Sonderausstellung zu „10 Jahre PageArt – ein Sammlerprojekt“ im KunstKabinett Bad Soden ab 30.06.2019

10 Jahre PageArt – ein Sammlerprojekt: Anne-Marie Kuprat, 2016, Pigmentstift, Gold- u. Silberlackstift, © Jutta Ziegler
10 Jahre PageArt – ein Sammlerprojekt: Anne-Marie Kuprat, 2016, Pigmentstift, Gold- u. Silberlackstift, © Jutta Ziegler

„10 Jahre PageArt“ ist Grund genug, ein ungewöhnliches Sammlerprojekt mit mittlerweile 120 Werken von 110 zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern, zusammengetragen von Jutta Ziegler M.A. und Dr. Carsten Sieber, einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren. Das geschieht nun vom 30.Juni   bis zum 21. Juli 2019 im KunstKabinett Bad Soden am Taunus, Badehaus im Alten Kurpark, Königsteiner Straße 86, 65812 Bad Soden am Taunus, mit der gleichnamigen Sonderausstellung „10 Jahre PageArt – ein Sammlerprojekt“. Hierzu laden  die Veranstalter herzlich ein.

Vernissage am Sonntag, 30. Juni 2019, 15.00 – 18.00 Uhr
Begrüßung: Dr. Frank Blasch, Bürgermeister der Stadt Bad Soden am Taunus
Einführung: Dr. Carsten D. Siebert, Sammler
Dauer der Ausstellung: 30. Juni – 21. Juli 2019

Intention und Entwicklung des PageArt-Projektes
Wie lassen sich Solidarität und dialogischer Austausch zwischen arrivierten Künstlerinnen und Künstlern und jüngeren Talenten, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, stiften? Dieser Leitgedanke bildete vor rund zehn Jahren den Ausgangspunkt, als Jutta Ziegler M.A. und Dr. Carsten D. Siebert ihr Sammlerprojekt PageArt ins Leben riefen. Der Einladung zur Teilnahme an dem Projekt folgten viele der angesprochenen Kunstschaffenden und fertigten eine Arbeit im vorgegebenen Format an. Mittlerweile umfasst die Sammlung ca. 120 Werke von 110 zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern. Sie bietet einen breiten Überblick über die unterschiedlichen Strömungen und Techniken in der heutigen bildenden Kunst.

Zur Ausstellung

PageArt – Ausstellungsansicht, © Jutta Ziegler
PageArt – Ausstellungsansicht, © Jutta Ziegler

Die Ausstellung im KunstKabinett Bad Soden am Taunus umfasst insgesamt fünfzehn inhaltlich oder stilistisch verwandte Werkgruppen: Manche Künstler interessieren sich für das [1] urbane Leben. Bei einer Reihe von Werken steht [2] Tierisches im Mittelpunkt. Vielen Künstlern ist es ein Anliegen, die [3] kritische Auseinandersetzung mit Umwelt und Gesellschaft zum Ausdruck zu bringen. In einer Anzahl von Werken steht der [5] Mensch im Mittelpunkt. Als Untergruppen hierzu lassen sich die Bereiche [4] Porträt, [6] Religion, [7] Mutterschaft und [8] Beziehungen sehen. Anklänge an [9] Landschaft, Tektonik und Struktur finden sich ebenso. Bei anderen Arbeiten handelt es sich um Beispiele der [10] Konkreten Kunst bzw. Poesie. Der Stilrichtung des [11] Informel zuzurechnen sind zwei bei PageArt vertretene Künstler. Bei einigen Arbeiten ist eine Verwandtschaft zu im weiteren oder engeren Sinne [12] fluxusartigen Arbeiten oder künstlerischen Ansätzen, denen eine interaktive bzw. performative Komponente zugrunde liegt erkennbar. Andere Künstler drücken sich in leicht ins [13] Skurrile oder Surreale gehenden Beiträgen aus. Dazu im Gegensatz steht eine umfangreiche Werkgruppe, in der der Anstoß aus dem Bereich der [14] Natur und des Organischen kommt. Schließlich sind auch [15] Raumsituationen prominent in der Sammlung vertreten.

Ein besonderer Reiz des Projekts liegt darin, zu sehen, wie die Künstler mit der ihnen überlassenen Vorlage umgingen, sich mehr oder weniger stark von ihr lösten, sie in das Werk integrierten und in der jeweils selbst gewählten Technik damit arbeiteten. In der Sammlung befinden sich Zeichnungen auf Papier, ausgeführt in Bleistift, Buntstift, Filzstift, Tusche, Ölkreide oder Kugelschreiber. Einige Künstler fertigten Kunstwerke auf Trägermaterialien an, zum Beispiel auf Büttenpapier, Krepppapier, Toilettenpapier, handgeschöpftem Papier aus Thailand (Sa) und aus Deutschland, Stoff, Silicon und Spanplatte. Öl, Acryl, Paraffin und sogar Gesteinsstaub sind ebenso vertreten wie Collagen, Frottagen, genähte Arbeiten und Fotografien bis hin zu einem Holzrelief, einer Holzskulptur und einer Stahlplastik, die sich gänzlich von der PageArt-Seite lösen. Tempera, Aquarell, Siebdruck, Radierung und Pochoir sind weitere Techniken, in denen die Werke erstellt wurden.

Beachtlich ist die Altersspanne der am Projekt beteiligten Künstler. Zwischen dem jüngsten (Gerrit Starczewski) und dem ältesten Künstler (Karl Otto Götz) liegt nahezu ein dreiviertel Jahrhundert. Insofern ist der Ansatz, Solidarität zwischen den Generationen zu stiften, geglückt. In der Ausstellung in Bad Soden werden Arbeiten von Boris Becker, Katharina Bosse, Herbert Brandl, Johannes Kriesche, Susannah Martin, Jonathan Meese, E. R. Nele, Werner Pokorny, Thomas Ruff, Johannes Schreiter, Thomas Schütte, Daniel Spoerri, Beat Streuli, Günther Uecker, Bernd Zimmer u. v. a. präsentiert.

Ausstellungsdauer:
30. Juni – 21. Juli 2019

Ausstellungsort:
KunstKabinett Bad Soden am Taunus
Badehaus im Alten Kurpark
Königsteiner Straße 86
65812 Bad Soden am Taunus
www.bad-soden.de

Öffnungszeiten: Mi, Sa, So 15.00 – 18.00 Uhr

Ede und Unku – ein zeitgeschichtliches Dokument über die grausame Verfolgung der Sinti im Dritten Reich

Der durch die Gruppe „Sinti Swing“ bekannte Berliner Jazz-Musiker Janko Lautenberger hat gemeinsam mit der Journalistin Juliane von Wedemeyer mit „Ede und Unku – die wahre Geschichte“, 240 Seiten, Gütersloh 2018,  das erschütternde Schicksal seiner Sinti-Familie von der Weimarer Republik bis heute nachgezeichnet. Das Autorenduo hat mit ihrer Neuversion von „Ede und Unku“ ein über einen Roman weit hinausgehendes zeitgeschichtlich wertvolles Dokument gegen Rassismus, Diskriminierung  und Verfolgung von Minderheiten als Plädoyer für eine offene Gesellschaft geschaffen.

Ede_und_UnkuDie wahre Geschichte von Ede und Unku ist eine von den beiden Autoren in mühevoller Recherche-Arbeit zusammengetragene, sozialgeschichtlich absicherte „Fortsetzung“ des ursprünglichen Romans „Ede und Unku“, der mit über 5 Mio Exemplaren eines der meistverkauften Bücher in Deutschland ist. Die Erstausgabe erschien 1931, das Buch war viele Jahre Schullektüre und erzählt von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen dem Arbeiterjungen Ede und dem Sintimädchen Unku während der Weimarer Republik. Doch was kaum jemand weiß: Schon kurz nach der Machtergreifung Hitlers wurde das Buch verboten und das »Zigeunermädchen« Unku in einem Konzentrationslager umgebracht. Eben von diesem grausamen Schicksal seiner Ur-Groß-Cousine Unku erzählt der Musiker Janko Lauenberger und dokumentiert, wie sich die Nachfahren, seine Sinti-Familie und er,  in der ehemaligen DDR und später im wiedervereinigten Deutschland arrangiert und etabliert haben.

Gerade in diesen Tagen, da wir den 90. Geburtstag der mit 15 Jahren im KZ ermordeten Jüdin Anne Frank und ihren in 70 Sprachen übersetzten Tagebüchern gedenken, sei dieses Werk sehr empfohlen, weil es am Schicksal des  20jährigen Sinti-Mädchens Unku insgesamt das oftmals übersehene Unrecht  aufgreift, das  den Sinti- und Roma im dritten Reich grausamst widerfahren ist.

( Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst )

Leseprobe

Erstes Landes-Chorfest ‚Rheinland-Pfalz singt‘

chorfest-rlpDas erste landesweite Chorfestival findet am Samstag, 31. August, unter dem Titel ‚Rheinland-Pfalz singt!‘ in Mainz statt. An 14 Auftrittsorten und Bühnen werden über 150 Chöre mit weit mehr als 5.000 Choraktiven zeigen: „So klingt Chormusik heute“ – bunt, vielfältig, modern und zeitgemäß.

Auf der Lottobühne auf dem Gutenbergplatz wird das Chorfest um 10:30 Uhr eröffnet. In diesem Jahr werden dort auch die Zelter-Plaketten an sieben rheinland-pfälzische Chöre und die Pro-Musica-Plakette an zwei Musikvereine vergeben. Anschließend soll sich dort unter Leitung von Michael Betzner-Brandt der größte Beatles-Chor im Land bilden – alle sind willkommen mitzumachen!

Ab 12:00 Uhr startet das Bühnenprogramm parallel in der ganzen Stadt und präsentiert mit über 150 Chören ganz unterschiedlicher Stilrichtungen die Vielfalt der Chormusik in Rheinland-Pfalz. Das große Abschlusssingen um ca. 18:15 Uhr wird als offenes Singen auf dem Markt/Nähe Liebfrauenplatz mit vielen Choraktiven und Gästen hoffentlich bestens besucht sein. Ein riesiger Chor unter der Leitung von Tristan Meister soll Mainz nochmals zum Beben bringen.

Das Abschlusskonzert am Abend, um 19:30 Uhr in der Mainzer Christuskirche, verspricht etwas sehr Besonderes zu werden. Die dänische „Performance-Gestalterin“ – wie sie sich selbst bezeichnet – Astrid Vang-Pedersen wird unter dem Kultursommer-Thema „Heimat/en“ ein Chorkonzert mit sieben angesagten Chören „designen – ganz so, wie Chormusik sich heute darstellen soll: inspirierend, überraschend, anders.

Orte – Chöre – Zeiten und weitere Infos gibt es
unter www.rlp-singt.de und www.facebook.com/RLP.SINGT/

Acht Visionen Zukunft, Arbeit, Literatur – ab 18.09.2019 – Literaturhaus Frankfurt und Museum für Kommunikation

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Das Literaturhaus Frankfurt und das Museum für Kommunikation Frankfurt stoßen unter dem Motto „Acht Visionen
Zukunft, Arbeit, Literatur“ gemeinsam einen literarischen Blick in die Zukunft an: Acht Autorinnen und Autoren sind beauftragt, einen Text zur Zukunft der Arbeit im digitalen Transformationsprozess zu schreiben. Die Autoren sind: Katharina Adler, Isabelle Lehn, Mariana Leky, Lukas Rietzschel, Jochen Schmidt, Thomas von Steinaecker, Daniel Wisser und Julia Wolf.

Die erste Lesung im perspektivisch-literarischen Reigen werden Katharina Adler und Daniel Wisser anbieten am Mittwoch,18. September 2019, 19.30 Uhr im Museum für Kommunikation Frankfurt, Schaumainkai 53 60596 Frankfurt/Main

Acht Visionen und Leben & Lernen X.0
Die Texte sollen thematisch inspiriert sein von dem Projekt „Leben & Lernen X.0. Digitale Bildung – Unsere Zukunft“, welches das Museum für Kommunikation 2017 angestoßen hat. Die Informations- und Vernetzungsplattform fragt in einem aktiven Bürgerdialog „Wie bewältigen wir die digitale Transformation?“. Ausgangspunkt ist die Dauerausstellung des Kommunikationsmuseums, in der 21 namhafte Vertreter und Vertreterinnen aus Wirtschaft, Politik und Journalismus in einer Videogalerie Perspektiven auf die digitale Zukunft der Kommunikation eröffnen und die Bedeutung des digitalen Wandels sichtbar machen.

Vier Premierenlesungen
Die acht Autoren werden ihre Texte in vier Premierenlesungen zwischen September 2019 und April 2020 im Museum für Kommunikation präsentieren. Jeweils am darauffolgenden Vormittag bietet das Junge Literaturhaus Schulklassen die Möglichkeit, die Autoren zu ihren Visionen zu befragen. Die Gespräche werden von Museumspädagogen geleitet. Im Juni 2020 erscheinen alle Texte der „Acht Visionen“ in einer Publikation. Die Buchpremiere mit allen acht Autoren findet zum Abschluss des Projekts am 24.06.2020 im Literaturhaus statt.

Lesungen im Museum für Kommunikation
· 18.09.2019: Katharina Adler und Daniel Wisser
· 27.11.2019: Isabelle Lehn und Jochen Schmidt
· 19.02.2020: Thomas von Steinaecker und Julia Wolf
· 22.04.2020: Mariana Leky und Lukas Rietzschel

Buchpremiere im Literaturhaus Frankfurt
24.06.20: Epilog und Premiere: Das Buch „Acht Visionen“ und die acht Autoren

Beginn der Veranstaltungen: 19.30 Uhr
Eintritt und Vorverkauf: 9 / 6 € im Vorverkauf. Karten für alle Veranstaltungen unter www.literaturhaus-frankfurt.de und an der Museumskasse. Der Kartenvorverkauf für die vier Veranstaltungen im Kommunikationsmuseum läuft. Karten für den Abschlussabend gibt es ab Mitte März 2020.

ACHT VISIONEN ist ein Projekt des Literaturhauses Frankfurt mit dem Museum für Kommunikation in Zusammenarbeit mit hr2-kultur. Gefördert von „experimente#digital“, der Kulturinitiative der Aventis Foundation, und dem Kulturamt Frankfurt am Main.

Ansprechpartner

Kristina Koehler
Literaturhaus Frankfurt e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt
Tel. 069 – 75 61 84 11
koehler@literaturhaus-frankfurt.de

Regina Hock
Museum für Kommunikation
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Schaumainkai 53, 60596 Frankfurt
Tel. 069 – 75 61 84 11 069 – 60 60 350
r.hock@mspt.de

„Acht Visionen“
Silke Hartmann – Projektkoordinatorin
Kulturperle – Kommunikation und Kulturmanagement
Im Sachsenlager 6, 60322 Frankfurt
Tel. 069 – 36 70 44 17
silke.hartmann@kulturperle.com

Biographien
Katharina Adler, geb. 1980, studierte Amerikanische Literaturgeschichte in München und
anschließend am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Ihr Romandebüt „Ida“ erschien 2018 bei
Rowohlt, stand auf der ORF-Bestenliste und war u.a. für den Klaus-Michael Kühne-Preis und den
aspekte-Literaturpreis nominiert. Katharina Adler lebt in München.

Isabelle Lehn, geb. 1979, studierte Allgemeine Rhetorik, Ethnologie und Erziehungs-wissenschaft in
Tübingen und absolvierte ein Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2016 erschien ihr
Debütroman „Binde zwei Vögel zusammen“ (Eichborn), aus dem sie im selben Jahr beim IngeborgBachmann-Wettbewerb las. 2019 erschien ihr zweiter Roman „Frühlingserwachen“ bei S. Fischer.
Isabelle Lehn lebt in Leipzig.

Mariana Leky, geb. 1973, studierte nach einer Buchhandelslehre Kulturjournalismus an der
Universität Hildesheim. Nach zahlreichen Veröffentlichungen erschien 2017 bei DuMont ihr Roman
„Was man von hier aus sehen kann“, der seit 100 Wochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste steht, in
über 14 Sprachen übersetzt wird und fürs Kino verfilmt werden soll. Mariana Leky lebt in Berlin und
Köln.

Lukas Rietzschel, geb. 1994, studierte Politikwissenschaften, Germanistik und Kulturmanagement.
2012 wurde sein erster Text im „ZEIT Magazin“ veröffentlicht, seitdem folgten Veröffentlichungen in
verschiedenen Anthologien. Mit seinem bei Ullstein erschienenen Romandebüt „Mit der Faust in die
Welt schlagen“ war er 2018 Finalist beim aspekte-Literaturpreis. Lukas Rietzschel lebt in Görlitz.

Jochen Schmidt, geb. 1970, studierte Informatik, Germanistik und Romanistik. 1999 war er
Mitbegründer der Berliner Lesebühne „Chaussee der Enthusiasten“. Er ist Übersetzer und Autor
zahlreicher Romane wie „Meine wichtigsten Körperfunktionen“ oder „Schmidt liest Proust“. Zuletzt
erschien von ihm 2019 „Ein Auftrag für Otto Kwant“ bei C.H. Beck. Jochen Schmidt lebt in Berlin.

Thomas von Steinaecker, geb. 1977, studierte Literaturwissenschaften. Er ist vielfach preisgekrönter
Roman-, Comic- und Hörspielautor sowie Dokumentarfilmer. Für seine insgesamt fünf Romane,
zuletzt „Die Verteidigung des Paradieses“, erschienen 2016 bei S. Fischer, war er mehrfach für den
Deutschen Buchpreis nominiert. Thomas von Steinaecker lebt in Augsburg.

Daniel Wisser, geb. 1971, studierte Germanistik. Er ist Autor und Mitbegründer der Band „Erstes
Wiener Heimorgelorchester“. Für seinen Roman „Königin der Berge“ (Jung und Jung, 2018) erhielt er
den Österreichischen Buchpreis. Zuletzt erschienen von ihm die Alben„Die Letten werden die Esten
sein“ (2018) und „anderwo“ (2019). Daniel Wisser lebt in Wien.

Julia Wolf, geb. 1980, studierte Nordamerikastudien, Lateinamerikanistik und Germanistik. Beim
Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2016 präsentierte sie einen Auszug aus ihrem zweiten Roman
„Walter Nowak bleibt liegen“ und erhielt dafür den 3sat-Preis. Der 2017 in der Frankfurter
Verlagsanstalt erschienene Roman stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis. Julia Wolf
lebt in Leipzig.

Rheingau Literatur Festival „WeinLese 2019“ vom 19. – 28. September 2019

Newsletterheader_RLF_2019Oestrich-Winkel, 18.6.2019 – Das 32. Rheingau Musik Festival steht in den Startlöchern – da fällt der Blick bereits auf das nächste große Ereignis: das Rheingau Literatur Festival. Pünktlich zur herbstlichen Weinlese hält zwischen dem 19. und 28. September ein besonderer literarischer Jahrgang Einzug in einmalige Kulturstätten des Rheingaus. Pittoreske Weingüter, urige Sektkeller und die an mittelalterliche Architektur erinnernde romantische Burg Schwarzenstein laden dazu ein, mit Literatur auf Tuchfühlung zu gehen. Das Konzept der WeinLese ist so einfach wie überzeugend: Dreh- und Angelpunkt jeder Veranstaltung ist der Dialog mit den Schriftstellern, die aus aktuellen Werken Kostproben geben. Am 19. September wird das Rheingau Literatur Festival 2019 mit einer Lesung und Weinverkostung auf Burg Schwarzenstein eröffnet. Hierzu präsentiert Knut Bergmann sein neues Buch „Mit Wein Staat machen – Eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“, in dem er süffig, süffisant die Politik der Bundesrepublik Deutschland durch das Glas betrachtet.

Karen Duve spürt in ihrem Roman „Fräulein Nettes kurzer Sommer“ der jungen Annette von Droste-Hülshoff nach – der großen deutschen Dichterin, die den alten, giftgrünen Zwanzigmarkschein zierte und bis heute fest im Literaturkanon verankert ist. (20.9.)

Einer weiteren großen Dichterin ist der thematische Schwerpunkt des diesjährigen Festivals gewidmet: Bettine von Arnim, geb. Brentano. Wolfgang Bunzel wird ihre „Letzte Liebe“, die jetzt erstmals veröffentlichte Sammlung ihres Briefwechsels mit dem sehr viel jüngeren Jura-Studenten Julius Döring, in der Brentanoscheune vorstellen. (25.9.).

Der Briefwechsel zwischen Achim von Arnim und Bettine Brentano gehört zu den bedeutendsten Korrespondenzen deutscher Sprache. Er umfasst 838 Briefe und war bisher nur in gekürzter und fehlerhafter Form bekannt. Renate Moering hat sich des Missstandes angenommen und ein Zeitdokument von unschätzbarem Wert vorgelegt, das sie am 28.9. im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden präsentieren wird.

Ulrich Sonnenberg ist preisgekrönter literarischer Übersetzer aus dem Dänischen und dem Norwegischen. Halldór Guðmundsson ein renommierter isländischer Autor, Literaturwissenschaftler und Verlagsleiter. Beide stellen das Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, Norwegen, literarisch vor (21.9.). Andreas Platthaus stellt Judith Schalansky mit ihrem wunderbaren Buch „Verzeichnis einiger Verluste“ vor. (22.9.) Franz Keller bietet in einem literarischen Menü „Vom Einfachen das Beste“ exklusiv auf seinem Falkenhof an. (22.9.) Ulrich Noethen liest Texte von Alexander von Humboldt zu dessen 250. Geburtstag (22.9.) und Saša Stanišić liest aus seinem autobiografischen Roman „Herkunft“. (24.9.) Dörte Hansens Buch „Mittagsstunde“, das mit dem diesjährigen Rheingau Literatur Preis ausgezeichnet wird, ist eine bewegende Reise in die verlorene Zeit. (22.9.) Eleonore Büning bereitet mit ihrem Buch „Sprechen wir über Beethoven“ auf das große Beethoven-Jahr 2020 vor. (26.9.) Norbert Zähringers neuer Roman „Wo wir waren“, die Geschichte einer zerrissenen Familie, beginnt in einem Kinderheim im Rheingau und umspannt dabei ein ganzes Jahrhundert. (27.9.) Zwei Literarische Weinwanderungen runden das Programm ab. (21.9. und 28.9.)

Die Veranstaltungen des Rheingau Literatur Festivals WeinLese 2019 im Überblick:

19.9. Donnerstag, 20.00 Uhr, Geisenheim-Johannisberg, Burg Schwarzenstein
Knut Bergmann: Mit Wein Staat machen – Eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Martin Maria Schwarz, Moderation
Karten zu: 36,– Euro (inkl. 4 Gläser Wein)

20.9. Freitag, 20.00 Uhr, Eltville am Rhein, Hessische Staatsweingüter, Domäne Steinberg
Karen Duve: Fräulein Nettes kurzer Sommer
Bianca Schwarz, Moderation
Karten zu: 18,– Euro

21.9. Samstag, 10.30 Uhr, Oestrich-Winkel, Parkplatz Rheinweg/Am Lindenplatz
Literarische Weinwanderung über das Brentanohaus zu den Rieslingschlössern
Heiner Boehncke und Franz Herke
Karten zu: 45,– Euro (inkl. 3 Gläser Wein und einem Flammkuchen)

21.9. Samstag, 20.00 Uhr, Oestrich, Kelterhalle des Rheingau Musik Festivals
Norwegen – Gastland der Frankfurter Buchmesse
Ulrich Sonnenberg & Halldór Guðmundsson, Gespräch
Heiner Boehncke, Moderation
Karten zu: 20,– Euro

22.9. Sonntag, 11.00 Uhr, Geisenheim-Johannisberg, Burg Schwarzenstein
Ulrich Noethen: Der unbekannte Kosmos des Alexander von Humboldt
Ulrich Noethen, Lesung
Oliver Lubrich & Hans Sarkowicz, Gespräch
Karten zu: 24,– Euro

22.9. Sonntag, 14.00 Uhr, Heidenrod-Dickschied, Franz Kellers Falkenhof
Franz Keller: Vom Einfachen das Beste
Franz Keller, Kochen & Gespräch
Martin Maria Schwarz, Lesung
Karten zu: 88,– Euro (inkl. Menü und Weinbegleitung)

22.9. Sonntag, 16.00 Uhr, Geisenheim-Johannisberg, Burg Schwarzenstein
Verleihung des Rheingau Literatur Preises
Dörte Hansen: Mittagsstunde
Heiner Boehncke, Moderation
Karten zu: 20,– Euro

22.9. Sonntag, 20.00 Uhr, Geisenheim-Johannisberg, Burg Schwarzenstein
Judith Schalansky: Verzeichnis einiger Verluste
Andreas Platthaus, Moderation
Karten zu: 20,– Euro

24.9. Dienstag, 20.00 Uhr, Oestrich-Winkel, Brentanoscheune
Saša Stanišić: Herkunft
Andreas Platthaus, Moderation
Karten zu: 22,– Euro

25.9. Mittwoch, 20.00 Uhr, Oestrich-Winkel, Brentanoscheune
Bettine von Arnim: Letzte Liebe
Wolfgang Bunzel, Buchvorstellung
Heiner Boehncke, Moderation
Krista Posch & Christoph Pütthoff, Szenische Lesung
Karten zu: 24,– Euro

26.9. Donnerstag, 20.00 Uhr, Eltville-Erbach, Weingut Baron Knyphausen
Eleonore Büning: Sprechen wir über Beethoven
Lotte Thaler, Moderation
Karten zu: 24,– Euro

27.9. Freitag, 20.00 Uhr, Geisenheim, Sektkellerei Bardong
Norbert Zähringer: Wo wir waren
Martin Maria Schwarz, Moderation
Karten zu: 20,– Euro

28.9. Samstag, 09.45 Uhr, Rüdesheim, Schiffsanleger der Bingen-Rüdesheimer, Brücke 8
Literarische Wanderung durch Amors Garten
Heiner Boehncke und Wolfgang Blum
Karten zu: 50,– Euro (inkl. Schiff- und Sesselliftfahrt, 3 Gläser Wein und Vesper im Weinberg)

28.9. Samstag, 20.00 Uhr, Wiesbaden, Literaturhaus Villa Clementine
Renate Moering: Achim von Arnim – Bettine Brentano verh. von Arnim. Briefwechsel
Renate Moering (Hrsg.), Buchvorstellung
Wolfgang Bunzel, Moderation
Julia Elfert und Sebastian Kroll, Szenische Lesung
Karten zu: 22,– Euro

Kartenpreise zzgl. Systemgebühr von 1,80 € pro Karte und Servicegebühr von 2,90 € pro Karte
Karten unter: 06723 / 60 21 70
oder https://www.rheingau-literatur-festival.de

 

Sebastião Salgado erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2019

Sebastião Salgado erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2019.  Foto: Yann Arthus-Bertrand
Sebastião Salgado erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2019. Foto: Yann Arthus-Bertrand

Der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hat den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado zum diesjährigen Träger des Friedenspreises gewählt. Das gab Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, bei der Eröffnung der Buchtage Berlin 2019 bekannt. Die Verleihung findet zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am Sonntag, 20. Oktober 2019, in der Paulskirche in Frankfurt am Main statt und wird live im Fernsehen übertragen. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.

In der Begründung des Stiftungsrats heißt es: „Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verleiht der Börsenverein 2019 an den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado und zeichnet mit ihm einen Bildkünstler aus, der mit seinen Fotografien soziale Gerechtigkeit und Frieden fordert und der weltweit geführten Debatte um Natur- und Klimaschutz Dringlichkeit verleiht. Zugleich hat Sebastião Salgado mit seinem ,Instituto Terra‘ eine Einrichtung geschaffen, die einen direkten Beitrag zur Wiederbelebung von Biodiversität und Ökosystemen leistet. Mit seinem fotografischen Werk, das in zahlreichen Ausstellungen und Büchern veröffentlicht ist, nimmt er die durch Kriege oder Klimakatastrophen entwurzelten Menschen genauso in den Fokus wie jene, die traditionell in ihrer natürlichen Umwelt verwurzelt sind. Dadurch gelingt es Sebastião Salgado, Menschen weltweit für das Schicksal von Arbeitern und Migranten und für die Lebensbedingungen indigener Völker zu sensibilisieren. Indem der Fotograf seine aufrüttelnden, konsequent in schwarz-weiß gehaltenen Bilder als ,Hommage an die Größe der Natur‘ beschreibt und die geschändete Erde ebenso sichtbar macht wie ihre fragile Schönheit, gibt Sebastião Salgado uns die Chance, die Erde als das zu begreifen, was sie ist: als einen Lebensraum, der uns nicht allein gehört und den es unbedingt zu bewahren gilt.“

Sebastião Ribeiro Salgado, geboren am 8. Februar 1944 in Aimorés im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais, wuchs auf einer großen Rinderfarm im Regenwaldgebiet auf und studierte später Wirtschaftswissenschaften. Während der brasilianischen Militärdiktatur engagierte er sich in der linken Oppositionsbewegung, weswegen er 1969 nach Paris emigrieren musste. Ab 1971 betreute Sebastião Salgado als Ökonom Entwicklungshilfeprojekte in Afrika. Hier entdeckte er seine Leidenschaft für die Fotografie und entschied sich 1973, seinen Beruf aufzugeben und ganz als Fotograf zu arbeiten.

Von Beginn an waren bei seinen Langzeitprojekten Armut, Flucht, Heimatlosigkeit und Krieg die Hauptmotive seiner ausnahmslos in schwarz-weiß gehaltenen Fotografien. Zahlreiche dieser Projekte und der sie begleitenden Fotobände sind in Zusammenarbeit mit Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen, UNICEF, UNESCO oder Reporter ohne Grenzen zustande gekommen. Mit den Büchern „Migration“ und „The Children: Refugees and Migrants“ (dt. „Kinder der Migration“), die beide 2000 veröffentlicht wurden, machte er auf das Schicksal von damals 30 Millionen Flüchtlingen weltweit aufmerksam und sammelte Geld für die Kinderhilfsorganisation UNICEF.

Aus gesundheitlichen Gründen und weil ihn durch die direkte Konfrontation mit dem Völkermord in Ruanda Zweifel an seiner Arbeit überkamen, hörte er Mitte der 1990er Jahre für eine Zeit mit seiner fotografischen Arbeit auf. Gemeinsam mit seiner Frau, der Architektin Lélia Wanick Salgado, mit der er seit 1967 verheiratet ist, kehrte er nach Brasilien zurück und begann, die Fazenda seiner Eltern wieder aufzuforsten. 1998 wurden die 680 Hektar in ein Naturschutzgebiet umgewandelt und das gemeinnützige „Instituto Terra“ gegründet. Seither ist es ihnen gelungen, 2,7 Millionen Bäume zu pflanzen und den Wald wieder in einen weitgehend ursprünglichen Zustand mit einer großen Vielfalt an Pflanzen und Tieren zu versetzen.

Auch in seinem Werk wandte sich Sebastião Salgado ab den 1990er Jahren verstärkt der Landschaftsfotografie zu. Es entstanden die Werke „Africa“ (2007) und „Genesis“ (2013). Mit letzterem Projekt gab er seine Eindrücke der unberührten Natur, den dort angesiedelten Tieren und isoliert lebenden Menschen aus ursprünglichen Kulturen wieder, um zu zeigen, wie fragil die Welt mittlerweile geworden ist.

Sebastião Salgado erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein Schaffen, u.a. die Ehrenmitgliedschaft der American Academy of Arts and Letters (2019), den Save the Children International Prize (2010), den Rio-Branco-Orden (2004), die Jahrhundertmedaille der Royal Photographic Society of Great Britain (1994), den Grand Prix National de la Photographie (1994), den Prinz-von-Asturien-Preis (1998) sowie den World Press Photo Award (1985). 2016 wurde er als Mitglied in die Académie des Beaux-Arts des Institut de France aufgenommen, eine der wichtigsten kulturellen Ehrbekundungen Frankreichs.

Das Ehepaar Salgado lebt in Paris und hat zwei Söhne, Juliano (geboren 1976) und Rodrigo (geboren 1981).

Die Goethe-Universität gratuliert ihrem Emeritus Prof. Jürgen Habermas zum 90. Geburtstag

Habermaa, Philosoph des vernunftgeprägten Diskurses!

FRANKFURT. Am 18. Juni 2019 feiert Jürgen Habermas seinen 90. Geburtstag. Mitglieder der Goethe-Universität gratulieren dem weltweit bedeutenden Philosophen, der viele Jahre an der Universität Frankfurt gelehrt und geforscht und mehrere Generationen von Wissenschaftlern geprägt hat, herzlich zu seinem runden Geburtstag und wünschen ihm noch viele produktive Jahre. Die Glückwünsche aus der Goethe-Universität und von Wissenschaftsministerin Angela Dorn finden sich auch in zahlreichen Statements in dieser Pressemitteilung.
Habermas zählt zu den weltweit am häufigsten rezipierten Philosophen und Soziologen der Gegenwart, sein Leben und Wirken ist aufs Engste verknüpft mit der Goethe-Universität. 1929 geboren in Düsseldorf, studierte Jürgen Habermas von 1949 bis 1954 in Göttingen, Zürich und Bonn Philosophie, Geschichte, Psychologie, deutsche Literatur und Ökonomie. Früh geprägt wurde er durch eine Begegnung mit Karl-Otto Apel, der ebenfalls später in Frankfurt lehren sollte. 1953 erregte Habermas erstmals Aufsehen, als er in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Heidegger wegen seiner Nähe zum Nationalsozialismus kritisierte.
1956 wurde Habermas Forschungsstipendiat am Institut für Sozialforschung bei Theodor W. Adorno, wechselte aber für seine Habilitation nach Marburg. Nach einer ersten außerordentlichen Professur in Heidelberg kehrte Habermas 1964 nach Frankfurt zurück, da er auf Horkheimers Lehrstuhl für Philosophie berufen worden war. Aus seiner Antrittsvorlesung „Erkenntnis und Interesse“ entstand später eine seiner einflussreichsten Arbeiten.

Während der Studentenproteste um 1968 spielte Habermas eine herausragende Rolle: Mit seinen Forderungen nach Reformen im Bildungswesen wurde er zum geistigen Anreger der revoltierenden Generation. Schon Ende der 1960er Jahre ging er jedoch auf Distanz zu den radikalen Linken um Rudi Dutschke und kritisierte deren leichtfertigen Umgang mit Gewalt. Von 1971 bis 1981 war Habermas mit Carl Friedrich von Weizsäcker Leiter des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt. 1981 erschien sein Hauptwerk, „Theorie des kommunikativen Handelns“. Von 1983 bis 1994 lehrte er wieder als Philosophieprofessor an der Goethe-Universität. Auch nach seiner Emeritierung blieb er stets publizistisch präsent und bezog zu vielen relevanten Themen Stellung. Verbunden blieb er auch der Goethe-Universität, wo er auch jetzt einen Tag nach seinem 90. Geburtstag einen öffentlichen Vortrag halten wird.

Glückwunsch der Präsidentin zum 90. Geburtstag von Jürgen Habermas:

„Während die Gesellschaft polarisiert ist wie nie und sich viele ins Private zurückziehen, ist Jürgen Habermas aktueller denn je: Wir brauchen den vernunftgeprägten Diskurs, wie Habermas ihn in seiner Theorie des kommunikativen Handelns formuliert hat, um Antworten zu finden auf die aktuellen Fragen nach Gerechtigkeit und Zusammenhalt. Als Universitätspräsidentin freue ich mich, dass der große Philosoph diese Fragen auch immer wieder mit unserer Frankfurter Universitäts-Community debattiert.“
Prof. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität

Statement der Hessischen Wissenschaftsministerin:
„Jürgen Habermas hat seine Beiträge zum gesellschaftlichen Diskurs einmal als ‚Versuch der uneingeladenen argumentativen Beihilfe zum fortlaufenden Prozess der öffentlichen Meinungsbildung‘ bezeichnet. Damit hat er seine Rolle als Intellektueller im besten Sinne mit der ihm eigenen Prägnanz und einer Spur Humor optimal charakterisiert. Als Philosoph, aber auch als streitbarer Demokrat und überzeugter Europäer hat Jürgen Habermas auch die Geschichte der Goethe-Universität seit den 50er Jahren mitgeprägt. Wir können uns glücklich schätzen, ihn zu haben, und ich wünsche ihm viele weitere gesunde und hellwache Jahre.“

Angela Dorn, Hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst

Weitere Stimmen aus der Goethe-Universität:
„Jürgen Habermas stellt nicht nur eine schillernde Persönlichkeit der Goethe-Universität dar, sondern prägte mit seinem Denken und Wirken in der Tradition der Kritischen Theorie die Diskussionen um die Gestaltung demokratischer Teilhabe und um die Verwirklichung von aufklärerischen Werten zu gesellschaftlichen und staatlichen Normen und ihre Widersprüchlichkeit. So gestaltete er das Verständnis und die Praxis von Demokratie in und außerhalb der Universität.“
Kyra Beninga, Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Goethe-Universität

„Ich freue mich sehr, dass Jürgen Habermas, dem ich seit meiner Studienzeit verbunden bin, seinen 90. Geburtstag bei guter Gesundheit und mit anhaltender Produktivität feiern kann. Besonders glücklich bin ich darüber, dass wir dieses Ereignis zusammen in Frankfurt würdigen können und er uns das Geschenk eines Vortrags und eingehender Diskussionen mit seinen SchülerInnen und KollegInnen macht. Sein Werk ist und bleibt für viele unsere Forschungen an der Goethe-Universität, insbesondere im Rahmen des Exzellenzclusters Normative Ordnungen, maßgebend.“
Rainer Forst, Professor für Politische Theorie und Philosophie, Co-Sprecher des Forschungsverbunds Normative Ordnungen

„Jürgen Habermas vereinigt auf nahezu einmalige Weise die miteinander kommunizierenden Rollen des weltweit anerkannten Wissenschaftlers und des öffentlichen Intellektuellen. Sowohl durch sein wissenschaftliches Werk als auch in seiner eigenen Person hat er dargetan, dass Vernunft und Öffentlichkeit sich wechselseitig voraussetzen und nicht ausschließen, wie vor allem hierzulande immer wieder behauptet. Mit dieser grundlegenden Einsicht prägt er das Selbstverständnis des demokratischen Verfassungsstaates nicht nur in Deutschland, sondern auch für ein vereintes Europa.“
Klaus Günther, Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht, Co-Sprecher des Forschungsverbunds Normative Ordnungen

„Wie bei vielen anderen meiner Generation, die der Kritischen Theorie verbunden sind, spielte die Lektüre der Schriften von Jürgen Habermas, insbesondere der Theorie des kommunikativen Handelns, bereits im Studium eine entscheidende Rolle. Die nachhaltige Wirkung der Habermas’schen Schriften beruht gerade auch auf ihrer Fähigkeit, auf die Lektüre anderer Autorinnen und Ansätze auszustrahlen. Jürgen Habermas‘ bleibende Bedeutung für das Institut für Sozialforschung fußt nicht zuletzt auf seinen Arbeiten zur Logik der Sozialwissenschaften, die eine kritisch-rekonstruktive Methodologie begründet haben. Der Positivismusstreit der 1960er Jahre, zu dessen Protagonisten Habermas gehörte, scheint gegenwärtig in der deutschen Soziologie in neuem Gewande wiederzukehren, was dem jungen Habermas eine neue Aktualität verleiht.“
Ferdinand Sutterlüty, Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Familien- und Jugendsoziologie, kommissarischer Direktor des Instituts für Sozialforschung (für Pressemitteilung zu Habermas‘ 90.)

„Es ist ganz unbestritten: Jürgen Habermas ist einer der bedeutendsten, wirkungsmächtigsten und diskursprägendsten Philosophen seiner Generation, dies gilt für den deutschen, den europäischen, ja den globalen Kontext. Dass ich selbst heute an der Frankfurter Universität eine Professur bekleide, die auch mit seinem Namen verbunden ist, ist für mich eine große, immer wieder fast schwindelerregende Ehre. Es bedeutet für mich zugleich eine Verpflichtung auf einen Anspruch, der für ihn immer selbstverständlich war: dass es im Denken um etwas, ja, um alles geht, nämlich um unser Verhältnis zu uns zu selbst, zur Welt und zur Gesellschaft.“
Martin Saar, Professor für Sozialphilosophie

„Wie von keinem Zweiten kann man von Jürgen Habermas lernen, was es heißt, leidenschaftlich, anspruchsvoll und zugleich politisch verantwortungsvoll zu philosophieren. Sein intellektueller Stil ist geprägt von einer offenen und kommunikativen Weise zu denken. Lange bevor die Forschungspolitik durch äußere Anreize großflächige Kooperationen in den Geistes- und Sozialwissenschaften initiierte, hat Habermas von innen heraus, aus internen vernünftigen Gründen, die Interdisziplinarität der Philosophie als etwas Selbstverständliches etabliert.“
Thomas M. Schmidt, Professor für Religionsphilosophie

„Die Bedeutung von Jürgen Habermas für die Politikwissenschaft ist kaum zu überschätzen. Jürgen Habermas ist nicht nur ein brillanter Analytiker des Status-quo, er hat auch den Mut und die Fähigkeit, neue Denkhorizonte zu eröffnen und innovative Theorien zu entwickeln, die wegweisend für die gesamte Politikwissenschaft waren und sind. Während meines Studiums hat mir Habermas mit seiner Habilitationsschrift zum Strukturwandel der Öffentlichkeit die Augen geöffnet – politische Systeme, so habe ich gelernt, sind in ständigen Anpassungsprozessen an gesellschaftliche Veränderungen. In seinen späteren Schriften legte Habermas den Grundstein für die heute florierende Forschung zu neuen Demokratiemodellen und ist damit indirekt Gründungsvater der Forschungsstelle ‚Demokratische Innovationen‘ an der Goethe Universität.“
Brigitte Geißel, Professorin für Politikwissenschaft und politische Soziologie, Leiterin der Forschungsstelle Demokratische Innovationen

Bestes Sommerwetter zum Wiesbadener Midsummer Run am 19. Juni erwartet – Künftiger OB Gert-Uwe Mende gibt Startschuss

Bestes Sommerwetter zum Midsummer Run am 19. Juni erwartet/ Künftiger Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende gibt Startschuss / Anmeldungen sind noch möglich / Buntes Rahmenprogramm mit Aktions-, Ess- und Getränkeständen

Bald ist es soweit: Am Mittwoch, 19. Juni 2019, startet von 18 Uhr bis 22 Uhr auf dem Schlossplatz in Wiesbaden der „Midsummer Run“. Veranstaltet vom Förderverein Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden e.V. wartet das Breitensport-Event zur Sommersonnenwende mit zahlreichen Attraktionen auf und soll gleichermaßen Läufer wie Zuschauer anlocken. Den Startschuss für den Kinderlauf (18:45 Uhr), den Lauf für Menschen mit Handicap (18:47 Uhr) und für den Erwachsenenlauf (19:00 Uhr) gibt der gestern gewählte und nun designierte neue Wiesbadener Oberbürgermeister und Sportdezernent Gert-Uwe Mende. Erwartet werden über 1.000 Läuferinnen und Läufer – darunter beispielsweise Teams des Bundestagsabgeordneten Ingmar Jung, des Polizeipräsidiums Westhessen und der IHK Wiesbaden. Der neue Streckenverlauf führt über die Distanz von 5 Kilometern entlang der Sehenswürdigkeiten Wiesbadens: vom Schlossplatz mit Hessischem Landtag, Rathaus und Marktkirche geht es über die Wilhelmstraße entlang des Staatstheaters, Kurhaus und Bowling Green über die Staatskanzlei, ins Nerotal zur Nerobergbahn und zurück. Erwartet wird bestes Sommerwetter bei rund 28 Grad.

Anmeldungen sind noch möglich am 17. Juni bis 23 Uhr über www.midsummerrun.de und im Rathaus am 18. Juni von 14 – 18 Uhr sowie am 19. Juni von 12:00 – 18:15 Uhr. Kinder bis 14 Jahre nehmen kostenlos teil und legen 2,5 Kilometer in einem eigenen Lauf zurück. Die Teilnahmegebühr für Jugendliche beträgt 8 Euro, für Erwachsene 16 Euro. Neben Läuferverpflegung und Startnummer mit integrierter Zeiterfassung ist auch eine Tageskarte im gesamten öffentlichen Nahverkehr des Rhein-Main-Verkehrsverbundes inbegriffen. Außerdem erhält jeder Teilnehmer eine Fill & go –Trinklasche von Brita im Gegenwert von rund 15 Euro. Der Reinerlös der Veranstaltung kommt sowohl der Wiesbadener Sportförderung (Wispo) als auch der Stiftung Deutsche Sporthilfe zugute. Der Midsummer Run wird ermöglicht durch das ehrenamtliche Engagement des gemeinnützigen Fördervereins Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden sowie durch die zahlreichen Sponsoren.

Auch wer selbst nicht mitläuft kommt auf seine Kosten. Vielfältiges Streetfood, eine Hüpfburg und ein Karussell auf dem Schlossplatz sowie ein Weindorf vor der Marktkirche werden unter anderem geboten. DJ Shannon Cuomo heizt ab 17:00 Uhr mit Musik ein, ab 18 Uhr moderiert zudem Henning Müller. Außerdem gibt es sportliche Aktions- und Mitmachmöglichkeiten – beispielsweise am Stand der Deutschen Sporthilfe oder beim Bogenschießen des Deutschen Schützenbundes (DSB). Und die Stefan-Morsch-Stiftung informiert über die Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke und bietet die Option, sich in einer Stammzellspenderdatei typisieren zu lassen. Nach der würdigen Siegerehrung um 20:35 Uhr gibt es bis 22 Uhr Party Beats zum Tanzen.

Erstmalig findet der Midsummer Run in Kooperation mit Sunrise, dem Interessenverband für Menschen mit Behinderung e.V. statt, der vom 20. bis 23. Juni das Schlossplatzfest und die Behindertentage durchführt. Die Integration von Menschen mit Handicap war den Organisatoren bereits bei der Premiere des Midsummer Run im Vorjahr ein besonderes Anliegen – so traten beispielsweise die Rollstuhlbasketballer „Rhine River Rhinos“ in Mannschaftsstärke an. Andreas Steinbauer, 1. Vorsitzender des Fördervereins Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden, ist überzeugt, dass der Midsummer Run zum schönsten Stadtlauf im Rhein-Main-Gebiet wird und sich dauerhaft im Veranstaltungskalender der Stadt als auch in den einschlägigen Laufkalendern etablieren wird. Dies glaubt auch Organisator Kai Walter, der als Geschäftsführer der WEC GmbH auf Laufevents in ganz Deutschland spezialisiert ist und viel Erfahrung mitbringt.

Ermöglicht wird der Midsummer Run auch durch das Engagement zahlreicher Sponsoren. Premiumpartner: Audi Zentrum Wiesbaden, Porsche Zentrum Wiesbaden, Volkswagen Zentrum Wiesbaden, Kilian, Obermayr Europa-Schule, Henkell, Naspa, ESWE Verkehr, Brita, Edeka Nolte, Quirin Privatbank, ESWE Versorgung, Spielbank Wiesbaden.
Partner: Generalagentur Oliver Weygandt, SV Sparkassenversicherung, Elnain & Treptow Immobilien, Schuhe24.de, Das Wohnzimmer, Knettenbrech Gurdulic.
Medienpartner: VRM, Hit Radio FFH, ARUS Media, Lust auf Wiesbaden.

Gordon Bonnet

Jugendstil HOMMAGE ab 15. Juni 2019 in der BBK SCHAUstelle in Wiesbaden

Einladungskarte-JugendstilWie über 24 weitere teilnehmende Institutionen beteiligt sich der Verband Bildende Künstler mit seiner Ausstellung Jugendstil HOMMAGE in der BBK SCHAUstelle ab 15.Juni 2019 am Jugendstiljahr Wiesbaden 2019 / 2020. In dieser Ausstellungen antworten die Künstler/innen Doris Bardong, Julia Belot, Peter Bernhard, Ingrid Heuser, Tine Kaiser, Horst Reichard, Renate Reifert, Renate Schwarz Kraft, Christiane Steitz und Claudia Stöber auf die zeitgeschichtlichen, gesellschaftlichen und ästhetischen Aspekte dieser bedeutenden Bewegung.

Die einzelnen Positionen der Künstler!

Vernissage: Freitag, 14.Juni 2019 um 18 Uhr
Dauer der Ausstellung 15. Juni – 7. Juli 2019
samstags und sonntags 14 – 18 Uhr
Künstlergespräch am 5. Juli 2019 um 18 Uhr
BBK SCHAUstelle Nerostraße 32, 65183 Wiesbaden

Wiesbadener Staatstheater: Sommer-Special zum Spielzeitstart – Sommeröffnungszeiten – Theaterfest am 24.08.2019

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

I. Sommer-Special zum Spielzeitstart
II. Sommeröffnungszeiten
III. Save the Date: Theaterfest

I. Sommer-Special zum Spielzeitstart: Theater-Spontan-Card für 5 Euro im September
Neugierige und Interessierte können mit dieser Aktion die Vorteile der Theater-Spontan-Card testen und erhalten 50 % Rabatt auf alle Vorstellungen des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden an der Abendkasse im September 2019. Die Karte kostet einmalig 5 Euro und ist ab Montag, den 17. Juni 2019 an der Theaterkasse erhältlich.
Auf Wunsch kann die Theater-Spontan-Card im Anschluss für einmalig 45 Euro erworben werden. Der Testpreis von 5 Euro wird angerechnet.
Die Theater-Spontan-Card ist bei nicht ausverkauften Vorstellungen an der Abendkasse, je eine Stunde vor Vorstellungsbeginn einsetzbar. Die Karte ist nicht übertragbar und ist ab Kaufdatum ein Jahr lang und unabhängig von der Spielzeit gültig.

II. Sommeröffnungszeiten der Theaterkasse, des Abo-Büros & des Gruppenbüros
Die Theaterkasse im Großen Haus bleibt von Montag, den 1. Juli bis Sonntag, den 11. August 2019 geschlossen. Das Abo-Büro verabschiedet sich am Donnerstag, den 11. Juli in die Sommerpause und ist ab Donnerstag, den 1. August 2019 wieder geöffnet. Das Gruppenbüro schließt am 8 Juli und ist ab 29. Juli 2019 wieder geöffnet.
Theaterkarten für die Spielzeit 2019.2020 sind auch während der Sommerpause der Theaterkasse unter www.staatstheater-wiesbaden.de durchgehend erhältlich.

III. Save the Date: Spielzeitstart 2019.2020 mit Theaterfest

Kostümverkauf beim Theaterfest © Foto: Diether v. Goddenthow
Kostümverkauf beim Theaterfest © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Spielzeit 2019.2020 beginnt am Samstag, den 24. August 2019, ab 14 Uhr mit dem Theaterfest. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden präsentiert an verschiedenen Orten des Hauses Ausschnitte aus dem neuen Programm, ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen und hält viele Aktionen für die Besucherinnen und Besucher bereit. Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.

Theaterkasse: Telefon 0611.132 325 | E-Mail: vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de | www.staatstheater-wiesbaden.de Abo-Büro: Telefon: 0611.132 340 | abonnement@staatstheater-wiesbaden.de Gruppenbüro: Telefon 0611.132 300 | gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de