Kategorie-Archiv: Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Führung durch das Hessische Staatstheater

Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Einen Blick hinter die Kulissen werfen – im wahrsten Sinne des Wortes darf man dies am kommenden Samstag, 28. Januar, im Hessischen Staatstheater.

Im Rahmen ihrer „Winter-Edition“ bietet die Wiesbaden Marketing GmbH eine Führung an, die unter anderem die Werkstätten und das Foyer des Theaters zeigt.

Treffpunkt ist um 10.30 Uhr an der Wiesbaden Tourist Information, Marktplatz 1.

Die Karten kosten neun Euro pro Person und sind unter der 0611-1729 830 oder per Email unter tourist-service@wiesbaden-marketing.de erhältlich.

PREMIERE DER OPER »LA GIUDITTA« im Kleinen Haus des Wiesbadener Staatstheater am 28.Januar 2017

Oratorium für drei Stimmen, Streicher und Basso continuo von Alessandro Scarlatti
Libretto: Antonio Ottoboni
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Premiere am 28. Januar 2017 um 19:30 Uhr im Kleinen Haus
Die beiden nächsten Vorstellungstermine sind am 2. und 11. Februar, jeweils um 19:30 Uhr

Artemisia Judith u. Holofern, zur Zeit  im Museum Wiesbaden.  Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Artemisia Judith u. Holofern, zur Zeit im Museum Wiesbaden.
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Es ist eine Horrorszene des Barock: Die schöne Judith zückt das blanke Schwert und schlägt dem schlafenden Holofernes den Kopf ab, nachdem sie ihn verführt hat. Seit Caravaggio diese Bluttat schonungslos auf die Leinwand bannte, ließ die junge jüdische Witwe mit dem Mut der Verzweiflung die Menschen des Barock nicht mehr los.

Alessandro Scarlattis Oratorium »La Giuditta« von 1697 fokussiert die Geschichte auf die drei Hauptpersonen, wie in Caravaggios Gemälde. Um ihre Heimat vom Terror zu befreien, zieht Judith ihre Mission, gegen die Bedenken ihrer Amme, durch. Der mächtige Feldherr Holofernes schmilzt dahin, sobald sie ihm ihre erotischen Reize offenbart. Scarlattis Musik demaskiert den Krieger als Schwächling und stellt sich auf die Seite der Frauen, die mit ihren eigenen Waffen bis zum kaltblütigen Mord kämpfen. Im brodelnden Neapel des Barock schuf der Komponist ein Kammerspiel über Verführung und Tod, mit hinreißend schönen Arien und dramatischen Duetten.

Mit »La Giuditta« wird die Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Mainz fortgesetzt. Die musikalische Leitung übernimmt erneut Christian Rohrbach. Nach ihren beiden gefeierten Soloprogramen, »Romy Schneider – zwei Gesichter einer Frau« und »Ich – Marilyn«, inszeniert Chris Pichler erstmals am Hessischen Staatstheater Wiesbaden.
»La Giuditta« wird in Kooperation mit dem Museum Wiesbaden, im Rahmen der Sonderausstellung »Caravaggios Erben – Barock in Neapel«, gezeigt.

Musikalische Leitung Christian Rohrbach Inszenierung Chris Pichler Bühne Matthias Schaller Kostüme Claudia Weinhart Licht Thomas Kluth

Giuditta Radoslava Vorgic Oloferne Christian Rathgeber / Frederik Bak Nutrice Hyemi Jung

Violine Swantje Hoffmann / Julia Huber-Warzecha Viola Silke Volk Violoncello Daniela Wartenberg Violone Ichiro Noda Laute Toshinori Ozaki Cembalo Sabine Bauer
Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Wiesbadener Staatstheater u. Stadt Wiesbaden trauern um Bassbariton Gerd Grochowski – Als Wotan der „Walküre“ erntete er am Sonntag noch Ovationen

Das Staatstheater Wiesbaden teilt zum plötzlichen Tod des beliebten großen Sängers folgendes mit:

Foto: Karl & Monika Forster
Foto: Karl & Monika Forster

„In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von dem großen Sänger und unserem wahren Freund Gerd Grochowski.

Am 15. Januar 2017 hat er nach einer beglückenden Probenphase die Premiere der »Walküre« gesungen und als Wotan Ovationen geerntet. Am 16. Januar rief er wegen starker Schmerzen im Herzbereich den Notarzt und ist in Mainz, trotz aller Versuche der behandelnden Ärzte, um 15:09 Uhr verstorben.

Seine letzten Worte auf der Bühne waren:

»Nur eines will ich noch, das Ende:

In den Trümmern der eigenen Welt
Meine ewige Trauer zu enden«

»Leb‘ wohl, du kühnes,
herrliches Kind!
Du meines Herzens
heiligster Stolz!
Leb‘ wohl! Leb‘ wohl! Leb‘ wohl!
Der Augen leuchtendes Paar,
das oft ich lächelnd gekost,
….
zum letztenmal
letz‘ es mich heut‘
mit des Lebewohles
letztem Kuss!«

Viele waren tief berührt, ohne dass sie wussten,
dass es wirklich die letzten gesungenen Worte von Gerd Grochowski waren.
Alle, die mit ihm arbeiten und leben durften, waren begeistert von seiner Güte, Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit, von seinem ehrlichen Ringen um den wahren
und tiefen Ausdruck von Kunst, die sich dem Leben verschrieben hat.

Er konnte lachen, nicht zuletzt über sich selbst.
Er konnte zornig sein, nicht zuletzt über die Ungerechtigkeit
und die Dummheit in der Welt.
Er konnte sich begeistern an den Meisterwerken des Geistes und der Kunst.
Er konnte lieben und diese Liebe weitergeben.

Er hat diese Flamme getragen und mit unserer verbunden.
Wir werden dieses Feuer weitertragen.
Es wird nicht verlöschen.“

In einer Presseerklärung der Stadt Wiesbaden von heute schließen sich Oberbürgermeister Seven Gerich und Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz mit folgenden Worten der Trauer  um Gerd Grochowski an:

„Mit tiefer Betroffenheit haben wir die Nachricht vom plötzlichen Tod des großartigen Bassbaritons Gerd Grochowski erhalten. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei seiner Familie, seinen Angehörigen und auch bei seinen Kolleginnen und Kollegen des Hessischen Staatstheaters“, so Oberbürgermeister Sven Gerich und Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz.

„Wir schließen uns der großen Trauer, die im Theater herrscht, an. Mit seiner eindrucksvollen Darstellung des Wotan in der Premiere der „Walküre“ am Sonntag hat er die Zuschauerinnen und Zuschauer ganz besonders in seinen Bann gezogen. Wir werden ihn nicht vergessen“, betonen Oberbürgermeister und Kulturdezernentin.

Ausstellungseröffnung im Großen Haus: Richard Wagners »Der Ring des Nibelungen« in der Welt des Plakats“

Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Im Vorfeld der Premiere von »Die Walküre«, findet am Sonntag, den 15. Januar, um 15.30 Uhr die offizielle Eröffnung der Ausstellung »Richard Wagners Der Ring des Nibelungen in der Welt des Plakats« im Hessischen Staatstheater Wiesbaden statt.

Die Ausstellung zeigt Exponate aus der Kollektion des Münchner Sammlers und Opernregisseurs Heinz Lukas Kindermann und enthält kunstvoll gestaltete Theaterplakate aus Europa, Amerika und Asien, die für Richard Wagners Meisterwerk werben. In ihnen spiegelt sich neben landestypischer Ästhetik auch immer der Zeitgeist der Epoche, in der sie entstanden. Die Sammlung von Kindermann umfasst bislang mehr als 250 Plakate aus aller Welt und wird kontinuierlich erweitert.

Im Großen Haus des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden ist ein repräsentativer Querschnitt von 70 Exponaten zu sehen. Intendant Uwe Eric Laufenberg und Heinz Lukas Kindermann werden die Ausstellung gemeinsam eröffnen. Die Ausstellung ist jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn in den Aufgängen im Großen Haus zu sehen.

Sonntag, 15. Januar
Eröffnung der Ausstellung 15:30 Uhr
Treffpunkt: Kassenfoyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
Eintritt frei

Hessisches Staatstheater Wiesbaden: Spielplan für Februar 2017.

 Spielplan  Februar 2017 

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Highlights im Februar im Hessischen Staatstheater Wiesbaden
Mit seiner ersten abendfüllenden Oper »Peter Grimes« legte Benjamin Britten mit großen Chören und bewegenden sinfonischen Meerespanoramen einen bedeutsamen Opernerstling vor. In der Figur Peter Grimes beschreibt er einen Menschen, der durch gesellschaftlichen Druck und traumatische Erlebnisse nachhaltig beschädigt und letzten Endes vernichtet wird. Ab dem 4. Februar ist die Oper in der Inszenierung von Philipp M. Krenn im Großen Haus zu erleben.

Ferdinand von Schirachs erstes Theaterstück »Terror« stellt eine brisante Frage in ungewohnter Konkretheit: Ist die Würde des Menschen, anders als im Grundgesetz verankert, doch antastbar? Neben sprachlicher Brillanz und einer genauen Dramaturgie zeichnet sein Schreiben vor allem das Interesse für die Menschen aus, die hinter den Taten und ihren Motiven sichtbar werden. Beka Savić inszeniert das Schauspiel, das am 9. Februar im Kleinen Haus Premiere feiert.

Ballettdirektor Tim Plegge wendet sich wieder einem Klassiker zu: Sein »Sommernachtstraum« zur Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy ist fesselnd und unterhaltsam, anarchisch und bezaubernd. Premiere ist am 19. Februar im Großen Haus.

Das Junge Staatstheater ist im Februar gleich mit zwei Premieren vertreten. »Der kleine Prinz«, das Märchen für große und kleine Leute in der Inszenierung von Carsten Kochan, feiert ebenfalls am 19. Februar Premiere. „»Jihad Baby!« bezieht beherzt Stellung zu dem Thema unserer Zeit. Es ist ein gleichermaßen komisches wie ergreifendes Plädoyer dafür, Jugendliche ernst zu nehmen und achtsam zu begleiten. Es zeichnet sich durch glaubhafte Nähe und empathische Kenntnis des aktuellen jugendlichen Zeitgeistes aus und unterhält trotz kluger unterschwelliger Aufklärung sein junges Publikum aufs Beste“, sagt die Jury zu dem Gewinner des Kinder-und Jugendtheaterpreises Kaas & Kappes 2016. Unter der Regie von Sophie Pompe ist das Stück ab dem 25. Februar im Studio zu erleben.

Spielplan  Februar 2017 

Neujahrskonzert Meets Proms am 1. Januar 2017

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Das Hessische Staatstheater Wiesbaden begrüßt das neue Jahr mit einem traditionellen Wiener Neujahrskonzert und den Highlights der Londoner »Last Night of the Proms«. Unter dem Dirigat von Christoph Stiller sind Benjamin Russell, aktuell auch als Donner in »Das Rheingold«, und der Chor der Stadt Wiesbaden zu erleben.

Auf dem Programm des Neujahrskonzerts im Großen Haus stehen Walzer und Polkas, Märsche, Operetten und britischer »Pomp and Circumstance«. Mit Werken von Johann Strauß (Sohn), Edward Elgar, Sir Hubert Parry, u.a.

Auszug aus dem Programm:

Johann Strauß (Sohn) (1825 – 1899): »Frühlingsstimmen-Walzer« op. 410

Edward Elgar (1857 – 1934): »Nimrod« aus »Enigma«, Variations on an Original Theme (»Enigma«-Variationen) op. 36

Edward Elgar (1857 – 1934): »Pomp & Circumstance March Nr. 1« D-Dur op. 39/1 (»Land of Hope and Glory«)
Mit dem Chor der Stadt Wiesbaden

Frederick Loewe (1901 – 1988): »On the Street Where You Live« aus dem Musical »My fair Lady«
Mit Benjamin Russell

Richard Rodgers (1902 – 1979): »You´ll never walk alone« aus dem Musical »Carousel«
Mit Benjamin Russell & dem Chor der Stadt Wiesbaden

Thomas Arne (1710 – 1778): »Rule Britannia«, arrangiert von Malcolm Sargent
Mit Benjamin Russell & dem Chor der Stadt Wiesbaden

Benjamin Russell Bariton
Dirigent Christoph Stiller
Chor der Stadt Wiesbaden (Einstudierung Christoph Stiller)
Hessisches Staatsorchester Wiesbaden

PREMIERE »Der Spieler: Dostojewski« Schauspiel des Hessischen Staatstheaters im Kurhaus –

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

PREMIERE IM SCHAUSPIEL »Der Spieler: Dostojewski«
Ein Theaterprojekt von Christian Franke
Uraufführung

Premiere am 16. Januar 2017 um 19:30 Uhr im Kurhaus // die beiden nächsten Vorstellungstermine sind am 23. Januar & 8. Februar jeweils um 19:30 Uhr

Ausgehend vom Roman »Der Spieler« von Fjodor Dostojewski, sowie zeitgenössischen Dokumenten, Briefen und (auto-)biografischem Material, will das Projekt im Kurhaus Wiesbaden, einem authentischen Ort des Geschehens auf den Grund gehen.

Im Oktober 1866 befindet sich Fjodor Dostojewski in einer scheinbar hoffnungslosen Situation. Mit dem Verleger Stellowski hat er aus Geldnot einen verzweifelten Vertrag abgeschlossen: Er soll ihm exklusiv bis zum 1. November einen neuen, zehn Druckbögen umfassenden Roman abliefern und damit seine Spielschulden tilgen. Doch 26 Tage vor Fristablauf hat Dostojewski noch kein einziges Wort geschrieben. Ein befreundeter Professor schickt ihm daraufhin seine Schülerin Anna Grigorjewna. Die junge Frau ist nicht nur gebildet, sondern auch eine begnadete Stenografin. Es folgen dramatische Wochen, aus denen sowohl der verlangte Roman hervorgeht als auch die Hochzeit des Dichters mit der fünfundzwanzig Jahre jüngeren Anna. Doch schon die Hochzeitsreise ins Ausland wird erneut eine Flucht vor den Gläubigern. Fjodor und Anna fahren in die deutschen Kurorte, um Roulette zu spielen, und nehmen auch in Wiesbaden Quartier.

Regie Christian Franke Bühne Sabine Mäder Kostüme Raphaela Rose Musik Tim Roth Dramaturgie Sascha Kölzow

Anna Anja S. Gläser Dostojewski Janning Kahnert Swetlana Brigitte Sehnert

Weitere Informationen und Karten:
www.staatstheater-wiesbaden.de

PREMIERE DER OPER »Die Walküre« im Hessischen Staatstheater Wiesbaden

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

PREMIERE DER OPER »Die Walküre«
Erster Tag des »Ring des Nibelungen«
Richard Wagner (1813 – 1883)

Premiere am 15. Januar 2017 um 17 Uhr im Großen Haus // die beiden nächsten Vorstellungstermine sind am 22. & 29. Januar jeweils um 17 Uhr

»Die Walküre« setzt Uwe Eric Laufenberg seine Gesamtaufführung des »Ring des Nibelungen« in nur einer Spielzeit am Hessischen Staatstheater Wiesbaden fort. Laufenberg entwickelt seine Inszenierung von Wagners zeitlosem Mythos, die zwischen Oktober 2013 (»Das Rheingold«) und Februar 2015 (»Götterdämmerung«) am Landestheater Linz Premiere hatte, für das Hessische Staatstheater Wiesbaden weiter.
Auf der Bühne sind herausragende Sängerdarsteller zu erleben: Die Titelpartie der Brünnhilde übernimmt Sonja Gornig, die in Wiesbaden als Alice Ford in »Falstaff« auf der Bühne stand. Gerd Grochowski und Margarete Joswig übernehmen, wie schon im »Rheingold«, die Partien des Wotan und der Fricka. Sabina Cvilak (bekannt durch ihr Rollendebüt in der Titelpartie von »Katja Kabanowa« von Leoš Janáček) steht als Sieglinde auf der Bühne, Richard Furman, in Wiesbaden zurzeit auch als Alfred in »Die Fledermaus« und Rodolfo in »La Bohème« zu erleben, gibt den Siegmund.
Das Hessische Staatsorchester Wiesbaden spielt unter der Leitung des deutsch-britischen Dirigenten Alexander Joel, international gefragter Gastdirigent in Oper und Konzert.

Musikalische Leitung Alexander Joel Inszenierung Uwe Eric Laufenberg
Bühne Gisbert Jäkel Kostüme Antje Sternberg Licht Andreas Frank Video Falko Sternberg Dramaturgie Regine Palmai

Siegmund Richard Furman Hunding Young Doo Park Wotan Gerd Grochowski Sieglinde Sabina Cvilak Fricka Margarete Joswig Brünnhilde Sonja Gornik Helmwige Sarah Jones Gerhilde Sharon Kempton Ortlinde Heike Thiedmann Waltraute Judith Gennrich Siegrune Marta Wryk Rossweiße Anna Krawczuk Grimgerde Maria Rebekka Stöhr Schwertleite Romina Boscolo

Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
Hessisches Staatsorchester Wiesbaden

»Der Ring des Nibelungen« verteilt sich über die Spielzeit 2016.17 und ist in zwei kompletten Zyklen während der Internationalen Maifestspiele 2017 zu erleben.

Weiere Informationen und Karten
www.staatstheater-wiesbaden.de

PREMIERE »Auerhaus« Nach dem Roman von Bov Bjerg IM SCHAUSPIEL des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

PREMIERE IM SCHAUSPIEL
»Auerhaus«
Nach dem Roman von Bov Bjerg
In einer Bühnenfassung des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Premiere der Erstaufführung am 14. Januar 2017 um 19:30 Uhr in der Wartburg // die beiden nächsten Vorstellungstermine sind am 20. & 28. Januar jeweils um 19:30 Uhr

»Birth, school, work, death« – ist es das, was das Leben letztlich gewesen sein wird? Mitte der Achtziger in der dörflichen Provinz sieht jedenfalls alles danach aus: Hätte man die anderen aus der Klasse vor einer Klausur gefragt »Wozu lebst du eigentlich?«, sagt Hühnerhöppner, dann hätten sie geantwortet: »Das kommt nicht dran, das müssen wir nicht wissen.« Dass es für Höppner trotzdem anders läuft, hat mit seinem Freund Frieder zu tun. Dessen Versuch, dem normalen Leben durch Selbstmord zu entgehen, ist zwar schief gegangen, damit er jetzt aber auch weiter am Leben bleibt, darf er mit Höppner und ein paar anderen ins leer stehende Haus seines Großvaters ziehen. Eine Schüler-WG mitten auf dem Land. Am Ende wohnen sie zu sechst da: mit Harry, der Drogen vertickt, und Pauline, der »unfassbar symmetrischen « Brandstifterin, die Frieder in der Psychiatrie kennengelernt hat. Während ein Leben jenseits des Elternhauses endlich Gestalt annimmt – verrückt, unbeschwert, wild und manchmal auch gefährlich – ringt Frieder weiter um sein Glück. Diese Last gilt es zu tragen und zu teilen. Denn alle wissen, dass er es, wenn nötig, wieder tun kann. Gegen die Angst wird angelebt – mit voller Kraft. Gemeinsam.

Bov Bjerg erzählt in seinem Sensationserfolg mit hinreißendem Ton und größtem Gespür für die jungen Protagonisten von Freundschaft, Lebensmüdigkeit, Trost und Liebe – ein »langer Prosablues über das Aufwachsen im Kaff, über die Melancholie, den Wahnsinn und die paar Jahre, in denen man wirklich lebt« sagt das Magazin »Rolling Stone«.

Regie Barbara Hauck Bühne & Kostüme Susanne Füller Musik Nils Strunk Dramaturgie Andrea Vilter

Frieder Maximilian Pulst Höppner Nils Strunk Vera Llewellyn Reichman.

Weitere Informationen und Karten:
www.staatstheater-wiesbaden.de

PREMIERE »Ab jetzt« Eine Komödie von Alan Ayckbourn – Schauspiel Wiesbaden

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

PREMIERE »Ab jetzt«
Eine Komödie von Alan Ayckbourn
Deutsch von Corinna Brocher & Peter Zadek

Premiere am 13. Januar 2017 um 19:30 Uhr im Kleinen Haus // die beiden nächsten Vorstellungstermine sind am 19. Januar & 1. Februar jeweils um 19:30 Uhr

»Eine Komödie als Endspiel« schrieb der Spiegel 1989 über »Ab jetzt«. Abgeschottet von der Welt arbeitet der Komponist Jerome besessen an einem Monumentalwerk über die Liebe. Dafür sampelt er Alltagsgeräusche und Sprachfetzen, die er ununterbrochen aufzeichnet. Seit Frau und Tochter ihn wegen dieses Abhörwahns verlassen haben, ist er in einer Schaffenskrise. Sein Bunker bietet keine Quelle für Inspiration – schon gar nicht, um über Gefühle zu arbeiten. Als das Jugendamt das Besuchsrecht für seine Tochter prüfen will, muss Jerome deshalb soziale Kompetenz zeigen. Anstelle seines Haushaltsroboters GOU 300 F muss nun eine »echte« Verlobte her, Schauspielerin Zoe.

Als Versuchsanordnung zum Gefühl in Zeiten seiner technischen Reproduzierbarkeit, entfaltet »Ab jetzt« große Situationskomik. Im Zentrum steht der ständig um- und fehlprogrammierte Haushaltsroboter. Ursprünglich zum Babysitten gebaut, leidet der hochkomplexe Androide an chronischer Unterbeschäftigung. Den Leerlauf im Programm füllt die mütterliche Maschine, indem sie menschliche Verhaltensmuster ihrer Umgebung kopiert. Während Jerome also für das perfekte Kunstwerk all seine Lebens- und Liebesgeräusche aufzeichnet, Zoe sich beim Versuch, seine Geliebte zu verkörpern, wirklich in ihn verliebt, wird all dies von einem dysfunktionalen Roboter endgültig ad absurdum geführt.

Regie Ulrike Arnold Bühne & Kostüme Bartholomäus Martin Kleppek Musik Mathis Nitschke Dramaturgie Katharina Gerschler

Zoe Karoline Reinke Corinna Lisa Mies Gerome Michael Birnbaum Bickerdike Ulrich Rechenbach Geain Camilla Guthmann / Nils Hausotte Lupus Tom Gerber

Weitere Informationen und Karten:
www.staatstheater-wiesbaden.de