Vortragsreihe im Resilienz Zentrum der Mainzer Unimedizin – Auswirkungen von Stress im Zusammenhang von Schwangerschaft und Geburt

Auswirkungen von Stress im Zusammenhang von Schwangerschaft und Geburt

Deutsches Resilienz Zentrum (DRZ) Mainz setzt am 29. August seine Vortragsreihe „Mainzer Resilienz Gespräche“ fort

(Mainz, 22. August 2018, as) „Auswirkungen von Stress im Zusammenhang von Schwangerschaft und Geburt“ – unter diesem Titel führt das Deutsche Resilienz Zentrum (DRZ) Mainz am Mittwoch, den 29. August 2018, seine Veranstaltungsreihe „Mainzer Resilienz Gespräche“ weiter. Referent des Abends ist Prof. Dr. Michael Deuschle vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Er geht der Frage nach, wie Stress in der Schwangerschaft und der frühen Kindheit nachhaltig die Gesundheit beeinflusst. Der Vortrag findet von 18.00 bis 19.30 Uhr in der Alten Mensa auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Johann-Joachim-Becher-Weg 3-9, 55128 Mainz) statt. Der Eintritt ist frei.

Stress: Ein Zustand, den wohl jeder kennt und dessen möglichen Folgen kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird. Doch gerade bei Schwangeren kann Stress schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen – für Mutter und Kind. Denn die Stressreaktion von heute beeinflusst die Entwicklung von morgen.

In seinem Vortrag beleuchtet Prof. Dr. Michael Deuschle die Risiken von Stress während Schwangerschaft und Geburt. Er erklärt, wie Reize und Belastungen während einer Stresssituation den Körper zwingen sich anzupassen, um die sogenannten Stressoren zu bewältigen. Auf lange Sicht kann diese Anpassungsreaktion Folgen auf die körperliche und seelische Gesundheit haben. Zum Beispiel kann Stress über die gesamte Lebensspanne nachhaltig das Risiko für spätere Erkrankungen beeinflussen.

Die vom Referenten präsentierte POSEIDON Studie gibt Hinweise darauf, dass insbesondere Stress in der Schwangerschaft und frühen Kindheit nachhaltige Effekte auf die Gesundheit hat. Die Studie analysiert eine Kohorte von 400 Kindern, die seit der Schwangerschaft prospektiv untersucht werden. Die bislang vorliegenden Daten befassen sich mit dem Zusammenhang zwischen mütterlichem Stress in der Schwangerschaft und epigenetischen Merkmalen, Schwangerschaftsverlauf und Geburtsgewicht, Mutter-Kind-Interaktion und Aktivität des Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Systems bei Kindern im Alter von 45 Monaten.

Der Vortrag behandelt hauptsächlich die Folgen von Stress in der Schwangerschaft. Die Daten geben jedoch auch Aufschluss über den Gesamtzusammenhang mit Effekten von Stress auf die Gesundheit über die Lebensspanne, von prä-konzeptionell bis zum Erwachsenenalter. Als Beispiel wird die Stressaktivierung bei Depressionen herangezogen.

Durch den Abend führt Univ.-Prof. Dr. Klaus Lieb, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Deutschen Resilienz Zentrums und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz.