33. Hessischer Film- und Kinopreis 2022 wird in drei hessischen Kinos vergeben Mehr Unterstützung für Filmtheater mit höheren Kinopreisgeldern statt großer Gala / Treffen für die Branche in Frankfurt

Wiesbaden. Der Hessische Film- und Kinopreis wird in diesem Jahr Ende November in drei Veranstaltungen in Kinos in Bad Nauheim, Kassel und Frankfurt vergeben. Im Anschluss an die dritte Veranstaltung in Frankfurt laden das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und die HessenFilm und Medien GmbH Gäste aus der Film- und Kinobranche zu einem Get-together in Frankfurt ein. Eine feierliche Gala soll es in diesem Jahr angesichts der durch die Corona- und die Energiekrise getroffenen Kino- und Filmbranche nicht geben. Die eingesparten Kosten kommen den Kinopreisträgern zugute.

„Sowohl die Film- und Kino-Welt als auch die Veranstaltungsbranche stehen nach den Folgen der Corona-Pandemie jetzt durch die Preissteigerungen insbesondere für Energie vor großen Herausforderungen – es ist nicht die richtige Zeit für eine glamouröse Feier“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Das zeigt sich auch darin, dass die Veranstaltungsagentur, die für uns die geplante Gala in der Alten Oper ausrichten sollte, ihren Vertrag aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten nicht erfüllen wird. Wir wollen aus dieser Not eine Tugend machen, die Aufmerksamkeit besonders auf die so wichtige Arbeit der Kinos in Hessen lenken und es vielen Film- und Kinofreundinnen und -freunden ermöglichen, an der Preisverleihung teilzuhaben. Deshalb gehen wir damit in drei hessische Kinos: Es soll einen Spielfilm-, einen Dokumentarfilm- und einen Nachwuchsfilmabend geben. Neben der Vergabe der Preise können wir so die jeweiligen Siegerfilme in ganzer Länge zeigen und dazu nicht nur die Nominierten und die Medien, sondern auch das Kinopublikum einladen. Die im Vergleich zur Gala eingesparten Kosten werden wir in eine Erhöhung des Preisgeldes für den Hessischen Kinopreis investieren und damit 20 hessische Kinos in diesen immer noch schwierigen Zeiten zusätzlich unterstützen. Für 2023 ist die festliche Gala in der Alten Oper am traditionellen Termin – dem Buchmesse-Freitag – dann wieder fest eingeplant.“

Anna Schoeppe, die Geschäftsführerin der HessenFilm und Medien GmbH, fügt hinzu: „Dieses Jahr findet der Hessische Film- und Kinopreis im Wohnzimmer des Films statt: Dem Kino! Besonders freue ich mich darauf, dass wir die ausgezeichneten Filme zusammen mit dem Publikum erleben werden – denn Kino braucht Filme, die das Kino brauchen und Publikum, das sich ganz auf ein Filmerlebnis einlassen möchte. Diese Magie des Kinos werden wir an drei Abenden in ganz Hessen gemeinsam erleben. Die ungeteilte Aufmerksamkeit für das Erlebnis Kino und die zusätzliche Erhöhung der Preisgelder kommen genau zur richtigen Zeit.“

Der Hessische Rundfunk geht mit der von ihm ausgelobten Kategorie dieses Jahr anders um als gewohnt: „Auch der Hessische Rundfunk will angesichts der digitalen Entwicklung statt eines ,Fernsehpreises‘ einen Preis für die beste schauspielerische Leistung vergeben. Ausgezeichnet wird dieses Jahr eine Schauspielerin oder ein Schauspieler, der oder die noch am Anfang der Karriere steht“, erklärt Cécile Schortmann, die beim Hessischen Rundfunk für den Preis verantwortlich zeichnet.

Wolfgang Würker, Leiter des Capitol Kinos Witzenhausen, sagt als Vertreter der hessischen Kinobranche: „Die Folgen der Pandemie und die Energiekrise stellen die Kinos auch in Hessen vor große Herausforderungen, die nach Erfindungsreichtum verlangen. Unser Kino in Witzenhausen zum Beispiel blieb wegen Modernisierungsarbeiten zeitweise geschlossen, wir haben vorübergehend eine neugotische Kirche in ein Kino verwandelt, ein altes Kloster als Ort für Open-Air-Vorführungen etabliert und das stillgelegte Lichtspieltheater in der Nachbarstadt Hann. Münden vor dem Aus bewahrt. So wie wir engagieren sich viele Kinobetreiber mit großem Einsatz für die Filmkultur – es freut uns sehr, dass der Hessische Kinopreis dieses Engagement in schwierigen Zeiten besonders würdigt und unterstützt.“

Am 23. November werden in der Filmbühne Bad Nauheim die ausgezeichneten Filme in den Kategorien Hochschulabschluss- und Kurzfilm zu sehen sein sowie der Newcomer-Preis verliehen.

Am 24. November zeigt das BALi Kino in Kassel den ausgezeichneten Dokumentarfilm.

Am 25. November wird im Eldorado in Frankfurt der mit dem Filmpreis ausgezeichnete Spielfilm zu sehen sein.

Die weiteren Preiskategorien verteilen sich auf die drei Termine.

Gäste aus der Film-, Kino- und Medienbranche werden für ein Get-together im UI
Tower in Frankfurt am 25. November im Anschluss an den Spielfilmabend eingeladen.
Dabei liegt der Fokus mehr auf dem Networking innerhalb der Branche als auf dem
nach außen glanzvollen Auftritt.
Die Namen der Nominierten sowie die Preisträgerinnen oder Preisträger in Kategorien
ohne vorherige Nominierung gibt das Kunstministerium rechtzeitig bekannt, damit
Kinobesucherinnen und -besucher wissen, worauf sie sich an den Kinoabenden freuen
können. Auch über die drei Abende hinaus werden nominierte und ausgezeichnete
Filme wieder in hessischen Kinos zu sehen sein.

Alle Informationen auf hessischerfilmpreis.de

Länderfokus Portugal bei exground filmfest 35

exground35-logoFokus Portugal: zwischen Blick in die Vergangenheit und aktuellem Filmschaffen einer neuen Generation
Der Länderfokus Portugal bei exground filmfest 35 blickt nicht nur in unterschiedliche Zeitlinien der portugiesischen Gesellschaft und Politik, sondern bildet auch die geografische Vielfalt eines kleinen Landes ab. Der Länderschwerpunkt zieht Verbindungslinien aus der jüngeren Geschichte Portugals in die Gegenwart und schaut auf die kommenden Jahre portugiesischen Filmschaffens. Die zehn Langspielfilme und dokumentarischen Formen sowie 14 Kurzfilme befassen sich unter anderem mit sozialer Ungleichheit, Auswanderung, Arbeitslosigkeit, (queeren) Freundschaften und Verliebtsein und dem Infragestellen von Normen und Regeln.
Gefördert wird der Länderschwerpunkt wieder vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Erneut werden Filme in den Nachspielorten im Rhein-Main-Gebiet zu sehen sein: dem REX in Darmstadt, dem Pupille-Kino in der Frankfurter Universität sowie dem Deutschen Filminstitut & Filmmuseum.

Mit ALMA VIVA (2022) ist nicht nur das Langfilmdebüt der Regisseurin Cristèle Alves Meira im Programm von exground filmfest, sondern auch der portugiesische Beitrag für die kommende Oscar-Verleihung. Der Film, angesiedelt in den nördlichen Bergregionen Portugals, zeigt die besondere Verbindung der jungen Salomé und ihrer Großmutter, die ihre Enkelin Sommer für Sommer in die Techniken spiritueller Beschwörung einführt. Die Präsenz des geisterhaften Erbes der alten Dame spaltet jedoch irgendwann die Familie. WOLF AND DOG (2022) spielt in São Miguel auf den Azoren: Ana und Luis lernen, ihre queere Identität und die Komplexität ihres Begehrens inmitten einer christlich geprägten Inselgemeinschaft zu leben. Der Film bewegt sich vital und semi-dokumentarisch innerhalb der lokalen Community und zeigt, dass Kulturen und Traditionen keine Monolithe, sondern hybrid und fluide sind. Von Auswanderung und einer Wiederkehr nach Jahrzehnten ins heutige Portugal erzählt JACK’S RIDE (2021): Kurz vor der Rente muss Joaquim noch erniedrigende Touren fürs Arbeitsamt antreten, um sich beglaubigen zu lassen, dass ihn niemand mehr einstellen wird. Bei seinen Streifzügen durch das sonnendurchflutete Lissabon schwelgt der humorvolle und von einer inneren Ruhe getragene Mann in Erinnerungen an seine Zeit als Taxi- und Limousinenfahrer in New York. Der experimentierfreudige Dokumentarfilm SUPER NATURAL (2022) zeichnet sich durch seine stetig wandelnde Form und Atmosphäre aus. Filmemacher Jorge Jácome kreiert mit einer inklusiven Tanzgruppe und dem Teatro Praga auf der Insel Madeira ein farbenfrohes Ereignis, das sich auf die Suche nach dem Supernatürlichen begibt.

WOLF AND DOG (2022) von Cláudia Varejão
WOLF AND DOG (2022) von Cláudia Varejão

Retrospektive: Teresa Villaverde
In vier Langfilmen und einem Kurzfilm bietet die Hommage an die renommierte Filmemacherin Teresa Villaverde einen Einblick in drei Dekaden künstlerischen Schaffens. Mit ihrem von Kamerafrau Elfi Mikesch fotografierten Debüt AM ENDE EINER KINDHEIT (1991) erzählt Villaverde von einem Jungen, dessen Vater nach der Rückkehr aus einem Kolonialkrieg emotional abwesend bleibt. Von Jugendlichen, die in dysfunktionalen Familienverhältnissen aufwachsen, handelt auch OS MUTANTES – KINDER DER NACHT (1998). Das Filmdrama, das sich unter anderem durch die dynamische Kameraführung und eine außergewöhnliche Formsprache auszeichnet, zeigt in intensiven Szenen rebellierende Heranwachsende in den Straßen Lissabons, die sich planlos zwischen Freiheit, Verzweiflung und Verletzbarkeit bewegen.

Kurzfilme im Fokus-Programm: abwesende Eltern und experimentelle Formen von Filmemacherinnen
Passend zu Villaverdes Debüt präsentiert exground filmfest in der Reihe ABSENT PARENTS fünf Kurzfilme, die sich mit mental oder physisch abwesenden Eltern und den Umgang ihrer Kinder damit befassen. Eine zweite Kurzfilmrolle zeigt Experimentalfilme von Frauen, die in ihren Werken neue Ausdrucksformen und Erzählweisen suchen, und diese mitunter in einem Konglomerat aus Animationen, Soundcollagen und Farbfragmenten finden.

Rahmenprogramm im Fokus Portugal
Ergänzend zum Filmangebot begleitet ein vielfältiges Rahmenprogramm den Länderschwerpunkt von exground filmfest 35. Filmschaffende und Festivalverantwortliche diskutieren im Rahmen der Podiumsdiskussion Portuguese Cinema zu aktuellen Entwicklungen im portugiesischen Kino, Trends und dem Potenzial interdisziplinärer Arbeitsweisen. Im Literaturhaus Villa Clementine findet die Lesung des Romans ABER WIR LIEBEN DICH von Alfonso Reis Cabral statt. Der junge Autor porträtiert den wahren Fall der obdachlosen trans Frau Gisberta, die nach einer anfänglichen Erfolgsgeschichte an den Rand der Gesellschaft getrieben wird und nun in einer Bauruine in Porto haust.

Im Rahmenprogramm beschäftigt sich exground filmfest außerdem mit der kolonialen Vergangenheit Portugals. Gemeinsam mit Amnesty International wird in einem Vortrag die aktuelle politische Situation in Angola nach den Wahlen im August 2022 diskutiert. Auch eine der beiden Kunstausstellungen befasst sich mit der ehemaligen Kolonie Portugals. Die Video-Ausstellung PATH TO THE STARS von Mónica de Miranda im Nassauischen Kunstverein beleuchtet die Geschichten unsichtbarer Stars (dt. Sterne) – insbesondere von Frauen –, die für die angolanische Unabhängigkeit kämpften und heute um Sichtbarkeit ringen. Die Foto-Ausstellung A TALE OF TWO CITIES, die im Murnau-Filmtheater präsentiert wird, ergründet zentrale gesellschaftspolitische Themen in Portugal. Dokumentarfotograf Gonçalo Fonseca veranschaulicht mit einer Auswahl an Bildern der zwei Serien New Lisbon & How Portugal Won the War on Drugs portugiesische Realitäten rund um Gentrifizierung, Wohnungsnot und der progressiven Drogenpolitik.

Alle Infos: http://exground.com/

Kim de l’Horizons spektakuläre Kopfrasur bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises 2022 als Solidaritäts-Zeichen für Iranerinnen und alle Unterdrückten

Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels nimmt die Ehrung vor und überreicht Kim de l’Horizon die Urkunde des Deutschen Buchpreises 2022. © Foto: Diether von Goddenthow
Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels nimmt die Ehrung vor und überreicht Kim de l’Horizon die Urkunde des Deutschen Buchpreises 2022. © Foto: Diether von Goddenthow

Kim de l’Horizon, der heute Abend im Kaisersaals des Frankfurter Römers von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels mit dem Roman „Blutbuch“ (DuMont) mit dem Deutschen Buchpreis 2022 ausgezeichnet wurde, hat aus seiner anfänglichen Not fehlender Worte einer Dankesrede eine spontane wie spektakuläre Solidaritäts-Performance für die um ihre Freiheit kämpfenden Frauen im Iran inszeniert.

Kim de l’Horizon greift zum Rasierer und rasiert sich die Haare vom Kopf um ein Zeichen gegen die Unterdrückung zu setzen.© Foto: Diether von Goddenthow
Kim de l’Horizon greift zum Rasierer und rasiert sich die Haare vom Kopf um ein Zeichen gegen die Unterdrückung zu setzen.© Foto: Diether von Goddenthow

Kurzerhand  ließ der frisch gekürte Gewinner des Deutschen Buchpreises seine Haarpracht fallen, nicht mit einer Schere oder einem Messer, sondern mit einem Elektrobatterie-Rasierer, welchen er aus seinem grünlichglitzernden, paillettenbesetzten Handtäschchen hervorzauberte. Wortlos begann er mit der Kopfrasur und lies dann, fast schon kahlköpfig, die Worte folgen: „Dieser Preis ist nicht nur für mich. Ich denke, ihr habt diesen Text auch ausgewählt, um ein Zeichen zu setzen gegen den Hass für die Liebe, für den Kampf aller Menschen, die wegen ihres Körpers unterdrückt werden. Dieser Preis ist offensichtlich auch für die Frauen im Iran“ [unterbrochen von minutenlangen Standing Ovations] „Was ich sagen wollte, wir schauen alle nach Iran, bewundern diesen Mut, diese Kraft. Das zeigt uns wiederum, wie unser Weltbild war, dass wir dachten, Weiblichkeit ist nur im Westen emanzipiert.“ Spontane Worte, die man nun nicht auf die Goldwaage legen sollte, die aber im Rahmen der Kopfrasur-Aktion in den Medien große Aufmerksamkeit hervorriefen.
Damit dürfte auch das Ziel des Börsenvereins, wenn auch so nicht geplant,  „mit dem Deutschen Buchpreis (…) die Aufmerksamkeit der Leser*innen auf die Vielschichtigkeit der deutschsprachigen Literatur zu lenken“ und „die Grenzen der eigenen Wahrnehmung zu erweitern“,  wie kaum je bei einer früheren Buchpreisverleihung  geglückt sein.

Standing Ovations für Kim de l'Horizon im Kaisersaal des Frankfurter Römers nach seiner Kopfrasur-Aktion als Solidaritäts-Zeichen für den Freiheitskampf der Iranerinnen. © Foto: Diether von Goddenthow
Standing Ovations für Kim de l’Horizon im Kaisersaal des Frankfurter Römers nach seiner Kopfrasur-Aktion als Solidaritäts-Zeichen für den Freiheitskampf der Iranerinnen. © Foto: Diether von Goddenthow

Wie auch Andreas Platthaus, FAZ-Redaktionsleiter Literatur, augenzwinkernd treffend anmerkte, war „allen Besuchern der Zeremonie im Römer spätestens um 18.58 Uhr klar, dass man etwas beigewohnt hatte, das sich nicht mehr vergessen lassen wird. Es war der stärkste Auftritt nichtbinär definierten Erzählens, der sich denken ließ. A star is born.“ (FAZ, 17.10.2022).

Auch  klingen nun im Lichte von Kims Kahlkopf-Aktion die ersten Sätze in der Jury-Begründung für die Zuerkennung des Deutschen Buchpreise beinahe schon prophetisch, wenn es heißt: „Mit einer enormen kreativen Energie sucht die non-binäre Erzählfigur in Kim de l’Horizons Roman ‚Blutbuch‘ nach einer eigenen Sprache.“ Das war der nonbinären Person Kim de l’Horizon heute Abend wieder einmal trefflich gelungen, so wie in seinem  Werk „Blutbuch“. Er  versucht,  Sprache mitunter neu zu erfinden, und mit seinen Sätzen  Menschen magisch in seine Gedankenwelt hineinzuziehen. Wer sich auf Kim’s identitäre Welt auf der Suche nach sich selbst, aus non-binärer Perspektive einlassen möchte, sei dieser Debüt-Roman wärmstens empfohlen. 10 Jahre Arbeit hat Kim de l’Horizon, der auch als Hexer*In unterwegs sei, in sein Werk gesteckt.

Sehr empfehlenswert sind auch sämtlich nominierten Werke der nicht zum Zuge gekommenen Autoren der Shortlist wie: Fatma Aydemir: Dschinns (Carl Hanser, Februar 2022), Kristine Bilkau: Nebenan (Luchterhand, März 2022), Daniela Dröscher: Lügen über meine Mutter (Kiepenheuer & Witsch, August 2022), Jan Faktor: Trottel (Kiepenheuer & Witsch, September 2022), Eckhart Nickel: Spitzweg (Piper, April 2022).

Die nominierten Autoren der Shortlist. © Foto: Diether von Goddenthow
Die nominierten Autoren der Shortlist, noch sind alle voller Hoffnung, dass auf sie eventuell die Wahl fällt. © Foto: Diether von Goddenthow

Informationen und Lesungstermine zu jedem einzelnen Werk findet man unter www.deutscher-buchpreis.de.

Kim de l‘Horizon erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Der Gewinnertitel wurde in mehreren Auswahlstufen ermittelt. Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 233 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2021 und September 2022 erschienen sind. Aus diesen Romanen wurde eine 20 Titel umfassende Longlist zusammengestellt. Daraus hat die Jury sechs Titel für die Shortlist gewählt. Die Preisverleihung fand im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.

Mit dem Deutschen Buchpreis 2022 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Unter dem Hashtag #buchpreisbloggen stellen 20 Literaturblogger die nominierten Titel 2022 vor. Die Rezensionen werden unter www.deutscher-buchpreis.de/news veröffentlicht und über die Social-Media-Kanäle des Deutschen Buchpreises geteilt. Auf der Webseite und den Social-Media-Kanälen des Deutschen Buchpreises vermitteln zudem Videoporträts einen Eindruck von den nominierten Werken und ihren Autoren.

(Diether von Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

European Youth Circus Artistik-Festival Wiesbaden – Luftakrobatin Mariia Shevchenko aus der Ukraine gewinnt Gold und den Publikumspreis der Herzen

Luftakrobatin Mariia Shevchenko aus der Ukraine holt  beim European Youth Circusfestival Gold und gewinnt den Publikumspreis der Herzen. © Foto: Diether von Goddenthow
Luftakrobatin Mariia Shevchenko aus der Ukraine holt beim European Youth Circusfestival Gold und gewinnt den Publikumspreis der Herzen. © Foto: Diether von Goddenthow

Mit Standing Ovations und euphorischer Begeisterung  feierten auf der gestrigen Gala des European Youth Circus – Artistik-Festival  die Wiesbadener  über 30 junge  Artistinnen und Artisten aus ganz Europa im ausverkauften Zirkuszelt auf dem Dernschen Gelände.  Neben den in der internationalen Circus- und Varieté-Welt sehr begehrten  Wiesbadener Festivalpreisen „Gold, Silber und Bronze“  winkten wertvolle Sonderpreise für exzellente artistische Leistungen. In der Altersgruppe 18 bis 25 Jahre gewann Luftakrobatin Mariia Shevchenko aus der Ukraine den Publikumspreis der Herzen und den  Goldenen Festival-Preis. Wegen Punktegleichstand wurde der Goldene Festivalpreis ein zweites Mal verliehen an das  Artistenduo Angelina & Oleksandra, ebenfalls aus der Ukraine. In der Altersgruppe 12 bis 17 Jahre  gewann der 12jährige Handstand-Akrobat Gabriel Dell‘ Acqua aus Italien den Goldenen Festival-Preis.

Riesige Stimmung beim European Youth Circus Artistik-Festival Wiesbaden vom 13. bis 16. Oktober 2022 © Foto: Diether von Goddenthow
Riesige Stimmung beim European Youth Circus Artistik-Festival Wiesbaden vom 13. bis 16. Oktober 2022 © Foto: Diether von Goddenthow

Exzellent begleitet vom „European Youth Circus-Orchestra“, führte  Axel Schiel, Ex-Jongleur und Gründer des Künstlernetzwerkes „Showpaket“,  durch die Festival-Gala und begrüßte  zum Start Wiesbadens Kulturdezernenten Axel Imholz.

Axel Imholz  © Foto: Diether von Goddenthow
Axel Imholz © Foto: Diether von Goddenthow

Es sei ihm, so Imholz, eine riesige Freude, das hochverehrte Publikum nach endlich vier Jahren in diesem Jahr zur Gala hier begrüßen zu können. Denn vor zwei Jahren hatten bereits die Vorbereitungen für den European Youth Circus begonnen, mussten dann verschoben und schließlich doch ganz abgesagt werden. Natürlich habe man, so der Kulturdezernent, auch in diesem Jahr gezittert, sei aber trotz der – nicht nur wegen Corona – schwierigen Zeiten in die Vorbereitungen eingestiegen. Aber all das könne man heute Abend beiseitelassen, und sich an den Darbietungen der 35 jungen Artistinnen und Artisten aus ganz Europa erfreuen. Imholz lobte das gute Händchen der Vorauswahlkommission, die wieder aus unendlich vielen  Bewerbervideos der Artistinnen und Artisten die besten Kandidaten ausgesucht und zur Teilnahme eingeladen habe, Der Kulturdezernent dankte zudem „all den helfenden Händen, die überall mit im Einsatz sind“, und den „Kolleginnen und Kollegen vom Kulturamt, besonders Frank Zammert, die  seit Jahrzehnten das Festival begleitet hätten, jetzt erstmals mit Franziska Bomes als neue Festivalleiterin.

„Zukunftspreis der Circusfreunde e.V.“ für EYC-Team des Kulturamtes

Stefan Nolte, Präsident der Gesellschaft für Cirusfreunde e.V.   übergibt Jörg Uwe Funk den Preis.  © Foto: Diether von Goddenthow
Stefan Nolte, Präsident der Gesellschaft für Cirusfreunde e.V. übergibt Jörg Uwe Funk den Preis. © Foto: Diether von Goddenthow

Eine außergewöhnliche Ehrung erfuhr das Wiesbadener Festival-Team  ganz unverhofft von der „Gesellschaft der Circusfreunde e.V.“ durch die Auszeichnung mit dem  „Zukunftspreis der Circusfreunde e.V.“  Stefan Nolte, Präsident der Gesellschaft für Circusfreunde e.V. verlieh die Urkunde „für die hervorragende Förderung von Nachwuchsartisten durch den European Youth Circus.“ „Wahnsinn!“, so Nolte, „was hier über die Jahre geschaffen wurde: die Anfänge in einer Schulturnhalle und heute eines der bedeutendsten Nachwuchsfestivals der Welt“. So sei die Wahl des Preisträgers nicht schwer gefallen.  Von der gelungenen Überraschung fast sprachlos geworden, nahm Jörg-Uwe Funk, Leiter des Kulturamtes, mit großer Freude stellvertretend den  Preis für das EYC-Leitungs- und Orga-Team  entgegen und dankte den Circusfreunden und seinem ganzen Team.

Die Wiesbadener Festivalpreise der Altersklasse 18 bis 25 Jahre
Die Preise in der Altersklasse von 18 bis 25 Jahre sind  dotiert mit: 1000 Euro für Bronze, 1500 Euro für Silber und 3000 Euro für Gold.

Handstand-Artisten-Duo Angelina Federko (18) und  Oleksandra Chala (18) © Foto: Diether von Goddenthow
Handstand-Artisten-Duo Angelina Federko (18) und Oleksandra Chala (18) © Foto: Diether von Goddenthow

Der Wiesbadener Festival-Preis in Gold ging an Angelina Federko (18) und  Oleksandra Chala (18), verliehen von Juror Francesco Mocellin, Mitglied der Gesellschaft der Zirkusfreunde Italiens. Die Preisträgerinnen, nicht nur beste Freundinnen, bilden seit etwa fünf Jahren ein unschlagbares Artisten-Duo und entwickelten mit ihrem Trainer Oleg Kurinsky eine einzigartige „Hand-auf-Hand-Darbietung“. Beide kommen aus dem Ensemble der ukrainischen Circusschule „Alle Up“. Das Wichtigste ihres Erfolges sei Vertrauen, sich 100prozentig auf den anderen verlassen können.

Gold auch für Luftakrobatin Marija Shevchenko (20) © Foto: Diether von Goddenthow
Gold auch für Luftakrobatin Marija Shevchenko (20) © Foto: Diether von Goddenthow

Wegen Punktegleichstand bei der Leistungsbewertung der Artisten während der Wettbewerbsvorstellungen an den beiden Vortagen durch die Jury, musste der Wiesbadener Festival-Preis in Gold ein zweites Mal vergeben werden. Dieser ging an die ebenfalls aus der Ukraine stammende Luftakrobatin Marija Shevchenko (20), überreicht von Johnny Klinke. Jurysprecher und Direktor des Tigerpalastes Frankfurt.  Marija Shevchenko gewann auch den Publikumspreis der Herzen, überreicht von Kulturdezernent Axel Imholz.  Bei ihrer Darbietung „The Fire Within“ dreht und windet  sich  Marija Shevchenko ohne Sicherungsseil an zwei Schlaufen hängend in einem unglaublichen Tempo hoch hinauf ins Zirkuszelt und zeigt dabei außergewöhnliche, mitunter freihändige und atemberaubende Figuren, wobei sie sich dann urplötzlich in die Tiefe stürzt, um sich im letzte Moment wieder aufzufangen. Ihr Act  symbolisiert Energie und Willensstärke.

Silber für Johann Prinz (24) an den Strapaten.  © Foto: Diether von Goddenthow
Silber für Johann Prinz (24) an den Strapaten. © Foto: Diether von Goddenthow

Der Wiesbadener Festival-Preis in Silber ging an  Johann Prinz (24) an den Strapaten, überreicht von  Jurorin Agnes Brun, Professorin für die künstlerische und pädagogische Ausbildung an der Academie Fratelini in Paris.  Johannes Strapaten-Darbietung „Remember“ ist eine einmalige Mischung aus Kraft und Dehnung und erfordert eine unglaubliche ausdauernde Muskelkraft. Ohne Sicherungsseil windet er sich, bisweilen Arme und Körper in den Strapatenbändern verwickelt,  bis unter die Zirkuszeltkuppel empor als sei Schwerkraft ein Fremdwort. Die Zirkuswelt entdeckte der Hesse bei Projekten eines Kinder- und Jugendzirkusses. Schließlich schaffte  er 16jährig die Aufnahmeprüfung an der Staatlichen Ballettschule für Artistik in Berlin, wo er seine Ausbildung zum Zirkusartisten begann, die er 2019 abschloss und einen wichtigen Nachwuchspreis gewann.

Silber für Hula-Hoop-Artistin Alexandra Malter (25) © Foto: Diether von Goddenthow
Silber für Hula-Hoop-Artistin Alexandra Malter (25) © Foto: Diether von Goddenthow

Auch in der Preiskategorie „Silber“ stellte die Jury bei ihrer Bewertung einen „Punktegleichstand“ der artistischen  Leistungen fest, so dass ein zweiter Wiesbadener Festival-Preis in Silber  an  Hula-Hoop-Artistin Alexandra Malter (25) fiel. Dieser wurde überreicht von Juror Kristian Kristof, der in 4. Generation  aus der berühmten ungarischen Zirkusfamilie Kristof stammt.  Alexandra kommt auch aus einer Artistenfamilie. Sie entdeckte mit 13 Jahren ihre Vorliebe für Hula-Hoop-Reifen, die sie so perfekt und dynamisch wie kaum ein anderer beherrscht mit einer Mischung aus Balance-Akten und schwungvollen gleichzeitigen Reifenbewegungen um Körper, Arme, Beine. Neben der Teilnahme an Talentshows in Belgien, Rumänien, Spanien und Italien hatte Alexandra Malter viele Auftritte in deutschen Varietés, z.B. „Apollo Roncalli Varieté“ in Düsseldorf.

Bronze und den mit 1000 Euro dotierten Ehrenpreis des Verbands Deutscher Varietètheater an Fahrrad-Akrobatin Fleuriane Cornet (24) © Foto: Diether von Goddenthow
Bronze und den mit 1000 Euro dotierten Ehrenpreis des Verbands Deutscher Varietètheater an Fahrrad-Akrobatin Fleuriane Cornet (24) © Foto: Diether von Goddenthow

Der Wiesbadener Festival-Preis in Bronze ging nach Frankreich an die Fahrrad-Akrobatin Fleuriane Cornet (24), überreicht von Jurorin Anastasiya Voladas-Massot, Handstandakrobatin mit Auftritten in ganz Europa seit ihrem 16. Lebensjahr. Bereits in sehr jungen Jahren entdeckte Fleuriane die Akrobatik im Zirkus La Batoude. absolvierte die Artistenschule in Chàtelierault und spezialisierte sich auf die Fahrradakrobatik am Centre National des Arts du Chirque in Chàlons. Zum Fahrrad entwickelt Fleuriane beinahe eine poetisch anmutende Beziehung, die sich in ihren ausgefallenen und anscheinend mühelosen unzähligen, ineinander fließenden Fahrradfiguren widerspiegelt. Sie sind literarisch inspiriert und zeigen mehr oder weniger exzentrische wie verrückte Charaktere. Fleuriane erhielt zudem den mit 1000 Euro dotierten Ehrenpreis des Verbands Deutscher Varietètheater.

Die Wiesbadener Festivalpreise der Altersklasse  12 bis 17 Jahre
Die Preise in der Altersklasse 12 bis 17 Jahre  sind  dotiert mit: 700 Euro für Bronze, 1000 Euro für Silber und 2000 Euro für Gold.

Gold für Handstand-Akrobat Gabriel Dell‘ Acqua (12) © Foto: Diether von Goddenthow
Gold für Handstand-Akrobat Gabriel Dell‘ Acqua (12) © Foto: Diether von Goddenthow

Der Wiesbadener Festivalpreis in Gold in der Altersklasse 12 bis 17 Jahre ging nach Italien an Handstand-Akrobat Gabriel Dell‘ Acqua (12), überreicht von Jurorin Aurelia Cats,  mehrfach  international ausgezeichnete  Akrobatin. Das Publikum tobte vor Begeisterung bei Gabriels unglaublicher – zumeist wechselnd einarmig – dargebotenen ausdauernden  Handstand-Akrobatik „Anthem of Angels“. Hierbei performt der junge Künstler meisterhaft Kunststücke in unterschiedlichen Höhen eines treppenartig anmutenden Podestes. Bereits in jungen Jahren siegte er auf Zirkusfestivals in Latina (Italien) und Sotschi (Russland). Nach dem pandemiebedingten Lockdown bewies er sein Talent unter anderem auch bei den Galaveranstaltungen „Funambolik“ und „Magic Circus“, und perfektionierte seine akrobatische Performance im Circus Medrano.

Silber und Auftrittssonderpreise des französischen „Cirque Imagnine“ und des „Varieté Neues Theater Höchst“ an  Luftring-Artistin Sára Nagyhegyi (17) © Foto: Diether von Goddenthow
Silber und Auftrittssonderpreise des französischen „Cirque Imagnine“ und des „Varieté Neues Theater Höchst“ an Luftring-Artistin Sára Nagyhegyi (17) © Foto: Diether von Goddenthow

Der Wiesbadener Festivalpreis  in Silber ging nach Ungarn an Luftring-Artistin Sára Nagyhegyi (17), überreicht von Jurorin Agnes Brun. „Frei sein wie ein Vogel“ lautet ihr Credo und ist auch Leitgedankte ihrer Luftakrobatik-Performance, in der sie am Luftring in schwindelnder Höhe  den gefangenen Vogel mimt, der in die Freiheit findet und davon fliegt.  Sára besucht die 12. Klasse  der ungarischen Imre Baross Artistenschule in Budapest und wird nach dem Abi in diesem Jahr als  Luftring-Artistin professionell arbeiten. Erste Engagements hat sie bereits in der Kategorie Sonderpreise des European Youth Circus gewonnen,  nämlich den Sonderpreis des französischen „Cirque Imagnine“ und den Sonderpreis des „Varieté Neues Theater Höchst“.

Bronze für Handstand-Akrobatin Anna Levina (12) © Foto: Diether von Goddenthow
Bronze für Handstand-Akrobatin Anna Levina (12) © Foto: Diether von Goddenthow

Den Wiesbadener Festivalpreis in Bronze holte Handstand-Akrobatin Anna Levina (12),  überreicht von Juror  Zdeneck Polach,  mehrmaliger Jonglage-Weltrekordmeister. Gemeinsam mit ihrer Schwester Daniela Levina (13), die als Equilibristik-Akrobatin auch in Wiesbaden überzeugte, trainierte sie im Zirkusstudio „Youth of Kyiv“.  Beim ukrainischen „Golden Chestnut International Youth Circus Festival“ gewann Anna Gold. Bei ihrer humoristisch-spielerischen Vorführung präsentiert sie sich in einer  bühnenbildnerischen Baustellensituation mit eindrucksvollen Handstand-Kunststückchen: kopfüber, drehend, laufend, springend und  rhythmisch wippend – alles  wunderbar heitere Stimmung verströmend.

European Youth Sonderpreise

Die  Artistinnen und Artisten des European Youth Circus - Artistik-Festival Wiesbaden 2022  © Foto: Diether von Goddenthow
Die Artistinnen und Artisten des European Youth Circus – Artistik-Festival Wiesbaden 2022 © Foto: Diether von Goddenthow

Alle teilnehmenden Artistinnen und Artisten, auch jene, die in den Wettbewerbsveranstaltungen der beiden Vortage ohne die nötige Punktezahl zur Ausrichtung der Galaveranstaltung teilgenommen hatten, wurden mit einer Wiesbaden-Medaille in Gold  ausgezeichnet.

Der erste Sonderpreise in Höhe von 500  Euro, der  Wiesbadener Kirchen, ging an den ukrainischen Cyr-Wheel-Artisten Jeka Dehtiarov (24), überreicht von Juroin Agnès BrunJuroin.

Der Preis der Gesellschaft der Circusfreunde e.V., mit 500 Euro, erhielt der spanische Drahtseilakrobat Gerardo Segura Macis (15), überreicht von Aurelia Cats.

Sonderpreis der Gesellschaft der Circusfreunde e.V. für Drahtseilakrobat Gerardo Segura Macis (15) Hier überspringt er auf dem Drahtseil die spanische Flagge © Foto: Diether von Goddenthow
Sonderpreis der Gesellschaft der Circusfreunde e.V. für Drahtseilakrobat Gerardo Segura Macis (15) Hier überspringt er auf dem Drahtseil die spanische Flagge © Foto: Diether von Goddenthow

Der Sonderpreis des „Varieté Neues Theater Höchst“ ging an Luftring-Artistin Sara Nagyhegyi (17). Er beinhaltet ein einmonatiges Engagement als Artist  im neuen Theater Höchst.

Der Sonderpreis der Imre Baross Artistenschule Ungarn erhielt Equilibristik-Akrobatin Daniela Levina (13), überreicht von Juro Kristian Kristof.

 

 

 

Den mit 1000 Euro dotierten Ehrenpreis des Verbands Deutscher Varietè-Theater erhielt die französische Fahrradartistin Fleuriane Cornet (24), überreicht von Johnny Klinke.

Den mit 500 Euro dotierten Sonderpreis des „Club Amici Del Circo“ erhielt Equilibristik-Artistin Asia Perris (25),  überreicht vom  Präsidenten der Zirkusfreunde Italiens Franceco Mocellin.

Der Preis des „Cirque Imagnine“, Frankreich, ging an die Luftring-Artistin Sara Nagyhegyi, überreicht von Anastasia Volads-Massot. Der Preis beinhaltet ein Auftritts-Engagement beim Cirque Imagine.

Den mit 500 Euro dotierten Preis der „Circus-Varietè- und Artistenfreunde der Schweiz“ holte Diabolo-Künstler Ezar Veldmann (22), überreicht von Agnès Brun. 

Johnny Klinke, Jury-Vorsitzender und Direktor des Tigerpalastes Frankfurt, feiert die ukrainischen Artisten. © Foto: Diether von Goddenthow
Johnny Klinke, Jury-Vorsitzender und Direktor des Tigerpalastes Frankfurt, feiert die ukrainischen Artisten. © Foto: Diether von Goddenthow

Johnny Klinke, Jury-Vorsitzender und Direktor des Tigerpalastes Frankfurt, überreichte den letzten der Sonderpreise, den Preis  des Tigerpalast Varieté-Theaters   „Varieté der Zukunft“ an den Rola Rola-Artisten Stefan Dvorak (17) . Zuvor dankte er Wiesbaden: „Wir haben Außerordentliches erlebt. Wer hätte das gedacht, dass wir nach vier Jahren zurückkommen. Wir mitten in Europa, und dass alle gekommen sind. Was wir hier erlebt haben, war ein Stück gelebte Solidarität vor allen Dingen mit den jungen Artisten aus der Ukraine. Wiesbaden liebt euch.!   Herzlichen Dank für diese Challenge in dieser Stadt des Friedens. Herzlichen Dank, dass ihr gekommen seid, und auch herzlichen Dank an die anderen Artisten“.

Sonderpreis des Tigerpalast Varieté-Theaters   „Varieté der Zukunft“ an den Rola Rola-Artist Stefan Dvorak (17) © Foto: Diether von Goddenthow
Sonderpreis des Tigerpalast Varieté-Theaters „Varieté der Zukunft“ an den Rola Rola-Artist Stefan Dvorak (17) © Foto: Diether von Goddenthow

An  Rola Rola-Artist Stefan Dvorak gerichtet, lobte Johnny Klinke: Er habe den vergangenen 30 Jahren nicht einen Artisten kennengelernt, der noch nie ohne für Geld so professionell irgendwo aufgetreten sei. Dvorak sei wirklich ein Autodidakt: „Morgens um fünf vor der Schule übt er, trainiert er, und hat hier seine ‚Wackelkunst‘ präsentiert. Ich finde, eine Persönlichkeit ,und auch, das was er tut, das hat Zukunft. Dieser Mann kann begeistern, herzlichen Dank!“ Mit oder ohne schwarzem Jackett balanciert Stefan Dvorak  nicht nur in verschiedenen Höhenlagen auf rollenden Untergründungen, sondern jongliert und springt dabei noch über ein Springseil.

 

Publikumspreis der Herzen

Kulturdezernent überreicht Luftartistin Marija Shevchenko den Wiesbadner Publikumspreis der Herzen.  © Foto: Diether von Goddenthow
Kulturdezernent überreicht Luftartistin Marija Shevchenko den Wiesbadner Publikumspreis der Herzen. © Foto: Diether von Goddenthow

Zum krönenden Abschluss des European Youth Circus Artistik-Festival Wiesbaden gab es auch wieder den traditionellen Preis der Herzen. Diesen hatten die Besucher der vorausgegangenen Wettbewerb-Shows durch Stimmabgabe auf einem Votingkärtchen ermittelt.  Diesen Preis der Herzen gewann Luftakrobatin Mariia Shevchenko, die auch mit dem Wiesbadener Festivalpreis für die Altersgruppe 18 bis 25 Jahre in Gold ausgezeichnet worden war.

(Diether von Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

 

 

 

Teuflische Jahre – 60 Jahre Pardon – Große Jubiläumsausstellung in Caricatura Museum Frankfurt ab 16.10.22

grosse-jubilaeumsausstellung-60-Jahre-PardonFrankfurt am Main ist seit den Gründungen der Satiremagazine PARDON und TITANIC die Hauptstadt der Satire und das
Caricatura Museum setzt diesen Anspruch fort. Mit mehr als
7.000 Originalen der Zeichner der „Neuen Frankfurter Schule“ (NFS)
sowie rund 5.000 Zeichnungen weiterer Karikaturisten weist es den mutmaßlich höchsten Humorgehalt der Museumslandschaft auf.

Den Grundstock der Sammlung bilden die Zeichnungen von F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, Chlodwig Poth und Hans Traxler. Zusammen mit F.K. Waechter und den Autoren Bernd Eilert, Eckard Henscheid und Pit Knorr bilden sie die NFS. Die deutsche Gegenwartskomik wurde bis heute entscheidend von dieser Gruppe geprägt. Nicht zuletzt durch die Gründung des Satiremagazins TITANIC 1972 haben Robert Gernhardt, F.K. Waechter, Pit Knorr, Hans Traxler und Chlodwig Poth Frankfurt zur Hauptstadt der Satire gemacht. Ende der Neunzigerjahre hatte sich der Gedanke einer dauerhaften Würdigung der satirischen Zeichnungen am Ort ihrer Entstehung festgesetzt und es kam zu einem Treffen des damaligen Kulturdezernenten Hans-Bernhard Nordhoff mit TITANIC-Zeichnern und – Autoren sowie Achim Frenz, der mit dem Aufbau eines Museums für Komische Kunst beauftragt wurde. Achim Frenz hatte sich bereits in Kassel unter dem Label „Caricatura“ um die komische Zeichnerei gekümmert und leitet heute das Museum. Die „Caricatura“ war bis 2008 im Historischen Museum Frankfurt untergebracht und legte dort einen fulminanten Start hin: Es wurden bis zu drei Ausstellungen pro Jahr präsentiert. Am 1. Oktober 2008 konnte das Caricatura Museum Frankfurt am Weckmarkt eröffnen – im Leinwandhaus, das 1892 das erste eigene Gebäude des Historischen Museums gewesen war.

Im ersten Obergeschoss des Caricatura Museums befindet sich die Dauerausstellung mit den Werken der fünf Zeichner der NFS: F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, Chlodwig Poth, Hans Traxler und F.K. Waechter ist jeweils ein Kabinett gewidmet. Zwei Mal im Jahr wird die Hängung der Dauerausstellung gewechselt, aus konservatorischen Gründen und um möglichst viele Zeichnungen aus dem Sammlungsbestand zu zeigen. Aufgrund der Sonderausstellung „Teuflische Jahre – PARDON“, die auf der gesamten Museumsfläche präsentiert wird, ist die Dauerausstellung momentan nicht zu sehen.

Das Caricatura Museum Frankfurt zeigt zudem wechselnde Ausstellungen namhafter Vertreter der Komischen Kunst: Es wurden internationale Künstler wie Jean-Marc Reiser, Tomi Ungerer und Kamagurka präsentiert; es gab Einzelausstellungen der Zeichner der NFS; den Meistern der Komischen Malerei Michael Sowa, Rudi Hurzlmeier und Ernst Kahl wurde eine Schau gewidmet und mit Marie Marcks sowie Franziska Becker wurden zwei der erfolgreichsten Karikaturistinnen Deutschlands gezeigt.

Absolute Publikumsmagnete waren die Jubiläumsschauen des Satiremagazins TITANIC 2009 und 2019, die Ausstellung des österreichischen Künstlers Gerhard Haderer 2011 sowie 2018 mit neuem Besucherrekord „OTTO. Die Ausstellung“.

So viel zum Innenleben. Vor dem Haus grüßt der Elch aus Bronze, erschaffen von Hans Traxler. Er ist das Maskottchen des Caricatura Museums Frankfurt. Das Motiv stammt aus dem berühmten Zweizeiler von F.W. Bernstein: „Die schärfsten Kritiker der Elche / waren früher selber welche.“

Mittlerweile blickt das Caricatura Museum auf dreizehn Jahre äußerst erfolgreiche Arbeit zurück. Seit April 2019 ist das Caricatura Museum vom Historischen Museum organisatorisch getrennt und befindet sich derzeit unter der Obhut des Kulturamts.

2020 wurde dem Caricatura Museum Frankfurt gemeinsam mit der Caricatura Galerie für Komische Kunst Kassel der Hessische Kulturpreis für das Engagement rund um das Genre der Karikatur verliehen. Dieser ist mit 45.000 Euro der höchstdotierte Kulturpreis in der Bundesrepublik Deutschland.

Ein neu geschaffener Ankaufsetat ermöglichte Anfang 2021 erstmals die Erweiterung der Sammlung. Das Museum konnte bisher Bilder von Greser & Lenz, Franziska Becker, Bernd Pfarr, Gerhard Seyfried, Rudi Hurzlmeier und Ralf König erwerben.

Eröffnung der Ausstellung am Samstag, 16.Oktober 2022 um 12 Uhr mittags.
Begrüssung Achim Frenz
Leiter Caricatura Museum Frankfurt
Grusswort Karin Wolff
Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain
Laudatio Gerhard Kromschröder
Journalist, stv. Chefredakteur von PARDOn, Kurator
Musik Reimer von Essen, Roman Klöcker
und Lindy Huppertsberg
Barrelhouse Jazzband

Die Eröffnung wird in Anwesenheit der beiden Kuratoren
Gerhard Kromschröder und Till Kaposty-Bliss draußen auf
dem Weckmarkt im Rahmen der geltenden Hygieneregelungen
stattfinden.  Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei, wir bitten um Anmeldung möglichst bis zum 13.10. per E-Mail: caricatura.museum@stadt-frankfurt.de

Caricatura Museum Frankfurt
Museum für Komische Kunst
Weckmarkt 17
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 069 / 212 30161
Caricatura.museum@stadt-frankfurt.de
www.caricatura-museum.de

Internationale Kunstmesse DISCOVERY ART FAIR Frankfurt 3. – 6. November 2022

discovery-art-fair-2022Vom 3. bis 6. November kehrt die Discovery Art Fair in die Bankmetropole zurück. Sorgfältig ausgewählte Galerien, Projekte und Solo Shows verwandeln die Halle 1 des Frankfurter Messegeländes vier Tage lang in ein pulsierendes Kunstuniversum.

Die internationale Kunstmesse bringt seit 2018 frischen Wind in die Kunstszene des Rhein Main Gebiets und entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einer der maßgebenden Messen für aufstrebende Kunst im europäischen Raum. Für Sammler und Kuratoren gilt sie als wichtige Entdeckerplattform für Newcomer und kommende Talente. Hier können sich Kunstliebhaber und Fachpublikum einen umfassenden Überblick über das Marktgeschehen und die aktuelle Kunstproduktion verschaffen. Vor allem aber bieten die Messekojen der mehr als 120 nationalen und internationalen Aussteller reichlich Gelegenheit, Tausende einzigartige Werke junger und etablierter Kunstschaffender live zu erleben und direkt zu kaufen.

Unzählige künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten sind an den Ständen vertreten Die Bandbreite reicht von klassischer Malerei und Zeichnung über Skulpturen und aufwendige Installationen bis zu Fotokunst, Druckgrafiken und Urban Art Ob ungewöhnliche Materialien oder experimentelle Techniken, diese Messe bietet auch viel Platz für Kunst, die Grenzen verschiebt und neue Wege geht. Gerade für junge Sammler, Kunsteinsteiger und Gelegenheitskäufer bietet die Verkaufsschau ein umfangreiches Angebot an Original Kunstwerken zu fairen Preisen und die einmalige Gelegenheit zu persönlichen Begegnungen mit Kunstschaffenden.

Namhafte Messeteilnehmer wie die Galerie Tristan Lorenz oder die ebenfalls in Frankfurt beheimatete Galerie Barbara von Stechow, die Düsseldorfer Galerie Bengelsträter, die Berliner Galerien Gräfe art.concept und Z22 oder Galerie Erik Bausmann aus Halle (Saale) bieten eine attraktive Zusammenstellung von aufstrebenden Newcomern und etablierten Positionen. Junge Galerien und Künstler-Projekte bieten Kunstentdeckern und Sammlern die Chance, für jeden Geschmack und jedes Budget das passende Kunstwerk zu finden. Und die „Artist Section“ offenbart die einmalige Gelegenheit, die Künstler persönlich kennenzulernen und sich mit ihnen über ihre Arbeiten auszutauschen.

Die 9.000 Quadratmeter große Messehalle ermöglicht zudem besonders gestaltete Sonderflächen für bildhauerischen Arbeiten und Installationen, eine Neuerung des letzten Jahres, die bei Besucherinnen und Besuchern großen Anklang fand.

Zusätzlich präsentiert die diesjährige Entdeckermesse mit der Sonderschau „Immersive Erfahrungen“ ein Dutzend Positionen, die auf die eine oder andere Art ein besonderes Eintauchen in die Kunst ermöglichen. Hier erforschen Skulpturen und Installationen neue experimentelle Möglichkeiten. Besucherinnen und Besucher werden zur unmittelbaren Interaktion mit dem Werken eingeladen und erleben, wie digitale und virtuelle Elemente mit der realen Umgebung verschmelzen. Ein spannungsreiches Messeerlebnis ist garantiert.

Aussteller der Discovery Art Fair Frankfurt 2022

Gallery Section
30works Galerie, Aleph Art Gallery, Alte Bäckerei, Apollo Art Gallery, Aria Gallery, ARP Galerie, ARS CRACOVIA Galerie, Galerie ART LIMITED, Galerie art2you, Galerie ART42, ARTHUS Galerie, AVIVSON Gallery, coGALERIE, Evoke Art Gallery, ExtractArt, Galaria Cater, Galerie Augarde, Galerie Barbara von Stechow, Galerie Bengelsträter, Galerie DAS BILDERHAUS, Galerie Erik Bausmann, Galerie FLOX, Galerie Klose, Galerie Knecht und Burster, Galerie Kristine Hamann, galerie m beck, Galerie Minrath, Galerie Thomas Hühsam, Galerie Tristan Lorenz, Galerie Z22, Gallery Sorelle Sciarone, gräfe art concept, Karl Oskar Gallery, Lions Edition, Loft 11 Gallery, Mehran Contemporary, MunichArtGallery, OpenArtExchange, PERG Galerie, Produzenti*innengalerie Ritter, Steinberger Galerien – Kunsthaus am See, STH Gallery, Uecker Werke, Ultraneon Galerie, Unique Contemporary, Van Rij Gallery, Vijion Art Gallery, von fraunberg art gallery, Galerie Wolfram Völcker Fine Art

Artist Section
Achim Großmann/Silvia Eisele, Achim Katzberg, Achim Ripperger, Agata Schubert Hauck, Alwin Seel, Anjuta Schneider, Anni Holliday, artozann, Bernd Schwarzer, Linda Lauber/Eugen Kunkel, Atelier Rousin, Atrium Art Design, Babette Hintz, Badri Gubianuri, Birgit Krins Gudat, Brian Esch, Brigitte Witzer, Cheryl Mcintosh, Claudia Botz, Claus Delvaux, Elisabeth Jahrmärker, Eunjung Seo Zimmermann, Felix Haspel, Feromontana, Francesco NEO, Frank Scheidhauer, Gabriele Utech, Gabriele Willberg, Gerd Paulicke, Gerda Jacobs, Günay Shamsi, Hanneke van Vliet, Heiner Börger (HELI ART), Janine Seelen, Johannes Ehemann, Jordana Rae Gassner, Juliane Hundertmark, Jully Acuna Suarez, Kaja Ev el Attar, Karina Laru Naú, Katja Gehrung, Katrin Sandmann Henkel, Keun Woo Lee, Kevin Wilczewski, KNÖ-REI, Kristian Askelund, Kuno Heribert Vollet, Luco Cormerais, Mandy Wiesener, Manuel Kolip, Marie Ange Daude, Mary O‘Connor, Myrthe Rödelberger, Oksana Bergen, Peter Lindenberg, Robert Balke, Roman Feron, Sabina Elena Leganaru, Sabine Pierick, Sabine Wild, Sandra van der Meulen, Sanuj Birla, selected views, Silke Aurora, Simple-T, Susanna Storch, Swaraj Das, Tabatt, Thomas A Hollbach, Ulrich Diezmann, Volker W. Hamann, Wanda Stang

Sonderschau „Immersive Erfahrungen“
Studio Mischa Kuball, INS – Sabine Reibeholz, Jan Glisman, Jenny Brockmann, Konrad Wallmeier, LUCHS.US, Markus Butkereit, Ralf Kopp, Sabine Schäfer/Rosemarie Vollmer, Siggi Hofer, Simon Tretter, TŘČ & TMŠ

Discovery Art Fair Frankfurt
Messetage 4.– 6. November 2022
Eröffnungstag 3. November 2022 – First Choice (für geladene Gäste)

Messe Frankfurt, Halle 1 (Eingang City)
Ludwig-Erhard-Anlage 1, 60327 Frankfurt am Main

Öffnungszeiten
Freitag – Samstag: 11:00 bis 21:00 Uhr
Sonntag: 11:00 bis 18:00 Uhr

Eintrittspreise
Tagesticket inkl. Katalog 20 EUR | ermäßigt 15 EUR
Am Messe-Freitag ist der Eintritt für alle Besucher frei

Online Tickets & weitere Informationen: discoveryartfair.com

Rheinland-Pfalz: Ministerpräsidentin Malu Dreyer ernennt Michael Ebling zum neuen Minister des Innern und für Sport

Oberbürgermeister Michael Ebling wird neuer Innenminister von Rheinland-Pfalz. © © Foto: Diether von Goddenthow
Oberbürgermeister Michael Ebling wird neuer Innenminister von Rheinland-Pfalz. © © Foto: Diether von Goddenthow

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat heute Michael Ebling zum neuen Minister des Innern und für Sport ernannt und ihm die Ernennungsurkunde überreicht. „Ich freue mich auf die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem neuen Minister“, so die Ministerpräsidentin.

 

 

Mit Michael Ebling übernehme ein überaus profilierter Kommunalpolitiker mit langjähriger Verwaltungserfahrung und Erfahrungen als Staatssekretär in der Landespolitik die Führung des Innenministeriums. „Michael Ebling hat sich als langjähriger Oberbürgermeister von Mainz große Verdienste um die Weiterentwicklung der Landeshauptstadt erworben und kennt gleichzeitig die Herausforderungen, vor denen die Kommunen stehen, aus der täglichen Praxis. Als Vorsitzender des rheinland-pfälzischen Städtetags, Mitglied des Präsidiums des Deutschen Städtetags und Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen e.V. vertritt er hervorragend die Interessen der Städte und ist auch ein wichtiger Partner der Landesregierung“, so die Ministerpräsidentin. Als Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur habe er in der Vergangenheit profunde Erfahrungen in der Landespolitik gesammelt. „Nicht zuletzt seine juristische Ausbildung kommt ihm bei seiner neuen Aufgabe zugute“, so die Ministerpräsidentin.

Der neu ernannte Innenminister Michael Ebling blickt der neuen Aufgabe mit Freude entgegen: „Der Bitte von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die Leitung des rheinland-pfälzischen Innenministeriums zu übernehmen, komme ich sehr gerne nach. Die Entscheidung, das Amt des Oberbürgermeisters meiner Heimatstadt niederzulegen und in diesen zentralen Bereich der Landesregierung zu wechseln, war keine einfache, aber ich blicke meinen neuen Aufgaben und Herausforderungen mit viel Engagement, aber auch dem nötigen Respekt entgegen. Auf die Zusammenarbeit mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer, dem Kabinett und dem Landtag von Rheinland-Pfalz freue ich mich. Ich möchte unser Bundesland positiv mit weiterentwickeln und an das anknüpfen, was mein Vorgänger im Amt – und dafür gehört ihm mein voller Respekt – entwickelt hat: Rheinland-Pfalz steht für Sicherheit und hohe Lebensqualität. Mainz steht auf einem soliden und zukunftssicheren Fundament, die Stadt ist lebenswert, gerecht, nachhaltig und wirtschaftlich erfolgreich – es gibt vermutlich keinen guten und dennoch keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, das Amt zu übergeben und dann in Neuwahlen wieder besetzen zu lassen.“

Michael Ebling wurde in Mainz geboren und studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Es folgten die 1. und 2. Juristische Staatsprüfung. Mit 27 Jahren übernahm er das Amt des Mombacher Ortsvorstehers.

Nach dem 2. Staatsexamen arbeitete er im Büro des damaligen Wissenschaftsministers Prof. Jürgen Zöllner und wurde 2002 hauptamtlicher Beigeordneter der Stadt Mainz für Soziales, Jugend, Wohnen und Gesundheit. Nach vier Jahren ernannte Ministerpräsident Kurt Beck ihn zum Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur.

Im Jahre 2012 wurde Ebling zum Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz gewählt. 2019 trat er erneut zur Oberbürgermeisterwahl in der Landeshauptstadt an und wurde am 10. November für eine zweite Amtszeit gewählt, die offiziell am 18. April 2020 begann.

Seit November 2014 ist Michael Ebling Mitglied des Präsidiums des Deutschen Städtetags und seit Januar 2016 ist er Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen e.V. 2019 wurde er zudem zum Vorsitzenden des rheinland-pfälzischen Städtetags gewählt.

Archivbild: Noch-Oberbürgermeister Michael Ebling mit Belgischem Königspaar Mathilde und Phillipe und Ministerpräsidentin Maly Dreyer am 5.Oktober 2022 beim Empfang vor dem Gutenberg-Museum Mainz. © © Foto: Diether von Goddenthow
Archivbild: Noch-Oberbürgermeister Michael Ebling mit Belgischem Königspaar Mathilde und Phillipe und Ministerpräsidentin Maly Dreyer am 5.Oktober 2022 beim Empfang vor dem Gutenberg-Museum Mainz. © © Foto: Diether von Goddenthow

Wiesbadener BBK-Ausstellung „Im Vorbeigehen“ ab 22.Oktober 2022

Einladungskarten-IM-VORBEI-450Der BBK Wiesbaden, die regionale Vertretung des Berufsverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler, lädt  sehr herzlich ein zur aktuellen Gemeinschaftsausstellung: „IM VORBEIGEHEN“ – „Das Ungeplante, Beiläufige. Das Besondere im Unscheinbaren, das wir in den Augenwinkeln wahrnehmen, ohne Ziel und ohne Absicht“ 13 Künstlerinnen und Künstler haben sich dem Thema gewidmet und stellen In der Zeit vom 22.10. bis 06.11.2022 in der BBK-SCHAUstelle in der Marcobrunnerstraße 3 aus:
Petra von Breitenbach, Frank Deubel, Rita Eller, Marie Luise Gruhne, Uta Grün, Iris Kaczmarczyk, Krista Kadel, Tine Kaiser, Renate Reifert, Bernd Schneider, Jochen Schnepf, Renate Schwarz Kraft, Reiner Strasser.
Die Eröffnung der Ausstellung ist am Freitag, 21. Oktober um 18 Uhr, verbunden mit einer Lesung von Daniela Daub – „Vorübergehende Gedichte“.
Zudem ist der BBK Wiesbaden ein Teil von Tatorte Kunst am 29. und 30.Oktober 2022.

Ort: BBK Wiesbaden
Marcobrunnerstrasse 3
www.bbk-wiesbaden.de

Mainzer Stadtschreiberin Dörte Hansen liest auf der 21. Mainzer Büchermesse

Dörte Hansen Copyright: ZDF/Sven Jaax
Dörte Hansen Copyright: ZDF/Sven Jaax

Wenn die 21. Mainzer Büchermesse am Samstag/Sonntag, 05./06. November 2022 nach zweijähriger Corona-Pause in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Geschwister Scholl-Straße 2, 55131 Mainz) erneut ihre Pforten öffnet, stellt die Lesung der Mainzer Stadtschreiberin Dörte Hansen einen der Höhepunkte des Programms dar. Hansen liest am Samstag, 05.11.2021 um 15.00 Uhr aus ihrem neuen Werk „Zur See“.

Zu Gast auf der 21. Mainzer Büchermesse sind insgesamt 29 regionale Verlage und ausstellende Institutionen, die neben der Mainzer Verlagslandschaft regionale Buch-, Druck- und Medienarbeit präsentieren. Als “special guest“ ist zudem das Atelier des Karikaturisten Klaus Wilinski vor Ort vertreten, der unter anderem die Entstehung einer Karikatur („Live Sketching“). anschaulich – und gewohnt wortstark – erläutern wird.

Neben den Verlagsständen werden auch zahlreiche Autorinnen und Autoren der Verlage anwesend sein und aus ihren Werken vortragen. Rosemarie Schmitt (Literaturwerk) liest aus dem Buch „Ruhet sanft, gefälligst! Von Aubertin bis Zweig: Anekdoten aus den Werken der Literatur“, einer Sammlung erstaunlicher Geschichten. Erwin Kreim (Nünnerich-Asmus Verlag) stellt mit „Johannnes Gutenberg – Unternehmer des zweiten Jahrtausends“ die unternehmerischen Leistungen des „Man of the Millennium“ mit Blick auf Innovation und Unternehmensnachfolge in seinem Werk vor.

Der Leiter des Instituts für Buchwissenschaften an der JGU, Professor Dr. Gerhard Lauer, schaut auf das Phänomen Buch und dessen Rezeption in der Zukunft: „Am Ende das Lesen? Zur Gegenwart und Zukunft des Lesens, wenn alles anders wird“. Internet, TV, Computer – Lauer gibt einen Ausblick auf den weiterhin vorhandenen Lesewillen, der sich aber in der Form verändert hat.

Spannend für Kinder wird es an beiden Tagen – etwa wenn am Samstag (15.00 Uhr) und Sonntag (11.00 Uhr) „Tranquilla Trampeltreu“ – ersonnen aus der Feder von Michael Ende („Momo“) – durch TheaterRaumMainz zum Leben erweckt wird und sich auf die Reise macht. Oder wenn die Gutenberg-Stiftung (Sonntag/15.00 Uhr) Martin und Klara in die Arbeitswelt Gensfleischs führt: „Johannes Gutenberg und die verschwundenen Lettern – ein historischer Kinderkrimi.“

Die Mainzer Büchermesse ist eine Veranstaltung des Kulturdezernates der Landeshauptstadt Mainz in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Mainzer Verlage. Sie bietet eine wichtige Plattform und lädt die Besucherinnen und Besucher kostenfrei dazu ein, die Arbeit und Angebote der Verlage kennenzulernen und ins persönliche Gespräch zu kommen.
Für die nötigen Erfrischungen sorgt ein Catering an beiden Tagen.

21. Mainzer Büchermesse 2022
05./06. November 2022
Samstag, 11.00 – 18.00 Uhr / Sonntag, 10.00 – 17.00 Uhr ,
Akademie der Wissenschaften und der Literatur
Eintritt frei

Das gesamte Programm der Büchermesse finden Sie unter: https://mainz.de/kultur-und-wissenschaft/literatur/buechermesse/mainzer-buechermesse.php

Land ermöglicht mehr Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden Denkmalbehörden müssen Anlagen künftig in der Regel genehmigen

Wiesbaden. Erneuerbare Energien und Denkmalschutz gehören aus Sicht der Hessischen Landesregierung zusammen. Deshalb hat die Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, jetzt eine Richtlinie für Denkmalbehörden erlassen, dass Solaranlagen auf oder an denkmalgeschützten Gebäuden in der Regel zu genehmigen sind. Auch weitere Schritte helfen, die Potenziale denkmalgeschützter Gebäude für Erneuerbare Energien zu nutzen, wie Dorn in einer Landtagsdebatte zu diesem Thema erläuterte. So steht das Landesamt für Denkmalschutz vor der Fertigstellung einer Broschüre, die Denkmaleigentümerinnen und -eigentümer informiert, wie sie Solarenergie besser an Kulturdenkmälern einsetzen können. Und das Landesamt erarbeitet mit der LandesEnergieAgentur im Rahmen des Klimaschutzplans eine Beratungsoffensive für Altbauten und denkmalgeschützte Gebäude. Im Haushalt für 2023 und 2024 ist ein gemeinsam erarbeitetes Programm zu Solarenergie und Städtebaulichen Planungen vorgesehen.

„Wir sind bei der Energieversorgung in einer Zeitenwende: Die Folgen der Abhängigkeit von fossilen Energien stehen uns drastisch vor Augen. Und die Klimakatastrophe zeitigt Jahrhunderthochwasser und Dürreperioden in erschreckender Regelmäßigkeit“, sagt Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst. „Wir müssen auf allen Ebenen die Ursachen angehen und den Ausbau Erneuerbarer Energien erleichtern. Das gilt auch und gerade für den Denkmalschutz, denn mit jedem Balken, der erhalten bleibt, mit jeder Bausubstanz, die nicht aus neuen Rohstoffen gefertigt wird, sparen wir Ressourcen und schützen das Klima. Denkmalschutz steht nicht in Konkurrenz zum Klimaschutz, sondern ist häufig gleichbedeutend, wenn es um Effizienz geht. Und die Punkte, bei denen es in der Vergangenheit oft zu Konflikten kam, die gehen wir an.“

„Damit Klimaschutz auf Augenhöhe mit dem Denkmalschutz steht, haben wir 2016 das Denkmalschutzgesetz novelliert. Dort steht seitdem, dass die Denkmalbehörden bei allen Entscheidungen die Belange des Klima- und Ressourcenschutzes besonders zu berücksichtigen haben“, so Ministerin Dorn weiter. „Gerade bei Fachwerkhäusern in alten Ortskernen haben wir aber immer wieder von Problemen bei der Umsetzung gehört. Dem begegnen wir nun mit der neuen Richtlinie. Sie gibt den unteren Denkmalschutzbehörden mehr Sicherheit, denn die Ausnahmen sind klar umgrenzt: Nur bei einer erheblichen Beeinträchtigung des denkmalgeschützten Gebäudes kommt künftig noch eine Ablehnung einer Solaranlage in Betracht. Auch dann müssen die Behörden stets alle Möglichkeiten nutzen, um die Beeinträchtigung zu reduzieren und eine genehmigungsfähige Alternative zu finden.“