Wiesbadener Staatstheater u. Stadt Wiesbaden trauern um Bassbariton Gerd Grochowski – Als Wotan der „Walküre“ erntete er am Sonntag noch Ovationen

Das Staatstheater Wiesbaden teilt zum plötzlichen Tod des beliebten großen Sängers folgendes mit:

Foto: Karl & Monika Forster
Foto: Karl & Monika Forster

„In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von dem großen Sänger und unserem wahren Freund Gerd Grochowski.

Am 15. Januar 2017 hat er nach einer beglückenden Probenphase die Premiere der »Walküre« gesungen und als Wotan Ovationen geerntet. Am 16. Januar rief er wegen starker Schmerzen im Herzbereich den Notarzt und ist in Mainz, trotz aller Versuche der behandelnden Ärzte, um 15:09 Uhr verstorben.

Seine letzten Worte auf der Bühne waren:

»Nur eines will ich noch, das Ende:

In den Trümmern der eigenen Welt
Meine ewige Trauer zu enden«

»Leb‘ wohl, du kühnes,
herrliches Kind!
Du meines Herzens
heiligster Stolz!
Leb‘ wohl! Leb‘ wohl! Leb‘ wohl!
Der Augen leuchtendes Paar,
das oft ich lächelnd gekost,
….
zum letztenmal
letz‘ es mich heut‘
mit des Lebewohles
letztem Kuss!«

Viele waren tief berührt, ohne dass sie wussten,
dass es wirklich die letzten gesungenen Worte von Gerd Grochowski waren.
Alle, die mit ihm arbeiten und leben durften, waren begeistert von seiner Güte, Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit, von seinem ehrlichen Ringen um den wahren
und tiefen Ausdruck von Kunst, die sich dem Leben verschrieben hat.

Er konnte lachen, nicht zuletzt über sich selbst.
Er konnte zornig sein, nicht zuletzt über die Ungerechtigkeit
und die Dummheit in der Welt.
Er konnte sich begeistern an den Meisterwerken des Geistes und der Kunst.
Er konnte lieben und diese Liebe weitergeben.

Er hat diese Flamme getragen und mit unserer verbunden.
Wir werden dieses Feuer weitertragen.
Es wird nicht verlöschen.“

In einer Presseerklärung der Stadt Wiesbaden von heute schließen sich Oberbürgermeister Seven Gerich und Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz mit folgenden Worten der Trauer  um Gerd Grochowski an:

„Mit tiefer Betroffenheit haben wir die Nachricht vom plötzlichen Tod des großartigen Bassbaritons Gerd Grochowski erhalten. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei seiner Familie, seinen Angehörigen und auch bei seinen Kolleginnen und Kollegen des Hessischen Staatstheaters“, so Oberbürgermeister Sven Gerich und Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz.

„Wir schließen uns der großen Trauer, die im Theater herrscht, an. Mit seiner eindrucksvollen Darstellung des Wotan in der Premiere der „Walküre“ am Sonntag hat er die Zuschauerinnen und Zuschauer ganz besonders in seinen Bann gezogen. Wir werden ihn nicht vergessen“, betonen Oberbürgermeister und Kulturdezernentin.