40. Internationaler Museumstag und Landesausstellung „vorZeiten- Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ im Landesmuseum Mainz eröffnet

„vorZeiten. Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ : Der Eingang zum Zeittunnel 400 Mio. Jahre Menschheitsgeschichte mit neun Schwerpunktthemen in 16 Kabinetten im Landesmuseum Mainz. Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow
„vorZeiten. Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ : Der Eingang zum Zeittunnel 400 Mio. Jahre Menschheitsgeschichte mit neun Schwerpunktthemen in 16 Kabinetten im Landesmuseum Mainz. Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Ministerpräsidentin und Bundesratspräsidentin Malu Dreyer eröffnet Internationalen Museumstag in Mainz
Bundesratspräsidentin Malu Dreyer betonte bei der Auftaktveranstaltung zum Internationalen Musemstag in Mainz die herausragende Bedeutung von Museen und würdigte sie als lebendige Bildungs- und Kommunikationsorte. „Die bundesweit rund 6.300 Museen und mehr als 450 Ausstellungshäuser ermöglichen den Austausch und fördern das Verständnis füreinander. Sie bringen uns unsere Geschichte näher und öffnen den Blick für aktuelle, auch kontroverse Themen. Ich habe deshalb besonders gerne die Schirmherrschaft über den 40. Internationalen Museumtag übernommen“, sagte die Bunderatspräsidentin.

Ministerpräsidentin und Bundesratspräsidentin Malu Dreyer Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Ministerpräsidentin und Bundesratspräsidentin Malu Dreyer Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Sie habe ihre Bundesratspräsidentschaft unter das Motto „Zusammen sind wir Deutschland“ gestellt, weil sie die Stärken des demokratischen Miteinanders herausstellen wolle. „Mir ist es besonders wichtig, statt dem Trennenden das Gemeinsame zu sehen und zu leben. Gerade Museen leisten dazu einen großen Beitrag. Sie nehmen sich mit immer mehr spezifischen Angeboten ganz unterschiedlicher Zielgruppen an“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Dies werde auch beim diesjährigen Internationalen Museumstag wieder deutlich, der mit über 4.000 Aktionen in über 1.000 Orten in Deutschland ein vielseitiges Programm biete und deutlich mache, was Museen alles leisteten. „Dies ist auch hier in Rheinland-Pfalz so, das bekanntlich eine starke und vielseitige Museumslandschaft vorweisen kann“, so die Ministerpräsidentin. Sie wies dabei auf eine rheinland- pfälzische Besonderheit hin, denn rund 60 Prozent der über 430 Museen werden ehrenamtlich betrieben, häufig in Trägerschaft eines Vereins. „Wir sind sehr stolz darauf, dass gerade der Bereich der Kultur in Rheinland-Pfalz von einem äußerst lebendigen Ehrenamt geprägt wird“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie wünschte dem Internationalen Museumstag viele Besucherinnen und Besucher, die die faszinierende Welt der Museen entdecken und ihre zentrale Aufgabe noch besser verstehen lernen.

Über 1600 Museen in ganz Deutschland öffneten ihre Türen. Nicht überall war es so voll wie im Landesmuseum bei der Eröffnung des 40. Internationalen Museumstages und der Landesausstellung "vorZeiten". Den Festakt konnten Besucher an verschieden platzierten Monitoren bei einem kostenlosen kleinen Imbiss und ein Glas Wein verfolgen. Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Über 1600 Museen in ganz Deutschland öffneten ihre Türen. Nicht überall war es so voll wie im Landesmuseum Mainz  bei der Eröffnung des 40. Internationalen Museumstages und der Landesausstellung „vorZeiten“. Den Festakt konnten Besucher an verschieden platzierten Monitoren bei einem kostenlosen kleinen Imbiss und ein Glas Wein verfolgen. Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Im Landesmuseum in Mainz fand der offizielle, bundesweite Auftakt des Internationalen Museumtages statt, der unter dem Motto „Spurensuche. Mut zur Verantwortung“ steht. Zugleich wurde die Landeausstellung „vorZeiten.

Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), für Ministerin Malu Dreyer und die Festgäste durch die Ausstellung. Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), führt Ministerpräsidentin Malu Dreyer und die Festgäste durch die Ausstellung. Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ eröffnet, die zu Ehren des 70-jährigen Jubiläums der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz im Landesmuseum bis in den Herbst zu sehen sein wird. „Mit ihr dokumentiert die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz 70 Jahre Landesarchäologie als ganz eigene Spurensuche und Beitrag zum 70. Geburtstag des Landes Rheinland-Pfalz, das so unglaublich reich an Geschichte und reich an archäologischen Schätzen ist. Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen der Direktionen und Stabsstellen der GDKE sowie den Ausstellungsgestaltern um Frau Koppenhöfer für ihr großes Engagement bei der Realisierung dieser Ausstellung“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Der vom Internationalen Museumsrat (ICOM) jährlich im Mai weltweit ausgerufene Tag macht auf die Bedeutung und Vielfalt der Museen aufmerksam. In Deutschland wird der Internationale Museumstag maßgeblich von den Stiftungen und Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt und vom Deutschen Museumsbund und ICOM Deutschland in enger Kooperation mit den Museumsorganisationen und Beratungsstellen auf Bundesebene und in den Ländern umgesetzt. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass der Internationale Museumstag erneut ein großer Erfolg werden wird. Mit Sonderführungen, Workshops, Aktionen, Vorträgen, einem Blick hinter die Kulissen und Museumsfesten vermitteln die Museen einen Einblick in ihre Arbeit und bieten den Besuchern ein vielfältiges Programm.

Prof. Dr. Eckart Köhne, Präsident des Deutschen Museumsbunds e. V. oto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Prof. Dr. Eckart Köhne, Präsident des Deutschen Museumsbunds e. V. Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow

„Das Ziel des internationalen Museumstages ist eben, auf die Bedeutung und die thematische Vielfalt der mehr als 6500 Museen in Deutschland und der Museen weltweit aufmerksam zu machen“, betonte Prof. Dr. Eckart Köhne, Präsident des Deutschen Museumsbunds e. V.
Als lebendige Foren der Geschichte, bieten Museen die Möglichkeit Museumsobjekten als Zeugen einer anderen Kultur oder Zeit zu begegnen. Denn jedes Objekt trägt Spuren, hat eine Geschichte und gibt Anlass für Erzählungen. Eine Stimme erhalten die Exponate im Museum. In Führungen, Sammlungen und Ausstellung kommen sie zu Wort, lenken den Blick auf Themen, denen man mitunter lieber aus dem Weg geht, bringen möglicherweise Verdecktes an den Tag und sparen auch die Schattenseiten der Geschichte und Gegenwart nicht aus.

 Prof. Dr. Beate Reifenscheid-Ronnisch, Präsidentin von ICOM Deutschland – Deutsches Nationalkomitee des Internationalen Museumsrates. Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Prof. Dr. Beate Reifenscheid-Ronnisch, Präsidentin von ICOM Deutschland – Deutsches Nationalkomitee des Internationalen Museumsrates. Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow

„Die Museen haben viel viel mehr Aufgaben als sie das vielleicht vor 20, 30 Jahren noch hatten. Da waren sie wirklich diese Orte des Sammelns, Bewahrens und eben auch ein bisschen Vermittlung,“ unterstrich Prof. Dr. Beate Reifenscheid-Ronnisch, Präsidentin von ICOM Deutschland – Deutsches Nationalkomitee des Internationalen Museumsrates. Heute stünde viel stärker die Vermittlung im Fokus, was natürlich auch hieße, zu fragen: „Was will ich eigentlich mit einem Museum oder mit Sammlungsobjekten vermitteln? Wer sucht aus, was ausgestellt wird? Wer legt das thematisch fest? Welches Objekt bekommt welche Deutungshoheit?“, so Prof. Reifenscheid-Ronnisch. Und was bedeute es, wenn man ein Objekt hat, das durch die Zeiten hinweg gehändelt wird und jeweils andere Perspektiven bekommen kann. Welche Perspektive sei die gültige? Gäbe es überhaupt eine gültige oder gäbe es viele mögliche oder mehrere zu einer bestimmten Zeit?, fragte die Präsidentin, und ist sich sicher, dass Deutung und Rezeption der Exponate auch der Wahrnehmung unterworfen sind, womit sie auch auf die neue Landesausstellung „vorZeiten – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ zielte. „Ich glaube, das werden Sie nachher in der großen Landesausstellung ganz sicher sehen, weil Archäologie uns nicht unbedingt ganz nah ist. Die Objekte mögen zu uns sprechen, aber das was wir sehen, ist sicher nicht nur die Oberfläche, und da bedarf es natürlich der multiperspektivischen Wahrnehmung!“, so Prof. Reifenscheid-Ronnisch, die auch auf die gewachsene Verantwortung der Museen hinwies. „Das ist eben die Verantwortung der tatsächlichen Wissenschaft, die Verantwortung der Vermittlung, und zwar durch alle Bürgerschichten hindurch und durch alle Altersstufen, und natürlich auch mit Menschen, die möglicherweise bis dato weitgehend vom Museum ausgegrenzt wurden. Es geht also immer mehr darum, wirklich jedem das Museum auf unterschiedlichsten Ebenen der Verantwortung nahezubringen.“, so Prof. Reifenscheid-Ronnisch.

Dr. Stefan Korbach, Mitglied des Vorstandes der SV-Sparkassenversicherung mit Sitz in Wiesbaden Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Dr. Stefan Korbach, Mitglied des Vorstandes der SV-Sparkassenversicherung mit Sitz in Wiesbaden Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Dr. Stefan Korbach, Mitglied des Vorstandes der SV-Sparkassenversicherung mit Sitz in Wiesbaden, betonte, dass die Sparkassenversicherungen als größter Kulturförderer nach der Öffentlichen Hand sich dieser Aufgabe gern stellten. Denn für sie seien Museen ganz wichtige Orte, weswegen sie ganz bewusst Parnter von Museen seien, insbesondere auch von Einrichtungen, die sich den Religionen widmeten.

 

 

Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Thomas Metz, Generaldirektor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) leitet von der Eröffnung des 40. Internationalen Museumstags zur neuen Landesausstellung „vorZeiten. Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ über, die zu Ehren des 70-jährigen Jubiläums der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz im Landesmuseum an diesem Tag ihre Tore öffnet. Der Generaldirektor gab einen kundigen Abriss über die einzigartige Ausstellung und dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der GDKE und Landesarchäologie für diese großartige Leistung. „Ich bin stolz auf meine Mitarbeiter!“, so Metz. Seit nunmehr 70 Jahren sei es die Aufgabe der Landesarchäologie, den Bestand an erdgeschichtlichen und archäologischen Kulturdenkmälern zu erforschen, zu sichern und für kommende Generationen zu bewahren. Doch damit sei ihre Aufgabe nicht getan. Erdgeschichte und Archäologie, so Thomas Metz, gehören zum gemeinsamen historischen Erbe und seien Teil unserer Geschichte. Der längste Teil dieser Geschichte sei jedoch nur durch die Funde und Befunde im Boden erhaltener Überreste zu erschließen. Erst indem die Ärchäologie den Bodenfund wissenschaftlich untersuche und ihm so seine Informationen entlocke, bringe sie ihn zum Sprechen. Damit trage sie entscheidend zu Beantwortung der Fragen bei, die uns alle bewegten: Woher kommen wir?, Wer sind wir? Und „Wohin gehen wir?“

Minsterpräsidentin Malu Dreyer mit Dr. Dr. Axel von Berg, Landesarchäologe, Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, vor der Drachenstandarte aus dem Römerkastell Niederbieber.  Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Minsterpräsidentin Malu Dreyer mit Dr. Dr. Axel von Berg, Landesarchäologe,
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, vor der Drachenstandarte aus dem Römerkastell Niederbieber.
Foto:. D. v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der Generaldirektor, der kurz die neun Schwerpunktthemen der Ausstellung, Erdgeschichte, Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit, Römerzeit, Völkerwanderungszeit (Spätantike), Frühes Mittelalter, Mittelalter und Neuzeit, ansprach und besonders bei den Städten Trier und Mainz ins Schwärmen geriet, überraschte die Ministerpräsidentin und Gäste mit einem ungewöhnlichen Geschenk, einer „Drachenstandarte“ aus rotem Transparent-Papier. Diese Papier-Replik hatte die Museumspädagogik mit Kindern nach dem Vorbild des römischen Drachenkopfes gebastelt, der im Kastell Niederbieber/Neuwied gefunden wurde. Es ist eines der zahlreichen Highlights der Ausstellung „vorZeiten“, wovon sich Malu Dreyer und die Gäste beim anschließenden ersten Rundgang durch die Ausstellung gleich überzeugen konnten.

Erste lange Museumsnacht in Bad Kreuznach am 20. Mai 2017 war ein großer Erfolg

Museumsmeile der Museen im Rittergut Bangert. Mit der langen Museumsnacht hat Bad Kreuznach seine Kulturszene bereichert.Foto:. Diether v. Goddenthow
Museumsmeile der Museen im Rittergut Bangert. Mit der langen Museumsnacht hat Bad Kreuznach seine Kulturszene bereichert.Foto:. Diether v. Goddenthow

Premiere geglückt: Ein Fest für alle Sinne: Gucken, Hören, Fühlen, Reden, Freuen, Schlendern und Genießen – kurzum: Die erste Bad Kreuznacher lange Museumsnacht im Kulturviertel der Museen im Rittergut Bangert war für viele Erlebnis pur! Von der römischen Palastvilla (Römerhalle) über das Atelier Leske bis hin zum Puppentheatermuseum (PuK) mit dem Kunstraum Install der Stadt – der Museumsmeile des Abends – flanierte ein illustres Völkchen von zirka 19 Uhr bis Mitternacht entspannt zwischen den Angeboten hin und her. Dass das Schlosspark-Museum wegen verzögerter Renovierungsarbeiten in diesem Jahr noch nicht dabei sein konnte, fiel dabei kaum auf. Und Museumsleiter Marco van Bel fand das nicht wirklich tragisch: „Da konnten wir alle Mitarbeiter auf die Römerhalle konzentrieren. Und im nächsten Jahr haben wir für die lange Museumsnacht mit dem Schlossparkmuseum ein neues Highlight “

Um 19.00 Uhr begrüßte Silona, alias Petra Kiefer, in ihrer Rolle als Hausherrin der römischen Palastvilla, gemeinsam mit Museumsleiter Marco van Bel und der Nahe-Weinprinzessin Julia Peitz die ersten Gäste.

Silona-Führung, stilvoll in römischer Gewandung, erzählt die spannende Geschichte der Palastvilla von Bad Kreuznach sowie zum Thema des Abends über Wein.  Foto:. Diether v. Goddenthow
Silona-Führung, stilvoll in römischer Gewandung, erzählt die spannende Geschichte der Palastvilla von Bad Kreuznach sowie zum Thema des Abends über Wein. Foto:. Diether v. Goddenthow

Auf gut 1000 Quadratmetern zeigt die Bad Kreuznacher Römerhalle im rustikalen Ambiente Funde aus dem römischen Kreuznach und seiner Umgebung, inklusiv Exponate, die den Totenkult und die Jenseitsvorstellungen der romanisierten bzw. römischen Bevölkerungen dokumentieren, wie beispielsweise Sarkophage, Aschekisten, eine Jupitersäule, Viergöttersteine und diverse Weihealtäre. Highlights sind die architektonischen Reste einer hier zur Hälfte freigelegten römisch-mediterranen Luxusvilla des 2. Jahrhunderts nach Chr. mit 160 Räumen und über 5000 Quadratmetern Wohn- und Nutzfläche. Die Bad Kreuznacher Palastvilla, im Modell zu sehen, ist eines der herausragenden Beispiele römischer Villenkunst nördlich der Alpen.

Unterhalb des Gladiatoren-Mosaiks, gibt es einen Blick ins Innere der Fußbodenheizung und einen Ausstellungsrundgang.Foto:. Diether v. Goddenthow
Unterhalb des Gladiatoren-Mosaiks, gibt es einen Blick ins Innere der Fußbodenheizung und einen Ausstellungsrundgang.Foto:. Diether v. Goddenthow

Aus dieser Villa stammen auch die beiden fast vollständig erhaltenen Mosaikböden aus dem 3. Jahrhundert. Das mit einer Fußbodenheizung ausgestattete 58 Quadratmeter Gladiatoren-Mosaik zeigt Tierkämpfe, Bestiarierkämpfe und Gladiatoren-Zweikämpfe. Das Oceanus-Cernunnos-Mosaik, welches aus dem zentralen Repräsentationsräumlichkeiten der ehemaligen Palastvilla stammt, und in dessen Mitte ein marmorverkleidetes Wasserbecken mit Marmorkrater installiert ist, zeigt, so eine Deutungsthese, Stationen aus Leben und Wirkungskreis seines Erbauers, einem höchstwahrscheinlich schwerreichen Händler.

Ansicht der Römerhalle. Foto:. Diether v. Goddenthow
Ansicht der Römerhalle. Foto:. Diether v. Goddenthow

Die Römerhalle ist eine wahre Schatzkammer, und wer nicht nur auf eigene Faust schauen wollte, konnte sich gegen 19.30 Uhr und 22.00 Uhr Silonas wunderbaren einstündigen Führungen durch die Römerhalle und illuminierten Außenanlagen anschließen.

Museumsdirektor Marco van Bel ist an diesem Abend überall fast gleichzeitig im Einsatz. Er freut sich über so viel positive Resonanz. Foto:. Diether v. Goddenthow
Museumsdirektor Marco van Bel ist an diesem Abend überall fast gleichzeitig im Einsatz. Er freut sich über so viel positive Resonanz. Foto:. Diether v. Goddenthow

Gegen 20.30 Uhr gab Marco van Bel eine kurze Einführung in die aktuelle Foto-Sonderausstellung „Kult! Götterwelt – Menschenwelt!“ von Viona Ielegems, die wegen des guten Zuspruchs bis zum 25.06.2017 verlängert wurde. „Die Verbindung zu dem Ort des Museums Römerhalle mit ihren großartigen römischen Fußbodenmosaiken und in diesem Fall speziell des Oceanusmosaiks mit den Gottheiten (des römischen Oceanus sowie des keltischen Cernunnos), war durch die (bereits beschriebene)Thematik der Fotoreihe gegeben“, so van Bel. Sie sollte aber „in meinen Augen durch neu zu entwickelnde Fotografien abgerundet und speziell mit den Bad Kreuznacher Mosaik vertieft, vervollständigt und verortet werden.“ so der Museumsdirektor.

Impression der Foto-Sonderausstellung „Kult! Götterwelt – Menschenwelt!“ von Viona Ielegems,jetzt bis zum 25.06.2017. Foto:. Diether v. Goddenthow
Impression der Foto-Sonderausstellung „Kult! Götterwelt – Menschenwelt!“ von Viona Ielegems,jetzt bis zum 25.06.2017. Foto:. Diether v. Goddenthow

Mit Viona Ielegems besonderer künstlerischen Sichtweise und Interpretation sei das wahrlich gelungen. „Die Ausarbeitung und Umsetzung der Oceanus-Cernunnos-Thematik in zwei neue, die Serie ergänzende Fotografien, schließt den Kreis und verbindet diesen Höhepunkt in der modernen Kunstfotografie mit dem kunsthistorisch weltweit bekannten, historischen Mosaik“, so van Bel.

Museumsdirektor Marco van Bel mit der Künstlerin Viona Ielegem bei der Eröffnung. Foto:. Diether v. Goddenthow
Museumsdirektor Marco van Bel mit der Künstlerin Viona Ielegem bei der Eröffnung. Foto:. Diether v. Goddenthow

Der erste Teil der Ausstellung böte nur andeutungsweise einen Abriss der Menschheitsgeschichte an Hand einiger „mir wichtigen Punkte auf dem Gebiet der Kunstgeschichte – mit Schwerpunkt auf die Prähistorischen Kunstvorstellungen – sowie auf einige philosophische und kulturhistorische (religiöse) Betrachtungen“, so van Bell. Der zweite Schwerpunkt der Fotoausstellung bezieht sich auf das Oceanus-Cernunnos-Mosaik und die griechisch-römische sowie keltischen Aspekte beziehungsweise Götterwelt, und der dritte Teil bilden die im Museum Römerhalle ausgestellten Kunstfotografien.

Nahe-Weinprinzessin Jula Peitz informiert über Wein, seine (römische) Geschichte und den Anbau von heute. Foto:. Diether v. Goddenthow
Nahe-Weinprinzessin Jula Peitz informiert über Wein, seine (römische) Geschichte und den Anbau von heute. Foto:. Diether v. Goddenthow

Der Sektempfang anlässlich der Ausstellungsverlängerung leitete geschickt über zur kleinen Weinkunde der Weinprinzessin Julia Peitz. Prinzessin Julia informierte fachkundig über römische Geschichte des Weins und beantwortete Fragen zur aktuellen Herstellung des besonders für seine Säurearmut beliebten Nahe-Tröpfchens. Dass dieser an diesem Abend nicht ausging, dafür sorgte das Weingut Karl Schmidt aus Bretzenheim, dessen Weinstand im Zentrum der Römerhalle immer gut belagert war.

Immer was los bei Frank Leske. Foto:. Diether v. Goddenthow
Immer was los bei Frank Leske. Foto:. Diether v. Goddenthow

Gute Stimmung und bisweilen großer Andrang herrschte bis zum späten Abend auch im offenen Atelier von Frank Leske, welches auf dem Weg zwischen Römerhalle und PuK gelegen ist. Dabei fand neben den Holz-Skulpturen und Installationen des Künstlers auch die Ausstellung über Susanne Seitz viel Beachtung.

Ständig belagert war das Cateringzelt des Fördervereins für das Puppentheatermuseum. Foto:. Diether v. Goddenthow
Ständig belagert war das Cateringzelt des Fördervereins für das Puppentheatermuseum. Foto:. Diether v. Goddenthow

Vor dem PuK verkaufte der Förderverein für das Puppentheatermuseum Getränke, Drinks und rheinhessische Taps in einem eigens aufgebauten Cateringzelt. Sitzbänke luden hier zum Verweilen ein.

 

rechts geht es zum PuK und Install.Foto:. Diether v. Goddenthow
rechts geht es zum PuK und Install.Foto:. Diether v. Goddenthow

Zweiter großer Publikumsmagnet war das Puppentheatermuseum (PuK) auf zwei Etagen. Im Foyer, zugleich auch der Zugang zum Install, dem Kunstraum der Stadt Bad Kreuznach, hatte der PuK-Förderverein die Tombola zugunsten des PuK aufgebaut. Die Lose fanden guten Absatz.

Karin Hans im Install kurz bevor sie mit ihrer Klang-Performance beginnt. Foto:. Diether v. Goddenthow
Karin Hans im Install kurz bevor sie mit ihrer Klang-Performance beginnt. Foto:. Diether v. Goddenthow

Begonnen hatte den Veranstaltungsreigen gegen 19.30 Uhr Karin Hans von der Künstlergruppe Nahe im Install mit ihrer Performance „für alle Sinne“. Unter dem Leitgedanken der vorausgegangenen Projekte „Reformation hier und jetzt – mir geht ein Licht auf“ ging es ihr darum, im übertragenen Sinn „Licht hörbar“ werden zu lassen. Dazu erhob und senkte sie ihre Stimme in wechselnde hohe, weiche oder harte Tonlagen, mitunter leicht archaisch anmutend, unterlegt durch ein Monochord, welches mit darüber streichen auf 26 Saiten gleiche Töne erzeugt.

Zum Picknick der Künstler Gruppe Nahe im Install hatte jeder etwas anderes dazu gesteuert. Foto:. Diether v. Goddenthow
Zum Picknick der Künstler Gruppe Nahe im Install hatte jeder etwas anderes dazu gesteuert. Foto:. Diether v. Goddenthow

Im Anschluss veranstaltete die Künstler-Gruppe Nahe, angeregt von ihrer engagierten Vorsitzenden Maria Kauffmann, ein kleines Picknick am langen Tisch, zu dem jeder andere Köstlichkeiten beigesteuert hatte.

 

 

Mehr Puppentheater-Interessierte als eingelassen werden konnten, fanden sich gegen 20.30 zum „Kleinen Konzert mit großen Marionetten“ von Museumsleiter Markus Dorner im PuK-Theatersaal ein. Fasziniert lauschten sie dem Milchmann Tewje und Papageno oder der leicht italienisch abgewandelten Variante von „Kommt ein Vogel geflogen“ und vielen anderen Ohrwürmern.
Den ganzen Abend über stand der große Ausstellungsraum des PuK jedem offen, der mehr über Marionetten- und Puppentheaterkultur erfahren wollte.

Bis auf den letzten Platz war der Theatersaal des Puk belegt, als Museumsleiter Markus Dorner (ganz rechts) das „Kleine Konzert mit großen Marionetten“ mit Leben erfüllt. Foto:. Diether v. Goddenthow
Bis auf den letzten Platz war der Theatersaal des Puk belegt, als Museumsleiter Markus Dorner (ganz rechts) das „Kleine Konzert mit großen Marionetten“ mit Leben erfüllt. Foto:. Diether v. Goddenthow

Ein weiterer Höhepunkt folgte – wegen Verkehrsproblemen etwas verspätet – gegen 22.00 Uhr mit „Vokal – Pop und Ohrwurmmelodien“ der A capella Formation „So! … und nicht anders“ aus Mainz im Ausstellungsraum. Das tat aber der Begeisterung keinen Abbruch: Im Gegenteil: So kamen die Besucher zusätzlich in den Genuss interessanter Erläuterungen zur sehenswerten Sonderausstellung „500 – Luther trifft Karagöz“, mit dem Museumsleiter Markus Dorner gekonnt und spannend die Zeit bis zum Eintreffen der Gesangskünstler überbrückte.

Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst

Kultursommer: „KathedralKlänge“ vervollständigter Bruckner-Zyklus startet am 26.Mai 2017 in Worms

logobrucknertageEin großes Vorhaben strebt seiner Vollendung entgegen: In diesem Jahr vervollständigen vier Konzerte den Zyklus mit allen Bruckner-Sinfonien in den Domen des Landes, den die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter der Leitung von Generalmusikdirektor Karl-Heinz Steffens seit 2014 im Rahmen des Kultursommers verwirklicht.

Am 26. Mai 2017 um 20.00 Uhr erklingt im Worms Dom Bruckners Sinfonie Nr. 5 B-Dur, WAB 105.

Zu den „KathedralKlängen“ gehört es, dass ein weiterer Konzertteil von der Dommusik des Aufführungsortes gestaltet wird. In Worms steht hierbei eine weitere Sinfonie auf dem Programm: Domorganist Dan Zerfaß spielt César Francks Grande Pièce Symphonique op. 17, FWV 29. In den drei ineinander übergehenden Sätzen glaubt man Stilrichtungen von Bach bis Beethoven zu erkennen.

Karten für das Konzert am 26. Mai 2017 um 20.00 Uhr in Worms gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen sowie über www.ticket-regional.de .

Laden Sie sich Gäste ein:
Für die Konzerte in Worms am 26. Mai und Speyer am 27. Mai gibt es bei den Tourist-Informationen beider Städte auch spezielle Übernachtungspakete.

Konzerte im Überblick:
7. Konzert Fr 26. Mai 2017, 20.00 Uhr, Worms
César Franck: „Grande Pièce Symphonique op. 17“
Dan Zerfaß, Domkantor
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 5 B-Dur, WAB 105
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Karl-Heinz Steffens, Dirigent

8. Konzert Sa 27. Mai 2017, 20.00 Uhr, Speyer
Maurice Duruflé: Prélude, Adagio et Choral varié sur le Veni Creator op. 4
Markus Eichenlaub, Domorganist
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 1, c-Moll, WAB 101
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Karl-Heinz Steffens, Dirigent

9. Konzert Fr 26. August 2017, 20.00 Uhr, Trier
Wolfgang Amadeus Mozart: Krönungsmesse C-Dur, KV 317
Trierer Domchor, Trierer Domsingknaben, Mädchenchor am Trierer Dom
Thomas Kiefer, Dom-Kapellmeister
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 2 c-Moll, WAB 102
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Karl-Heinz Steffens, Dirigent

10. Konzert Di 03. Oktober 2017, 15.00 Uhr, Speyer
Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 9, d-Moll, WAB 109
und Te Deum, C-Dur WAB 45
Domchor Speyer, Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Karl-Heinz Steffens, Dirigent

Weitere Info im Anhang und unter:
www.kathedralklaenge.de

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Deutscher PEN unterstützt die Initiative „Weiter Schreiben“

Das PEN-Zentrum Deutschland unterstützt die Initiative „Weiter Schreiben“, ein literarisches Portal, auf dem Autoren aus Krisengebieten mit deutschsprachigen Kollegen literarische Texte und Übersetzungen erarbeiten, um den künstlerischen Austausch zu fördern und neue, gemeinsame Perspektiven zu schaffen. „Wie wichtig es ist, den Kolleginnen und Kollegen, die Zuflucht in Deutschland suchen, zu einer Stimme und zur Wahrnehmung ihrer Stimme in der Öffentlichkeit zu verhelfen, wissen wir aus den vielfältigen Erfahrungen und Begegnungen mit verfolgten Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt im Writers-in-Exile Programm des PEN. Und was wir auch daraus gelernt haben, ist, dass wir durch diese Begegnungen selbst reich beschenkt werden“, so PEN-Präsidentin Regula Venske.

Für die Literaten ist der Schreibprozess durch die politische Situation in ihren Herkunftsländern unterbrochen. Der Zugang zum Literatur- und Medienbetrieb ist verstellt, das Publizieren fast unmöglich. Oft kommt eine akute Bedrohungssituation hinzu. Exil bedeutet „Entbehrung, Unsicherheit und abgrundtiefe Verzweiflung“, so die türkische Schriftstellerin und Soziologin Pinar Selek, die von 2009 bis 2011 Stipendiatin im Writers-in-Exile Programm des deutschen PEN war.

Auf www.weiterschreiben.jetzt werden literarische Texte der Autoren in der Originalsprache sowie in deutscher Übersetzung veröffentlicht und durch Fotografen und Künstler, die ebenfalls aus Krisengebieten stammen, illustriert. Zum Auftakt von „Weiter Schreiben“ findet am 18. Mai 2017 eine Lesung mit syrischen Autoren in der deutsch-arabischen Bibliothek Baynetna in Berlin statt. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter http://bit.ly/2pFlofx.

PEN-Zentrum Deutschland e.V.
Kasinostr. 3
64293 Darmstadt
Tel.: 06151 / 23120
Fax.: 06151 / 293414
E-Mail: info@pen-deutschland.de

Veranstaltungen im Gutenberg-Museum vom 22.05 bis 28.05.2017

Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Veranstaltungen, die vom 22.05 bis 28.05.2017 im Gutenberg-Museum stattfinden.
Bitte beachten Sie, dass das Museum und der Druckladen am Donnerstag, 25.05.2016 (Christi Himmelfahrt) geschlossen bleiben. Der Druckladen hat darüber hinaus auch am Freitag, 26.05.2016 und  Samstag, 27.05.2016 geschlossen und öffnet erst wieder am Montag, 29.05.2016.

Montag, 22.05.2017, 9.00-17.00 Uhr

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Dienstag, 23.05.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr

Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Dienstag,  23.05.2017, 11.00 Uhr
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Mittwoch, 24.05.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Mittwoch,  24.05.2017, 11.00 Uhr
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Donnerstag, 25.05.2016,
Museum und Druckladen geschlossen (Feiertag)

Freitag, 26.05.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse


Freitag,  26.05.2017, 11.00 Uhr
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Samstag, 27.05.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Samstag, 27.05.2017, 11.00 Uhr  
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Samstag, 27.05.2017, 13.30-16.30 Uhr
Nachlass von großen und kleinen Sünden
Druckvorführung von Ablassbriefen im 1. Stock des Gutenberg-Museums

Sonntag, 28.05.2017, 12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse (15 Uhr im Rahmen der Kinderführung)

Sonntag, 28.05.2017, 13.00 Uhr  

Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit  den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Sonntag, 28.05.2017, 15.00-17.00 Uhr
Familiennachmittag

Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern – Spannende Kinderführung von A bis Z mit Druckerschwärze und zauberhaften Büchern im Reich der schwarzen Kunst.  Für Kinder ab 4 Jahre und ihre Eltern. Treffpunkt 15 Uhr an der Museumskasse | Mobile Druckwerkstatt: Drucken im Foyer des Gutenberg-Museums. Teilnahmebeitrag 4 Euro pro Kind (Führung und Drucken), erm. Eintritt 3,50 Euro für Eltern und begleitende Angehörige

Von Montag bis Freitag zwischen 9.00-17.00 Uhr
Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums
Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Hilfe. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Die Reformation (1517/2017) im Spannungsfeld von Theologie, Kultur und Politik am 1.Juni 2017 Akademie der Wissenschaften Mainz

Die Reformation war ein historischer Prozess, der auf eine umfassende kirchlich-theologische Erneuerung zielte und zugleich tiefgreifende Wirkungen in Kultur, Gesellschaft und Politik hervorbrachte. Hat das reformatorische Erbe überdauert? Wo können wir es noch heute entdecken? Welche Veränderungen erfuhr es im Spannungsfeld von Theologie, Kultur und Politik? Das Podiumsgespräch geht diesen Transformationen nach und fragt nach der Bedeutung der Reformation für heute.

Auf dem Podium
Andreas Barner Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Mitglied im Rat der EKD, Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft
Volker Jung Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
Karl Kardinal Lehmann emeritierter Bischof von Mainz, ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
Luise Schorn-Schütte Professorin für Neuere Allgemeine Geschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt aM.

Moderation
Heike Schmoll Frankfurt Allgemeine Zeitung

Musik
Capella lutherana Musik der Reformation und des Frühbarock

Donnerstag, 1. Juni 2017, 19:00 Uhr
Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz
Geschwister-Scholl-Straße 2, Plenarsaal
55131 Mainz (Eintritt frei)

Frankfurter Lyriktage vom 22. Juni bis 1. Juli 2017

5.lyriktageIm Jahr ihrer fünften Auflage werden die Frankfurter Lyriktage vom 22. Juni bis 1. Juli 2017 internationaler und dehnen sich weiter in die Region aus Vom 22. Juni bis 1. Juli 2017 versammeln die Frankfurter Lyriktage erneut bedeutende Stimmen der deutschsprachigen und internationalen Gegenwartslyrik in der Mainmetropole.
Auch in ihrer fünften Auflage geben die gewohnt hochkarätig besetzten Lesungen und Gespräche einen Überblick über die Vielfalt und Vielschichtigkeit der Lyrik-Szene von heute. Mit 36 Veranstaltungen und annähernd 100 Beteiligten an unterschiedlichen Orten ist das Festival noch einmal deutlich gewachsen.

Seit 2006 finden in Frankfurt die städtischen Literaturfestivals literaTurm und Frankfurter Lyriktage immer abwechselnd im Frühsommer statt. In diesem Jahr bietet die fünfte Auflage der Frankfurter Lyriktage 36 Veranstaltungen zur Gegenwartslyrik an verschiedenen Orten in Frankfurt und Umgebung. Eingebunden sind die etablierten Institutionen wie das Literaturhaus, die Romanfabrik und das Hessische Literaturforum, aber auch subkulturelle Orte und Initiativen gehören wieder dazu. Erneut können durch die Förderung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain auch Lesungen in der Region angeboten werden. Neben Bad Soden, Darmstadt, Eppstein, Hochheim, Königstein, Kronberg, Oberursel und Wiesbaden sind in diesem Jahr auch die Städte Offenbach und Bad Vilbel mit von der Partie. Erstmals wird das Festival von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen gefördert, wodurch es vier zusätzliche Veranstaltungen in Bensheim, Oestrich-Winkel, Seeheim-Jugenheim und Seligenstadt geben wird.

Die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Dr. Ina Hartwig, sieht in den Frankfurter Lyriktagen ein bundesweit wichtiges Forum der Gegenwartslyrik: „Die Frankfurter Lyriktage mit ihrem interessanten und vielfältigen Programm machen deutlich, dass das Gedicht durchaus ein großes Festival füllen kann. Die Poesie ist gegenwärtig, avanciert in den Formen und stark darin, für all das, was sich unseren Alltagsbegriffen entzieht, Bilder und Worte zu finden.
Die Lyrik von heute in all ihren Facetten zu entdecken, dazu bietet dieses städtische Literaturfestival Gelegenheit.“

Primat bei der Programmarbeit war es, die wichtigsten Positionen in der Gegenwartslyrik zusammenzubringen. Das gibt dem Festival den Charakter einer performativen Anthologie, die sich sowohl literarischer Qualität als auch dem Experiment verpflichtet fühlt. „Wir alle, die an dem Festival mitwirken, verstehen uns als Lobbyisten der Lyrik. Sie ist keine Randerscheinung, sondern ein Kulminationspunkt der Literatur, an dem Sprache auf die Höhe ihrer Möglichkeiten getrieben wird. Dass sie sich allen Eindeutigkeiten entzieht, bedeutet nicht, dass sie sich der Realität verschließt. Diesen Zwischenraum zu erkunden, ist ein wesentliches Anliegen der Frankfurter Lyriktage“, so die Festival- und Programmleiterin Dr. Sonja Vandenrath.

Auch in diesem Jahr beginnt das zehntägige Programm mit einem Highlight: Auf Initiative der Frankfurter Lyriktage konzipierte Jan Wagner gemeinsam mit der Komponistin Carola Bauckholt ein Lesungskonzert, für das sie Bauckholts Kompositionen mit Wagners Gedichten kombinierten. Den musikalischen Part dieser Uraufführung übernimmt das Ensemble Modern. Musikalisch-literarische Crossover-Veranstaltungen bilden einen wiederkehrenden Schwerpunkt im Programm und zeigen, auf welch spannungsreiche Weise Musik und Lyrik interferieren. Mit einem weiteren Höhepunkt feiern die Frankfurter Lyriktage Bergfest: Am 26. Juni wird Jan Wagners erstes Hörspiel live auf die Bühne des Gallus Theaters gebracht – und damit vor der Premiere im Deutschlandfunk in Frankfurt uraufgeführt. Während das Lyrikfestival schon vor zwei Jahren einen Überblick über die Poesie im Hier und Jetzt bot und auch in diesem Jahr u. a. mit Jürgen Becker und Marcel Beyer zwei hochkarätige Vertreter am 27. Juni zu Gast hat, internationalisieren sich die diesjährigen Frankfurter Lyriktage weiter. Gleich zu Beginn steht die Situation von geflüchteten Dichterinnen und Dichtern im Fokus. Zudem wird es einen Schwerpunktabend zur fremdsprachigen Lyrik geben: Am 30. Juni stellt die britische Autorin Lavinia Greenlaw im Goethe-Haus ihre Dichtung dem deutschen Publikum vor, gefolgt von einer Gesprächsrunde zur Poesie aus der Türkei und Syrien. Daneben gibt es Veranstaltungen zur französischen (23.06.) und russischen Lyrik (26.06.). Den Abschluss bildet am 1. Juli traditionell die „Frankfurter Lyriknacht“ im gerade erst wiedereröffneten Haus der Evangelischen Akademie Frankfurt, für die unter anderem Nico Bleutge, Ursula Krechel, Steffen Popp und Ilma Rakusa ihre Teilnahme zugesagt haben.

Die Frankfurter Lyriktage werden vom Kulturamt Frankfurt am Main veranstaltet und von zahlreichen Raumsponsoren und Kooperationspartnern sowie in der Region von dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen Thüringen ermöglicht. Alle Informationen zu den Veranstaltungen und Mitwirkenden gibt es unter www.frankfurter-lyriktage.de.

Wiesbadener Wilhelmstraßenfest feiert am 9. und 10. Juni 2017 seinen 40. Geburtstag

cover-wilhelmstr.2017Am zweiten Juni-Wochenende wird auf der Wilhelmstraße ein ganz besonderer Geburtstag gefeiert: Das Wilhelmstraßenfest – einst als Theatrium zur Wiedereröffnung des renovierten Hessischen Staatstheaters Wiesbaden initiiert – wird 40 Jahre alt.

Die vier Jahrzehnte haben das Fest auf der Wilhelmstraße, dem Bowling Green und Warmen Damm sowie der Burgstraße keineswegs altern lassen. Ganz im Gegenteil: Die immer wieder faszinierende Programmvielfalt, das stets überraschende kulinarische Angebot, der einzigartige Kunsthandwerkermarkt und das für Furore sorgende Feuerwerk machen das Wilhelmstraßenfest jung und lebendig. „Es ist nicht verwunderlich, dass das Wilhelmstraßenfest, das eines der Highlights im jährlichen Veranstaltungskalender der Stadt ist, tausende von Gästen auch weit über Wiesbaden hinaus anlockt“, würdigt Wiesbadens Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel das von der Kurhaus Wiesbaden GmbH am Freitag und Samstag, 9. und 10. Juni, veranstaltete Fest, das „für jedes Alter und jeden Geschmack etwas Passendes bietet.“ Eröffnet wird das Wilhelmstraßenfest von Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich und Stadtrat Detlev Bendel am Freitag um 16 Uhr auf der Bühne Bowling Green. Und dies, dem Anlass entsprechend, mit einer leckeren Jubiläums-Torte. Auf dem Programm der Eröffnung stehen ferner Shows der Wiesbadener Tanzschulen und Darbietungen der Straßenkünstler.

Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

120 Stände mit gastronomischen Angeboten, 130 Stände mit Kunsthandwerk, fünf Bühnen: Hinter diesen Zahlen verbirgt sich eine Vielfalt, die unter Deutschlands Straßenfesten ihresgleichen sucht, beschreibt Martin Michel, Geschäftsführer der Kurhaus Wiesbaden GmbH, die Dimensionen der beliebten Veranstaltung. Der Kunsthandwerkermarkt auf dem Bowling Green vor dem Kurhaus Wiesbaden fasziniert durch seine Vielfalt. Hier werden Freunde außergewöhnlichen Schmucks ebenso fündig wie Festbesucher, die auf der Suche nach originellen und einzigartigen Accessoires und Kunstgegenständen etwa aus Keramik sind. Auch beim kulinarischen Genuss haben die Gäste die Qual der Wahl: Gutbürgerlich oder exotisch, ein bisschen Luxus oder bodenständig? Das Wilhelmstraßenfest bietet (fast) alles, und dazu eine ungeahnte Vielfalt an Getränken.

Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Ohne Klassiker will auch ein Klassiker wie das Wilhelmstraßenfest nicht auskommen. Und so ist die Wiesbadener Kultband „Nightbirds“ natürlich wieder mit von der Partie, wie gewohnt auf dem Warmen Damm. „Nightwash“ wird sich auf der Bühne in der Burgstraße die Ehre geben, unter anderem sind die „Funky Vibes“ wieder mit dabei und es stehen zahlreiche Auftritte der Wiesbadener Tanzschulen auf dem Programm. Darüber hinaus sorgen viele Straßenkünstler dafür, dass bereits das Flanieren auf Wiesbadens „Rue“ zu einem ganz besonderen Erlebnis wird. Karussells und Riesenrad zählen ebenfalls zu den Klassikern eines gelungenen Festes. Und sie sind mitnichten allein für die jüngeren Festbesucher ein besonderer Anziehungspunkt. Auf die kleinen Gäste wartet mit der TOGGO-Tour eine ganz besondere Bühnenshow, die unter anderem auch „Fernsehen zum Mitmachen“ anbietet.

Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Und nicht nur das Theatrium feiert Geburtstag. Das Kurhaus Wiesbaden wurde vor 110 Jahren eröffnet. Insgesamt 150 Jahre feiert so der Veranstalter des Theatriums und Betreiber des Kurhauses – die Kurhaus Wiesbaden GmbH. Diese Jubiläen wurden zum Anlass genommen, das Theatrium und das Kurhaus am Samstag, 10.6., ab 22.50 Uhr mit einem großen Feuerwerk gebürtig zu feiern und erstrahlen zu lassen. Ganz besondere Eindrücke offenbaren auch die kostenlosen Führungen durch das Kurhaus. Diese werden am Theatriums-Freitag um 16:30, 17:15 und 18:00 Uhr sowie am Samstag um 15:00, 15:45 und 16:30 Uhr angeboten. Für die Führung ist eine Anmeldung erforderlich, pro Gruppe sind 25 Teilnehmer vorgesehen. Die Tickets werden in der Wiesbaden Tourist Information vom 6. – 10. Juni (Marktplatz 1) ausgegeben, die Anzahl der Tickets pro Person ist auf vier begrenzt.

Bleibende Fest-Eindrücke lassen sich wie im vergangenen Jahr in der Hashtag-Foto-Aktion #ruetotal und #meinwiesbaden festhalten und teilen.

Das 40. Wilhelmstraßenfest im Überblick:
Das Wilhelmstraßenfest wird Freitag und Samstag, 9. – 10. Juni 2017, gefeiert.
Die Eröffnung ist am Freitag, 9. Juni, um 16 Uhr auf der Bühne Bowling Green.
Die Stände sind Freitag von 12 bis 2 Uhr und Samstag von 11 bis 2 Uhr geöffnet.
Die fünf Bühnen befinden sich auf dem Bowling Green, dem Warmen Damm, vor der Industrie- und Handelskammer (IHK), vor dem Hotel Nassauer Hof und in der Burgstraße.
Der Bereich Warmer Damm ist wie in den Vorjahren eine alkoholfreie Zone.

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Der Mensch ist frei „ Festveranstaltung zum 70. Jahrestag der Annahme der Verfassung für Rheinland-Pfalz

Der Mensch ist Frei - 70 Jahre Rheinland-Pfalz. Abschließend wurde in der zum Plenarsaal umgerüsteten Steinhalle des Landesmuseums Mainz gemeinsam das Deutschlandlied gesungen. Foto: Heike W.  v.Goddenthow  © atelier-goddenthow
Der Mensch ist Frei – 70 Jahre Rheinland-Pfalz. Abschließend wurde in der zum Plenarsaal umgerüsteten Steinhalle des Landesmuseums Mainz gemeinsam das Deutschlandlied gesungen. Foto: Heike W. v.Goddenthow © atelier-goddenthow

Nur in Rheinland-Pfalz beginnt die Landesverfassung im ersten Artikel mit dem Satz: „Der Mensch ist frei“. Diese geradezu radikalliberale Betonung der individuellen Freiheit des Menschen gegenüber seiner Kollektivexistenz ist in Rheinland-Pfalz kein Zufall. Vielmehr ist dieser Satz Ausdruck eines langen, harten und letztlich erfolgreichen Kampfes für die Befreiung der Menschen aus verschiedenen Obrigkeitssystemen, der sich im Südwesten von der Mainzer Republik über das Hambacher Fest, die Revolution von 1848, die Überwindung des Kaiserreiches und Nazi-Diktatur bis hin zur heutigen rheinland-pfälzischen Verfassung zurückverfolgen lässt.

(v.li.) Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg, Hendrik Hering, Landtagspräsident, und Malu Dreyer, Ministerpräsidentin  von Rheinland-Pfalz und amtierende Bundesratspräsidentin, schneiden gemeinsam die große Rheinland-Pfalz-Geburtstagstorte an.  Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
(v.li.) Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg, Hendrik Hering, Landtagspräsident, und Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und amtierende Bundesratspräsidentin, schneiden gemeinsam die große Rheinland-Pfalz-Geburtstagstorte an.
Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Jedes Jahr am 18. Mai wird im Mainzer Landtag der Tag gefeiert, an dem die Landesverfassung in einer Volksabstimmung von den Rheinland-Pfälzern angenommen wurde. In diesem Jahr war es eine ganz besondere Feier, nämlich der 70. Jahrestag der Annahme der Verfassung für Rheinland-Pfalz. Der offizielle Festakt begann mit einem Ökumenischen Gottesdienst in der Kirche St. Peter. Der Festakt fand anschließend mit Gästen aus Politik, Kultur und Gesellschaft in den Plenarsaal in der Steinhalle des Landesmuseums Mainz statt. Festredner war Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg.

Begrüßungsansprache von Landtagspräsident Hendrik Hering

Landtagspräsident Hendrik Hering  Foto:. Diether v. Goddenthow
Landtagspräsident Hendrik Hering Foto:. Diether v. Goddenthow

Landtagspräsident Hendrik Hering wies in seiner Begrüßungsansprache darauf hin, dass 70 Jahre ein Anlass seien, §zurück zu blicken und gleichzeitig über unser heutiges Verfassungsverständnis nachzudenken – umso mehr, als die Krisendiagnosen für das politische System des Westens in Wissenschaft und Medien zunehmen“ Die Demokratie ginge uns alle etwas an. Sie sei nicht vom Himmel gefallen, sondern ein holpriger und steiniger Weg. „Die Zustimmung zur Landesverfassung 1947 fiel denkbar knapp aus“, so der Landtagspräsident. „Nur 53 Prozent der Bürgerinnen und Bürger des neugegründeten Landes, dem es an einem historischen Zusammengehörigkeitsgefühl fehlte, stimmten für sie. In Rheinhessen und der Pfalz sprach sich sogar eine Mehrheit gegen den Verfassungsentwurf aus. Noch im Jahr 1951 entschieden sich in einer repräsentativen Umfrage 45 Prozent der Deutschen für das Kaiserreich für die Zeit, in der es Deutschland am besten gegangen sei und 42 Prozent für die Zeit des Nationalsozialismus. Zwei Prozent entschieden sich für die Bundesrepublik. Das Interesse der Öffentlichkeit an der Demokratie konnte nicht viel geringer sein. Es war also ein denkbar schwieriger Weg von der Landesgründung bis zu dem Rheinland-Pfalz, wie wir es heute kennen.“, erinnerte Hering an die Anfänge der Nachkriegszeit und ermahnte: „auch wenn sie uns heute selbstverständlich vorkommt. Die Landesverfassung, deren Geburtstag wir heute feiern, bleibt das Fundament der Demokratie in unserem Bundesland. Sie hat dazu beigetragen, dass es uns in allen Lebensbereichen so gut geht wie noch nie in der Geschichte Deutschlands. Diese Erfolgsgeschichte mit Leben zu füllen, sie auch für alle Menschen gleichermaßen Wirklichkeit werden zu lassen, bleibt unsere tägliche Aufgabe, eine Aufgabe aller Bürgerinnen und Bürger.“, sagte Landtagspräsident Hendrik Hering.

Die Gedanken sind frei – Festrede des Luxemburgischen Außenministers Jean Asselborn

Ehrengast und Festredner, Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg.  Foto:. Diether v. Goddenthow
Ehrengast und Festredner, Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg. Foto:. Diether v. Goddenthow

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn empfand sein „Auftritt“ als Heimspiel, denn Luxemburg und Deutschland teilten 900 Jahre gemeinsame Geschichte im Heiligen Römischen Reich und im Deutschen Bund. Mehrere Mitglieder des alten Hauses Luxemburg und des heute regierenden Hauses saßen auf den kurfürstlichen Thronen in Mainz und Trier. Die Abtei St. Maximin in Trier war quasi Vertragspartner im Jahre 963 bei der Gründung der Stadt Luxemburg und bis zur Gründung eines Bistums Luxemburg (1870) hing das heutige Großherzogtum fast integral vom damaligen Erzbistum Trier ab. „Ja, Deutschland und Luxemburg sind durch die natürlichen Grenzen von Mosel, Sauer und Our voneinander getrennt. Aber trennen Sie uns heute noch?“, fragte Asselborn, um selbst die Antwort zu geben: „Das tun sie nicht!“ „Darüber hinaus, um auch jeglichem Streit aus dem Weg zu gehen“, so augenzwinkernd der Außenminister, „verwalten Deutschland und Luxemburg diese Wassergrenze gemeinsam. Grundsätzlich geht diese Form der gemeinsamen Verwaltung auf den Vertrag von Aachen vom 26. Juni 1816 zwischen dem König von Preußen und Wilhelm I., König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg zurück“. Die Mosel sei also Kondominium, gemeinschaftliches deutsch-luxemburgisches Hoheitsgebiet indem die Verwaltung gemeinsam ausgeübt werde. „Und dieses Rheinland-Pfalz von heute war in seinen historischen Teilbereichen immer unser geografischer und regionalpolitischer Nachbar“, begrüßte der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn die Anwesenden.

Das Landespolizeiorchester „Men in Blue“ eröffnete mit Celebration von „Kool & the Gang“, intonierte abschließend die Nationalhymne und umrahmte musikalisch den anschließenden Empfang. Foto:. Heike  v. Goddenthow
Das Landespolizeiorchester „Men in Blue“ eröffnete mit Celebration von „Kool & the Gang“, intonierte abschließend die Nationalhymne und umrahmte musikalisch den anschließenden Empfang. Foto:. Heike v. Goddenthow

Sehr viele der Errungenschaften, die wir heute oft als „universelle“ Werte lobpreisten, hätten sich auch auf dem Gebiet des heutigen Landes Rheinland-Pfalz entfaltet. Das Streben nach bürgerlichen Freiheiten, das durch die Französische Revolution vielerorts angefeuert worden sei, habe in dieser Region einen sehr fruchtbaren Boden gefunden, so Asselborn. Er nannte als Beispiel die sogenannte „Mainzer Republik“ von 1793, die nach französischem Vorbild die erste ausgerufene bürgerlich-demokratische Republik auf deutschem Boden gewesen sei. Zum ersten Mal habe in der deutschen Geschichte die Entscheidungsgewalt bei einem Parlament gelegen, das nach demokratischen Prinzipien gebildet worden sei. Darin seien die Grundsätze eines modernen Staatsgebildes enthalten gewesen: Im Nationalkonvent saßen die Stellvertreter des freien Volkes, des einzigen rechtmäßigen Souveräns des Staates. „Auch wenn dieses kurzlebige Staatsgebilde nur durch die direkte Intervention Frankreichs zu Stande kommen konnte – und deshalb immer auch kritisch und kontrovers diskutiert wurde – liegt hier auf deutschem Boden die Keimzelle modernsten demokratischen Gedankenguts.“, so der luxemburgische Außenminister.“Wen wundert es also, dass Hambach, eine der wichtigsten Stätte des Aufbegehrens gegen den geistig-politischen Engpass, den neo-absolutistischen Obrigkeitsstaat, die von Metternich dominierte reaktionäre Heilige Allianz, dass dieses Hambach in der Vorderpfalz liegt. Und vom Hambacher Fest 1832, dieser maßgeblichen Etappe auf dem Weg zum Einheitsgefühl der Deutschen, spannt sich der Bogen zur Frankfurter Nationalversammlung des Jahres 1848, an der übrigens auch zwei luxemburgische Abgeordnete den Wahlkreis Luxemburg vertraten.
Welch andere liberalere Entwicklung hätte ein Großteil des deutschsprachigen Gebietes nehmen können, hätten die Prinzipien der Versammlung in der Paulskirche obsiegt.“ „Und in Hambach“, so Asselborn weiter, „sang man wohl eines der schönsten Lieder der Zeit, auf einem um 1780 verfassten Text fußend, in dem es in der ersten Strophe heißt:

„Die Gedanken sind frei […]
kein Mensch kann sie wissen
kein Jäger erschießen
es bleibet dabei
die Gedanken sind frei.“

Eine Hymne auf einer der Grundpfeiler menschlicher Freiheit, erwachsen aus dem Gedankengut der deutschen Aufklärung.

Schiller sah in der Meinungsfreiheit ein Naturrecht des Menschen getreu der Aufklärung und des französischen „Siècle des Lumières“. Und in Anbetracht dieser beiden Referenzen und all des Unheils das gerade im 20. Jahrhundert über die Menschheit kam, ist es betrüblich und beschämend, dass dieses elementare Menschenrecht auch heute noch in so vielen Staaten eingefordert werden muss, ja sogar einige Demokratien diesbezüglich einer Rückwärtsbewegung verpflichtet sind“, sagt der Asselborn

Die künstlerischen Einlagen fanden zwischen den Reden statt, wie hier die Performance "Lebt. Die Verfassung" des Theaterclubs zeitraum vom Staatstheater Mainz. Foto:. Heike  v. Goddenthow
Die künstlerischen Einlagen fanden zwischen den Reden statt, wie hier die Performance „Lebt. Die Verfassung“ des Theaterclubs zeitraum vom Staatstheater Mainz. Foto:. Heike v. Goddenthow

Es sei bedauerlicherweise so, dass die Entwicklung der Menschheit und ihrer Freiheiten nicht vor Rückschritten gefeit sei. Die Menschen hätten es erleben müssen, dass auch die deutsch-luxemburgischen Beziehungen nicht immer positiv-gradlinig verlaufen seien. Nach der Zäsur der NS-Zeit und des Zweiten Weltkrieges konnte allerdings wieder auf dieses Erbe zurückgegriffen werden. so Asselborn, der auf die durch die Alliierten ermöglichte Gründung von Rheinland-Pfalz und der Bundesrepublik und eines gemeinschaftlichen Europas zur endgültigen Überwindung von Nationalgrenzen einging, aber auch Selbstkritik anmahnte, der sich die EU-Familie stellen müsse. Die Glaubwürdigkeit verlange, „dass wir selbstkritisch einige verheerende Entwicklungen in unseren Gemeinwesen und in der EU-Familie betrachten. Die größte Erschütterung unserer Gemeinschaft, die aus den Lehren der unheilvollen Vergangenheit erwachsen ist und auf den höchsten demokratischen Prinzipien fußt, entsteht dann wenn unser Wertsystem bröckelt und von innen heraus Fäulnisansätze zeigt. Es gilt diese Phänomene, welche auch gegen die solidarischen Grundlagen der Gesamtfamilie fundamental verstoßen und manchmal im reinen machtpolitischen Interesse eines Landes, einer Partei oder einer irrigen Ideologie gründen, resolut anzugehen und zu bekämpfen. Ansehen, Einfluss und diese berühmte Glaubwürdigkeit der EU aber auch der NATO und des Europarats sind ein Ausfluss davon wie sehr wir unsere Grundprinzipien selbst leben und die Fahne der Werteskala, der wir universellen Charakter geben wollen, selbst achten und hochhalten.“ so der Luxemburgische Außenminister, der zudem den in Deutschland gelebten Föderalismus als grundlegendes Staatsprinzip lobte und zum Schluss nochmals den Blick auf die regionalpolitische und europäische Achse zwischen Rheinland-Pfalz und Luxemburg als eine beispielgebende Modellregion für die Europäische Integration lenkte.

Frieden nur mit einem funktionierenden Europa – Rede von Ministerpräsidentin Malu Dreyer

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin  von Rheinland-Pfalz und amtierende Bundesratspräsidentin.oto:. Diether v. Goddenthow
Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und amtierende Bundesratspräsidentin. Foto:. Diether v. Goddenthow

Die rheinland-pfälzische Verfassung sei auch starkes Symbol für unsere freiheitlich-demokratische Werteordnung, betonte die Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie sei die Grundlage für die Erfolgsgeschichte von Rheinland-Pfalz, eine Geschichte, die eng mit der europäischen Nachkriegsgeschichte verknüpft sei. „Für viele Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen ist Europa gelebter, liebgewonnener Alltag und die Grundlage für den Erfolg unseres Landes. Als Land im Herzen Europas spüren wir den Pulsschlag der europäischen Wertegemeinschaft besonders stark“, sagte die Ministerpräsidentin. „Unvorstellbar für uns, dass man in der Pfalz nicht einfach nach Frankreich fährt, unvorstellbar für uns, dass ich als Lehrerin nicht einfach nach Luxemburg fahre, oder auch mal nach Belgien fahre. Es ist unvorstellbar, dass wir eine Rückwärtsrolle in der Europäischen Union machen, und deshalb ist das eine unserer großen Aufgaben, die wir auch als Regierung, als Parlament sehr, sehr ernst nehmen. Wir wünschen uns nämlich, dass dieses Land auch weitere 70 Jahre in Frieden lebt und wir sind davon überzeugt, dass es Frieden gibt nur mit einer funktionierenden Europäischen Gemeinschaft. „ so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Künstlerisches Rahmenprogramm 

 „Villa Musica“ spielte Wolfgang Amadeus Mozart „Divertimento Es-Dur für Violine, Viola und Violoncello, KV 563“. Foto:. Heike  v. Goddenthow
„Villa Musica“ spielte Wolfgang Amadeus Mozart „Divertimento Es-Dur für Violine, Viola und Violoncello, KV 563“. Foto:. Heike v. Goddenthow

Der Festakt wurde musikalisch und künstlerisch abwechslungsreich umrahmt: Das Landespolizeiorchester „Men in Blue“ eröffnete mit Celebration von „Kool & the Gang“ die Jubiläumsfeierlichkeiten, intonierte gegen Schluss der Reden die gemeinsam gesungene Nationalhymne im Plenarsaal, und begleitete musikalisch den anschließenden Empfang. Schauspieler vom „Theaterclub zeitraum“ des Staatstheaters Mainz hauchten in einer originellen „Sprech-Performance“ der rheinland-pfälzischen Verfassung Leben ein. Generationsübergreifend waren ihre Rollen im gesamten Plenarsaal und in der Zuschauer-Empore verteilt.
Das Trio „Villa Musica“ gab mit Mozarts „Divertimento Es-Dur für Violine, Viola und Violoncello, KV 563“ dem Festakt eine klassische Einlage.

Übergabe des Historischen Museums an das Frankfurter Kulturdezernat als Auftakt zum großen Museums-Bürgerwochenende am 20. u. 21. Mai

Blick auf den rechten Erweiterungsbau des Historischen Museums Frankfurt, rechts davor die große "Frankfurter Treppe" empor zum Museumsplatz und neuem Haupteingang und Foyer. Foto:. Diether v. Goddenthow
Blick auf den rechten Erweiterungsbau des Historischen Museums Frankfurt, rechts davor die große „Frankfurter Treppe“ empor zum Museumsplatz und neuem Haupteingang und Foyer. Foto:. Diether v. Goddenthow

Fast 10 Jahre lang hat es mit dem Neubau des Historischen Museums Frankfurt gedauert, der heute  von Oberbürgermeister Peter Feldmann, Kulturdezernentin Ina Hartwig, Stadtrat Jan Schneider und vielen am Bau Beteiligten in Betrieb genommen werden konnte. Damit findet die Errichtung eines bedeutenden Kultur-Hauses mitten im Herzen von Frankfurt ihren Abschluss. Dieser Meilenstein soll mit den Bürgern am 20. und 21. Mai 2017 beim eintrittsfreien Bürgerwochenende  ausgiebig im Historischen Museum gefeiert werden mit Sonderführungen, Musik- und Theateraufführungen (Programm siehe unten).

Blick auf das Museumsquartier mit Museumsplatz und den Ausstellungshäusern links und rechts.  Foto:  Heike Lyding
Blick auf das Museumsquartier mit Museumsplatz und den Ausstellungshäusern links und rechts. Foto: Heike Lyding

2007 entschloss sich die Stadt Frankfurt dazu, den erst 1972 neu eröffneten Vorgängerbau, im Volksmund Betonklotz genannt, abzureißen. Museumsdirektor Jan Gerchow erinnerte während der heutigen feierlichen Übergabe des Historischen Museums an den 70er-Jahre-Zeitgeist: So sei der abgerissene Vorgänger-Betonbau einst bewusst gegen die „elitäre Kultur” positioniert worden, zuletzt aber nur noch als „ungeliebter Solitär” wahrgenommen worden.

Dr. Jan Gerchow, Direktor Historisches Museum Frankfurt Foto:. Diether v. Goddenthow
Dr. Jan Gerchow, Direktor Historisches Museum Frankfurt Foto:. Diether v. Goddenthow

Das Historische Museum von 1972 sei zudem zu groß für den historischen Saalhof gewesen, seine Berührungen wirkten wie eine gewaltsame Umklammerung, der Saalhof war wie abgeschoben und verdrängt: hier herrschte ein Ungleichgewicht zwischen Neu und Alt. Auch deswegen, und da die fälligen Modernisierungen in Sachen Brandschutz und Energieeffizienz zu teuer gewesen wären, habe sich die Stadt Frankfurt 2007 zum Abriss entschieden. Sie habe einen Architektenwettbewerb für den Erweiterungsbau international ausgeschrieben, bei dem das Stuttgarter Architekturbüro LRO im Januar 2008 als Sieger hervorging. Die Architekten hätten die hohen städtebaulichen, architektonischen und technischen Anforderungen an einen modernen Museumsbau gut durchdacht umgesetzt: Die Konzeption eines ganzen Museumsquartiers mit einem großen Ausstellungshaus und einem kleineren Eingangsbau, der den historischen Altbau Saalhof ergänzt und Alt und Neu gleichwertig  verbindet.

Oberbürgermeister Peter Feldmann. Foto:. Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Peter Feldmann. Foto:. Diether v. Goddenthow

„Das neue Historische Museum ist ein Ort, an dem Frankfurter und Gäste die Geschichte und Gegenwart dieser Stadt erkunden können. Die Arbeit des Historischen Museums hat sich in den letzten 10 Jahren, seit die Planungen für den Neubau auf den Weg gebracht wurden, stark gewandelt: aus einem Fachmuseum für Geschichte ist ein modernes Stadtmuseum geworden“, betont Oberbürgermeister Peter Feldmann.

Der Neubau von LRO nimmt daher auch eine Haltung ein, die viel über die Veränderungen der letzten 40 Jahre im Umgang mit Geschichte, ihren Überresten und Traditionen aussagt. Das große Ausstellungshaus steht mit rund 60 Metern Länge wie ein großer Speicher in der Stadt. Seine Hülle ist gegliedert von vielen kleinen und wenigen großen Öffnungen. Unverkennbar wird es durch das auffallende Doppel-Satteldach und den markanten Giebeln und vorkragenden Erkern, auch mit seinen 24 großen Nischen, jeweils acht Meter hoch, die schon von außen zeigen, was drinnen zu sehen ist: Überreste, Fragmente, Bilder der Geschichte, die im Museum zu neuen Bildern zusammengesetzt werden.

Was für Rom die Spanische Treppe, könnte für die Main-Metropole die neue "Frankfurter Treppe" werden, schwärmt Museumsdirektor Dr. Jan Gerchow beim Takeover.Foto:. Diether v. Goddenthow
Was für Rom die Spanische Treppe, könnte für die Main-Metropole die neue „Frankfurter Treppe“ werden, schwärmt Museumsdirektor Dr. Jan Gerchow beim Takeover.Foto:. Diether v. Goddenthow

Der neue Museumsplatz und die große Freitreppe öffnen ein neues Quartier in der Altstadt. Als Blickachsen werden der staufische Palas des Saalhofs und das Haus Wertheim in den Blick genommen. Die Stadt wird so in das Museum einbezogen, der früher hermetische Museumshof gehört nun allen, das Museum integriert sich in die Stadt.

Es war windig beim Takeover. Hatte OB Peter Feldmann mit den Böen aufs Mikro zu kämpfen, wehte er bei Dr. Ina Hartwig, der Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, ein wenig die Haare auf. Foto:. Diether v. Goddenthow
Es war windig beim Takeover. Hatte OB Peter Feldmann mit den Böen aufs Mikro zu kämpfen, wehte er bei Dr. Ina Hartwig, der Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, ein wenig die Haare auf. Foto:. Diether v. Goddenthow

„Was für ein Glücksfall, dass der Neubau des Historischen Museums an diesem geschichtsträchtigen Ort im Zentrum Frankfurts errichtet wird. Die Frankfurter Stadtgesellschaft, da bin ich mir ganz sicher, wird rasend schnell die Bereicherung erkennen, die das neu gestaltete Stadtmuseum bietet. Geschichte hat immer etwas mit den Fragen zu tun, die wir an sie richten. Das heißt, die Stadtgesellschaft erhält die einmalige Chance, sich an diesem Ort nicht nur in anschaulicher Weise über die Stadtgeschichte zu informieren, sondern auch darüber auszutauschen, wie wir heute in Frankfurt am Main leben wollen“, freut sich Kulturdezernentin Ina Hartwig.

Stadtrat Jan Schneider, Dezernent für Bau und Immobilien, Reformprojekte, Bürgerservice und IT Foto:. Diether v. Goddenthow
Stadtrat Jan Schneider, Dezernent für Bau und Immobilien, Reformprojekte, Bürgerservice und IT Foto:. Diether v. Goddenthow

Stadtrat Jan Schneider kommentiert den Museumsneubau mit den Worten: „Mich persönlich beeindruckt vor allem, dass mit dem Historischen Museum ein neues Stück Frankfurt entstanden ist, das auf der einen Seite sehr selbstbewusst einen völlig neuen, spannend proportionierten Platz schafft und auf der anderen Seite so selbstverständlich da steht, als ob es schon immer so gewesen wäre. Dabei setzt der Neubau des Historischen Museums aufgrund seiner architektonischen Qualität die Reihe herausragender Frankfurter Museumsprojekte, wie zum Beispiel das Museum für Angewandte Kunst von Richard Meier oder das Museum für Moderne Kunst von Hans Hollein, ebenso herausragend fort.“

Historisches Museum Frankfurt, Impression. Foto:. Diether v. Goddenthow
Historisches Museum Frankfurt, Impression. Foto:. Diether v. Goddenthow

Mit dem Umbau ist das neue Stadtmuseum jetzt barrierefrei zugänglich und vollzieht damit nach dem neuen Internetauftritt im Januar einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zum inklusiven Museum. Das Museumsportal unter www.historisches-museum-frankfurt.de ist nach den WCAG 2.0-Richtlinien für Menschen mit Sehbehinderungen und geistigen Einschränkungen eingerichtet worden. „Bei der Eröffnung im Oktober, werden auch die neuen Dauerausstellungen FRANKFURT EINST! und FRANKFURT JETZT? den Anforderungen des inklusiven Museums entsprechen“, blickt Museumsdirektor Jan Gerchow in die Zukunft. Nach dem Meilenstein der Übernahme geht es im neuen Ausstellungshaus und unter dem Museumsplatz mit Tempo weiter: Zwei neue Dauerausstellungen, die szenografischen Bearbeitungen des Frankfurt Modells, der Schneekugel, des Stauferhafens und die Errichtung der Bibliothek der Generationen werden bis zur Eröffnung des Ausstellungshauses im Oktober 2017 realisiert. Ergänzend laufen die Vorbereitungen an der ersten Sonderausstellung „Ein neues Museum für Frankfurt – The making of HMF“, die zur Eröffnung auf Ebene 0 im Sonderausstellungsraum gezeigt wird.

Das Café wird am 20. / 21. Mai zum  Bürgerfest den Betrieb aufnehmen. Foto:. Diether v. Goddenthow
Das Café wird am 20. / 21. Mai zum Bürgerfest den Betrieb aufnehmen. Foto:. Diether v. Goddenthow

Gleich neben dem neuen Museumscafé von Martina und Kay Exenberger. Dort erhalten Museumsbesucherinnen und Besucher typische Frankfurter Gerichte zu günstigen Preisen. Das Erfolgskonzept Qualität und Frische mit modern interpretierten Klassikern zu verbinden, setzt das erfahrene Gastronomenehepaar ab sofort im Café Frankfurt im Schneekugelfoyer unter dem Museumsplatz um. Durch die besondere Situation des Geländes ist es über eine Außenterrasse mit dem Karolinger-, dem Staufer- und dem Burnitzhof, und über eine Treppe auch mit dem Museumsplatz darüber verbunden. Die Gäste können sich darauf verlassen, dass sie in einer ganz besonderen Atmosphäre Gerichte bekommen, die schmecken.

Im Oktober wird ein zweites Café im Zollgebäude eröffnet werden. In dem historischen Gebäude des Altbaus Saalhof war während der Interimszeit der Eingang zum Museum untergebracht.

Während des Bürgerwochenendes „TAKEOVER – Freundliche Übernahme“ am 20. und 21. Mai hat das Haus von 10 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Ab 23. Mai 2017 hat das Historische Museum Frankfurt zu den gewohnten Zeiten geöffnet. An den Eintrittspreisen ändert sich nichts.

Ort: 
Historisches Museum Frankfurt 
Saalhof 1 (ehemals Fahrtor 2)
60311 Frankfurt am Main

Programm Bürgerfest am 20. u. 21. Mai 2017 im Historischen Museum Frankfurt

Flyer: Programm Buergerfest am 20. u. 21. Mai 2017