57. Hessentag 2017 mit Motto: „MAIN Rüsselsheim, UNSER Hessen“

Hessentagslogo2-2017Staatsminister Axel Wintermeyer und Oberbürgermeister Patrick Burghardt: „Das Hessentags-Logo greift die Identität der Stadt auf“

Rüsselsheim am Main. Gemeinsam haben heute der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, und Rüsselsheims Oberbürgermeister Patrick Burghardt das Logo für den 57. Hessentag 2017 vorgestellt und zu einem Schnuppertag im künftigen Hessentagsbüro eingeladen. Unter dem Motto „MAIN Rüsselsheim, UNSER Hessen“ wird die Stadt Rüsselsheim vom 9. bis 18. Juni 2017 Gastgeber des größten und ältesten deutschen Landesfestes sein.

„Das Motto für den Hessentag 2017 greift besonders die Identität der Stadt Rüsselsheim mit der Lebensader, dem Main, auf. Es verdeutlicht auch den positiven Wandel der Stadt vom einstigen Standort der Schwerindustrie hin zu einer vielfältigen, bunten und nachhaltigen Kommune, die ihre Wurzeln nicht vergessen hat. Rüsselsheim ist eine tolle aufstrebende Stadt im Wandel, die vorbildlich zeigt, wie man Vergangenheit und Zukunft miteinander verbindet. Eine tolle Kulisse für den Hessentag 2017“, freute sich Staatsminister Axel Wintermeyer bei der Vorstellung. „Das Logo ist der erste, optische Botschafter und als Marke prägnant. Zudem verbreitet es schon in der Vorbereitung eine positive Stimmung hin zum Hessentag. Die Hessische Landesregierung freut sich schon jetzt auf ein buntes, lebendiges und informatives Fest in Rüsselsheim, das den Besuchern ein abwechslungsreiches Programm bietet.“
Oberbürgermeister Patrick Burghardt würdigte das neue Logo, das zusammen mit dem Hessentagspaar Selma Kücükyavuz und Marcel Sedlmayer enthüllt wurde: „Das Logo berücksichtigt in komprimierter Form die beiden Leitthemen des Hessentags: der Wandel von der Arbeiterstadt zum Technologiestandort sowie die Internationalität Rüsselsheims. Diese Stärken werden wir beim Hessentag klar hervorheben. Außerdem werden wir den Besucherinnen und Besuchern manch unerwartete Seite Rüsselsheims zeigen und auf unsere Stadt neugierig machen. In Rüsselsheim wird der erste Hessentag am Main stattfinden. Dies ist ein Grund mehr, auf den Main mit seinen Uferbereichen zur Naherholung hinzuweisen. Zudem befinden sich in unmittelbarer Nähe die Innenstadt und Sehenswürdigkeiten wie die Opelvillen, der Verna-Park, die Festung und das Stadt- und Industriemuseum.“

Die Internationalität der Stadt wird im Logo zum einen durch die angedeutete Weltkugel sowie durch die Farbgebung dargestellt. Für den Wandel von der Arbeiterstadt zum Technologiestandort steht insbesondere das Auto, in der Silhouette angelehnt an einen Opel Adam sowie die Adam-Opel-Statue. Darüber hinaus zeigt das Logo wichtige Charakteristika der Stadt Rüsselsheim wie die Festung, das Theater, den Riesling und den Sport. Entwickelt wurde es durch die Agentur TRASHLINE – studio für illustrative kommunikation aus Rüsselsheim. Im Motto „MAIN Rüsselsheim, UNSER Hessen“ kommt zudem die Lage der Stadt am Main zur Geltung, die beim Hessentag 2017 eine besondere Rolle spielen soll.

In Rüsselsheim selbst laufen die Vorbereitungen für den Hessentag im kommenden Jahr bereits auf Hochtouren. Das künftige Hessentagsbüro befindet sich mitten in der Stadt in direkter Nachbarschaft zum Rüsselsheimer Rathaus. In einem etwa 100 Quadratmeter großen Ladenlokal bekommen Interessierte und Bürger ab Juni 2016 zahlreiche Informationen zum Landesfest und können vorab Karten für Konzerte und andere Hessentagsveranstaltungen genauso erwerben wie vielfältige  Merchandising-Artikel. „Das Büro wird im Vorfeld des Landesfestes ein viel frequentierter Anlaufpunkt für alle Fragen und Dienstleistungen rund um das Hessenfest sein. Wichtig ist uns eine nachhaltige Lösung. Es gibt deswegen bereits mehrere Überlegungen, wie das zentral gelegene Büro auch über den Hessentag hinaus genutzt werden kann“, sagte Oberbürgermeister Burghardt.

CARTE BLANCHE: ULRICH TUKURs Wunschfilmreihe im Filmmuseum Frankfurt ab 1. Mai 2016

Er spielte Dietrich Bonhoeffer, Erwin Rommel und Bernhard Grzimek, setzte zur Freude vieler Fans neue Akzente im eingefahrenen Tatort-Alltag, und er tourt unermüdlich mit seiner „demokratischen Tanzkapelle“ Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys durchs Land: Das Deutsche Filmmuseum ehrt Ulrich Tukur im Mai mit einer Carte Blanche. In seiner Wunschfilmreihe zeigt er elf von ihm ausgewählte Filme, die ihn nachhaltig geprägt haben. Tukur selbst bemerkt dazu: „Die Auswahl ist zugegebenermaßen etwas schwarzweiß, aber das reflektiert nun mal meinen düsteren, persönlichen Geschmack. Mit der Farbe weicht das Geheimnis. Und wenn schon Farbe, dann lieber verwaschen.“ Am Sonntag, 1. Mai, ist Ulrich Tukur zu Gast und präsentiert Helmut Käutners UNTER DEN BRÜCKEN (DE 1945) sowie Bastian Günthers HOUSTON (DE/US 2012).

Carte Blanche: Ulrich Tukurs Wunschfilmreihe von  Sonntag, 1., bis Dienstag, 31. Mai 2016

Ulrich Tukur präsentiert am Sonntag, 1. Mai,
18 Uhr: UNTER DEN BRÜCKEN (DE 1945. R: Helmut Käutner)
20:30 Uhr: HOUSTON (US/DE 2012, R: Bastian Günther)

Was tut sich im deutschen Film?
Tukur-Tatort IM SCHMERZ GEBOREN (DE 2014)
Donnerstag, 4. Mai, 20:15 Uhr
Zu Gast: Liane Jessen (hr-Redakteurin), Jörg Himstedt (hr-Redakteur), Florian Schwarz (Regisseur) und Michael Proehl (Drehbuchautor)

Ulrich Tukur, geboren 1957 in Viernheim, ist einer der bedeutendsten deutschen Schauspieler der Gegenwart: In seinen fast 100 Filmen überzeugt Tukur mit herausfordernden Rollen und ambitionierten Stoffen. Noch während seines Studiums gelang ihm der Durchbruch mit Michael Verhoevens Film DIE WEISSE ROSE
(DE 1982), in dem er den Widerstandskämpfer Willi Graf spielte. Peter Zadek entdeckte den jungen Schauspieler fürs Theater mit Erfolg: Bereits 1986 ernannte die Zeitschrift „Theater heute“ Tukur zum Schauspieler des Jahres. Im selben Jahr fand er viel Beachtung mit seiner Darstellung des RAF-Terroristen Andreas Baader in dem umstrittenen Drama STAMMHEIM (R: Reinhard Hauff). Er arbeitete mit Michael Haneke zusammen (DAS WEISSE BAND, DE/AT/FR/IT 2009) und lockte in SOLARIS (US 2002, R: Steven Soderbergh) George Clooney ins Weltall. Ulrich Tukurs Leistungen sind vielfach preisgekrönt, unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis für seine Rolle in DAS LEBEN DER ANDEREN (DE 2006, R: Florian Henckel von Donnersmarck).

Sonntag, 1. Mai, 18 Uhr
UNTER DEN BRÜCKEN
Deutschland 1945. R: Helmut Käutner
D: Hannelore Schroth, Carl Raddatz, Gustav Knuth. 99 Min. DCP
Vor dem Film spricht Urs Spörri (Deutsches Filmmuseum) mit Ulrich Tukur über seine Filmauswahl zur Carte Blanche
Ulrich Tukurs deutscher Lieblingsfilm ist UNTER DEN BRÜCKEN von Helmut Käutner: Hendrik und Willy sind mit dem Schleppkahn Liese-Lotte auf der Havel unterwegs und träumen von Mädchen, die ihnen mit wehenden Röcken von den Berliner Brücken zuwinken. Eines Abends beobachten sie eine junge Frau, die sich scheinbar von einer solchen Brücke ins Wasser stürzen will. Beide eilen ihr zu Hilfe doch Anna hatte nur einen Zehnmarkschein in den Fluss geworfen. Sie lässt sich überreden, auf dem Kahn zurück in die Stadt zu fahren. Es entwickelt sich eine poetische Ballade auf Freundschaft, Liebe und die Freiheit auf dem Wasser.

Sonntag, 1. Mai, 20:30 Uhr
HOUSTON
USA/Deutschland 2012. R: Bastian Günther
D: Ulrich Tukur, Garret Dillahunt, Wolfram Koch. 107 Min. DCP. OmU
Nach dem Film: Publikumsgespräch mit Ulrich Tukur
Ausgezeichnet mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino 2012 in Hof, blieb HOUSTON im Kino weitgehend unbeachtet. Ulrich Tukur spielt darin eindrucksvoll den Headhunter Clemens Trunschka, der seine Alkoholsucht nur mühsam zu verbergen weiß. Als er von einem großen deutschen Automobilkonzern den Auftrag erhält, einen US-amerikanischen Geschäftsmann als neuen Vorstandsvorsitzenden anzuwerben, sieht Trunschka die Chance gekommen, sein Leben wieder in die richtige Bahn zu lenken. Es beginnt ein ebenso faszinierender wie skurriler Roadtrip auf den staubigen Straßen der USA.

Donnerstag, 5. Mai, 18 Uhr
VIKTOR UND VIKTORIA
Deutschland 1933. R: Reinhold Schünzel
D: Renate Müller, Hermann Thimig, Adolf Wohlbrück. 99 Min. 35mm
Der Schauspieler Viktor Hempel verdient als Damen-Imitator „Monsieur Viktoria“ sein Geld, sieht sich aber zu größeren Rollen berufen. Beim Vorsprechen in einer Theateragentur stellt er eine ernste Szene unfreiwillig komisch dar. Er wird abgelehnt und trifft auf die ebenfalls wenig erfolgreiche Sängerin Susanne Lohr. Als Viktor erkrankt, springt Susanne als „Monsieur Viktoria“ für ihn ein. Der Erfolg ist groß und führt Susanne sogar nach London bis ihr Londons berühmtester Frauenkenner auf die Schliche kommt. Ulrich Tukur schätzt VIKTOR UND VIKTORIA als „großartigen Film, noch ganz im Geist der Weimarer Zeit, mit einer wunderbaren Renate Müller.“

Samstag, 7. Mai, 20:30 Uhr
Mittwoch, 11. Mai, 20:30 Uhr
LE NOTTI DI CABIRIA Die Nächte der Cabiria
Italien/Frankreich 1957. R: Federico Fellini. D: Giulietta Masina,
François Périer, Franca Marzi. 110 Min. 35mm. Omdt/frU
Die naive Prostituierte Cabiria lebt in einer der ärmsten Gegenden Roms. Immer wieder wird sie von Männern enttäuscht und gedemütigt. Schließlich bringt ihr Zuhälter sie fast um, um an ihre Ersparnisse zu kommen. Cabiria wartet auf ein Wunder. Und tatsächlich: Ein Filmstar nimmt sie eines Tages bei sich auf. Ist er etwa die Liebe ihres Lebens? LE NOTTI DI CABIRIA, an dessen Drehbuch auch Pier Paolo Pasolini beteiligt war, gewann 1958 den Oscar® als „Bester fremdsprachiger Film“. Ulrich Tukur betont: „Mit Fellini ist es wie mit Tati er bedeutet mir viel“

Sonntag, 8. Mai, 20:30 Uhr
QUICK
Deutschland 1932. R: Robert Siodmak
D: Lilian Harvey, Hans Albers, Paul Hörbiger. 93 Min. 35mm
Ulrich Tukur bezeichnet den Clown Quick als „eine der schönsten Rollen“ von Hans Albers. Auf der Bühne des Varietés im Apollo-Theater begeistert Quick jeden Abend sein Publikum. Sein größter Fan ist die mit 21 Jahren bereits geschiedene Schönheit Eva Prätorius (Lilian Harvey), die ein gelangweiltes Leben in einem Luxussanatorium führt. Tag für Tag bricht sie aus, um Quicks Auftritte zu bewundern. Eva verliebt sich in den gutmütigen Clown doch als Quick ungeschminkt vor ihr steht, erkennt sie ihn nicht. Eine Odyssee mit allerlei Verwechslungen beginnt.

Freitag, 13. Mai, 18 Uhr
DAS BLAUE VOM HIMMEL
Deutschland 1932. R: Victor Janson
D: Marta Eggerth, Hermann Thimig, Fritz Kampers. 77 Min. 35mm
Die fröhliche Anni verkauft von morgens bis abends Fahrkarten am Berliner U-Bahnhof Wallensteinplatz. Der Postflieger Hans ist Nacht für Nacht von Berlin nach Hannover unterwegs. Eines Tages hat es Hans so eilig, dass er Anni das Geld für sein U-Bahn-Ticket schuldig bleibt. Anni ist empört und muss das Geld aus eigener Tasche erstatten. Doch in der Folge verlieben sich die beiden auch wenn sie sich wegen ihrer unterschiedlichen Arbeitszeiten immer nur ein paar Minuten morgens und abends sehen können. Das Drehbuch für die Musikkomödie stammt von Billy Wilder.

Samstag, 14. Mai, 20:30 Uhr
PLAY TIME Tatis herrliche Zeiten
Frankreich/Italien 1967. R: Jacques Tati. D: Jacques Tati,
Barbara Dennek, Rita Maiden. 124 Min. Blu-ray. OmU
„Um Tati will ich nicht herum. Was für ein großartiges Gesamtkunstwerk!“ Ulrich Tukur wählte für seine Carte Blanche PLAY TIME: Der Film spielt in einem ultramodernen Paris, das ausschließlich aus sich ähnelnden futuristischen Glas- und Stahlkonstruktionen besteht. Monsieur Hulot verliert in dieser verwirrenden Baulandschaft die Orientierung. Immer wieder kreuzen sich seine Wege mit denen einer US-amerikanischen Busreisegruppe. Auf verschiedenen Ebenen verlaufen zahllose Nebenhandlungen, es entsteht ein Gewirr aus Figuren und Stimmen.

Sonntag, 15. Mai, 20:30 Uhr
Mittwoch, 18. Mai, 20:30 Uhr
SMULTRONSTÄLLET Wilde Erdbeeren
Schweden 1957. R: Ingmar Bergman. D: Victor Sjöström,
Bibi Andersson, Ingrid Thulin. 91 Min. Blu-ray. OmU
Der griesgrämige Professor Isak Borg soll zum 50. Jahrestag seiner Promotion im schwedischen Lund geehrt werden. Für ihn, den Eigenbrötler, gibt es schönere Anlässe. Dennoch beschließt er, an der Ehrung teilzunehmen. Unerwartet begleitet ihn seine Schwiegertochter Marianne auf der langen Autofahrt. Die Reise gestaltet sich äußerst turbulent, und der Kreis der Mitfahrer wird größer und größer. Durch diverse Zwischenstopps und Begegnungen wird Isak immer wieder mit beängstigend realen Erinnerungen an seine Jugend und Todesträumen konfrontiert. Der letzte Film mit Victor Sjöström wurde 1958 mit dem Goldenen Bären und 1960 mit dem Golden Globe ausgezeichnet.

Montag, 16. Mai
TIHIJ DON Der stille Don
UdSSR 1957/58. R: Sergej Gerasimov. D: Pëtr Glebov, Elina Bystrickaja.
Teil 1: 108 Min. Teil 2: 115 Min. Teil 3: 121 Min. 35mm. DF
Für Ulrich Tukur ist TIHIJ DON ein „Monumentalwerk“, ein „epischer Streifen, gewaltig inszeniert und hinreißend gespielt, der mich seinerzeit umgeworfen hat“. In drei eigenständigen Filmen wird von der Entstehung der Sowjetunion erzählt.

16:00 Uhr
Teil 1: Russland 1913: Der junge Donkosak Grigori liebt die Freiheit und seine verheiratete Nachbarin Axinja. Als ihr Ehemann davon erfährt, straft er sie mit brutaler Gewalt. Grigori soll nun Natalja heiraten. Dann bricht der Erste Weltkrieg aus.

18:00 Uhr
Teil 2: Russland 1917: Grigori kämpft für die Truppen Lenins, bevor er zur reaktionären Weißen Garde überläuft. Für seine einstigen Mitstreiter gilt er nun als Verräter.

20:30 Uhr
Teil 3: Russland 1920: Der Weltkrieg ist vorbei, doch die Revolution spaltet Grigoris Familie. Als er seine Frau Natalja betrügt, zieht sie Konsequenzen.

Eintritt Einzelfilm: 7 Euro / ermäßigt 5 Euro
Kombipreis für alle drei Teile: 14 Euro / ermäßigt 10 Euro

Freitag, 20. Mai, 18 Uhr
Sonntag, 22. Mai, 20:30 Uhr
I SOLITI IGNOTI Diebe haben’s schwer
Italien 1958. R: Mario Monicelli. D: Vittorio Gassman,
Claudia Cardinale, Marcello Mastroianni. 106 Min. 35mm. Omdt/frU
Der Ganove Cosimo wird bei einem Autodiebstahl erwischt und landet prompt im Gefängnis. Während seiner Haftstrafe erfährt er von einem Coup, mit dem man ohne Risiko das große Geld machen könnte. Er bittet seine Diebeskollegen, ihm zu helfen, freizukommen im Gegenzug winkt ihnen die Beteiligung am Gewinn des Coups. Der Boxer Peppe soll daraufhin vorgeschickt werden, um Cosimos Strafe abzusitzen. Doch die Polizei durchschaut den Plan. Ulrich Tukur sagt über I SOLITI IGNOTI: „Ein saukomischer und nicht so bekannter Film über römische Kleinkriminelle, die bei einem Einbruch alles falsch machen. Eine gelungene Mischung aus Neorealismus und Commedia all’italiana.“

Samstag, 21. Mai, 20:30 Uhr
Mittwoch, 25. Mai, 20:30 Uhr
HELLZAPOPPIN‘ In der Hölle ist der Teufel los
USA 1941. R: H. C. Potter
D: Ole Olsen, Chic Johnson, Martha Raye. 84 Min. 16mm. OF
HELLZAPOPPIN´ ist ein Film über ein Filmteam, das einen Film über die Wirren um eine Broadway-Produktion dreht. Der Film im Film handelt vom noch unbekannten Regisseur Jeff, der auf den Durchbruch am Broadway hofft, wodurch er endlich die Millionärstochter Kitty heiraten könnte. Doch Jeffs reicher Freund Woody ist ebenfalls in Kitty verliebt. Voller Aberwitz nimmt H. C. Potter die Filmbranche des Golden-Age-Hollywood aufs Korn. Ulrich Tukur bezeichnet HELLZAPOPPIN‘ als einen „Tanzfilm, der vor Skurrilität, Anarchie und phantastischen Swingtanzeinlagen nur so strotzt.“

Dienstag, 31. Mai, 20:45 Uhr
NAPOLEON IST AN ALLEM SCHULD
Deutschland 1938. R: Curt Goetz. D: Curt Goetz,
Else von Möllendorff, Valérie von Martens. 91 Min. 35mm
Napoleon-Experte Lord Cavershot ist derart fasziniert von dem historischen Feldherrn, dass er seine Ehefrau die stilecht den Namen Josephine trägt und seine Marotten als kindlichen Spleen toleriert sträflich vernachlässigt. Als der Lord zum Napoleon-Kongress nach Paris reist, erlebt er mit dem Waisenmädchen Madeleine sein persönliches Waterloo. Für Curt Goetz war dies der erste Tonfilm. NAPOLEON IST AN ALLEM SCHULD wurde nach der Emigration von Goetz 1939 von Joseph Goebbels verboten. Der Film ist für Ulrich Tukur „der Beweis, dass man auch 1938 im Dritten Reich noch einen geistreichen und sehr gut gemachten Musikfilm drehen konnte, wenn man Curt Goetz hieß.“

Was tut sich im deutschen Film?
TATORT: IM SCHMERZ GEBOREN
Donnerstag, 4. Mai, 20:15 Uhr

In Deutschland entsteht kaum ein Kinofilm ohne Beteiligung durch das Fernsehen. Öffentlich-rechtliche wie private Sendeanstalten ermöglichen Filmproduktionen und sind häufig schon frühzeitig mit im Boot. Sie entscheiden mit, welche Kinofilme realisiert werden können.
In dieser Special-Veranstaltung soll daher die Frage beleuchtet werden: Wie sieht die Arbeit eines Redakteurs eigentlich aus? Was sind Erfolgsrezepte, wie verläuft die Zusammenarbeit mit Drehbuchautoren und Regisseuren? Und lässt sich ein Kinofilm heute überhaupt noch von einem Fernsehfilm unterscheiden? Zu Gast sind Redakteurin Liane Jessen und Redakteur Jörg Himstedt vom Hessischen Rundfunk sowie der Regisseur Florian Schwarz und der Drehbuchautor Michael Proehl, die mit ihrem Tatort den umgekehrten Weg gegangen sind: Ihr Hessen-Tatort IM SCHMERZ GEBOREN mit Ulrich Tukur ist ein wagemutiger Fernseh- Tatort voller Kinofilmanleihen, der auch auf der großen Leinwand Eindruck macht.

TATORT: IM SCHMERZ GEBOREN
Deutschland 2014. R: Florian Schwarz
D: Ulrich Tukur, Ulrich Matthes, Barbara Philipp. 89 Min. Blu-ray
Es war ein Tatort, der in die Fernsehgeschichte einging: Die Atmosphäre am Bahnhof Wiesbaden- Erbenheim erinnert an Szenen aus SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD, HIGH NOON oder DJANGO UNCHAINED. Das Ergebnis: Fast 50 Leichen pflastern den Weg von Ermittler Felix Murot (Ulrich Tukur) und dessen einstigem Freund Richard Harloff (Ulrich Matthes), der nach seinem Rauswurf aus der Polizeischule eine Karriere als Drogenbaron in Lateinamerika begann. Seit dem Tod der gemeinsamen Geliebten sinnt Harloff auf Rache an Murot. IM SCHMERZ GEBOREN wurde unter anderem mit zwei Grimme-Preisen und zwei Goldenen Kameras ausgezeichnet.

Vorfilm: UNDERGROUND ODYSSEY
DE 2010. R: Christos Dassios, Uli Grohs, Robert Nacken. 6 Min. 35mm

Nach dem Film sprechen Diemut Roether (epd Medien) und Urs Spörri (Deutsches Filmmuseum) mit Liane Jessen, Jörg Himstedt, Michael Proehl und Florian Schwarz.

Carte Blanche: Ulrich Tukur
Wunschfilmreihe des Schauspielers
Sonntag, 1., bis Dienstag, 31. Mai

Ulrich Tukur präsentiert am Sonntag, 1. Mai,
18 Uhr: UNTER DEN BRÜCKEN (DE 1945. R: Helmut Käutner)
20:30 Uhr: HOUSTON (US/DE 2012, R: Bastian Günther)

Was tut sich im deutschen Film?
Tukur-Tatort IM SCHMERZ GEBOREN (DE 2014)
Donnerstag, 4. Mai, 20:15 Uhr
Zu Gast: Liane Jessen (hr-Redakteurin), Jörg Himstedt (hr-Redakteur), Florian Schwarz (Regisseur) und Michael Proehl (Drehbuchautor)

Er spielte Dietrich Bonhoeffer, Erwin Rommel und Bernhard Grzimek, setzte zur Freude vieler Fans neue Akzente im eingefahrenen Tatort-Alltag, und er tourt unermüdlich mit seiner „demokratischen Tanzkapelle“ Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys durchs Land: Das Deutsche Filmmuseum ehrt Ulrich Tukur im Mai mit einer Carte Blanche. In seiner Wunschfilmreihe zeigt er elf von ihm ausgewählte Filme, die ihn nachhaltig geprägt haben. Tukur selbst bemerkt dazu: „Die Auswahl ist zugegebenermaßen etwas schwarzweiß, aber das reflektiert nun mal meinen düsteren, persönlichen Geschmack. Mit der Farbe weicht das Geheimnis. Und wenn schon Farbe, dann lieber verwaschen.“ Am Sonntag, 1. Mai, ist Ulrich Tukur zu Gast und präsentiert Helmut Käutners UNTER DEN BRÜCKEN (DE 1945) sowie Bastian Günthers HOUSTON (DE/US 2012).

Ulrich Tukur, geboren 1957 in Viernheim, ist einer der bedeutendsten deutschen Schauspieler der Gegenwart: In seinen fast 100 Filmen überzeugt Tukur mit herausfordernden Rollen und ambitionierten Stoffen. Noch während seines Studiums gelang ihm der Durchbruch mit Michael Verhoevens Film DIE WEISSE ROSE
(DE 1982), in dem er den Widerstandskämpfer Willi Graf spielte. Peter Zadek entdeckte den jungen Schauspieler fürs Theater mit Erfolg: Bereits 1986 ernannte die Zeitschrift „Theater heute“ Tukur zum Schauspieler des Jahres. Im selben Jahr fand er viel Beachtung mit seiner Darstellung des RAF-Terroristen Andreas Baader in dem umstrittenen Drama STAMMHEIM (R: Reinhard Hauff). Er arbeitete mit Michael Haneke zusammen (DAS WEISSE BAND, DE/AT/FR/IT 2009) und lockte in SOLARIS (US 2002, R: Steven Soderbergh) George Clooney ins Weltall. Ulrich Tukurs Leistungen sind vielfach preisgekrönt, unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis für seine Rolle in DAS LEBEN DER ANDEREN (DE 2006, R: Florian Henckel von Donnersmarck).

Sonntag, 1. Mai, 18 Uhr
UNTER DEN BRÜCKEN
Deutschland 1945. R: Helmut Käutner
D: Hannelore Schroth, Carl Raddatz, Gustav Knuth. 99 Min. DCP
Vor dem Film spricht Urs Spörri (Deutsches Filmmuseum) mit Ulrich Tukur über seine Filmauswahl zur Carte Blanche
Ulrich Tukurs deutscher Lieblingsfilm ist UNTER DEN BRÜCKEN von Helmut Käutner: Hendrik und Willy sind mit dem Schleppkahn Liese-Lotte auf der Havel unterwegs und träumen von Mädchen, die ihnen mit wehenden Röcken von den Berliner Brücken zuwinken. Eines Abends beobachten sie eine junge Frau, die sich scheinbar von einer solchen Brücke ins Wasser stürzen will. Beide eilen ihr zu Hilfe doch Anna hatte nur einen Zehnmarkschein in den Fluss geworfen. Sie lässt sich überreden, auf dem Kahn zurück in die Stadt zu fahren. Es entwickelt sich eine poetische Ballade auf Freundschaft, Liebe und die Freiheit auf dem Wasser.

Sonntag, 1. Mai, 20:30 Uhr
HOUSTON
USA/Deutschland 2012. R: Bastian Günther
D: Ulrich Tukur, Garret Dillahunt, Wolfram Koch. 107 Min. DCP. OmU
Nach dem Film: Publikumsgespräch mit Ulrich Tukur
Ausgezeichnet mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino 2012 in Hof, blieb HOUSTON im Kino weitgehend unbeachtet. Ulrich Tukur spielt darin eindrucksvoll den Headhunter Clemens Trunschka, der seine Alkoholsucht nur mühsam zu verbergen weiß. Als er von einem großen deutschen Automobilkonzern den Auftrag erhält, einen US-amerikanischen Geschäftsmann als neuen Vorstandsvorsitzenden anzuwerben, sieht Trunschka die Chance gekommen, sein Leben wieder in die richtige Bahn zu lenken. Es beginnt ein ebenso faszinierender wie skurriler Roadtrip auf den staubigen Straßen der USA.

Donnerstag, 5. Mai, 18 Uhr
VIKTOR UND VIKTORIA
Deutschland 1933. R: Reinhold Schünzel
D: Renate Müller, Hermann Thimig, Adolf Wohlbrück. 99 Min. 35mm
Der Schauspieler Viktor Hempel verdient als Damen-Imitator „Monsieur Viktoria“ sein Geld, sieht sich aber zu größeren Rollen berufen. Beim Vorsprechen in einer Theateragentur stellt er eine ernste Szene unfreiwillig komisch dar. Er wird abgelehnt und trifft auf die ebenfalls wenig erfolgreiche Sängerin Susanne Lohr. Als Viktor erkrankt, springt Susanne als „Monsieur Viktoria“ für ihn ein. Der Erfolg ist groß und führt Susanne sogar nach London bis ihr Londons berühmtester Frauenkenner auf die Schliche kommt. Ulrich Tukur schätzt VIKTOR UND VIKTORIA als „großartigen Film, noch ganz im Geist der Weimarer Zeit, mit einer wunderbaren Renate Müller.“

Samstag, 7. Mai, 20:30 Uhr
Mittwoch, 11. Mai, 20:30 Uhr
LE NOTTI DI CABIRIA Die Nächte der Cabiria
Italien/Frankreich 1957. R: Federico Fellini. D: Giulietta Masina,
François Périer, Franca Marzi. 110 Min. 35mm. Omdt/frU
Die naive Prostituierte Cabiria lebt in einer der ärmsten Gegenden Roms. Immer wieder wird sie von Männern enttäuscht und gedemütigt. Schließlich bringt ihr Zuhälter sie fast um, um an ihre Ersparnisse zu kommen. Cabiria wartet auf ein Wunder. Und tatsächlich: Ein Filmstar nimmt sie eines Tages bei sich auf. Ist er etwa die Liebe ihres Lebens? LE NOTTI DI CABIRIA, an dessen Drehbuch auch Pier Paolo Pasolini beteiligt war, gewann 1958 den Oscar® als „Bester fremdsprachiger Film“. Ulrich Tukur betont: „Mit Fellini ist es wie mit Tati er bedeutet mir viel“

Sonntag, 8. Mai, 20:30 Uhr
QUICK
Deutschland 1932. R: Robert Siodmak
D: Lilian Harvey, Hans Albers, Paul Hörbiger. 93 Min. 35mm
Ulrich Tukur bezeichnet den Clown Quick als „eine der schönsten Rollen“ von Hans Albers. Auf der Bühne des Varietés im Apollo-Theater begeistert Quick jeden Abend sein Publikum. Sein größter Fan ist die mit 21 Jahren bereits geschiedene Schönheit Eva Prätorius (Lilian Harvey), die ein gelangweiltes Leben in einem Luxussanatorium führt. Tag für Tag bricht sie aus, um Quicks Auftritte zu bewundern. Eva verliebt sich in den gutmütigen Clown doch als Quick ungeschminkt vor ihr steht, erkennt sie ihn nicht. Eine Odyssee mit allerlei Verwechslungen beginnt.

Freitag, 13. Mai, 18 Uhr
DAS BLAUE VOM HIMMEL
Deutschland 1932. R: Victor Janson
D: Marta Eggerth, Hermann Thimig, Fritz Kampers. 77 Min. 35mm
Die fröhliche Anni verkauft von morgens bis abends Fahrkarten am Berliner U-Bahnhof Wallensteinplatz. Der Postflieger Hans ist Nacht für Nacht von Berlin nach Hannover unterwegs. Eines Tages hat es Hans so eilig, dass er Anni das Geld für sein U-Bahn-Ticket schuldig bleibt. Anni ist empört und muss das Geld aus eigener Tasche erstatten. Doch in der Folge verlieben sich die beiden auch wenn sie sich wegen ihrer unterschiedlichen Arbeitszeiten immer nur ein paar Minuten morgens und abends sehen können. Das Drehbuch für die Musikkomödie stammt von Billy Wilder.

Samstag, 14. Mai, 20:30 Uhr
PLAY TIME Tatis herrliche Zeiten
Frankreich/Italien 1967. R: Jacques Tati. D: Jacques Tati,
Barbara Dennek, Rita Maiden. 124 Min. Blu-ray. OmU
„Um Tati will ich nicht herum. Was für ein großartiges Gesamtkunstwerk!“ Ulrich Tukur wählte für seine Carte Blanche PLAY TIME: Der Film spielt in einem ultramodernen Paris, das ausschließlich aus sich ähnelnden futuristischen Glas- und Stahlkonstruktionen besteht. Monsieur Hulot verliert in dieser verwirrenden Baulandschaft die Orientierung. Immer wieder kreuzen sich seine Wege mit denen einer US-amerikanischen Busreisegruppe. Auf verschiedenen Ebenen verlaufen zahllose Nebenhandlungen, es entsteht ein Gewirr aus Figuren und Stimmen.

Sonntag, 15. Mai, 20:30 Uhr
Mittwoch, 18. Mai, 20:30 Uhr
SMULTRONSTÄLLET Wilde Erdbeeren
Schweden 1957. R: Ingmar Bergman. D: Victor Sjöström,
Bibi Andersson, Ingrid Thulin. 91 Min. Blu-ray. OmU
Der griesgrämige Professor Isak Borg soll zum 50. Jahrestag seiner Promotion im schwedischen Lund geehrt werden. Für ihn, den Eigenbrötler, gibt es schönere Anlässe. Dennoch beschließt er, an der Ehrung teilzunehmen. Unerwartet begleitet ihn seine Schwiegertochter Marianne auf der langen Autofahrt. Die Reise gestaltet sich äußerst turbulent, und der Kreis der Mitfahrer wird größer und größer. Durch diverse Zwischenstopps und Begegnungen wird Isak immer wieder mit beängstigend realen Erinnerungen an seine Jugend und Todesträumen konfrontiert. Der letzte Film mit Victor Sjöström wurde 1958 mit dem Goldenen Bären und 1960 mit dem Golden Globe ausgezeichnet.

Montag, 16. Mai
TIHIJ DON Der stille Don
UdSSR 1957/58. R: Sergej Gerasimov. D: Pëtr Glebov, Elina Bystrickaja.
Teil 1: 108 Min. Teil 2: 115 Min. Teil 3: 121 Min. 35mm. DF
Für Ulrich Tukur ist TIHIJ DON ein „Monumentalwerk“, ein „epischer Streifen, gewaltig inszeniert und hinreißend gespielt, der mich seinerzeit umgeworfen hat“. In drei eigenständigen Filmen wird von der Entstehung der Sowjetunion erzählt.

16:00 Uhr
Teil 1: Russland 1913: Der junge Donkosak Grigori liebt die Freiheit und seine verheiratete Nachbarin Axinja. Als ihr Ehemann davon erfährt, straft er sie mit brutaler Gewalt. Grigori soll nun Natalja heiraten. Dann bricht der Erste Weltkrieg aus.

18:00 Uhr
Teil 2: Russland 1917: Grigori kämpft für die Truppen Lenins, bevor er zur reaktionären Weißen Garde überläuft. Für seine einstigen Mitstreiter gilt er nun als Verräter.

20:30 Uhr
Teil 3: Russland 1920: Der Weltkrieg ist vorbei, doch die Revolution spaltet Grigoris Familie. Als er seine Frau Natalja betrügt, zieht sie Konsequenzen.

Eintritt Einzelfilm: 7 Euro / ermäßigt 5 Euro
Kombipreis für alle drei Teile: 14 Euro / ermäßigt 10 Euro

Freitag, 20. Mai, 18 Uhr
Sonntag, 22. Mai, 20:30 Uhr
I SOLITI IGNOTI Diebe haben’s schwer
Italien 1958. R: Mario Monicelli. D: Vittorio Gassman,
Claudia Cardinale, Marcello Mastroianni. 106 Min. 35mm. Omdt/frU
Der Ganove Cosimo wird bei einem Autodiebstahl erwischt und landet prompt im Gefängnis. Während seiner Haftstrafe erfährt er von einem Coup, mit dem man ohne Risiko das große Geld machen könnte. Er bittet seine Diebeskollegen, ihm zu helfen, freizukommen im Gegenzug winkt ihnen die Beteiligung am Gewinn des Coups. Der Boxer Peppe soll daraufhin vorgeschickt werden, um Cosimos Strafe abzusitzen. Doch die Polizei durchschaut den Plan. Ulrich Tukur sagt über I SOLITI IGNOTI: „Ein saukomischer und nicht so bekannter Film über römische Kleinkriminelle, die bei einem Einbruch alles falsch machen. Eine gelungene Mischung aus Neorealismus und Commedia all’italiana.“

Samstag, 21. Mai, 20:30 Uhr
Mittwoch, 25. Mai, 20:30 Uhr
HELLZAPOPPIN‘ In der Hölle ist der Teufel los
USA 1941. R: H. C. Potter
D: Ole Olsen, Chic Johnson, Martha Raye. 84 Min. 16mm. OF
HELLZAPOPPIN´ ist ein Film über ein Filmteam, das einen Film über die Wirren um eine Broadway-Produktion dreht. Der Film im Film handelt vom noch unbekannten Regisseur Jeff, der auf den Durchbruch am Broadway hofft, wodurch er endlich die Millionärstochter Kitty heiraten könnte. Doch Jeffs reicher Freund Woody ist ebenfalls in Kitty verliebt. Voller Aberwitz nimmt H. C. Potter die Filmbranche des Golden-Age-Hollywood aufs Korn. Ulrich Tukur bezeichnet HELLZAPOPPIN‘ als einen „Tanzfilm, der vor Skurrilität, Anarchie und phantastischen Swingtanzeinlagen nur so strotzt.“

Dienstag, 31. Mai, 20:45 Uhr
NAPOLEON IST AN ALLEM SCHULD
Deutschland 1938. R: Curt Goetz. D: Curt Goetz,
Else von Möllendorff, Valérie von Martens. 91 Min. 35mm
Napoleon-Experte Lord Cavershot ist derart fasziniert von dem historischen Feldherrn, dass er seine Ehefrau die stilecht den Namen Josephine trägt und seine Marotten als kindlichen Spleen toleriert sträflich vernachlässigt. Als der Lord zum Napoleon-Kongress nach Paris reist, erlebt er mit dem Waisenmädchen Madeleine sein persönliches Waterloo. Für Curt Goetz war dies der erste Tonfilm. NAPOLEON IST AN ALLEM SCHULD wurde nach der Emigration von Goetz 1939 von Joseph Goebbels verboten. Der Film ist für Ulrich Tukur „der Beweis, dass man auch 1938 im Dritten Reich noch einen geistreichen und sehr gut gemachten Musikfilm drehen konnte, wenn man Curt Goetz hieß.“

Was tut sich im deutschen Film?
TATORT: IM SCHMERZ GEBOREN
Donnerstag, 4. Mai, 20:15 Uhr

In Deutschland entsteht kaum ein Kinofilm ohne Beteiligung durch das Fernsehen. Öffentlich-rechtliche wie private Sendeanstalten ermöglichen Filmproduktionen und sind häufig schon frühzeitig mit im Boot. Sie entscheiden mit, welche Kinofilme realisiert werden können.
In dieser Special-Veranstaltung soll daher die Frage beleuchtet werden: Wie sieht die Arbeit eines Redakteurs eigentlich aus? Was sind Erfolgsrezepte, wie verläuft die Zusammenarbeit mit Drehbuchautoren und Regisseuren? Und lässt sich ein Kinofilm heute überhaupt noch von einem Fernsehfilm unterscheiden? Zu Gast sind Redakteurin Liane Jessen und Redakteur Jörg Himstedt vom Hessischen Rundfunk sowie der Regisseur Florian Schwarz und der Drehbuchautor Michael Proehl, die mit ihrem Tatort den umgekehrten Weg gegangen sind: Ihr Hessen-Tatort IM SCHMERZ GEBOREN mit Ulrich Tukur ist ein wagemutiger Fernseh- Tatort voller Kinofilmanleihen, der auch auf der großen Leinwand Eindruck macht.

TATORT: IM SCHMERZ GEBOREN
Deutschland 2014. R: Florian Schwarz
D: Ulrich Tukur, Ulrich Matthes, Barbara Philipp. 89 Min. Blu-ray
Es war ein Tatort, der in die Fernsehgeschichte einging: Die Atmosphäre am Bahnhof Wiesbaden- Erbenheim erinnert an Szenen aus SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD, HIGH NOON oder DJANGO UNCHAINED. Das Ergebnis: Fast 50 Leichen pflastern den Weg von Ermittler Felix Murot (Ulrich Tukur) und dessen einstigem Freund Richard Harloff (Ulrich Matthes), der nach seinem Rauswurf aus der Polizeischule eine Karriere als Drogenbaron in Lateinamerika begann. Seit dem Tod der gemeinsamen Geliebten sinnt Harloff auf Rache an Murot. IM SCHMERZ GEBOREN wurde unter anderem mit zwei Grimme-Preisen und zwei Goldenen Kameras ausgezeichnet.

Vorfilm: UNDERGROUND ODYSSEY
DE 2010. R: Christos Dassios, Uli Grohs, Robert Nacken. 6 Min. 35mm

Nach dem Film sprechen Diemut Roether (epd Medien) und Urs Spörri (Deutsches Filmmuseum) mit Liane Jessen, Jörg Himstedt, Michael Proehl und Florian Schwarz.

GELIEBT UND VERDRÄNGT Das Kino der jungen BRD von 1949 bis 1963 am 28. bis 30.April im Filmmuseum Frankfurt

GELIEBT UND VERDRÄNGT Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963
Filmreihe von Donnerstag, 28., bis Samstag, 30. April, im Kino des Deutschen Filmmuseums

Geliebt und verdrängt Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963 heißt die Retrospektive des Festival del Film Locarno im August 2016, die in enger Kooperation mit dem Deutschen Filminstitut, Frankfurt am Main, ausgerichtet wird. Als Partner der Retrospektive gibt das Deutsche Filminstitut einen umfangreichen Katalog heraus, der im August erscheint. Bereits jetzt zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums sieben thematisch gruppierte Werke aus jener Zeit. Die Vor-Schau dreht sich um einen für Frankfurt besonders relevanten Fragekreis: den der jüdischen Geschichte in Deutschland. Wie geht das Kino der Adenauer-Ära mit dem Holocaust um, welche (Genre-)Bilder, Erzählungen, Allegorien findet es dafür? Welche Korrektive hat das Filmschaffen der DDR zu bieten? Wie nähert sich die BRD dem ähnlich jungen Staat Israel? Zu entdecken gibt es Unvermutetes, etwa den ersten abendfüllenden Film über Israel (PARADIES UND FEUEROFEN); eine Vision vom Nazi-Vivisektionsterror in Gestalt eines exaltierten, fast experimentellen Horrorfilms (DIE NACKTE UND DER SATAN) oder eine wütende Anklage gegen den ungebrochenen Antisemitismus in der Bonner Republik (ZWISCHENFALL IN BENDERATH). Im Herbst wird das Projekt mit einem weiteren, umfangreicheren Programm fortgeführt.

Der Schwerpunkt unterstreicht den filmischen Reichtum dieser Epoche und macht deutlich, dass die später durch Europa und die USA tourende Filmreihe sich an verschiedenen Spielorten auf bestimmte inhaltliche und ästhetische Schwerpunkte fokussieren kann.

Donnerstag, 28.04.2016, 16:00 Uhr
DER RUF
Deutschland 1949. R: Josef von Baky, D: Fritz Kortner, Ernst Schröder.
104 Min. 35mm
Als Professor Mauthner nach 15 Jahren Exil heimkehrt, findet er Deutschland erschreckend unverändert vor: Der Antisemitismus zeigt weiter seine Fratze. Und so gibt man ihm zwar seine Stelle wieder, aber auch das Gefühl, immer noch unerwünscht zu sein. Diese Atmosphäre schlug auch auf die Rezeption kritischer zeitgenössischer Filme wie DER RUF durch, der es bei Erscheinen schwer hatte.

Donnerstag, 28.04.2016, 18:00 Uhr
ZWISCHENFALL IN BENDERATH
DDR 1956. R: János Veiczi, D: Uwe-Jens Pape, Inge Huber. 98 Min. 35mm.
Jakob Lewin wird von seinem Geschichtslehrer schikaniert wegen seiner jüdischen Herkunft, aber auch wegen der kritischen Haltung seines Vaters zur BRD. Als es ihm zu viel wird, rennt er davon womit ein Schulkinder-Streik mit weit reichenden Folgen beginnt. Der Film zeichnet ein parteiisch-akkurates, beunruhigendes Bild der BRD, wie es nur in der DDR entstehen konnte.

Freitag, 29.04.2016, 16:00 Uhr
JETZT UND IN DER STUNDE MEINES TODES
DDR 1963. R: Konrad Petzold, D: Inge Keller, Ulrich Thein. 98 Min. 35mm.
Ella Conradi berichtet vom Eichmann-Prozess in Jerusalem mit einem sich vertiefenden Gefühl des Ekels. Wieder zurück in der Bundesrepublik, möchte sie sich durch die Beschäftigung mit einem gewöhnlich wirkenden Verbrechen auf andere Gedanken bringen. Ein Politthriller mit Botschaft: Die BRD wird von jenen beherrscht, die Deutschland 1933 ins Verderben trieben.

Freitag, 29.04.2016, 18:00 Uhr
EICHMANN UND DAS DRITTE REICH
Schweiz/BRD 1961. R: Erwin Leiser, Dokumentarfilm. 90 Min. 35mm.
Ermutigt durch den Erfolg seines Montagekino-Meilensteins DEN BLODIGA TIDEN / MEIN KAMPF (1959), wagte sich der deutsche Emigrant Erwin Leiser nun in der Schweiz mit EICHMANN UND DAS DRITTE REICH an einen Film, der aktuelle Ereignisse historisch kontextualisierte und Stellung bezog zu einem Vorgang von historischer Tragweite zum Prozess gegen Adolf Eichmann.

Freitag, 29.04.2016, 22:30 Uhr
DIE NACKTE UND DER SATAN
BRD 1959. R: Viktor Trivas, D: Horst Frank, Paul Dahlke. 96 Min. 35mm.
Ein Horror-Traum über Menschenversuche und wahnsinnige Wissenschaftler, bei dem es schwer fällt, nicht an KZ zu denken. Eine Rückkopplung an das Schauerkino expressionistischer Prägung, die völlig quer steht zu allem, was es im BRD-Kino jener Jahre gibt, und andererseits so voller gestalterischer Brüche ist, dass sie ein perfektes Beispiel für den BRD-Film jener Jahre ist.

Samstag, 30.04.2016, 20:30 Uhr
ISRAEL, STAAT DER HOFFNUNG/PARADIES UND FEUEROFEN
BRD 1955/1958. R: Rolf Vogel & Lasar Dunner/Herbert Viktor
Dokumentarfilme. 39 Min./82 Min. 35mm
Zwei frühe Annäherungen der BRD an den Staat Israel, verbunden durch Rolf Vogel, einen Lobbyisten der israelischen Sache in Bonn. PARADIES UND FEUEROFEN ist vor allem eine Reisedokumentation, in der die jüngere Geschichte weitgehend ausgespart bleibt. In Israel kam der Film erst 1962 in die Kinos am Tag vor der Bestätigung des Todesurteils gegen Adolf Eichmann.

Einführung in die Reihe und vor jedem Film: Olaf Möller, Kurator der Retrospektive und Mit-Herausgeber des Katalogs.

In Kooperation mit dem Festival del film Locarno (3. bis 13. August 2016)

Psychogramm eines Einzelgängers – Aljoscha Brell liest aus „Kress“ am 3.Mai im Mousonturm Frankfurt

©  Marcel-Brell
© Marcel-Brell

Aljoscha Brell hat im vergangenen Herbst mit Kress eines der schönsten Debüts des Jahres vorgelegt – einen Roman, der es verdient, einem breiteren Publikum bekannt gemacht zu werden, nachdem die Literaturkritik ihn allseits gelobt hat. Nächsten Dienstag, am 3. Mai, ist er im Hessischen Literaturforum zu Gast, um über Kress sprechen und aus ihm zu lesen. „So einen unhippen Berlin-Roman hat sich bisher noch kein Autor, keine Schriftstellerin getraut“ – wie es in einer Rezension hieß.

Dienstag, 3. Mai 2016, 20 Uhr:
Aljoscha Brell: Kress

Man geht nicht in die Uni. So reden nur die Kretins, mit denen er notgedrungen zusammen in den Seminaren sitzt. Nein, Kress geht in die Universität. Wenn er nicht in der Bibliothek liest, schreibt er auf seiner Schreibmaschine Hausarbeiten über Goethe. Die anderen Studenten, die draußen den Berliner Frühsommer genießen, können ihm gestohlen bleiben. Schließlich hat er seinen Freund Gieshübler, einen Tauberich, der ihn in seiner heruntergekommenen Neuköllner Einzimmerwohnung besucht. Kress träumt davon, ein renommierter Goetheforscher zu werden und auf seinen zukünftigen Vortragsreisen nachts im Hotel Tomatensauce ohne Nudeln bestellen zu können. Doch dann begegnet er Madeleine und Mona. Was als spätpubertäre Liebesgeschichte beginnt, gerät allmählich außer Kontrolle.
In seinem Debütroman Kress zeichnet Aljoscha Brell mit feinem Humor das Psychogramm eines Einzelgängers, den man aufgrund seiner Schrulligkeit schnell ins Herz schließt. Je weiter man sich in dieses Schicksal aber verstricken lässt, desto größer wird das Unbehagen. Kress ist kein Sonderling. In seiner latenten Wut und seinen verzweifelten Versuchen, dem eigenen Leben Bedeutung zu verleihen, verdichten sich vielmehr die Ängste und Wünsche eines Milieus, das in Großstädten wie Berlin sein Glück sucht.

Moderation: Malte Kleinjung
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Voverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)

Aljoscha Brell, Jahrgang 1980, wechselte vom Studium der Philosophie und Neueren Deutschen Literatur in ein Berliner IT-Unternehmen. Parallel zu seiner dortigen Arbeit schrieb er sein Debüt, für das er 2009 das Alfred-Döblin-Stipendium der Berliner Akademie der Künste erhielt.

WIESBADEN BIENNALE holt europäische Anvantgarde-Künstler nach Wiesbaden

(vli.) Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin, Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Herr Sven Gerich, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Maria Magdalena Ludewig, Kuratoren, Martin Hammer, Kurator, Albert Zetzsche, Theaterreferent im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. © massow-picture
(vli.) Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin, Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Herr Sven Gerich, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Maria Magdalena Ludewig, Kuratoren, Martin Hammer, Kurator, Albert Zetzsche, Theaterreferent im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Foto. Diether v. Goddenthow © massow-picture

DAS PROGRAMM DER WIESBADEN BIENNALE vom 25.8.-4.9.2016

Der Ticket-Vorverkauf startet am Montag, 25.April 2016
Programm wiesbaden_biennale_2016_programm

Mit der Wiesbaden Biennale eröffnet das Hessische Staatstheater die neue Spielzeit 2016/17 und wagt den Aufbruch in die Zukunft. Unter dem Titel „This is not Europe“ präsentiert die Wiesbaden Biennale vom 25.8. bis 4.9.2016 über zwanzig internationale Avantgarde-Künstlerinnen und Künstler, Kollektive und Ensembles, die mit unterschiedlichsten künstlerischen Strategien Narrationen von Europa schaffen.

Kuratiert von Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer sind neun Gastspiele auf allen Bühnen des Staatstheaters zu sehen, darunter eine Uraufführung, eine Europa-Premiere und zahlreiche Deutschland-Premieren. Zugleich produziert das Festival erstmals in seiner Geschichte Neuproduktionen. Im Programmschwerpunkt „Asyl des Müden Europäers“ entwickeln internationale Residenzkünstler zehn eigens für Wiesbaden entwickelte Projekte an unterschiedlichsten Orten in der Stadt. Sie alle sind Abbild eines vielstimmigen und widersprüchlichen Dialogs. Wie wollen wir leben? Was macht Europa in Zukunft aus?

 Foto. Alla poppersoni, © Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Foto. Alla poppersoni, © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Ab dem 25. August macht die Wiesbaden Biennale die Landeshauptstadt zum Schauplatz von Performances, Installationen und internationalem Schauspieltheater. Sie lädt dazu ein, utopische Formen von Gemeinschaft zu erproben. Sei es beim Verweilen und Feiern mit den internationalen Künstlern, Aktivisten, Studenten und Gästen im Festivalzentrum am Warmen Damm, beim Übernachten im temporären Grandhotel oder bei Diskurs, Konzerten und Partys in den langen Festivalnächten des Wiesbadener Spätsommers.

„Mit Martin Hammer und Maria Magdalena Ludewig tritt eine neue junge Generation das Erbe dieses traditionsreichen Festivals an und wird Wiesbaden für elf Tage zum vibrierenden Versammlungsort vieler innovativer und gesellschaftlich relevanter Künstler Europas machen“, so Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, über die Wiesbaden Biennale.

THIS IS NOT EUROPE

Die Wiesbaden Biennale versteht sich als Fortschreibung des traditionsreichen Festivals „Neue Stücke aus Europa“. Mit Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer übernimmt eine junge Generation die kuratorische Leitung und konzeptionelle Ausrichtung. Als Wiesbaden Biennale entwerfen sie das Festival neu und besinnen sich gleichzeitig auf dessen Ursprünge. Als 1992 das Festival „Neue Stücke aus Europa“ entstand, befand sich Europa in einer Zeit des Aufbruchs. Die Biennale wurde zu einem der wichtigsten Austauschorte europäischer Autoren und Übersetzer. Heute, 24 Jahre später, steckt Europa in der Dauerkrise. Es ist eine Krise der Institutionen und der Narrationen – eine Identitätskrise. Wie lässt sich eine Narration von Europa neu schreiben? Und wer sind die Autoren dieser Erzählung?

Die Akademie: Academy of Translations
Die Akademie: Academy of Translations Do 25.8. bis So 4.9.
Das detaillierte Programm der Akademie erscheint im Juni 2016. In Kooperation mit dem BürgerKolleg Wiesbaden, Freiwilligenzentrum Wiesbaden e.V., EVIM Evangelischer Verein für Innere Mission in Nassau, Internationales Theaterinstitut und Goethe Institut.
Eintritt frei. Foto: Elenore Herder © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

„Künstler und Künstlerinnen sind Autoren von Narrationen, sie schaffen Identitäts-Erzählungen auf vielfältigste Weisen, die unsere Sicht auf die Wirklichkeit herausfordern. Sie sind Provokateure dessen, was möglich ist, Seismographen von Ängsten und Hoffnungen, aber vor allem Experten für das spekulativ Ungewisse. This is not Europe. – Das ist die Lust am Widerspruch und die Aufforderung zur kritischen Infragestellung dessen, was wir Europa nennen.“ (Maria Magdalena Ludewig & Martin Hammer)

GASTSPIELE

Eine Uraufführung, eine Europa-Premiere, eine Wiesbadener Neuproduktion, eine internationale Koproduktion und drei Deutschland Premieren

Deutschland|Niederlande Julian Hetzel – Sculpting Fear Eine Produktion des SPRING Performing Arts Festival Utrecht in Koproduktion mit South East Dance Brighton und Quadrennial Prague. Gefördert von Fonds Podiumkunsten, Gemeente Utrecht und Netzwerk SPACE – Supporting Performing Art Circulation in Europe.
Deutschland|Niederlande Julian Hetzel – Sculpting Fear Eine Produktion des SPRING Performing Arts Festival Utrecht in Koproduktion mit South East Dance Brighton und Quadrennial Prague. Gefördert von Fonds Podiumkunsten, Gemeente Utrecht und Netzwerk SPACE – Supporting Performing Art Circulation in Europe.
Ohne Sprache. Foto: Martin Wickenhaeuser

Die Angst geht um in Europa und ist zum beherrschenden Gefühl geworden. Julian Hetzel fasst in seiner Arbeit „Sculpting Fear“ in kraftvolle Bilder, was zum diffusen Hintergrundgeräusch unseres Alltags geworden ist und setzt an zum stürmischen Befreiungsschlag.

Libanon
Libanon
Rabih Mroué – So Little Time
Eine Koproduktion der Wiesbaden Biennale mit HAU – Hebbel am Ufer, Theatre de la Bastille und Festival d’Automne à Paris.
Arabisch und Englisch mit deutschen und englischen Übertiteln. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

 

In seiner neuen Theaterarbeit „So Little Time“, die in Wiesbaden zur Uraufführung kommt, untersucht der libanesische Künstler Rabih Mroué Mythen, Selbstdarstellungen und Abbilder von Märtyrern. Was passiert mit einem Menschen, der seinem Abbild als überlebensgroßem Mythos wieder begegnet? Eine feinsinnige Untersuchung moderner Mythen zwischen Reproduktion und Manipulation.

Moskau | Russland
Moskau | Russland
Dmitry Krymov – Russian Blues: Auf der Suche nach Pilzen Produktion des Dmitry Krymov Lab-School of Dramatic Art.
Russisch und Deutsch mit deutschen Übertiteln Foto: Natalia Cheban, © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Der russische Regisseur Dmitry Krymov wirft in „Russian Blues. Auf der Suche nach Pilzen“ einen Blick voller Melancholie und tiefgründigem Witz auf die Lebensrealität in einem Land, in dem nicht nur die Freiheit der Kunst zusehends in Bedrohung gerät. Ein quietschbuntes Satire-Märchen mit virtuosen Schauspielern, zu sehen als Europa Premiere – nur in Wiesbaden!

talien
talien Motus – MDLSX Italienisch mit deutschen und englischen Übertiteln Foto: Ilaria Scarpa. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Silvia Calderoni ist eine Ausnahme-Performerin, die ihresgleichen sucht. Sie ist die schillernde Protagonistin von „Mdlsx“, der neuesten Produktion von Motus, einer der innovativsten und mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichneten Theater-Kompanien Italiens, die diese Arbeit zum ersten Mal in Deutschland zeigt. Mit umwerfendem Charme und beeindruckender Chuzpe zeigt uns Calderoni eine Neuerzählung der eigenen Identität, eine Hymne auf die Freiheit von ausnehmend berührender Zartheit und Zerbrechlichkeit.

Italien Romeo Castellucci – The Parthenon Metopes Eine Produktion von Romeo Castellucci / Socìetas in Koproduktion mit Theater Basel, La Villette, Festival d’Automne à Paris. Präsentiert in Kooperation mit Künstlerhaus Mousonturm, Theater Rüsselsheim / Kultur123 Stadt Rüsselsheim und Adam Opel AG. Foto: Guidomencari
Italien Romeo Castellucci – The Parthenon Metopes. Eine Produktion von Romeo Castellucci / Socìetas in Koproduktion mit Theater Basel, La Villette, Festival d’Automne à Paris.
Präsentiert in Kooperation mit Künstlerhaus Mousonturm, Theater Rüsselsheim / Kultur123 Stadt Rüsselsheim und Adam Opel AG. Foto: Guidomencari

Der italienische Künstler Romeo Castellucci wurde 2013 von der Biennale in Venedig für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er habe die Fähigkeit, „eine neue Sprache für die Bühne zu schaffen, die Theater, Musik und Bildhauerei ineinander verwebt.“ Mit „The Parthenon Metopes“ zeigt er uns ein raffiniertes Spiel um Kunst und Realität, das die großen Menschheitsfragen aufruft: Woher kommen wir, wohin gehen wir? Und was geschieht mit uns, wenn wir das Leiden Anderer betrachten? Die Wiesbaden Biennale zeigt diese außergewöhnliche Arbeit erstmals in Deutschland in Kooperation mit der Stadt Rüsselsheim im Opelwerk Rüsselsheim.
Lustvoll und radikal schön – Jérôme Bel porträtiert in der Performance „Gala“ Individuen, Köper, eine Stadt. Er unterläuft gängige Systeme der Repräsentation und gibt dem Einzelnen die Chance zur Autonomie. Neuinszeniert für Wiesbaden mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und der Rhein-Main Region in Kooperation mit dem Künstlerhaus Mousonturm.

© Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Griechenland
Anestis Azas – Farmakonisi
Griechisch mit englischen und deutschen Übertiteln
Eine Produktion des Athens Theatre Festival 2015Foto: Karol Jarek. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Der junge griechische Regisseur Anestis Azas reinszeniert den Gerichtsprozess zum Fall „Farmakonisi“, in dem ein junger Syrischer Flüchtling zu 145 Jahren Haft verurteilt wurde, weil er für den Tod von elf Menschen auf einem 2014 gesunkenen Flüchtlingsboot verantwortlich gemacht wurde. Dabei wurde das Unglück mutmaßlich von griechischen Grenzbeamten verursacht. Ein radikal persönliches und schonungslos ehrliches mitten aus der griechischen Krise. Auch diese Arbeit ist erstmals in Deutschland zu sehen.
Auch der ungarische Regisseur Kornel Mundruczó, international gefeiert für seine in Cannes und Locarno preisgekrönten Filme, entwickelt „Imitation of Life“ mit seiner ungarischen Gruppe „Proton Theatre“ vor dem Hintergrund realer Fakten: Im Frühjahr 2005 wurde in Ungarn ein junger Roma von einem gleichaltrigen Mann mit einem Schwert ermordet. Schnell ging man in der aufgeheizten Stimmung von einer rassistischen Tat aus, doch der wahre Täter war selbst Roma. Mundruczós Arbeiten sind große Erzählungen und entfalten filmischer Sogwirkung.
Einer großen Erzählung widmet sich auch das berühmte britisch-deutsche Performance-Kollektiv Gob Squad. Sie stellen sich der Herausforderung und bringen ihre ganz eigene Version von Leo Tolstois Monumentalwerk „Krieg und Frieden“ auf die Bühne des Kleinen Hauses.

ASYL DES MÜDEN EUROPÄERS

Do 25.8. bis So 4.9. Warmer Damm, täglich
Do 25.8. bis So 4.9. Warmer Damm, täglich Rainer Casper, Enzo Mari, Jan Liesegang / raumlabor Berlin – Das Asyl: Festivalzentrum. © Maria Magdalena Ludewig Hessisches Staatstheater Wiesbaden

12 internationale Residenzkünstler- und Künstlerinnen an 10 Orten in Wiesbaden

Neben den Gastspielen bildet „Das Asyl des müden Europäers“ den programmatischen Schwerpunkt des Festivals. Mit Rabih Mroué, Dries Verhoeven, Thomas Bellinck, Tiago Rodrigues, Ingo Niermann, Dora Garcia, Margarita Tsomou, Arkadi Zaides, Thomas Hirschhorn und Markus Öhrn, Rainer Casper und Jan Liesegang werden einige der wichtigsten Impulsgeber der neuen europäischen Künstler- und Autorengeneration Wiesbaden zu ihrer temporären künstlerischen Heimat machen. Gemeinsam entwerfen sie die exemplarischen Institutionen einer utopischen Gemeinschaft und machen die alte Kurstadt zu einem künstlerischen Brennpunkt, um an der Zukunft zu arbeiten: Was macht die europäische Identität heute aus? Wer wollen wir sein, wer gehört zu uns und wer schreibt alles an der „Erzählung Europa“ mit?

Asyl des müden Europäers
Asyl des müden Europäers Niederlande. Dries Verhoeven – Die Kirche: Die Beerdigung
Eintritt frei. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Täglich um 18 Uhr begrüßt der niederländische Künstler Dries Verhoeven die Besucher an den Türen der St. Augustine’s Church. Die Glocken läuten, ein Sarg ist aufgebahrt, der Kirchenchor singt und eine uns lieb gewonnene Idee, ein Wert oder auch ein Teil unserer Gesellschaft wird feierlich zu Grabe getragen. In seinem Projekt „Die Beerdigung“ orientiert sich Verhoeven mit großer Ernsthaftigkeit an christlichen Ritualen und lenkt den Blick auf sterbende Ideen.

Thomas Bellinck – Das Museum: Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo. Eine Produktion von Robin vzw. und dem Koninklijke Vlaamse Schouwburg in Koproduktion mit Wiesbaden Biennale und Onassis Cultural Center. © Hessisches Staatstheater
Thomas Bellinck – Das Museum: Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo. Eine Produktion von Robin vzw. und dem Koninklijke Vlaamse Schouwburg in Koproduktion mit Wiesbaden Biennale und Onassis Cultural Center. © Hessisches Staatstheater

Im Alten Gericht durchstreifen die Besucher einzeln das dunkle Gebäude voller merkwürdiger Exponate, Schrifttafeln und angestaubter Landkarten. Aus der Zukunft schauen sie durch die Augen des belgischen Künstlers Thomas Bellinck zurück auf unsere Gegenwart. Denn im „Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo“, dem Haus der europäischen Geschichte im Exil, lässt Bellinck die alte Idee vom vereinten Europa noch einmal aufleben, als wäre sie längst vergangen.

Tiago Rodrigues – Die Bibliothek
Tiago Rodrigues – Die Bibliothek
Library ist eine Produktion der Wiesbaden Biennale in Koproduktion mit Teatro Nacional D. Maria II. Foto Eleonora_herder © Hessisches Staatstheater

Der portugiesische Künstler Tiago Rodrigues lädt ein in seine Bibliothek ohne Bücher. Zwei leere Räume, acht Performer. In ihren Köpfen gespeichert: literarische Fetzen, Bücher und Dokumente. Die Performer teilen ihr Wissen mit den Besuchern und erschaffen einen wachsenden Schatz gespeicherten Wissens: Abhörsicher und spurlos – weitergegeben von Einem zum Anderen.

Tiago Rodrigues – By Heart © Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Tiago Rodrigues – By Heart © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Mit „By Heart“ ist zudem in der Wartburg eine weitere Arbeit von Rodrigues zu sehen. Ein intensiver, berührender Abend über fast verlorene Schriften, die Asyl in unserer Erinnerung finden.

 

Im Kino des Asyls des müden Europäers zeigt Rabih Mroué, künstlerischer Grenzgänger zwischen Performance und Bildender Kunst, seine Videoarbeit „Footnotes of an unwritten text about war, body and theatre“.

Rabih Mroué – Das Kino: Footnotes
Rabih Mroué – Das Kino: Footnotes
Footnotes entstand im Rahmen eines Stipendiums am International Research Center: Interweaving Performance Cultures / FU / Berlin, 2013 und wurde für die Wiesbaden Biennale erstmals fertiggestellt. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Fragmente der langjährigen Beschäftigung mit seinem Heimatland, dem Libanon, mit dem Krieg und seinen Abbildern, mit den Spuren und Erzählungen, die er in Körpern und Biographien hinterlässt. Zur Eröffnung des Kinos und an ausgewählten Abenden zeigt Rabih Mroué außerdem die Uraufführung seiner neuen Theaterarbeit „So Little Time“ (s. Gastspiele).

Schweden ,  Italien
Schweden ,  Italien
Markus Öhrn – Das Therapiezentrum: Azdora. Eine Produktion der Wiesbaden Biennale, ursprünglich erarbeitet für und in Koproduktion mit dem Santarcangelo Festival Internazionale del Teatro in Piazza. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

„Azdora“ ist die Bezeichnung für die Herrin des Hauses, die Mutter der Familie. Der schwedische Künstler Markus Öhrn erarbeitete mit zehn italienischen „Azdore“, elf Rituale voll abgründiger Kraft, befreiender Energie und mitreißendem Mut. Nun wird der „Hausfrauen-Club“ um weitere zehn Wiesbadener „Azdoras“ erweitert!

Griechenland, Deutschland
Griechenland, Deutschland
Margarita Tsomou – Das Parlament: Die Agora. Das detaillierte Programm der Agora erscheint im Juni 2016 online. Foto © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Die Agora ist ein partizipatives Parlament unter freiem Himmel. Frei nach dem altgriechischen Vorbild entwickelt die griechische Aktivistin und Publizistin Margarita Tsomou einen Marktplatz des kritischen Dialogs, der die Repräsentations-mechanismen unseres politischen Alltags hinterfragt.

Griechenland, Deutschland
Griechenland, Deutschland
Arkadi Zaides – Agora Extra: Talos 2
Das Parlament: Agora Extra. Arkadi Zaides’ Projekt ist eine Koproduktion von Les Subsistances, O Espaco Do Tempo, Maison de la Danse und Wiesbaden Biennale. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Für seine neue Arbeit „Talos 2“ beschäftigt sich der israelische Performer und Choreograph Arkadi Zaides mit dem Zusammenhang von Grenzen und Bewegungen. Am Beispiel der europäischen Außengrenze und eines einst von der EU entwickelten Grenzroboters untersucht er, wie Grenzen nicht nur Bewegungen unterbinden, sondern selbst zu Zonen ethischer Konflikte und physischer Auseinandersetzung werden.

Schweiz Thomas Hirschhorn – Das Denkmal: Sperr 264 Stunden, Eintritt frei. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Schweiz
Thomas Hirschhorn – Das Denkmal: Sperr
264 Stunden, Eintritt frei. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Thomas Hirschhorn, dessen Werke u.a. bei der documenta in Kassel und der Biennale in Venedig ausgestellt wurden, entwirft mit seiner neuesten Arbeit „Sperr“ ein temporäres Monument in Wiesbaden, ein Denkmal ohne Dauerhaftigkeit: Eine prekäre Skulptur, für zehn Tage aufgebaut, belebt und danach wieder verschwunden.

Spanien, Schweiz
Spanien, Schweiz
Dora García & Ingo Niermann – Die Bewegung: Die Armee der Liebe. Mit freundlicher Unterstützung von mattiaqua und Schwarzer Bock Hotel Wiesbaden. © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Der Schriftsteller Ingo Niermann und die Künstlerin Dora García kommen nach Wiesbaden, um neue Liebes-Aktivisten für ihre „Armee der Liebe“ zu rekrutieren. Eine utopische Bewegung, die daran arbeitet, dass Liebe endlich gerecht verteilt wird.

Das Programmheft zur Wiesbaden Biennale ist gerade erschienen und liegt im Staatstheater sowie an den bekannten Vorverkaufsstellen aus. Der Vorverkauf startet am 25.4.2016.

Abenteuer Steinzeit am 24.April im Naturhistorischen Museum Mainz

abenteuersteinzeitWissenschaft, die Spaß macht! Einen ganzen Tag lang leben wie in der Steinzeit, selbst Feuer machen, töpfern, Waffen bauen und viele Infos rund um das Thema Steinzeit hautnah erleben.
Am Sonntag, 24. April 2016, von 10.00 bis 16.00 Uhr, findet der Wissenschaftstag für Familien im Naturhistorischen Museum Mainz,  Reichklarastraße 10 statt.

Um 10.00 Uhr, 11.00 Uhr, 14.00 Uhr und 15.00 Uhr gibt es Vorträge für die ganze Familie zu den Themen:
• Den ersten Menschen auf der Spur und
• Das Klima fährt Achterbahn

Es gibt Steinzeitsäfte und Steinzeitsmuffins, um den Tag abzurunden. Der Eintritt ist frei.

Naturhistorisches Museum Mainz
Landessammlung für Naturkunde RLP
Reichklarastr. 1
55116 Mainz

Film-Highlights u. Kinoprogrammheft Mai 2016 im Filmmuseum Frankfurt

mai2016Das Kinoprogrammheft Mai des Frankfurter Filmmuseums ist fertig und ab sofort online abrufbar unter  Im Browser lesen oder als PDF unter: http://deutsches-filminstitut.de/filmmuseum/kinoprogramm/kinoprogrammheft/

Highlights im Mai:

Carte Blanche: Ulrich Tukur
Schauspieler Ulrich Tukur präsentiert Filme, die ihn begeistert und geprägt haben

Happy Birthday: Treppe 41
Der junge Filmclub wird ein Jahr alt und feiert mit SPRING BREAKERS und SPELLBOUND

Nippon Retro
Die Retrospektive des japanischen Filmfestivals Nippon Connection widmet sich historischen Geistergeschichten

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu

Das digitale Mainzer Häuserbuch Vortragsreihe im Landesmuseum

Abfrage Häuserbuch © Stadtarchiv Mainz
Abfrage Häuserbuch © Stadtarchiv Mainz

Im Rahmen der Vortragsreihe zur Ausstellung „Mainz – Ein Blick, viele Ansichten“ widmet sich der Leiter des Mainzer Stadtarchivs, Prof. Dr. Wolfgang Dobras, am Dienstag, 26. April um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz, dem Thema „Topographie in Zeitschnitten – das digitale Mainzer Häuserbuch“. Denn die Visualisierung zahlreicher Sachinformationen in analoger Form stößt immer mehr an ihre Grenzen. So wird der Leiter des Stadtarchivs am Beispiel der Stadt Mainz aufzeigen, wie sich geographische und historische Informationen über die Stadt für verschiedene Zeitschichten interaktiv verorten und darstellen lassen, indem man computergestützte Kartierungen und Datenbanken zusammenführt.

Auf besonders anschauliche Weise kann so die topografische Entwicklung von Mainz über die Jahrhunderte hinweg verfolgt werden. Wolfgang Dobras ist seit September 1993 als Archivar am Stadtarchiv Mainz, seit 2003 als dessen Leiter, zuständig für die älteren Bestände vor 1798 und das Münzkabinett. Publikationen zur Mainzer Stadt- und Kirchengeschichte, zur Numismatik sowie zur Stadttopografie (Karten von Mainz um 1500 und um 1750 in dem von Erwin Gatz 2009 herausgegebenen Atlas zur Kirche in Geschichte und Gegenwart; außerdem im Internet das digitale Häuserbuch von Mainz um 1450, 1620 und 1866/71).

Grundriss der Festungsanlage Zitadelle 1866, © Stadtarchiv Mainz
Grundriss der Festungsanlage Zitadelle 1866, © Stadtarchiv Mainz

Die Vorträge beginnen jeweils um 18 Uhr.
Das Landesmuseum ist dienstags bis 20 Uhr geöffnet, so dass sich vor Beginn der Vorträge oder gegebenenfalls danach ein Besuch der Sonderausstellung anbietet.
Die Teilnahme an den Vortragsveranstaltungen ist übrigens kostenlos!

Bilder: Stadtarchiv Mainz

Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.

„Die Fauna in den Gewässern des Rhein-Main-Gebietes“ Vortrag im Senckenberg Forschungsinstitut, Frankfurt

dfg-vielfaltVortrag „Vielfalt im Fluss: Die Fauna in den Gewässern des
Rhein-Main-Gebietes“ von Dr. Andrea Sundermann:

Frankfurt, den 22.4.2016. Das Leben in den Gewässern verändert sich schnell – einwandernde Arten, Baumaßnahmen, Kühlwasserentnahme und Klimawandel führen zu ganz neuen Lebensbedingungen und -gemeinschaften.
Maßnahmen zur Gewässerreinhaltung und naturnaher Rückbau vieler Uferzonen dienen der „Wiedergutmachung“ – aber greifen sie auch? Wie ist es um Wasserqualität und biologische Vielfalt in den Gewässern in Rhein-Main bestellt? Und ist das für uns Landbewohner überhaupt wichtig?

Die vortragende Biologin Andrea Sundermann erforscht die Funktionalität der Fließgewässer sowie die Ursachen des Biodiversitätsverlustes und entwickelt Lösungsstrategien für Renaturierungsmaßnahmen.

Referentin: Dr. Andrea Sundermann, Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, Standort Gelnhausen

Datum: Mittwoch, 27. April, 19:15 Uhr
Ort: Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums
(BiK-F), Georg-Voigt-Straße 14, 60325 Frankfurt.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Der Vortrag ist Teil der Reihe „Vielfalt zählt! – Eine Expedition
durch die Biodiversität“, die begleitend zur DFG-Wanderausstellung
„VIELFALT ZÄHLT!“ im Senckenberg Naturmuseum
(www.vielfalt-zaehlt.de/home/) stattfindet.
Weitere Termine unter:
http://vielfalt-zaehlt.de/rahmenprogramm-app/rahmenprogramm/)

Veranstaltungen im Gutenberg-Museumvom 25.04. bis 30.04.2016

© massow-picture
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Die Veranstaltungen, die vom 25.04. bis 30.04.2016 im Gutenberg-Museum 

(Bitte beachten Sie, dass das Museum am 1. Mai geschlossen hat.)

Montag, 25.04.2016, 9.00-17.00 Uhr

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686)

Dienstag, 26.04.2016, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr

Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Dienstag, 26.04.2016, 16.00 Uhr
Von Lichtgestalten und Teufelsfratzen: Führung durch die Sonderausstellung „Vom Himmel gefallen: Engel und Teufel“ mit Ausstellungskuratorin Dr. Luzie Bratner; Führung 1,50 Euro (inkl. Eintritt).

Mittwoch, 27.04.2016, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Donnerstag, 28.04.2016, 09.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686).

Donnerstag, 28.04.2016, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Freitag, 29.04.2016, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse


Freitag, 29.04.2016, 13.30-17.00 Uhr

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen
Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686)

Samstag, 30.04.2016, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Samstag, 30.04.2016, 10.00-15.00 Uhr  
Offene Werkstatt im Druckladen des Gutenberg-Museums
für Einzelpersonen und Kleingruppen mit max. 5 Teilnehmern. Drucken von eigenen oder vorhandenen Motiven, Setzen mit Holzlettern. Sondermaterialien auf Anfrage. Kosten: Werkstattbeitrag

Samstag, 29.04.2016, 14.00 Uhr  
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Sonntag, 01.05.2016
Museum und Druckladen geschlossen.

Von Montag bis Freitag zwischen 9.00-17.00 Uhr
Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums
Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Hilfe. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686)