CONTACT ZONES Murat Adash, Céline Berger, Syowia Kyambi 8. Oktober 2022 – 15. Januar 2023

Kyambi lädt ihr Publikum in eine metaphorische Welt ein, in der sich Mangroven sowohl Kaspale als auch dem Publikum anbieten, um auf die Mehrdimensionalität von Zeit und Raum hinzuweisen. Mangroven, die gleichzeitig Grenzen und extraterritoriale Kartenknotenpunkte darstellen, sind ein beispielhafter Index für die Abkehr von einer singulären Wurzelidentität und fordern uns auf, stattdessen den Vielfältigkeiten, Verbindungen und Ansammlungen zu folgen, die rhizomatische Wurzelsysteme bilden. © Foto: Diether von Goddenthow
Kyambi lädt ihr Publikum in eine metaphorische Welt ein, in der sich Mangroven sowohl Kaspale als auch dem Publikum anbieten, um auf die Mehrdimensionalität von Zeit und Raum hinzuweisen. Mangroven, die gleichzeitig Grenzen und extraterritoriale Kartenknotenpunkte darstellen, sind ein beispielhafter Index für die Abkehr von einer singulären Wurzelidentität und fordern uns auf, stattdessen den Vielfältigkeiten, Verbindungen und Ansammlungen zu folgen, die rhizomatische Wurzelsysteme bilden. © Foto: Diether von Goddenthow

CONTACT ZONES – Murat Adash, Céline Berger, Syowia Kyambi ist ein Kooperationsprojekt des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main mit dem Museum Angewandte Kunst. Ausgangspunkt für die Ausstellung ist das Artist-in-ResidenceProgramm INHABIT des MPIEA, in dessen Rahmen Gastkünstler:innen unterschiedlicher Disziplinen im Dialog und Austausch mit Wissenschaftler:innen des Forschungsinstituts arbeiten.

Das Residence-Format hat keine thematische oder konzeptionelle Vorgabe. Jede Edition ist geprägt durch die jeweiligen Gastkünstler:innen und deren Begegnungen, Dialoge und Kooperationen. Die Ausstellung mit den Künstler:innen Murat Adash, Céline Berger und Syowia Kyambi zeigt die künstlerischen Arbeiten, die während ihrer Residencies 2021/2022 und im Umfeld des Forschungsinstituts entstanden sind.

Jede dieser Arbeiten hat einen anderen Schwerpunkt und spiegelt einen individuellen Zugang auf das wissenschaftliche Umfeld wider, worauf auch der Ausstellungstitel verweist: „Contact Zones“ steht für den Umgang mit einer unterschiedlichen Kultur von Wissen und beschreibt die Herausforderung in den Dialog zu treten und eine gemeinsame Sprache zu formulieren. Bezeichnet der Begriff „Contact Zone“ in den Kulturwissenschaften soziale Räume, in denen Kulturen aufeinandertreffen, bezieht er sich im Kontext von INHABIT auf den Raum der Interaktion zwischen Kunst und Wissenschaft Die gezeigten Arbeiten lassen sich auf unterschiedliche Weise mit dem Ausstellungstitel in Verbindung bringen: Während Murat Adash in seiner performativen Praxis die Veror tung von Körpern im Raum verhandelt, untersucht Céline Berger in ihrem Experimentalfilm die Ästhetik des Messens und der Quantifizierung an der Schnittstelle von Körpern und Geräten. Syowia Kyambi wiederum regt – inspiriert vom Ökosystem und der Morphologie von Mangroven – in ihrer multimedialen Installation ein rhizomatisches Denken an.

Die Künstler

Murat Adash

Murat Adash in seiner Installation vor einem seiner sich durch Bewegung entgrenzenden Körpern. © Foto: Diether von Goddenthow
Murat Adash in seiner Installation vor einem seiner sich durch Bewegung entgrenzenden Körpern. © Foto: Diether von Goddenthow

Murat Adash wurde 1985 in Hanau geboren. Er absolvierte einen MFA in Visual Arts an der School of the Art Institute of Chicago und promov iert zurzeit mit einem praxisorientierten Forschungsprojekt zum Thema Camouflage und Choreografie am Goldsmiths, University of London. Adash entwickelt in seiner künstlerischen Praxis performative und choreografische Arbeiten, die im Zusammenspiel mit einem erweiterten Mediengebrauch (Performance, Video, Text, Klang und Installation) das Verhältnis und die Beziehungen von Körperlichkeit und Räumlichkeit untersuchen. Durch eine auf Bewegung basierende Praxis schafft er Choreografien, die versuchen, den flüchtigen Charakter physischer Grenzen zu erforschen – insbesondere im Hinblick auf die dynamischen Konturen zwischen Körpern und den Räumen, in denen sie zusammenkommen.

Murat Adash  Installations-Impression. © Foto: Diether von Goddenthow
Murat Adash Installations-Impression. © Foto: Diether von Goddenthow

Die in der Ausstellung gezeigte Arbeit Correspondance (Surface) reiht sich als fünftes Kapitel in die Serie ein und beschäftigt sich als szenografisches, choreographisches und filmisches Experiment mit dem Grenz – und Übergangsbereich des Körpers im Raum. In der multimedialen Installation und den Live – Performances wird die Idee von Camouflage als dynamischer Prozess zwischen Körpern und Räumen als Neuansatz erarbeitet.

Céline Berger

Céline Berger
Céline Berger

Céline Berger wurde 1973 in Saint-Martin-d’Hères (Frankreich) geboren. Sie studierte zunächst Physik und Materialwissenschaften und war von 1997 bis 2008 für vers chiedene internationale Mikroelektronik-Unternehmen als Produktions- und Projektingenieurin tätig. 2012 absolvierte sie ein Postgraduales Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln. Berger setzt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit den Sprach- und Bildwelten des täglichen Berufslebens in unterschiedlichen Arbeitskontexten auseinander. Im Zentrum ihres künstlerischen Schaffens steht die Untersuchung der spezifischen Abläufe, Gesten und Verhaltensmuster, die den Arbeitsalltag in Unternehmensstrukturen charakterisieren.

Alles Schöne ist im Kopf - Szene aus Film zur Begehren des Messens © Foto: Diether von Goddenthow
Alles Schöne ist im Kopf – Szene aus Film zur Begehren des Messens © Foto: Diether von Goddenthow

Ihre filmischen und installativen Arbeiten werfen dabei einen kritischen Blick auf die Räume und Architekturen, in denen Arbeitsabläufe stattfinden. Ihre hier gezeigte Arbeit And I measure beschäftigt sich mit dem wissenschaftlichen Begehren des Messens und der Transformation von Daten in Zahlen und Grafiken. Es ist eine kritische Befragung der Situation des Experiments – den Vorrichtungen und Schnittstellen als Orte, an denen sich Erfahrungen und Körpervorgänge in Messungen und Daten verwandeln.

Syowia Kyambi

Syowia Kyambi
Syowia Kyambi

Syowia Kyambi wurde 1979 in Nairobi (Kenia) geboren. Sie erwarb einen BFA von der School of the Art Institute of Chicago und einen MFA vom Transart Institute (akkreditiert von der Universität Plymouth, UK). Kyambi setzt sich in ihrer künstlerischen Praxis mit Fragen des Geschlechts, der Erinnerung und Identität im Kontext von kolonialer Geschichte und kulturellen Machtstrukturen auseinander. Ihre Arbeiten untersuchen, wie die Gegenwart von historischen Konstruktionen beeinflusst wird und wie die Vergangenheit Vorstellungen und Ideen von der Zukunft formt. Fragen danach, was erinnert und archiviert wird, und welche Erzählungen von Objekten, Körpern und Geschichten dominieren, sind Ausgangspunkt für ihre künstlerische Praxis und Ansatz, alternative Erzählungen einer normativen Geschichtsschreibung entgegenzusetzen. 2018 erschuf Kyambi die fiktive gesellschaftskritische Figur Kaspale als künstlerisches Instrument, um in politische und kulturelle Kontexte, Architekturen und Aktivitäten zu intervenieren. Ihre hier gezeigte Arbeit Origins ist Teil einer Werkserie, in der Kyambi die vielen Leben von Kaspale erforscht. Sie bezieht sich nicht auf einen externen Kontext, sondern richtet sich nach innen auf den Ursprung der Figur und Persona, mit der sie eine Scheinwelt aus vergangenen Zukünften und verschlungenen (Un-)Möglichkeiten aufgebaut hat. Kyambi lädt ihr Publikum in eine metaphorische Welt ein, in der sich Mangroven sowohl Kaspale als auch dem Publikum anbieten, um auf die Mehrdimensionalität von Zeit und Raum hinzuweisen. Mangroven, die gleichzeitig Grenzen und extraterritoriale Kartenknotenpunkte darstellen, sind ein beispielhafter Index für die Abkehr von einer singulären Wurzelidentität und fordern uns auf, stattdessen den Vielfältigkeiten, Verbindungen und Ansammlungen zu folgen, die rhizomatische Wurzelsysteme bilden.

Das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik
Das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik wurde 2013 gegründet und erforscht, wie künstlerische und ästhetische Praktiken und Präferenzen funktionieren und was für eine Bedeutung sie für Individuen und Gesellschaften haben. Es ist zurzeit weltweit die einzige Forschungseinrichtung, die ganz der interdisziplinären, sowohl die Geistes – wie die Naturwissenschaften einbeziehenden Grundlagenforschung zu ästhetischer Wahrnehmung und Bewertung gewidmet ist. Das Institut steht dabei vor der Herausforderung, Hypothesen, Theorien und Modelle aus sehr unterschiedlichen Disziplinen integrativ weiterzuentwickeln, insbesondere aus der Psychologie, den traditionellen Poetiken der einzelnen Künste, der Musik-, Kunst- und Literaturwissenschaft, der philosophischen Ästhetik, der Biologie, der Soziologie und den Neurowissenschaften. Mission und Ausrichtung des Instituts sind von der Annahme geprägt, dass Fortschritte in Richtung einer integrativen ästhetischen Theorie nur in systematischer Grundlagenforschung und in interdisziplinärer Zusammenarbeit erreichbar sind.

Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt
069 212 34037
info.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de
www.museumangewandtekunst.de

„Sprühende Kreativität“ – Ehrengast Spanien Spanien präsentiert sich mit starken Stimmen und sprachlicher Vielfalt

Spanien-auf-ffm-buchmesse-2022Diesjähriger Ehrengast zeigt seine vielseitige Literatur auf der Frankfurter Buchmesse | 200-köpfige Delegation reist nach Frankfurt | Spanisches Königspaar besucht die Messe | Irene Vallejo und Antonio Muñoz Molina sprechen zur Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse | Programm im Zeichen der Vielsprachigkeit und Diversität | Starke weibliche Stimmen | Kulturelles Rahmenprogramm in der Stadt

Spaniens sprühende Kreativität auf der Frankfurter Buchmesse
Mit einer 200 Personen starken Delegation reist der Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2022 unter dem Motto „SPANIEN – Sprühende Kreativität“ in diesem Jahr nach Frankfurt. Mit dabei sind die spannendsten literarischen Stimmen und Kreativen des Landes. Darunter Kiko Amat, Elena Medel, Elizabeth Duval, Rosa Montero, Sara Mesa und Fernando Aramburu, die ihre Bücher und Neuerscheinungen präsentieren. Bis zum Ende des Jahres werden es über 400 Bücher sein, die seit 2019 anlässlich des Übersetzungsförderungsprogramms des Ehrengasts erschienen sind.

Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse: „Wir freuen uns, dass sich unser diesjähriger Ehrengast Spanien mit einer großen literarischen und sprachlichen Diversität sowie mit allen Facetten der Kreativität auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert. Der Aspekt der Mehrsprachigkeit des Landes nimmt eine entscheidende Rolle ein, neben dem Castellano schreibt ein Viertel der Autor*innen, die nach Frankfurt kommen, auf Katalanisch, Galicisch oder Baskisch. Mit Autorinnen wie Cristina Morales, Elvira Sastre, Esther Paniagua und Elena Medel kommen starke weibliche Stimmen auf der Messe zusammen, die sich mit zentralen aktuellen Themen wie der Macht des Internets, der Rolle der Frau oder der Bedeutung von Mutterschaft und Beziehungen im 21. Jahrhundert beschäftigen. Die Besucher*innen der Frankfurter Buchmesse bekommen die Möglichkeit, der spanischen Literatur, den Autor*innen des Landes und den gesellschaftspolitischen Themen, die die Kreativszene Spaniens aktuell beschäftigen, näher zu kommen“

Royaler Besuch aus Spanien auf der Frankfurter Buchmesse
König Felipe VI. und Königin Letizia von Spanien haben ihren Besuch auf der Frankfurter Buchmesse angekündigt und krönen damit den Ehrengastauftritt Spaniens. Der royale Besuch auf der Messe unterstreicht die literarische, kulturelle und politische Bedeutung der Präsentation des Landes als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2022.

Irene Vallejo und Antonio Muñoz Molina sprechen zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse
Die Autor*innen Irene Vallejo und Antonio Muñoz Molina werden auf der Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse (18.10.2022, 17.00 Uhr) sprechen. Irene Vallejos Buch Papyrus (Diogenes, 2022), in dem sie die Geschichte der Welt in Büchern beschreibt, war in Spanien bereits ein enormer Erfolg und wurde mehrfach übersetzt und ausgezeichnet. Antonio Muñoz Molina ist ebenfalls ein vielfach prämierter Schriftsteller und Journalist. 2013 erhielt er den „Premio Príncipe de Asturias de las Letras“ (heute Prinzessin-von-Asturien-Preis). Zuletzt sind seine Romane Gehen allein unter Menschen (Penguin, 2021) und Tage ohne Cecilia (Penguin, 2022) in deutscher Sprache erschienen.

Programm auf dem Messegelände im Zeichen der Vielsprachigkeit und Diversität
Der Ehrengast-Pavillon, das Herzstück des spanischen Programms auf der Frankfurter Buchmesse, wird in diesem Jahr vom spanischen Architektur- und Designstudio ENORME aus Madrid gemeinsam mit dem Designteam Vitamin gestaltet. Der konzeptionelle Ansatz „Die Theorie der Kirschen“ geht auf die spanische Schriftstellerin Carmen Martín Gaite zurück, die sagte, dass Geschichten wie Kirschen sind, denn wenn man an einer zieht, bekommt man die nächste dazu.

Die Besucher der Messe sollen für fünf Tage Teil der spanischen Literatur und Kultur werden: Auf über 2.000 qm bietet der Pavillon nicht nur Bücher, Lesungen und Austausch zu Themen der Buchbranche, sondern auch Einblicke in den spanischen Kreativbetrieb.

Dank künstlicher Intelligenz füllen sich die Wände im Pavillon wie die Seiten eines überdimensionalen Buches mit den Worten und Textfragmenten, die während der Messe hier zu hören sind, und Worte wandeln sich in bunte Farbwelten. Der Ehrengast-Pavillon will Orte des Zuhörens, des Lesens, der Begegnung und Erholung, aber auch Räume der stillen Reflexion schaffen.

Teil des Pavillon-Programms auf der Messe werden unter anderem große Stimmen der Belletristik sein. Dazu gehören Rosa Montero, Arturo Pérez-Reverte, Elvira Lindo und Manuel Vilas. Star-Autor Javier Cercas wird gemeinsam mit Daniel Gascón und José Carlos Llop über „Die Vergangenheit als Fiktion“ sprechen (19.10.2022, 13.00 Uhr).

Über den Pavillon hinaus können die Besucher*innen den Ehrengast an allen Tagen der Messe auf dem gesamten Gelände erleben. Mehr als 320 Aussteller*innen aus Spanien präsentieren sich auf der Messe. In Halle 4.1. haben die Comunidades autónomas Baskenland, Galizien, Katalonien und Valencia einen eigenen Stand. Neu dabei sind Asturien und Andalusien. In Halle 3.0 stellen sich spanische Illustrator*innen vor und Valencia World Design Capital präsentiert sich bei THE ARTS+ (Halle 4.0).

Auch im Literary Agents & Scouts Centre (LitAg, Halle 4.2) der Messe zeigt Spanien Präsenz. Die Agent*innen des Landes sind nach Großbritannien und den USA am drittstärksten vertreten.

Starke weibliche Stimmen aus Spanien
Spaniens diesjähriger Ehrengastauftritt wird von starken weiblichen Stimmen geprägt. Junge Autorinnen wie Esther Paniagua, Cristina Morales, Elvira Sastre, Katixa Agirre und Elena Medel reflektieren über die Macht des Internets, die Rolle der Frau, die Bedeutung von Mutterschaft und Beziehungen im 21. Jahrhundert. Paloma Chen, Nadia Hafid und Margaryta Yakovenko stehen für die neue literarische Generation von Autor*innen aus Asien und Europa. Ada Salas, Ángela Segovia und Raquel Lanseros verkörpern die neue lyrische Generation Spaniens und María Hesse, Núria Tamarit und Elisa McCausland stellen grafische und illustrierte Romane vor. Daneben ist eine Hommage an Almudena Grandes geplant.

Literatur- und Kulturprogramm in Frankfurt im Zeichen des Ehrengasts
Das Projekt “Der Prado in den Straßen” zeigt 50 Reproduktionen aus der berühmten Kunstgalerie in Madrid auf dem Frankfurter Messegelände. Die Besucher der Buchmesse erleben faszinierende Werke in Originalgröße, in deren Genuss sie sonst nur bei einem Besuch des Museums in der spanischen Hauptstadt kommen würden.

Auch außerhalb des Messegeländes werden spanische Autor*innen zu Gast sein, etwa im Rahmen des Lesefests OPEN BOOKS, bei dem ein Fokus auf der Literatur des Ehrengasts 2022 liegen wird. In der Romanfabrik finden gleich drei Veranstaltungen unter spanischem Vorzeichen statt: vom Flamenco-Abend bis zur Lesung mit Najat El Hachmi und Elvira Sastre. Die IG Metall wird zu einer Gesprächsrunde mit Isaac Rosa, José Ovejero und Rosa Ribas einladen. Die Stadtbücherei Frankfurt organisiert im Zusammenhang mit Spaniens Ehrengastauftritt Lesungen in Schulbüchereien mit Elia Barceló, Aina Bestard, Rocio Bonilla sowie Patxi Zubizarreta und Jokin Mitxelena. Auch in den Museen der Stadt zeigt Spanien seine sprühende Kreativität: Ausstellungen und Veranstaltungen im Frankfurter Kunstverein (Twelve art stories told from Spain), dem Fotografie Forum Frankfurt (Carlos Pérez Siquier) sowie Portikus, Künstlerhaus Mousonturm, DFF – Deutsches Filminstitut und Filmmuseum und natürlich im Instituto Cervantes, das ganz im Zeichen des Ehrengast-Auftritts steht, laden die Besucher*innen ein, Spanien in Frankfurt zu erleben.

Einen Überblick über Spaniens Präsenz auf der Frankfurter Buchmesse 2022 finden Sie auf www.buchmesse.de/ehrengast.

Die Neuerscheinungsliste der Frankfurter Buchmesse bietet einen Überblick über die auf Deutsch erschienen Werke aus Spanien seit Januar 2021.

OPEN BOOKS, Literatur im Römer und OPEN BOOKS Kids – Das Lesefest der Stadt Frankfurt zur Buchmesse bei freiem Eintritt vom 19. bis 20.10.2022

logo-open-booksOPEN BOOKS: 18. bis 22. Oktober 2022, rund um den Römer
Literatur im Römer: 19. und 20. Oktober 2022, in der Römerhalle
OPEN BOOKS Kids: 22. und 23. Oktober 2022, in der Deutschen Nationalbibliothek

Rund 100 Veranstaltungen, über 150 Autor:innen, 9
Veranstaltungsorte

  • Eröffnung OPEN BOOKS mit dem Blauen Sofa in der Deutschen Nationalbibliothek
    Dienstag, 18. Oktober, 20 Uhr
  • OPEN BOOKS rund um den Römer
    Mittwoch bis Freitag, jeweils 16 bis 21 Uhr, Samstag, 16 bis 21 Uhr
  • OPEN BOOKS KIDS in der Deutschen Nationalbibliothek
    Samstag, 22. Oktober, 11.30 bis 18 Uhr, und Sonntag, 23. Oktober, 10 bis 18 Uhr
  • Literatur im Römer in der Römerhalle
    Mittwoch, 19. Oktober und Donnerstag, 20. Oktober, 20 bis 22 Uhr

OPEN BOOKS, das große Lesefest der Stadt Frankfurt zur Buchmesse, findet 2022 vom 18. bis 22. Oktober wie immer bei freiem Eintritt statt: 100 Veranstaltungen mit rund 150 Autor:innen aus Deutschland und der Welt sind geplant. Präsentiert werden Neuerscheinungen aus der deutschsprachigen und internationalen Belletristik, dem Sachbuch, dem Comic, der Lyrik und dem Kinderbuch. Lesen werden u.a. der Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah, Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels Serhij Zhadan, Lukas Bärfuss, Karen Duve, Lutz Rathenow, Andrea Wulf, Péter Nádas, Andrej Kurkow, Tanja Maljartschuk, Feridun Zaimoglu, Susanne Schröter, Harald Meller, Kai Michel, Meron Mendel, Ulrike Herrmann, Edgar Reitz, Joshua Groß, Alain Claude Sulzer, Helene Bukowski, Zaza Burchuladze, Jan Faktor, Jennifer Nansubuga Makumbi, Hanns-Josef Ortheil, Daniela Dröscher, Mohamed Amjahid, Theresia Enzensberger, John Burnside, Vera Tschechowa, Stefan Schulz, Omri Boehm, Carolin Amlinger, Oliver Nachtwey, Marlene Engelhorn, Reinhold Messner, Judith Holofernes, Nils Minkmar, Manja Präkels, Jürgen Kaube, Angela Steidele, Durs Grünbein sowie der/die frisch gekürte Buchpreisträger/in.

Dr. Ina Hartwig, Kultur- und Wissenschaftsdezernentin, stellt fest: „Ich bin froh und glücklich, dass das beim Publikum so beliebte Lesefest zur Buchmesse in diesem Jahr wieder ganz offen und ohne Beschränkungen durchgeführt werden kann. Der freie Eintritt und spontane Besuche gehören zum Markenkern von OPEN BOOKS genauso wie die Konzentration der Lesungen rund um den Römer. Die Stadt Frankfurt unterstützt so die Frankfurter Buchmesse und arrondiert deren breitgefächertes Angebot an Veranstaltungen auf dem Messegelände und in der Stadt.

Dr. Sonja Vandenrath, die das städtische Lesefest OPEN BOOKS verantwortet, ergänzt: „OPEN BOOKS 2022 bietet ein vielfältiges Programm, mit dem wir ganz gezielt ein breites Publikum ansprechen. Wie in einer gut sortierten Buchhandlung wollen wir das Interesse an den Neuerscheinungen des Herbstes wecken.“

Neben einem Schwerpunkt zum diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse – Spanien – liegt ein Fokus im internationalen Programm auf Autor:innen aus der Ukraine, u.a. mit Oksana Sabuschko, Juri Andruchowytsch und Tanja Maljartschuk. Zudem ist der Schweizer Buchpreis mit den nominierten Autor:innen der Shortlist vertreten.

Bis auf die Eröffnungsveranstaltung, die gemeinsam mit dem Blauen Sofa in der Deutschen Nationalbibliothek durchgeführt wird, und dem Lyrikabend „Teil der Bewegung“ (Abendkasse) gilt bei allen Lesungen freier Einlass.

OPEN BOOKS Kids findet statt am Buchmesse-Wochenende (22./23.10.2022) in der DNB. Es lesen Margit Auer, Anna Benning, Tom Gauld mit Jörg Mühle, Ilona Koglin und Marek Rohde, Hans und Ole Könnecke, Ute Krause, Anke Kuhl, Volker Mehnert, Kirsten Reinhardt und Stephanie Schneider.

Literatur im Römer findet am Buchmessen-Mittwoch und -Donnerstag in den Römerhallen statt. Jeweils acht Autorinnen und Autoren stellen ihre neuen Romane vor: Daniela Dröscher, Theresia Enzensberger, Amelie Fried, Norbert Gstrein, Martin Kordić, Shelly Kupferberg, Andrej Kurkow, Robert Menasse, Martin Mosebach, Christoph Peters, Melanie Raabe, Sascha Reh, Bettina Scheiflinger, Norbert Scheuer, Alexandra Stahl und Julia Wolf.

OPEN BOOKS ist eine Kooperation des Kulturamts Frankfurt am Main mit deutschsprachigen Verlagen und den Veranstaltungsorten. Medienpartner sind hr2-kultur und Journal Frankfurt.

Detailliertes Programm Open Books

Besuch des belgischen Königspaares: Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Zeichen für gelebte europäische Partnerschaft

König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz Besuch bei Biontech Foto: Staatskanzlei RLP Werner-Hohensee
König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz Besuch bei Biontech
Foto: Staatskanzlei RLP Werner-Hohensee

„Mit Ihrem Besuch bei uns setzen Sie ein Zeichen für gelebte europäische Nachbarschaft. Sie kommen aus Brüssel und damit mitten aus dem Herzen Europas zu uns. Belgien und Rheinland-Pfalz verbindet vieles. Vor allem das Eintreten für die Vertiefung der europäischen Idee und die demokratischen Werte. Das ist in der aktuell schwierigen Situation des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Energiekrise wichtiger als je zuvor“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer zu Beginn des zweitägigen Besuchs des belgischen Königspaares in Rheinland-Pfalz. Sie betonte die große Bedeutung der Freundschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Belgien, die eine 58 Kilometer lange Grenze und die enge Zusammenarbeit in der Großregion verbindet. „Vor allem im Gesundheits- und Bildungsbereich kooperieren wir mit Ostbelgien, damit die Menschen in beiden Ländern profitieren und gut leben können. Auch im Energiebereich wollen wir die Zusammenarbeit zukunftsweisend weiter ausbauen“, so die Ministerpräsidentin.

Das Königspaar startete seine Reise durch Rheinland-Pfalz in der Landeshauptstadt Mainz. Hier haben sich die Majestäten bei BioNTech über die Forschungsarbeiten zu Krebsimmuntherapien informiert. Der Firmenbesuch veranschaulichte die Forschungsarbeit in den Laboren und zeigte die Bedeutung der Biotechnologie in Rheinland-Pfalz. „Biotechnologie ist eine Schlüsseltechnologie mit einem enormen Innovationspotenzial für die Gesundheit der Menschen. Wir als Landesregierung haben uns zum Ziel gesetzt, Rheinland-Pfalz in diesem Jahrzehnt zu einem führenden Standort in der Biotechnologie zu entwickeln“, sagte die Ministerpräsidentin. Begleitet wurde sie unter anderem von Wissenschafts- und Gesundheitsminister Clemens Hoch.

König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz nach Ankunft im Gutenberg Museum, v.li.: Oberbürgermeister Michael Ebling, Königin Mathilde, König Philippe, Ministerpräsidentin Malu Dreyer  ©  Foto: Diether von Goddenthow
König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz nach Ankunft im Gutenberg Museum, v.li.: Oberbürgermeister Michael Ebling, Königin Mathilde, König Philippe, Ministerpräsidentin Malu Dreyer © Foto: Diether von Goddenthow

Beim anschließenden Besuch im Gutenberg-Museum trug sich das Königspaar in das Goldene Buch der Stadt Mainz ein und verfolgte eine Druckvorführung an der historischen Druckerpresse. Es schloss sich eine Gesprächsrunde an, die den Bogen zur Moderne schlug und Rheinland-Pfalz als bedeutenden Mediensitz und innovativen Standort digitaler Medienprojekte vorstellte. Bei strahlendem Sonnenschein präsentierte sich Rheinland-Pfalz dem belgischen Königspaar am ersten Besuchstag von seiner besten Seite. Interessierte Bürgerinnen und Bürger konnten das Eintreffen von König Philippe und Königin Mathilde und die Begrüßung durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Hof der Staatskanzlei mitverfolgen. Nach dem herzlichen Empfang trafen die Majestäten mit dem rheinland-pfälzischen Kabinett zusammen und trugen sich in das Gästebuch der Landesregierung ein.

König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz, hier beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Mainz und ins Gästebuch des Gutenberg Museum ©  Foto: Diether von Goddenthow
König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien in Rheinland-Pfalz, hier beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Mainz und ins Gästebuch des Gutenberg Museum © Foto: Diether von Goddenthow

Bei einem Mittagessen im Festsaal der Staatskanzlei betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Europa beginnt vor unser Haustüre, wo Belgien unser Nachbarland ist. Deswegen ist die Freundschaft mit Belgien für uns von so hoher Bedeutung. Wir sind zusammen Teil der großartigen Großregion-Familie Luxemburg, Lothringen, Saarland, Wallonie, Föderation Wallonie-Brüssel und der Deutschsprachigen Gemeinschaft“. Mit Blick auf die aktuellen internationalen Herausforderungen sei das gemeinsame Eintreten für die demokratischen Werte besonders wichtig. „Seit über sieben Monaten hält uns der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine in Atem. Täglich erhalten wir neue Schreckensmeldungen. Ukrainer und Ukrainerinnen leiden und fliehen aus ihrer Heimat. Dieser Krieg bricht mit Völkerrecht. Unsere Antworten sind klar: Wir als Europäer und Europäerinnen stehen solidarisch an der Seite der Ukraine und halten zusammen“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Am Mittag steht ein Firmenbesuch bei der BASF am Standort Ludwigshafen auf dem Programm. Eine Werksrundfahrt durch das weltgrößte Chemieunternehmen steht unter dem Motto der Klimaneutralität. Dies wird in der Werksaustellung „Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft“ verdeutlicht.

Mathias Neumann erläutert dem royalen Paar aus Belgien die drucktechnischen Erfindungen von Johannes Gutenberg im musealen Druckzentrum des Gutenberg-Museums © Foto: Diether von Goddenthow
Mathias Neumann erläutert dem royalen Paar aus Belgien die drucktechnischen Erfindungen von Johannes Gutenberg im musealen Druckzentrum des Gutenberg-Museums © Foto: Diether von Goddenthow

Anschließend werden der König und die Königin der Belgier ein Weingut in Deidesheim besuchen. Beim gemeinsamen Gang durch den Weinberg, durch die Kelterhalle in den Weinkeller kann sich das Paar ein Bild davon machen, wie Rheinland-Pfalz sich z.B. in Sachen „Smart-Farming“ aufstellt. Hierbei wird mit den neuen Technologien der Ressourcenverbrauch reduziert und die Landwirtschaft klimaoptimiert aufgestellt. Mit 70 Prozent aller aus Deutschland stammender Weine steht das Land Rheinland-Pfalz an erster Stelle der deutschen Weinherstellung. Von der Qualität rheinland-pfälzischer Weine können sich die Majestäten am Ende des ersten Besuchstages bei einer Fassweinprobe überzeugen. Dabei werden sie von der stellvertretenden Ministerpräsidentin Katharina Binz und von Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerin Daniela Schmitt begleitet.

Mathias Neumann überreicht Koenig-Philippe seinen selbstgedruckten-Musterdruck © Foto: Diether von Goddenthow
Mathias Neumann überreicht Koenig-Philippe seinen selbstgedruckten-Musterdruck © Foto: Diether von Goddenthow

Morgen wird das belgische Königspaar in das Mittelrheintal reisen. Der zweite Tag beginnt mit einer Rheinschifffahrt mit der MS „Loreley Elegance“ zwischen St. Goar und Boppard unter den Themen UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal und die künftige Entwicklung des Tals im Rahmen der Bundesgartenschau 2029. Weiter werden die Situation der deutschen Fließgewässer und insbesondere die Rheinschiffbarkeit im Zusammenhang mit dem Klimawandel thematisiert. Begleitet wird der Termin durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Innenminister Roger Lewentz.

Anschließend geht die Reise weiter nach Koblenz. Hier wird das Königspaar von Oberbürgermeister David Langner begrüßt und die anlässlich der Bundesgartenschau 2011 gebaute Seilbahn nutzen, um zum Plateau der Festung Ehrenbreitstein zu gelangen. Der Besuch endet mit dem Eintrag ins goldene Buch der Stadt Koblenz und einem Austausch zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Ostbelgien in der Großregion.

„Trauer, Wut und Hoffnung“ Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg eröffnet die Kundgebung der „Unterstützerinnen für Frauen und Menschenrechte im Iran“

Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg während ihrer Rede bei der Kundgebung der 4000  „Unterstützer:innen für Frauen und Menschenrechte im Iran“ auf dem Römerberg (1), Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Bernd Georg
Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg während ihrer Rede bei der Kundgebung der 4000 „Unterstützer:innen für Frauen und Menschenrechte im Iran“ auf dem Römerberg (1), Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Bernd Georg

ffm. Frankfurt hat eine weitere klare Botschaft in Richtung Iran gesendet. 4000 Menschen kamen am Dienstag, 4. Oktober, zu einer Kundgebung für Freiheit und Menschenrechte auf dem Römerberg zusammen. Sie hörten 15 Rednerinnen und Rednern zu, darunter den Fraktionsvorsitzenden der demokratischen Römer-Parteien, der Frauenrechtsaktivistin Shahnaz Morattab, der Sozialwissenschaftlerin Elisabeth Abendroth und der Kabarettistin Enissa Amani.

Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg eröffnete die Kundgebung und fasste ihre Empfindungen so zusammen: „Wenn ich heute auf den Iran schaue, dann fühle ich Trauer, Wut und Hoffnung. Trauer um die jungen Menschen, die bei den Protesten ihr Leben verlieren. Wut auf das mörderische Regime, das einer Ideologie aus dem Mittelalter anhängt. Und Hoffnung in drei Worten: Jin, Jiyan, Azadi. Frauen, Leben, Freiheit. Das Streben der Menschen nach einem selbstbestimmten Leben lässt sich nicht unterdrücken.“ Für die Freiheitskämpferinnen sind die religiös vorgeschriebenen Niqabs  Symbole der Unterdrückung von Frauen. Ihr Symbol für Freiheit der Frauen sind die offenen, freien Haare.

Zu der Kundgebung hatte das Netzwerk „Frankfurter Unterstützer:innen für Frauen und Menschenrechte im Iran“ aufgerufen. Anlass war der Tod der Iranerin Mahsa Amini. Die 22-jährige Frau starb an den Folgen islamistischer und frauenfeindlicher Polizeigewalt im Iran. Ihr wurde vorgeworfen, ihr Kopftuch nicht gemäß den Vorschriften getragen zu haben. Seitdem herrscht Unruhe im Iran, vor allem Frauen formieren sich zum Protest und Widerstand. Nach Angaben von Iran Human Rights Watch sind bei den Protesten mittlerweile mehr als 130 Menschen von der Polizei getötet worden.

„Heute geht es darum, dass wir den Menschen im Iran zeigen: Ihr seid nicht allein“, sagte Eskandari-Grünberg. „Keine Knüppel, keine Wasserwerfer, keine Kugeln können diese Hoffnung besiegen. Die Menschen im Iran sagen: Es reicht. 40 Jahre Unfreiheit und Unterdrückung sind genug. Das Regime in Iran wird enden. Ich weiß nicht wann, aber ich weiß, dass es passieren wird“, betonte die Bürgermeisterin.

Die Bürgermeisterin teilte mit, dass der iranische Generalkonsul keine Einladung für den städtischen Empfang des konsularischen Corps am Sonntag, 9. Oktober, erhält.

Wiesbadener Reit- und Fahr-Club lädt ein zum Sternritt am 09. Oktober 2022 zum Jagdschloss Platte

Der WRFC lädt wieder zu seinem traditionellen Sternritt – wie immer am zweiten Sonntag im Oktober, am 9. Oktober 2022. Foto: Lothar Krug
Der WRFC lädt wieder zu seinem traditionellen Sternritt – wie immer am zweiten Sonntag im Oktober, am 9. Oktober 2022. Foto: Lothar Krug

Das Getrappel von rund 560 Pferdehufen, das Schnauben und manchmal auch ein freudiges Wiehern und dazu das gemütliche Gemurmel der Reiter- und Fahrerstimmen – das ist es, was die vergangenen beiden Jahre vor dem Jagdschloss Platte gefehlt hat. Aber in diesem Jahr kann der Wiesbadener Reit- und Fahr-Club (WRFC) wieder zu seinem traditionellen Sternritt laden – wie immer am zweiten Sonntag im Oktober, am 9. Oktober 2022.

Zum 13. Mal erwartet Wiesbaden Gäste, die mit ihren Pferden aus allen Himmelsrichtungen anreisen – reitend, fahrend, einige auch führend. Die letzten Male haben sich rund 140 Pferde vor dem Jagdschloss versammelt: Zweispänner vor der Kutsche – wie das Gespann von Theo Bopp aus Mainz, das jedes Jahr zu den Sternritt-Teilnehmern zählt. Reiter und Fahrer aus dem Rheingau und Taunus, die bis zu vier Stunden Anreiseweg genossen. Mitglieder der Ranzengarde Mainz und der Johanniter Reiterstaffel waren 2019 auch dabei. Dazu gesellen sich in jedem Jahr viele Wanderer mit Kindern und Hunden und genießen das friedliche, gemütliche Miteinander.

Das WRFC-Sternritt-Programm ist schon Tradition: Gegen 12.00 Uhr treffen Reiter, Fahrer und Pferdefreunde vor dem Jagdschloss ein. Musikalisch werden sie, wie in den früheren Jahren, von der Bläsern des Kreisjägervereins Groß-Gerau empfangen. Um 12.30 Uhr werden alle Sternritt-Besucher von der WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff begrüßt. Es folgen die ökumenische Andacht und die Pferdesegnung – in diesem Jahr mit Pfarrerin Monika Kreutz aus Taunusstein-Neuhof und Pastoralreferentin Juliane Schaad von der Kirchengemeinde St. Peter und Paul, Wiesbaden-Schierstein.

Für einen leckeren Imbiss ist ebenfalls gesorgt. Zwischen 13.30 und 14.00 Uhr machen sich alle Teilnehmer dann wieder auf den Heimweg. Im Gepäck die Sternritt-Jahresnadel des WRFC und vor allen Dingen ein wunderbares Herbsterlebnis. Und während Reiter und Fahrer wieder gen Heimat ziehen, verabschieden sich die Bläser aus Groß-Gerau mit einem kleinen Konzert im Jagdschloss Platte.

Wie so viele Veranstaltungen musste der Sternritt 2020 und 2021 abgesagt werden. Der Sternritt, der der Präsidentin des WRFC ebenso am Herzen liegt wie das große Pfingst-Reitturnier. „Es war wirklich enorm viel los und ein grandioser Tag“, so hatte Kristina Dyckerhoff nach dem Sternritt 2019 geschwärmt, entsprechend groß ist die Vorfreude aller auf den 9. Oktober in diesem Jahr.

Weitere Infos gibt es unter www.wrfc.de.

(KiK/PeandPa)

Staatstheater Darmstadt feiert 50. Gebäude-Geburtstag mit großer Gala

https___wwwDas Gebäude des Staatsheaters Darmstadt wird 50 Jahre alt! Am 2. Oktober 1972 wurden die Schlüssel zum Theaterbau von Architekt Rolf Prange feierlich der Stadt und ihren Bürgern übergeben. Am 6. Oktober folgte mit „Fidelio“ die Eröffnungspremiere im bis dato ambitioniertesten Theaterneubau der Bundesrepublik. Der Darmstädter Bau des neuen Theaters galt einst als größte Kulturbaustelle Europas.
Sechs Jahre Bauzeit, ein Etat von 74 Millionen D-Mark, eine Fläche von 50.000 Quadratmetern mit 1000 Räumen auf acht Stockwerken – das neue Staatstheater Darmstadt war 1972 ein einziger Superlativ. Seit Kriegsende spielte das damalige Landestheater im beengten Raum der Orangerie als Behelfsspielstätte, seit 1952 debattierte man eine langfristige Theater-Lösung. Mit dem Vorschlag eines großangelegten Neubaus auf dem Gelände des ehemaligen Neuen Palais siegte der euphorische Aufbau-Geist der 1950er-Jahre. Das Besondere: Das Riesengebäude am Georg-Büchner-Platz bot allen am Theater arbeitenden Menschen – von Handwerk und Technik über künstlerische Planung, Verwaltung und Marketing – einen gemeinsamen Schaffensort.

Aus diesem Grund feiert das Staatstheater vom 1. bis 9. Oktober 2022 mit einem außerordentlichen Programm, darunter einer großen Gala am 6. Oktober 2022, seinen runden 50. Geburtstag. Zahlreiche Prominenz hat sich angesagt, unter anderem Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. Das Staatstheater Darmstadt bereichere mitten in der Stadt seit 50 Jahren in seiner heutigen Form die hessische Kultur, so die Kunst- und Kulturministerin. Der Bau von Rolf Prange strahle in die Stadtgesellschaft und weit ins Land aus – „umso mehr, seit wir Anfang der 2000er mit der Umgestaltung des Büchnerplatzes einen zentralen Ort der Begegnung, des Austauschs und des Kulturgenusses geschaffen haben“, so Dorn.

Das Staatstheater Darmstadt bietet in der Jubiläumswoche Aktivitäten rund um die Architektur des Hauses und gibt Einblicke in das Arbeitsleben der Menschen, die hier wirken oder gewirkt haben. Mehr Infos auf www.staatstheater-darmstadt.de/spielplan/festwoche/.

Die faszinierenden Insektenwelten des Frankfurter Palmengartens erleben in einer Fotoausstellung von Dr. Hilke Steinecke

Die Fotoausstellung "Insektenwelt " wird gezeigt in der Villa Leonhardi im Frankfurter Palmengarten © Foto Diether von Goddenthow
Die Fotoausstellung „Insektenwelt “ wird gezeigt in der Villa Leonhardi im Frankfurter Palmengarten © Foto Diether von Goddenthow

In einer spannenden Fotoausstellung der Botanikerin und Kustodin Dr. Hilke Steinecke präsentiert der Frankfurter Palmengarten in den Räumen der Villa Leonhardi  seit dem 1. Oktober eine faszinierende Insektenwelt, die direkt vor den Haustüren der Mainmetropole existiert.

Dr. Hilke Steinecke hat 10 einzigartige Favoriten ihrer Insektenbeobachtungen im 26 Hektar großen Palmengarten und Botanischen Garten aus dem Sommer 2022 zusammengestellt und gibt hochinteressante Einblicke in die Mikro-Welt von Bienen, Wespen und Co., von „Insekten, die ich jetzt 2022 das erste Mal hier gesehen habe“, und ein „bisschen aufregend sind, die durch ihre bizarre Form auffallen oder beispielsweise in Beutesituationen ‚erwischt‘ wurden“, so Steinecke. Sie sei ganz begeistert, „wenn ich solche Motive finde wie Beute- oder Mordmotive. Denn, wenn es die Jäger auf den Gejagten gibt, ist ja das Ökosystem schon viel mehr vernetzt – das spricht dafür, dass es einfach viel lebendiger ist.“ Vom Stahlblauen Grillenjäger über den Königskerzen-Mönch bis zur Großen Lehmwespe tauchen im Palmengarten immer wieder zahlreiche spannende Sechsbeiner auf, die dort Nahrung und Schutz finden.

Die Ausstellung ist Teil von SLInBio

Diese Ausstellung sei als ein Teil des Forschungsrahmenprojektes ‚SLInBio – Städtische Lebensstile und die Inwertsetzung von Biodiversität‘ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert worden, sagt Patricia Germandi, Biologin und Leiterin Kommunikation und Veranstaltung. „Wir hatten schon andere Module, die wir dazu im Garten eröffnet haben, wie den ‚Insektenfreundlichen Goethegarten‘, und auch Teile von unserem Schmetterlingshaus“, so Germandi. Die Biologin unterstreicht, dass die aktuelle Ausstellung im Rahmen dieses Verbundprojektes neben einer kontinuierlichen fachlichen Bestandsaufnahme von Insekten und weiteren vielseitigen Publikumsformaten rund um unser aktuelles Leitthema ‚Blüten- und Bestäuberökologie‘ einen Beitrag dafür leiste.

Ein Citizen-Science-Projekt zum Mitmachen 

Dazu habe man vor drei Jahren auch ein Bürgerwissenschafts-Projekt, ein sogenanntes Citizen-Science-Projekt, gestartet, das alle Interessierten einlädt, Teil des Forschungsprojekts zu werden, die Schönheit und Vielfalt der Insektenwelt zu beobachten, an Workshops und Führungen teilzunehmen und eigene Erkenntnisse und fotografische Beobachtungen auf die digitale Plattform https://www.inaturalist.org/projects/tiere-und-pilze-in-frankfurts-botanischen-garten einzustellen. Steineckes fotokünstlerischen Arbeiten können ermutigen, selbst in die Welt der Insekten einzutauchen, als Laienexperte oder auch als Fotograf. „Wir haben gesagt, wir wollen die wildlebenden Arten haben“, erläutert die leidenschaftliche Hobbyfotografin. Ein ähnliches Projekt habe man schon mal für wildlebende Tiere und Pilze gemacht. Man sei hier in Frankfurt ein Verbund aus quasi drei Botanischen Gärten der Stadt Frankfurt, wozu Wissenschaftsgarten, Botanischer Garten und Palmengarten gehörten. Seit drei Jahren gäbe es eine ganz Reihe verschiedenster Beobachter, die ihre Beobachtungen einstellen, „und ich bin da auch völlig begeistert, weil Fotografieren sowieso mein Hobby ist, und die Insekten auch“, schwärmt die Botanikerin. Geradezu sensationell sei, dass sie von drei Gärten jetzt ungefähr 1300 Insekten-Arten gefunden und dokumentiert haben, davon allein über 800 Insektenarten, zahlreiche eingeschleppt oder im Zuge der Klimaerwärumg eingewandert.

Ausstellungshighlights

"Das ist die Raupe vom Königskerzenmönch, das ist eigentlich ein relativ kleiner unscheinbarer braugrauer Schmetterling", Dr Hilke Steinecke bei der Presseführung. © Foto Diether von Goddenthow
„Das ist die Raupe vom Königskerzenmönch, das ist eigentlich ein relativ kleiner unscheinbarer braugrauer Schmetterling“, Dr Hilke Steinecke bei der Presseführung. © Foto Diether von Goddenthow

Den Ausstellungs-Rundgang startet Steinecke an der Makroaufnahme „Raupe vom Königskerzenmönch“, eigentlich ein relativ kleiner unscheinbarer braugrauer Schmetterling, so die Botanikerin, aber mit persönlichem Bezug. Denn es „war eigentlich das erste spannende Insekt, was wir im Goethegarten entdeckt haben“. Dieser im nordöstlichen Teil des Palmengartens anlässlich Goethes 250. Geburtstages 1999 angelegte Garten wurde erst kürzlich auch insektenfreundlich umgestaltet. Wir haben gleich fünf Raupen entdeckt, das war natürlich toll sei. Die Raupe ist ungefähr so lang, wie ein halber Finger dick. Die ist auf dem Bild schon kurz vor der Verpuppung, und dann kommt dann dieser Schmetterling raus, so Steinecke, schon als Grundschulkind so ein bisschen Faible für Raupen hatte, diese am Straßenrand gesammelt, großgezogen und geguckt habe, „was denn da rauskommt“. Für sie als Kind sei „das immer eine wahnsinnige Spannung gewesen“. Das Schlüpfen der Schmetterlinge können übrigens zurzeit auch Besucher des Blüten- und Schmetterlingshauses durch Blick in den „gläsernen Schlupfkasten“ im Palmengarten miterleben.

Dank Insektenwiese, Blütenbestäuber-Beet, Insektenhotel und weiterer nachhaltiger Bemühungen, etwa Anbau insektenbeliebter Pflanzen, habe man bereits „hier wieder ein breites Insektenleben“. Ganz beliebte Pflanzen für Insekten, die man verstärkt angepflanzt habe, seien zum Beispiel Mannstreu-Arten. Auf solch einer Edeldistel „ haben wir das erste Mal in diesem Jahr in größeren Mengen die große Lehm-Wespe gesehen“, so Steinecke. Man frage sich immer, wofür ihre wahnsinnige Wespentaille gut sei. Das habe bislang noch kein Wissenschaftler wirklich erklären können. Die Lehm-Wespe sei eine Gewinnerin vom Klimawandel. Denn die Lehm-Wespe mag es warm, war früher zunächst nur so im Oberrheingraben zu sehen, und wandere jetzt immer weiter nach Norden.

Das neue Insektenhotel beim Goethegarten des Frankfurter Palmengartens. © Foto Diether von Goddenthow
Das neue Insektenhotel beim Goethegarten des Frankfurter Palmengartens. © Foto Diether von Goddenthow

Auf demselben Lehm-Wespen-Bild im Hintergrund angeflogen kommt ein stahlblauer Grillenjäger aus Mexiko, der an eine Drohne erinnert, und sich von Heuschrecken /Grillen ernährt. „Den gibt es auffällig eigentlich auch erst seit ein paar Jahren hierzulande“, erläutert die Botanikerin. An anderer Stelle, zwei Räume weiter, sieht man die mexikanische Wespe in einer brutalen Jagdszene.

Was weniger bekannt ist, dass Fliegen auch als Bestäuber ganz wichtig seien, etwa die Gruppe der Schwebfliegen, im Unterschied zu den eher wahrgenommen Aasfliegen. Es gibt viele Schwebfliegen-Arten. Manche, etwa die Hornissenschwebfliege, tarnen sich wie stechende Bienen (Immen) schwarzgelb-geringelt. Die sehen auch von der Größe her fast echt aus wie eine Hornisse, sind aber völlig harmlos. Der Clou: Dank ihrer Tarnung dringt die  Hornissenschwebfliege unerkannt in Hornissennester ein. Sie tut den Hornissen und deren Brut aber nichts, sondern legt ihre Larven in deren „Nest“. Die Larven werden vom Hornissenstamm einfach mit ernährt, ähnlich wie ein Kuckucksei vom Wirtsvogel ausgebrütet wird.

Kaisermantel - ein typischer  Waldfalter.©  Dr. Hilke Benecke
Kaisermantel – ein typischer Waldfalter.© Dr. Hilke Benecke

Besonders eindrucksvoll zeigt Steineckes Makroaufnahme   die faszinierenden Flügelmaserungen des „Kaisermantels“. Der Edelfalter wurde schon immer mal auch im Botanischen Garten gesichtet. Bei dieser Art, übrigens Schmetterling des Jahres 2022, handelt es sich um einen typischen Waldfalter, den man auch häufiger im Wald im Taunus findet, so Steinecke.

Ein Ausstellungs-Highlight der brutaleren Art ist die Beute-Szene des zu Beginn schon erwähnten „Stahlblauen Grillenjägers“, einer Hornissenart, hier passend als Blickfang gegenüber der Kuchentheke gezeigt. In Makro-Vergrößerung kann man als Betrachter quasi miterleben, wie diese Hornisse ihre erbeutete Grille ein paarmal herumgedreht hat, um dabei deren Flügel und Kopf  abzuzwicken, damit sie sie schließlich besser davonschleppen kann. „Der Stahlblaue Grillenjäger ist 1960 das erste Mal aus Mexiko nach Europa, nach Südfrankreich, eingeschleppt worden. Damals war es im Norden ja noch viel, viel zu kalt, und erst in den letzten Jahren tauchen die vermehrt eben in Deutschland auf“, so Steinecke. Interessant sei, dass diese Wespenart zur Brutaufzucht keine Löcher in Böden, sondern in Hölzern bevorzuge. Noch  habe sie nicht das neue große Insektenhotel im Goethegarten entdeckt, sondern nutze das alte, was hinterm Kinder-Garten existiert. In  vorhandene Löcher transportiere die Wespe auch ihre Eier, dann stopft sie eine Grille rein, wovon sich die Brut ernährt und schließlich wird das Loch zugemacht mit alten Grashalmen.

Stahlblaue Grillenjäger, ursprünglich aus Mexiko, jetzt auch bei uns eingewandert. ©  Dr. Hilke Benecke
Stahlblaue Grillenjäger, ursprünglich aus Mexiko, jetzt auch bei uns eingewandert. © Dr. Hilke Benecke

Großartig ist auch das Motiv des „Apfelbaum-Glasflüglers“, einem tagaktiven Schmetterling, bei dem die Flügel durchsichtig sind. Die die Larven leben unter der Rinde von Apfelbäumen, wodurch der Falter  seinen Namen erhielt. In größeren Populationen können sie sogar zu Schädlingen werden, bei uns eher nicht, da er selten sei, so Steinecke. Sie musste viel Geduld aufbringen, bis sie solch einen Vertreter in dieser eindrucksvollen Beute-Pose erwischen konnte.

Eine Seltenheit ist auch die gelungene Ablichtung einer Gicht-Wespe, die so heißt, da sie äußerlich ein wenig einem Gichtfinger ähnelt. Auch dieses faszinierendes Insekt nutzt andere Tierchen für ihren Nachwuchs, aber viel brutaler als die Hornissen-Schwebfliege etwa, indem sie ihre Eier in andere Insekten über einen überlangen Legebohrer hineinspritzt. Der Wirt wird dabei von der Larve quasi allmählich von innen her aufgefressen. Der Legebohrer ist größer als der eigentliche Insektenkörper selbst. Und es ist praktisch kaum möglich, eine Gicht-Wespe in ganzer Länge und in ruhiger Pose vor die Linse zu bekommen. Dr. Hilke Steinecke gelang dies. Allein schon dieses Schnappschusses wegen lohnt,  die Ausstellung anzuschauen, einen Kaffee dabei zu trinken und anschließend  die schlüpfenden Falter und lebendige Schmetterlinge im  Blüten- und Schmetterlingshaus zu erleben, deren Flatter-Saison gerade begonnen hat.

Willkommen im Blüten- und Schmetterlingshaus.©  Foto: Diether von Goddenthow
Willkommen im Blüten- und Schmetterlingshaus.© Foto: Diether von Goddenthow

Der Palmengarten ist nicht nur Schaugarten, er nimmt auch immer wieder an Forschungsprojekten teil. In Initiativen wie iNaturalist, bei dem sich Teilnehmer aus aller Welt vernetzen und gemeinsam Naturbeobachtungen dokumentieren, oder SLInBio, einem durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Forschungsprojekt zur Unterstützung der Insektenvielfalt, zeigen Experten und Naturinteressierte Wege auf, wie die Wertschätzung für Insekten in der Stadtbevölkerung erhöht werden kann. Und hierzu gehört unter anderem, genau zu dokumentieren, welche Insekten in welcher Anzahl bei uns leben. Dabei entdecken die Naturinteressierten und Biologen immer wieder besondere Sechsbeiner und lichten sie ab, wie Kustodin Hilke Steinecke.

Weitere Infos zur Ausstellung sowie das vollständige Programm zum Familienwochenende gibt es unter palmengarten.de

MCV wählt Hannsgeorg Schönig zum neuen Präsidenten – Karl Neger und Carlo von Opel zu Ehrenmitgliedern ernannt

v.li. Thorsten Hartel, Jörg Abel, Sylvia Planitzer, Hannsgeorg Schönig, Adi Guckelsberger, Uwe Leitermann, Thomas Neger und Alexander Mundo Foto © MCV/Thomas Gottfried
v.li. Thorsten Hartel, Jörg Abel, Sylvia Planitzer, Hannsgeorg Schönig, Adi Guckelsberger, Uwe Leitermann, Thomas Neger und Alexander Mundo Foto © MCV/Thomas Gottfried

„Lasst uns gemeinsam nach vorne schauen“, dieser Appell des mit 77 Ja-Stimmen bei 109 abgegebenen Stimmen frisch gewählten MCV-Präsidenten Hannsgeorg Schönig war wohl die wichtigste Botschaft des Abends: „Wir haben als Verein große Aufgaben vor uns, mit vielen ernsten Themen, wenn ich an die Straßenfastnacht und an das Thema Sicherheit denke, aber auch an die Finanzsituation des Vereins oder an die Energiekrise. Und in wenigen Wochen werden wir traditionell den 11.11. am Schillerplatz feiern“. Dabei sprach er den anwesenden Mitgliedern aus dem Herzen: „Da sollten wir keine alten Gräben mehr aufreißen, sondern gemeinsam nach vorne schauen und eines nicht vergessen – wir wollen Fastnacht feiern und vor allem unseren Humor nicht verlieren.“

Satzungsgemäß stellte der frisch gewählte Präsident des Mainzer Carneval-Vereins 1838 e.V. (MCV) auf der Jahreshauptversammlung, die im Forstersaal des Kurfürstlichen Schlosses stattfand, sein Team für die insgesamt sieben weiteren Vorstandsposten vor. Gewählt wurden Adi Guckelsberger (100 Ja-Stimmen) als Vizepräsident, Uwe Leitermann (76 Ja-Stimmen) als Schatzmeister und Jörg Abel (91 Ja-Stimmen) als Schriftführer, sowie Sylvia Planitzer, Thorsten Hartel, Alexander Mundo und Thomas Neger als Beisitzer.

Vor der Wahl des neuen hatte noch der alte Vorstand sowohl einen Jahresrückblick als auch die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres präsentiert und wurde von der Mitgliederversammlung entlastet. Im Rahmen seines Rechenschaftsberichts zeichnete Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban zwei verdiente Vereinsmitglieder, Karl Neger und Carlo von Opel, als Ehrenmitglieder aus, was von der Versammlung mit stehenden Ovationen begrüßt wurde.

Geprägt war die Jahreshauptversammlung auch durch den Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr, das mit einem minimalen Gewinn von rund 6.000 Euro abschloss.

Wiedergewählt wurden mit Wolfgang Knauer und Claudia Klöver auch die bisherigen Rechnungsprüfer. MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig hatte in seiner Antrittsrede u.a. angekündigt, die Kommunikation zu den Mitgliedern zu verbessern, die Finanzlage zu optimieren und den Verein über eine verstärkte Digitalisierung zu modernisieren. Am Ende dankte Schönig dem vorherigen Vorstand für die geleistete Arbeit und dankte allen Mitgliedern für das Vertrauen in den neugewählten Vorstand.

Hannsgeorg Schönig (58), ist seit über zehn Jahren MCV-Aktiver, Gründungsmitglied des Schwellkopp-Träscher-Clubs (SKTC) und Ehrenoffizier der Mainzer Ranzengarde. Der gelernte Bankkaufmann ist Direktor bei einer Bank, seit 33 Jahren im Mainzer Stadtrat und war rund 10 Jahre Fraktionsvorsitzender der Mainzer CDU, das Amt hat er im Juni 2022 niedergelegt.

(Michael Bonewitz )

https://www.mainzer-carneval-verein.de/mcv/