Kategorie-Archiv: Deutscher Buchpreis

Deutscher Buchpreis 2020 – Die Autoren der Shortlist stellten in einer Livesendung im Literaturhaus Frankfurt ihre Werke vor

 (v.l.): Anne Weber, Deniz Ohde, Bov Bjerg, Dorothee Elmiger.© Foto: Diether v. Goddenthow
(v.l.): Anne Weber, Deniz Ohde, Bov Bjerg, Dorothee Elmiger.© Foto: Diether v. Goddenthow

Wegen Corona ein wenig in abgespeckter Version, aber dafür als Live-Stream produziert, präsentierten am27. September 2020 das Kulturamt der Stadt Frankfurt und das Literaturhaus Frankfurt in Kooperation mit der Stiftung Buchkultur und Leseförderung
des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels traditionell die Autoren der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2020. Der stets am Montag vor Eröffnung der Buchmesse verliehene Deutsche Buchpreis sei „die wirkungsmächtigste Auszeichnung für deutschsprachige Literatur seit 15 Jahren“, begrüßte Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhauses, die über 700 Zuschauer in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie die rund 50 Gäste des Auditoriums, unter ihnen die vier angereisten Shortlist-Nominierten: Dorothee Elmiger, Deniz Ohde, Bov Bjerg und Anne Weber und die Kritiker Miriam Zeh und Christoph Schröder. Christine Wunnicke („Die Dame mit der bemalten Hand“) und Thomas Hettche („Herzfaden“) fehlten wegen der Pandemie.

Vom Glück im Zuckerland

Dorothee Elmiger © Foto: Diether v. Goddenthow
Dorothee Elmiger © Foto: Diether v. Goddenthow

Zum Auftakt des Literaturnachmittags stellte Christoph Schröder, Freier Autor und Kritiker sowie Dozent für Literaturkritik an den Universitäten Frankfurt am Main und Köln, die Schweizer Schriftstellerin Dorothee Elmiger mit ihrem Buch „Aus der Zuckerfabrik“ (Hanser) vor. Elmiger ist gleich zweimal nominiert. Sie steht auch auf der Shortlist des Schweizer Buchpreises. Zuckerfabrik ist das dritte Buch von ihr. Es trüge keine Gattungsbezeichnung und habe auch keinen ganz so leicht nachvollziehbaren stringenten Plot, eröffnete Schröder das Gespräch. Sehr vereinfacht gesagt, so Schröder, sei die „Zuckerfabrik“ (Hanser) eine hochspannende Mischung aus Essay und erzählenden Text „Das ist der Versuch, Kolonialismus, Kapitalismus. Literaturgeschichte, Lektüre und das eigene Leben, Denken und Erleben der Erzählerin immer wieder in neuen Konstellationen zueinander zu bringen, um daraus selbst wiederum Text zu generieren“. Ausgangspunkt zur ihrer Geschichte, so Elmiger, war eine Reportage über den ersten Schweizer Lottomillionär Werner Bruni 1979, der relativ schnell das Geld wieder verloren hat. In seinen Memoiren, die er zusammen mit einem Ghostwriter verfasst hat, erzählt er, dass die glücklichste Zeit seines Lebens, die er verbracht hat, eine Reise in die Karibik nach Haiti war, nicht um dort Urlaub zu machen, sondern um für eine Bekannte aus der Schweiz in deren Ferienhaus die Duschen und Toiletten zu installieren. Bruni‘s Lebensgeschichte nachzuspüren, und das Aufeinandertreffen seiner glücklichsten Zeit auf Haiti als eine historisch sehr wichtige Insel, der Geschichte von Kolonialismus und des Zuckeranbaus, haben mich interessiert. Hier greifen Kolonialismus, Kapitalismus und Literaturgeschichte unerwartet ineinander.

Die verinnerlichte Abwertung und der erfolgreiche Versuch von Selbstbefreiung

Deniz Ohde  © Foto: Diether v. Goddenthow
Deniz Ohde © Foto: Diether v. Goddenthow

Deniz Ohde, die vor einem Jahr noch am Rande eines feministischen Literaturfestivals ein Buch signierte, hat ihren ersten Roman als erzählerische Bildungsbiografie eines Frankfurter Mädchen mit Migrationshintergrund verfasst. Ihre Gesprächspartnerin ist Miriam Zeh, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungskolleg „Schreibszene Frankfurt“ der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und freie Redakteurin und Moderatorin in der Buchredaktion des Deutschlandfunks, hat Ohde zuvor schon begleitet.

Ohde zeigt am Beispiel ihres eigenen Erfolgs, dass sie, die Tochter eines deutschen Industriearbeiters und einer türkischen Einwanderin, die einst am Identitätsabgrund stand und schmerzhaft das Ausgeschlossensein des „abgehängten Prekariats“ durchlitt, dennoch nicht Opfer wurde. Vielmehr avancierte sie zur Akteurin ihres Schicksals, ihres eigenen Erfolges inmitten  und trotz all der vorhandenen Ungerechtigkeiten unserer Gesellschaft.

In ihrem Werk geht die Autorin weit zurück in ihre Kindheit, und während sie die alten Wege geht, so beschreibt es der Klappentext, „erinnert sie sich: an den Vater und den erblindeten Großvater, die kaum sprachen, die keine Veränderungen wollten und nichts wegwerfen konnten, bis nicht nur der Hausrat, sondern auch die verdrängten Erinnerungen hervorquollen. An die Mutter, deren Freiheitsdrang in der Enge einer westdeutschen Arbeiterwohnung erstickte, bis sie in einem kurzen Aufbegehren die Koffer packte und die Tochter beim trinkenden Vater ließ. An den frühen Schulabbruch im Gymnasium und die Anstrengung, im zweiten Anlauf Versäumtes nachzuholen, an die Scham und die Angst – zuerst davor, nicht zu bestehen, dann davor, als Aufsteigerin auf ihren Platz zurückverwiesen zu werden. Deniz Ohde erkundet in ihrem Debütroman die feinen Unterschiede in unserer Gesellschaft. Satz für Satz spürt sie den Sollbruchstellen im Leben der Erzählerin nach, den Zuschreibungen und Erwartungen an sie als Arbeiterkind, der Kluft zwischen Bildungsversprechen und erfahrener Ungleichheit, der verinnerlichten Abwertung und dem Versuch, sich davon zu befreien.“
„Keiner ist nur depressiv“

Bov Bjerg © Foto: Diether v. Goddenthow
Bov Bjerg © Foto: Diether v. Goddenthow

Bov Bjerg, insbesondere durch seinen früheren Bestseller „Auerhaus“ bekannt, las zunächst aus seinem Roman „Serpentinen“ (Claassen-Verlag) der – nach dem Leipziger Buchpreis – in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal für einen Buchpreis nominiert ist. In seiner Geschichte, in der ein Vater von Berlin aus mit seinem kleinen Sohn seine Heimat, die schwäbische Alb bereisen, geht es vor dem Hintergrund einer vom Fluch der Depression verfolgten Familie, um die Bodenlosigkeit dieser Krankheit, auch als Metapher für die Serpentinen gesellschaftlicher Abgründe deutscher Vergangenheit. Urgroßvater, Großvater, Vater des Erzählers haben sich allesamt das Leben genommen: „ertränkt, erschossen, erhängt“, und dennoch, so Christoph Schröder, habe dieser Roman immer wieder auch heitere Passagen.– „Es gibt keinen Menschen, der nur depressiv und suizidgefährdet ist – ich wollte keinen Roman schreiben, der nur aus Düsterkeit besteht“, betonte Bjerg, der es mit seiner Erzählweise sehr gut versteht,“ finster-komische Momente“ so zu setzen, dass er es schafft  vom eigentlich Unaussprechlichen zu erzählen.

Über die Wichtigkeit des Ungehorsams

Anne Weber  © Foto: Diether v. Goddenthow
Anne Weber © Foto: Diether v. Goddenthow

Den Abschluss im Reigen der Buchvorstellungen bestritten Miriam Zeh und Annette Weber mit „Annette, ein Heldinnenepos“ (Matthes & Seitz), worin sie die Lebensgeschichte der 96-jährigen französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir als Epos erzählt und in ein grandioses Stück Literatur verwandelt. . „Das Buch ist mein Blick auf ihr Leben, es ist nicht ihr Leben“ betont sie. Die Protagonistin war Weber durch ein Zuhörer-Redebeitrag bei einem NS-Gedenksymposium in Südfrankreich aufgefallen, als sie merkte, dass diese alte Frau viel mehr über all das wusste, als sie selbst. Und sie bemühte sich, später beim Dinner den Platz neben ihr zu bekommen. Aus diesem Gespräch entstand die Idee zu diesem Buch. Unzählige Male besuchte sie Anne Beaumanoir zu Interviews und setzte ihr mit „Annette, ein Heldinnenepos“ ein literarisches Denkmal. Obgleich ein Roman, verzichtete Weber darauf, ihrer Protagonistin irgendwelche erfundenen Wörter oder Sätze in den Mund zu legen. „Ziel war es, fiktiv zu bleiben und nur zu erzählen, was ich von ihr weiß“, unterstrich die Autorin.
Anne Beaumanoir wurde 1923 in der Bretagne geboren, wuchs auf in einfachen Verhältnissen und wurde schon als Jugendliche Mitglied der kommunistischen Résistance. Sie rettete zwei jüdische Jugendliche, wofür sie von Yad Vashem später den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ erhält. Sie arbeitete nach dem Krieg als Neurophysiologin in Marseille. 1959 wurde Beaumanoir zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wegen ihres Engagements auf Seiten der algerischen Unabhängigkeitsbewegung. Sie ist noch heute an Schulen ein lebendiges Beispiel für die Wichtigkeit des Ungehorsams. In „Annette, ein Heldinnenepos“ erzählt Anne Weber das turbulente Leben der Anne Beaumanoir in einem biografischen Heldinnenepos, wobei die geschilderten Szenen viele Fragen aufwerfen, unter anderem: „Was treibt jemanden in den Widerstand? Was opfert er dafür? Wie weit darf er gehen? Was kann er erreichen?“

Informationen Deutscher Buchpreis

Literaturhaus Frankfurt – Seit 30. September wieder geöffnet

Signalwirkung: Die 72. Frankfurter Buchmesse mit Teilnehmern aus 85 Ländern

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Ein Fest für Literatur in Frankfurt und digital u.a. mit Irvine Welsh, Cornelia Funke, Nell Zink und Chilly Gonzales / 70 Stunden Fachprogramm u.a. mit James Daunt, Ananth Padmanabhan und Jenny Fry.

Wie keiner anderen Branchenveranstaltung gelingt es der Frankfurter Buchmesse, globale Netzwerke zu knüpfen, Zukunftsmärkte zu erschließen und dabei sowohl fachliche als auch gesellschaftspolitische Themen auf die Agenda zu setzen. Dass sie genau dafür auch im Corona-Jahr 2020 steht, zeigen mehrere Tausend Aussteller aus rund 85 Ländern (Stand 20. September 2020). Knapp 850 digitale Aussteller kommen aus dem deutschsprachigen Raum. Damit ist die Special Edition der Frankfurter Buchmesse so international wie immer, u.a. mit Teilnehmern aus allen Teilen Europas, aus China und Taiwan, Argentinien und Kolumbien, Kasachstan und der Ukraine, aus den USA, Kanada und vielen weiteren Ländern. Als digitale Aussteller werden Verlage, Buchhandlungen, Literaturagenten und Scouts, Selfpublisher und Dienstleister gezählt. Sie nehmen am digitalen Fachprogramm der Frankfurter Buchmesse teil, präsentieren ihre Neuerscheinungen auf den Themenseiten unter buchmesse.de und beteiligen sich mit eigenen Veranstaltungen am Programm.

„Für das globale Publishing ist die Frankfurter Buchmesse immer auch eine Standortbestimmung. Diese Selbstvergewisserung ist in diesem Jahr wichtiger denn je: Wir sehen, dass die internationale Verlagswelt auch in Krisenzeiten flexibel, erfinderisch und mutig handeln kann. Wir wollen an den fünf Messetagen von unseren Kolleginnen und Kollegen überall auf der Welt hören – aus Ägypten, Brasilien, Finnland oder Singapur. Wir wollen den Erfahrungsaustausch fördern, Kontakte ermöglichen, Erfolgsmomente teilen und Trends identifizieren. Gemeinsam mit deutschen und internationalen Medienpartnern und Verlagen haben wir die Frankfurter Buchmesse um eine digitale Komponente erweitert, die von überall auf der Welt zugänglich ist. In einem Jahr der Unwägbarkeiten ist dies für mich ein „Leuchtfeuer der Hoffnung“, um mit Margaret Atwood zu sprechen. Der intensive Austausch mit unterschiedlichsten Branchenteilnehmern über viele Monate hinweg und unter schwierigen Bedingungen ist einmalig – und ich danke allen Beteiligten dafür“, sagte Juergen Boos heute auf der Vorschau-Pressekonferenz der Frankfurter Buchmesse.

digitale-buchmesse-2020

Das rund 70 Stunden umfassende Fachprogramm der Special Edition beinhaltet Konferenzen, Markteinblicke, und Matchmaking-Sessions. Es ist auf Interaktion und Partizipation angelegt. Zahlreiche internationale Branchenführer kommen zu Wort, etwa James Daunt, CEO der Filialisten Waterstones und Barnes & Noble, Ananth Padmanabhan, CEO von HarperCollins India, und Jenny Fry, Commercial Director & Board Member des schottischen Indie-Verlags Canongate.

Mit Frankfurt Rights steht Rechtehändler*innen eine digitale Rechteplattform zur Verfügung, die von Verlagen, Agenten, Scouts, Filmproduzenten, Screenwritern und Merchandisern genutzt wird. Hier werden Programmverantwortliche fündig, die auf der Suche nach neuen Titeln für ihre Programme sind. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung aus dem NEUSTART KULTUR Programm der Bundesregierung können die digitalen Angebote in diesem Jahr und bis Sommer 2021 kostenfrei genutzt werden.

Das BOOKFEST digital sendet am Samstag, 17. Oktober 2020 von 10 bis 22 Uhr auf zwei Kanälen in die ganze Welt: 22 Stunden voller Geschichten, Diskussionen und anregender Gespräche, u.a. mit Elisabeth Gilbert, Kirsten Boie, Axel Scheffler und Yvonne Adhiambo Owuor. Für Literaturliebhaber*innen bringen die ARD-Buchmessenbühne und das BOOKFEST city internationale Stars in die Stadt: Auf der großen Bühne in der Festhalle und an vielen Orten in Frankfurt können Leser*innen in der Buchmessewoche über 150 Autor*innen und deren neueste Bücher entdecken. www.buchmesse.de/bookfest, www.buchmesse.de/ard

Kanada, das seinen Ehrengastauftritt auf 2021 verschoben hat, wird in der Messewoche über 25 digitale Veranstaltungen anbieten; sie sollen die einzigartige Vielfalt der kanadischen Literatur- und Kulturszene verdeutlichen. Das Programm wird am 24. September bekannt gegeben. 246 Bücher von kanadischen Autor*innen werden bis Oktober 2020 in deutscher Übersetzung vorliegen. Eine Liste dieser Neuerscheinungen ist hier abrufbar: www.buchmesse.de/files/media/pdf/NEL%20Kanada_September_2020.pdf

Die erste digitale Ausgabe des Weltempfangs, der gesellschaftspolitischen Bühne der Frankfurter Buchmesse, steht unter dem Motto „Europa – Kulturen verbinden“, während das erste digitale Symposium von Litprom e.V., der Gesellschaft zur Förderung von Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika, nach der Rezeption afrikanischer Literaturen in Deutschland fragt. Das Symposium wurde aufgezeichnet und wird am 12. Oktober von 14.00-17.30 Uhr auf den YouTube-Kanälen der Veranstalterinnen, Litprom und KfW Stiftung, sowie auf www.buchmesse.de und dem YouTube-Kanal der Frankfurter Buchmesse zu sehen sein.

ffm-buchmesse-kooperationspartnerDas Liveprogramm der Frankfurter Buchmesse ist unter www.buchmesse.de/live zu finden.
Informationen zur Signals of Hope Kampagne: https://signalsofhope.buchmesse.de/
Das Programm auf der ARD-Buchmessenbühne wird aufgezeichnet und per Livestream auf www.buchmesse.ARD.de übertragen.
Tickets für die Veranstaltungen in der Festhalle: https://buchmesse2020.reservix.de/events

Ausstellerverzeichnis und Veranstaltungskalender der Frankfurter Buchmesse – Special Edition können hier eingesehen werden: www.buchmesse.de/digitale-buchmesse/veranstaltungen-aussteller

Deutscher Buchpreis 2020: Die sechs Finalisten – Preisverleihung im Oktober per Livestream verfolgen

Foto: vntr.media
Foto: vntr.media

Die Jury hat die sechs Romane für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2020 ausgewählt:

  • Bov Bjerg, Serpentinen (Claassen, Januar 2020)
  • Dorothee Elmiger, Aus der Zuckerfabrik (Carl Hanser, August 2020)
  • Thomas Hettche, Herzfaden (Kiepenheuer & Witsch, September 2020)
  • Deniz Ohde, Streulicht (Suhrkamp, August 2020)
  • Anne Weber, Annette, ein Heldinnenepos (Matthes & Seitz Berlin, Februar 2020)
  • Christine Wunnicke, Die Dame mit der bemalten Hand (Berenberg, August 2020)

Jurysprecherin Hanna Engelmeier, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI) und Autorin: „Nominiert sind sechs Romane, die uns durch ihre sprachliche Ausdruckskraft und formale Innovation überzeugt haben, zugleich aber auch auf besonders kluge Weise politische Dringlichkeit dokumentieren. Einige schöpfen aus unerwarteten Quellen oder wenden sich historischen Stoffen zu, um darüber zu großen, allgemeingültigen Fragen zu gelangen. Die Shortlist trägt zugleich hervorragenden Titeln Rechnung, die sich biografischen und zeitgenössischen Themen auf überraschende Weise widmen.“

Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 206 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2019 und dem 15. September 2020 erschienen sind.

Der Jury gehören neben Hanna Engelmeier an: Katharina Borchardt (Literaturredakteurin, SWR2), David Hugendick (Literaturredakteur, Zeit Online), Chris Möller (Literaturvermittlerin bei Kabeljau & Dorsch, Berlin), Maria-Christina Piwowarski (Buchhandlung ocelot, Berlin), Felix Stephan (Literaturredakteur, Süddeutsche Zeitung) und Denise Zumbrunnen (Buchhandlung Never Stop Reading, Zürich).

Mit dem Deutschen Buchpreis 2020 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 12. Oktober 2020 um 18 Uhr zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse als Livesendung aus dem Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.

Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland. Interessierte können die Preisverleihung per Livestream unter www.deutscher-buchpreis.de verfolgen.

Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur übertragen die Veranstaltung live über den Sonderkanal „Dokumente und Debatten“ im Digitalradio und als Livestream auf www.deutschlandradio.de/debatten.

Ab 1. Oktober 2020 werden Auszüge aus den Shortlist-Titeln in englischer Übersetzung und ein englischsprachiges Dossier zur Shortlist auf dem Internetportal www.new-books-in-german.com präsentiert.

Auf der Webseite und den Social-Media-Kanälen des Deutschen Buchpreises vermitteln Videoporträts einen Eindruck von den nominierten Werken und ihren Autor*innen.

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis lautet: #dbp20

Longlist – Deutscher Buchpreis 2020: Jury nominiert 20 Romane

longlist-2020Longlist veröffentlicht / 206 Titel waren in der Auswahl / Shortlist wird am 15. September bekanntgegeben / Blogger*innen-Rezensionen unter www.deutscher-buchpreis-blog.de

Die Jury des Deutschen Buchpreises 2020 hat 20 Romane für die Auszeichnung ausgewählt. Seit Ausschreibungsbeginn haben die sieben Jurymitglieder 206 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2019 und dem 15. September 2020 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienen sind oder noch erscheinen.

Jurysprecherin Hanna Engelmeier, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI) und Autorin:
„Im Gegensatz zur Lektüre der Nachrichten der vergangenen Monate bot die Beschäftigung mit den über 200 eingereichten Titeln vielfältige Lichtblicke. Der Jury eröffnete sich ein Panorama von überwiegend realistisch angelegten Romanen. Besonders viele Romane nutzen das (auto)biographische Erzählen, stark vertreten sind zudem Titel, die sich mit historischen Themen auseinandersetzen. Die Longlist spiegelt diese Schwerpunkte wider, greift aber zusätzlich Romane auf, die sich jüngeren identitätspolitischen Debatten widmen. Es freut uns, dass auch Bücher vertreten sind, die die Form des Romans aufbrechen und mit ihr experimentieren. Die Longlist repräsentiert so nicht nur eine Vielfalt von Themen, sondern auch die Vielfalt poetischer Ausdrucksformen dieser Saison.“

Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Helena Adler, Die Infantin trägt den Scheitel links (Jung und Jung, Februar 2020)
  • Birgit Birnbacher, Ich an meiner Seite (Paul Zsolnay, März 2020)
  • Bov Bjerg, Serpentinen (Claassen, Januar 2020)
  • Arno Camenisch, Goldene Jahre (Engeler, Mai 2020)
  • Roman Ehrlich, Malé (S. Fischer, September 2020)
  • Dorothee Elmiger, Aus der Zuckerfabrik (Carl Hanser, August 2020)
  • Valerie Fritsch, Herzklappen von Johnson & Johnson (Suhrkamp, Februar 2020)
  • Thomas Hettche, Herzfaden (Kiepenheuer & Witsch, September 2020)
  • Charles Lewinsky, Der Halbbart (Diogenes, August 2020)
  • Deniz Ohde, Streulicht (Suhrkamp, August 2020)
  • Leif Randt, Allegro Pastell (Kiepenheuer & Witsch, März 2020)
  • Stephan Roiss, Triceratops (Kremayr & Scheriau, August 2020)
  • Robert Seethaler, Der letzte Satz (Hanser Berlin, August 2020)
  • Eva Sichelschmidt, Bis wieder einer weint (Rowohlt Hundert Augen, Januar 2020)
  • Anne Weber, Annette, ein Heldinnenepos (Matthes & Seitz Berlin, Februar 2020)
  • Olivia Wenzel, 1000 Serpentinen Angst (S. Fischer, März 2020)
  • Frank Witzel, Inniger Schiffbruch (Matthes & Seitz Berlin, Februar 2020)
  • Iris Wolff, Die Unschärfe der Welt (Klett-Cotta, August 2020)
  • Jens Wonneberger, Mission Pflaumenbaum (Müry Salzmann, Oktober 2019)
  • Christine Wunnicke, Die Dame mit der bemalten Hand (Berenberg, August 2020)

Der Jury gehören neben Hanna Engelmeier an: Katharina Borchardt (Literaturredakteurin, SWR2), David Hugendick (Literaturredakteur, Zeit Online), Chris Möller (Literaturvermittlerin bei Kabeljau & Dorsch, Berlin), Maria-Christina Piwowarski (Buchhandlung ocelot, Berlin), Felix Stephan (Literaturredakteur, Süddeutsche Zeitung), Denise Zumbrunnen (Buchhandlung Never Stop Reading, Zürich).

© vntr.media- V.l.n.r.: Maria-Christina Piwowarski, Chris Möller, Denise Zumbrunnen, Katharina Borchardt, Felix Stephan, David Hugendick, Hanna Engelmeier.
© vntr.media- V.l.n.r.: Maria-Christina Piwowarski, Chris Möller, Denise Zumbrunnen, Katharina Borchardt, Felix Stephan, David Hugendick, Hanna Engelmeier.

Im nächsten Schritt wählen die Jurymitglieder aus den Titeln der Longlist sechs Romane für die Shortlist aus, die am 15. September 2020 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung erfahren die sechs Autor*innen, an wen von ihnen der Deutsche Buchpreis geht. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 12. Oktober 2020 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse als Livesendung aus dem Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Die Longlist kennenlernen: Leseproben, Hörproben, Videoclips, Blogger*innen-Rezensionen

Ab kommender Woche ist das Taschenbuch „Deutscher Buchpreis 2020. Die Nominierten“ im Buchhandel erhältlich. Es enthält Leseproben aus den nominierten Romanen sowie Informationen zu den Autor*innen und wird herausgegeben vom Fachmagazin Börsenblatt des Technologie- und Informationsanbieters MVB. In welchen Buchhandlungen das Buch verfügbar ist, zeigt eine interaktive Karte, ein Angebot von JETZT EIN BUCH!, der Initiative der deutschen Buchbranche.

Die Hörproben der 20 Longlist-Titel sind ab sofort abrufbar beim Podcast-Radio detektor.fm, online unter www.detektor.fm/deutscher-buchpreis und über die detektor.fm-App. Ab dem 18. August präsentiert detektor.fm von Montag bis Freitag ab 11.30 Uhr und ab 16.30 Uhr jeweils einen nominierten Titel im moderierten Livestream. Die Hörproben zum Deutschen Buchpreis gibt es auch als Podcast. Auf den Plattformen Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer und Spotify sind alle Audios direkt zu hören.

Unter dem Hashtag #buchpreisbloggen stellen in den kommenden Wochen 20 Literaturblogger*innen je einen nominierten Titel vor. Die Rezensionen werden unter www.deutscher-buchpreis-blog.de veröffentlicht und über die Social-Media-Kanäle des Deutschen Buchpreises geteilt. Zudem stellt der Podcast www.papierstaupodcast.de die nominierten Titel vor.

Die Autor*innen der Shortlist. Eine Livesendung aus dem Literaturhaus Frankfurt am Sonntag, 27.09.2020, ab 15 Uhr

Logo_dbp_2020_RGB-(2)Auch in diesem Jahr wird zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse der Roman des Jahres in deutscher Sprache gekürt. Bereits zum 13. Mal findet zwei Wochen zuvor die Veranstaltung „Die Autor*innen der Shortlist“ statt. Die Veranstalter halten an dieser beliebten Veranstaltung fest. Sie stellt die nominierten Autor*innen diesmal als Livesendung aus dem Literaturhaus Frankfurt vor und bietet eine einmalige Chance, in Gesprächen und kurzen Lesungen einen ersten Eindruck der Nominierten zu erhalten. Moderieren werden Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk), Christoph Schröder (freier Kritiker) und Miriam Zeh (Deutschlandfunk).

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels seit 2005 den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Die 20 Titel umfassende Longlist erscheint am 18. August, am 15. September wird bekanntgegeben, wer die sechs Autor*innen der Shortlist sind.

Die Veranstaltung ist eine Livesendung aus dem Literaturhaus Frankfurt, für die Tickets vorab zu erwerben sind. Der Verkauf findet ab 12. August, 10 Uhr, über die Reservix-Plattform statt; der Zugang erfolgt über Link und Zugangscode, ein Streaming-Account ist nicht notwendig.

Die Streaming-Tickets zum Preis von 5 Euro sind 72 Stunden gültig und können bis 60 Minuten vor Veranstaltungsbeginn im Kartenshop des Literaturhauses online auf https://literaturhausfrankfurt.reservix.de/events erworben werden.

Wegen Corona: Ein Saalticket-Verkauf ist unter den derzeit aktuellen Hygienebestimmungen nicht realisierbar. Bei ausreichenden Lockerungen der bestehenden Corona-Bestimmungen behalten sich die Veranstalter vor, Saaltickets für die Veranstaltung kurzfristig in den Verkauf zu geben.

Eine gemeinsame Veranstaltung von Kulturamt Frankfurt am Main und Literaturhaus Frankfurt. Partner ist die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Medienpartner ist hr2-kultur. Zu hören sind die einzelnen Lesungen dort vom 2. bzw. 5. Oktober bis 9. Oktober 2020, jeweils um 09.04 Uhr und 15.04 Uhr.

Deutscher Buchpreis 2020: Verleihung als Livesendung aus dem Frankfurter Römer

Die Verleihung des Deutschen Buchpreises 2020 erfolgt am 12. Oktober 2020 ohne Publikum als Livesendung aus dem Frankfurter Römer. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Verleihung des Deutschen Buchpreises 2020 erfolgt am 12. Oktober 2020 ohne Publikum als Livesendung aus dem Frankfurter Römer. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Preisverleihung des Deutschen Buchpreises 2020 findet wie geplant zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse am Montag, 12. Oktober 2020, im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt – in diesem Jahr als Livesendung mit den nominierten Autor*innen. Die Anwesenheit von Publikum erlauben die Corona-Hygienebestimmungen nicht. Moderatorin Cécile Schortmann führt durch die Livesendung und spricht mit Juror*innen und Veranstalter*innen. Die nominierten Titel werden durch Lesepassagen sowie die Einspielung von Filmen der Deutschen Welle vorgestellt. Höhepunkt der Veranstaltung sind wie gewohnt die Bekanntgabe des Romans des Jahres sowie die Dankesworte des oder der Preisträger*in. Die Übertragung findet unter anderem über die Website des Deutschen Buchpreises sowie die Facebook-Seite statt.

Am 18. August gibt die Jury die 20 Titel umfassende Longlist für den Deutschen Buchpreis 2020 bekannt. Daraus wählen die Juror*innen sechs Titel für die Shortlist, die am 15. September 2020 veröffentlicht wird. An wen der Deutsche Buchpreis geht, erfahren die sechs Autor*innen erst am Abend der Preisverleihung. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Den Deutschen Buchpreis 2019 gewann Saša Stanišić für seinen Roman „Herkunft“.

deutscher-buchpreis-logo450Seit 2005 zeichnet der Deutsche Buchpreis den Roman des Jahres aus. Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergibt die Auszeichnung. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis 2020 lautet #dbp20.

Deutscher Buchpreis 2020: Die Jury steht fest

Sieben Jurymitglieder gewählt / Titelmeldung für Verlage bis 23. März 2020 / Ausschreibung unter www.deutscher-buchpreis.de/anmeldung

Die Jury für den Deutschen Buchpreis 2020 steht fest. Die Akademie Deutscher Buchpreis hat diese sieben Literaturexpertinnen und -experten in die Jury berufen:

Katharina Borchardt (Literaturredakteurin, SWR2)
Hanna Engelmeier (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), und Autorin)
David Hugendick (Literaturredakteur, ZEIT ONLINE)
Chris Möller (Literaturvermittlerin bei Kabeljau & Dorsch, Berlin)
Maria-Christina Piwowarski (Buchhandlung ocelot, Berlin)
Felix Stephan (Literaturredakteur, Süddeutsche Zeitung)
Denise Zumbrunnen (Buchhandlung Never Stop Reading, Zürich)
Die Jurymitglieder entscheiden, wer den Deutschen Buchpreis 2020 erhält. Um eine größtmögliche Unabhängigkeit der Auszeichnung zu gewährleisten, wählt die Akademie Deutscher Buchpreis die Jury in jedem Jahr neu. Eine mehrmalige Jurymitgliedschaft ist möglich.

Verlage können Titel einreichen

Verlage können ab sofort ihre Titel für den Deutschen Buchpreis 2020 unter www.deutscher-buchpreis.de/anmeldung einreichen. Bis zum 23. März 2020 können jeweils zwei deutschsprachige Romane aus dem aktuellen oder geplanten Programm eingereicht und zusätzlich bis zu fünf weitere Titel aus dem aktuellen oder geplanten Programm empfohlen werden. Voraussetzung für die Bewerbung ist die Mitgliedschaft im Börsenverein des Deutschen Buchhandels, im Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband oder im Hauptverband des Österreichischen Buchhandels. Die Bücher müssen zwischen 1. Oktober 2019 und dem 15. September 2020 (Bekanntgabe der Shortlist) erscheinen. Bücher, Leseexemplare, E-Books und Fahnen können bis zum 12. Juni 2020 nachgereicht werden.

Der Roman des Jahres wird in einem mehrstufigen Verfahren ermittelt. Zunächst sichtet die Jury alle von den Verlagen eingereichten Romane und stellt eine 20 Titel umfassende Longlist zusammen. Diese wird am 18. August 2020 bekannt gegeben. Daraus wählen die Juroren sechs Titel für die Shortlist, die am 15. September 2020 veröffentlicht wird. An wen der Deutsche Buchpreis geht, erfahren die sechs Autorinnen und Autoren erst am Abend der Preisverleihung.

Die Verleihung findet am 12. Oktober 2020 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt. Die Preisträgerin oder der Preisträger erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalistinnen und Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Den Deutschen Buchpreis 2019 gewann Saša Stanišić für seinen Roman „Herkunft“.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Alle Informationen und die Ausschreibungsunterlagen können abgerufen werden unter www.deutscher-buchpreis.de.

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis 2020 lautet #dbp20.

Saša Stanišić erhält für seinen Roman Herkunft den Deutschen Buchpreis 2019 – Kritik an Peter Handke

Saša Stanišić hat heute im Kaisersaal des Frankfurter Römers als 15. Preisträger  den Deutschen Buchpreis 2019 erhalten.© Foto: Diether v Goddenthow
Saša Stanišić hat heute im Kaisersaal des Frankfurter Römers als 15. Preisträger den Deutschen Buchpreis 2019 erhalten.© Foto: Diether v Goddenthow

Börsenverein zeichnet den deutschsprachigen Roman des Jahres aus / Preisverleihung im Frankfurter Römer vor 300 Gästen.

Der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2019 ist Saša Stanišić. Er erhält die Auszeichnung für seinen Roman „Herkunft“ (Luchterhand). Beinahe hätte der Preisträger gar nicht anwesend sein können, da ihn zur Zeit eine schmerzhafte Schilddrüsenentzündung plagt mit solchen Muskelschmerzen, dass er heute früh kaum die Zahnpastatube habe öffnen können, so Stanišić in seiner Dankesrede, die er zu 50 Prozent nutzte, um seinem Unmut über die Verleihung des Literatur-Nobelpreises an Peter Handke Luft zu machen. Dieser hatte sich literarisch während des Balkankonfliktes wiederholt auf die Seite des kommunistischen serbischen Ex-Präsidenten Slobodan Milosevic gestellt, der vor dem internationalen Kriegsverbrechertribunal Den Haag am 12. Februar 2002 als „Schlächter vom Balkan“ für seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Kroatien und im Kosovo und auf Völkermord und Kriegsverbrechen in Bosnien verurteilt wurde. „Ich freue mich wirklich immens über diesen Preis“, sagte Stanišić, sichtbar von seiner Erkrankung gezeichnet, aber eine andere Ehrung habe ihm die Freude über seine eigene Auszeichnung „vermiest“.

Saša Stanišić übt aus eigener Betroffenheit heftige Kritik an Peter Handke, © Foto: Diether v Goddenthow
Saša Stanišić übt aus eigener Betroffenheit heftige Kritik an Peter Handke, © Foto: Diether v Goddenthow

„Ich hatte das Glück“, so der Preisträger, „dem zu entkommen, was Peter Handke in seinen Texten nicht beschreibt“. „Dass ich hier heute vor Ihnen stehen darf, habe ich einer Wirklichkeit zu verdanken, die sich dieser Mensch nicht angeeignet hat.“ Er könne nicht nachvollziehen, „dass man sich die Wirklichkeit, mit der man behauptet, Gerechtigkeit für jemanden zu suchen, so zurechtlegt, dass dort nur Lüge besteht.“
Die andere Hälfte widmete der Preisträger seinem Dank für diese wunderbare Auszeichnung, sichtlich gerührt.

An der Preisverleihung, traditionell im Frankfurter Römer, hatten etwa 300 Gäste teilgenommen.

Zum 6. und letzten Mal verleiht Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den Deutschen Buchpreis, hier bei seiner Verleihung an Saša Stanišić.© Foto: Diether v Goddenthow
Zum 6. und letzten Mal verleiht Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den Deutschen Buchpreis, hier bei seiner Verleihung an Saša Stanišić.© Foto: Diether v Goddenthow

Die Begründung der Jury:
„Saša Stanišić ist ein so guter Erzähler, dass er sogar dem Erzählen misstraut. Unter jedem Satz dieses Romans wartet die unverfügbare Herkunft, die gleichzeitig der Antrieb des Erzählens ist. Verfügbar wird sie nur als Fragment, als Fiktion und als Spiel mit den Möglichkeiten der Geschichte. Der Autor adelt die Leser mit seiner großen Phantasie und entlässt sie aus den Konventionen der Chronologie, des Realismus und der formalen Eindeutigkeit. ‚Das Zögern hat noch nie eine gute Geschichte erzählt‘, lässt er seine Ich-Figur sagen. Mit viel Witz setzt er den Narrativen der Geschichtsklitterer seine eigenen Geschichten entgegen. ‚Herkunft‘ zeichnet das Bild einer Gegenwart, die sich immer wieder neu erzählt. Ein ‚Selbstporträt mit Ahnen‘ wird so zum Roman eines Europas der Lebenswege.“

Saša Stanišić bedankt sich bei allen Mitgliedern der Jury, hier bei Hauke Hückstädt, (Literaturhaus Frankfurt am Main), der seinerseits dem Preisträger herzlich zur Auszeichnung gratuliert. © Foto: Diether v Goddenthow
Saša Stanišić bedankt sich bei allen Mitgliedern der Jury, hier bei Hauke Hückstädt, (Literaturhaus Frankfurt am Main), der seinerseits dem Preisträger herzlich zur Auszeichnung gratuliert. © Foto: Diether v Goddenthow

Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2019 gehören an: Petra Hartlieb (Hartliebs Bücher, Wien), Hauke Hückstädt (Literaturhaus Frankfurt am Main), Björn Lauer (Hugendubel Frankfurt), Jörg Magenau (freier Literaturkritiker), Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk), Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin) und Margarete von Schwarzkopf (Autorin und Literaturkritikerin).

Heute habe ich zum sechsten und letzten Mal die Ehre und Freude, den Deutschen Buchpreis hier im Frankfurter Römer überreichen zu dürfen, begann der turnusmäßig scheidende Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Heinrich Riethmüller, seine Ansprache zur Preisverleihung. Dieses Zeremonie sei für ihn immer etwas ganz Besonderes gewesen – und nie käme man Autorinnen und Autoren näher, als bei diesen Preisverleihungen.  Es sei wieder einmal nicht leicht gewesen für die Jurorinnen und Juroren aus über 200 Einreichungen im August 20 vielversprechende Romane auszuwählen und später hieraus eine Shortlist von sechs Kandidaten zusammenzustellen.

Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.© Foto: Diether v Goddenthow
Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.© Foto: Diether v Goddenthow

„Der Deutsche Buchpreis will die Aufmerksamkeit auf die deutschsprachige Romanliteratur in ihrer Qualität und Vielfalt lenken. In den letzten 15 Jahren ist er für die Gegenwartsliteratur und unseren Literaturbetrieb unverzichtbar geworden. Nicht nur, weil dieser Preis Autorinnen und Autoren unterstützt, sich zu entfalten und eine größere Öffentlichkeit zu erlangen, insbesondere aber auch, weil zu keinem Zeitpunkt so leidenschaftlich über Bücher gesprochen wird, wie im Umfeld dieser Preisverleihung“, sagt Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Für die Auszeichnung waren außerdem nominiert:
Raphaela Edelbauer, „Das flüssige Land“ (Klett-Cotta), Miku Sophie Kühmel, „Kintsugi“ (S. Fischer), Tonio Schachinger, „Nicht wie ihr“ (Kremayr & Scheriau), Norbert Scheuer, „Winterbienen“ (C.H.Beck) und Jackie Thomae, „Brüder“ (Hanser Berlin).

Noch voller Hoffnung auf den Deutschen Buchpreis die Gewinner der Shortlist  (v.li.:) Jackie Thomae, Tonio Schachinger, Raphaela Edelbauer, Norbert Scheuer, Miku Sophie Kühmel – der Preisträger Saša Stanišić fiel krankheitsbedingt beim Fototermin aus. © Foto: Diether v Goddenthow
Noch voller Hoffnung auf den Deutschen Buchpreis die Gewinner der Shortlist (v.li.:) Jackie Thomae, Tonio Schachinger, Raphaela Edelbauer, Norbert Scheuer, Miku Sophie Kühmel – der Preisträger Saša Stanišić fiel krankheitsbedingt beim Fototermin aus. © Foto: Diether v Goddenthow

Saša Stanišić erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Der Preisträger wurde in mehreren Auswahlstufen ermittelt. Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 203 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2018 und dem 17. September 2019 erschienen sind. Aus diesen Romanen wurde eine 20 Titel umfassende Longlist zusammengestellt. Daraus haben die Jurorinnen und Juroren sechs Titel für die Shortlist gewählt.

Mit dem Deutschen Buchpreis 2019 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Unter dem Hashtag #buchpreisbloggen stellen 20 Literaturbloggerinnen und -blogger die nominierten Titel 2019 vor. Die Rezensionen sind unter www.deutscher-buchpreis-blog.de und über die Social-Media-Kanäle des Deutschen Buchpreises abrufbar.

Über 700 Literaturfans beim Shortlist-Abend im Schauspiel Frankfurt

(v.li.:) Raphaela Edelbauer, Norbert Scheuer, Tonio Schachinger, Jackie Thomae, Saša Stanišić und Miku Sophie Kühmel ©  Foto: Diether  v Goddenthow
(v.li.:) Raphaela Edelbauer, Norbert Scheuer, Tonio Schachinger, Jackie Thomae, Saša Stanišić und Miku Sophie Kühmel © Foto: Diether v Goddenthow

Mit über 700 Besuchern war der 11. Shortlist-Abend am 29.09.2019 im Vorfeld des Deutschen Buchpreises im Oktober ein großer Erfolg. Eingeladen hatten das Kulturamt Frankfurt am Main, das Literaturhaus Frankfurt und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels.

Ausverkauft: Das Schauspiel Frankfurt ist am Shortlist-Abend bis auf den letzten Platz besetzt. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Ausverkauft: Das Schauspiel Frankfurt ist am Shortlist-Abend bis auf den letzten Platz besetzt. © Foto: Diether v Goddenthow

Bereits kurz nach Bekanntgabe des Termins sei der „Shortlist-Abend“  ausverkauft gewesen, verriet Sonja Vandenrath, Leiterin des städtischen Literaturreferats bei ihrer Begrüßung. Das zeige, dass die große Wirkung, die der deutsche Buchpreis entfalte, ungebrochen sei, ebenso die Kontinuität des Interesses an aktueller deutschsprachiger Literatur, so Vandenrath.

Sonja Vandenrath, Leiterin des städtischen Literaturreferats ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Sonja Vandenrath, Leiterin des städtischen Literaturreferats © Foto: Diether v Goddenthow

Die Jury habe sechs Titel – darunter drei Debüts jüngerer Autor/innen – aus der Flut der Neuerscheinungen ausgewählt, um sie dem Publikum besonders anzuempfehlen. In diesem Jahr sind das überwiegend Romane, „in denen dezidiert die aktuellen Ausverhandlungsprozesse unserer gesellschaftlichen Miseren zählen“, beispielsweise Themen wie: Landleben, Herkunft, Beziehungen usw., die auch insbesondere Leser /innen unter 30 ansprächen.

Benno Henning von Lange vom Frankfurter Literaturhaus, erläuterte, dass zwei wichtige Menschen, die sonst jedes Jahre an der Veranstaltung beteiligt sind, fehlten, da sie der Jury des Deutschen Buchpreises angehören: Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhauses, und Alf Mentzer, Leiter der Literaturredaktion von hr2-kultur und Moderator vieler Shortlist-Veranstaltungen. Denn die letzte Entscheidung, wer den Deutschen Buchpreis am 14. Oktober, am Montag vor der Buchmesse, im Kaisersaal des Frankfurter Römers erhalte, sei noch nicht gefallen. Die Autoren der Shortlist erhalten ein Preisgeld von jeweils 2.500 Euro, der Deutsche Buchpreis ist mit 25.000 Euro dotiert.

Benno Henning von Lange, Frankfurter Literaturhaus.©  Foto: Diether  v Goddenthow
Benno Henning von Lange, Frankfurter Literaturhaus.© Foto: Diether v Goddenthow

Die Shortlist sei gewissermaßen ein Konzentrat dessen, wie unterschiedlich, wie neu und vielfältig Gegenwartsliteratur sein könne. Die Titel stünden funkelnd und strahlend für die vielen. Sie seien eigenständige Ausdrücke unserer Lebenswirklichkeiten- und –möglichkeiten, unserer Träume, Schwierigkeiten und Wünsche und unseres Verdrängten, sagte von Lange. Das mache diesen Abend immer wieder so ungemein interessant und die Vielfalt, Gesellschaftliches und Literarisches begreiflich und hörbar.

Das flüssige Land von Raphaela Edelbauer

Maike Albath, freie Kritikerin (rechts) im Interview mit Raphaela Edelbauer über ihren Debütroman Das flüssige Land.©  Foto: Diether  v Goddenthow
Maike Albath, freie Kritikerin (rechts) im Interview mit Raphaela Edelbauer über ihren Debütroman Das flüssige Land.© Foto: Diether v Goddenthow

Als erste Kandidatin interviewte Maike Albath, freie Kritikerin, Raphaela Edelbauer über ihren Debütroman Das flüssige Land, erschienen bei Klett-Cotta. Die Autorin liebt es mit Idyllen, historischen Hintergründen, physikalischen Theorien á la Blockuniversum, und mythischen Vorstellung wie „Traumzeit“ usw. zu spielen. Sie könne sich damit diese Zeitlosigkeit und Überrealitäten zurechtschustern, beispielsweise eine kafkaeske Topografie, mit dem Ort namens „Groß-Einland“, der auf keiner Karte verzeichnet ist und aus dem keine Straße herausführt, ein beispielloses Labyrinth, in dem die Geschichte der Wiener Pysikerin Ruth spielt, die nach dem Unfalltod ihrer Eltern vor ein nahezu unlösbares Paradox gestellt wurde. Denn ihre Eltern haben verfügt, im Ort ihrer Kindheit begraben zu werden, doch Groß-Einland verbirgt sich beharrlich vor den Blicken Fremder. Als Ruth endlich dort eintrifft, macht sie eine erstaunliche Entdeckung. Unter dem Ort erstreckt sich ein riesiger Hohlraum, ein Loch, der das Leben der Bewohner von Groß-Einland auf merkwürdige Weise zu bestimmen scheint. Überall finden sich versteckte Hinweise auf das Loch und seine wechselhafte Historie, doch keiner will darüber sprechen. Nicht einmal, als klar ist, dass die Statik des gesamten Ortes bedroht ist. Vielleicht wird das Schweigen von einer immer noch einflussreichen alten Gräfin der Gemeinde gesteuert? Und welche Rolle spielt eigentlich Ruths eigene Familiengeschichte? Je stärker sie in die Verwicklungen Groß-Einlands zur Zeit des Nationalsozialismus dringt, desto vehementer bekommt Ruth den Widerstand der Bewohner zu spüren. Doch sie gräbt tiefer und ahnt bald, dass die geheimnisvollen Strukturen im Ort ohne die Geschichte des Loches nicht zu entschlüsseln sind.

Raphaela Edelbauer ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Raphaela Edelbauer © Foto: Diether v Goddenthow

Kommentar der Jury: „Das flüssige Land“ ist ein ebenso eindrückliches wie fantas¬tisches Debüt – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Dieser Roman führt in eine kafkaeske Topografie, in einen Ort namens Groß-Einland, der auf keiner Karte verzeichnet ist und aus dem keine Straße herausführt. Er wird von einem gigantischen, sich ständig ausdehnenden Abgrund unterhöhlt – was dazu führt, dass in dieser Welt alles ins Rutschen gerät: Gebäude, Menschen, aber auch jedes Raum- und Zeitbewusstsein. Raphaela Edelbauer schafft eine Art Super-Metapher, die auf virtuose Weise die phy¬sikalische, die psychische, die historische und auch die sprachliche Welt in ihren Abgründigkeiten verbindet. Das ist unheimlich, das ist spannend, das ist aberwitzig und kaum zu fassen – eben einfach fantastische Literatur.

Biografie:
Raphaela Edelbauer, geboren 1990 in Wien, wuchs im nieder¬österreichischen Hinterbrühl auf. Sie studierte Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst, war Jahresstipendiatin des Deutschen Literaturfonds und wurde für ihr Werk „Entdecker. Eine Poetik“ mit dem Hauptpreis der Rauriser Literaturtage 2018 ausgezeichnet. Beim Bachmannpreis in Klagenfurt gewann sie 2018 den Publikumspreis.

 

Winterbienen von Norbert Scheuer

Norbert-Scheuer. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Norbert-Scheuer. © Foto: Diether v Goddenthow

Das zweite Gespräch führte der Kritiker Christoph Schröder mit Norbert Scheuer über dessen achten, in der Eifel spielenden Roman Winterbienen, erschienen im C. H. Beck Verlag. Kall in der Eifel sei ein Ort ohne Café, nur mit einem Supermarkt in dem sich die alten Männer des Ortes immer träfen. Und eines Tages hätten ihm diese Grauköpfe eine Aktentasche mit Unterlagen eines Imkers aus dem Jahre 1944/45 übergeben. Doch etwas aus dem Stoff zu machen, habe die Notiz des Imkers ausgelöst: „Die Bienen fliegen aus, und die Feindflugzeuge kommen“. Ich hatte plötzlich ein Bild vor Augen, und das bin ich nicht mehr losgeworden, da musste ich der Sache nachgehen. Der Roman spielt in einem kleinen Bergarbeiter Ort nahe Belgien. Im Krieg verdingten sich dort zahlreiche Eifler Bauern als Fluchthelfer. Gegen Bezahlung von 200 /300 Reichsmark halfen sie jüdischen Flüchtlingen über die Grenze. Es ist die Zeit, in der amerikanische Bomber bereits über diese Gegend kreisen. Der Hauptprotagonist, der wegen seiner Epilepsie nicht wehrtaugliche Egidius Arimond, gerät in höchste Gefahr. Er bringt nicht nur als Fluchthelfer jüdische Flüchtlinge in präparierten Bienenstöcken über die Grenze, er verstrickt sich auch in Frauengeschichten. Und nur seinem als Jagdflieger-Pilot hochdekoriertem Bruder verdankt er es, dass ihn die Nazis in Ruhe lassen. Mit großer Intensität erzählt Norbert Scheuer in „Winterbienen“ einfühlsam, präzise und spannend von einer Welt, die geprägt ist von Zerstörung und dem Wunsch nach einer friedlichen Zukunft.

Kritiker Christoph Schröder mit Norbert Scheuer  bei der Lesung aus Winterbienen.©  Foto: Diether  v Goddenthow
Kritiker Christoph Schröder mit Norbert Scheuer bei der Lesung aus Winterbienen.© Foto: Diether v Goddenthow

Kommentar der Jury: „Ein autobiographischer Roman über die Frage unserer Zeit, eine Selbstbefragung in Fragmenten und Arabesken: über Geschenk und Bürde der Herkunft, über das Finden einer neuen Spra¬che, mit einem Kern, „hart wie der einer Pflaume“, und über das Werden eines Schriftstellers. Auf verschlungenen Wegen führt „Herkunft“ uns nach Višegrad, Bosnien, in das Dorf der Großeltern und nach Heidelberg, wo der Halbwüchsige als Kriegsflüchtling landete. Verschmitzt und behände bleibt der Erzähler stets auf der Hut vor sich selber, mit Klugheit, Humor und Sprachwitz, ohne „Zugehörigkeitskitsch“ und Opferpa¬thos. Sein berückendes Vergnügen am Erzählen macht die bleischweren Themen federleicht – Wundbehandlung mit den Mitteln der Literatur.“

Biografie:
Norbert Scheuer, geboren 1951, lebt als freier Schriftsteller in der Eifel. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und veröffentlichte zuletzt die Romane „Die Sprache der Vögel“ (2015), der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, und „Am Grund des Univer¬sums“ (2017). Sein Roman „Überm Rauschen“ (2009) stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und war 2010 „Buch für die Stadt Köln“.

Kintsugi von Miku Sophie Kühmel

Anna Engel, Redakteurin von hr2-kultur  mit Miku Sophie Kühmel über ihr Romandebüt Kintsugi. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Anna Engel, Redakteurin von hr2-kultur mit Miku Sophie Kühmel über ihr Romandebüt Kintsugi. © Foto: Diether v Goddenthow

Die jüngste Shortlist-Autorin des Abends, Miku Sophie Kühmel, befragte Anna Engel, Redakteurin von hr2-kultur zu ihrem Romandebüt Kintsugi, erschienen bei S. Fischer. In ihrem Roman geht es vielmehr um die Beziehung zwischen den Menschen und weniger um die Person im Einzelnen. Es geht um die Beziehung von vier Menschen, die in einem Haus am See, weit ab vom Trubel des Alltags, ein ruhiges Wochenende planen. Doch bald stellt sich heraus, dass ruhig nur die See bleibt. Reik und Max, die ihre junge Liebe endlich mal richtig feiern wollen, haben nur noch den ältesten Freund Tonio und seine Tochter Pega eingeladen, die so alt ist wie die Beziehung von Max und Reik. Doch bald zeigen sich Risse, und die Liebe in all ihren Facetten. Über den Trost, den wir im Unvollkommenen finden. Und darüber, dass es weitergeht. Wie immer geht es weiter, wobei Kintsugi eine Metapher sei, wie man mit Scherben umgehen könne. Denn Kintsugi sei eine japanische Technik, Scherben zu kitten, indem man der Klebemasse Goldstaub beimengt, und somit die „Nähte“ herausstelle. Beim Schreiben seien der Autorin die Personen sehr nahe gekommen, und sie glaube, dass sie all ihre Neurosen gut auf die Personen verteilt habe.

Miku Sophie Kühmel  © Foto: Diether  v.Goddenthow
Miku Sophie Kühmel © Foto: Diether v.Goddenthow

Kommentar der Jury: „Kintsugi“ ist ein psychologisches Kammerstück, ein Ensembleroman auf märkischem Sand. Vier Menschen, drei Männer und eine junge Frau kommen für ein Wochenende auf einem Land¬haus zusammen. Und sie erzählen jeweils mit eigener Stimme und Perspektive. Das Liebespaar Max und Reik, der bisexuelle Tonio und Pega verhalten sich zueinander wie jene Porzellanscherben, die durch die japanische Kunsthandwerkstechnik Kintsugi mit Gold in ihren Zusammenhalt gekittet werden: belebende Risse und Schönheit des Makels. Ein äußerst gegenwärtiger Roman von hohem Lesevergnügen, der nach heutigen Liebes- und Lebenskonzepten fragt, nach Elternschaft, Sexualität, Erfolg, Karriere und Bindungen.

Biografie: Miku Sophie Kühmel, geboren 1992 in Gotha und dort aufgewachsen. In Berlin und New York studierte sie Literatur, unter anderem bei Roger Willemsen und Daniel Kehlmann. Heute ist sie als Autorin und Podcast-Produzentin rund um das gesprochene und geschriebene Wort tätig. Seit 2013 erscheint ihre Kurzprosa regelmäßig in Zeitschriften und Anthologien. 2018 stand ihr Manuskript „Fellwechsel“ auf der Shortlist für den Blogbuster- Romanpreis. „Kintsugi“ ist ihr erster Roman.

Nicht wie ihr von Tonio Schachinger

Tonio-Schachinger. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Tonio-Schachinger. © Foto: Diether v Goddenthow

Mit dem ersten Satz aus Tonio Schachinger Buch „Wer keinen Bugatti hat, kann sich gar nicht vorstellen, wie angenehm Ivo gerade sitzt.“ beginnt Christoph Schröder das Interview mit Jungautor  über sein Romandebüt Nicht wie ihr, erschienen im Verlag Kremayr & Scheriau. Vor dem Hintergrund seines Romans wühlt der Autor dabei im abgrundtiefen Morast des Profi-Fußballs, in dem Vereine inzwischen  zu mächtigen Konzernen geworden sind,  Fußballer einander nicht grün, und selbst in der Kreis-Liga untereinander häufig nur noch hinter vorgehaltener Hand sprechen, da nichts nach draußen dringen soll. Schachinger bedient sich mehrerer Sprachebenen, um die rotzige Sprache der Spieler von der witzigen Wiener Milieusprache und der originellen literarischen Sprache abzugrenzen. Die Hauptfigur Ivo, Fußballprofi, wusste immer schon, dass er besonders ist. Die Leser werden in Ivos narzisstische Gedankenwelt mitgenommen und von ihr gefesselt wie abgestoßen. Besonders cool, besonders talentiert, besonders attraktiv. Alle wussten es, seine Familie, seine Jugendtrainer, seine Freunde im Käfig. Jetzt ist er einer der bestbezahlten Fußballer der Welt. Er verdient 100.000 Euro in der Woche, fährt einen Bugatti, hat eine Ehefrau und zwei Kinder, die er über alles liebt. Doch als seine Jugendliebe Mirna ins Spiel kommt, gerät das sichere Gerüst ins Wanken. Wie koordiniert man eine Affäre, wenn man eigentlich keine Freizeit hat? Lässt Ivos Leistung auf dem Spielfeld nach? Und was macht eigentlich seine Frau, während er nicht da ist?

Kommentar der Jury: Das einzige, das Ivo immer gut konnte, war Fußballspielen und nun spielt er, der in Wien immer nur einer der vielen „Jugos“ war, in Everton, verdient 100.000 Euro die Woche, ist mit einer schönen Frau verheiratet, hat zwei entzückende Kinder und teilt mit uns seine Sicht auf die Welt: liebenswert und überheblich, naiv und berechnend, charmant und bitterböse. Doch „Nicht wie ihr“ ist viel mehr als ein Roman über die Welt des Spitzensports: Zugehörigkeit, Migration, die ständige Angst vor dem Abstieg, Männlichkeitsideale und nicht zuletzt Liebe werden hier zwi¬schen Fußballrasen, Umkleidekabinen, Luxushäusern und teuren Autos völlig unverkrampft verhandelt. Begeisternd ist zudem die Boxkraft des Tons und die Stilsicherheit des Autors, sein Gespür für Milieus, Jargons, Stimmungen, Tragikomik.

Biografie:
Tonio Schachinger, geboren 1992 in New Delhi, aufgewachsen in Nicaragua und Wien, studiert Germanistik an der Universität Wien und Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst Wien. „Nicht wie ihr“ ist sein erster Roman.

Herkunft von Saša Stanišić

Saša Stanišić ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Saša Stanišić © Foto: Diether v Goddenthow

Als vorletzter im Shortlist-Reigen stellt sich Saša Stanišić den Fragen Maike Albaths zu seinem im Luchterhand Literaturverlag erschienenem Werk Herkunft. In seiner Familie gelte er als „Wortquerulantentum“. Entstanden sei der Roman während eines Gesprächs mit seiner zunehmend an Demenz erkrankten Großmutter über Drachen, vor allem aus der Legende des Heiligen Georgs, womit sie zunehmend ihre Gedächtnislücken füllte. Herkunft sei ein Abschied von seiner dementen Großmutter: Während er Erinnerungen sammelte, verliert sie ihre Herkunft, „weil Herkunft für mich viel zu tun hat mit dem, das nicht mehr zu haben ist.“ Herkunft ist ein Buch über meine Heimaten, in der Erinnerung und der Erfindung, so der Autor. Es sei ein Buch über Sprache, Schwarzarbeit, über die Stafette der Jugend und viele Sommer, etwa den Sommer, als sein Großvater seiner Großmutter beim Tanzen derart auf den Fuß trat, dass der Autor beinahe nie geboren worden wäre. Es sei der Sommer, als er fast ertrank und an dem Angela Merkel die Grenzen öffnen ließ,  und der dem Sommer ähnlich war, als er über viele Grenzen nach Deutschland floh. In Herkunft sprechen die Toten und die Schlangen, und meine Großtante Zagorka macht sich in die Sowjetunion auf, um Kosmonautin zu werden, so der Autor.

Herkunft verwendet Stanišić als Metapher für Vergänglichkeit. Und so zählen in seinem Werk dazu ein Flößer, ein Bremser, eine Marxismus-Professorin, die Marx vergessen hat, oder ein bosnischer Polizist, der gern bestochen werden möchte, aber auch ein  Wehrmachtssoldat, der Milch mag oder eine Grundschule für drei Schüler, ein Nationalismus, ein Yugo, ein Tito, ein Eichendorff, selbst ein Saša Stanišić.

Kommentar der Jury: Ein autobiographischer Roman über die Frage unserer Zeit, eine Selbstbefragung in Fragmenten und Arabesken: über Geschenk und Bürde der Herkunft, über das Finden einer neuen Spra¬che, mit einem Kern, „hart wie der einer Pflaume“, und über das Werden eines Schriftstellers. Auf verschlungenen Wegen führt „Herkunft“ uns nach Višegrad, Bosnien, in das Dorf der Großeltern und nach Heidelberg, wo der Halbwüchsige als Kriegsflüchtling landete. Verschmitzt und behände bleibt der Erzähler stets auf der Hut vor sich selber, mit Klugheit, Humor und Sprachwitz, ohne „Zugehörigkeitskitsch“ und Opferpa¬thos. Sein berückendes Vergnügen am Erzählen macht die bleischweren Themen federleicht – Wundbehandlung mit den Mitteln der Literatur.

Biografie: Saša Stanišić, 1978 in Višegrad (Jugoslawien) geboren, lebt seit 1992 in Deutschland. Sein Debütroman „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ wurde in 31 Sprachen übersetzt. Der Roman „Vor dem Fest“ war ein SPIEGEL-Bestseller und ist mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet worden. Für den Erzählungsband „Fallensteller“ erhielt er den Rheingau Literatur Preis sowie den Schubart-Literaturpreis. Saša Stanišić lebt und arbeitet in Hamburg.

Brüder von Jackie Thomaes 

Jackie-Thomae. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Jackie-Thomae. © Foto: Diether v Goddenthow

Anna Engel und Jackie Thomaes Gespräch über Brüder, erschienen im Hanser Berlin, beenden den Vorstellungsreigen der Shortlist-Autoren: Nach ihrem ersten Roman Momente der Klarheit (2014) wollte Thomae mal was über Männer machen. Unterschwellig geht es um die zentrale Frage, wie wir zu den Menschen werden, die wir sind. In ihrem Plot lebt einer der Hauptprotagonisten Mick, ein charmanter Hasardeur, ein Leben auf dem Beifahrersitz, frei von Verbindlichkeiten. Und er hat Glück – bis ihn die Frau verlässt, die er jahrelang betrogen hat. Gabriel, der seine Eltern nie gekannt hat, ist frei, aus sich zu machen, was er will: einen erfolgreichen Architekten, einen eingefleischten Londoner, einen Familienvater. Doch dann verliert er in einer banalen Situation die Nerven und steht plötzlich als Aggressor da – ein prominenter Mann, der tief fällt. Brüder erzählt von zwei deutschen Männern, geboren im gleichen Jahr, Kinder desselben Vaters, der ihnen nur seine dunkle Haut hinterlassen hat. Die Fragen, die sich ihnen stellen, sind dieselben. Ihre Leben könnte nicht unterschiedlicher sein.

Kommentar der Jury: „Brüder“ ist ein groß angelegter Roman, den man in einer amerikanischen Erzähltradition verorten kann, der aber mit seinem ungewöhnlichen Plot über zwei sehr konträre Brüder eines afrikanischen Vaters von deren Kindheit in der DDR in die weite Welt bis nach London, Paris und Südamerika führt. Völlig unaufgeregt werden Themen wie Hautfarbe, Erfolg, Liebe, die Frage nach dem richtigen Leben und vor allen Dingen die Bedeutung von Schicksal, Herkunft und Prägung verhandelt. Man liest in „Brüder“ eine sehr spannende Geschichte, aber Jackie Thomae gelingt es mit Leichtigkeit, geradezu nebenher existenzielle Fragen und Themen einzuflechten.
Biografie:
Jackie Thomae, 1972 in Halle an der Saale geboren, ist Journalistin und Fernsehautorin. 2015 erschien ihr Debütroman „Momente der Klarheit“. Sie lebt in Berlin.

Buchverkaufsstand der Buchhandlung "Land in Sicht" ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Buchverkaufsstand der Buchhandlung „Land in Sicht“ © Foto: Diether v Goddenthow

Deutscher Buchpreis 2019: Die sechs Finalisten

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Die Jury hat die sechs Romane für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019 ausgewählt:

  • Raphaela Edelbauer, Das flüssige Land (Klett-Cotta, August 2019)
  • Miku Sophie Kühmel, Kintsugi (S. Fischer, August 2019)
  • Tonio Schachinger, Nicht wie ihr (Kremayr & Scheriau, August 2019)
  • Norbert Scheuer, Winterbienen (C.H.Beck, Juli 2019)
  • Saša Stanišić, Herkunft (Luchterhand, März 2019)
  • Jackie Thomae, Brüder (Hanser Berlin, August 2019)

Jörg Magenau (freier Literaturkritiker), Sprecher der Jury des Deutschen Buchpreises 2019, zur Auswahl: „Die Shortlist bietet sechs herausragende Fundstücke, sechs Romane, die formal und stilistisch und in ihrer Klangfarbe unterschiedlicher nicht sein könnten, und die doch ein großes Thema eint: In allen geht es um familiäre Zusammenhänge, um den Ort in der globalen Welt, von dem aus das eigene Dasein zu begreifen ist. Dass dabei vor allem die Identität des Mannes problematisch geworden ist, beschreiben sie mal aus weiblicher, mal aus männlicher Perspektive. Vielleicht hat der Generationenwechsel, der sich mit drei Debüts im Finale andeutet, damit zu tun, dass die Jüngeren bei diesen Themen schärfer hinschauen. Die Jury war geeint in Leselust und konstruktivem Streit. Wir hoffen, dass es auch allen anderen Leserinnen und Lesern so gehen wird.“

Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 203 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2018 und dem 17. September 2019 erschienen sind.

Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2019 gehören neben Jörg Magenau an: Petra Hartlieb (Hartliebs Bücher, Wien), Hauke Hückstädt (Literaturhaus Frankfurt am Main), Björn Lauer (Hugendubel Frankfurt), Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk), Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin) und Margarete von Schwarzkopf (Autorin und Literaturkritikerin).

Mit dem Deutschen Buchpreis 2019 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalistinnen und Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 14. Oktober 2019 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.

Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland. Interessierte können die Preisverleihung per Livestream unter www.deutscher-buchpreis.de verfolgen.
Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur übertragen die Veranstaltung live über den Sonderkanal „Dokumente und Debatten“ im Digitalradio und als Livestream auf www.deutschlandradio.de/debatten.

Ab 1. Oktober 2019 werden Auszüge aus den Shortlist-Titeln in englischer Übersetzung und ein englischsprachiges Dossier zur Shortlist auf dem Internetportal www.new-books-in-german.com präsentiert.
Unter dem Hashtag #buchpreisbloggen stellen darüber hinaus 20 Literaturbloggerinnen und -blogger die nominierten Titel 2019 vor. Die Rezensionen werden unter www.deutscher-buchpreis-blog.de veröffentlicht und über die Social-Media-Kanäle des Deutschen Buchpreises geteilt.

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis lautet: #dbp19