Kategorie-Archiv: Gutenberg-Universität Mainz

Uni-Medizin Mainz: Neuer Ansatz zur Verbesserung der Angsttherapie entdeckt

Neuer Ansatz zur Verbesserung der Angsttherapie entdeckt
Mainzer Wissenschaftler veröffentlichen neue Erkenntnisse in der Resilienzforschung in Nature Communications

(Mainz, 26. November 2018, br) Traumatische Erfahrungen können sich tief in das Gedächtnis eingraben. Wie sich eine daraus entstandene Furcht langfristig reduzieren lässt und wie es nach einer Traumatisierung gar nicht erst zu einer dauerhaften Belastungsstörung kommt, darauf haben Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz neue Hinweise gefunden: Der Schlüssel liegt in entsprechenden neuen, positiven und fest im Gedächtnis verankerten Erfahrungen. Durch diese lernen die Traumatisierten, dass die angstauslösenden Reize oft harmlos sind. Dafür ist es allerdings erforderlich, dass sich Betroffene ihren Angstauslösereizen immer wieder aussetzen. Die Forscher haben die Hirnprozesse, die solchen positiven Lernerfahrungen zugrunde liegen, genauer untersucht. Die Erkenntnisse könnten helfen, die Therapie von Angsterkrankungen und Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) zu verbessern sowie entsprechende präventive Maßnahmen zu entwickeln. Sie sind nachzulesen in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Communications“.

Während einer Extinktionslernerfahrung werden im Präfrontalkortex Aktivierungsmuster generiert, die in einer Ruhephase nach dem Lernen spontan wieder auftreten. Diese Spontanreaktivierungn verfestigen das Gelernte. Quelle: Dr. Anna M.V. Gerlicher
Während einer Extinktionslernerfahrung werden im Präfrontalkortex Aktivierungsmuster generiert, die in einer Ruhephase nach dem Lernen spontan wieder auftreten. Diese Spontanreaktivierungn verfestigen das Gelernte. Quelle: Dr. Anna M.V. Gerlicher

Das menschliche Gehirn ist veränderbar. Es lässt sich durch Erfahrungen – gute wie schlechte – (um)formen. Dies ist die Ausgangsprämisse der Resilienzforschung und der Therapien zur Behandlung von Angststörungen. Doch wieso gelingt es bei manchen Menschen, deren Angst zu mindern oder ihnen diese sogar zu nehmen, wenn sie mit einer ursprünglich angstauslösenden Situation wiederholt konfrontiert werden und dabei neue, positive Erfahrungen machen? Und warum hat diese sogenannte ‚Furchtextinktion‘ bei anderen langfristig keinen Erfolg? Wie bildet und stabilisiert das Gehirn eines Menschen dessen Langzeitgedächtnis? Welche Rolle spielen dabei spontane, neuronale Konsolidierungsprozesse, die nach dem Lernen einer neuen, überraschend positiven Erfahrung ablaufen? Diesen Fragen widmeten sich Univ.-Prof. Dr. Raffael Kalisch und Dr. Anna M.V. Gerlicher zusammen mit anderen Wissenschaftlern des Deutschen Resilienz Zentrums (DRZ) Mainz und des Sonderforschungsbereichs 1193 „Neurobiologie der Resilienz gegenüber stressinduzierter psychischer Dysfunktion: Mechanismen verstehen und Prävention fördern“ an der Universitätsmedizin Mainz in der hier vorgestellten Studie.

„Wir wissen schon ganz gut, welche neuralen Prozesse wichtig sind, um zu lernen, dass von einem gefürchteten Reiz gar keine Gefahr mehr ausgeht. Neuere Forschungen haben jedoch gezeigt, dass es sehr wichtig ist, sich auch später noch gut an solche Lernerfahrungen erinnern zu können. Denn nur so gelingt es, nicht immer und immer wieder in unnötige Angstreaktionen zu verfallen und somit resilient gegenüber einer Posttraumatischen Belastungsstörung zu sein”, erläutert Dr. Anna Gerlicher, Erstautorin der Studie. „Wir haben uns in unserer neuesten Studie daher ganz auf die Frage fokussiert, wie es nach einem solchen ‘Extinktionslernen’ zur Verfestigung des Erlernten in unserem Gedächtnis kommt.”

Das Team um DRZ-AG-Leiter Univ.-Prof. Dr. Raffael Kalisch fand heraus, dass die Gehirne ihrer Versuchspersonen während einer Extinktionslernerfahrung bestimmte Aktivierungsmuster aufwiesen, die nach dem Lernen in einer Ruhephase spontan wieder auftraten. Je häufiger diese Spontanreaktivierungen erfolgten, desto besser konnten sich die Probanden an einem anderen Versuchstag an ihre positive Erfahrung erinnern und desto geringer waren ihre Angstreaktionen auf Auslösereize.

Dass die gedächtnisrelevanten Aktivitätsmuster durch den auch als „Belohnungshormon“ bekannten Neurotransmitter Dopamin unterstützt werden, war eine weitere neue Erkenntnis. „Besonders faszinierend war für uns, dass wir durch Gabe eines handelsüblichen Medikaments, das in den Hirnstoffwechsel eingreift und zu einer Erhöhung des Dopaminspiegels im Gehirn führt, die Anzahl der Reaktivierungen erhöhen und somit im selben Maße spätere Angstreaktionen verringern konnten. Dies brachte folgende neue Erkenntnis: Das Gedächtnis für Extinktionslernen lässt sich, zumindest im Labor, relativ einfach verstärken – und zwar ganz ohne Übung oder Gedächtnistraining”, so Professor Kalisch.

Die Wissenschaftler sehen in ihren Befunden Potential für neue Einsichten in grundlegende Mechanismen der Gedächtnisbildung sowie für mögliche neue Ansätze zur Verbesserung der Traumatherapie.

Weitere Informationen zur Originalpublikation:
A.M.V. Gerlicher, O. Tüscher, R. Kalisch: Dopamine-dependent prefrontal reactivations explain long-term benefit of fear extinction; Nature Communications volume 9, Article number: 4294 (2018) |
DOI: 10.1038/s41467-018-06785-y; www.nature.com/naturecommunications.

Prof. Dr. med. Dorothea Duda-Stiftung zur Wissenschaftsförderung unter dem Dach der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung gegründet

Prof. Dr. med. Dorothea Duda Stiftung unter dem Dach der JGU-Stiftung gegründet. Das Bild zeigt (v.l.): Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der JGU, Stifterin Prof. Dr. med. Dorothea Duda, Helmut Rittgen, Vorsitzender des Vorstands der Johannes Gutenberg Universitätsstiftung. Foto ©: Peter Pulkowski / JGU
Prof. Dr. med. Dorothea Duda Stiftung unter dem Dach der JGU-Stiftung gegründet. Das Bild zeigt (v.l.): Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der JGU, Stifterin Prof. Dr. med. Dorothea Duda, Helmut Rittgen, Vorsitzender des Vorstands der Johannes Gutenberg Universitätsstiftung. Foto ©: Peter Pulkowski / JGU

Die neue Treuhandstiftung unter dem Dach der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung fördert Wissenschaft, Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Anästhesiologie an der JGU und der Universitätsmedizin Mainz

Unter dem Dach der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung wurde eine Treuhandstiftung gegründet: Die Prof. Dr. med. Dorothea Duda-Stiftung fördert Wissenschaft, Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Anästhesiologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Universitätsmedizin Mainz. Mit den Stiftungsmitteln können insbesondere Förderungen und Preise für geeignete Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus medizinischen, pharmakologischen und biologischen Fächern der JGU finanziert werden. „Wir freuen uns sehr über dieses stifterische Engagement an unserer Universität“, erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch. „Die Spitzenforschung von morgen ist auf die Qualifikation intelligenter Köpfe von heute angewiesen. In der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sehen wir daher eine Kernaufgabe unserer Universität. Allerdings können wir angesichts enger finanzieller Spielräume oft nicht die hierzu notwendigen optimalen Rahmenbedingungen schaffen und sind daher für private Initiativen wie die von Professorin Dorothea Duda sehr dankbar.“

Die Stifterin Prof. Dr. med. Dorothea Christine Duda war von 1984 bis 1999 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Mainz. Hier habilitierte sie sich 1996. Im Januar 2004 wurde sie zur Außerplanmäßigen Professorin der JGU ernannt. Von 1999 bis 2017 war Dorothea Duda als Chefärztin der Klinik für Anästhesiologie des Katholischen Klinikums Mainz (kkm) tätig.

Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehörte das Gebiet der Anaphylaxie, nämlich akut auftretende allergische Reaktionen, die sämtliche Organsysteme des Körpers betreffen und tödlich enden können, oder auch die Vermeidung postoperativer Übelkeit und Erbrechen (PONV – postoperative nausea and vomiting). Darüber hinaus waren ihr insbesondere Aspekte der postoperativen kognitiven Dysfunktion (POCD) und postoperatives Delir ein tägliches Anliegen. POCD umschreibt kognitive Funktionsstörungen nach einem operativen Eingriff, die insbesondere Merkfähigkeit, Lernfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen.

Vor diesem Hintergrund errichtet die Stifterin die Prof. Dr. med. Dorothea Duda-Stiftung als Treuhandstiftung unter dem Dach der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung. Es ist insbesondere Aufgabe und Ziel dieser Stiftung, zur weiteren Erforschung von Phänomenen wie postoperativer kognitiver Dysfunktion (POCD) und postoperativem Delir sowie zur Entwicklung und Anwendung neuer Behandlungsmethoden beizutragen.

Den Beirat der neuen Stiftung bilden die Stifterin Prof. Dr. med. Dorothea Duda, Mainz, Prof. Dr. med. Walther Schmiedt, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, Katholisches Klinikum Mainz, Prof. Dr. med. Monika Seibert-Grafe, Mainz, Prof. Dr. Ulrich Förstermann, Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin der JGU, und Dr. Waltraud Kreutz-Gers, Kanzlerin der JGU.

Die Dachstiftung: Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung
Gegründet Ende 2004 unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, verwaltet die Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung nun 37 unselbstständige Stiftungen mit einem Kapital von 8,4 Millionen Euro, aus dessen Erträgen im vergangenen Jahr nach Bildung von Rücklagen rund 250.000 Euro für Stiftungszwecke eingesetzt wurden. Privatpersonen, Institutionen und Unternehmen eröffnet die JGU-Stiftung zahlreiche unbürokratische Möglichkeiten innovativen und effizienten Stifterengagements.

Über die Form der Mitwirkung, also die Beteiligung durch Spenden, Zustiftungen ohne Mindestbetrag oder die Errichtung einer eigenen Treuhandstiftung, können die Stifterinnen und Stifter selbst entscheiden. „Die Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung macht das Stiften leicht und gewährt viele Vorteile“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der JGU-Stiftung, Helmut Rittgen. „Kompetente Beraterinnen und Berater begleiten den Stiftungsvorgang und helfen bei allen notwendigen Schritten. Darüber hinaus übernimmt die Universitätsstiftung die Stiftungsverwaltung und garantiert eine kompetente Verwaltung des Vermögens.“

Wege in die Zukunft – Wissen stiften
Die Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung ermöglicht Stiftern, ganz konkret und dauerhaft Projekte in Forschung, Lehre, Studium, wissenschaftlicher Weiterbildung und Kunstausübung entsprechend ihrer individuellen Lebensziele und Wünsche zu unterstützen. Als eine der größten deutschen Universitäten mit über 31.500 Studierenden und 4.400 Wissenschaftlern in mehr als 150 Instituten und Kliniken bietet die JGU ein attraktives Spektrum von unterstützungswürdigen Projekten quer durch alle Fachrichtungen.

Neben der Unterstützung durch Sachmittel für Geräte oder Forschungsvorhaben besteht für die Stifterinnen und Stifter auch die Möglichkeit, mit Investitionen unter anderem in Stipendien, Graduiertenkollegs oder Auslandsaufenthalte den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und junge Talente zu qualifizieren.

Internationale Konferenz zur dschihadistischen Videokommunikation am 4. u. 5.10.2018 im Mainzer Institut für Ethnologie und Afrikastudien

BMBF-Nachwuchsforschergruppe veranstaltet Konferenz „Audiovisueller Dschihadismus: Bedeutungen, Ästhetiken und Aneignungsformen“ am 4. und 5. Oktober in Mainz

Die internationale wissenschaftliche Konferenz „Audiovisueller Dschihadismus: Bedeutungen, Ästhetiken und Aneignungsformen“ wird am 4. und 5. Oktober 2018 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) die vielfältigen Verflechtungen zwischen den kommunikativen Angeboten dschihadistischer Gruppen und Bewegungen, ihren Darstellungsformen und Ästhetiken sowie den unterschiedlichen Formen der Aneignung ins Zentrum rücken.

Gruppen und Bewegungen wie der „Islamische Staat“ drücken in ihrer hochprofessionellen Medienarbeit einen Machtanspruch aus, der sich auch durch die Vereinnahmung und Aneignung bekannter Codes und Symbole, Darstellungsmuster und Medienformate zeigt. Dschihadistinnen und Dschihadisten kreieren nicht nur hochgradig komplexe Medienprodukte und damit auch eine mediale Erlebniswelt im Internet, sondern konstruieren eine spezifische Realität, die weit über das World Wide Web hinaus wirkt. In der vielgestaltigen Kultur des Web 2.0 greift es jedoch zu kurz, das extremistische Angebot und seine Verbreitung auf deren Herausforderungen für Politik und Gesellschaft zu reduzieren. Dschihadistische Werbung und Imagination werden im Internet in sozialen Medien und Messengerdiensten verbreitet und von unterschiedlichen Menschen keinesfalls passiv aufgenommen, sondern sie sind selbst Gegenstand von Aneignungsprozessen. Sympathisanten schließen ebenso wie Kritikerinnen, Künstler, muslimische Laien und Geistliche im Rahmen eines komplexen Kommunikationsprozesses aktiv an diese kommunikativen Angebote an. Sie greifen selbst Teile davon auf, transformieren diese oder setzen dschihadistischen Versuchen der Vereinnahmung eigene Interpretationen entgegen.

Die Konferenz wird von der BMBF-Nachwuchsforschergruppe „Dschihadismus im Internet: Die Gestaltung von Bildern und Videos, ihre Aneignung und Verbreitung“ in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz veranstaltet. Die Tagung wird freundlich unterstützt von der Fritz-Thyssen-Stiftung und dem Zentrum für Interkulturelle Studien der JGU. Sie umfasst auch einen öffentlichen Abendvortrag sowie eine Podiumsdiskussion, jeweils am 4. Oktober, wozu die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen ist. Veranstaltungsort ist die Alte Mensa, Johann-Joachim-Becher-Weg 5, Campus der Universität Mainz. Das Programm und weitere Informationen sind unter http://jihadism-online.de/conference/ zu finden. Es wird um Anmeldung bis zum 26. September gebeten unter http://jihadism-online.de/conference/anmeldung/.

Die Nachwuchsforschergruppe wird im Zuge der Bekanntmachung „Zivile Sicherheit – Nachwuchsförderung durch interdisziplinären Kompetenzaufbau“ des BMBF im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ der Bundesregierung seit Juli 2017 über einen Zeitraum von fünf Jahren mit 2,7 Mio. Euro gefördert.

Kontakt:
Dr. Christoph Günther
Nachwuchsforschergruppe Dschihadismus im Internet
Institut für Ethnologie und Afrikastudien
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-38421
E-Mail: c.guenther@uni-mainz.de
http://www.ifeas.uni-mainz.de/2866.php

Weiterführende Links:
http://jihadism-online.de/conference/ – Konferenz-Homepage
http://www.ifeas.uni-mainz.de/2899.php – Dschihadismus im Internet: Die Gestaltung von Bildern und Videos, ihre Aneignung und Verbreitung
https://politische-bildung-rlp.de/ – Landeszentrale Politische Bildung Rheinland-Pfalz
https://www.sifo.de/ – Sicherheitsforschungsprogramm der Bundesregierung
Islamistischer Propaganda auf der Spur

 

17. Mainzer Wissenschaftsmarkt MENSCH UND KOMMUNIKATION – VON DER KEILSCHRIFT ZUM HACKATHON – 8.u.9.09.2018

© Archivbild: Diether v. Goddenthow
© Archivbild: Diether v. Goddenthow

MENSCH UND KOMMUNIKATION – VON DER KEILSCHRIFT ZUM HACKATHON
Der spannende Weg der Medienrevolution

(Mainz, 27.08.2018-BL) – Was wissen wir über Keilschrift & Co. oder über 3D-Bilder in der Antike? Sagt uns der Handschriftencensus etwas? Was war die Grundlage für die Massenkommunikation? Und was genau bezeichnet das Zeitalter der Digitalisierung? Sind wir in den Bereichen Augmented und Virtual Reality, künstliche Intelligenz, Robotik und interaktive Medien auf dem neuesten Stand? Was ist ein Hackathon und wie bündelt man digitale Kompetenzen? Was verbirgt sich hinter LCD und OLED? Oder hinter Spin für schnellere Netze? Haben wir uns schon mal Gedanken über Multi-, Inter- und Transkulturalität gemacht?

Alles das ist Kommunikation. Sie war schon immer vielfältig und komplex. Und nun ist sie auch noch digital. Daraus ergibt sich ein riesengroßes Forschungsfeld, das am 8. und 9. September 2018 zum Themenjahr „Mensch und Kommunikation“ die Besucherinnen und Besucher des 17. Mainzer Wissenschaftsmarktes auf dem Gutenbergplatz im Herzen der Landeshauptstadterwartet. Mit viel Engagement und Ideenreichtum haben rund 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der 22 Mitgliedsinstitutionen und Kooperationspartner der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ e.V. 42 spannende Projektpakete gepackt und auf 800 Quadratmetern Fläche aufgebaut. Sie freuen sich darauf, Jungen und Alten, Laien und Experten auf leicht verständliche Art und Weise ihre Herzensprojekte vorzuführen und sie zum Mitmachen, Mit(er)leben und Mitreden einzuladen.

„Das Themenjahr 2018 ‚Mensch und Kommunikation‘ steht im engem Zusammenhang mit dem Mainzer Gutenbergjahr 2018 – und verbindet so den Blick in die regionale wie überregionale Geschichte mit der Erforschung und Weiterentwicklung der Kommunikation von morgen,“ erklärt der Vorstandsvorsitzende der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ und Hochschulpräsident, Professor Dr. Gerhard Muth. „An der Universität und an den Hochschulen wird zur Weiterentwicklung und zur Anwendung moderner Medien sowie zur Medienrezeption geforscht und gelehrt. Wissenschaftlichen Museen, Forschungsinstitute und Unternehmen entwickeln innovative Kommunikations- und Vermittlungsformate und erproben den Einsatz neuer Medien. Eindrucksvoll zeigen unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Projekten auf dem Wissenschaftsmarkt mit dem Jahresthema wiederum einen weiteren für unsere Gesellschaft bedeutsamen Schwerpunkt der Mainzer Wissenschaft und Forschung“, freut sich Muth.

17. Wissenschaftsmarkt im Detail

KRISTALISATIONSFIGUR JOHANNES GUTENBERG
Im Zeitraffer durch die Mediengeschichte
Stimmen, Stationen und Inspirationen

Wie in vergangenen Kulturen mit Bild- und Körpersprache kommuniziert wurde, vermittelt das Graduiertenkolleg (GRK) 1876 „Frühe Konzepte von Mensch und Natur“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Das Institut für Altertumswissenschaften der JGU gibt Einblicke in frühe Informationstechnologien. „3D-Bilder auf antikem Tafelgeschirr“ titelt ein Projekt der Hochschule Mainz und des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM), das sich auf die Suche nach der Sprache der Dinge macht. Auch das Landesmuseum Mainz zeigt anhand von Restaurierungen der großen Mainzer Jupitersäule und der sogenannten Stadioner-Säule die Möglichkeiten der Kommunikation auf. „Gab es auch vor Gutenberg schon Bücher?“ fragt die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, und erzählt von der Erfassung und Beschreibung von mittelalterlichen Handschriften und neuzeitlichen Aktendeckeln für den Handschriftencensus.

Mitte des 15. Jahrhunderts druckte Johannes Gutenberg seine legendäre Bibel mit beweglichen, wiederverwendbaren Lettern und legte die Basis auch zu unserer heutigen Kommunikationsgesellschaft. Da darf das Gutenberg-Museum, seit Jahresbeginn offizielles Mitglied der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ, auf diesem „besonderen“ Wissenschafts-markt natürlich nicht fehlen. „Wir geben einen Vorgeschmack auf unsere bevorstehende Sonderausstellung zum Gutenberg-Jahr, die Bedeutung, Entwicklung und Auswirkungen des frühen Drucks in Europa und Asien eindrucksvoll in direktem Vergleich präsentieren wird. Wer möchte, kann bei uns auch selbst einmal `Druck machen´ und sich seinen Gutenberg mit nach Hause nehmen“, freut sich Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg-Museums. Selbstverständlich ist auch die Mainzer Buchwissenschaft der JGU mit von der Partie, die den großen Bogen schlägt von der Antike über Gutenberg bis zur Zeit der Digitalisierung – mit Impulsvorträgen, interaktiven Aktionen sowie der Uraufführung der Jazz-Suite „Aus dem Leben eines Heidelberger Tiegels“ durch das Marko-Mebus-Quartett. „Eine Ausstellungs-eröffnung hat mich mit dem Jazzer Marko Mebus zusammengebracht und die Idee entstand, eine Hommage an die vergessenen Helden der bedeutendsten Medienrevolution, die Druckmaschinen, aufzuführen“, erzählt Albert Ernst, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Mainzer Buchwissenschaft und Projektverantwortlicher.

Natürlich ist auch für Michael Ebling, den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz, der Zusammenklang von Themenjahr und Mainzer Gutenbergjahr ein wichtiger Aspekt. „Wir feiern in diesem Jahr den 550. Todestag Johannes Gutenbergs, des wichtigsten Sohnes unserer Stadt, dessen Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern zu einer der großen Medienrevolutionen der Geschichte und in der Folge zu wesentlichen Veränderungen im Kommunikationsverhalten des Menschen geführt hat. Heute erleben wir mit der Durchdringung unserer Kommunikation mit digitalen Medien einen vergleichbaren Umbruch. Mainz ist eine Stadt der Medien – das wird auch heute hier beim Wissenschaftsmarkt einmal mehr deutlich. All diese wunderbaren Projekte spannen den Bogen von den Anfängen der Informationstechnologie über den ‚Mann des Jahrtausends‘ Gutenberg bis heute, der Zeit der Digitalisierung mit all seinen Facetten!“, zeigt sich Ebling begeistert.

Wo digitale Medien heute überall zum Einsatz kommen, zeigen viele spannende Projekte. Das Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften (mainzed) und das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) zeigen anhand des Projektes „LOD – Wie Wis-sen vernetzt wird“, was es braucht, um im Netz zwischen Daten Verbindungen herzustellen und welche Erkenntnisse dadurch gewonnen werden können. Zudem stellen mainzed, die Universitätsbibliothek der JGU und die Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz (ADW) den Kultur-Hackathon Coding da Vinci vor, der 2018 erstmals in der Rhein-Main-Region stattfindet. „Coding da Vinci Rhein-Main hat das Ziel, Daten aus dem Kulturbereich neues Leben einzuhauchen, indem man etwas Neues daraus macht. Das funktioniert sehr gut, weil Menschen aus ganz verschiedenen Bereichen wie etwa Programmierung, Design und verschiedensten Wissenschaften in kleinen Teams eng mit Kultureinrichtungen zusammenarbeiten“, erläutert Dr. Elisabeth Klein, Universitätsbibliothek Mainz.

Um die Grundlagen, die die moderne Kommunikation erst möglich machen, geht es unter anderem bei Projekten der JGU wie dem von NaT-Lab für Schülerinnen und Schüler und dem Fachbereich Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften, die LCD-Displays und Displays aus OLED unter die Lupe nehmen. Der Sonderforschungsbereich Spin+X der JGU und der TU Kaiserslautern zeigen, dass Magnetismus und Spin auch bei der Datenspeicherung eine Rolle spielen und in Zukunft noch ganz anders eingesetzt werden könnten. Am Stand des Exzellenzclusters PRISMA der JGU erfahren Besucherinnen und Besucher auch, wie am CERN in Genf neben der Entdeckung des Higgs-Teilchens auch das Internet entwickelt wurde. Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der JGU und stellvertretender Vorsitzender der Mainzer Wissenschaftsallianz, zeigt sich sehr erfreut: „Ich bin immer wieder beeindruckt von der Bereitschaft so vieler Forscherinnen und Forscher, die Öffentlichkeit an ihrer Arbeit teilhaben zu lassen und sie für die Wissenschaft zu begeistern. Daher geht mein herzliches Dankeschön und das des Vorstands der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ an alle Beteiligten!“

Weitere wichtige Schlagworte zum weiten Feld der Kommunikation sind Robotik und künstliche Intelligenz (KI). Die TH Bingen widmet an ihrem Stand der Interaktion zwischen Mensch und Roboter. Z Quadrat zeigt anhand von in der Forschung zum Testen von KI eingesetzten Computerspielen, welches Wissen ein Computer besitzen muss. Augmented und Virtual Realtity haben ebenfalls ihren Platz gefunden. Am Stand des Instituts Designlabor Gutenberg der Hochschule Mainz beispielsweise kann unter „Hidden Zoo – Augmented Reality Tiere in Mainz“ ein virtueller Zoo ganz real erkundet werden, und das Institut für Informatik der JGU zeigt ein virtuelles Modell des Gutenberg-Campus, das mit Hilfe von Virtual Reality-Brillen einen Rundgang über den Campus erlaubt. Wissenschaft mit Videos, Podcasts oder interaktiven Medien verständlich zu erklären, ist längst Alltag. Das Zentrum für Audiovisuelle Produktion (ZAP) der JGU zeigt, wie Legetrickfilme funktionieren und lädt die Besucherinnen und Besucher zum Legetrick-Karaoke ein.

Mit Sprache als Medium der Vermittlung von Kultur und Identität beschäftigt sich der Fachbereich Soziale Arbeit und Sozialwissenschaften der Katholischen Hochschule Mainz. Die Universitätsmedizin Mainz bringt Projekte zur Erforschung von Resilienz und zur Sprache des Körpers sowie zur Medizingeschichte mit ein. Daran beteiligt sind das Deutsches Resilienz Zentrum, das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) Mainz und das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik. Zeit und Raum, um miteinander ins Gespräch zu kommen und zu netzwerken – und das bei „coolen“ Getränken, kommunikationsstark ausgeschenkt von unserem Kooperationspartner „Vogelfrei.Barkultur“, bietet zudem das Zelt „place to be“.

„Die MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ ermöglicht erneut einen faszinierenden Einblick in das große Leistungsspektrum der Mainzer Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Den Forscherinnen und Forschern gelingt es Jahr für Jahr, die Türen der Wissenschaft weit zu öffnen, alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, ob jung oder alt, zum Mitmachen einzuladen und das Wissenschaftsverständnis und –interesse, insbesondere auch bei Kindern und Jugendlichen zu fördern“, betont Prof. Dr. Salvatore Barbaro, Staatssekretär für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur. „Das Angebot an Projektideen geht quer durch die verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und bietet den Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in das große Spektrum der Forschungsaktivitäten am Standort Mainz. Das diesjährige Thema ‚Mensch und Kommunikation‘ gibt zum Beispiel spannende Einblicke in Bild- und Körpersprache, lädt zur Suche nach der Sprache der Dinge ein oder gewährt Einblicke in frühe Informationstechnologien.“

ERÖFFNUNG, ZAHLEN UND FAKTEN
Der 17. Mainzer Wissenschaftsmarkt wird am Samstag, 8. September 2018, um 10 Uhr, auf dem Balkon des Staatstheaters eröffnet. Es sprechen Staatssekretär Professor Dr. Salvatore Barbaro (Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz), der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling, der Intendant des Staatstheaters, Markus Müller, sowie Professor Dr. Gerhard Muth, Vorstandsvorsitzender der MAINZER WISSENSCHAFTS-ALLIANZ und Präsident der Hochschule Mainz. Die Eröffnungsfanfare gestalten auch in diesem Jahr Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz.

Öffnungszeiten Wissenschaftsmarkt 2018:
Samstag, 8. September 2018, 10 bis 18 Uhr
Sonntag, 9. September 2018, 11 bis 18 Uhr
Eröffnung, Samstag, 8. September 2018, 10 Uhr, vor dem Staatstheater

Zeitpläne /Begleitprogramm

Weitere Infos zum 17. Mainzer Wissenschaftsmarkt

Podiumsdiskussion „Verein – Alter – Zukunft“ beim 3. Seniorensport-Kongress in Mainz am 25.08.2018

Das Institut für Sportwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) veranstaltet zusammen mit dem Rheinhessischen Turnerbund und dem Deutschen Turner-Bund am 25. und 26. August 2018 den 3. Seniorensport-Kongress auf dem Campus der Universität.

Senionren-Sportkongress Archivfoto: Expertengespräch. © Foto: Diether v. Goddenthow
Senionren-Sportkongress
Archivfoto: Expertengespräch. © Foto: Diether v. Goddenthow

In rund 100 Praxis- und Theorie-Workshops wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein vielseitiges Weiterbildungsangebot präsentiert. Übungsleiter können damit ihr Bewegungsangebot für Ältere spezialisieren und erweitern. Im Rahmen des Kongresses, der erstmals auch ein Forschungssymposium zum Thema Seniorensport anbietet, findet eine Podiumsdiskussion über die Zukunft der Sportvereine statt.

Podiumsdiskussion „Verein – Alter – Zukunft“ beim 3. Seniorensport-Kongress
am Samstag, 25. August 2018, um 13:45 Uhr

Hörsaal 1
Institut für Sportwissenschaft
Albert-Schweitzer-Straße 22
auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Teilnehmer der Podiumsdiskussion sind
– Franz Müntefering, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V.
– Prof. Dr. Salvatore Barbaro, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz
– Prof. Dr. Wolfgang Schöllhorn, Geschäftsführender Leiter des Instituts für Sportwissenschaft der JGU
– Marina Scherrer, Vizepräsidentin Rheinhessischer Turnerbund e.V.
– Michaela Werkmann, Vizepräsidentin Deutscher Turner-Bund e.V.

Bei der Diskussion wird insbesondere erörtert, wie sich Vereine auf die zunehmend alternde Gesellschaft einstellen können. Es besteht die Möglichkeit, Fragen an die Podiumsteilnehmer aus Politik, Forschung und Praxis zu richten.

Die Anmeldung sollte bis zum 24. August 2018 erfolgen. Wer Interesse hat, auch an anderen Programmpunkten des Kongresses teilzunehmen, wendet sich bitte an seniorensportkongress@uni-mainz.de.

Der 3. Seniorensport-Kongress findet am Institut für Sportwissenschaft, Albert-Schweitzer-Straße 22, Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt.

3. Seniorensport-Kongress an der Uni Mainz

Workshops, Forschungssymposium und Podiumsdiskussion zum Themenkomplex Sport und Bewegung im Alter am 25. und 26. August auf dem JGU-Campus

Unter dem Leitthema „Bewegung – Wohlbefinden – Innovation“ veranstaltet das Institut für Sportwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zusammen mit dem Rheinhessischen Turnerbund und dem Deutschen Turner-Bund am 25. und 26. August 2018 den 3. Seniorensport-Kongress auf dem Campus der Universität. Erstmalig wird es am 25. August 2018 im Rahmen der Veranstaltung ein Forschungssymposium rund um das Thema Seniorensport geben, um auch von Seiten der Wissenschaft neue Impulse zu setzen. Zu dem Seniorensport-Kongress werden 200 bis 250 Teilnehmer in Mainz erwartet – Übungsleiter ebenso wie Sportstudierende, Wissenschaftler und andere Interessenten.

In rund 100 Praxis- und Theorie-Workshops wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein vielseitiges Weiterbildungsangebot präsentiert, das es Übungsleitern ermöglicht, ihre Bewegungsangebote für Ältere zu spezialisieren und zu erweitern. Dazu gehören bekannte und bewährte Methoden wie Pilates und Rückentraining oder auch Workshops zur Demenzprophylaxe und Sturzprophylaxe. Hinzu kommen neue Themen wie Gateball und Cornhole – zwei Mannschafts- oder Gruppenspiele, die bis ins hohe Alter ausgeübt werden können, Spaß machen und soziale Kontakte fördern. Neu ist auch Pixformance: Übungen vor einer „intelligenten“ Kamera, die die Bewegungen erfasst, analysiert und Rückmeldung gibt. Das System soll helfen, Hemmschwellen abzubauen und ohne Angst vor Fehlern eigenständig zu üben. Ein weiterer Beitrag befasst sich damit, wie durch sogenanntes differenzielles Gehen Kopf und Körper trainiert werden – ebenfalls eine Hilfe zur Sturzprophylaxe, die gut im Alltag integriert werden kann.

Erstmalig wird es am 25. August 2018 im Rahmen des Kongresses ein Forschungssymposium rund um das Thema Seniorensport geben. Das Programm wird somit um Beiträge von wissenschaftlich tätigen Experten aus den Sozial-, Geistes-, Kultur- und Naturwissenschaften erweitert. Für die Hauptvorträge des Symposiums konnten Prof. Dr. Dr. Winfried Banzer (Frankfurt), Prof. Dr. Michael Kolb (Wien) und Dr. Christoph Rott (Heidelberg) gewonnen werden. Dieses erste Forschungssymposium zeichnet sich durch eine große Bandbreite von Themen aus, um ein breites Publikum anzusprechen, das sich für Sport und Bewegung im Alter interessiert. Mit der Verbindung von Theorie und Praxis wendet sich das Symposium somit nicht nur an Wissenschaftler, sondern ebenso an Übungsleiter.

Zudem findet am Samstag, 25. August eine Podiumsdiskussion statt, für die unter anderem Franz Müntefering, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V., seine Teilnahme zugesagt hat. Unter der Überschrift „Verein – Alter – Zukunft“ soll unter anderem diskutiert werden, wie sich Vereine auf die zunehmend alternde Gesellschaft einstellen können. Hier besteht die Möglichkeit, Fragen an die Podiumsteilnehmer aus Politik, Forschung und Praxis zu richten.

Der 3. Seniorensport-Kongress findet am Institut für Sportwissenschaft, Albert-Schweitzer-Straße 22, Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt.

Vortragsreihe im Resilienz Zentrum der Mainzer Unimedizin – Auswirkungen von Stress im Zusammenhang von Schwangerschaft und Geburt

Auswirkungen von Stress im Zusammenhang von Schwangerschaft und Geburt

Deutsches Resilienz Zentrum (DRZ) Mainz setzt am 29. August seine Vortragsreihe „Mainzer Resilienz Gespräche“ fort

(Mainz, 22. August 2018, as) „Auswirkungen von Stress im Zusammenhang von Schwangerschaft und Geburt“ – unter diesem Titel führt das Deutsche Resilienz Zentrum (DRZ) Mainz am Mittwoch, den 29. August 2018, seine Veranstaltungsreihe „Mainzer Resilienz Gespräche“ weiter. Referent des Abends ist Prof. Dr. Michael Deuschle vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Er geht der Frage nach, wie Stress in der Schwangerschaft und der frühen Kindheit nachhaltig die Gesundheit beeinflusst. Der Vortrag findet von 18.00 bis 19.30 Uhr in der Alten Mensa auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Johann-Joachim-Becher-Weg 3-9, 55128 Mainz) statt. Der Eintritt ist frei.

Stress: Ein Zustand, den wohl jeder kennt und dessen möglichen Folgen kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird. Doch gerade bei Schwangeren kann Stress schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen – für Mutter und Kind. Denn die Stressreaktion von heute beeinflusst die Entwicklung von morgen.

In seinem Vortrag beleuchtet Prof. Dr. Michael Deuschle die Risiken von Stress während Schwangerschaft und Geburt. Er erklärt, wie Reize und Belastungen während einer Stresssituation den Körper zwingen sich anzupassen, um die sogenannten Stressoren zu bewältigen. Auf lange Sicht kann diese Anpassungsreaktion Folgen auf die körperliche und seelische Gesundheit haben. Zum Beispiel kann Stress über die gesamte Lebensspanne nachhaltig das Risiko für spätere Erkrankungen beeinflussen.

Die vom Referenten präsentierte POSEIDON Studie gibt Hinweise darauf, dass insbesondere Stress in der Schwangerschaft und frühen Kindheit nachhaltige Effekte auf die Gesundheit hat. Die Studie analysiert eine Kohorte von 400 Kindern, die seit der Schwangerschaft prospektiv untersucht werden. Die bislang vorliegenden Daten befassen sich mit dem Zusammenhang zwischen mütterlichem Stress in der Schwangerschaft und epigenetischen Merkmalen, Schwangerschaftsverlauf und Geburtsgewicht, Mutter-Kind-Interaktion und Aktivität des Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Systems bei Kindern im Alter von 45 Monaten.

Der Vortrag behandelt hauptsächlich die Folgen von Stress in der Schwangerschaft. Die Daten geben jedoch auch Aufschluss über den Gesamtzusammenhang mit Effekten von Stress auf die Gesundheit über die Lebensspanne, von prä-konzeptionell bis zum Erwachsenenalter. Als Beispiel wird die Stressaktivierung bei Depressionen herangezogen.

Durch den Abend führt Univ.-Prof. Dr. Klaus Lieb, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Deutschen Resilienz Zentrums und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz.

Sommerfest im Botanischen Garten der Uni Mainz – Pflanzenmarkt, Führungen, Konzerte und viele Aktionen zum Mitmachen

Am Sonntag, 26. August 2018, lädt der Botanische Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz von 11 bis 18 Uhr zum großen Sommerfest in sein weitläufiges Gartengelände ein. Das Sommerfest ist der Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Botanischen Gartens. Auf dem Programm stehen zahlreiche Führungen, Konzerte, der traditionelle Pflanzenbasar und ein breit gefächertes Mitmachprogramm.

Wer den Botanischen Garten auf dem Gutenberg-Campus noch nicht kennt, hat am Sonntag Gelegenheit, sich beim jährlichen großen Sommerfest ausführlich über den universitären Garten, seine umfangreiche wissenschaftliche Pflanzensammlung und seine vielfältigen Bildungsangebote zu informieren. Auf einer Fläche von rund 90.000 Quadratmetern sind im Freilandgelände und in den Gewächshäusern mehr als 8.000 verschiedene Pflanzenarten aus allen Regionen der Welt zu entdecken. Sechzehn Führungen, zum Teil speziell für Kinder, geben Einblicke in die faszinierende Welt der Blüten, Arzneipflanzen, fleischfressenden Pflanzen und Nutzpflanzen sowie zu vielen weiteren Themen.

Der Pflanzenbasar bietet die einzige Möglichkeit im Jahr, überschüssige Pflanzen aus dem Bestand des Botanischen Gartens zu erwerben. Außerdem beteiligen sich zwei Staudengärtnereien mit einem attraktiven Sortiment, eine regionale Saatgutinitiative und der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt. Aber auch wer keinen Platz für neue Pflanzen hat, wird die entspannte Atmosphäre dieses Gartenfestes genießen. Zu den Themenschwerpunkten zählt in diesem Jahr die Ausbreitungsbiologie der Pflanzen. Beim Team der Grünen Schule werden an einer großen Windmaschine die Flugeigenschaften von Früchten und Samen demonstriert. Der NABU stellt das Biodiversitätsprojekt „Lebensader Oberrhein“ vor. Und bei den Pharmazeuten geht es um die Extraktion von Inhaltsstoffen aus Malven- und Ringelblumen. Passend dazu bietet der Botanische Garten eine Führung durch seinen historischen Arzneipflanzengarten. Für Kinder gibt es eine Gartenrallye, in die zahlreiche Aktionen eingebunden sind. Für Stärkung sorgt das kulinarische Angebot, zu dem das große Kuchenbuffet der Freunde des Botanischen Gartens, Govindas vegetarische Speisen, Würstchen vom Grill und – passend zur Saison – frisch gepresster Traubensaft aus dem kleinen Wingert des Botanischen Gartens gehören.

Ein botanisch-gärtnerischer Büchermarkt und eine Ausstellung der Malerin Julia Belot sowie drei Live-Konzerte von Ensembles, die aus der Hochschule für Musik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hervorgegangen sind, runden das Programm ab. Auftakt ist um 11:00 Uhr mit dem Beginn des Pflanzenbasars, den ersten Führungen und einer Jazz-Matinee des Benjamin Kolloch Quartetts. Der Eintritt ist wie immer frei!

TEILNEHMER UND AKTIONEN
Freundeskreis Botanischer Garten | Infos zum Bauerngarten, Kaffee, Kuchen, Getränke
Gärtnerinnen und Gärtner des Botanischen Gartens | Pflanzenbasar und Sektstand
Govindas vegetarische Speisen | Leckeres Essen!
Grüne Schule des Botanischen Gartens | Mitmachprogramm für Kinder und Erwachsene
Julia Belot, Malerin | PflanzenWesen – Bilder zu Pflanzenpersönlichkeiten aus dem Botanischen Garten
Freie-Saaten e.V. „Iggelheim“ | Regionale Saatgutinitiative
Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) | Infostand Sortenvielfalt
NABU-Naturschutzzentrum Rheinauen | Projekt „Lebensader Oberrhein“
Naturbuchvertrieb Ingo Trepte | Botanisch-gärtnerischer Büchermarkt
Staudengärtnerei Kirschenlohr, Speyer
Wittgensteiner Staudengärtnerei Lars Kroh | Bioland Gärtnerei

LIVEMUSIK

11.00 Uhr | Benjamin Kolloch Quartett | Jazz-Matinee (Gitarre, Saxophon, Schlagzeug, Kontrabass)
13.00 Uhr | Duo ChordAer | Steph Winzen (Saxophon, Querflöte) und Alex Litau (Gitarre)
15.00 Uhr | Orchestra Esquinas | Die ganze Bandbreite des Tango Argentino! (Saxophon, Klarinette, Akkordeon, Gitarre, Kontrabass)

FÜHRUNGEN

11:00 Uhr | Voll crass – Dickblattgewächse! | Thibaud Messerschmid

11:30 Uhr | Gart der Gesundheit – Themengarten Arzneipflanzen | Ralf Omlor

12:00 Uhr | Volle Sonne erwünscht! – Mittagsblumengewächse | Katharina Bohley

12:30 Uhr | Ausbreitung im Garten – Verhindern oder Fördern? | Berthold Meyer

13:00 Uhr | KINDERFÜHRUNG – Tarnen und Warnen im Pflanzenreich | Ute Becker, Laura Leineweber

13:00 Uhr | Süßes oder Saures? – Kürbisgewächse | Gudrun Kadereit

13:30 Uhr | Gräser und ihre Bedeutung für den Menschen | Joachim W. Kadereit

14:00 Uhr | Vielfalt der Nutzpflanzen | Ute Becker

14:30 Uhr | KINDERFÜHRUNG – Fleischfressende Pflanzen | Hannah Rosenbaum, Melanie Haug

14:30 Uhr | Pflanzen in Mythen und Sagen | Gesa Poetzsch

15:00 Uhr | Pflanzen und ihre Bestäuber | Christian Uhink

15:30 Uhr | Eindrucksvolle Bäume im Botanischen Garten | Ralf Omlor

15:30 Uhr | KINDERFÜHRUNG – Wie Pflanzen reisen | Franziska Meinhard

16:00 Uhr | Von Selbstverteidigung und Mord – Giftpflanzen | Delphine Tefarikis

16:30 Uhr | Edible tropical plants (in English) | Marie Claire Veranso-Libalah

16:30 Uhr | KINDERFÜHRUNG – Die Tricks der Wasserpflanzen | Philipp Hühn

„Nachtvorlesung für jedermann“ in der Universitätsmedizin Mainz Aktuelle Staffel informiert zum Thema „Leitsymptome – Unheil droht“

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

(Mainz, 15. August 2018, as) Am Donnerstag, den 16. August, geht die Veranstaltungsreihe „Nachtvorlesung für jedermann“ in die nächste Runde. Unter dem Motto „Leitsymptome – Unheil droht“ beleuchten die Dozenten in der aktuellen Staffel unterschiedlichste Krankheitsanzeichen und ihre möglichen Diagnosen. Sie gehen Symptomen wie häufigem Harndrang, Heiserkeit oder Unterbauchschmerzen auf den Grund und geben Anhaltspunkte dafür, wann der Weg zum Arzt die richtige Entscheidung ist. Die kommenden Themenabende finden jeweils donnerstags ab 20 Uhr im großen Hörsaal der Chirurgie der Universitätsmedizin Mainz statt (Gebäude 505H, Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz). Eintritt und Bewirtung sind frei.

Nur etwas vergesslich oder schon dement? Eine leichte Blasenentzündung oder doch ein Tumor? Sogenannte Leitsymptome – also Anzeichen einer bestimmten Erkrankung, die dem Arzt als Orientierungshilfe bei der Diagnosefindung dienen – können auf unterschiedliche Krankheitsentwicklungen hinweisen. Ob Bagatelle oder lebensgefährliche Situation ist dabei häufig schwer zu erkennen. Umso wichtiger ist es, Symptome einschätzen und bewerten zu können – und im Notfall den Arzt zu kontaktieren. Die aktuelle Staffel der Nachtvorlesung sensibilisiert für die „vermeintlichen Zipperlein“ und erklärt, wann diese zu akuten, chronischen oder lebensbedrohenden Problemen werden können.

Zum Auftakt der Veranstaltung am Donnerstag, den 16. August 2018, spricht Univ.-Prof. Dr. Norbert W. Paul, Vorsitzender des klinischen Ethikkomitees, über den Umgang mit lebensbedrohlichen Leitsymptomen. Unter dem Titel „Aus dem Nichts“ macht er auf die kleinen Hinweise des Körpers aufmerksam, die mitunter dramatische Folgen haben können. Aus dem Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie informiert Prof. Dr. Roland Hardt zum Thema Vergesslichkeit. Dr. Angela Kornberger aus der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie (HTG), beschäftigt sich mit dem Symptom Harndrang. Wissenswertes zum Thema Blut im Urin erfahren die Hörer der Nachtvorlesung von PD Dr. Wolfgang Jäger aus der Klinik für Urologie und Kinderurologie.

Am Donnerstag, den 23. August 2018, widmet sich Prof. Dr. Axel Methner aus der Klinik und Poliklinik für Neurologie dem Symptom Händezittern. Konkret: Ab wann ist das Zittern der Hand ein tatsächliches Problem? Zum Thema Gelenkschmerzen referiert der Leiter des Schwerpunktes Rheumatologie, Univ.-Prof. Dr. Andreas Schwarting. Er zeigt auf, wann und wo man auf seine Gelenke horchen sollte. Ferner beleuchtet Dr. Kathrin Dohle aus der HTG das Thema Heiserkeit: häufig nur Begleiter eines harmlosen grippalen Infekts, kann sie in Ausnahmefällen das Anzeichen einer erweiterten Brustschlagader sein. Mit dem Symptom Schwerhörigkeit, das keinesfalls ausschließlich altersbedingt auftritt, befasst sich Univ.-Prof. Dr. Christoph Matthias, Direktor der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik.

Am letzten Abend der aktuellen Staffel, Donnerstag, den 30. August, stehen fünf weitere spannende Themen auf der Agenda: PD Dr. Daniel W. Kauff aus der Klinik für Allgemein- Viszeral- und Transplantationschirurgie nimmt sich in seiner Nachtvorlesung dem Symptom Unterbauchschmerzen an. Der Leiter der internistischen Notaufnahme, Dr. Andreas Fischbach, klärt zum Thema Schüttelfrost auf – ein Syndrom, das durchaus den Weg zum Notarzt erfordern kann. Was bei einer Insektengiftallergie zu berücksichtigen ist, erläutert Prof. Dr. Joachim Saloga aus der Hautklinik. Aus dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin berichten Univ.-Prof. Dr. Fred Zepp zu Hautbefunden im Kindesalter sowie OA Dr. Olaf Beck zu Lymphknotenschwellung bei Kindern. Sie erklären, warum gerade bei Kindern die Diagnose eine besondere Herausforderung darstellt.

Termine der aktuellen Staffel: 16.08.2018, 23.08.2018, 30.08.2018

Die Idee der Revolution und ihre kleinen Schwestern: Rebellion, Revolte, Aufstand

Vorlesung im Rahmen der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2018 zur Vorlesungsreihe:  DAS POLITISCHE DENKEN. Politische Ideengeschichte und die großen Herausforderungen unserer Gegenwart in zehn Erkundungsschritten.

„Die Idee der Revolution und ihre kleinen Schwestern: Rebellion, Revolte, Aufstand“

Referent: Prof. Dr. Herfried Münkler,
Wann: Dienstag, 29. Mai 2018, ab 18:15 Uhr
Wo: Hörsaal RW1, Haus Recht und Wirtschaft I, Jakob-Welder-Weg 9, auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Veranstalter: Stiftung „Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur“
Webseite: http://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/
Programm: http://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/909.php
Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/382946792116237/

Eintritt: frei
Anmeldung: nicht erforderlich

Informationen zur Veranstaltung:

Mit seinen interdisziplinären Publikationen und intellektuellen Beiträgen wirkt er seit Jahrzehnten in Wissenschaft und Gesellschaft: Prof. Dr. Herfried Münkler ist der Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur im Jahr 2018. Der Berliner Professor für Politikwissenschaft, der den Lehrstuhl für Theorie der Politik an der Humboldt-Universität zu Berlin innehat, gehört zu den renommiertesten Wissenschaftlern seines Fachs in Deutschland. In seiner Veranstaltungsreihe „Das politische Denken. Politische Ideengeschichte und die großen Herausforderungen unserer Gegenwart in zehn Erkundungsschritten“ im Sommersemester 2018 auf dem Gutenberg-Campus schlägt Münkler eine Brücke von der Politikwissenschaft über die politische Philosophie hin zur Geschichtswissenschaft.

Die weiteren Termine der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur im Überblick:
http://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/

Beginn: jeweils 18:15 Uhr im Hörsaal RW1, Haus Recht und Wirtschaft I, Jakob-Welder-Weg 9

Dienstag, 12. Juni 2018
Der demokratische Verfassungsstaat: Die ordnende Kraft der Verfassung und die Willkür demokratischer Entscheidungen
Prof. Dr. Herfried Münkler

Dienstag, 19. Juni 2018
Theorie und Gewalt: Das Denken des Krieges, seine modelltheoretische Hegung und die Sprengkraft von Ideen und Innovationen
Prof. Dr. Herfried Münkler

Dienstag, 26. Juni 2018
Politik und Religion
mit Gastredner Prof. Dr. Ulrich Willems, Professor für Politische Theorie und Religion und Politik, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Dienstag, 3. Juli 2018
Ein Leben in der / für die Politik
Prof. Dr. Herfried Münkler im Gespräch mit Dr. Joachim Gauck, Bundespräsident a.D.

Uni-Mainz: Auftakt der Vorlesungsreihe „DAS POLITISCHE DENKEN“ zur politischen Ideengeschichte von Prof. Dr. Herfried Münkler, Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2018

Vielleicht nicht ganz zufällig startet die Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität  im Karl-Marx-Jahr eine Vorlesungsreihe zur politischen Ideengeschichte und den großen Herausforderungen unserer Gegenwart in zehn Erkundungsschritten. Hierzu hat sie den renommierten Berliner Politikwissenschaftler Prof. Dr. Herfried Münkler  gewinnen können.  Er ist der diesjährige Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur. Mit seiner Antrittsvorlesung „Was ist und zu welchem Zweck betreibt man politische Ideengeschichte?“ eröffnet er am Dienstag, 17. April 2018 im Hörsaal RW1, Haus Recht und Wirtschaft I, Jakob-Welder-Weg 9 (https://www.facebook.com/events/382946792116237) die  Vorlesungsreihe.

Mit seinen interdisziplinären Publikationen und intellektuellen Beiträgen wirkt er seit Jahrzehnten in Wissenschaft und Gesellschaft.  Der Berliner Professor für Politikwissenschaft, der den Lehrstuhl für Theorie der Politik an der Humboldt-Universität zu Berlin innehat, gehört zu den renommiertesten Wissenschaftlern seines Fachs in Deutschland. Einige seiner zahlreichen Veröffentlichungen wie „Die Deutschen und ihre Mythen“ (2009), ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse, oder „Der große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918″ (2013), für das er den Friedrich-Schiedel-Literaturpreis erhielt, gelten nicht nur als Standardwerke in der Wissenschaft, sondern erreichen auch ein breites Publikum.

Auch in seiner Veranstaltungsreihe „DAS POLITISCHE DENKEN. Politische Ideengeschichte und die großen Herausforderungen unserer Gegenwart in zehn Erkundungsschritten“ im Sommersemester 2018 auf dem Gutenberg-Campus wird Herfried Münkler eine Brücke von der Politikwissenschaft über die politische Philosophie hin zur Geschichtswissenschaft schlagen. In zehn Abendveranstaltungen sollen hier zentrale Themen und Stationen des Nachdenkens und Vordenkens über das Politische beschrieben werden – keineswegs nur in historischer Absicht, sondern auch mit dem Ziel, daraus Fingerzeige und Hinweise für den Umgang mit gegenwärtigen Herausforderungen zu gewinnen. Münkler wird sich mit Fragen nach dem Staat und seiner Räson, Imperien und ihrem Anspruch auf Weltherrschaft, nach Tyrannis und Diktatur, Krieg und neuen Kriegen und nicht zuletzt nach der ordnungsstiftenden Kraft der Verfassung auseinandersetzen. Zum Abschluss der Reihe am 3. Juli 2018 wird Bundespräsident a.D. Dr. Joachim Gauck für ein Gespräch zum Thema „Ein Leben in der / für die Politik“ erwartet. Die interessierte Öffentlichkeit sowie die Medien sind herzlich eingeladen.

Herfried Münkler ist Professor für Politikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Politische Theorie und Ideengeschichte, Theorie und Geschichte des Krieges sowie Risiko und Sicherheit. Einige seiner Veröffentlichungen hierzu gelten mittlerweile als Standardwerke, etwa „Die neuen Kriege“ (2002), „Imperien“ (2005), „Die Deutschen und ihre Mythen“ (2009) und „Der Große Krieg“ (2013). Erst kürzlich ist sein Buch „Der Dreißigjährige Krieg. Europäische Katastrophe, deutsches Trauma 1618-1648“ (2017) erschienen. Gemeinsam mit Marina Münkler verfasste er mehrere Bücher, zuletzt „Die neuen Deutschen – Ein Land vor seiner Zukunft“ (August 2016). Für sein Werk erhielt Herfried Münkler zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Preis der Leipziger Buchmesse (2009), den Meyer-Struckmann-Preis der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (2009) sowie den Friedrich-Schiedel-Literaturpreis (2016). Von 2016 bis 2017 war er Carl Friedrich von Siemens Fellow bei der Siemens-Stiftung München.

Die Stiftung „Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur“

Eingerichtet hat die Vereinigung der Freunde der Universität Mainz e.V. die Stiftung „Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur“ aus Anlass des 600. Geburtstags von Johannes Gutenberg im Jahr 2000. Inhaber der Stiftungsprofessur waren der Kulturhistoriker und Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels Fritz Stern (2000), der führende Vertreter der Evolutionsbiologie und Pionier der Soziobiologie Bert Hölldobler (2001), der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (2002), der ehemalige Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung Wolfgang Frühwald (2003), der ehemalige Exekutiv-Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) Klaus Töpfer (2004), der Komponist und Dirigent Peter Ruzicka (2005), der Wiener Experimentalphysiker Anton Zeilinger (2006), der Immunologe Fritz Melchers (2007), der Literatur- und Sozialwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma (2008), Karl Kardinal Lehmann (2009), die Neuropsychologin und Kognitionswissenschaftlerin Angela D. Friederici (2010), der Kunsthistoriker und Bildwissenschaftler Gottfried Boehm (2011), der Paläoanthropologe Friedemann Schrenk (2012), der Finanzwissenschaftler Gerold Krause-Junk (2013), der Physiker Christof Wetterich (2014), die Kulturwissenschaftler Aleida und Jan Assmann (2015), der Biopsychologe Onur Güntürkün (2016) sowie der Informatiker Wolfgang Wahlster (2017).

Die Termine der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur im Überblick:
„DAS POLITISCHE DENKEN. Politische Ideengeschichte und die großen Herausforderungen unserer Gegenwart in zehn Erkundungsschritten“
http://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/

Beginn: jeweils 18:15 Uhr im Hörsaal RW1, Haus Recht und Wirtschaft I, Jakob-Welder-Weg 9
https://www.facebook.com/events/382946792116237/

Dienstag, 17. April 2018
Was ist und zu welchem Zweck betreibt man politische Ideengeschichte?
Prof. Dr. Herfried Münkler

Dienstag, 24. April 2018
Der Staat und seine Räson. Über Interessen, Werte und rechtlich-ethische Selbstbindungen in der Politik
Prof. Dr. Herfried Münkler

Dienstag, 8. Mai 2018
Das Mosaik der Staaten und die Ordnung des Imperiums. Zwei Theoriemodelle mit historischen Beispielen
Prof. Dr. Herfried Münkler

Dienstag, 15. Mai 2018
Die Idee der Nation und deren überaus ambivalente Folgen: Heroische Opferbereitschaft und/oder solidarischer Zusammenhalt
Prof. Dr. Herfried Münkler

Dienstag, 22. Mai 2018
Tyrannis, Diktatur und andere Formen repressiver (Un-)Ordnung. Gegenentwürfe zum demokratischen Rechtsstaat
Prof. Dr. Herfried Münkler

Dienstag, 29. Mai 2018
Die Idee der Revolution und ihre kleinen Schwestern: Rebellion, Revolte, Aufstand
Prof. Dr. Herfried Münkler

Dienstag, 12. Juni 2018
Der demokratische Verfassungsstaat: Die ordnende Kraft der Verfassung und die Willkür demokratischer Entscheidungen
Prof. Dr. Herfried Münkler

Dienstag, 19. Juni 2018
Theorie und Gewalt: Das Denken des Krieges, seine modelltheoretische Hegung und die Sprengkraft von Ideen und Innovationen
Prof. Dr. Herfried Münkler

Dienstag, 26. Juni 2018
Politik und Religion
mit Gastredner Prof. Dr. Ulrich Willems, Professor für Politische Theorie und Religion und Politik, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Dienstag, 3. Juli 2018
Ein Leben in der / für die Politik
Prof. Dr. Herfried Münkler im Gespräch mit Dr. Joachim Gauck, Bundespräsident a.D.