Akrobatik vom Feinsten – Voltigierprüfungen beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden

Eddie the Eagle, alias Jannis Drewell. Der 27-jährige Sportsoldat und Europameister 2015 siegte in der zweiten Runde mit einer Gesamtwertung von 8,603. © Foto: Diether v. Goddenthow
Eddie the Eagle, alias Jannis Drewell. Der 27-jährige Sportsoldat und Europameister 2015 siegte in der zweiten Runde mit einer Gesamtwertung von 8,603. © Foto: Diether v. Goddenthow

Eleganz und Akrobatik in ihrer höchsten Vollendung zeigten alle prominenten Teilnehmer der Voltigierprüfungen auf dem Dressurplatz beim beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden. Eddie the Eagle, Abba, Robin Hood und Tomb Raider – das sind Wiesbadens Voltigier-Promis, die großen Sieger der Voltigierwettbewerbe 2019 beim 83. LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden.

Vier Disziplinen mit je zwei Umläufen, einmal unter Flutlicht, einmal im Sonnenschein, Tausende von Zuschauern, euphorische Begeisterung wie in einem Fußball-Station und die Voltigier-Verantwortliche des WRFC, Claudia Liebold, die gestand: „Das war unglaublicher Sport und eine Atmosphäre – pure Gänsehaut.“

Psychologiestudentin Jolina Ossenberg-Engels gewann Runde eins mit der Wertnote 8,529, wurde in der zweiten Runde Dritte mit 8,045, was ihr für den Gesamtsieg mit 8,288 reichte.© Foto: Diether v. Goddenthow
Psychologiestudentin Jolina Ossenberg-Engels gewann Runde eins mit der Wertnote 8,529, wurde in der zweiten Runde Dritte mit 8,045, was ihr für den Gesamtsieg mit 8,288 reichte.© Foto: Diether v. Goddenthow

Jolina Ossenberg-Engels war das fünfte Mal im Schlosspark am Start, aber das erste Mal als Einzelvoltigiererin. Die 22-jährige Psychologie-Studentin turnte ihre Kür in Anlehnung an die Actionlady Tomb Raider, gewann Runde eins mit der Wertnote 8,529, wurde in der zweiten Runde Dritte mit 8,045, was ihr für den Gesamtsieg mit 8,288 reichte. An der Longe stand die stolze Mutter und Trainerin Claudia Döller-Ossenberg-Engels, die stolz erklärte: „Die Stimmung, die Atmosphäre und die Leistung von Jolina – das alles hat uns umgehauen.“

Bei den Herren dominierte Eddie the Eagle, alias Jannis Drewell. Der 27-jährige Sportsoldat musste sich in der ersten Runde noch mit Platz zwei zufrieden geben. In der zweiten Runde trumpfte der Europameister von 2015 mit der Wertnote 8,769 auf und siegte mit einer Gesamtwertung von 8,603.

Pas de Deux-Voltigierer Diana Harwardt und Peter Künne sind das erste Mal in Wiesbaden bei den Senioren dabei. © Foto: Diether v. Goddenthow
Pas de Deux-Voltigierer Diana Harwardt und Peter Künne sind das erste Mal in Wiesbaden bei den Senioren dabei. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Pas de Deux-Voltigierer Diana Harwardt und Peter Künne waren noch nie beim PfingstTurnier am Start. Im vergangenen Jahr ist das Paar noch Vize-Europameister der Junioren geworden, 2019 sind sie das erste Mal bei den Senioren dabei. „Wir sind so froh, dass wir hier in Wiesbaden starten dürfen“, sprach Künne für beide. „Wir waren noch nie auf einem Outdoor-Voltigierturnier, das sind ganz andere Bedingungen und eine unglaubliche Atmosphäre. Das spornt uns noch mehr an.“ Angespornt zum Sieg – Im Robin Hood-Trikot zu klassischer Musik gewann das Paar beide Umläufe souverän.

Juniorenteam des RV Nordheim.© Foto: Diether v. Goddenthow
Juniorenteam des RV Nordheim.© Foto: Diether v. Goddenthow

Bei den Gruppen-Voltigierern triumphierte das Juniorenteam des RV Nordheim. Mit einer nahezu identischen Leistung siegte das Team von Longenführer Kai Vorberg in beiden Runden. Kai Vorberg, der als Disziplintrainer Voltigieren ohnehin vor Ort war, ist kurzfristig als Longenführer des Teams eingesprungen, weil die eigentliche Trainerin, Andrea Blatz, erkrankt war. Doppelte Herausforderung für die Voltigierer, aber die Weltmeister von 2017 und Europameister von 2018 turnten souverän ihre Abba-Kür vor den jubelnden Fans zum Sieg.

Diana Harwardt auf Sir Laulau im Damen-Einzel CVI MasterClass Wiesbaden 2019 © Foto: Diether v. Goddenthow
Diana Harwardt auf Sir Laulau im Damen-Einzel CVI MasterClass Wiesbaden 2019 © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Voltigier sportliche Konkurrenz des LONGINES PfingstTurniers Wiesbaden war in diesem Jahr groß – in den Niederlanden, Österreich und der Schweiz fanden wichtige Voltigierevents statt, so dass die internationale Beteiligung etwas geringer war als in den Vorjahren. „Ich freue mich, dass in diesem Jahr auch einige unserer Top-Nachwuchssportler, die Chance bekommen haben, hier in Wiesbaden zu starten“, betonte Bundestrainerin Ulla Ramge. „Und sie haben diese Chance genutzt. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Jahr Voltigieren im Schlosspark!“

Weitere Informationen unter www.pfingstturnier.org
Tickets unter: www.ticketmaster.de

Das LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden LIVE
• Am PfingstTurnier-Montag HR von 17.45 Uhr bis 18.45 Uhr Heimspiel.
• Alle Prüfungen des Turniers live bei ClipMyHorse.TV übertragen.
• Die Vielseitigkeitsprüfung live bei www.eventridermasters.tv
(KiK/EquiWords)

Petrus Launen zum Trotz: Großartige Pferdenacht-Party zum 25. als Einstimmung bei LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden

'Arbeitsreiten' ist aus dem Süden Europas zu uns 'herüber geschwappt'. 20 Reiter der WED (Working Equitation Deutschland e.v.) haben diese noch recht neue Turnierdisziplin demonstriert © Foto: Diether v. Goddenthow
‚Arbeitsreiten‘ ist aus dem Süden Europas zu uns ‚herüber geschwappt‘. 20 Reiter der WED (Working Equitation Deutschland e.v.) haben diese noch recht neue Turnierdisziplin demonstriert © Foto: Diether v. Goddenthow

Grandios boten Akteure und Zuschauer auf der 25. Pferdenacht-Party im Biebricher Schlosspark den plötzlichen Wetter-Kapriolen die Stirn.  Präsentiert wurde die PferdeNacht zum  18. Mal von der Spielbank Wiesbaden beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden !

Laut Veranstalter waren 12.000 wetterfeste PferdeNacht-Fans zum Feiern in den Schlosspark gekommen, unter ihnen zahlreiche Prominente wie die Schauspieler-Stars Gudrun Landgrebe und Hans Sigl, der ‚Bergdoktor’!

Noch kurz vor dem Gewitter brachte Pferdeflüsterer Pierre Fleury seine Herde von 8 Pferden in Gleichklang. © Foto: Diether v. Goddenthow
Noch kurz vor dem Gewitter brachte Pferdeflüsterer Pierre Fleury seine Pferde in Gleichklang. © Foto: Diether v. Goddenthow

Wegen einsetzenden Starkregens und Gewitterblitzgefahren gegen 19.45 Uhr bat der Krisenstab die Zuschauer im Freien Unterschlupf im kurzfristig dafür geöffneten Biebricher Schloss und in den überdachten Tribühnen sowie in bereitgestellten ESWE-Bussen zu finden. Noch stand die Veranstaltung auf der Kippe. Entwarnung kam durch den Deutschen Wetterdienst mit der Mitteilung, das schwere Gewitter habe Biebrich weitestgehend verschont und sei Richtung Wiesbaden-Ost abgezogen. Daraufhin beschlossen Veranstalter und Wiesbadener Feuerwehr die PferdeNacht zu starten, letztlich mit nur zwölf Minuten Verspätung. Der Regen zwischendurch konnte weder Akteure noch Zuschauer dieser großen Party vom grandiosen Feiern abhalten. Das Programm wurde etwas umgestellt, dem Regen angepasst, die Pause entfiel und los ging’s mit einer stimmungsvollen Atmosphäre,  gemeinsam Petrus Launen die Stirn geboten zu haben.

Das Connemara-Gestüt Kinzighausen mit seiner Show 'Crazy Animals' eröffnete die Party. © Foto: Diether v. Goddenthow
Das Connemara-Gestüt Kinzighausen mit seiner Show ‚Crazy Animals‘ eröffnete die Party. © Foto: Diether v. Goddenthow

Das Connemara-Gestüt Kinzighausen mit seiner Show ‚Crazy Animals‘ eröffnete die Party. Die Connemaras sind ideale Freizeitpartner, die wunderbar ‚einen Tag im Tierreich‘ mit einem farbenfrohen Bienenschwarm in Szene setzten. Der Publikums-Liebling: Ein Riesen-Teddy hopste in Rockerkleidung im Galopp auf einem Shetlandpony im Motorrad-Outfit – Wiesbadens Zuschauer jubelten.

 © Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Ein Zweiergespann mit Shettyponys vor römischem Kampfwagen, ein Kanonen-Planwagen, ein stilvoller Vierspänner, hochelegante Einspänner, blumenverzierte Klassiker, Landwagen mit Zweiergespannen – das Kutschenbild ist so bunt, so vielfältig, so traditionell wie modern und gehört zu den absoluten ‚Must Haves‘ bei Wiesbadens PferdeNacht.

Jagdfeld

Dr. Gerhard Obermayr im Bild vorneweg, führte zum ersten Mal das  Jagdfeld bei der PferdeNacht an.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Gerhard Obermayr im Bild vorneweg, führte zum ersten Mal das Jagdfeld bei der PferdeNacht an. © Foto: Diether v. Goddenthow

Im Rahmen der 25. PferdeNacht, im traditionellen Jagdbild, übergab Wolfhard Hoffmann in diesem Jahr den Staffelstab des Jagdherrn an Dr. Gerhard Obermayr. Vorstandsmitglied des WRFC. Obermayr hat erstmals das Jagdfeld bei der PferdeNacht angeführt, Hoffmann hat diese Ehre 15 Jahre mit Bravour erfüllt. Das Jagdbild mit Schleppenjäger, Meute und Jagdhornbläsern auf dem großen Springplatz, dazu die beginnende Flutlichtstimmung – Gänsehaut pur!

Einritt der Barockreiter.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Einritt der Barockreiter. © Foto: Diether v. Goddenthow

Es wurde gediegener, getragen, sogar ein bisschen majestätisch bei der Vorführung der Barockreiter. Angereist vom Schwanenhof in Frankfurt mit traditionell gesattelten Pferden in historischen Kostümen – mit Lusitano-Hengsten, stolzen Friesen und Ponys, allesamt mit kunstvoll eingeflochtenen Mähnen. Versetzt in eine andere Zeit, eine andere Welt, eine ganz andere, aber ebenso ergreifende ‚Party‘.

Showteam Wäller Wind. © Foto: Diether v. Goddenthow
Showteam Wäller Wind. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die ‚Isis‘ kommen: „Wheel of Time“ – Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart vereinen sich in dem neuen Schaubild des Showteams Wäller Wind in Anlehnung an den Steampunk! Isländer in action, mit Tölt und Rennpass – Pony-Punk im Party-Park!

Jubiläumsschaubilder

Mary Poppins, eines der 12 wunderbaren Schaubildern mit insgesamt 374 Teilnehmern/innen zum 25. Geburtstag der PferdeNacht. © Foto: Diether v. Goddenthow
Mary Poppins, eines der 12 wunderbaren Schaubildern mit insgesamt 374 Teilnehmern/innen zum 25. Geburtstag der PferdeNacht. © Foto: Diether v. Goddenthow

25 Jahre – das Jubiläum in seinem persönlichen Schaubild! Seit 1996 ist Dorothee Degenhardt (Taunusstein) und ihr Team fast ununterbrochen mit einer Schaunummer dabei – von Tabaluga und Winnetou, über Star Wars und Herr der Ringe, bis hin zu Lama-Trekking und der herabschwebenden Mary Poppins. Zwölf Schaubilder mit 385 Akteuren – so hat Dorothee Degenhardt 25 Jahre Wiesbadener PferdeNacht mit geprägt.

Working Equitation, ‚Arbeitsreiten‘ ist aus dem Süden Europas zu uns ‚herüber geschwappt‘. 20 Reiter der WED (Working Equitation Deutschland e.v.) haben diese noch recht neue Turnierdisziplin demonstriert – mit ihren speziellen Dressurlektionen aus der Arbeit mit den Rindern und kniffligen Trailhindernissen. All das informativ und unterhaltsam kommentiert von Arnaud Petit im Sattel seiner Lusitano-Stute Danone.

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Die Haflinger, die Fabeltiere! Der Hessische Haflinger Zucht- und Sportverein Altenstadt entführte das PferdeNacht-Publikum mit 18 gerittenen und zwei gefahrenen Haflingern und Edelbluthaflingern in die Geschichte des ‚Letzten Einhorns‘. Die Bösen und die Guten, die wilden Stiere und die Einhörner – ein Schaubild zum Träumen!

Schnell, waghalsig, risikofreudig – die Future Guys. Die Stuntreiter aus den Niederlanden im Stil echter, knallharter US-Cowboys brachten die PferdeNacht-Zuschauer zum Luft anhalten und Jubeln. Ihr schmunzelnder Tipp: ‚Versuchen Sie nicht, uns nach zu machen.“

Auf diese Schaubilder hat sich PferdeNacht-Organisator Uli Schneider besonders gefreut, die Auftritte zweier Freiheits-Spezialisten aus Frankreich: von Anne Bertho, dem Nachwuchsstar, und Pierry Fleury, dem Spezialisten. Die Kunst der sanften Kommunikation. Das Verschmelzen von Mensch und Tier. Vielleicht die schönste Art, Partnerschaft zu erleben.

300 Fackelträger rund um die PferdeNacht-Arena – das ist die romantische Art Wiesbadens Park zu erleuchten. Im Mittelpunkt: der Feuerreiter, Roland Heiß, und Hanna Gelzinnus an der Feuergarrocha. Das romantische Ende einer grandiosen Party, gekrönt mit pyrotechnischen Lichtbildern.

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Im Rahmen dieser 25. Party wurde PferdeNacht-Organisator Uli Schneider geehrt: „Uli, wir wollen uns bei Dir bedanken – für 25 Jahre PferdeNacht!“, sprach WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff im Namen all ihrer Vorstandskollegen. „Mach weiter so!“

Es war zeitweise eine nasse Party, aber eine klasse Party. Etwas erschöpft, aber glücklich und sehr zufrieden prostete Schneider am Ende dieses Abends… „auf die nächsten 25 Jahre Wiesbadener PferdeNacht!“

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Wendepunkt am Buchmarkt 2018: Verlage und Buchhandlungen entwickeln erfolgreich Wege zum Leser

© Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
© Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

Zahl der Buchkäufer steigt um 300.000 / Wachstum in Altersgruppen mit den bisher stärksten Rückgängen / Stabiler Umsatz 2018, steigende Umsätze in den ersten Monaten 2019 / Aktuelle Marktzahlen unter www.boersenverein.de/buchmarkt2018

Neue Zugänge zu den Lesern, bessere Orientierung im Buchangebot: Die Buchbranche arbeitet erfolgreich an neuen Wegen, Menschen für Bücher zu begeistern. Die Marktzahlen zeigen erste positive Entwicklungen: Verlage und Buchhandlungen konnten 2018 rund 300.000 Buchkäuferinnen und -käufer zurückgewinnen. Die Branche hat 2018 ihren Umsatz gehalten und ist mit Zuwächsen ins Jahr 2019 gestartet. Diese und weitere Wirtschaftszahlen der Buchbranche stellte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels heute vor.

Die Zahl der Buchkäufer in Deutschland ist 2018 erstmals seit 2012 wieder gestiegen: 29,9 Millionen Menschen ab 10 Jahren erwarben 2018 mindestens ein Buch (2017: 29,6 Millionen). Die größten Zuwächse zeigen sich in den Altersgruppen, in denen in den vergangenen Jahren am meisten Käufer verloren gegangen sind: In der Altersgruppe zwischen 20 und 29 Jahren stieg die Zahl der Käuferinnen und Käufer um 15,2 Prozent, bei den 30- bis 39-Jährigen um 15,8 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen um 2,2 Prozent. Auch der Branchenumsatz stabilisierte sich: 2018 lag der Umsatz der Buchbranche mit 9,13 Milliarden Euro auf demselben Niveau wie im Vorjahr. In den ersten fünf Monaten 2019 stieg der Umsatz in den zentralen Vertriebswegen um 4,1 Prozent, der Absatz um 1,7 Prozent.

„Das Jahr 2018 markiert einen Wendepunkt in der Buchbranche. Die Beschäftigung mit den Ergebnissen unserer Studie ,Buchkäufer – quo vadis?‘ hat Bewegung bei Verlagen und Buchhandlungen ausgelöst. Die von uns befragten Buch-Abwanderer gaben unisono an, Bücher und das Lesen sehr zu schätzen; im Stress des Alltags und unter dem ständigen Druck reagieren zu müssen, insbesondere bei Social Media, gerät das Lesen jedoch aus dem Fokus. Neben der Zeit mangelt es den Befragten an Kontaktpunkten zum Buch und an Orientierung im Bücherangebot. Diese Erkenntnisse haben in der Branche das Bewusstsein geschärft, dass eine neue Art der Kundenansprache nötig ist. Verlage und Buchhandlungen bauen ihre Nähe zum Kunden aus und entwickeln neue Maßnahmen, um Menschen für Bücher zu begeistern. Dazu zählen neue Ladenkonzepte, kreative Veranstaltungsformate, Social-Media-Aktionen, neue Erzählformate und innovative Verlagsprogramme. Daneben arbeiten wir branchenweit an Lösungen für ein modernes, kundenfreundliches Orientierungssystem im Buchhandel sowie daran, das Image des Bücherlesens zu verbessern“, sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins.

„Der Buchmarkt ist trotz steigender Medienkonkurrenz stabil. Verlage und Buchhandlungen gestalten die Medienentwicklung mit: Das Online-Geschäft des Buchhandels gewinnt weiter an Bedeutung. Den stationären Buchhandel beschäftigen weiterhin steigende Mieten, die allgemeine Innenstadtentwicklung und Probleme bei der Nachfolgesuche. Buchhändler erproben neue Laden- und Veranstaltungskonzepte, um potenzielle Käuferinnen und Käufer anzusprechen und als Kundinnen und Kunden zu gewinnen“, sagt Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins.

Die positive Marktentwicklung zeigt sich auch beim E-Book. „Digitale Bücher verzeichneten im vergangenen Jahr deutliche Zuwächse. Die Branche konnte auch beim E-Book Käuferinnen und Käufer zurückgewinnen, es stiegen Absatz und Umsatz. Das zeigt, dass sich das E-Book im Publikumsmarkt als weitere Darreichungsform etabliert und noch Steigerungspotenzial hat“, sagt Matthias Heinrich, Schatzmeister des Börsenvereins.

Im laufenden Jahr steht die Buchbranche vor wichtigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufgaben. Alexander Skipis: „Gespannt erwartet die Branche, wie es nach der Insolvenz des Großhändlers KNV weitergeht. Wir sind optimistisch, dass durch eine erfolgreiche Restrukturierung des Unternehmens die leistungsstarke und vorbildliche Logistik der Buchbranche erhalten werden kann. Auf politischer Ebene ist es für uns maßgeblich, die Beteiligung der Verlage an den Ausschüttungen der Verwertungsgesellschaft wiederherzustellen. Nach der positiven Entscheidung des EU-Parlaments für die EU-Urheberrechtsreform benötigen wir schnellstmöglich eine nationale Umsetzung, damit Verlage endlich wieder sicher kalkulieren können. Einen wichtigen Auftrag sieht die Buchbranche auch 2019 in der Förderung der Meinungsfreiheit und Debattenkultur. Verlage und Buchhandlungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Freiheit des Wortes und zum gesellschaftlichen Meinungsbildungsprozess. Wir unterstützen diese Aufgabe etwa mit dem Deutschen Sachbuchpreis, mit dem wir die gesellschaftliche Debatte über wichtige Themen anregen und fördern wollen. Hier kann der Buchhandel vor Ort eine bedeutende Rolle spielen.“

Umsatz 2018: Vertriebskanäle und Warengruppen

Der stationäre Buchhandel bleibt mit 4,27 Mrd. Euro Umsatz und einem Anteil von 46,8 Prozent am Gesamtmarkt der größte Vertriebsweg für Bücher. Der Umsatz in den Läden vor Ort ging im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozent zurück. Weiter steigend ist der Umsatz des Internet-Buchhandels, unter den auch das Online-Geschäft der stationären Händler fällt: Über die Online-Shops machte der Buchhandel mit 1,78 Mrd. Euro 4 Prozent mehr Umsatz als 2017. Der Umsatzanteil des E-Commerce am Gesamtmarkt stieg auf 19,5 Prozent. Das Direktgeschäft der Verlage, unter anderem mit Unternehmen und staatlichen Institutionen, lag 2018 mit 1,92 Milliarden Euro leicht unter Vorjahresniveau (-1,2 Prozent, Umsatzanteil: 21,0 Prozent).

Bei den Warengruppen verzeichnete das Sachbuch mit 5,5 Prozent den stärksten Umsatzzuwachs. Es machte 2018 10,6 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Ebenfalls aufwärts ging es für Kinder- und Jugendbücher (+3,2 Prozent, Umsatzanteil: 16,6 Prozent). Die mit 31,5 Prozent Umsatzanteil stärkste Warengruppe, die Belletristik, lag mit einem Minus von 0,9 Prozent leicht unter Vorjahresniveau. Ebenfalls Einbußen verzeichneten die Warengruppen Ratgeber (-1,2 Prozent, Umsatzanteil: 14,0 Prozent) und Reise (-3,2 Prozent, Umsatzanteil: 5,7 Prozent).

Titelproduktion, Übersetzungen, Lizenzen

Weiterhin rückläufig ist die Titelproduktion der Verlage. Die Zahl der Erstauflagen ging von 72.499 Titeln (2017) auf 71.548 zurück. Nach einem Anstieg in 2017 ging die Zahl der neuen Titel in der Belletristik wieder zurück und lag bei 13.879 (2017: 14.273). Mehr Neuerscheinungen gab es bei Sachthemen wie den Sozialwissenschaften (12.734 neue Titel, 2017: 12.218) oder Geschichte und Geografie (6.956 neue Titel, 2017: 6.757). Der Anteil der Übersetzungen an den Erstauflagen blieb nahezu unverändert bei 13,7 Prozent. Analog zur Titelproduktion insgesamt lag auch die Zahl der übersetzten Titel mit 9.803 etwas unter Vorjahr (9.890). Die wichtigsten Ausgangssprachen bleiben Englisch, Französisch und Japanisch.

Der Lizenzverkauf ins Ausland blieb auf hohem Niveau stabil bei 7.844 Titeln (2017: 7.856 Titel). Den größten Anteil hatten wieder die Kinder- und Jugendbücher mit 36,8 Prozent, allerdings ging die Zahl der Lizenzen in diesem Bereich zurück (-5,0 Prozent auf 2.886). In der Belletristik, auf die 18,2 Prozent der Abschlüsse entfielen, wurden mit 1.431 Titeln 10,6 Prozent mehr verkauft als im Vorjahr. Das Sachbuch, das 2017 einen großen Sprung machte (+36,5 Prozent), war 2018 weniger gefragt als im Vorjahr (-24,9 Prozent auf 638). Der Top-Abnehmer deutscher Rechte bleibt der chinesische Sprachraum mit 1.678 Lizenzen.

Der E-Book-Markt

Der Umsatz der E-Books am Publikumsmarkt (ohne Schul- und Fachbücher) stieg 2018 um 9,3 Prozent. Damit wurden 2018 5,0 Prozent des Umsatzes mit E-Books gemacht (2017: 4,6 Prozent). Ebenfalls steigend waren der Absatz (+12,7 Prozent auf 32,8 Millionen E-Books) sowie die Zahl der Käufer (3,6 Millionen, 2017: 3,5 Millionen). Auch die Kaufintensität nahm weiter zu: Im Schnitt legte sich jeder Käufer 9,2 E-Books in den Warenkorb, fast eines mehr als im Vorjahr (8,3 Stück). Der Trend zum Kauf günstigerer Titel setzt sich derweil fort: 2018 gaben Käufer durchschnittlich nur noch 6,19 Euro pro Buch und damit 3,0 Prozent weniger als im Vorjahr aus.

Quellen und weitere Informationen

Die Zahlen zu den Anteilen und Umsatzveränderungen der Warengruppen sowie zur Umsatz- und Absatzentwicklung 2019 stammen aus dem Handelspanel von Media Control. Das Panel umfasst die Abverkäufe von 3.766 Händlern in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce inklusive Amazon, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- / Warenhäuser und Nebenmärkte (Elektro- und Drogeriemärkte). Die Käuferzahlen sowie Hochrechnungen der E-Book-Absätze und -Umsätze stammen aus dem GfK Consumer Panel Media*Scope Buch mit insgesamt 20.000 Personen. Sie sind repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab zehn Jahren, für insgesamt 67,4 Millionen Menschen.

Alle Zahlen und Daten des Buchmarkts werden zusammengefasst in der Publikation „Buch und Buchhandel in Zahlen 2019“, die vom Börsenverein herausgegeben und im August veröffentlicht wird.

Mainz: Fastnachtsmotto 2020 gekürt

Mit knapper Mehrheit hat eine Prominentenjury, moderiert vom MCV-Vorstandsmitglied Michael Bonewitz, im MVB-Forum das Fastnachtsmotto 2020 gekürt:

„Humor ist Meenzer Lebensart mit Herz und Toleranz gepaart“. Das Kampagnenmotto wird traditionell von der Mainzer Volksbank unterstützt.

Unter dem Vorsitz von MCV-Präsident Reinhard Urban und unter der Mitwirkung des Mainzer Oberbürgermeisters Michael Ebling haben rund 35 Juroren – Fastnachter, Politiker, Medienschaffende und Unternehmer – traditionell bei Weck, Worscht und Woi aus über 500 eingereichten Motto-Vorschlägen den neuen Kampagnenslogan ausgewählt, in dem das Wort „Herz“ vorkommen sollte.

Bild: Von links: Michael Bonewitz, MCV-Vorstandsmitglied, Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, MCV-Präsident, und Michael Ebling, Oberbürgermeister der Stadt Mainz  © MCV
Bild: Von links: Michael Bonewitz, MCV-Vorstandsmitglied, Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, MCV-Präsident, und Michael Ebling, Oberbürgermeister der Stadt Mainz © MCV

Das Motto stammt aus der Feder von Dr. Ralf Giskow, der nun zwei Eintrittskarten für die MCV-Sitzung am Fastnachtssonntag erhält, einschließlich einer Einladung zum Pausenempfang. Auf dem zweiten Platz landete Marlis Bürner-Krieg mit „Herzlichkeit first und närrisch sein, ist Trumpf bei uns in Mainz am Rhein“, die mit zwei Eintrittskarten für die Premiere der Fastnachts-Posse im Staatstheater belohnt wird. Den dritten Preis erhält Karl-Heinz Lösch mit „Wir laden alle herzlich ein, zur Fassenacht in Mainz am Rhein“, der jeweils zwei Sitzungskarten für eine Prunkfremdensitzung gewinnt.

Der MCV hat gemeinsam mit der Mainzer Volksbank schon frühzeitig zur Wahl des kommenden Fastnachtsmottos aufgerufen, da viele Terminkalender bereits im Sommer gedruckt werden und zahlreiche Veranstaltungen, aber auch viele Redner das Motto in ihren Vorträgen berücksichtigen wollen.

Frankfurter Buchmesse: Ehrengastland Norwegen mit grandiosem Programm „Der Traum in uns“ u. Begleitausstellungen

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FRANKFURT, 4. Juni 2019 – Auf einer Pressekonferenz stellte sich heute Norwegen als Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse 2019 (16. bis 20. Oktober) im Museum Angewandte Kunst vor. Der Auftritt steht unter dem Motto „Der Traum in uns“, das dem Gedicht „Das ist der Traum“ des Dichters Olav H. Hauge entlehnt ist. Das Gespräch führten Matthias Wagner K (Direktor des Museums), Juergen Boos (Direktor der Frankfurter Buchmesse), Margit Walsø (Direktorin von NORLA – Norwegian Literature Abroad), Halldór Guðmundsson (Projektleiter des Ehrengastauftrittes 2019) und Petter Ølberg (Botschafter Norwegens in Deutschland). Als Vertreter(innen) des Kulturprogramms wurden Stein Olav Henrichsen (Direktor des Munch Museums Oslo), Esther Schlicht (Ausstellungsleiterin der Schirn Kunsthalle Frankfurt), Anette Kruszynski (Stellvertretende künstlerische Direktorin der Kunstsammlung NRW) und Matthias Pees (Intendant des Künstlerhauses Mousonturm) begrüßt.

Foto: Die Sprecherinnen und Sprecher der Pressekonferenz des Ehrengasts Norwegen 2019 vor dem Museum Angewandte Kunst Frankfurt., © Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Die Sprecherinnen und Sprecher der Pressekonferenz des Ehrengasts Norwegen 2019 vor dem Museum Angewandte Kunst Frankfurt., © Foto: Diether v. Goddenthow

Das Kulturprogramm

Neben dem Literaturprogramm präsentiert Norwegen ein umfangreiches Kulturprogramm, das bildende Kunst, Bühnenkunst, Musik, Film und Architektur umfasst. Die Schirn Kunsthalle, ebenfalls in Frankfurt, zeigt vom 26. September bis zum 12. Januar eine Ausstellung mit 26 Werken der Textilkünstlerin Hannah Ryggen (1894–1970). Das Museum Angewandte Kunst widmet seine gesamte Ausstellungsfläche ab dem 11. Oktober 2019 bis zum 26. Januar 2020 dem Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2019. Als House of Norway versammelt es herausragende Positionen aus Norwegens Kunst und Kultur, Design, Handwerk und Architektur. Die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf präsentiert vom 12. Oktober 2019 bis zum 1. März 2020 „Edvard Munch gesehen von Karl Ove Knausgård“. Außerdem ergänzen eine Ausstellung zum Werk von Harald Sohlberg in Wiesbaden, Aufführungen von Stücken Henrik Ibsens und Jon Fosses, Ausstellungen zeitgenössischer Künstler(innen) sowie zahlreiche Konzerte das Programm im deutschsprachigen Raum. In Frankfurt nehmen das Deutsche Architekturmuseum, das Fotografie Forum Frankfurt, die Ausstellungshalle Portikus, das Künstlerhaus Mousonturm, das Deutsche Filmmuseum und viele andere am Kulturprogramm teil.

„Das Kulturprogramm soll das Publikum überraschen, begeistern und engagieren sowie Norwegen und norwegische Kultur von einer neuen Seite zeigen. Das umfangreiche Kulturprogramm, das wir heute präsentieren, ist das Ergebnis einer wunderbaren Zusammenarbeit zwischen deutschen und norwegischen Kulturinstitutionen. Wir freuen uns darauf, in den kommenden Jahren auch die nachhaltige Wirkung dieser Kooperationsprojekte zu sehen“, kommentierte Margit Walsø, Direktorin von NORLA.

Autor(inn)en in Frankfurt

Auf der Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse werden Erika Fatland und Karl Ove Knausgård als literarische Redner sprechen. Die Journalistin und Autorin Erika Fatland beherrscht acht Sprachen und hat bereits mehrere hochgelobte Bücher veröffentlicht, darunter Sowjetistan, das mit dem norwegischen Buchhandelspreis ausgezeichnet und schon in zehn Ländern veröffentlicht wurde; gerade ist ihr Buch Die Grenze auf Deutsch erschienen. Karl Ove Knausgård gilt als vielleicht wichtigster norwegischer Gegenwartsautor. Seine Bücher, unter anderem sein sechsbändiges autobiografisches Projekt, wurden in über 30 Sprachen übersetzt und sind vielfach preisgekrönt. Rund um die Buchmesse werden mehr als 75 norwegische Autor(inn)en erwartet. Unter anderem reisen Maja Lunde, Jo Nesbø, Dag Solstad und Maria Parr nach Frankfurt.

„In diesem Jahr werden wir Norwegens vitale Literaturszene kennenlernen, und darauf freue ich persönlich mich schon sehr. Wir können von unserem diesjährigen Ehrengast sehr viel lernen: Nicht nur werden Autorinnen und Autoren sowie Übersetzungen aller Genres nachhaltig gefördert; auch das Lesen selbst als Kulturtechnik und als Grundlage für jede Art des demokratischen Zusammenlebens erhält in Norwegen große Aufmerksamkeit. Das sieht man nicht zuletzt an dem hohen Stellenwert, den Bibliotheken in Norwegen genießen. Ich freue mich persönlich sehr auf die Begegnungen mit Autor(inn)en wie Tomas Espedal, Maja Lunde, Linn Ullmann, Karl Ove Knausgård und auf viele literarische und kulturelle Entdeckungen in diesem Jahr“, erklärte Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse.

Der Literaturzug mit Kronprinzessin Mette Marit

IKH Kronprinzessin Mette Marit wird mit einem durch Deutschland fahrenden Literaturzug zur Frankfurter Buchmesse anreisen. Die Fahrt des Literaturzugs durch Deutschland ist einer Zusammenarbeit zwischen dem norwegischen Außenministerium, NORLA und der Deutschen Bahn AG zu verdanken. Am Montag, den 14. Oktober, besteigt die Kronprinzessin, die zuvor in Düsseldorf und Berlin zu Gast sein wird, den Zug nach Köln – zusammen mit einer Gruppe Schulkinder. Auf der Reise geht es besonders um norwegische Kinder- und Jugendbücher. Wenn in Köln norwegische Schriftsteller(innen) zugestiegen sind, wird der Literaturzug nach Frankfurt fahren. Als Botschafterin norwegischer Literatur reist die Kronprinzessin jedes Jahr mit einem Spezialzug durch Norwegen, um die Bekanntheit der zeitgenössischen Landesliteratur und die Leselust zu fördern.

„Ich bin stolz und dankbar für die einzigartige Möglichkeit, die norwegische Literatur hervorheben zu dürfen. Ich freue mich darauf, mit einigen unserer besten Autorinnen und Autoren durch das Land zu reisen und dabei die deutschen Leserinnen und Leser kennenzulernen. Ich freue mich natürlich auch darauf, Norwegen auf der weltweit wichtigsten Arena für Literatur und Meinungsfreiheit repräsentieren zu dürfen. Die Frankfurter Buchmesse ist eine einmalige Gelegenheit, unsere norwegische Literatur unter Lesern der ganzen Welt zu verbreiten“, kommentierte IKH Kronprinzessin Mette-Marit.

„Deutschland und Norwegen sind schon seit Langem durch viele Kulturprojekte eng miteinander verbunden und inspirieren sich gegenseitig. Wir sind gleichgesinnte Nachbarn mit häufig zusammenfallenden politischen Interessen und Werten. Wir glauben beide an internationale Zusammenarbeit, Demokratie, Menschenrechte und Meinungsfreiheit. Das Ehrengastprojekt auf der Frankfurter Buchmesse mit dem Literaturzug Ihrer Königlichen Hoheit Kronprinzessin Mette-Marit und dem breiten Kulturprogramm werden wir nutzen, um diese Partnerschaft weiter zu vertiefen“, sagte Petter Ølberg, Botschafter Norwegens in Deutschland.

Der Ehrengast-Pavillon

logo-pavillon-norwegenAuf der Pressekonferenz wurde auch der Siegerentwurf für die 2.300 Quadratmeter große Ausstellungshalle präsentiert: Das Konzept, das die beiden Architekturbüros LCLA und manthey kula gemeinsam entwarfen, zeichnet eine imaginäre Geografie der norwegischen Literatur. Der Entwurf verbindet einen Bereich für größere Veranstaltungen und eine ausgedehnte Innenlandschaft aus tischartigen Objekten, die skulptural-abstrakt und zugleich narrativ-verspielt sind. Ihr Design ist inspiriert von norwegischen Gedichten und greift Ausstattungsdetails berühmter Bibliotheken auf – von Louis Kahns Leseplätzen in Exeter bis zu Gunnar Asplunds Trinkwasserbrunnen in Stockholm. Dabei bietet der Pavillon Platz für die internationale Buchausstellung „Books on Norway“, zwei Bühnen für Buchvorstellungen und andere Programmpunkte sowie ein Café.

„Das ist der Traum
Das ist der Traum, den wir tragen,
daß etwas Wunderbares geschieht,
geschehen muß –
daß die Zeit sich öffnet,
daß das Herz sich öffnet,
daß Türen sich öffnen,
daß der Berg sich öffnet,
daß Quellen springen –
daß der Traum sich öffnet,
daß wir in einer Morgenstunde gleiten
in eine Bucht, um die wir nicht wußten.“
* Gedicht von Olav H. Hauge/ Übersetzung von Klaus Anders

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Frankfurter Buchmesse und Lappan Verlag rufen zum Deutschen Cartoonpreis 2019 auf – Preisverleihung am 19.10.2019

Archivbild: Deutscher Cartoonpreis 2018 Freiluftausstellung mit den besten 50 Cartoons des Wettbewerbs. © Foto: Diether v Goddenthow
Archivbild: Deutscher Cartoonpreis 2018 Freiluftausstellung mit den besten 50 Cartoons des Wettbewerbs. © Foto: Diether v Goddenthow

Der Lappan Verlag und die Frankfurter Buchmesse (16.-20. Oktober 2019) rufen auf zum Deutschen Cartoonpreis 2019: BESTE BILDER – DIE CARTOONS DES JAHRES 2019!

Wir laden alle Cartoonisten dazu ein, ihre besten, seit November 2018 entstandenen Cartoons einzureichen. Die genaue Anzahl der eingereichten Cartoons bleibt den Einsendern überlassen.

Die Cartoons (nicht größer als 10 MB) bitte senden an: 2019@deutschercartoonpreis.de

Die Vorschläge können auch über eine Cloud (z.B. WeTransfer oder Dropbox) übermittelt werden.

Einsendeschluss ist Freitag, der 06. September 2019.

Ablauf
Die Cartoons werden zunächst für das Buch Beste Bilder 10 (Lappan Verlag) gesichtet. Auf der Grundlage der im Buch enthaltenen Cartoons entscheidet die Jury, wer dieses Jahr den Deutschen Cartoonpreis gewinnt. Die drei Gewinner werden bis zum 25. September 2019 kontaktiert und auf die Frankfurter Buchmesse eingeladen.

Termin
Die Preisverleihung findet auf der Frankfurter Buchmesse am Samstag, den 19. Oktober 2019, um 13.00 Uhr im Frankfurt Pavilion auf der Agora statt. Im Anschluss signieren die Preisträger das Buch Beste Bilder 10 (Lappan Verlag).

Preis
Der Deutsche Cartoonpreis ist dotiert mit:
3.000 Euro für den 1. Preis
2.000 Euro für den 2. Preis
1.000 Euro für den 3. Preis

Die Jury setzt sich zusammen aus:
Rolf Dieckmann, ehemaliger Humorchef beim STERN
Antje Haubner, Programm Lappan Verlag
Hendrik Hellige, Director Business Development Visual Culture & Kinder- u. Jugendbuch der Frankfurter Buchmesse
Wolfgang Kleinert, Chef der Berliner Cartoonfabrik
Dieter Schwalm, Programm Lappan Verlag
Martin Sonntag, Leiter der Caricatura in Kassel

Auswahl
Grundlage für die Auswahl sind die eingesandten Cartoons, die im Buch BESTE BILDER 10 – CARTOONS DES JAHRES 2019, enthalten sind.
Alle im Buch vertretenen Autoren können die Teilnahme am Wettbewerb zum Deutschen Cartoonpreis 2019 selbst entscheiden. Jeder Teilnehmer wird namentlich genannt.

Ausstellungen
Auf der Agora der Frankfurter Buchmesse wird eine Freiluftausstellung mit den besten 50 Cartoons des Wettbewerbs präsentiert. Ab 23. November 2019 wird die Ausstellung BESTE BILDER – DIE CARTOONS DES JAHRES 2019 in der Caricatura in Kassel präsentiert.

Buch
Das Buch BESTE BILDER 10 enthält auf 168 Seiten die ca. 250 besten Cartoons des Jahres und erscheint Ende Oktober 2019. Vorab wird das Buch auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert. Alle Cartoonisten, die im Buch abgedruckt werden, erhalten einen Vertrag und ein angemessenes Honorar. Das Buch wird herausgegeben von Wolfgang Kleinert, Dieter Schwalm und Antje Haubner und wird für 12 Euro im Handel erhältlich sein.

Die Veranstalter freuen sich auf witzige, hintersinnige, politische und unpolitische
Cartoons aus dem aktuellen Schaffen der Teilnehmer.

Jana Legal, Lappan Verlag in der Carlsen Verlag GmbH,
Tel.: +49 (0)40 39 804 -121,
E-Mail: j.legal@lappan.de

25. Mainzer Minipressen-Messen eröffnet – International einzigartiger Treffpunkt der Kleinverlags- und Selfpublisher-Szene

25. Mainzer Minipressenmesse - Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher hat heute ihre Tore geöffnet und geht noch bis zum 2. Juni 2019.© Foto: Diether v. Goddenthow
25. Mainzer Minipressenmesse – Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher hat heute ihre Tore geöffnet und geht noch bis zum 2. Juni 2019.© Foto: Diether v. Goddenthow

Großer Andrang herrschte, als Kulturdezernentin Marianne, Museumsdirektorin Dr. Annette Ludwig und Hauptorganisator Jürgen Kipp, auch Mister Minipresse genannt, gemeinsam die 25. Mainzer Minipressenmesse  – Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher im Foyer des vom Brand verschonten Teils der Rheingoldhalle heute gegen 14.00 Uhr feierlich und mit anschließender Geburtstagstorte und Umtrunk eröffneten. Gleich zu Beginn überbrachte Katzengraben-Presse-Verleger und Stomps-Preisträger 2013, Christian Ewald, Sonnenstrahlen aus Berlin, damit sie auch hier Ideen und Gedanken während der Messe erhellten.

„Auf die unterschiedlichste Art und Weise, aber jeweils mit ganzem Herzen, großer Leidenschaft wollen sie alle Bücher machen, besondere Bücher und einmalige Buchkunst. Und dabei, und das ist das Besondere, stehen nicht Umsätze und Gewinne im Vordergrund, sondern es geht darum, einzigartige Ideen in Worten und Bildern umzusetzen“, sagte die Kulturdezernentin und fügte hinzu: „Sich selbst zu verwirklichen und andere, Gleichgesinnte auch daran teilhaben zu lassen: Seite an Seite, Blatt für Blatt“.

Marianne Grosse, © Foto: Diether v. Goddenthow
Marianne Grosse, © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Minipressenmesse bilde das gesamte Spektrum der Kleinstverlage und der Kleinstverlags-Szene ab und gäbe ihr ein Forum, um sich hier auf einer ganz breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. „Und wo, meine Damen und Herren, wäre diese Messe besser aufgehoben, als hier in Mainz, der Geburtsstadt Johannes Gutenbergs und im Gutenberg Museum, der Institution, die die Messe alle zwei Jahre organisiert“, sagte Grosse und unterstrich, dass „wir hier in Mainz wahnsinnig stolz“ darauf sind.

 

Jürgen Kipp, Vor-Denker, Organisator und Macher der Minipressenmesse, zumeist im Hintergrund bleibend, griff anlässlich des Jubiläums dieses Mal auch zum Mikrofon und erzählte von seiner Begegnung am Rande der ersten wie einzigen alternativen Buchmesse 1991 in Leipzig mit dem damals noch relativ unbekannten Neo Rauch in dessen Atelier. Rauch zitierte dort seinen Lehrer, der gesagt habe, dass ein Kunstwerk nie fertig werde. Man müsse es irgendwann für fertig erklären. „Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt“, so Kipp, „das trifft auch auf die Messe zu. Nach der Messe ist vor der Messe“, auch wenn die Messe, wie die Minipresse alle zwei Jahre stattfindet.

Jürgen Kipp, Organisator der Minipressenmesse.© Foto: Diether v. Goddenthow
Jürgen Kipp, Organisator der Minipressenmesse.© Foto: Diether v. Goddenthow

„Ich schlafe mit ihr ein und ich wache mit ihr auf“, denn die Fülle der Themen sei schier grenzenlos, allein schon, sich stets auf dem Laufenden zu halten, sei unübersehbar. Und dabei sehe er immer noch etwas, was besser zu machen sei. Vor allem wachse mit näher rückendem Termin die Nervosität, ob auch alle Entscheidungen richtig getroffen waren. Das wichtigste, was er gelernt habe sei, „dass es zwei wirklich wichtige Personengruppen für eine Messe gibt: Die einen sind die Aussteller, die anderen sind die Besucher. Fehlt auch nur eine dieser Gruppen, bleibt die viel persönlich investierte Zeit vertan.“

So hoffe er für die Jubiläumsmesse, dass es auch gelungen sei, „die Messe so gut zu bewerben, dass sich zahlreiche Besucher einfinden: Denn ihre Bücher, Drucke und Zeitschriften haben es verdient“, so Kipp.

Nach den Eröffnungsreden schnitten Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg Museums  (r.) und Kulturdezernentin Marianne Grosse gemeinsam die Geburtstagstorte an. © Foto: Diether v. Goddenthow
Nach den Eröffnungsreden schnitten Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg Museums (r.) und Kulturdezernentin Marianne Grosse gemeinsam die Geburtstagstorte an. © Foto: Diether v. Goddenthow

Nach dem Anschnitt der in Form einer Fast-Gutenberg-Bibel mit Minipressen-Messe-Logo verzierten Torte durch Dr. Annette Ludwig und Marianne Grosse waren auch die Schleckermäuler unter den Bibliophilen mental für die in mehreren Hallen organisierte Minipressenmesse bereit. Auch in diesem Jahr war der Bogen wieder weit gespannt vom anspruchsvollen Pressendruck engagierter Kleinverleger bis hin zum individuell gestalteten Einband vom Kinderbuch und Klassiker, von Kalligrafie zu Pop Art und vom liebevollen Handwerk zum digitalen Publishing der Gegenwart. Es gibt wieder Papierschöpfen und zudem ein großes Rahmen- und Vortragsprogramm.

Spiele-Entwickler Franz Scholles

Spieleautor Franz Scholles mit „: DOCH!DOCH!DOCH!“  in Personalunion mit der bekannten TV-Aufklärerin Ann-Marlene Henning, und einem zweiten Liebeskartenspiel:„Liebesgeflüster“ .© Foto: Diether v. Goddenthow
Spieleautor Franz Scholles mit „: DOCH!DOCH!DOCH!“ in Personalunion mit der bekannten TV-Aufklärerin Ann-Marlene Henning, und einem zweiten Liebeskartenspiel:„Liebesgeflüster“ .© Foto: Diether v. Goddenthow

Der Spieleautor Franz Scholles gehört quasi schon zum Minipressen-Urgestein. Ursprünglich in Mainz-Weisenau aufgewachsen, verschlug es ihn bereits 1983 beruflich nach Remagen. Vor 40 Jahren hatte er mit seinem ersten Umweltspiel „Öko“ angefangen, Spiele zu entwickeln. „Und das war genau der richtige Zeitpunkt: die ersten Grünen, die ersten alternativen Buchläden, und dann lief das wie verrückt“, erinnert sich der Berufsschullehrer mit einem Dreiviertel-Deputat. Ich habe das als Liebhaberei weitergemacht. Und „weil es am Anfang so gut lief, bin ich halt dabei geblieben.“ Gottlob kann man nur sagen, denn inzwischen hat der mittlerweile bekannte Spieleentwickler jede Menge Brett-, Karten-, Quiz- und Pädagogik-Spiele entwickelt, Preise wie 2004 den „Deutschen Lernspielpreis“ erhalten, und viele seiner Kreationen erfolgreich selbst per Online-Shop an die Kunden und Kundinnen gebracht: https://www.aktuell-spiele-verlag.de/

Seine neuesten Spiele-Kreationen sind Erotik-Kartenspiele, das eine „: DOCH!DOCH!DOCH!“ in Personalunion mit der bekannten TV-Aufklärerin Ann-Marlene Henning, zu 29,90 Euro, das andere „Liebesgeflüster“ für 14,95 Euro. „Liebesgeflüster“ hat Scholles gemeinsam mit dem Schweizer Paartherapeuten Henri Guttmann entwickelt, und besteht aus quasi „Wunsch-„ und „Antwortkarten“.

Bücher, die man nicht lesen können soll

Künstlerpaar Georg und Claudia Raab aus Karlsruhe mit ihren unmöglichen Bücher, in denen Informationen vernichtet oder verschleiert werden. © Foto: Diether v. Goddenthow
Künstlerpaar Georg und Claudia Raab aus Karlsruhe mit ihren unmöglichen Bücher, in denen Informationen vernichtet oder verschleiert werden. © Foto: Diether v. Goddenthow

So nützlich und sinnstiftend Scholles Spielekreation sind, so sinnentleerend scheinen Georg und Claudia Raabs hohle oder verschraubten Buchprodukte visavis zu sein. Da liegt beispielsweise eine Serie Botticelli- Hochglanzbroschüren, aber dort, wo man im Zentrum erwarteter Text- und Bildinformation klafft ein „Nichts“, ein ausgestanzter Raum in Form eines großen Schlüssels, andere Broschüren der Serie sind anders verunstaltet, etwa mit schwarz übermalten Französischen Schimpfworten bemalt, so dass die Figuren weinen, und in einer Japanischen Ausgabe finden wir auf den Abbildungen des italienischen Renaissance-Bildern Manga-Augen. Man kann mit alledem nichts anfangen, die Broschüren sind komplett unbrauchbar, und das soll auch so sein. Der Künstler Georg Raab bearbeitet oft Bücher so, dass der eigentliche Inhalt nicht mehr lesbar ist. Er möchte Informationen quasi unbrauchbar machen. Das mache Ihr Mann oft bei Bücherserien, neulich auch mit einer Serie mit Kochbüchern. Die Bücher werden alle so als Objekt umgestaltet, dass man sie auf keinen Fall wirklich noch benutzen kann. Auf unterschiedlichste Art und Weise sollen Informationen hier verschleiert werden.

Serie Botticelli- Hochglanzbroschüren und Männerbücher ohne oder mit verschlossenem Inhalt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Serie Botticelli- Hochglanzbroschüren und Männerbücher ohne oder mit verschlossenem Inhalt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Das gab es auf der Minipressen-Messe noch nie: Bücher, die man nicht lesen können soll, je nach Projektart zwischen 9 und 30 Euro pro Werk. Besonders stolz ist Georg Raab über seine Männerbuchserie: Ob Auto-, Flugzeug- oder Elektrotechnik-Buch – sie sind mit Mutter-Schauben von Buchdecken absolut nicht aufklappbar: „Da nimmt er das: Oh, ein Autobuch!. Dreht es herum, zack schon fertig! Und denkt: Ah klasse!“, verrät der Künstler augenzwinkernd, was Männer wirklich wollen.
Informationen über das international bekannte Karlsruher Künstlerpaar Claudia und Georg Raab findet man im Minipressen-Ausstellerkatalog unter: Bu.Ku.Co (BuchKunstCompany/Karlsruhe) – Georg Raab. Die Website www.georgraab.de wird zurzeit umgebaut.

Self-Publishing-Thriller, die unter die Haut gehen
Ein für die Mainzer Minipressenmesse so ganz typischer Self-Publisher der Thriller-Autor Uwe Alexi aus Bad Homburg. Im früheren Leben war er Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. In dieser Zeit habe er schon mal rein aus Spass, „weil er irgendwann mal ein Buch schreiben wollte“, 6 Seiten geschrieben, die jedoch in seiner Schreibtisch- Schublade liegen geblieben. „Früher war ich Workaholic , das war wirklich krank“, und, mittlerweile aus dem Beruf ausgestiegen, sind ihm 2013 diese 6 Seiten in die Hände gefallen: „Okay, jetzt hast Du Zeit, jetzt guckst Du einfach mal, ob Du etwas daraus machen kannst“, erinnert er sich an seinen ersten Versuche, Krimiautor zu werden, woraus dann sein erster Thriller „Niemand wird dich vermissen“ entstanden ist. „Die Kritiken waren so gut, dass ich dann gesagt habe, und weil es Spaß gemacht hat: Okay, probier’s mal, ob eine zweite Geschichte in dir steckt.“ Aus dieser zweiten Geschichte, mit dem Journalisten Armin Anders, der immer wieder über irgendwelche seltsamen Morde stolpert, wurde schließlich eine ganze Serie, wovon der vierte Band „Gott und Tod“ jetzt im Juni 2019 erscheinen wird.

Seit 2013 wurde aus dem ehemaligen Wirtschaftsprüfer und Steuerberater ein erfolgreicher Thriller-Autor und Selfpublisher.  Der nächste Band "Gott und Tod" erscheint im Juni 2019. © Foto: Diether v. Goddenthow
Seit 2013 wurde aus dem ehemaligen Wirtschaftsprüfer und Steuerberater ein erfolgreicher Thriller-Autor und Selfpublisher. Der nächste Band „Gott und Tod“ erscheint im Juni 2019. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit der Reihe Armin Anders kam dann Alexis Entschluss, beim Schreiben zu bleiben. Zum Schreiben nimmt er sich jedes Jahr eine Auszeit. Meistens schriebe er in Afrika, er überwintere dort sozusagen. Zwischen zwei und fünf Monate sei er irgendwo. Und dort schreibt er dann das Buch. Zu Hause brauche er, um ein Buch zu schreiben, ein gutes Jahr. „Wenn ich auf Reisen gehe, das letzte hier, ist genau in 57 Tagen entstanden“.

Er nehme sich dann komplett aus dem normalen Alltag raus. Er sei ohne Handy und andere Ablenkungsobjekte, um sich nur auf seine Geschichte konzentrieren zu können. Er habe keinen festen Plott, sondern setze sich an sein Laptop und schreibe einfach drauf los. Die Geschichten entstünden beim Schreiben, er wisse selbst nicht, wohin sie führten, das sei ja das Spannende. Für ihn sei das Schreiben eines Thrillers deswegen genauso spannend wie das Lesen eines. Es dauere zwar länger, „als wenn man das komplett durchplottete“, und dann anhand des vorgefertigten Gerüstes das Buch einfach linear runterschreibe. Es sei natürlich effizienter. „Ich habe beispielsweise kein Buch, wo ich nicht zwischendrin mal zwei oder drei Kapitel löschen muss, weil es einfach im Finale mit dem Zusammenfügen der Handlungsstränge nicht hinkommt“. Es dauere etwas länger, mache aber dafür mehr Spaß!

Ohne vorgefertigtes Konzept zu schreiben, bedeutet aber nicht disziplinlos zu sein, im Gegenteil- Der Thriller-Autor setzt sich ein Tagesziel von 1500 Wörtern. „Und bevor ich die nicht erfüllt habe, stehe ich auch wirklich nicht auf!“. Manchmal ist er schon morgens um 9 Uhr fertig, wenn’s gut läuft: „Dann habe ich den ganzen Tag für mich, gehe ans Meer, an den Strand, mache Sightseeing oder sonst irgendetwas. Manchmal sitze ich wirklich bis abends!“ Aber nur so ginge es bei ihm. Jeder habe eine andere Herangehensweise. „Aber so läuft’s bei mir ganz gut“, freut sich Uwe Alexi wie sich das alles so gefügt hat, der alle seine Werke als Self-Publisher auch verlegt und vertreibt. Er will unabhängig sein. Einem größeren Verlag hat er seine Werke noch nicht angeboten. Als unbekannter oder C- oder D-Autor müssen sie dort ihr Marketing ohnehin selbst machen, und nicht jeder hat das Glück wie Nele Nauhaus, entdeckt zu werden. Aber die hatte ja auch bereits ihr Marketing in Eigenregie erfolgreich organisiert gehabt. Natürlich, wenn ein großer Publikumsverlag anklopfe, und ihm ein lukratives Angebot machte, könnte er darüber nachdenken, unter dessen Dach dann weiter zu publizieren. https://uwealexi.de

 © Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Alle, die hier ausstellen wären es wert, kurz vorgestellt zu werden, haben einzigartige Biographien und sind zumeist auch lebenskünstlerisch ganz besondere Menschen, Idealisten, die sich nicht in die üblichen Schablonen pressen lassen wollen.

Der Besuch der Minipressenmesse ist wärmstens zu empfehlen. Freitag, 31.5. von 14.00 bis 19.00 Uhr;
Samstag, 1.06.von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Sonntag, 2.06. von 10.00 bis 17.00 Uhr.

Und eins noch: Kaufen Sie! Überlegen Sie, ob sie Geschenke jetzt schon besorgen oder sich selbst auch mal etwas Gutes tuen wollen. Wenn man bedenkt, wie „stark“ der Euro ist, ist ein guter Handpressendruck, ein Künstlerbuch, ein Spiel oder ein Selfpublisher-Roman alles mal werthaltiger!
Und wenn Sie schon alles haben, dann tun Sie’s eben, weil sie ein guter Mensch sein möchten:   Denn selbst die größten Idealisten leben letztlich nicht vom Lob allein!

Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst

Alle Informationen zum Programm der nächsten Tage finden Sie hier: Minipressenmesse

Katalog der Minipressenmesse

Aus Jugendstilperspektive: Spontane Malerei online inkl. täglicher Austausch im Blog + Ausstellungsbeteiligung

jugendhilfe-logoJeden Tag Bearbeitung eines künstlerischen Themas von zu Hause aus – Betreutes Fernstudium + intensive gemeinsame Diskussion und Präsentation im Blog.

Anlässlich des Jugendstiljahrs 2019/20 offerieren wir den Teilnehmern dieses Seminar-Formates die unterschiedlichsten künstlerischen Herausforderungen um das Thema Jugendstil. Innerhalb zweier Wochen erarbeiten sie täglich ein Bild – zu verstehen als Ergebnis einer individuellen künstlerischen Umkreisung. Zugleich werden besondere Techniken der Malerei, universelle Aspekte der Komposition und Farbe vermittelt und handwerklich umgesetzt. Zudem erfolgt ein täglicher kollegialer Austausch im Blog. Die Ergebnisse werden im Rahmen der beiden Jahresausstellungen präsentiert.

Teilnehmergebühr: 190,- Euro

Erarbeiten Sie von zu Hause aus ca. 2 Wochen lang täglich ein Bild innerhalb maximal zweier Stunden und vergleichen und diskutieren Sie im Anschluss Ihre Ergebnisse mit allen anderen Teilnehmern. Dieses Projekt spricht künstlerisch interessierte Menschen landesweit (bzw. deutschsprachiger Raum) an. Pro Person entstehen mindestens 13 Werke.

Alla-prima-Malerei bedeutet ein tägliches spontanes Arbeiten auf Zeit. Ein unglaubliches geistiges Training wartet auf Sie! Im Anschluss ist eine genauere Ausarbeitung möglich und sinnvoll. Sie erhalten täglich eine neue, herausforderungsvolle Aufgabenstellung, die Sie innerhalb des einen Tages tatsächlich auch abschließen sollen (2 Stunden sind nur ein Richtwert). Die Anzahl der Werke und erweiterten Ausarbeitungen ist nicht vorgegeben. Mindestens entsteht aber täglich ein Werk.

Ziel sind nicht perfekte Bilder, sondern zahlreiche Erfahrungen kompositorischer, farbinteraktorischer und malerisch-technischer Art, die wir im Rahmen des gemeinsamen Arbeitens zusammentragen und diskutieren wollen.

Der Vergleich ist der beste Lehrer! Neben der intensiven täglichen Online-Betreuung (die täglichen Ausarbeitungen werden per E-Mail zugeschickt und von unserer Seite intensiv kommentiert) offenbart die Präsentation und Diskussion im Blog der wfk die Vielfalt der individuellen Herangehensweisen. Sie erleben, dass alle im gleichen Boot sitzen, wenn es darum geht, eingespielte Gewohnheitsstrukturen radikal aufzubrechen und eigenständige bildnerische Lösungswege zu finden.

Um jeweils 10 Uhr Vormittags wird die jeweilige tägliche Aufgabenstellung per Email verkündet bzw. im Blog hinterlegt, erläutert und ggf. bestimmte gestalt- und farbtheoretische Aspekte illustriert, ganztägige Betreuung per Mail und Kommentierung im Blog.

Materialien (Pinsel, Malgründe, Acryl- u. Ölfarben) müssen selbst besorgt werden.

Über Ihre Anmeldung (bitte vorab per Mail) würden wir uns sehr freuen!
Teilnehmergebühren: 190,- Euro

Termine
17.06. – 29.06.2019 (am 29.06. eröffnet das Landesmuseum Wiesbaden seine Jugendstilsammlung)
16.09. – 28.09.2019
03.02. – 15.02.2020
04.05. – 16.05.2020

wfk
wiesbadener freie kunstschule
friedrichstr. 7
65185 wiesbaden
www.w-f-k.de

Goethe Haus Frankfurt: LIBERALISMUS ALS OPPOSITION LUDWIG GEIGERS VERBINDUNG VON HUMANISMUS UND JUDENTUM.

goethe-haus-logoAm Donnerstag, 6. Juni 2019, 19.00 Uhr, lädt das Freie Deutsche Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Frankfurt zur Veranstaltung ‚Liberalismus als Opposition. Ludwig Geigers Verbindung von Humanismus und Judentum‘ in den Arkadensaal ein. Anlässlich des 100. Todesjahres des deutsch-jüdischen Goethe-Philologen ist ein Vortrag von Andreas Kilcher (ETH Zürich) zu hören, dem sich ein Gespräch mit Nadine Meyer (Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung) anschließen wird.

Ludwig Geiger, heute vor allem als Begründer der modernen Goethe-Philologie bekannt, war eine Ausnahmegestalt des deutschen Judentums um 1900. Er war ein erklärter Humanist in einem doppelten Sinne: historisch und zeitgenössisch. Zum einen machte er als Philologe den Humanismus von Reuchlin bis Goethe zum Gegenstand zahlreicher historischer Arbeiten, zum zweiten behauptete er als kritischer Zeitgenosse in Zeitschriften wie der Allgemeinen Zeitung des Judentums einen neuen Humanismus, mit dem er der Position des liberalen Judentums um 1900 wesentlich Gestalt verlieh. Das war nicht etwa Opportunismus, vielmehr Opposition. Tatsächlich behauptete er die liberale Position in einem gesellschaftlichen Umfeld, das diese von zwei Seiten her in Frage stellte: einerseits durch den in den Gründerjahren entstandenen modernen Antisemitismus, der die Juden in Deutschland polemisch als die Anderen par excellence demarkierte, andererseits durch den Zionismus, der das Programm des liberalen Judentums mit seinen beiden Grundpfeilern der Emanzipation und der Assimilation gerade angesichts des Antisemitismus als gescheitert erachtete. In diesem Kontext entfaltete Geigers Verbindung von deutscher humanistischer Kultur und jüdischer Moderne seine Widerständigkeit.

Vortrag von Andreas Kilcher (ETH Zürich), im Gespräch mit Nadine Meyer (Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung)

In Kooperation mit dem Jüdischen Museum Frankfurt

Eintritt: 4,- Euro / frei für Mitglieder des Freien Deutschen Hochstifts

Freies Deutsches Hochstift
Frankfurter Goethe-Museum
Großer Hirschgraben 23-25
60311 Frankfurt am Main
www.deutsches-romantik-museum.de
www.goethehaus-frankfurt.de

Große Sonderausstellung für HANS TRAXLER: ZUM NEUNZIGSTEN – Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst

HANS TRAXLER: ZUM NEUNZIGSTEN
Ausstellung vom 27. Mai 2019 – 22. September 2019 im Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst

13)_Ausstellungsplakat2Am 21. Mai 2019 wurde Hans Traxler 90 Jahre alt. Hierzu gratuliert das Caricatura Museum Frankfurt dem Künstler recht herzlich mit einer umfangreichen Sonderausstellung. Hans Traxler ist wohl einer der breitenwirksamsten Satiriker, die Deutschland je hervorgebracht hat. Der Zeichner, Maler und Autor hat die Satiremagazine Pardon und Titanic sowie die „Neue Frankfurter Schule“ mitbegründet, er hat F.W. Bernsteins berühmtesten Zweizeiler („Die schärfsten Kritiker der Elche / waren früher selber welche!“) ins Bild gesetzt, und er ist zusammen mit Pit Knorr dafür verantwortlich, dass Helmut Kohl in den frühen Jahren seiner Regentschaft allgemein als „Birne“ bekannt war.

Geboren wurde Hans Traxler am 21. Mai 1929 im böhmischen Herrlich. Dort verbrachte er eine idyllische Kindheit auf dem Land, bis 1938 die deutsche Wehrmacht einmarschierte und ein Jahr später der Zweite Weltkrieg begann. In seinen geschriebenen und gezeichneten Kindheitserinnerungen, die soeben unter dem Titel „Mama, warum bin ich kein Huhn?“ erschienen sind, hat der nach wie vor ungemein produktive Künstler diese Zeit so komisch wie lakonisch festgehalten.

Seit 1951 lebt Traxler in Frankfurt am Main. Nach Stationen an der Städelschule und in der Redaktion der neugegründeten Pardon feierte er 1963 mit der Wissenschaftsparodie „Die Wahrheit über Hänsel und Gretel“ seinen ersten großen Bucherfolg. Bei Pardon formierte sich anschließend eine Gruppe von Zeichnern und Autoren, die später als „Neue Frankfurter Schule“ bekannt wurde. Neben Hans Traxler als Ältestem der Gruppe gehörten Chlodwig Poth, Friedrich Karl Waechter, Robert Gernhardt, F.W. Bernstein, Pit Knorr, Eckhard Henscheid und Bernd Eilert dazu. Mit Helligkeit, Schnelligkeit, respektlosem Witz und handwerklicher Könnerschaft eröffneten sie der Komik in Deutschland neue Wege zu Nonsens und Satire und gründeten 1979 ihre eigene Zeitschrift Titanic.

In den späteren achtziger Jahren verabschiedete sich Hans Traxler von der aktuellen politischen Satire und zeichnete Cartoons für die Magazine von Zeit, FAZ und Süddeutscher Zeitung. Robert Gernhardt nannte ihn einen „Cartoonisten der Weltklasse“. 1992 gelangTraxler mit seinem Buch „Aus dem Leben der Gummibärchen“ tatsächlich der Sprung auf den amerikanischen Cartoonmarkt. Daneben zeichnete, schrieb und illustrierte er unzählige weitere Bücher, darunter viele für Kinder.

Zuletzt profilierte sich Hans Traxler als Illustrator klassischer Texte, beispielsweise von Goethe, Schiller, Eichendorff oder Mark Twain. Oliver Maria Schmitt, Biograph der „Neuen Frankfurter Schule“, nannte Traxler den bildmächtigsten Zeichner der Gruppe: „Ein Maler, der zeichnet, der sorgsam die Bildflächen komponiert, Vorder- und Hintergründe aufeinanderschichtet, feine Farbakkorde intoniert, diese mit federleichten, wie schwerelosen Linien verknüpft und dabei auch noch dem Zwerchfell auf schönste Weise schmeichelt.“

Hans Traxler wurde vielfach ausgezeichnet. 2006 erhielt er z.B. den Satirepreis „Göttinger Elch“ und 2007 den Deutschen Karikaturenpreis, beide für sein Lebenswerk; außerdem 2014 die Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main, 2015 den Wilhelm Busch-Preis, 2017 den Sondermann-Preis für Komische Kunst und zuletzt, im November 2018, den FriedrichStoltze-Preis.

Das Caricatura – Museum für Komische Kunst Frankfurt unterhält zu Hans Traxler eine besondere Beziehung. In seiner Sammlung bewahrt es viele Werke Traxlers auf und präsentiert den Besuchern in der Dauerausstellung der Zeichner der „Neuen Frankfurter Schule“ daraus regelmäßig neu ausgewählte Exponate. Hans Traxler hat auch die Elchskulptur geschaffen, die als Wahrzeichen dieses singulären Künstlerverbunds neben der Eingangstür des Museums steht.

Die Ausstellung

Zum 90. Geburtstag gratuliert das Caricatura Museum Hans Traxler, einem seiner Hausgötter, mit einer großen Werkschau. Im Lauf von mehr als sieben Dekaden schöpferischer Tätigkeit hat Traxler ein überwältigendes Spektrum künstlerischer Felder durchmessen und dabei ein einzigartiges Farb-, Form- und Erzählrepertoire entwickelt. Die Ausstellung „Hans Traxler: Zum Neunzigsten“ zeigt das zeichnerische, malerische und schriftstellerische Werk in seiner ganzen Vielfalt und deckt dabei alle Schaffensphasen des Künstlers ab. Präsentiert werden Hans Traxlers Bildergeschichten, Cartoons und Illustrationen, darunter Highlights, Klassiker und neueste Werke.

Besonderes Schmankerl sind fünf brandneue Werke von Hans Traxler von Ende 2018 und Anfang 2019, die noch nie gezeigt worden sind: vier Bildergedichte und ein Cartoon. Daneben sind Traxlers schönste Bildergeschichten aus dem leider vergriffenen Band „Ich, Gott & die Welt“, aber auch aus dem Zeit-Magazin und eine Auswahl an Lieblingscartoons zu sehen. Auch Traxlers Illustrationen finden Platz in der Ausstellung: U.a. werden seine Zeichnungen zu Mark Twains „Bummel durch Deutschland“ wie auch zu Morgensterns Gedichten sowie Motive aus „Unser Lichtenberg“ präsentiert.

Die Schau versammelt aber auch historische Titanic-Cover und Originalzeichnungen zu Eckhards Henscheids Titanic -Kolumne „Erledigte Fälle“: Von Dezember 1984 bis Oktober 1986 erschien mit den »Erledigten Fällen« eine Serie von Polemiken Henscheids, illustriert mit Porträtstudien Traxlers. Die kraft- und kunstvollen Schmähtexte Henscheids, die Prominente aus Politik, Kultur und Geistesleben aufs Korn nahmen, sorgten in Verbindung mit Traxlers kongenial karikaturesken Zeichnungen seinerzeit für viel Aufregung und langanhaltende Debatten.

Auf der Galerie wird das eigentliche Highlight der Ausstellung präsentiert: Hans Traxlers Kindheitserinnerungen, die im März 2019 in Buchform erschienen sind und die Kindheit des Künstlers im Dritten Reich in 33 Kapiteln und 33 farbigen Illustrationen erzählen. Die Originalzeichnungen werden komplett gezeigt, ergänzt mit (Familien-)Fotografien aus der Zeit. Mittels Audioguide werden den Besuchern die von Hans Traxler selbst eingelesenen Kapitel zu den Zeichnungen zugänglich gemacht.

Als mediale Extras zeigt das Caricatura Museum ein Interview, welches mit Hans Traxler anlässlich der Ausstellung geführt wurde, und eine Reihe von animierten und von Hans Traxler vorgelesenen Cartoons.

Im 1. Obergeschoss in den Räumen der Dauerausstellung „Die Zeichner der Neuen Frankfurter Schule“ werden im Traxler Kabinett Originale aus seinem ersten Buch mit Zeichnungen gezeigt: 1978 veröffentlichte Hans Traxler im Verlag Zweitausendeins „Die Reise nach Jerusalem“. Bei Pardon hatte der kurz zuvor verstorbene Papst zu den bevorzugten Sujets Traxlers gehört, dem er in den vorangegangenen zehn Jahren knapp 60 Strips und Karikaturen gewidmet hatte. Der 1897 geborene Giovanni Battista Montini war als Papst Paul VI. von 1963 bis zu seinem Tod 1978 Oberhaupt der katholischen Kirche. Wegen seiner hölzernen Art, seines festen Glaubens an einen leibhaftigen Teufel und seiner rigiden Ablehnung von Verhütungsmitteln war er einigermaßen umstritten und wurde  m deutschsprachigen Raum mit dem Spottnamen „Pillen-Paul“ bedacht. Hans Traxler bezeichnete Paul VI. im Nachwort des Bandes  edenfalls als seinen „Lieblingspapst“ und „großen Comic Charakter“: „Solche Menschen müssen einmalig und unverwechselbar sein und über jenen Funken von transzendentalem Wahnsinn verfügen, der sie abheben und eine Spanne hoch über unserem rational definierten System schweben lässt. Außerdem ist es gut, wenn sie eine große Nase haben.“

Die Ausstellung „Hans Traxler: Zum Neunzigsten“ läuft vom 27.5. bis 22.9.2019 im Caricatura Museum Frankfurt. Eröffnet wird die Werkschau mit einer Matinee am Sonntag, dem 26. Mai, um 11 Uhr im Beisein des Künstlers und seiner Gattin. Die Laudatio hält der komische Dichter und Titanic-Ex-Chefredakteur Thomas Gsella. Die Musik kommt von den Wellbappn.

 

Neben den Zeichnungen kann der Besucher im Erdgeschoss in einer Leseecke in den Büchern von Hans Traxler schmökern.

Caricatura Museum Frankfurt
Museum für Komische Kunst
Weckmarkt 17
60311 Frankfurt am Main

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