Chinesischer Künstler Zhang Yeyun ab 30. April 2016 in der Galerie WangHohmann, Wiesbaden

Abstrakte Malerei in Öl/Mischtechnik auf Leinwand

Abstrakte Malerei in Öl/Mischtechnik auf Leinwand

 

Am 30. April eröffnet die Galerie WangHohmann ihre  zweite, große Solo-Ausstellung mit neuen Werken des aus China stammenden Künstlers Zhang Yeyun. Zhang, der sowohl in China wie in Europa eine künstlerische Ausbildung durchlief, verwendet Öl wie auch Tusche und Acryl. Auf den von ihm „bearbeiteten“ Leinwänden prallt eine energiegeladene lyrische Abstraktion der Moderne auf Elemente der traditionellen chinesischen Malerei. Es werden Arbeiten präsentiert, die in kompositorischer wie technischer Hinsicht eine herausragende Virtuosität verraten und zugleich ein Eigenleben im Blick des Betrachters entwickeln.

Weitere Informationen: www.galerie-wanghohmann.com 
info@galerie-wanghohmann.com 
fon: 01577892274

Gemälde und Skulpturen von Karlheinz Oswald ab 30. April bei Rother & Winter

Die Galerie Rother  Winter  lädt am Samstag, den 30. April 2016, 18:00 bis 20:00 Uhr, in ihre  Galerieräume, Taunusstraße 52, Wiesbaden.  ein  zur Vernissage ihrer neuen Ausstellung mit Gemälden und Skulpturen von Karlheinz Oswald,  

Neben ausgezeichneten Portraitarbeiten sind der Tanz und die Bewegung

Grundthemen des in Zürich arbeitenden Bildhauers Karlheinz Oswald. Die Bewegungsabläufe, Körperhaltungen und Gesten, die Dynamik, Energie und Grazie der Figuren werden im Atelier aus dem Gedächtnis heraus in den Wachs- und Tonmodellen seiner Skulpturen verewigt, dann in Bronze oder Eisen gegossen. Die Gesichtszüge der Bewegungsfiguren sind bis zur Unkenntlichkeit vereinfacht. Ihre Expressivität verdanken sie nicht ihrer Physiognomie oder Mimik, sondern einzig und allein der Sprache ihrer Körper, der alles mit sich reißenden Bewegung.
Die Ausstellung läuft vom 3. Mai bis 18. Juni 2016.

Die Öffnungszeiten sind:

Dienstag – Freitag 11 – 18 Uhr
Samstag 12 – 16 Uhr

Filme für Kinder, Jugendliche und Junggebliebene von Freitag, 29. April, bis Sonntag, 29. Mai, im Kino des Deutschen Filmmuseums

© Deutsches Filmmuseum
© Deutsches Filmmuseum

 

Kinderkino
Filme für Kinder, Jugendliche und Junggebliebene von Freitag, 29. April, bis Sonntag, 29. Mai, im Kino des Deutschen Filmmuseums

Auch junge Filmfans kommen im Filmmuseum auf ihre Kosten: Ein Animationsfilm nach einem beliebten Bilderbuch, ein Kinderfilm-Klassiker, ein Dokumentarfilm und zwei Filme, in denen die jungen Helden hoch hinaus wollen stehen im Mai auf dem Programm.

Freitag, 29. April, 14:30 Uhr
Sonntag, 1. Mai, 15 Uhr
OH, WIE SCHÖN IST PANAMA
Deutschland 2006. R: Martin Otevrel. Animationsfilm. 70 Min. DCP. Empfohlen ab 5 Jahren
Der kleine Tiger und der kleine Bär leben zufrieden in ihrem Häuschen am Fluss. Eines Tages wird eine Holzkiste ans Ufer gespült. Es steht „Panama“ drauf innen riecht sie nach Bananen. Die Freunde wollen das Land finden, in dem es überall nach Bananen riecht.

Freitag, 6. Mai, 14:30 Uhr
Sonntag, 8. Mai, 15 Uhr
RONJA RÄUBERTOCHTER
Schweden/Norwegen 1984. R: Tage Danielsson. D: Hanna Zetterberg,
Dan Håfström. 121 Min. DCP. DF. Empfohlen ab 7 Jahren
Ronja lebt mit der Räuberbande ihres Vaters Mattis ein unbeschwertes Leben auf der Mattisburg im Wald. Doch eines Tages lernt sie Birk Borkassohn kennen, den Sohn eines verfeindeten Räuberhauptmanns. Die beiden bestehen zusammen gefährliche Abenteuer im Zauberwald und werden so zu besten Freunden. Doch dann eskaliert der Streit der Väter, als Mattis Birk gefangen nimmt.

Freitag, 13. Mai, 14:30 Uhr
Sonntag, 15. Mai, 15 Uhr
WIE BRÜDER IM WIND
USA/Österreich 2015. R: Gerardo Olivares, Otmar Penker. D: Jean Reno,
Manuel Camacho. 98 Min. DCP. DF. Empfohlen ab 9 Jahren
Der zwölfjährige Lukas lebt zwar in den wunderschönen Alpen, aber glücklich ist er nicht, denn er und sein Vater verstehen sich nicht besonders gut. Als Lukas einen aus dem Nest gefallenen jungen Adler findet, zieht er ihn mit Hilfe des Försters heimlich auf. Doch irgendwann muss er dem Adler seine Freiheit zurückgeben. Nach einer Auseinandersetzung mit seinem Vater vermisst Lukas den Vogel so sehr, dass er sich auf die Suche nach ihm macht.

Freitag, 20. Mai, 14:30 Uhr
Sonntag, 22. Mai, 15 Uhr
UNSERE OZEANE
Frankreich 2008. R: Jacques Perrin, Jacques Cluzaud
Dokumentarfilm. 93 Min. Blu-ray. DF. Empfohlen ab 8 Jahren
Bis heute sind die Meere für den Menschen eine Welt voller Geheimnisse und Schönheit geblieben. UNSERE OZEANE entfaltet eine Welt voller Vielfalt und Harmonie, von den majestätischen Walen über die schillernden Heringsschwärme bis hin zu den bizarr geformten Lebewesen der Tiefsee.

Freitag, 27. Mai, 14:30 Uhr
Sonntag, 29. Mai, 15 Uhr
DIE BAUMHAUSKÖNIGE
Niederlande 2014. R: Margien Rogaar. D: Kees Nieuwerf,
Julian Ras. 87 Min. DCP. DF. Empfohlen ab 9 Jahren
Die Sommerferien stehen vor der Tür. Die besten Freunde Ziggy und Bas wollen noch einmal am großartigen Abenteuercamp teilnehmen. Ziel ist es, den höchsten Turm aus altem Holz, Paletten und Türen zu bauen. Sie sind die amtierenden Meister und haben ihre Konkurrenz bisher immer leicht abhängen können. Doch dann läuft im Camp alles anders als geplant.

www.deutsches-filminstitut.de

Wiesbadener BBK mit neuem Vorstand lädt am 29. April auf die Kunst-Mole Schierstein zu „3 Positionen zwischen Himmel und Erde“

Die Werke v.l. Petra v. Breitenbach, Peter Pelikan, Elli Weishaupt.
Die Werke v.l. Petra v. Breitenbach, Peter Pelikan, Elli Weishaupt.

Der Vorstand lädt heute dazu ein, die BBK Ausstellung „3 Positionen zwischen Himmel und Erde“ mit Arbeiten von Petra von Breitenbach, Peter Pelikan und Elli Weishaupt auf der Kunstmole in Schierstein (Hafen) mit Vernissage am Freitag, 29. April um 16 Uhr zu beachten.
Begrüßung: Dieter Bender (Vorsitzender Ortsring Schierstein)
Einführung: Ute Wurtinger (BBK Wiesbaden)
Eröffnung: Urban Egert (Ortsvorsteher)

Der neue BBK-Vorstand

Dr. Roland Meyer-Petzold,  ©  skizziert von Christine Kaiser
Dr. Roland Meyer-Petzold, © skizziert von Christine Kaiser

Vergangenen Herbst konnte der Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Wiesbaden e.V. , BBK Wiesbaden, aus Anlass des 60jährigen Bestehens mit einer sehr beachteten Ausstellung im Hessischen  Ministerium für Wissenschaft und Kunst auf sich aufmerksam machen. Der Erfolg dieser Ausstellung  ist vorrangig dem Engagement des langjährig tätigen Vorstands zu verdanken.

Am 14. März nun galt es einen neuen Vorstand durch die Mitgliederversammlung zu wählen.

Christine Kaiser, ©  skizziert von Christine Kaiser
Christine Kaiser, © skizziert von Christine Kaiser

Den neuen Vorstand bilden als 1. Vorsitzender Dr. Roland Meyer-Petzold,  als 2. Vorsitzende Christine Kaiser und als Kassenwartin Antje Dienstbir. Sie ist mit ihrer mehrjährigen Tätigkeit als Bürokraft des BBK bestens mit allen Vorgängen vertraut,  sodass die Vorstandsarbeit ohne große Brüche effektiv weiterlaufen kann.

Der Vorstand möchte seine Arbeit in verstärktem Maße auf Anregungen und Wünsche der Mitglieder bauen, die für verschiedene Aktivitäten verantwortlich eingebunden werden sollen. Das nächste größere Vorhaben wird ein Kunstgespräch sein, das Künstler und Bürger der Stadt Wiesbaden in gleichem Umfange interessieren könnte, denn es soll um die Stellung von Karikatur in der Gesellschaft gehen. Näheres dazu wird zu passender Zeit bekannt werden.

Antje Dienstbir, ©  skizziert von Christine Kaiser
Antje Dienstbir, © skizziert von Christine Kaiser

Der BBK sieht eine seiner Aufgaben auch darin, den kulturellen Bereich  in Wiesbaden zu unterstützen und an gesellschaftlich relevanten Kulturaufgaben der Stadt mitzuwirken.

 

 

 

 

Erfolgreiches Festwochenende zum Jahr der Wiesbadener Städtepartnerschaft 2016 IN WIESBADEN

Glanzvoller, gelungener Auftakt zum Wochenende der Wiesbadener Städtepartnerschaften im Marmorsaal der Sektkellerei Henkell. © massow-picture
Glanzvoller, gelungener Auftakt zum Wochenende der Wiesbadener Städtepartnerschaften im Marmorsaal der Sektkellerei Henkell. © massow-picture

Als feierlicher Beitrag der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden zum Jahr der Städtepartnerschaften fand vom 22. bis 24. April 2016 ein Festwochenende mit Enthüllung der Stele der Städtepartnerschaften statt, an dem nahezu alle 18 Partnerstädte und Partnerschaftsvereine teilnahmen.

Get-Together – Vorstellung und Kennenlernen am 22. 4. 2016 auf Henkellsfeld

Auftakt des Festwochenendes des Jahres der Städtepartnerschaften 2016 war am Freitag, 22. April, das Get Together im Marmorsaal der Henkell Sektkellerei. Oberbürgermeister Sven Gerich begrüßte die Vertreter der Partnerstädte, Stadtteil-Partnerstädte und Partnerschaftsvereine persönlich. Anschließend hießen die Wiesbadener Vertreter/innen der Partnerschaftsvereine die Gäste mit Beifall herzlich willkommen, bevor Hausherr Dr. Andreas Brokemper, Geschäftsführer Henkell & Co. Sektkellerei KG, dazu einlud, an diesem Abend im Hause Henkell die europäische Sektkultur zu genießen und gemeinsam auf den vielfältigen Kulturaustausch anzustoßen. Später bot das Haus Henkell allen Gästen mehrsprachige Keller-Führungen an.

Oberbürgermeister Sven Gerich stellt jeden angereisten Vertreter der Partnerstädte namentlich und mit Funktion vor. © massow-picture
Oberbürgermeister Sven Gerich stellt jeden angereisten Vertreter der Partnerstädte namentlich und mit Funktion vor. © massow-picture

In seiner Begrüßung unterstrich Seven Gerich, mit dem Jahr der Städtepartnerschaft einmal mehr die Städtepartnerschaften zu würdigen und die Bedeutung der Städte-Partnerschaften für unsere Städte, aber auch für den Zusammenhalt, die Freiheit und den Friedens Europas deutlich machen zu wollen. Und er freute sich in seiner in Englisch gehaltenen Rede darüber, dass an diesem Wochenende wohl so viele Menschen aus den verschiedenen Partnerstädten wie noch nie zuvor in Wiesbaden zusammengekommen sein. Anschließend stellte der Wiesbadener Oberbürgermeister jeden Vertreter der Partnerstädte sowie die Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine offiziell vor:
Für die Partnerstädte:
Dr. Peter Beckers (Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg)
Dr. Jacek Ossowski (Breslau)
Nilüfer Türütgen, (Istanbul/Fatih)
Sylvain Debeure (Fondettes)
Christian Marti (Glarus)

Siegfried Deinege (Görlitz)
Dr. Maria-Luise Mathiaschitz (Klagenfurt)
Dejan Crnek (Ljubljana)
Laurent Wehrli (Montreux)
Eneko Goia (San Sebastian)
Arlette Verdier (Terrasson)
Philippe Boury (Theux)
David Elliott (Tunbridge Wells)

Für die auswärtigen Partnerschaftsvereine:
Jean-Pierre Choplain (Fondettes)
Julian Stanyer (Tunbridge Wells)
Patric Chouzenoux (Terrasson)
André Frédéric (Theux)
Für die Wiesbadener Partnerschaftsvereine:
Elke Wansner (Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg)
Jadwiga Lange (Breslau)
Dr. Thilo Tilemann (Fatih/Istanbul)
Christine Becht (Fondettes)
Frank Hennig (Glarus)
Dr. Johann Zilien (Kfar Saba)
Adelheid Omiotek, Florian und Heinz Pielert, Ulrich Spörel und Michael Zeitz (Ocotal) Armin Klein (San Sebastian)
Joachim Hellwig (Terrasson/Theux)
Christine Laubach (Tunbridge Wells)
Dr. Horst Engel (Heimatverband der Karlsbader).

Mitte: Oberbürgermeister Sven Gerich, hinter ihm schräg links: Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel gemeinsam mit den Vertretern und Vertreterinnen der Partnerstädte und Partnerschaftsvereine. © massow-picture
Mitte: Oberbürgermeister Sven Gerich, hinter ihm schräg links: Stadtverordnetenvorsteher a,D. Wolfgang Nickel gemeinsam mit den Vertretern und Vertreterinnen der Partnerstädte und Partnerschaftsvereine. D. v. Goddenthow © massow-picture

Das „Get Together“ diente der  namentlichen Vorstellung der Gäste aus den Partnerstädten, dem gegenseitigen Kennenlernen, dem Austausch der Teilnehmer und zur guten Einstimmung für die gemeinsame Arbeit.

Festlicher Empfang im Rathaus Wiesbaden am 23. April 2016

Am Flügel Pianist Martin Pfeifer von der Wiesbadener Musik- und Kunstschule mit weiteren fünf Jazzern aus Partnerstädten zum musikalischen Auftakt des Festaktes im Rathaus. © massow-picture
Am Flügel Pianist Martin Pfeifer von der Wiesbadener Musik- und Kunstschule mit weiteren fünf Jazzern aus Partnerstädten zum musikalischen Auftakt des Festaktes im Rathaus. © massow-picture

aus den Partnerstädten Breslau und San Sebastian

Am Samstag, 23. April, hatte Oberbürgermeister Sven Gerich zu einem festlichen Empfang in den Festsaal des Rathauses eingeladen: Die musikalische Gestaltung hatten sechs Jazzmusiker aus den Kulturhauptstädten Europas 2016, Breslau und San Sebastian, sowie von der Wiesbadener Musik- und Kunstschule übernommen (siehe unten).

„Ich bin überwältigt, auf wie viel Interesse das Jahr der Städtepartnerschaften und das Festwochenende als Höhepunkt des umfangreichen Programms bislang gestoßen ist“, begrüßte der Oberbürgermeister die Gäste. Fast alle Partnerstädte und Partnerschaftsvereine seien vertreten und unterstützten den Austausch und die Diskussion, „die wir mit dem Jahr der Städtepartnerschaften vertiefen und intensivieren wollen“.  Sven Gerich unterstrich nochmal, dass er  das Jahr 2016 zum Jahr der Städtepartnerschaften erklärt hat, um damit einerseits die hervorragende ehrenamtliche Arbeit der Partnerschaftsvereine, der Schulen und Institutionen, der Sport-, Kultur- und weiteren Vereine sowie zahlreicher Bürgerinnen und Bürger zu würdigen. Andererseits soll durch die zahlreichen Veranstaltungen das Interesse in der Bevölkerung für die Partnerschaften geweckt werden. Und weiter: „Städtepartnerschaften sind der Beitrag der Städte und Kommunen zu einer fruchtbaren Außenpolitik. Und meines Erachtens ein ganz wesentlicher Beitrag, denn nur auf dieser Ebene begegnen sich die Menschen direkt. Gerade angesichts der zunehmenden Unruhe in Europa und der Welt ist es wichtiger denn je, Menschen verschiedener Länder und Kulturen zusammenzuführen, um Vorurteile abzubauen und das Miteinander in den Mittelpunkt zu stellen“, betonte der Oberbürgermeister, der Wiesbaden als eine „verbindende Achse zwischen den Städten sieht und die Beziehungen intensivieren und – wo nötig – wieder ein Stück beleben will.

Nach der Begrüung Sven Gerichs hielt Staatsminister Roth die Festrede.© massow-picture
Nach der Begrüßung Sven Gerichs hielt Staatsminister Michael Roth die Festrede.© massow-picture

In seiner anschließenden Festrede unterstrich Michael Roth, MdB, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, dass er in großer Sorge um Europa gekommen sei. Derzeit sei in Europa nichts mehr so, wie es einmal war. Schlimmer noch, so Roth,  Europa drohe so zu werden, wie es einmal war, als es das vereinte Europa noch nicht gab. Wir können nicht einfach die Grenzen für Flüchtlinge schließen, das sei mit den europäischen Verträgen nicht vereinbar. Wir seien offen für alle Ethnien, Religionen. Wir könnten nicht sagen, wir seien ein christliches Land und lehnten muslimische Flüchtlinge ab. So ein Denken sei einfach nicht mit unserem Selbstverständnis vereinbar, so der Europaminister. Und an diesem Punkt der Integration seien insbesondere die kommunalen Partnerschaften gefordert, da es doch noch viel Sprachlosigkeit und Unverständnis vor Ort gäbe. Städtepartnerschaften können hier helfen, die Probleme durch die Brille des jeweils anderen zu sehen, „weil es vielleicht Ängste gibt, die wir längst abgelegt haben.“  Überlassen Sie Europa nicht den Populisten mit angeblich einfachen Lösungen, „da gut, dort böse“. „Es ist nicht einfach, es ist kompliziert“, so Roth, der die Metapher der des Märchens der Bremer Stadtmusikanten „etwas Besseres als den Tod findest du allemal“ auf Europa ummünzte „Etwas Besseres als Europa findest du nirgends, es sei denn, machst etwas Besseres“. Europa ginge nicht an seinen derzeitigen Problemen, etwa der Flüchtlings-Problematik, zugrunde, sondern eher durch ein allgemeines Desinteresse und die große Lethargie, alles so laufen zu lassen. „Daher bringen Sie sich ein!“, appellierte Roth und ermutigte:„kämpfen Sie für Europa, für unsere Werte! Geben Sie Denkanstöße, treten Sie ein für Freiheit und Vielfalt. Jeder muss in Europa angstfrei verschieden sein dürfen!  Helfen Sie mit ihrer Erfahrung und Kritik, diese Freiheit zu verteidigen! Helfen Sie vor Ort, in ihrer Stadt, in ihrem Stadtteil, den Menschen immer wieder dabei, hoffnungsfroh und mit Freude in die Zukunft blicken zu können!“

Auch Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, Bürgermeisterin von Klagenfurt, unterstrich, dass in Zeiten großer weltpolitischer Herausforderungen es unabdingbar sei, dass neben den Ländern und Nationen vor allem auch die Kommunen im Rahmen der städtepartnerschaftlichen Verbindungen ihren Beitrag zur Wahrung des Weltfriedens leisten, um den nachfolgenden Generationen ein von Respekt und Toleranz geprägtes Leben zu ermöglichen. Grundvoraussetzung dafür sei, dass insbesondere das Interesse der Jugend schon früh für diverse Projekte innerhalb von Städtepartnerschaften geweckt werde. Auch die Fortsetzung bestehender, nach dem Kriege vor allem im Geiste der Freundschaft gehaltener Aktivitäten, sollten seitens der Kommunen weiterhin unterstützt werden, so die Bürgermeisterin. Denn durch eine konstruktive Kooperation aller Kräfte kann es gelingen, zeitgerecht Vorurteile aus dem Weg zu räumen, um so Platz für ein harmonisches Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen zu schaffen, so Dr. Maria Luise Mathiaschitz.

Anschließend trugen sich die Gäste in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden ein.

Jeder Vertreter der Partnerstädte und Partnerschaftsvereine trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Das Bild zeigt Dr. Jacek Ossowski, Stadtverordnetenvorsteher  von Breslau in Aktion. Daneben Oberbürgermeister Sven Gerich und Stadtverordnetenvorsteher a.D. Wolfgang Nickel.© massow-picture
Jeder Vertreter der Partnerstädte und Partnerschaftsvereine trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Das Bild zeigt Dr. Jacek Ossowski, Stadtverordnetenvorsteher von Breslau in Aktion. Daneben Oberbürgermeister Sven Gerich und Stadtverordnetenvorsteher a.D. Wolfgang Nickel.© massow-picture

 

Oberbürgermeister Sven Gerich (mit Amtskette) und Stadtverordnetenvertreter Wolfgang Nickel (daneben) nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt mit den Vertretern der Partnerschaftsstädte: Daniel Termont (Gent), Siegfried Deinege (Görlitz), Dr. Maria-Luise Mathiaschitz (Klagenfurt), Laurent Wehrli (Montreux), Eneko Goia (San Sebastian), David Elliott (Tunbridge Wells), Gerhard Mock (St. Veit), Xiomara Tercero Lopez, (Ocotal), Monika Herrmann (Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg), Dr.Rafat Dutkiewicz (Breslau), Nilüfer Türütgen, M. Mustafa Celik in Vertretung von OB Dr. Mustafa Demir (Istanbul/Fatih), Cédric de Oliviera (Fondettes), Christian Marti (Glarus), Pierre Delmon (Ljubljana), Terrasson und Philippe Boury (Theux). Für die Wiesbadener Partnerschaftsvereine: Elke Wansner (Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg), Jadwiga Lange (Breslau), Dr. Thilo Tilemann (Fatih/Istanbul), Christine Becht u. Jean-Pierre Choplain (Fondettes), Dr. Johann Zilien (Kfar Saba), Adelheid Omiotek, Heinz Pielert, Florian Pielert, Jahannes Riehm (Ocotal) , Armin Klein (San Sebastian), Christine Laubach, Julian Stanyer (Tunbridge Wells), Joachim Hellwig (Terrasson/Theux). Patric Chouzenoux (Terrasson), André Frédéric (Theux), Frank Hennig (Glarus) und Dr. Peter Küffner (Karlsbad). Foto:. D. v. Goddenthow © massow-picture
Oberbürgermeister Sven Gerich (mit Amtskette) und Stadtverordnetenvertreter a.D. Wolfgang Nickel (daneben) nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt mit den Vertretern der Partnerschaftsstädte und Partnerschaftsveine: Hintere Reihe von links: Dr. Horst Engel, Heimatverband der Karlsbader Dr. Thilo Tilemann, Präsident Partnerschaft Istanbul/Fatih e.V. Patric Chouzenoux, Comité de Jumelage Terrasson Jadwiga Lange, Deutsch-Polnischer Verein Wiesbaden-Wrocław e.V. Dr. Johann Zilien, Freundeskreis Kfar Saba e.V. Dr. Peter Beckers, stellvertretender Bezirksbürgermeister Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg Jean-Pierre Choplain, Vorsitzender Jumelage Fondettes Naurod Christian Marti, Bürgermeister Glarus Frank Hennig, Partnerschaftsverein Biebrich-Glarus e.V. Dejan Crnek, stellvertretender Bürgermeister Ljubljana Laurent Wehrli, Bürgermeister Montreux Eneko Goia, Bürgermeister San Sebastían David Elliott, Bürgermeister Tunbridge Wells Joachim Hellwig (verdeckt), Partnerschaftsverein Biebrich-Terrasson-Theux e.V. Arlette Verdier, stellvertretende Bürgermeisterin Terrasson Armin Klein, Partnerschaftsverein Wiesbaden-San Sebastían e.V. Vordere Reihe von links: Sylvain Debeure, stellvertretender Bürgermeister Fondettes Nilüfer Türütgen, persönliche Referentin des Bürgermeisters Fatih Dr. Jacek Ossowski, Stadtverordnetenvorsteher Breslau Christine Becht, Partnerschaftsverein Wiesbaden-Naurod-Fondettes e.V. Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, Bürgermeisterin Klagenfurt Elke Wansner, Partnerschaftsverein Wiesbaden-Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg e.V. Oberbürgermeister Sven Gerich Stadtverordnetenvorsteher a.D. Wolfgang Nickel Christiane Laubach, Royal Tunbridge Wells- Wiesbaden Twinning Association David Elliott, Bürgermeister Tunbridge Wells Foto:. D. v. Goddenthow © massow-picture
Vor der Stehle der Toleranz auf der Treppe des Wiesbadener Rathauses.  Vertreter und Vertreterinnen der Wiesbadener Partnerstädte und Partnerschaftsvereine  D. v. Goddenthow © massow-picture
Vor der Stele der Toleranz auf der Treppe des Wiesbadener Rathauses. Vertreter und Vertreterinnen der Wiesbadener Partnerstädte und Partnerschaftsvereine D. v. Goddenthow © massow-picture

 

 

Danach begaben sich die Gäste zu der „Stele für Toleranz“ auf die Rathaustreppe, um ein Zeichen für mehr friedliches Miteinander und Toleranz unter Menschen zu setzen, nämlich, dass jeder Mensch angstfrei anders sein und seine auch mal unbequeme Meinung haben darf.

Jazz for Fun von Musikern aus drei Partnerstädten

Pjotr Swecz (Saxofon) und Jakub Olejnik (Bassist), Breslau; José María Mugica Alustiza (Percussion) und José María Dorronsoro Paulis (Trompete). San Sebastian; Martin Pfeifer (Pianist) und Jens Mackenthun (E-Gitarre), Wiesbadener Musik- und Kunstschule.© massow-picture
Pjotr Swecz (Saxofon) und Jakub Olejnik (Bassist), Breslau; José María Mugica Alustiza (Percussion) und José María Dorronsoro Paulis (Trompete). San Sebastian; Martin Pfeifer (Pianist) und Jens Mackenthun (E-Gitarre), Wiesbadener Musik- und Kunstschule.© massow-picture

Zur musikalischen Umrahmung hatten sich sechs Jazzmusiker aus den Kulturhauptstädten Europas 2016, Breslau und San Sebastian, sowie der Wiesbadener Musik- und Kunstschule zu einem „European Jazz Meeting“ zusammengefunden. Abends die „Band für einen Tag“ im Kulturforum Wiesbaden der Wiesbadener Musik- und Kunstschule das frei zugängliche Konzert „Jazz for Fun“. Lediglich drei Stunden hatten die Europa-Jazzer am vergangenen Donnerstag, am Tag  ihrer Ankunft geprobt, und ein Programm zusammengestellt aus: Latin-Rhythmen, Swing und einige Balladen. Erstaunlich war das hohe Niveau der Jazzer. Die jungen Breslauer, Pjotr Swecz (Saxofon) und Jakub Olejnik (Bassist) hatten eine großartige Ausbildung genossen und bereits zahlreiche Preise gewonnen. Mit ähnlichem musikalischem Background spielten auch José María Mugica Alustiza (Percussion) und José Maria Dorronsoro Paulis (Trompete) aus San Sebastian. Ebenso professionell spielten Martin Pfeifer (Pianist) und Jens Mackenthun (E-Gitarre) der Wiesbadener Musik- und Kunstschule.

Stele der Städtepartnerschaften

Oberbürgermeister Sven Geraich hat gerade die Stehle der Städtepartnerschaften auf dem Dernschen Gelände enthüllt. © massow-picture
Oberbürgermeister Sven Gerich hat gerade die Stele der Städtepartnerschaften auf dem Dern’schen Gelände enthüllt. © massow-picture

Zum Abschluss des Festwochenendes wurde am Sonntag,  24. April, auf dem Dern’schen Gelände in der Innenstadt die um die Stadtteilpartnerstädte erweiterte „Stele der Partnerstädte“ in Beisein aller städtepartnerschaftlichen Vertreter enthüllt. Selbst Petrus hatte ein Einsehen und schickte zwischen zwei Aprilschauern die nötige Sonne. Vielleicht ist das ein gutes Omen für die an diesem Wochenende viel beschworene Weiterentwicklung der Städtepartnerschaften für mehr Engagement für Toleranz, Frieden und  Freiheit.

Stehle der Städtepartnerschaften auf dem Dernschen Gelände. © massow-picture
Stele der Städtepartnerschaften auf dem Dern’schen Gelände. © massow-picture

Die Stele der Städtepartnerschaften wurde um die Orte der Stadtteilpartnerstädte erweitert und zeigt auf den blauen Schildern jeweils  Stadtwappen und die Entfernung von Wiesbaden aus. Anschließend unternahmen die Vertreter der Partnerstädte und Partnerschaftsvereine im „Partnerschaftsbus“ der ESWE-Bus eine Stadtrundfahrt durch die Landeshauptstadt. Diese endet schließlich auf dem Neroberg. Mit einem gemeinsamen Mittagessen im Restaurant Wagner im Opelbad klang das Wochenende der Städtepartnerschaft harmonisch aus.

Diether v. Goddenthow

Vortrag am Dienstag, 3. Mai um 18 Uhr im Landesmuseum Main Geraubte Kunstwerke aus der NS-Zeit im Fokus, Vortrag am Dienstag, 3. Mai um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz

© massow-picture
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Vortrag über Provenienzrecherche bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) im Landesmuseum Mainz

Ob der millionenschwere Schwabinger Kunstfund aus dem Besitz von Cornelius Gurlitt oder das Modigliani-Gemälde, das im Rahmen der „Panama Paper“-Recherche beschlagnahmt wurde – Kunstwerke, die in der NS-Zeit geraubt wurden und deren Besitzverhältnisse nicht eindeutig geklärt sind, sorgen immer wieder für Schlagzeilen.

Um die Herkunft von Gemälden zu rekonstruieren und frühere Eigentümer zu identifizieren, betreiben Provenienzforscher aufwändige Recherchen. Mit welchen Methoden dabei vorgegangen wird, beleuchtet Emily Löffler am Dienstag, 3. Mai um 18 Uhr, in einem Vortrag im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) anhand von ausgewählten Beispielen.

Provenienzforscher durchforsten Archive, suchen in Inventarbüchern, Karteien und Auktionskatalogen nach Belegen für Verkäufe und überprüfen die Etiketten, Stempel und Markierungen auf den Rückseiten von Gemälden, um daraus Rückschlüsse auf ihre Geschichte zu ziehen.

Der Vortrag von Emily Löffler ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „Legalisierter Raub. Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen und Rheinhessen 1933-1945“, die noch bis zum 10. Mai 2016 im Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz und im Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz zu sehen ist.

Der Eintritt ist frei.

Ausstellung FLUCHT 2.0 im Dommuseum verlängert und für Sonderpreis nominiert

Flucht2PlakatAufgrund des großen Interesses verlängert das Mainzer Dommuseum die aktuell gezeigt Sonderausstellung FLUCHT 2.0 – an odyssey to peace bis zum 29. Mai.

Mit Handyfotos und -filmen, selbst gedrehten Interviews und interaktiven Installationen erzählen acht Geflüchtete von ihrem weiten Weg aus Afghanistan, Eritrea, Pakistan und Syrien nach Deutschland. In sechs Stationen – Aufbruch, Marsch, Lager, Mittelmeer, Europa, Ankommen – zeichnen sie ihre persönlichen Fluchterlebnisse nach und zeigen auch, wie sie ihre erste Zeit in Deutschland erlebt haben. Unter der Leitung der Kunstdozentin Dr. Doaa Elsayed und der Journalistin Jeanette Schindler entstand so ein sehr persönliches Dokument über Aufbruch und Ankommen, dass den bloßen Flüchtlingszahlen ein menschliches Gesicht verleiht.

Das Projekt wurde vor wenigen Tagen von der Kulturstaatsministerin für den „Sonderpreis für Projekte zur kulturellen Teilhabe geflüchteter Menschen“ nominiert. Der Preis würdigt Initiativen, die das Zusammenleben von geflohenen und einheimischen Menschen erleichtern sollen. Aus über 150 Vorschlägen wurden 10 Projekte ausgewählt. Die drei Preisträger werden im Mai zum Auftakt der Initiative „Kultur öffnet Welten“ in Berlin geehrt.

Hessisches Staatstheater Wiesbaden sucht einen präparierten Hirsch

So muss er gar nicht aussehen, wie dieses gemalte Exemplar einer Karte aus einem Landschulheim.
So muss er gar nicht aussehen, wie dieses gemalte Exemplar einer Karte aus einem Landschulheim.

Für das Ballett-Gastspiel »… it’s only a rehearsal« der Kompanie ZERO VISIBILITY CORP im Rahmen der Internationalen Maifestspiele 2016, ist das Hessische Staatstheater Wiesbaden auf der Suche nach einem präparierten Hirsch, der Teil des Bühnenbildes der Vorstellungen am 10. und 11. Mai im Kleinen Haus sein soll. Die Kompanie leiht sich für ihre Auftritte regelmäßig in Museen oder bei Sammlern in der jeweiligen Stadt einen präparierten Hirsch, der auf einer Bühnenseite im hinteren Teil platziert wird, jedoch nicht in das Geschehen involviert ist.

Weitere Informationen und Angebote bitte an Linda Brodhag:

e-mai: hsb-assistenz@staatstheater-wiesbaden.de Tel.: 0611. 132 278

PEN fordert Streichung des „Blasphemie-Paragraphen“ neue Gruppe zur Unterstützung exiler Stipendiaten

Die Writers in Exile Stipendiaten Erik Arellana Bautista (li.) und Yamen Hussein (re.) © PEN-Zentrum
Die Writers in Exile Stipendiaten Erik Arellana Bautista (li.) und Yamen Hussein (re.) © PEN-Zentrum

Meinungsfreiheit und Blasphemie: Die deutsche Schriftstellervereinigung PEN tagte erfolgreich in Bamberg

Mit einer Matinee zu Literatur und bildender Kunst: Literarische Begegnungen mit dem Maler Felix Nussbaum, bei der u.a. Alissa Walser und Alban Nikolai Herbst lasen, ging am Sonntag in Bamberg die diesjährige Jahrestagung des PEN-Zentrums Deutschland zu Ende. Die Tagung stand unter dem Motto „Eine Demokratie ohne ein paar hundert Widersprechkünstler ist undenkbar“ (Jean Paul).

Die Auftaktveranstaltung widmete sich neben der Vorstellung der aktuellen Writers in Exile-Stipendiaten der Meinungsfreiheit in der Türkei. Unter Moderation von Harro Zimmermann diskutierten der Writers-in-Prison-Beauftragte Sascha Feuchert, Spiegel-Korrespondent Hasnain Kazim und die Verlegerin Selma Wels (binooki-Verlag). Erneut erklären sich die Mitglieder des Deutschen PEN-Zentrums solidarisch mit ihren Ehrenmitgliedern Can Dündar und Erdem Gül und fordern den Bundestag und die Bundesregierung auf, sich mit allen verfügbaren Mitteln für die Freilassung beider Journalisten einzusetzen. Während der Tagung gründeten rund 50 Autorinnen und Autoren zudem ein neues Unterstützungskomitee, das die Arbeit im Bereich „Writers-in-Prison/Writers-at-Risk“ noch deutlich ausbauen will.

Desgleichen fordern die Mitglieder die Einstellung des Verfahrens gegen vier Mitglieder der türkischen Initiative „WissenschaftlerInnen für den Frieden“, Esra Mungan Gürsoy, Meral Camcı, Kıvanç Ersoy und Muzaffer Kaya. Aufgrund ihres Aufrufes an die Regierung ihres Landes, die Kriegshandlungen gegen insbesondere kurdische Bürger des Landes einzustellen, wird ihnen „Propaganda für eine Terrororganisation“ gemäß Artikel 7/2 des Anti-Terror-Gesetzes vorgeworfen. Am Freitag waren die Akademiker zwar auf freien Fuß gesetzt worden, der Prozess geht aber weiter.

Ferner fordert die Jahresversammlung Bundestag und Bundesrat dazu auf, den § 166 des Strafgesetzbuchs über Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen, den so genannten „Blasphemie-Paragraphen“, ersatzlos zu streichen. Vorausgegangen war eine Podiumsdiskussion über „Freiheit des Ausdruck und Blasphemie“, bei der Sigrid Löffler, Thomas Fischer, Horst Herrmann und Christoph Türcke das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchteten.

Neben der Freiheit des Wortes liegt den im deutschen PEN versammelten Autoren auch die Verantwortung und Sorgfaltspflicht im eigenen Schreiben am Herzen. Laut Charta haben sich alle PEN-Mitglieder verpflichtet, mit äußerster Kraft für die Bekämpfung von Rassen-, Klassen- und Völkerhass und für das Ideal einer einigen Welt und einer in Frieden lebenden Menschheit zu wirken. Es gehört zum Selbstverständnis des Vereins, gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit einzustehen.

Zum Welttag des Buches forderte der PEN gemeinsam mit elf AutorInnenverbänden eine Überarbeitung des Regierungsentwurfes zum Urhebervertragsrecht. Zurzeit findet in vielen Bereichen der Kultur eine Umverteilung zuungunsten der Autorinnen und Autoren und zugunsten von Kulturkonzernen und digitalen Intermediären statt.

Dass nach zehnjährigem Rechtsstreit der Supreme Court der USA die Klage der „Authors Guild“ abgelehnt hat und Google nun sämtliche auf dem amerikanischen Buchmarkt erschienenen Bücher – auch Übersetzungen von deutschsprachigen Publikationen – ohne Zustimmung des Autors und ohne Vergütung digitalisieren darf, ist ein Skandal.

Auch das BGH-Urteil gegen die VG Wort sieht das PEN-Zentrum kritisch. Eine starke Verwertungsgesellschaft ist nicht nur für Autorinnen und Autoren relevant, sondern sichert und erhält zudem eine vielfältige Verlagslandschaft.

Ebenso fand anlässlich des Welttags des Buches in Zusammenarbeit mit dem Bamberger Buch- und Medienhaus Hübscher eine große Signieraktion statt, bei der die Werke der anwesenden Autorinnen und Autoren auslagen und signiert wurden. Bei einem öffentlichen Lese-Abend stellten sich u.a. Zoë Beck, Joachim Helfer, Tom Schulz, Carlos Collado Seidel und Antje Rávic Strubel vor.

88 neue Mitglieder wurden – vorbehaltlich ihrer Unterzeichnung der Charta des internationalen PEN – neu aufgenommen, darunter Nora Bossong, Thea Dorn, Jenny Erpenbeck, Judith Hermann, Gila Lustiger, Yoko Tawada, Judith Schalansky und Joachim Unseld.

Die Jahrestagung 2017 wird unter dem Motto „Bleib erschütterbar und widersteh.“ (Peter Rühmkorf) vom 27. bis 30. April in Dortmund stattfinden.

Eine Nacht lang kollektives lustvolles kunstwandeln bei der Nacht der Museen 2016 in Frankfurt und Offenbach

Inszenierungen des Antagon-Theaters vor dem Frankfurter Römer in der Nacht der Museen in Frankfurt  und Offenbach.  © massow-picture
Inszenierungen des Antagon-Theaters vor dem Frankfurter Römer in der Nacht der Museen in Frankfurt und Offenbach. © massow-picture

NACHT DER MUSEEN lockte rund 40.000 Besucher in Frankfurter, Offenbacher und Höchster Museen

Auf die richtige Strategie kommt es an, um möglichst viele Eindrücke mitnehmen zu können. © massow-picture
Auf die richtige Strategie kommt es an, um möglichst viele Eindrücke mitnehmen zu können. © massow-picture

Eine Nacht lang stand am 23. April 2016  in Frankfurt, Offenbach und Höchst alles im Zeichen von Kunst und Kultur: 40 Museen und Kulturinstitutionen boten ein abwechslungsreiches Programm, das rund 40.000 Besucher zum kollektiven Kunstwandeln bis in die frühen Morgenstunden anregte. Selbst Petrus hatte mitgemacht und bescherte Nachtschwärmern eine zwar kühle, aber trockene Nacht. Mit einem 14-Euro-Pauschalticket konnte, wer das Bad in der Menge liebt, sich den Weg durch die 40 offenen Museen, Ausstellungen und zahlreichen zusätzlichen Rahmen-Veranstaltungen  bahnen.

Bequem im 5- bis 10minütigen Shuttlebus-Takt durch die ganze Stadt bis nach Offenbach und Höchst. © massow-picture
Bequem im 5- bis 10minütigen Shuttlebus-Takt durch die ganze Stadt bis nach Offenbach und Höchst. © massow-picture

Im 5- bis 10-Minutentakt brachten 4 Shuttle-Buslinien, eine historische Straßenbahn und ein Schiffs-Shuttle zwischen den Museumsufern, die Kunst- und Party- Peoples kostenlos an jeden gewünschten Musen-Ort bis  nach Offenbach, Höchst und wieder zurück.

„Mit exzellenten Ausstellungen und einem attraktiven Rahmenprogramm lockte die NACHT DER MUSEEN zahlreiche kulturbegeisterte Besucher und Nachtschwärmer in die Frankfurter Ausstellungshäuser“, zog Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth ein positives Resümee der Großveranstaltung.  „Die interaktiven Vermittlungsangebote, musikalischen Akzente und ausgefallenen Performances zogen das Publikum vom Museumsufer bis Höchst in ihren Bann. Einmal mehr zeigte sich, welche Anziehungskraft die Frankfurter Museumslandschaft weit über die Region hinaus hat“, so Semmelroth weiter.

Taschenlampenführung der Kulturothek: "Figuren, die auf uns niederschauen" werden am Römer entdeckt. © massow-picture
Taschenlampenführung der Kulturothek: „Figuren, die auf uns niederschauen“ werden am Römer entdeckt. © massow-picture

Besonderes Interesse erweckten vor allem die Orte, die exklusiv zur NACHT ihre Pforten öffneten, oder nicht permanent öffentlich besichigt werden können,  etwa der Kaisersaal im Römer, das Kriminalmuseum der Frankfurter Polizei oder auch Führungen unter die „Alte Brücke“ oder spezielle Stadtführen wie  die Römer-Tour, bei der selbst alteingesessene Frankfurter noch Neues über die Frankfurter Stadtgeschichte erfahren konnten.

 

Info-Point der Nacht der Museen vor dem Rathaus auf dem Römer. © massow-picture
Info-Point der Nacht der Museen vor dem Rathaus auf dem Römer. © massow-picture

Ausgangspunkt der Nacht der Museen in Frankfurt, Offenbach und Höchst war der Frankfurter Römerbergplatz mit Info-Zelt, Versorgungsbuden und Akrobatikvorführungen.

 

52 gekrönte Häupter im Kaisersaal des Römers

Imposant der Kaisersaal im Frankfurter Rathaus, dem Römer. © massow-picture
Imposant der Kaisersaal im Frankfurter Rathaus, dem Römer. © massow-picture

Im Kaisersaal begaben sich die Gäste auf die Spuren von Fußball-Helden, der Queen und vor allem auf die Spuren deutscher Geschichte: So waren im Kaisersaal die einzig vollständige erhaltene Galerie aller Kaiser und Könige des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zu betrachten, Wandgemälde von Karl dem Großen über Friedrich Barbarossa bis zu Franz II, insgesamt 52 gekrönte Häupter. In einer Gold-Vitrine war zudem eine Kopie der Goldenen Bulle von 1356 ausgestellt, die seit 2013 zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehört. Die „Goldene Bulle“, so erfuhren Teilnehmer der ab 19 Uhr stündlich stattfindenden  Kaisersaal-Führungen, war die erste, von Karl dem IV. durchgesetzte mittelalterliche Verfasserung, eine Art „Grundgesetz“ des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, in der vor allem die Modalitäten der Wahl und der Krönung der römisch-deutschen Könige durch die Kurfürsten bis zum Ende des Alten Reiches 1806 geregelt wurden.

Bei der ab 19 Uhr stündlichen Führung im Kaisersaal, wird die Bedeutung Frankfurts und des Römers bei der Wahlmonarchie im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, erläutert. © massow-picture
Bei der ab 19 Uhr stündlichen Führung im Kaisersaal, wird die Bedeutung Frankfurts und des Römers bei der Wahlmonarchie im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, erläutert. © massow-picture

Anders als in Erbmonarchien wie in Dänemark, Schweden, England galt hierzulande eine Wahlmonarchie. Starb ein König, kamen die Kurfürsten, mindestens 7 mussten es sein, davon 3 geistliche und 4 weltliche, in Frankfurt zusammen. Sie mussten innerhalb von vier Wochen einen neuen König, den späteren Kaiser, unter sich ausgucken. Das geschah im Römer, die Krönung fand jedoch im Kaiserdom St. Bartholomäus statt. Musikalisch umrahmte das Flora Fábri Duo mit Lorenzo Gabriele und Flóra Fábri die Nacht im Kaisersaal mit Sonaten von Johann Sebastian Bach.

Mord und Todschlag im Kriminalmuseum

Einer der populärsten Verbrechen war die Ermordung der Frankfurter Edelprostituierten Rosemarie Nitribit im Jahr 1957. Selbst ihr legendärer schwarzer Mercedes 190 SL wird im Modell gezeigt. © massow-picture
Eines der populärsten Verbrechen war die Ermordung der Frankfurter Edelprostituierten Rosemarie Nitribit im Jahr 1957. Selbst ihr legendärer schwarzer Mercedes 190 SL wird im Modell gezeigt. © massow-picture

Ein besonderes „Geschichts-„Erlebnis versprach der Besuch des Kriminalmuseums im Polizeipräsidium Frankfurt a. Main, welches ansonsten nur nach Voranmeldungen von Gruppen mit 15 bis 20 Personen besucht werden kann. Es basiert auf einer Lehrmittelsammlung zur Polizistenausbildung aus dem Jahr 1920.

Wie wohl ein echte Pistole in der Hand liegt, kann hier getestet werden. Die Aservaten begangener Straftaten können im kleinen "Separee" bestaunt werden. © massow-picture
Wie wohl ein echte Pistole in der Hand liegt, kann hier getestet werden. Die Aservaten begangener Straftaten können im kleinen „Separee“ bestaunt werden. © massow-picture

Es zeigt nicht nur herausragende historische Fälle wie den ersten Nachkriegs-Raubmord von 1952 oder die Ermordung der Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt im Jahr 1957, oder Kuriosa wie „Marmeladenpistolen“ und „Schmuggelutensilien“. Es präsentiert vor allem auch bedeutende Kriminalfälle der jüngeren Vergangenheit, wie etwa den Fall des sogenannten „Hammermörders“, dem im Jahr 1990, dem sechs Obdachlose zum Opfer fielen.

Nachgestellter Tatfundort einer erdrosselten Prostituierten der sechsfachen  Bordellmord-Serie. © massow-picture
Nachgestellter Leichenfundort einer erdrosselten Prostituierten des sechsfachen Bordellmords. © massow-picture

Besonders aber faszinierten die Besucher in den brechend vollen Ausstellungsräumen die mit einschlägigen Exponaten ergänzten Infotafeln über „Schränker“ (Tresorknacker), Falschgeld, Kriminaltechnik, Fingerabdruck, DNA-Ermittlung, Produkterpressung, Gesichtsweichteilrekonstruktion bis hin zu Tatortszenario-Nachstellungen wie dem sechsfachen Bordellmord oder die Sonderausstellung „Doppelmord im Volkspark Niddertal“.

Für das Rahmenprogramm sorgten das Polizeiorchester, Vorführungen des Polizeihundekomandos, eine Ausstellung von Polizeifahrzeugen und Darbietungen der Künstler von THEATEReMOTION.

Senckenberg Naturmuseum

Auf eindrucksvolle Weise entführte das Senckenberg Naturmuseum in eine Welt, in der viele außergewöhnliche und seltene Ausstellungsstücke die Fantasie großer und kleiner Besucher beflügelte, hier im Saal der großen Saurier-Skelette. © massow-picture
Auf eindrucksvolle Weise entführte das Senckenberg Naturmuseum in eine Welt, in der viele außergewöhnliche und seltene Ausstellungsstücke die Fantasie großer und kleiner Besucher beflügelte, hier im Saal der großen Saurier-Skelette. © massow-picture

Großen Zuspruch bei Jung und Alt fand vor allem das Senckenberg Naturmuseum, welches auf 6000 qm mit mehreren tausend, zum Teil weltweit einzigartigen Exponaten zu einer Reise „Die beste der möglichen Welten“ durch vier Millarden Jahre Erdgeschichte und ihrer Bewohner sowie  der Sonderausstellung „Vielfalt zählt: Eine Expedition in die Biodiversität“ eingeladen hatte.

Viel Betrieb herrschte an den im ganzen Haus aufgebauten Laborzentren, an denem junge "Wissenschaftle"Insekten und andere Funde mikroskopisch unter die "Lupe" nehmen konnten. © massow-picture
Viel Betrieb herrschte an den im ganzen Haus aufgebauten Laborzentren, an denem junge „Wissenschaftle“Insekten und andere Funde mikroskopisch unter die „Lupe“ nehmen konnten. © massow-picture

Für weitere Unterhaltung sorgten die Bühnenshow und Besucherquiz mit PICO BELLO’s Schrägen Professoren Dr. KNOW und Dr. HOW  sowie das Headlong Jazz Quartett mit Swing, Latin & Funk. Während sich Besucher über die Vielfalt der Wirbeltiere, Saurier, riesige Wahle und Elefanten, Fossilien aus der Fundstätte der Grube Messel, über das Flammenrohr, die Savanne, über die Domestikation von der Steinzeit bis heute, über Schlösser, Säle und Schwarze Häupter oder Terra incognita in der Paläobotanik informieren konnten, hatten junge Nachwuchsforscher an mobilien Loborzentren Gelegenheit Zell- und anderes Biomaterial selbst durchs Mikroskop zu betrachten.  Alles in allem war die  Zeit für diese Vielfalt viel zu kurz, aber sie reichte, um sich einen guten Eindruck für den nächsten Besuch des Naturmuseums zu verschaffen.

Struwwelpeter-Museum

Lieblingsort vieler Jugendlicher war  in der Nacht der Museen das Theaterzimmer mit den Struwwelpeter-Kostümen, die übergezogen und aufgenommen, dann rasch gepostet werden konnten. © massow-picture
Lieblingsort vieler Jugendlicher war in der Nacht der Museen das Theaterzimmer mit den Struwwelpeter-Kostümen, die übergezogen und aufgenommen, dann rasch gepostet werden konnten. © massow-picture

Auch zum Struwwelpeter-Museum muss man unbedingt wieder kommen, da der kurze Besuch in dem auf vier Altbau-Etagen liebevoll eingerichteten Ausstellungsräumen  den meisten Besuchern lediglich einen ersten Eindruck vermitteln konnte.

Von Anti-Rassismus bis Zündholz - eine Sonderausstellung zeigt den kulturgeschichtlichen Hintergrund der Geschichten, die Heinrich Hoffmann ursprünglich für seinen Sohn als Weihnachtsgeschenk gedichtet und gezeichnet hatte. © massow-picture
Von Anti-Rassismus bis Zündholz – eine Sonderausstellung zeigt den kulturgeschichtlichen Hintergrund der Geschichten, die Heinrich Hoffmann ursprünglich für seinen Sohn als Weihnachtsgeschenk gedichtet und gezeichnet hatte. © massow-picture

Eine tiefergehende Beschäftigung mit den vielen Exponaten braucht einfach seine Zeit. Präsentiert wird nicht nur die Erfolgsgeschichte des Struwwelpeters, sondern auch viele weitere Arbeiten von Heinrich Hoffmann in Bildern, Skizzen, Büchern und Briefen. Der Frankfurter Arzt und Autor verfasste den Sruwwelpeter 1844 als Weihnachtsgeschenk für seinen dreijährigen Sohn Carl. Inzwischen wurde der in 45 Sprachen und über 80 deutsche Dialekte übersetzte Struwwelpeter zu einer Kultfigur. Besucher finden im Struwwelpeter-Museum alias Heinrich-Hoffmann-Museum seltene Originalausgaben, exotische Übersetzungen, Kitsch und Kunst. Ganz besonders wendet sich das Museum auch an Kinder. Für sie wurde im Ausstellungsdesign eine „Kinderebene“ mit lustigen Bildern und Spielen eingezogen. Lieblingsort vieler kleiner Besucher ist das Theaterzimmer mit den Struwwelpeter-Kostümen zum Verkleiden. Während der Nacht der Museen wurde Struwwelpeter auch zum Filmstar. Zudem las Ur-Ur-Enkelin, die Schauspielerin Monika Hessenberg, humorvoll aus der Lektüre ihres Vorfahren vor. Ein Höhepunkt war eine Kostümführung der  „Therese Hoffmann“, die durch die Ausstellung ihres „Gatten Heinrich“ geleitete.

Gesang der Schamanen im Archäologischen Museum

Simon Saaàt Mareinen und Niko Valkeapää präsentieren rituelle Gesänge der saamischenSchamanen vor vollem Haus in der Karmeliterkirche des Archäologischen Museums. © massow-picture
Simon Saaàt Mareinen und Niko Valkeapää präsentieren rituelle Gesänge der saamischenSchamanen vor vollem Haus in der Karmeliterkirche des Archäologischen Museums. © massow-picture

Entführt in eine Zeit vor unserer Zeit wurden Nachtschwärmer im Archäologischen Museum. Das für seine regionalen archäologischen vor- und frühgeschichtlichen Funde aus der Stein- bis zur Römerzeit, für seine internationale Sonderausstellungen, wissenschaftliche Forschung, Bildungs- und Restaurierungsarbeiten bekannte Haus, hatte unter anderem eingeladen zu rituellen Gesängen (Joiken) der saamischen Schamanen mit dem Sänger Simon Issát Mareinen der schwedisch-norwegischen Band ÀRA.

Die Nachtschwärmer konnten viele Ausstellungsstücke zum Alltagsleben der Saamen bestaunen, wie hier ein Zelt und einen Schlitten. © massow-picture
Die Nachtschwärmer konnten viele Ausstellungsstücke zum Alltagsleben der Saamen bestaunen, wie hier ein Zelt und einen Schlitten. © massow-picture

Neben dem Schlagen der Zaubertrommel versetzte das Joiken den saamischen Schamanen in rituelle Ekstase. Mareinen trat um 19, 21, 23 und 24 Uhr in der farbig illuminierten Karmeliterkirche des Museums gemeinsam mit dem finnischen Saamen Niko Valkeapää auf, der auch unter Jazz-Musikliebhabern bekannt ist.

Ausstellungsstücke aus  dem Alltagsleben der Saamen, hier: diverse Felle und Geweihe, aber auch eine Bilderschau über ihr Leben.  © massow-picture
Ausstellungsstücke aus dem Alltagsleben der Saamen, hier: diverse Felle und Geweihe, aber auch eine Bilderschau über ihr Leben. © massow-picture

Um 20, 22. und 24 Uhr gab es „Renrajd Vualka“, Erzählungen zum Leben der Saamen. Renraja nennt man den Zug der Rentierschlitten-Gespanne und der Trag-Rentiere. VUALKA ist der südsaamische Begriff für „sich auf den Weg machen“. Getreu dem Motto „Wir zeigen ein Stück Lappland“ erzählten die Mitarbeiter Besuchern über das Leben der Saamen und im Besonderen über das Schicksal einer schwedischen Saamin, die um 1580 an den Hof des damaligen Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen Kassel verbracht wurde. Zelte, Schlitten und zahlreiche weitere Ausstellungsstücke zum Alltagsleben der Saamen veranschaulichten die Berichte.

50er Jahre Schauplätze im Institut für Stadtgeschichte

Zur diesjährigen Nacht der Museen zeigte das Institut für Stadtgeschichte die Sonderausstellung Frankfurt in den 50er Jahren. © massow-picture
Zur diesjährigen Nacht der Museen zeigte das Institut für Stadtgeschichte die Sonderausstellung Frankfurt in den 50er Jahren. © massow-picture

Ein ausgesprochener Anziehungspunkt waren auch die zwei Ausstellungen im Institut für Stadtgeschichte, dem Nachbarn des Archäologischen Museums. Im Dormitorium drehte sich in der Schau „Schauplätze“ alles um Frankfurt in den 50er Jahren. Anhand von 150 Fotos werden Themen wie Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, US-Hauptquartier und Messe und Verkehr lebendig. Zwei Kuratorenführungen, einmal von Tobias Picard M.A. gegen 20 Uhr, und von Dr. Michael Fleiter gegen 22 Uhr, kamen gut an. In den Foyers konnten Kunstinteressenten die großformatigen  „Farbsuggestionen“ der Frankfurter Künstlerin Renate Saubermeister (1937 bis 2012) bestaunen.

Walkingband "Drei zu Null" ließ musikalisch die 50er Jahre wieder aufleben. © massow-picture
Walkingband „Drei zu Null“ ließ musikalisch die 50er Jahre wieder aufleben. © massow-picture

Im Refektorium heizte die Walkingband „Drei zu Null“ jeweils um 19, 21. 23 und 24 Uhr in verträglicher Lautstärke mit Schlagern der 50er Jahre ein. Wer Lust hatte konnte sich Björn Wissenbach M.A. zu einer Stadtrundgang über „Frankfurts Wirtschaftsgeschichte“ anschließen oder Sabine Mannel M.A. zwischen 19 und 1 Uhr mit festem Schuhwerk zu einer Taschenlampenführung durch das Fischergewölbe mit ehemaligem Anlegesteg für die Nachen (flachen Boote) der Mainfischer unter der Alten Brücke folgen. Diese dienten den Mainfischern bis 1926 als eine Art Werft.

Viel Betrieb herrschte im Caricatura, dem Museum für komische Kunst. © massow-picture
Viel Betrieb herrschte im Caricatura, dem Museum für komische Kunst. © massow-picture

Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die Ausstellungen und Events vom Goethe-Haus, Caricatura-Museum, Haus am Dom, Dom-Museum, von Städel Museum, Museum Angewandte Kunst und Museum Judengasse: Im Städel nahmen zahlreiche Besucher das Angebot der Meisterwerke-Führungen durch das Haus wahr, um anschließend zu funkigen House- und Disco-Sounds im Metzler-Saal zu tanzen. Beflügelt von den lebhaften Trommelperformances von Max Gaertner und der FutureArtPerformanceGroup, durchliefen die Besucher mit viel

Besucher- Magnet war auch wieder die Schirn mit ihren Ausstellung "Ich" und "Joan Miro", die noch bis zum 12. Juni zu besichtigen ist. © massow-picture
Besucher- Magnet war auch wieder die Schirn mit ihren Ausstellung „Ich“ und „Joan Miro“, die noch bis zum 12. Juni zu besichtigen ist. © massow-picture

Spaß den interaktiven Parcours zum Glücklichsein im Museum Angewandte Kunst – die Ausstellung „The Happy Show“ war erst am vergangenen Freitag eröffnet worden. Neben Führungen durch die neue Dauerausstellung des kürzlich wiedereröffneten Museum Judengasse lauschten die Besucher konzentriert den venezianischen kantoralen Klängen aus der Renaissance.

Die Gartenfassade des Bolongaropalasts erstrahlt zur NACHT im faszinierenden Lichtspiel der Farben und Formen!
Die Gartenfassade des Bolongaropalasts erstrahlt zur NACHT im faszinierenden Lichtspiel der Farben und Formen!

Auch die denkmalgeschützte Höchster Altstadt zog viele Kunstwandler in ihren Bann: Während Michael Quast mit seiner Lesung über kauzige Originale für heitere Stimmung im Bolongaropalast sorgte, begeisterte das Frankfurter Blechbläserquartett mit seinem Jazz-Medley vom Höchster Schlossturm aus die Zuhörer. Hinter den historischen Mauern des Bolongaropalasts erwachten die Zeiten des Barock, des Rokoko und der alten Römer bei historischen Tanzaufführungen zum Leben, gefolgt von einer audiovisuellen Installation auf der Fassade des Gebäudes.

Ausgesprochen bunt ging es im Museum für Kommunikation zu; hier wurden die 80er zum Leben erweckt. Besucher konnten ihr tänzerisches Geschick im Stil von Dirty Dancing, Flashdance und Footloose unter Beweis stellen, eine flippige Disco-Diva-Karaoke-Show sorgte zudem für heitere Stimmung. Nebenan im Filmmuseum schlüpften viele Besucher in die Rollen ihrer Lieblingsfilm-Helden und verewigten sich auf ihren persönlichen Bluebox-Fotos, während im Experiminta ScienceCenter das Geheimnis von optischen Täuschungen und Fliehkraft gelüftet wurde.

Musikalisch ging es mit Indian Vibes im Deutschen Architekturmuseum heiß her, und im Offenbacher Ledermuseum wurde ordentlich geswingt und gejazzt. Nachtschwärmer kamen in der besonderen Atmosphäre des Höchster Bolongaropalastes und auf dem Dach des Skyline Plaza mit spektakulärem Blick auf Frankfurts Wolkenkratzer auf ihre Kosten. Hier wurde zu frischen Partysounds ausgelassen bis in den frühen Morgen gefeiert.

„Junge Kunst mit Zukunft“ stand bei der EY-Benefizauktion im Museum Angewandte Kunst zur Versteigerung: 26 ausgewählte Werke junger Künstler der Frankfurter Städelschule und der Offenbacher Hochschule für Gestaltung (HfG) kamen unter den Hammer und wurden für insgesamt 60.159 € versteigert.

Weitere Informationen über das Programm der Nacht der Museen 2016