Rowohlt-Autorin Narges Mohammadi erhält den Friedensnobelpreis 2023

Die iranische Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi wird mit dem Friedensnobelpreis 2023 ausgezeichnet. Ihr Buch «Frauen! Leben! Freiheit! Frauen in iranischen Gefängnissen erzählen» ist im Rowohlt Verlag erschienen. Darin versammelt sie dreizehn Interviews mit im Iran inhaftierten Frauen, die sich für die Freiheit in ihrem Land einsetzen. Ihre Haftstrafe hat sich unter anderem aufgrund dieser Interviews erneut verlängert.
Narges Mohammadi schreibt in ihrem Buch: «Ich werde nicht aufhören zu kämpfen, bis in meinem Heimatland die Menschenrechte geachtet werden und Gerechtigkeit herrscht.»

(Rowohlt Verlag)

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/friedensnobelpreis-mohammadi-100.html

Der Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V. (MCV) startet Vorverkauf für den 11.11.2023

© Foto MCV/Thomas Gottfried
© Foto MCV/Thomas Gottfried

Mit einer neu gestalteten Homepage, die künftig auch den Online-Ticketverkauf möglich machen wird, präsentiert sich der Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V. (MCV) gut aufgestellt für die neue Kampagne. „Wir haben die Homepage abgespeckt und übersichtlicher gestaltet und vor allem für die Nutzer von Smartphones und Tablets optimiert“, so MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig.

Die erste große Herausforderung für das MCV-Online-System wird der 11.11. sein, der in diesem Jahr auf einen Samstag fällt. „Wir haben uns aufgrund der deutlich gestiegenen Sicherheitsauflagen und damit verbundenen Kosten schweren Herzens dafür entscheiden müssen, den Zugang zum Schillerplatz am 11.11. über Kauftickets zu regeln. Wir haben einen moderaten Preis von 7 Euro gewählt, dafür können alle Närrinnen und Narrhallesen den ganzen Tag von 11:11 Uhr bis 21:45 Uhr auf dem Schillerplatz feiern, tanzen, lachen, schunkeln und singen,“ verspricht Schönig „Da der 11.11. dieses Jahr auf einen Samstag fällt, haben wir das Programm ausgeweitet und werden die Narrenschar bis 21:45 Uhr unterhalten und nicht wie sonst üblich um 17:30 Uhr beenden.“ Auf der MCV-Bühne am Schillerplatz werden im Laufe des Tages die musikalischen Stars der Mainzer Fastnacht auftreten wie z.B. Thomas Neger und die Humbas, die Hofsänger, Oliver Mager, die RotRockRapper sowie Pit Rösch. Gegen 18:30 Uhr wird dann die Coverband „Steplight“ das Publikum unterhalten. Moderiert von Lilli Neger wird die Bühne gemeinsam mit RPR1 betrieben.

In diesem Jahr gilt am 11.11. ein Glasverbot am Schillerplatz, der entsprechend eingezäunt wird, um das Glasverbot und Tascheninhalte kontrollieren zu können. Die Kontrollen werden vom MCV und seinem Sicherheitsdienst übernommen. „Wir appellieren an alle Närrinnen und Narrhallesen, auf Glas und – wie auf vielen Festen und in den meisten Fußballstadien inzwischen üblich – auf größere Rucksäcke oder Taschen zu verzichten, damit alle Narren gemeinsam friedlich feiern können“, so Hannsgeorg Schönig. Die Tickets für den 11.11. sind ab sofort online buchbar über die Homepage des MCV. Hier wurde direkt auf der Startseite ein Button „Tickets für den 11.11.“ eingerichtet.

Bereits nach 4 Stunden waren über 5.000 Tickets verkauft.

Bezahlt werden kann mit Kreditkarte oder mit Paypal. Die Einlasszugänge sind von der Schillerstraße, der Inselstraße und vom Ballplatz. Die Besucher können sich ihren Eingang frei wählen. Einen Ticketverkauf am 11.11. gab es schon einmal: im Corona-Jahr 2021.

Alle Information und Links zum Verkauf der Tickets finden sich auf der MCV-Homepage.
MCV-Aktuelles

(Michael Bonewitz)

Vorbildhaftes Engagement für Menschen in Not – Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankt ehrenamtlichen Helden und Heldinnen des Alltags

Malu Dreyer dankt ehrenamtlichen Helden und Heldinnen des Alltags. © Foto Jutta Ziegler
Malu Dreyer dankt ehrenamtlichen Helden und Heldinnen des Alltags. © Foto Jutta Ziegler

Einmal im Jahr öffnet die Staatskanzlei ihre Türen für ehrenamtlich Engagierte. Diesmal stehen vor allem Menschen im Mittelpunkt, die sich für Betroffene des Ukraine-Kriegs und für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien einsetzen. „Das großartige Engagement der Menschen, die heute gekommen sind, erfüllt mich mit Stolz und Wertschätzung. Die Solidarität und Hilfsbereitschaft der Helfenden gegenüber den Menschen, die durch den russischen Angriffskrieg oder die verheerenden Erdbeben in Not geraten sind, ist vorbildhaft. Durch Ihr Tun und Wirken machen Sie einen Unterschied im Leben anderer und einen Unterschied in unserem Land. Ich freue mich, mit Ihnen heute ins Gespräch zu kommen und meinen besonderen Dank auszusprechen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Der russische Angriffskrieg löste in der Ukraine unermessliches Leid aus. Rheinland-Pfalz und der Bund stehen solidarisch an der Seite der ukrainischen Geflüchteten. Gemeinsam wird mit ganzer Kraft daran gearbeitet, ihnen den Schutz und die Unterstützung zu geben, die sie benötigen. „Der Krieg in der Ukraine hat die Welt und besonders Europa verändert. Ehrenamtliche leisten Unglaubliches, um den schutzsuchenden Ukrainern und Ukrainerinnen bei uns in Rheinland-Pfalz zu helfen. Sei es bei der Unterbringung in Einrichtungen der Kommunen oder Privathaushalten, durch das Veranstalten von Benefizkonzerten oder die Organisation von Hilfstransporten, die Kraft und das Engagement der Ehrenamtlichen sind beeindruckend und stärken uns als offene und zukunftsorientierte Gesellschaft“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Die Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion waren eine der schlimmsten Naturkatastrophen der letzten 100 Jahre. Das Ausmaß der Zerstörung umfasste eine Region so groß wie Österreich. Mehr als 57.000 Menschen haben dabei ihr Leben verloren und über 120.000 Menschen wurden verletzt. „Die Betroffenheit und Hilfsbereitschaft der Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen waren und sind immens. Zahlreiche Engagierte sammelten und organisierten in Rekordtempo Geldspenden und Hilfsgüter und koordinierten mit den Menschen in Syrien und der Türkei schnelle Hilfe“, sagte die Ministerpräsidentin. Damit die Hilfsgüter und Spenden schnellstmöglich bei den Menschen ankamen, die sie benötigten, richtete die Landesregierung gemeinsam mit der Landeshauptstadt Mainz eine zentrale Spendenstelle ein. „Ich bin froh, dass wir als Landesregierung die Opfer der Erdbeben unterstützen konnten, das alles wäre jedoch ohne das umfangreiche ehrenamtliche Engagement nicht möglich gewesen“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

© Staatskanzlei RLP / Pulkowski
© Staatskanzlei RLP / Pulkowski

Wann der Krieg in der Ukraine und der Wiederaufbau in der Türkei und Syrien ende, sei jetzt noch nicht abzusehen. Was man jedoch mit Sicherheit wisse, sei, dass sich die Betroffenen des russischen Angriffskrieges und der Erdbeben weiter auf Menschen verlassen können, die sich unermüdlich für sie einsetzen. „Ehrenamtlich Tätige gestalten das Zusammenleben in Rheinland-Pfalz solidarischer, gerechter und lebenswerter. Besonders in Zeiten, in denen unsere demokratischen Werte zunehmend angegriffen werden, ist es mir ein besonderes Anliegen, die Scheinwerfer auf das große Engagement zu richten, das sich für eine offene, demokratische Gesellschaft einsetzt. Es ist mir wichtig, auch die Sorgen und Bedürfnisse der Helfer und Helferinnen zu hören und im Austausch mit ihnen mehr darüber zu erfahren, wie wir das breite Engagement weiter unterstützen können. Die 1,5 Millionen ehrenamtlich Engagierten in Rheinland-Pfalz sind eine unserer größten Stärken und machen uns zu einem stolzen Ehrenamtsland“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Landesregierung stehe dem Ehrenamt als aktiver Förderer zur Seite und wolle gute Rahmenbedingungen schaffen. Dazu gehöre unter anderem die Einführung der Ehrenamtskarte.

Während des gesamten Empfangs wird den Gästen ein vielfältiges Programm geboten. Nach der Begrüßungsansprache haben die Delegationen der kreisfreien Städte und Landkreise Gelegenheit für ein Foto und ein Gespräch mit der Ministerpräsidentin. Darüber hinaus können sie die Staatskanzlei erkunden und ihre Fragen an die Mitarbeitenden richten. Dazu stehen alle Räume, vom Stresemannsaal bis zum Alten Kabinettssaal, dem Weinkeller und dem Büro der Ministerpräsidentin, offen.

Bildergalerie der Veranstaltung

Der Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden 2023 geht an das Theater Kammerspiele Wiesbaden.

Das freie Theater war einer von 14 Vorschlägen, die im Frühjahr nach einem Aufruf an die Bevölkerung im Kulturamt eingingen. Mit der Neuauflage der Regularien zur Vergabe des Kulturpreises sind die Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger vorschlagsberechtigt und haben das auch gerne wahrgenommen.

Aus den eingereichten Vorschlägen wählte eine Jury unter dem Vorsitz des Kulturdezernenten Dr. Hendrik Schmehl die Kammerspiele Wiesbaden e.V. als Preisträger aus. Zur Jury gehörten aus den Rathausfraktionen Hartmut Bohrer (LINKE), Lea Eckert (SPD), Gabriele Enders (FDP), Nikolas Jacobs (CDU), Dr. Klaus-Dieter Lork (AFD), Petermartin Oschmann (FW/Pro Auto), Dorothée Rhiemeier (GRÜNE) sowie Maria Joao Xavier Vinha (VOLT) und der Kulturamtsleiter Jörg-Uwe Funk.

Die Kammerspiele Wiesbaden wurden von Theaterschaffenden gegründet. Konzept des Teams rund um den Intendanten Gregor Michael Schober ist es, zeitbezogene und gesellschaftskritische Stücke neu zu interpretieren und mit eigenen Ideen umzusetzen. „Das gelingt auf hohem Niveau und mit Erfolg“, wie Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl betont. „Die Kammerspiele haben seit vielen Jahren mit ihrer Spielstätte im Nebengebäude der Bergkirche einen festen Platz in der Wiesbadener Theaterlandschaft. Der kleine Theaterraum bietet eine besondere Atmosphäre der Intimität – auf Tuchfühlung mit den Schauspielerinnen und Schauspielern“, so der Kulturdezernent, der sich über Vorschlag und Wahl des Preisträgers freut.

Die begeisterten Theaterbesucherinnen und -besucher schätzen besonders die Qualität des Programms: „Die Intendanz wählt immer die besten Schauspielerinnen und Schauspieler – meist Nachwuchstalente – aus, die mit Können und Spielfreude brillieren“, lautet es in einer Begründung. An anderer Stelle heißt es: „Es werden hochsensible Stücke auf qualitativ höchstem Niveau gespielt. Sehr oft köstliche französische Komödien, aber auch Kriminalstücke und sozialkritische Werke, die zum Nachdenken animieren. Das alles mit vergleichsweise geringen Mitteln“.

Mit der deutlichen Anhebung des Preisgeldes, aber auch durch die Einbeziehung der Wiesbadenerinnen und Wiesbadener habe der Kulturpreis noch einmal eine nachdrückliche Bestätigung erhalten, ist sich Hendrik Schmehl sicher.

Das Preisgeld beträgt mittlerweile 10.000 Euro. Mit ihm und einer Feierstunde wird der herausgehobene Beitrag zum Kulturleben in Wiesbaden honoriert.

Die Verleihung des Kulturpreises ist für Anfang November vorgesehen und wird mit geladenen Gästen im Festsaal des Rathauses vollzogen.

Sonderausstellung „Blauer Aufbruch – informelle Malerei der Quadriga nach 1945″ ab 28.10.2023 im Landesmuseum Mainz

Otto Greis, Blauer Aufbruch, 1952, Öl auf Leinwand, GDKE, Landesmuseum Mainz © GDKE - Landesmuseum Mainz (Astrid Garth)
Otto Greis, Blauer Aufbruch, 1952, Öl auf Leinwand, GDKE, Landesmuseum Mainz © GDKE – Landesmuseum Mainz (Astrid Garth)

Ausgangspunkt ist das Gemälde „Blauer Aufbruch“, das 1952 in der berühmten Ausstellung in der Zimmergalerie Franck in Frankfurt am Main von Otto Greis präsentiert wurde. Der Titel steht zugleich programmatisch für den künstlerischen Aufbruch der vier jungen Künstler ‒ Otto Greis, Karl Otto Götz, Bernard Schultze und Heinz Kreutz ‒ die dort als Gemeinschaft der sogenannten Quadriga subsumiert und zur deutschen Avantgardebewegung gekürt wurden.

Der „Blaue Aufbruch“ dieser frühen deutschen informellen Künstler, vollzog sich bekanntermaßen nicht als völliger Neuanfang einer fiktiven Stunde null, sondern bestand aus langjährigen Prozessen, jedes einzelnen Künstlers. Für Otto Greis war beispielsweise die Bekanntschaft mit Ernst Wilhelm Nay ein wichtiger Impuls für seine künstlerische Weiterentwicklung und der damit verbundenen Befreiung von der Gegenständlichkeit.

Die Ausstellung wird die vielschichtigen Konzeptionen der Künstler der Quadriga, wie auch ihre unkonventionellen Techniken, aber auch die Hoffnungen eines inhaltlichen „Aufbruchs“ skizzieren und zugleich die Unterschiede der künstlerischen Ansätze der vier damals unbekannten Newcomer in Gegenüberstellungen verdeutlichen.

Die Werke von Otto Greis, von welchem das Landesmuseum Mainz, GDKE umfangreiche Bestände besitzt sowie dessen Nachlass, den das Museum als Dauerleihgabe verwahrt, sind dabei die zentralen Referenzpunkte. Erweitert werden diese durch zahlreiche Leihgaben aus nationalen Museen und privaten Sammlungen. Begleitend erscheint ein umfangreicher Ausstellungskatalog im Sandstein Verlag.

(Landesmuseum Mainz)

OB Nino Haase gratuliert Prof. Dr. Katalin Karikó zur Verleihung des Medizin-Nobelpreises: „Mit bahnbrechender Entwicklung Teile der Medizin auf neue Ebene gehoben“

(rap.-) Am heutigen Tage wurde bekannt, dass der Nobelpreis 2023 für die Kategorie Medizin und Physiologie unter anderem an Prof. Dr. Katalin Karikó, Biochemikerin und frühere Senior Vice President des Mainzer Unternehmens BioNTech für ihre Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Bereich der Botenstoff-RNA (mRNA) verliehen wird.
Professorin Dr. Katalin Karikó gelang die wegweisende Entwicklung einer mRNA-Technologieplattform, welche der Medizin vollkommen neue Wege eröffnete. Sie trugen maßgeblich zur Realisierung der weltweiten Erstzulassung eines Corona-Impfstoffs durch die Mainzer Firma BioNTech bei. Expertinnen und Experten betonen, dass davon auszugehen sei, dass diese mRNA-Technologieplattform weite Teile der Medizin revolutionieren und neue, wegweisende Diagnose- und Therapieangebote auch für schwere anderweitige Immunerkrankungen ermöglichen wird.

„Als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz übermittle ich Prof. Dr. Katalin Karikó meine Glückwünsche – und die der gesamten Stadt Mainz. Wir verneigen uns allesamt mit größter Hochachtung vor der bahnbrechenden Entwicklung, welche Teile der Medizin auf eine neue Ebene verholfen hat. Ich gratuliere der Preisträgerin zu dieser außerordentlichen Ehrung und freue mich zugleich, dass die Landehauptstadt Mainz erneut im Fokus der Weltöffentlichkeit steht“, betont OB Nino Haase.

Professorin Dr. Karikó sei wesentlich daran beteiligt gewesen, dass mit der von ihr entwickelten mRNA-Technologieplattform und dem Corona-mRNA-Impfstoff in einer unglaublich kurzen Zeit der wirksame und lebensrettende BioNTech-Impfstoff entwickelt werden konnte. Haase: „Darüber hinaus bietet die mRNA-Technologie überdies die elementare Chance, bei anderweitigen Erkrankungen des Immunsystems auch in Zukunft weit verbesserte Therapieren abseits der Corona-Pandemie zu entwickeln und anzubieten. Ich gratuliere Prof. Dr. Karikó von Herzen zu dieser außerordentlichen Ehrung.“

GRENZENLOS KULTUR Theaterfestival 12. – 22.10. am Staatstheater Mainz

GRENZENLOS KULTUR Theaterfestival 12. – 22.10. am Staatstheater Mainz. © Archivbild Diether von Goddenthow
GRENZENLOS KULTUR Theaterfestival 12. – 22.10. am Staatstheater Mainz.
© Archivbild Diether von Goddenthow

Grenzenlos Kultur ist Deutschlands ältestes Theaterfestival mit Schauspieler*innen mit und ohne Behinderung und feiert in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag. Vom 12.– 22. Oktober bringen künstlerische Teams aus ganz Europa ausgewählte inklusive Tanz- und Theaterproduktionen auf die Bühnen des Staatstheaters Mainz.

Zur Festivaleröffnung am 12. Oktober präsentiert das renommierte RambaZamba Theater aus Berlin Leander Haußmanns gefeierte Inszenierung von Einer flog über das Kuckucksnest. Theater Stap und FroeFroe aus Belgien wagen sich in My black panther (20. & 21. Oktober) an eine skurrile Adaption von Friedrich Dürrenmatts Besuch der alten Dame. Mit ihren selbstgebauten Schaumstoff-Mitspielern erforscht die Berliner Kult-Puppentruppe Das Helmi in der Ur-Oper Ich fühl’s nicht (15. Oktober) die Graphic-Novel von Liv Strömquist über Liebe im Spätkapitalismus. Subway to Heaven (19.Oktober) ist ein kluges und berührendes Programm über Überwältigung und Identität von Theater Thikwa, die absurd witzige und bewegende Ein-Mann-Show von Jack Hunter One of Two – Einer von Zweien (20. & 21. Oktober) basiert auf der wahren Geschichte von Zwillingen, die mit Zerebralparese aufwachsen. In Undressed (16. Oktober) machen sich die Tänzer von tanzbar_bremen schön für die Welt und betreten den Theaterraum bewusst als Raum der Inszenierung. Last Shelter (18. Oktober) ist ein Performance-Experiment der Candoco Dance Company über die Themen Zeit, Ort und Schicksal, in TWOTFAM (The works of the flesh are manifest) (13. & 14. Oktober) teilt die Tänzerin Anna Dufardin ihre Tagebucheinträge, Illustrationen und in Bewegung inszenierte Poesie.

Mainzer Premieren:
The Beginning (UA) / Der kaukasische Kreidekreis
Zwei Produktionen feiern in der Jubiläumsausgabe von Grenzenlos Kultur Premiere und bleiben über den Festivalzeitraum hinaus im Mainzer Spielplan bestehen: Bert und Nasi arbeiten in der Performance The Beginning (13. & 14. Oktober ff.) mit einem Chor aus rund fünfzehn nicht professionellen Teilnehmer*innen, alle über 60 Jahre alt – eine lebensbejahende, surreale Meditation über das Leben.

Den Festivalabschluss bildet – nach umjubelter Premiere bei den Salzburger Festspielen (in Koproduktion mit dem Staatstheater Mainz) – Der kaukasische Kreidekreis (21. & 22. Oktober), Bertolt Brechts episches Drama in neuer Fassung mit Rimini Protokoll und Theater HORA. Hier fragen sich die Spielenden: Was ist, wenn dem Kind die Wahl seiner Mutter übertragen wird?

Wer immer hofft, stirbt singend
Mit dem Regisseur Jan-Christoph Gockel, dem Schauspieler Sebastian Brandes und dem Puppenbauer Michael Pietsch, die mittlerweile erfolgreich an den renommierten Münchner Kammerspielen arbeiten, kommen wohlbekannte und vom Mainzer Publikum gefeierte ehemalige Weggefährten zurück an ihre alte Wirkungsstätte. In Wer immer hofft, stirbt singend (14. & 15.
Oktober) tritt eine charmant-chaotische Gruppe von Glückssuchenden an, um in einer feindseligen Welt Horizonte zu eröffnen. Zu erleben ist eine eigenwillige Zirkusrevue und eine rasante, irrsinnig komische Liebeserklärung an das Theater, in der das Unmögliche möglich wird.

Ergänzt wird das Programm durch den Fachtag „25 Inklusion in den Darstellenden Künsten“ (21. Oktober) mit Impulsvorträgen und Podiumsdiskussionen in der Residenz, Workshops zum Mitmachen (21. & 22. Oktober) sowie die Gesprächsreihe Auf ein Getränk mit… in der Kakadu Bar, in der die Theater-Ensembles über ihre Arbeit erzählen.

Alle Tickets sind im Vorverkauf über www.staatstheater-mainz.com erhältlich