ von Kerstin Gier ist es Fanny, eine 17-jährige Angestellte im früheren Nobelhotel hoch oben in den Schweizer Bergen.
Von Neugierde getrieben steckt Fanny bald mittendrin in einem lebensgefährlichen Abenteuer, bei dem sie nicht nur ihren Job zu verlieren droht, sondern auch ihr Herz.
Für die Jugendbuch-Jury der JMJ, die zahlenmäßig größte, war Wolkenschloss klarer Favorit. Die gelungene Mischung aus Spannung, Humor und Romantik gefiel den jungen Literaturkritikerinnen und -kritikern besonders.

Das gemeinsame Projekt der Stadtbücherei und der Frankfurter Lions Clubs gibt es seit 14 Jahren. Sein Ziel ist, den kritischen Medienkonsum von Jugendlichen zu fördern. Unterstützt werden die Organisatoren vom Drogenreferat der Stadt Frankfurt, von der Frankfurter Buchmesse und dem Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität.

Dr. Sabine Homilius (Leiterin der Stadtbücherei Frankfurt), bedankte sich symbolisch mit einem Schirm bei den Schirmherrn von JungeMedienJury Klaus-Peter Müller (Vorstand Commerzbank), Deborah Einspieler (Frankfurter Oper) und Jochen Till (Autor). Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Sabine Homilius (Leiterin der Stadtbücherei Frankfurt), bedankte sich symbolisch mit einem Schirm bei den Schirmherrn von JungeMedienJury Klaus-Peter Müller (Vorstand Commerzbank), Deborah Einspieler (Frankfurter Oper) und Jochen Till (Autor). Foto: Diether v. Goddenthow

Schirmherr und Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller, der zum großen JMJ-Finale in die 49. Etage des Hochhauses am Kaiserplatz eingeladen hatte, moderierte in gewohnter souveräner und pointierter Weise die Veranstaltung und stellte bei dieser Gelegenheit seinen designierten Nachfolger Michael Mandel vor. Mandel, demnächst als Konzernvorstand zuständig für 17,5 Millionen Kunden und eine große Affinität zu Tim & Struppi, versicherte auch nach dem Stabwechsel die „JungeMedienJury (JMJ)“ 2018/19 im nächsten Jahr wieder gerne zum großen Abschlussfest zu begrüßen.

Die obligatorische Schlacht am Buffet gehört traditionell zum Abschlussfest dazu. Foto: Diether v. Goddenthow
Die obligatorische Schlacht am Buffet gehört traditionell zum Abschlussfest dazu. Foto: Diether v. Goddenthow

Medienbegeisterte Junge Leute können bei der JungeMedienJury 2018/19 mitmachen
Junge Leute zwischen 12 und 16 Jahren mit Interesse an Games, Comics /Mangas, Jugendromanen, Film und Hörspiel können sich über die Möglichkeit einer Teilnahme an einer Jungen-Medien-Jury in der Stadtbücherei Frankfurt informieren.

Stadtbücherei Frankfurt am Main, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main,
Sekretariats-Telefon 069/212 31894 der Leiterin Frau Dr. Sabine Homilius oder
Zentrale 069/212 38080 /Telefax: 069/212 37949, E-Mail: info@stadtbuecherei.frankfurt.de; Internet: http://www.stadtbuecherei.frankfurt.de.

(Dokumentaion Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

„Nur die Imagination kennt keine Grenzen“ – Mainzer Stadtschreiber-Preis an Anna Katharina Hahn verliehen

(v.l.) Oberbürgermeister Michael  Ebling, Mainzer Statdtschreiberin und Preisträgerin Anna Katharina Hahn, Johannes Gutenberg, Kulturdezernentin Marianne Grosse und ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler bei der Verleihung des Mainzer-Stadtschreiberpreises 2018 im Ratssaal des Mainzer Rathauses. Foto: Diether v. Goddenthow
(v.l.) Oberbürgermeister Michael Ebling, Mainzer Statdtschreiberin und Preisträgerin Anna Katharina Hahn, Johannes Gutenberg, Kulturdezernentin Marianne Grosse und ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler bei der Verleihung des Mainzer-Stadtschreiberpreises 2018 im Ratssaal des Mainzer Rathauses. Foto: Diether v. Goddenthow

Am 13.03.2018 wurde im großen Ratssaal des Mainzer Rathauses die Stuttgarter Schriftstellerin und neue Mainzer Stadtschreiberin Anna Katharina Hahn mit dem Stadtschreiber-Literaturpreis von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz ausgezeichnet. Den mit 12.500 Euro dotierten Preis überreichten ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler, der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling und die Mainzer Kulturdezernentin Marianne Grosse in Beisein von Johannes Gutenberg. Die Laudatio hielt Patrick Bahners, Kulturkorrespondent und Literaturkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die 1970 im schwäbischen Ruit auf den Fildern, Kreis Esslingen, geborene Anna Katharina Hahn folgt als Stadtschreiberin auf den deutsch-irakischen Schriftsteller Abbas Khider. Sie wird wie ihre Vorgänger gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die Stadtschreiberwohnung im Renaissance-Gebäude zum Römischen Kaiser des Mainzer Gutenberg-Museums beziehen.

Kulturdezernentin Marianne Grosse. Foto: Diether v. Goddenthow
Kulturdezernentin Marianne Grosse. Foto: Diether v. Goddenthow

Kulturdezernentin Marianne Grosse hieß die Gäste, unter ihnen drei Mainzer Ehrenbürger, und Preisträgerin herzlich willkommen. Sie war sich nach einem ersten Gespräch im vergangenen Jahr bei der neu gewählten Mainzer Stadtschreiberin von Anfang sicher gewesen, „dass wir gut zusammen passen“. Grosse habe sich in einige Werke Anna Katharina Hahns, etwa in „Das Kleid meiner Mutter“ von 2016 und in „Kürzere Tage“ von 2009, beide im Suhrkamp Verlag erschienen, hineingelesen, und sei ganz begeistert davon, wie die Autorin, statt wieder so eine Betroffenheitsgeschichte zwischen Tochter und Mutter aufzurollen, völlig neue und spannende Perspektiven aufzeige.

Oberbürgermeister Michael Ebling. Foto: Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Michael Ebling. Foto: Diether v. Goddenthow

Oberbürgermeister Michael Ebling beschrieb in seinem Grußwort die Vorgehensweise von Anna Katharina Hahn als jemand, der seine Protagonisten in viel subtilerer Weise als bloß äußerlich beobachte und belausche, und „das auch nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern sogar in ihren innersten Gedanken, Gefühlen, Hoffnungen und Ängsten.“ Sie folge ihnen auf Schritt und Tritt, blicke ihnen über die Schulter, nehme jede ihrer Bewegungen wahr und krieche förmlich in sie hinein. Was die Autorin dabei zu Tage befördere, sei auf den ersten Blick das ganz normale Leben deutscher Mittelstandsbürger. Auf den zweiten sei es das nackte Grauen“, so Ebling.

ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler Foto: Diether v. Goddenthow
ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler Foto: Diether v. Goddenthow

ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler hob besonders hervor, dass es heute eben nicht etwa Facebook und Twitter, sondern das scheinbar so altmodische gedruckte Buch sei, das die feinen und auch die gröberen Risse in unserer Gesellschaft so früh und sensibel aufspüre und in Worte fasse, die Fühler ausstrecke und dorthin gehe, wo die sozialen Veränderungen weh täten. „Und dafür, liebe Anna Katharina Hahn, sind wir Ihnen dankbar“, so der Programmdirektor.

Anna Katharina Hahn, die große Erzählerin des Bürgertums ihrer schwäbischen Heimat mit allen seinen Irrungen und Abgründen, sei eine durch und durch heutige Autorin, urteilt die Jury. Mit dem Roman „Kürzere Tage“, der im gehobenen grün-linken Stuttgarter Milieu spielt, gelang ihr 2009 der Durchbruch bei der Kritik und den Lesern. Thematisch und stilistisch greife sie, so die Jury, von Buch zu Buch weiter aus: über den Stadtrand von Stuttgart bis nach Spanien, vom knappen Realismus über beziehungsreiche Anspielungen auf die Romantik, bis hin zum fast schon surrealen Entwurf der Verschmelzung einer Tochter mit ihrer Mutter und mit deren bewegtem Leben. Für diesen, ihren jüngsten Roman, „Das Kleid meiner Mutter“ (2016), erhielt sie viel Resonanz.

„Der SPIEGEL hat einmal konstatiert“, so Himmler, „dass Sie Geschichten vom Nicht-Klarkommen in dieser Welt schreiben. Sie stellen, liebe Frau Hahn, die große Frage, die Frage, die schon immer große Literatur befeuert hat, nämlich: Wie soll man eigentlich leben? Der psychische und soziale Innendruck Ihrer Figuren ist gewaltig. Wir Leser warten geradezu darauf, dass es hinter den wohlanständigen Kulissen irgendwann explodiert. Wie Sie das schildern, in Ihrer knappen und so präzisen Sprache, in der übrigens auch viel Platz für Humor ist, das bewundern wir an Ihnen.“, so der ZDF-Programmdirektor.
Laudatio von Patrick Bahners auf die Mainzer Stadtschreiberin 2018, Anna Katharina Hahn

Patrick Bahners, Kulturkorrespondent und Literaturkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Foto: Diether v. Goddenthow
Patrick Bahners, Kulturkorrespondent und Literaturkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Foto: Diether v. Goddenthow

Laudator Patrick Bahners, dessen Aufgabe es als Laudator sei, zu demonstrieren, dass die Wahl Hahns richtig war, ging der Frage nach, was ein Stadtschreiber eigentlich zu tun habe, und stieß schon in Hahns ersten Roman „Kürzere Tage“, veröffentlich 2009, „auf eine Stadtschreiberfigur, einen Mann, der gerade dabei ist, ein Buch über seine Stadt zu schreiben, über Stuttgart, die Stadt, wo die Romanhandlung spielt. Arbeitstitel: ‚Die Stadt ohne Gesicht‘“., so der Laudator. Bahners entführte seine Zuhörer im voll besetzten Mainzer Ratssaal in Anna Katharinas moderne Stadtwelten der Gegensätze, Abgründe, Konflikte und bisweilen skurrilen Geschichten, so wie sie sich überall, auch in Mainz, abspielen könnten.
Bahners endet seinen vortrefflichen Streifzug durch Hahns Werke mit einem Georg Simmel-Zitat, wonach in der Stadt sich „eine so überwältigende Fülle kristallisierten, unpersönlich gewordenen Geistes“ bildete, „dass die Persönlichkeit sich sozusagen dagegen nicht halten kann“. „Auch Anna Katharina Hahn kann ihre Personen, die allesamt an der Stadt zu zerbrechen drohen, nicht halten oder aufhalten. Nur festhalten, mit der Kunst der Physiognomikerin. Selten dürfte eine Stadtschreiberin so gut präpariert nach Mainz gekommen sein wie Anna Katharina Hahn.“, so der Laudator.

„Nur die Imagination kennt keine Grenzen“: Anna Katharina Hahns Dankesrede  über  ihres Schreibens möglichen Kern.

Schriftstellerin Anna Katharina Hahn. Foto: Diether v. Goddenthow
Schriftstellerin Anna Katharina Hahn. Foto: Diether v. Goddenthow

Anna Katharina Hahn, dankte allen, die sie unterstützt haben, und ist sich sicher, das „Mainz mich inspirieren wird, dass ich hier auf Leute und auf Geschichten stoßen werde, die mich und meine Arbeit weiterbringen“. Eigentlich wollte sie ja wie ihr Vater den Arztberuf ergreifen, doch während Hausbesuchen ihres Vaters merkte sie bei Anus-Präter-Versorgung, offenen Beinen oder Demenzpflege durch überforderte Eheleute sehr rasch, „dass ich diesen Beruf besser doch nicht ergreife wollte“. In dieser Zeit als Alter und Gebrechen für sie auf einmal Gesichter bekamen, hätte sie so viele fremde Wohnungen wie noch nie betreten. Dabei fiel ihr ein billiger Kunstdruck in Goldrahmen auf, der bei fast allen Patienten über dem Bett hing, darauf ein am Abgrund kniend Blumen pflückendes Kind, während dicht neben ihm sein behütender Schutzengel schwebte. Ein echtes Trostbild!

Doch wessen Augen ruhten auf ihr, wer stand „an meiner Seite“, hatte sie sich gefragt, und bald darauf ihre ständige Begleiterin erkannte an der Art, wie ihr Körper auf deren vertraute Gegenwart reagierte: „mit rasendem Herzschlag, nassen Handflächen, vor Schweiß triefenden Achselhöhlen und solch einem trockenen Mund, dass es ohne Kaugummi, Pfefferminz und Wasserflasche, eigentlich gar nicht ging.“ „Meine ständige Begleiterin war die Angst“, so die Autorin, die nicht wusste, woher diese Angst kam, die „sich gierig auf mich stürzte, und sich an mir festbiss. Sie hockte auf meinen Schultern, klammerte ihre knochigen Beine um meinen Hals und trieb mich unbarmherzig an, so wie der Buckelgeist, der in der Erzählung aus 1001 Nacht Sindbad den Seefahrer überfällt.“ Die Angst habe alle Lebensbereiche in Besitz genommen, veränderte sie, machte aus einem offenen lebensfrohen Menschen eine eher permanent aggressive Person voller Wut, „immer auf der Hut vor dem nächsten Angriff, und bereit zuvor zurückzuschlagen, nur um selbst der Tortur zu entgehen“, so die Autorin, die nur deswegen erinnernd „von diesem Folterknecht“ sprach, um darüber zu sprechen, „was möglicherweise der Kern meines Schreibens sein könnte“.

Trotzdem sei die Angst als treibende Kraft ihres Schreibens immer nur der Zündfunke, und wenn man es versäume, „sich selbst immer wieder in den Hintern zu treten“, könne dieser auch erlöschen. Fast noch wichtiger erscheinen der Autorin zwei weitere Eigenschaften: „Zum einen die Empathie, die Fähigkeit, sich die Seelenzustände anderer anzueignen, sie nachzufühlen. Zum anderen die Qualifikation, die Vorstellungskraft.“ Sie halte gar nichts von den großen Glücksversprechen und der Zauberformel der westlichen Welt aller US-Traum: „Du kannst alles sein, was du willst!“. In Wirklichkeit sei dies schwer einlösbar, „und klingt für viele Menschen eher wie eine Verspottung ihrer widrigen Lebensumstände. Der Wunsch nach Selbstverwirklichung stößt überall an Grenzen, an genetische, finanzielle, gesellschaftliche, moralische, seelische!“, so Hahn.

„Nur die Imagination kennt keine Grenzen! Und in der Literatur kommt die Imagination wohl am freiesten von allen Künsten zum Tragen“, so Hahn. Denn die Literatur sei ja an kein Material, an kein Instrument gebunden, sie bestünde aus nichts als Worten, was ihre Schwäche, aber mehr noch ihre Größe und ein enormer Vorteil sei: „Ich kann mir alles vorstellen: Ein Mann sein, ein Tier, ein Stein. Tausend Jahre alt, oder nur einen halben Tag. Zu den Sternen fliegen oder mich durch die Erde beamen. Schreibend bin ich zu allem fähig. Und ich glaube sicher, dass ich ohne meine Erfahrungen mit der Angst nicht die gleichen Möglichkeiten zur Einfühlung und zur Imagination hätte. Unter ihrer Fuchtel habe ich mich weggedacht, suchte mir andere Existenzen, mir so oft gewünscht, eine andere, ein anderer, etwas anders zu sein. Sie hat meine Vorstellungskraft geschärft, und vertieft. In der unfassbaren Erleichterung nach dem Ende einer Panikattacke erscheint jedes Detail kostbar. Der Umriss einer Baumkrone, scherenschnittschwarz im Abendlicht, kochend heißer Kaffee, der durch die Wand des Pappbechers in die Fingerfugen pulst, der schimmernde Grünton in den Schwanzfedern einer Elster, die futtersuchend in der Dachrinne herumhüpft.“, beschreibt Anna Katharina Hahn, wie ihre Angst sie nicht nur immer wieder in neue gedankliche Welten imaginierte, sondern vor allem auch ihre Sensibilität und Beobachtungsgabe enorm erweiterte: „Die Angst hat meine Empathie geschult, denn die bizarren Zustände, durch die sie mich geführt hat, die absurden Situationen, in die sie mich brachte, haben meinen Blickwinkel auf das, wozu ein Mensch fähig ist, im Guten wie im Schlechten, stärker erweitert als jede Weltreise. So bin ich nun, ob ich will oder nicht, außer einer Schriftstellerin auch eine Expertin der Ängste geworden.“ bekennt die Autorin, die längst mit ihrer Angstbegabung virtuell zu spielen weiß, wovon auch ihre Bücher eindrucksvoll zeugen. Und wenn einmal ihre Angst gar zu ungelegen kommt, verweist sie sie einfach an ihren Platz und sagt zu ihr: „Du bist da, ich sehe dich, ich nehme Dich auch ernst, aber ich habe jetzt gerade etwas anderes zu tun: Ich lebe!“

Biografie und Bibliografie

Anna Katharina Hahn studierte nach dem Abitur ab 1990 Germanistik, Anglistik und europäische Ethnologie in Hamburg. Seit den 1990er Jahren veröffentlichte sie zunächst kürzere literarische Arbeiten in Zeitschriften und Anthologien. Es folgten zwei Bände mit Erzählungen, „Sommerloch“ (2000) und „Kavaliersdelikt“ (2004), ehe ihr mit dem Roman „Kürzere Tage“, der von überforderten Müttern und Vätern im gehobenen Stuttgarter Bürgertum erzählt, im Jahr 2009 der Durchbruch bei der Kritik und bei den Lesern gelang. Auch ihr Roman „Am schwarzen Berg“ (2012), der den akademischen Mittelstand in Zeiten des Protestes gegen Stuttgart 21 zeigt, war ein großer Erfolg bei Publikum und Kritik. Für ihren jüngsten Roman „Das Kleid meiner Mutter“ (2016), der die junge Generation Spaniens in prekären Verhältnissen schildert, erhielt sie viel Resonanz.

Anna Katharina Hahn, die auch für das Theater gearbeitet hat, ist vielfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Clemens-Brentano-Preis (2005), dem Roswitha-Preis (2010), dem Heimito von Doderer-Preis (2010) und dem Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis (2012).

Bibliografie-Auswahl
Sommerloch. Erzählungen. Achilla Presse, Hamburg 2000
Kavaliersdelikt. Erzählungen. Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M. 2004
Kürzere Tage. Roman. Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M. 2009
Am schwarzen Berg. Roman. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012
Das Kleid meiner Mutter. Roman. Suhrkamp Verlag, Berlin 2016

Kunst- und Kulturministerium schreibt neuen Hessischen Verlagspreis für unabhängige Verlage aus

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Neuer Hessischer Verlagspreis würdigt Qualität in der Buchbranche
20.000 Euro Preisgeld für unabhängige Verlage – Ausschreibung bis Ende März

Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein lobt 2018 erstmalig den Hessischen Verlagspreis aus. Partner der Aktion ist der Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. Der Preis ist insgesamt mit 20.000 EUR dotiert und wird zukünftig jedes Jahr verliehen. Dabei gibt es neben dem Hauptpreis, der mit 15.000 EUR dotiert ist, auch einen in Höhe von 5000 Euro dotierten Nachwuchspreis für Gründer, die im Vorjahr der Preisverleihung einen Verlag neu gegründet oder übernommen haben.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Mit der Ausschreibung des Hessischen Verlagspreises möchte ich die Bedeutung der vielen unabhängigen Verlage des Landes und deren Arbeit würdigen. Der Preis soll ein Zeichen setzen für Qualitätsstandards in der Branche. Herausragende Verlagsarbeit, die Zusammensetzung des Verlagsprogramms, die Buchproduktion, die Betreuung der Autoren – dafür gibt es kaum Beachtung in der Öffentlichkeit. Der Hessische Verlagspreis soll diese Lücke schließen.“

Barbara Jost, Vorsitzende des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins, ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass der Hessische Verlagspreis die professionelle und wichtige kulturelle Arbeit der Verlage auszeichnet. Das Produzieren und Verbreiten von Büchern und E-Books wird immer komplexer und kostenintensiver und gleichzeitig wird es immer schwieriger, den Erfolg eines Buches abzuschätzen – es gibt leider keine Bestsellergarantie. Außerdem haben die aktuellen Gesetzgebungen, etwa zum Urheberschutz, in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen für Verlage spürbar verschlechtert.“

Bewerben können sich alle unabhängigen Verlage mit Firmensitz in Hessen, deren jährlicher Umsatz unter zwei Millionen Euro liegt. Dabei stehen die Verlagsstrategie und das Gesamtprogramm im Mittelpunkt, nicht einzelne Bucherfolge oder bekannte Autoren. Die Ausschreibung richtet sich damit bewusst an alle Verlagssparten – Belletristik genauso wie Lyrik und Sachbuch, Fachbuch und Wissenschaft sowie Kunst- und Regionalbuch.

Eine unabhängige Jury wird über die Vergabe der beiden Preise entscheiden, die im Rahmen einer feierlichen Feststunde von Kunst- und Kulturminister Boris Rhein im Juni 2018 verliehen werden. Bewerbungsschluss ist daher bereits der 29. März 2018. Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren erteilt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland.

„Der Verlagspreis ist Teil einer Initiative zur Verlagsförderung des Landes Hessen und des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. Wir wollen damit die kulturelle Vielfalt der Verlage in Hessen würdigen, sie unterstützen und erhalten. Zudem wirft die Auszeichnung Licht auf eine Branche, die die Digitalisierung vor besondere Herausforderungen stellt. An unseren Lesegewohnheiten von morgen wird heute in den Verlagen getüftelt – insofern ist unser Verlagspreis auch ein Zukunftspreis“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.

Börsenverein des Deutschen Buchhandels fordert Freiheit für Buchhändler und Verleger Gui Minhai

Chinesische Sicherheitskräfte haben den Buchhändler und Verleger Gui Minhai am vergangenen Samstag in der Nähe Pekings festgenommen. Der schwedische Staatsbürger Gui wurde bereits 2015 in Thailand verschleppt und fand sich in chinesischer Gefangenschaft wieder. Im letzten Jahr ließ die chinesische Justiz ihn angeblich frei, sein Aufenthaltsort blieb aber unklar. Gui steht unter konsularischem Schutz Schwedens.

„Wir verurteilen die Entführung Gui Minhais aufs Schärfste und fordern seine unverzügliche Freilassung. Die Situation der Meinungsfreiheit in China ist katastrophal und verschärft sich zunehmend. Das zeigen schon die Zensurforderungen gegenüber wissenschaftlichen Verlagen wie Cambridge University Press oder Springer Nature. Diesen Repressalien dürfen wir uns nicht beugen. Wir fordern die Bundesregierung und die EU-Kommission auf, Schweden in seinen Bemühungen um die Freilassung Gui Minhais zu unterstützen. Die Meinungsfreiheit darf nicht zum Verhandlungsgegenstand werden, auch nicht zugunsten wirtschaftlicher Interessen. Sie ist ein Menschenrecht und nicht verhandelbar – das muss auch China verstehen“, sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Gui Minhai hat in Hongkong regimekritische Schriften verlegt und verkauft. Der internationale Verlegerverband International Publishers Association hatte Gui Minhai in diesem Monat für die Shortlist des Prix Voltaire, einen Preis für das Eintreten für Meinungsfreiheit, ausgewählt.

Statement der schwedischen Regierung