Kategorie-Archiv: Deutsches Filmmuseum Frankfurt

Dezember-Programm und Filmhighlights im Deutschen Filmmuseum Frankfurt

programm-cover12Das Kinoprogrammheft für den Monat Dezember steht nun online zur Verfügung
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in einer Monats-Gesamtübersicht

 

 

 

Die Highlights im Dezember:
* Verso Sud 22 – Festival des italienischen Films
* Indisches Kino
* Spencer Tracy & Katharine Hepburn
* Klassiker & Raritäten: Andrzej Wajda
* Lecture & Film: Ernst Lubitsch
* 1916 – Die großschlachten des Weltkriegs und ihre Filmbilder: BERGE IN FLAMMEN (DE 1931, R: Luis Trenker)
* Was tut sich – im deutschen Film? Florian Hoffmeister präsentiert DIE HABENICHTSE (DE/IE/FR 2016)
* Film des Jahres: TONI ERDMANN (DE/AT 2016, R: Maren Ade)
* Kirk Douglas zum 100. Geburtstag: IT RUNS IN THE FAMILY (US 2003, R: Fred Schepisi)

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

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Abschlussfilm der Retrospektive „Geliebt und verdrängt. Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963″

locarno_de_cover-kleinGeliebt und verdrängt: Das Kino der jungen Bundes-republik Deutschland
Herausgegeben von Claudia Dillmann und Olaf Möller
416 Seiten, 270 Abbildungen, 24,80 EuroAbschlussfilm der Retrospektive „Geliebt und verdrängt. Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963″

 

Dienstag, 22. November, um 18 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums

Zu Gast: Lars Henrik Gass (Leiter der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen)

„Die Retrospektive zeigt, dass die Behauptung, ‚Opas Kino‘ sei doof (Oberhausener Manifest 1962), falsch ist. Nie wieder war der westdeutsche Film so vielseitig“
Rüdiger Suchsland, Berliner Zeitung, 6. August 2016

Die Retrospektive zum Kino der jungen Bundesrepublik, die das Deutsche Filmmuseum seit Oktober mit rund 30 Lang- und zehn Kurzfilmen in Frankfurt gezeigt hat, endet am Dienstag, 22. November. Mit MAYA. DER FILM VOM DEUTSCHEN FILMNACHWUCHS (BRD 1957, R: Franz Schömbs, Haro Senft u. a.) ist der Abschlussfilm folgerichtig ausgewählt: Der experimentelle und noch immer weithin unbekannte Omnibusfilm erschien fünf Jahre vor dem „Oberhausener Manifest“ und lässt sich als Brückenschlag zwischen dem Kino der Adenauer-Zeit und dem Jungen Deutschen Film sehen – der Beginn von etwas, das noch nicht ganz zu fassen, aber schon in der Ferne sichtbar war.

Zu Gast ist Lars Henrik Gass, Leiter der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen – jenem Festival, bei dem 1962 das „Oberhausener Manifest“ verlesen wurde, welches das Kino der Adenauer-Ära für tot erklärte. Gass ist zugleich einer der Autoren des Begleitbuchs zur Retrospektive, das aufgrund der großen Nachfrage schon in zweiter Auflage erschienen ist.

Die vom Deutschen Filminstitut mitveranstaltete Retrospektive „Geliebt und verdrängt“, die im August dieses Jahres beim Festival del film Locarno Premiere hatte, tourt seitdem mit unterschiedlichen Schwerpunkten durch die Welt und wird auch nach der Frankfurter Schau in anderen Städten zu sehen sein: aktuell etwa in Lissabon, danach in Hamburg und Düsseldorf, im Frühjahr 2017 stehen Helsinki, Washington und das Lincoln Center in New York auf dem Programm. Im Zeughauskino in Berlin wird die Retrospektive das gesamte Jahr 2017 über zu sehen sein.

MAYA. DER FILM VOM DEUTSCHEN FILMNACHWUCHS
BRD 1957. R: Franz Schömbs, Haro Senft, Wolf Schneider, Herbert Vesely,
H. C. Opfermann, Walter Koch. 104 Min. 35mm
MAYA ist ein Kuriosum: der Versuch, mithilfe eines gemeinsamen Filmprojektes einen bundesdeutschen Filmnachwuchs zu schaffen – und in die Industrie zu integrieren. Die (fiktive) Rahmenhandlung zeigt drei junge Leute, die einen Film drehen: Der Regisseur Stefan, der Kameramann Klaus und die Schauspielerin Maya. Während der Dreharbeiten verschwindet Maya und Stefan macht sich auf die Suche nach ihr. Während seiner Odyssee werden ihm von dem Schauspieler Werner Finck kurze Avantgardefilme des „deutschen Filmnachwuchses“ vorgestellt: Werke von Franz Schömbs, Wolf Schneider, Herbert Vesely, Hans Carl Opfermann, Walter Koch und Haro Senft. Die Idee dazu kam von einem Urgestein der Amateurfilmaktivisten: Walter Koch. Zwei der Regisseure, Haro Senft und Herbert Vesely, gehörten fünf Jahre darauf zu den Unterzeichnern des Oberhausener Manifests.

Vorfilm: EINE MELODIE – VIER MALER
BRD 1955. R: Herbert Seggelke. 14 Min. 35mm

Einführung: Lars Henrik Gass (Leiter der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen)

Publikation zur Retrospektive:
locarno_de_cover-kleinGeliebt und verdrängt: Das Kino der jungen Bundes-republik Deutschland
Herausgegeben von Claudia Dillmann und Olaf Möller
416 Seiten, 270 Abbildungen, 24,80 Euro

Kino des Deutschen Filmmuseums – Programm-Highlights im November 2016

 Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Kino des Deutschen Filmmuseums
Programm-Highlights im November

* Carte Blanche Klaus Lemke
* Retrospektive: Geliebt und verdrängt. Das Kino der jungen Bundesrepublik 
  Deutschland von 1949 bis 1963 
* Verso Sud – Festival des italienischen Films 
* Días de Cine – Festival des lateinamerikanischen Films 
* Lecture & Film Ernst Lubitsch: Auftakt-Lecture und Stummfilmmmatinee 
* Premiere: ARMENIA (DE/AM/FR 2016, R: M. A. Littler)

CARTE BLANCHE KLAUS LEMKE
Mittwoch, 2., bis Mittwoch, 23. November

Vehement kämpft Klaus Lemke gegen „Papas Staatskino“, das seiner Meinung nach nur Filme hervorbringt, die so schwer sind wie Grabsteine. Klaus Lemke ist Autorenfilmer durch und durch. Er war Motor der „Münchner Gruppe“ um Rudolf Thome, Max Zihlmann und Eckhart Schmidt und arbeitete mit Schauspielstars wie Iris Berben, Cleo Kretschmer und Wolfgang Fierek, als diese noch gänzlich unbekannt waren. Lemke ist unberechenbar. 2012 protestierte er mit entblößtem Hintern neben dem Roten Teppich der Berlinale gegen die Festivalpolitik Dieter Kosslicks. Der „König von Schwabing“ gilt als Enfant terrible des deutschen Films. 

Das Kino des Deutschen Filmmuseums ehrt Klaus Lemke im November mit einer Carte-Blanche-Filmreihe. Es sind ausschließlich deutsche Filme, die er dafür ausgewählt hat. Aus seiner Sicht handelt es sich dabei um „unbewusste“ Filme, bei denen der Regisseur das Ergebnis der Dreharbeiten nicht vorausahnen konnte. Zu drei Veranstaltungen kommt Klaus Lemke persönlich nach Frankfurt – am Mittwoch, 2., und Donnerstag, 3. November.

Mittwoch, 02.11., 18:00 Uhr
AMORE
BRD 1978. R: Klaus Lemke
Vorfilm: HENKER TOM (BRD 1966. R: Klaus Lemke)
Vor dem Film spricht Urs Spörri (Deutsches Filminstitut) mit Klaus Lemke über seine Filmauswahl.

Mittwoch, 02.11., 20:30 Uhr
Was tut sich – im deutschen Film?
UNTERWÄSCHELÜGEN
Deutschland 2016. R: Klaus Lemke
Vorfilm: STAATSKINO (DE 2010. R: Klaus Lemke)
Nach dem Film spricht Urs Spörri (Deutsches Filminstitut) mit Klaus Lemke.

Donnerstag, 03.11., 18:00 Uhr
Zu Gast: Klaus Lemke
BERLIN FÜR HELDEN
Deutschland 2012. R: Klaus Lemke
Vorfilm: STAATSKINO (DE 2010. R: Klaus Lemke)

Mittwoch, 09.11., 20:30 Uhr
PAUL
BRD 1974. R: Klaus Lemke

Freitag, 11.11., 18:00 Uhr
ROSEN FALLEN VOM HIMMEL 
(Folge 6 aus IM ANGESICHT DES VERBRECHENS)
Deutschland 2010. R: Dominik Graf
Vorfilm: HENKER TOM (BRD 1966. R: Klaus Lemke)

Samstag, 12.11., 20:30 Uhr
ROCKER
BRD 1972. R: Klaus Lemke

Sonntag, 13.11., 20:30 Uhr
KAPTN OSKAR
Deutschland 2012. R: Tom Lass

Mittwoch, 16.11., 20:30 Uhr
WILD
Deutschland 2015. R: Nicolette Krebitz

Freitag, 18.11., 18:00 Uhr
GESPENSTER
Deutschland/Frankreich 2005. R: Christian Petzold

Sonntag, 20.11., 20:30 Uhr
Mittwoch, 23.11., 20:30 Uhr
AGUIRRE, DER ZORN GOTTES
BRD 1972. R: Werner Herzog

GELIEBT UND VERDRÄNGT 
Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963
Filmreihe von Dienstag, 1., bis Dienstag, 22. November

„Großartig und irritierend“ nannte der Tagesspiegel die vom Deutschen Filminstitut mitveranstaltete Retrospektive zum bundesdeutschen Nachkriegskino, die im August dieses Jahres beim Festival del film Locarno zu sehen war. Und Daniel Kothenschulte schrieb in der Frankfurter Rundschau: „Man kommt kaum heraus aus dem Kino, um ja nichts zu verpassen.“ Um auch dem Frankfurter Publikum die Möglichkeit zu geben, an dieser Retrospektive teilzuhaben, zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums im Oktober und November eine Auswahl wichtiger Filme der Reihe, ergänzt um weitere entdeckungswürdige Werke. 
Das Anliegen dieser Schau: zu zeigen, dass das Kino der Adenauer-Ära sich bei genauerem Hinsehen als vielgestaltiger, ambivalenter und brüchiger erweist als gängige filmhistorische Erzählungen glauben machen; dass es politischer und poetischer, ästhetisch ambitionierter und abgründiger, wilder und sinnlicher war als sein Ruf. 
Anders als in Locarno, wo der Kriminalfilm als Genre im Vordergrund stand, liegt im Deutschen Filmmuseum ein starker Akzent auf dem Heimatfilm: einem genuin bundesrepublikanischen Phänomen, das bislang in seiner Komplexität und Bedeutung kaum gewürdigt wurde. Die Auswahl ist heiter gestimmt, lustvoll, mit einem Zug zur Frivolität, bis hin ins Delirante. Das zeigen Titel wie Paul Mays DIE LANDÄRZTIN (BRD 1958) oder Hans Schott-Schöbingers NACKT, WIE GOTT SIE SCHUF (BRD/AT/IT 1958). Es ist ein lebendiges, vielschichtiges, reiches Kino, das in einem so intensiven Dialog mit seinem Publikum stand, wie man es seither nicht mehr gesehen hat. 
Vor fast allen Filmen wird es Einführungen geben.

Dienstag, 01.11., 20:30 Uhr
Sonntag, 13.11., 18:00 Uhr
VIELE KAMEN VORBEI 
BRD 1956. R: Peter Pewas

Dienstag, 08.11., 20:30 Uhr
NACKT, WIE GOTT SIE SCHUF 
BRD/Österreich/Italien 1958. R: Hans Schott-Schöbinger

Donnerstag, 10.11., 18:00 Uhr
WALDWINTER – GLOCKEN DER HEIMAT 
BRD 1956. R: Wolfgang Liebeneiner 

Freitag, 11.11., 20:30 Uhr
DIE LANDÄRZTIN 
BRD 1958. R: Paul May

Donnerstag, 17.11., 18:00 Uhr
Einführung: Carolin Weidner (Filmkritikerin)
DIE ROTE
BRD/Italien 1962. R: Helmut Käutner

Freitag, 18.11., 20:15 Uhr
DOROTHEA ANGERMANN
BRD 1959. R: Robert Siodmak

Dienstag, 22.11., 18:00 Uhr
Einführung: Lars Henrik Gass (Direktor der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen)
MAYA. DER FILM VOM DEUTSCHEN FILMNACHWUCHS 
BRD 1957. R: Franz Schömbs, Haro Senft, Wolf Schneider, Herbert Vesely, Hans Carl Opfermann, Walter Koch. 
Vorfilm: EINE MELODIE VIER MALER 
BRD 1955. R: Herbert Seggelke

VERSO SUD 22
Festival des italienischen Films 
Freitag, 25. November, bis Donnerstag, 8. Dezember

Das äußerst beliebte Festival Verso Sud bringt von Freitag, 25. November, bis Donnerstag, 8. Dezember, zum 22. Mal eine Auswahl aktueller italienischer Spiel- und Dokumentarfilme nach Frankfurt. Die Hommage ist in diesem Jahr der Regisseurin Cristina Comencini gewidmet, die am Samstag, 26. November, ihren neuen Film LATIN LOVER (IT 2015) persönlich vorstellen wird. Während des Festivals sind dann fünf frühere Arbeiten von ihr zu sehen. Eröffnet wird Verso Sud am Freitag, 25. November, mit PER AMOR VOSTRO (IT 2015), den Regisseur Giuseppe M. Gaudino dem Frankfurter Publikum präsentieren wird.

Freitag, 25.11., 19:00 Uhr
Freitag, 25.11., 22:15 Uhr
Zu Gast zur Vorstellung um 19 Uhr: Guiseppe M. Gaudino
Eröffnung Verso Sud 22
PER AMOR VOSTRO Aus Liebe zu Euch
Italien 2015: R: Giuseppe M. Gaudino

Samstag, 26.11., 16:00 Uhr
Montag, 28.11., 18:00 Uhr
BELLA E PERDUTA Eine Reise durch Italien
Italien 2015. R: Pietro Marcello

Samstag, 26.11., 19:00 Uhr
Samstag, 26.11., 22:00 Uhr
Zu Gast: Cristina Comencini
LATIN LOVER
Italien 2015. R: Cristina Comencini

Sonntag, 27.11., 12:00 Uhr
Mittwoch, 30.11., 18:00 Uhr
SE DIO VUOLE Um Himmels Willen
Italien 2015. R: Edoardo Falcone

Sonntag, 27.11., 17:00 Uhr
VA‘ DOVE TI PORTA IL CUORE Geh, wohin dein Herz dich trägt
Italien 1996. R: Cristina Comencini

Sonntag, 27.11., 19:15 Uhr
Dienstag, 29.11., 18:00 Uhr
SUBURRA
Italien 2015. R: Stefano Sollima

Montag, 28.11., 20:30 Uhr
VERGINE GIURATA Sworn Virgin
Italien/Albanien 2015. R: Laura Bispuri

Dienstag, 29.11., 20:30 Uhr
IL PIÙ BEL GIORNO DELLA MIA VITA Der schönste Tag in meinem Leben
Italien 2002. R: Cristina Comencini

Mittwoch, 30.11., 20:30 Uhr
MILIONARI The Prince of Crime
Italien 2014. R: Alessandro Piva

DÌAS DE CINE
Festival des lateinamerikanischen Films
Donnerstag, 3., bis Sonntag, 6. November

Bereits zum vierten Mal zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums in diesem Jahr unter dem Titel „Días de Cine“ herausragende aktuelle Filme aus Lateinamerika. Ebenso vielfältig wie die Länder Lateinamerikas ist auch das Filmprogramm: Mit dabei sind unter anderem Filme aus Brasilien, Mexiko, Paraguay und Guatemala, neben Spanisch und Portugiesisch werden in einigen Filmen auch indigene Sprachen gesprochen. Viele der Protagonist/innen müssen persönliche und politisch bedingte Krisen bewältigen, wodurch gesellschaftlich relevante Themen der unterschiedlichen lateinamerikanischen Länder in den Filmen aufscheinen.

Donnerstag, 03.11., 20:30 Uhr 
Empfang: 19:30 Uhr
Zu Gast: Sérgio Andrade, Fábio Baldo
ANTES O TEMPO NÃO ACABAVA Time Was Endless
Brasilien/Deutschland 2016. R: Sérgio Andrade, Fábio Baldo
Vorfilm: NÓS E A CIDADE Us and the City
Brasilien 2009. R: Ariel Duarte Ortega

Freitag, 04.11., 14:30 Uhr
Sonntag, 06.11., 15:00 Uhr
METEGOL Fußball – Großes Spiel mit kleinen Helden
Argentinien/Spanien 2013. R: Juan José Campanella

Freitag, 04.11., 18:00 Uhr
EL TIEMPO NUBLADO Cloudy Times 
Paraguay/Schweiz 2014. R: Arami Ullón 

Freitag, 04.11., 20:15 Uhr
EL COMIENZO DEL TIEMPO The Beginning of Time
Mexiko 2014. R: Bernardo Arellano

Freitag, 04.11., 22:30 Uhr
YVY MARAEY Land without Evil
Bolivien/Mexiko/Norwegen 2013. R: Juan Carlos Valdivia
Vorfilm: LOCOMOCIÓN Locomotion
Argentinien 2015. R: Ernesto Baca

Samstag, 05.11., 16:00 Uhr
LA CASA MÁS GRANDE DEL MUNDO The Greatest House in the World
Guatemala/Mexiko 2015. R: Ana V. Bojórquez, Lucia Carreras
Vorfilm: DOÑA UBENZA 
Argentinien 2015. R: Juan Manuel Costa

Samstag, 05.11., 18:00 Uhr
Zu Gast: Bárbaro Joel Ortiz
MI AMIGA DEL PARQUE My Friend from the Park
Argentinien/Uruguay 2015. R: Ana Katz 
Vorfilm: 20 AÑOS Zwanzig Jahre
Kuba 2009. R: Bárbaro Joel Ortiz

Samstag, 05.11., 20:30 Uhr
NN
Peru/Deutschland/Frankreich/Kolumbien 2014. R: Héctor Gálvez
Vorfilm: HUESOS ROTOS Zerbrochene Knochen

Sonntag, 06.11., 18:00 Uhr
LA TIERRA Y LA SOMBRA Land and Shade
Kolumbien/Frankreich/Niederlande/Chile/Brasilien 2015. R: César Acevedo

Sonntag, 06.11., 20:30 Uhr
Zu Gast: Rodrigo Gardella
LAS PLANTAS Plants 
Chile 2016. R: Roberto Doveris
Vorfilm: DESPERTAR Wake
Argentinien/Deutschland 2015. R: Rodrigo Gardella

LECTURE & FILM
Schnell wie der Witz. Die Filme von Ernst Lubitsch
Auftakt-Lecture und Stummfilmmatinee

Die Filme von Ernst Lubitsch reißen das Publikum im Nu in ihren Bann. Das fängt schon mit den ungewöhnlichen Titeln an: DER BLUSENKÖNIG (DE 1917), KÄSEKÖNIG HOLLÄNDER (DE 1917) DER RODELKAVALIER (DE 1918) oder DER G.M.B.H.-TENOR (DE 1916) – und das sind nur vier seiner mehr als 70 Filme. Lubitsch arbeitete schnell. 1915 in Berlin drehte er elf Filme, 1932 in Hollywood fünf, darunter TROUBLE IN PARADISE. Als Asta Nielsen sich beklagt, sie habe in seinem Film gar nicht richtig weinen können, schreibt Lubitsch ihr 1920 in einem Brief: „Sie können es mir immer noch nicht verzeihen, daß ich sie bei einer Großaufnahme, statt 5 nur 2 Meter haben weinen lassen. Aber glauben Sie mir, Ihre Tränen kullerten so echt aus den Augen über die Backen auf die Bluse, daß das Publikum nach 2 Metern vollauf ergriffen war.“ 
Lubitsch ist gewitzt. Und das meint nicht einfach nur, dass es etwas zu lachen gibt. Gewitzt ist jemand, der wach ist, der scharf beobachten kann, jemand, der überraschende Einfälle hat und einen präzisen Humor hat. 

Bis Juli 2017 widmet sich die Reihe Lecture & Film mit Vorträgen von Expert/innen und einem thematischen Begleitprogramm Ernst Lubitsch und seinen Filmen. Am Donnerstag, 17. November, spricht Anke Wilkening (Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung) zum Auftakt über DIE BERGKATZE:

Probleme der Überlieferung. 
Zur Restaurierung von Ernst Lubitschs DIE BERGKATZE
Lecture von Anke Wilkening
Donnerstag, 17.11., 20:15 Uhr

Ernst Lubitschs DIE BERGKATZE (DE 1921) zählt zu den Klassikern des Weimarer Kinos. Der Film ist vollständig und in gutem Zustand verfügbar. Paradoxerweise ist er dennoch ein verlorener Film, denn die Originalkopie ist verschollen, sodass jegliche Auskunft über seine ästhetische Konzeption und die zeittypische Einfärbung (Virage und Tonung) fehlt. DIE BERGKATZE ist ein typischer Fall für Probleme der Überlieferung, die jenseits von Digitalisierungsstrategien und Restaurierungsmöglichkeiten liegen.

Anke Wilkening ist Filmrestauratorin und seit 2002 Mitarbeiterin der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden. 

Filmbeginn ca. 21:15 Uhr
DIE BERGKATZE
Deutschland 1921. R: Ernst Lubitsch
D: Pola Negri, Victor Jansen, Wilhelm Diegelmann. 85 Min. 35mm

Stummfilmmatinée: Double Feature Ernst Lubitsch
Sonntag, 20.11., 11:00 Uhr
Musikbegleitung: Uwe Oberg

ROMEO UND JULIA IM SCHNEE
Deutschland 1920. R: Ernst Lubitsch

KOHLHIESELS TÖCHTER
Deutschland 1920. R: Ernst Lubitsch

Premiere: ARMENIA (DE/AM/FR 2016, R; M. A. Littler)
Samstag, 19. November, 20:00 Uhr
Sonntag, 20. November, 18:00 Uhr
Zu Gast: M.A. Littler

Der gebürtige Frankfurter M. A. Littler widmet sich in seinen Filmen Menschen und Geschichten abseits des Mainstream. Mit ARMENIA (DE/AM/FR 2016) feiert im November sein neuer Film im Kino des Deutschen Filmmuseums Premiere. Die Mischung aus fiktiven und dokumentarischen Elementen und die Beschäftigung mit einem leidgeprüften Land wie Armenien sind ungewöhnlich für Littler und zeigen eine neue Seite seines Schaffens.

ARMENIA
Deutschland/Armenien/Frankreich 2016. R: M. A. Littler
D: Alian Croubalian. 84 Min. OmU 
ARMENIA ist eine geografische, historische und psychologische Reise in die Seelenlandschaft eines Mannes und in das kollektive Bewusstsein eines krisengeschüttelten Landes und seiner Bevölkerung. Der des Lebens überdrüssige Sänger Haig Boghos begibt sich kurz nach seinem 50. Geburtstag auf eine Reise, um seine von Völkermord, Exil und Diaspora geprägte Familiengeschichte zu rekonstruieren. Seine Odyssee führt ihn von Basel über Frankfurt und Marseille bis in entlegene Teile des Kaukasus in Armenien. Doch mehr als die Rekonstruktion einer Familienhistorie ist seine Reise eine innere, spirituelle Suche nach der eigenen Identität in der Diaspora. Alian Croubalian schlüpft in die Rolle des Haig Boghos, dessen Weg sich an seinem echten Leben und an der Geschichte seiner Familie orientiert. Er ist der Archetyp eines Heimatlosen. 
Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
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SONDERAUSSTELLUNG:

DIE KUNST VON AARDMAN. WALLACE & GROMIT, SHAUN DAS SCHAF & CO
Ausstellung und Begleitprogramm
12. Juni bis 29.Januar 2017

RETROSPEKTIVE:
GELIEBT UND VERDRÄNGT. Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963
Oktober und November im Kino des Deutschen Filmmuseums
http://geliebt-und-verdraengt.deutsches-filmmuseum.de/

Filmreihe im Oktober und November 2016 des Deutschen Filmmuseums Frankfurt

Geliebt und verdrängt: Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963

Die vom Deutschen Filminstitut mitveranstaltete Erfolgs-Retrospektive aus Locarno jetzt auch in Frankfurt / Raritäten und große Entdeckungen Direktorin Claudia Dillmann: „Größte und wichtigste Filmreihe der vergangenen Jahre“

Als „größte und wichtigste Filmreihe der vergangenen Jahre“ bezeichnet Direktorin Claudia Dillmann die Retrospektive zum bundesdeutschen Nachkriegskino, die im Oktober und November im Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt zu sehen sein wird. Schon bei ihrer Premiere vor einigen Wochen während des renommierten Festival del film Locarno hatte die vom Deutschen Filminstitut mitveranstaltete Retrospektive für große Aufmerksamkeit gesorgt: Fachpublikum und Festivalbesucher waren überrascht und begeistert von der Auswahl und den vielen „sensationelle[n] Wiederentdeckungen“ (Kirsten Liese, ray Filmmagazin), die das Programm bereithielt. „Großartig und irritierend“, resümierte der Tagesspiegel.

Nun kommt die Retrospektive nach Frankfurt. Weitere Stationen sind die Schweiz, Italien, Portugal und Finnland sowie zum Abchluss der Tour 2017 Washington sowie das Lincoln Center in New York. Neben den wichtigsten in Locarno gezeigten Werken enthält die Auswahl im Kino des Deutschen Filmmuseums eine große Zahl weiterer entdeckungswürdiger Filme. Das Team des Filmmuseums hat mit großem Aufwand seltene 35mm-Kopien aus zwölf Archiven zusammengetragen. Insgesamt besteht das Programm aus rund 30 Lang- und zehn Kurzfilmen, die als thematisch, stilistisch oder atmosphärisch passende Vorfilme viele Hauptfilme kommentieren. Zu allen Filmen wird es Einführungen von Mitarbeitern des Filmmuseums und von Gästen geben, darunter etliche Autorinnen und Autoren des schon als „Standardwerk“ (FAZ) bezeichneten Begleitbuchs. So werden unter anderen im Oktober der Filmemacher Rainer Knepperges und der Soziologe und Tongestalter Fabian Schmidt (etwa von TONI ERDMANN, DE/AT 2016, R: Maren Ade) zu Einführungen nach Frankfurt kommen.

„Das Publikum der Retrospektive erwarten Raritäten, die sonst weder im Kino noch auf DVD zu sehen sind eine einmalige Gelegenheit“, betont Claudia Dillmann. Anliegen der Schau ist es zu zeigen, dass das Kino der Adenauer-Ära sich bei genauem Hinsehen als vielgestaltiger, ambivalenter und brüchiger erweist als gängige filmhistorische Erzählungen glauben machen; dass es politischer und poetischer, ästhetisch ambitionierter und abgründiger, wilder, bizarrer und sinnlicher war als sein Ruf. Schon 1989 hat das Deutsche Filmmuseum mit „Zwischen Gestern und Morgen. Der Westdeutsche Nachkriegsfilm 1946 bis 1962″ eine einflussreiche Ausstellung und Filmreihe präsentiert, die erstmals wieder die Aufmerksamkeit auf das Kino der Adenauer-Zeit lenkte. Damit nahm es eine Kino-Ära in den Blick, die in ihrer Zeit, den 1950er und 1960er Jahren, immens populär war, mit dem Verdikt der Oberhausener im Jahr 1962 („Papas Kino ist tot) aber geschmäht wurde. „Nie wieder war der westdeutsche Film so vielseitig, schrieb Rüdiger Suchsland jetzt anlässlich der Retro über dieses Kino, in dem Kunst und Kommerz neben- und miteinander existierten. „“ie vergessene Geschichte dieses Kinos hat es verdient, erzählt zu werden.“

Eröffnet wird die Retrospektive mit zwei Meisterwerken: Helmut Käutners SCHWARZER KIES, für den er 1962 kurioserweise den „Preis der Jungen Filmkritik für die schlechteste Leistung eines bekannten Regisseurs“ erhielt, und Harald Brauns DER GLÄSERNE TURM. Die Frankfurter Auswahl enthält jene Filme, die in Locarno am meisten für Furore sorgten, darunter Hans H. Königs ROSEN BLÜHEN AUF DEM HEIDEGRAB und Wolfgang Staudtes KIRMES. Kurator Olaf Möller hat für die Filmauswahl im Deutschen Filmmuseum außerdem einen starken Akzent auf den Heimatfilm gelegt: ein genuin bundesrepublikanisches Phänomen, das bislang in seiner Komplexität und Bedeutung kaum gewürdigt wurde. So unterschiedliche Werke wie Richard Häußlers DAS DORF UNTERM HIMMEL, Wolfgang Liebeneiners WALDWINTER GLOCKEN DER HEIMAT oder Staudtes ROSE BERND demonstrieren nachhaltig, dass in dieser oft als bloß idyllisch und versöhnlerisch verschrienen Bilder- und Ideenwelt tatsächlich die großen gesellschaftlichen Kampfzonen der Nachkriegszeit mit einer immer wieder erstaunlichen Energie und Exaktheit vermessen wurden: Geschlechter- und Besitzverhältnisse, Flucht und Verfolgung, Fremdenfeindlichkeit, aber auch die ganz grundsätzliche Frage danach, was Heimat ausmacht.

Die Auswahl ist heiter gestimmt, mit einem Zug zur Frivolität. Das zeigen so unterschiedliche Titel wie Paul Martins DIE FRAUEN DES HERRN S., Kurt Hoffmanns KLETTERMAXE, Paul Mays DIE LANDÄRZTIN oder Hans Schott-Schöbingers NACKT, WIE GOTT SIE SCHUF. Wer sich die Zeit nimmt, die Reihe möglichst umfassend in Augenschein zu nehmen, dem helfen diese Filme vielleicht, das Idiosynkratische, Unerwartete, Legere, Verwegene in strenger wirkenden Werken wie Harald Brauns NACHTWACHE oder Rolf Hansens AUFERSTEHUNG zu erkennen. Es ist ein lebendiges, vielschichtiges, reiches Kino, das in einem so intensiven Dialog mit seinem Publikum stand, wie man es seither nicht mehr gesehen hat.
Die Reihe wird im November mit Filmen wie DIE ROTE (BRD 1962) und VIELE KAMEN VORBEI (BRD 1956) sowie weiteren Gästen im Kino des Deutschen Filmmuseums und auch in der Caligari FilmBühne, Wiesbaden, fortgesetzt.

Programm der Retrospektive (Oktober) im Detail:

Sonntag, 09.10.2016, 17:30 Uhr
DER GLÄSERNE TURM
BRD 1957. R: Harald Braun
D: Lilli Palmer, O. E. Hasse, Peter van Eyck. 105 Min. 35mm
Die Frau eines Magnaten will nicht mehr bloße Dekoration für das Leben ihres erfolgreichen und mächtigen Gatten sein und versucht, sich an ihre Vergangenheit als Schauspielerin anknüpfend, aus dem „gläsernen Turm“ ihrer Ehe auszubrechen … Eines der signifikantesten Werke jener Epoche: Ein Melodram mit Gerichtsfilm-Haarnadelkurven über Ehe- und Besitzverhältnisse und dabei auch ein Versuch einer Abrechnung mit der Gesellschaft der Adenauer-Ära als giftiges und verlogenes Biedermeier der Moderne und dessen Vorstellung von Schönheit und Harmonie.
Begrüßung: Claudia Dillmann
Einführung: Olaf Möller (Kurator)

Sonntag, 09.10.2016, 20:15Uhr
SCHWARZER KIES
BRD 1961. R: Helmut Käutner
D: Helmut Wildt, Ingmar Zeisberg, Hans Cossy. 111 Min. 35mm
Heimat, deine Düsternis. Oder auch: Zwei Streitfälle, zwei Filme, die aus diversen Gründen, die man mit dem Wort Zensur bezeichnen müsste, rabiat nachgekürzt wurden. NOTIZEN AUS DEM ALTMÜHLTAL zeigt das BRD-Hinterland von seiner unromantisch-verbohrten, aber auch zurückgeblieben-ärmlichen Seite. SCHWARZER KIES dramatisiert in knalligen Noir-Halbtönen die Auswirkungen der Besatzung auf die Bevölkerung des Hunsrückkaffs Sohnen gemeint war damit Lautzen- hausen, nahe der US-amerikanischen Hahn Air Base. Eine hellsichtig-zynische Generalabrechnung mit der BRD.
Vorfilm: NOTIZEN AUS DEM ALTMÜHLTAL BRD 1961. Hans Rolf Strobel & Heinrich Tichawsky. 18 Min. 35mm
Einführung: Olaf Möller (Kurator)

Montag, 10.10.2016, 19:00 Uhr
DAS DORF UNTERM HIMMEL
BRD 1953. R: Richard Häussler. D: Hedwig Wangel, Sepp Rist,
Peter Mosbacher. 97 Min. 35mm
Zuerst ein visuell beeindruckendes Stück Tourismuswerbung im straff-ornamentalen Ufa-Kulturfilmstil. Dann ein grimmiger Heimatkrimi um Nymphomanie, Schmuggler, Totgeburten, Blutnächte und Gewalt in der Ehe, wo der Narr (gegeben von Lederhosenerotikaxiom Franz Muxeneder) sich als einziger Weiser erweist. Dem breit angelegten Figurenarsenal und einigen halsbrecherischen Wendungen merkt man an, dass der Film auf einem Stoff des großen Exploitation-Melodramatikers Rolf Olsen fußt.
Vorfilm WEINLESE IN DER WACHAU BRD 1954. R: Clarisse Dreyer-Patrix. 15 Min. 35mm (Kopie des Österreichischen Filmmuseums)
Einführung: Olaf Möller (Kurator)

Montag, 10.10.2016, 21:15 Uhr
DAS LIED VON KAPRUN
BRD/Österreich 1955. R: Anton Kutter. D: Waltraut Haas,
Albert Lieven, Eduard Köck. 108 Min. 35mm
Begonnen in den späten 1920ern, doch rasch begraben von der Weltwirtschaftskrise, aufgegriffen von den Nazis, doch an der Materiallage (sowie wohl letztlich dem fehlenden Interesse der Entscheidungsträger) gescheitert, entwickelte sich der Bau des Kraftwerks Kaprun im Salzburger Land zu einem der Vorzeige- wie Identitätsstiftungsprojekte der Zweiten Republik: Es ging um Gemeinschaft und Fortschritt, aber auch Kampfeswillen und Opfergeist. In DAS LIED VON KAPRUN wurde ein guter Kampf durch ein neues Österreich gewonnen … Luis Trenker berichtet davon mit den Augen des Architekten, Anton Kutter mit denen des Astronomieautodidakten.
Vorfilm KAPRUN STROM FÜR EUROPA BRD 1956. R: Luis Trenker. 10 Min. 35mm
Einführung: Olaf Möller (Kurator)

Dienstag, 11.10.2016, 17:00 Uhr
EINE FRAU FÜRS LEBEN
Deutschland 1938/50. R: Rolf Hansen
D: Rudi Godden, Ilse Werner, Gustav Waldau. 82 Min. 35mm
Im Überläufer-Korpus finden sich vereinzelte Werke, die von den Nazis nicht zur Aufführung zugelassen worden waren und deshalb ihre Premiere zum Teil erst eine Dekade und mehr nach ihrer Fertigstellung feierten. Meister Rolf Hansens DAS LEBEN KANN SO SCHÖN SEIN zeichnet ein recht finsteres Bild vom Alltag in den späten reichsdeutschen 1930ern, inklusive Wohnungsnot und sexueller Nötigung am Arbeitsplatz. Als der Film schließlich 1950 unter dem Titel EINE FRAU FÜRS LEBEN startete, herrschte immer noch Wohnungsnot, und auch an den Verhältnissen zwischen den Geschlechtern hatte sich wenig verändert. So viel Kontinuität war selten.
Einführung
Olaf Möller (Kurator)

Dienstag, 11.10.2016, 19:00 Uhr
AUGEN DER LIEBE
Deutschland 1944/51. R: Alfred Braun
D: Käthe Gold, René Deltgen, Paul Wegener. 80 Min. 35mm
In den letzten Monaten des Nazi-regierten deutschen Reichs entstand eine erstaunliche Anzahl von Filmen, die sich um Akte der Verstellung drehen, um Schauspielerei und Schwindel, um echte Gefühle und falsche Identitäten, moralische Grauzonen, Wahrheits- und Sinnsuche Filme für später, von denen viele als Überläufer dann auch erst nach dem Sieg der Alliierten in die Kinos kamen. Einer der faszinierendsten stammt aus der Werkstatt Veit Harlans: In AUGEN DER LIEBE kann ein blinder Künstler nach einer Operation wieder sehen verheimlicht dies aber seiner Gattin
Einführung: Olaf Möller (Kurator)

Dienstag, 11.10.2016, 21:00 Uhr
SCHWEDENMÄDEL
BRD/Schweden 1955. R: Thomas Engel & Håkan Bergström
D: Karlheinz Böhm, Maj-Britt Nilsson, Walter Giller. 95 Min. 35mm
Neben Italien und Russland ist Fennoskandinavien und die melancholische Johannisnachtsleichtigkeit der dritte große deutsche Sehnsuchtsraum der Traum von einer problemlos(scheinend)en, weil naturverbundenen Sexualität. SCHWEDENMÄDEL, coinszeniert von dem immer wieder durch Eigensinnigkeiten und Verrücktheiten auffallenden Thomas Engel, entwickelt sich von einem quasi deplatzierten Heimat-Schlagerfilm zu einem strahlenden Stück Schärenschönheit leger erst, leichtfüßig, schließlich traurig, dabei stets auf fast philosophische Weise heiter.
Einführung: Olaf Möller (Kurator)

Mittwoch, 12.10.2016, 18:00 Uhr
NACHTWACHE
BRD 1949. R: Harald Braun
D: Luise Ullrich, Hans Nielsen, Dieter Borsche. 110 Min. 35mm
Die Bundesrepublik der ersten Jahre war geprägt von einer geradezu rabiaten Frömmigkeit, inklusive obskurantistischer Umtriebe aller Art, Scharlatanerie und Wunder(heilungs)gläubigkeit man kann sich denken, warum … NACHTWACHE wurde zum an der Kasse wie bei der Kritik äußerst erfolgreichen Schlüsselfilm jener Periode. Auch, weil man die Geschichte über die weltlichen Probleme von zwei Geistlichen unterschiedlicher Konfessionen wie ein Passionsspiel schaute und als Parabel über die erlösende Macht des christlichen Glaubens (miss)verstand. Wenig lag Harald Braun in seiner existentialistischsten Stunde ferner.
Einführung: Olaf Möller (Kurator)

Mittwoch, 12.10.2016, 20:30 Uhr
AUFERSTEHUNG
BRD/Italien/Frankreich 1958. R: Rolf Hansen
D: Horst Buchholz, Myriam Bru, Edith Mill. 106 Min. 35mm
Große Adaptionen russischer Klassiker waren in der zweiten Hälfte der 1950er international angesagt, auch wegen ihres finanziellen Erfolgs; und so entstanden auch in der BRD als internationale Gemeinschaftsproduktionen parallel zwei (produktionslogistisch einander wiederholt in die Quere kommende) Tolstoi-Adaptionen: Carmine Gallones lebenslustig-saftiger POLIKUSCHKA (1958) und Rolf Hansens bei allem Aufwand asketisch-verinnerlichter, einem unnachgiebigen christlichen Proto-Existentialismus huldigender AUFERSTEHUNG. Deutsche Russiana vom Mächtigsten!
Einführung: Olaf Möller (Kurator)

Freitag, 14.10.2016, 18:00 Uhr
ROSEN BLÜHEN AUF DEM HEIDEGRAB
BRD 1952. R: Hans H. König. D: Ruth Niehaus,
Hermann Schomberg, Armin Dahlen. 82 Min. 35mm. OmeU
Die junge BRD mit all ihren Neurosen und Alltagssorgen findet sich hier verdichtet in einer Erzählung von Rückkehrern und Wiedergängern, von Verdammnis und Gnade. Ein Heide-Heimatfilm, so düster, dass er zum Ende hin die Schwelle überschreitet ins Reich des Schauerkinos unwiederbringlich. Ein immer wieder neu zu entdeckendes Meisterwerk, das in seiner Schwere wie Nähe zum Horrorfilm typischer für die Epoche ist, als einen die Klischees glauben machen wollen: Angst und Paranoia sind der Schlüssel für die ambitionierte Genrekonfektion jener Jahre.
Einführung: Christoph Huber (Österreichisches Filmmuseum)

Samstag, 15.10.2016, 15:30 Uhr
DIE FRAUEN DES HERRN S.
BRD 1951. R: Paul Martin
D: Sonja Ziemann, Paul Hörbiger, Oskar Sima. 95 Min. 35mm
Die Bundesbürger der frühen 1950er standen den Okkupationsmächten mit vorsichtiger Skepsis, wenn nicht purer Feindseligkeit gegenüber. DIE FRAUEN DES HERRN S. ist eine Satire auf die Besatzung im altgriechischen Gewand, in dem Deutschland Athen gibt, die UdSSR das Perserreich, die USA Makedonien, Frankreich Korinth und Großbritannien Kreta. In dieser Welt der vielen Stimmen versucht Sokrates, die Polygamie einzuführen offiziell zur Versorgung der Kriegswitwen und -waisen. Paul Martins Kabarett-Kabinettstück gehört zu den ersten BRD-Fällen, in denen ein Film aus höheren Erwägungen heraus umgearbeitet werden musste.
Vorfilm DER UNSICHTBARE STACHELDRAHT BRD 1951. R: Eva Kroll. 13 Min. 16mm
Einführung: Rainer Knepperges (Autor und Filmemacher)

Samstag, 15.10.2016, 20:15 Uhr
ALRAUNE
BRD 1952. R: Arthur Maria Rabenalt
D: Hildegard Knef, Erich von Stroheim, Karlheinz Böhm. 92 Min. 35mm
TRAUM IN TUSCHE ist eine animierte Phantasie mit schwer albtraumhaften Aspekten (inklusive nicht allzu symbolisch verbrämter Verweise auf die jüngere Vergangenheit). Mit ALRAUNE geht es traumgleich weiter, wenn auch in einem teilweise delirierenden Register Hildegard Knef weiß sich lasziv zu räkeln, während ihr Schöpfer, Erich von Stroheim, wie ein jovialer Sadist wirkt, stets lässig auf der Lauer nach seinem nächsten Opfer spähend. Eine Abweichung sui generis in dem an Abweichungen wahrlich nicht armen Kino der 1950er.
Vorfilm TRAUM IN TUSCHE BRD 1952. R: Rolf Engler. 9 Min. 35mm
Einführung: Rainer Knepperges (Autor und Filmemacher)

Sonntag, 16.10.2016, 13:00 Uhr
Freitag, 21.10.2016, 20:30 Uhr
ROSE BERND
BRD 1957. R: Wolfgang Staudte
D: Maria Schell, Raf Vallone, Käthe Gold. 98 Min. 35mm
Nach dem Erfolg von Robert Siodmaks DIE RATTEN (1955) entstanden innerhalb weniger Jahre weitere (oft die Flüchtlingsproblematik tangierende) Gerhart-Hauptmann-Modernisierungen der künstlerisch vielleicht aufregendste Zyklus im gehobenen BRD-Kino der Ära. Ästhetisch am weitesten ging dabei Wolfgang Staudte: Er gestaltete seine ROSE BERND als sardonische Heimatfilmvariation mit einer bestechend strengen, an Brecht geschulten Regie, zu deren gewagtesten Elementen der eigenartig zwischen Süddeutschland und Ostpreußen changierende Kunstdialekt Maria Schells sowie Raf Vallone als wandelnder V-Effekt gehören.
Einführung (Sonntag, 16.10.2016): Christoph Huber (Österreichisches Filmmuseum)

Sonntag, 16.10.2016, 17:00 Uhr
KLETTERMAXE
BRD 1952. R: Kurt Hoffmann
D: Liselotte Pulver, Albert Lieven, Charlott Daudert. 86 Min. 35mm
Wer ist Klettermaxe? Wer krabbelt Häuserfronten hinauf und hinab, um Gaunern, Ganoven und Gangstern ihre Beute zu entwenden und an Bedürftige zu verteilen? Die kubanische Schöne Corry Bell, zu Gast bei ihrem Cousin, dem Krimiautor Max Malien, ist ganz baff, als sie die Identität des Vigilanten herausfindet … Eine quirlig-fetzige Mischung aus aktualisierter Populärliteratur-Neuverfilmung, Screwball-Komödie und Sensationsfilm, dessen wahrer Star am Ende das Stuntdouble Arnim Dahl war. In dieser Welt der Masken und Janusköpfe passt es dann auch perfekt, dass Dahl sich in einer Szene quasi selbst jagt als Polizist, der Klettermaxe verfolgt!
Einführung: Christoph Huber (Österreichisches Filmmuseum)

Montag, 17.10.2016, 18:00 Uhr
BARBARA
BRD 1961. R: Frank Wisbar
D: Harriet Andersson, Helmut Griem, Maria Sebaldt. 96 Min. 35mm
BARBARA ist die erste Verfilmung von Jørgen-Frantz Jacobsens gleichnamigem, 1939 posthum (und letztlich als Fragment) veröffentlichten Roman über die Liebe einer Pastorenwitwe zu dem Nachfolger ihres Gatten. Frank Wisbar, zu den Frauenfiguren seines Vorkriegsschaffens ein letztes Mal zurückkehrend, hat das alles etwas weltlicher ausgelegt, aus dem Geistlichen einen Arzt gemacht und die Geschichte im 20. statt im 17. Jahrhundert angesiedelt, dabei aber den Kern Barbaras beibehalten: Sie ist treu auf ihre Weise, aber sie fällt immer. Da ist etwas Tragisches an dem hoffnungslosen Kampf zwischen der guten Barbara und der unzuverlässigen.
Einführung:
Fabian Schmidt (Soziologe und Tongestalter)

Dienstag, 18.10.2016, 20:30 Uhr
VENUSBERG
BRD 1963. R: Rolf Thiele
D: Marisa Mell, Nicole Badal, Monica Flodquist. 88 Min. 35mm
Zuerst eine faszinierende Mischung aus ultrareduzierter Bauhaus-Bühnenkunst und animierter Malerei: DEN EINSAMEN ALLEN ist die letzte vollendete Soloregiearbeit von Franz Schömbs, des großen Verkannten der 50er-Jahre-Avantgarde, dessen Schaffen ob seiner scharfkantig-dissonanten Poesie zu seiner Zeit primär auf Widerspruch stieß. Ästhetisch ähnlich steil, wenn auch in milchig weiß und schlierig schwarz ist VENUS- BERG, ein verschroben-verwegener Frauen-Film, der sich als Parabel über die vornehme Gesellschaft der letzten Adenauerjahre schauen lässt eine Art Sittengemälde der Bonner Republik aus einem unerwarteten Blickwinkel.
Vorfilm DEN EINSAMEN ALLEN BRD 1962. R: Franz Schömbs. 8 Min. 35mm
Einführung: Andreas Beilharz (Deutsches Filminstitut)

Donnerstag, 20.10.2016, 18:00 Uhr
Dienstag, 25.10.2016, 18:00 Uhr
ZWEI UNTER MILLIONEN
BRD 1961. R: Victor Vicas & Wieland Liebske
D: Hardy Krüger, Loni von Friedl, Walter Giller. 96 Min. 35mm
Noch ist die Grenze zwischen der BRD und der DDR offen, noch gibt es keinen antiimperialistischen Schutzwall, noch ist es nicht ganz so schwer, mit entsprechender Hilfe Rostock illegal in einem Lastwagen zu verlassen, Richtung Westberlin. Und nun sitzt Christine da, umgeben von Gütern, die sie sich nicht leisten kann, und versucht sich mit ihrem Fluchthelfer-Liebsten Karl über Wasser zu halten … Eine neorealistisch infizierte Straßenfilm-Preziose, in der man die wirtschaftswunderreich-korrupte BRD und Westberlin ziemlich exakt so zu sehen bekommt, wie es die DDR immer wieder gesagt hat nur poetischer und zugleich rauer.
Einführung (Donnerstag, 20.10.2016): Stefanie Plappert (Deutsches Filminstitut)

Sonntag, 23.10.2016, 18:00 Uhr
Samstag, 29.10.2016, 18:00 Uhr
KIRMES
BRD 1960. R: Wolfgang Staudte
D: Götz George, Hans Mahnke, Juliette Mayniel. 102 Min. 35mm
Als beim Aufbau eines Karussells die Leiche eines Wehrmachtssoldaten gefunden wird, bricht unter den Würdenträgern eines Eifelkaffs Panik aus: Sie alle wissen, wer dieser junge Mann war und warum er starb … Ein Bild sowohl des kollektiven Versagens im Nazi-Deutschland wie auch des kollektiven Verdrängens in der BRD. Der Film wurde zum Politikum, weil er es wagte, den Dorfpriester als feigen Kollaborateur darzustellen: In der stark klerikalospirituell geprägten BRD der 1950er gehörte der Mythos von den widerständigen Geistlichen beider Konfessionen zum Fundament des jungen Staates.
Einführung (Sonntag, 23.10.2016): Rudolf Worschech (epd Film)

Montag, 26.10.2016, 20:30 Uhr
Sonntag, 30.10.2016, 18:00 Uhr
JONAS
BRD 1957. R: Ottomar Domnick
D: Robert Graf, Elisabeth Bohaty, Dieter Eppler. 87 Min. 35mm
Zuerst ein Imagefilm für die Deutsche Bundespost in Gestalt eines visuell so furiosen wie an gestalterischen Facetten reichen Experimentalfilms, dessen Audiolandschaften der vor kurzem verschiedene Josef Anton Riedl mit dem Münchner Studio für elektronische Musik Fa. Siemens erarbeitete. Dann: Kafka im Nachkriegsbrutalismus-Wirtschaftswunderland, mit dem Nervenschauspieler-Kriegsversehrten Robert Graf als fleischgewordenem Zeit-Symptom: als Durchschnittsbürger, der durch eine Normentgleitung in eine existentielle Krise gerät, Verfolgungswahn inklusive.
Vorfilm KOMMUNIKATION TECHNIK DER VERSTÄNDIGUNG BRD 1962. R: Edgar Reitz. 11 Min. 35mm
Einführung (Sonntag, 30.10.2016): Winfried Günther (Deutsches Filminstitut)

Freitag, 28.10.2016, 20:30 Uhr
DER ROTE RAUSCH
BRD 1962. R: Wolfgang Schleif
D: Klaus Kinski, Brigitte Grothum, Sieghardt Rupp. 87 Min. 35mm
Ein Programm wie ein äußerst verwirrender Albtraum: DIE PURPURLINIE ist buntes, frappierend poppiges Allegorienkino. Anschließend verknüpft Wolfgang Schleifs DER ROTE RAUSCH lässig Serienmörder-Schrecken mit Polit-Paranoia. Ein geisteskranker Frauenmörder gibt sich als Grenzflüchtling aus und versteckt sich bei einer ahnungslosen Bauernfamilie nahe der österreichisch-ungarischen Grenze. Die karge Landschaft um den Neusiedler See ist bewusst eingesetzt, tauchten hier doch nach der Ungarnkrise 1956 immer wieder Menschen, die über die Grenze geflohen waren, wie aus dem Nichts auf.
Vorfilm DIE PURPURLINIE BRD 1959. R: Flo Nordhoff. 14 Min. 35mm
Einführung: Torgil Trumpler (Junger Filmclub Treppe 41)

Die folgenden Filme werden im November gezeigt, Termine folgen:

WALDWINTER GLOCKEN DER HEIMAT
BRD 1956. R: Wolfgang Liebeneiner. 97 Min

DIE LANDÄRZTIN
BRD 1958. R: Paul May. 92 Min

NACKT, WIE GOTT SIE SCHUF
BRD/Österreich/Italien 1958. R: Hans Schott-Schöbinger. 94 Min

VIELE KAMEN VORBEI
BRD 1956. R: Peter Pewas. 80 Min

DIE ROTE
BRD/Italien 1962. R: Helmut Käutner. 100 Min

MAYA. DER FILM VOM DEUTSCHEN FILMNACHWUCHS
BRD 1957. R: Hans Carl Opfermann. 104 Min

Pressestimmen:

„Großartig und irritierend […] Man darf sagen: Die Retrospektive von Locarno rettet dem frühen bundesrepublika-nischen Kino ein Stück Ehre und Würde.
Der Tagesspiegel

„Das deutsche Kino der Nachkriegszeit war besser, bunter, ernster, lustiger, problembewusster, kurz: vielfältiger als sein Ruf.
FAZ

„Man kommt kaum heraus aus dem Kino, um ja nichts zu verpassen.
Frankfurter Rundschau

„Die Retrospektive zeigt aber auch, dass selbst im Unterhaltungskino jener Jahre eine erstaunliche Vielfalt an Schattierungen, und Untertönen hervorstechen, die man aus der historischen Distanz umso lustvoller entdecken kann.
Berliner Morgenpost

Katalog:
Das Begleitbuch zur Retrospektive, aufgrund der großen Nachfrage schon in zweiter Auflage erschienen, ergänzt die Filmschau mit 33 Essays und einer Vielzahl teils bisher unveröffentlichter Bilder.
Herausgegeben von Claudia Dillmann und Olaf Möller
416 Seiten, 270 Abbildungen, 24,80 €
Der Katalog wurde ermöglicht durch die Förderung der Georg und Franziska Speyer’schen Hochschulstiftung, des Förderkreises des Deutschen Filminstituts und von German Films.

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu

Ausstellung „Die Kunst von Aardman“ im Deutschen Filmmuseum Frankfurt bis 29. Jan. 2017 verlängert

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu

Ausstellungs-Tipp:

RETROSPEKTIVE:
GELIEBT UND VERDRÄNGT. Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963
Oktober und November im Kino des Deutschen Filmmuseums
http://geliebt-und-verdraengt.deutsches-filmmuseum.de/

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Alex van Warmerdam -Filmreihe mit Werken des niederländischen Regisseurs anlässlich der Frankfurter Buchmesse

Filmreihe mit Werken des niederländischen Regisseurs  Alex van Warmerdam anlässlich der Frankfurter Buchmesse
Samstag, 1., bis Sonntag, 16. Oktober

Alex van Warmerdam gehört zu den bekanntesten niederländischen Regisseuren und kann auf eine beachtliche Karriere zurückblicken. Er studierte Grafik, Design und Malerei, war als Theaterregisseur tätig und hat gemalt, bevor er sich dem Film zuwandte. 1986 inszenierte er seinen ersten Spielfilm, die Komödie ABEL (NL 1986), die prompt mit dem Niederländischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Zu seinen größten Erfolgen gehörte BORGMAN (NL 2013), der am offiziellen Wettbewerb in Cannes teilnahm. Anlässlich des Ehrengast-Programms Flandern & die Niederlande der Frankfurter Buchmesse zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums eine Auswahl seiner Filme.

Samstag, 1. Oktober, 20:30 Uhr
Donnerstag, 6. Oktober, 18 Uhr
DE JURK Das geheimnisvolle Kleid
Niederlande 1996. R: Alex van Warmerdam. D: Henri Garcin, Ariane Schluter, Alex van Warmerdam. 99 Min. 35mm. OmeU
Ein leichtes Sommerkleid wird zum Protagonisten in dieser schwarzen Komödie. Der Film verfolgt den Weg des Kleides und seine Entstehung von der Baumwollernte, dem Entwurf des Stoffdesigns bis zu den Käufer/innen und Träger/innen und streift dabei die Lebensgeschichte derer, die auf irgendeine Weise damit in Berührung kommen. Egal, wer es trägt, das Kleid löst eine Verkettung von unerwarteten, mitunter lustvollen, mitunter gefährlichen Ereignissen aus. Van Warmerdam schafft eine Art Reigen à la Schnitzler, von obsessiver Düsternis und voller Absurditäten und Grausamkeiten.

Sonntag, 2. Oktober, 18 Uhr
Montag, 3. Oktober, 18:30 Uhr
OBER
Niederlande/Belgien 2006. R: Alex van Warmerdam. D: Alex van Warmerdam, Mark Rietman, Ariane Schluter. 97 Min. 35mm. OmeU
OBER handelt von einem Kellner in einem mittelmäßigen Restaurant, der das Unglück anzieht. Unverschämte Gäste kommandieren ihn herum, zuhause hat er eine kranke Frau und unfreundliche Nachbarn. Als ihm das alles zu viel wird, besucht er den Drehbuchautor, der sein Leben fortlaufend weiterschreibt, und fordert ihn auf, sich eine schönere Geschichte für ihn auszudenken. Sie nehmen Verhandlungen auf, etwa über die amouröse Zukunft des Obers … 2006 wurde OBER beim Nederlands Filmfestival mit einem Gouden Kalf für das beste Drehbuch ausgezeichnet.

Mittwoch, 5. Oktober, 20:30 Uhr
Donnerstag, 13. Oktober, 18 Uhr
DE LAATSTE DAGEN VAN EMMA BLANK
Niederlande 2009. R: Alex van Warmerdam. D: Marlies Heuer, Gene
Bervoets, Annet Malherbe, Alex van Warmerdam. 89 Min. OmeU
In einem abgelegenen feudalen Landhaus an der niederländischen Küste wird Emma Blank von ihren Angestellten perfekt umsorgt. Doch der Schein trügt. Sie entpuppen sich als Mitglieder der Familie, die auf die Erbschaft der todkranken Hausherrin hoffen und dafür bereit sind, alle möglichen Demütigungen auf sich zu nehmen. Nach einer familiären Aussprache beginnen sich die Machtverhältnisse zu verschieben, die Beziehungen verändern sich. Die herrische Emma sieht sich zunehmend ihren gedemütigten Erbschleichern ausgeliefert. Eine bitterböse Metapher auf gesellschaftliche Verlogenheit und die Brüchigkeit sozialer Gefüge.

Freitag, 14. Oktober, 20:15 Uhr
Samstag, 15. Oktober, 18 Uhr
BORGMAN
Niederlande/Belgien/Dänemark 2013. R: Alex van Warmerdam
D: Jan Bijvoet, Hadewych Minis, Jeroen Perceval. 113 Min. DCP. OmU
Der geheimnisvolle Landstreicher Camiel Borgman bittet um ein heißes Bad im Haus der reichen Familie van Schendel. Während der Ehemann den Obdachlosen gewaltsam verjagt, gewährt ihm seine Frau heimlich Unterkunft. Was zunächst harmlos beginnt, entwickelt sich nach und nach zu einem Alptraum, denn Borgman beginnt, sich im Haushalt einzunisten, die Familie zu manipulieren und schließlich die Kontrolle über das Haus zu übernehmen. Alex van Warmerdams schwarzhumoriger Psychothriller, ein bitterböser Abgesang auf das moderne Spießertum, schaffte es als erster niederländischer Film seit fast vierzig Jahren in den Wettbewerb von Cannes.

Sonntag, 16. Oktober, 20:30 Uhr
SCHNEIDER VS BAX
Niederlande/Belgien 2015. R: Alex van Warmerdam
D: Tom Dewispelaere, Alex van Warmerdam. 95 Min. DCP. OmU
Der Auftragskiller Schneider erhält ausgerechnet an seinem Geburtstag den Auftrag, den Schriftsteller Bax umzulegen. Eigentlich eine einfache Aufgabe, die er bis zur Dinner-Party am Abend erledigt haben will. Während sich Schneider auf den Auftrag vorbereitet, erholt sich Bax in seinem idyllischen Sommerhaus von einer wilden Nacht mit Drogen und Alkohol. Ein Anruf erinnert ihn daran, dass er an dem Tag noch etwas zu erledigen hat: den Profikiller Schneider umzubringen, der sich gerade seinem Haus nähert …

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu

SONDERAUSSTELLUNG:

DIE KUNST VON AARDMAN. WALLACE & GROMIT, SHAUN DAS SCHAF & CO
Ausstellung und Begleitprogramm
12. Juni bis 29.Januar 2017

RETROSPEKTIVE:
GELIEBT UND VERDRÄNGT. Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963
Oktober und November im Kino des Deutschen Filmmuseums
http://geliebt-und-verdraengt.deutsches-filmmuseum.de/

Preisverleihung zum Abschluss von LUCAS Internationalem Festival für junge Filmfans 18. bis 25. September 2016 in Frankfurt am Main

LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans ist in der Zielgeraden angekommen: Bei der Preisverleihung am Samstagabend im Kino des Deutschen Filmmuseums jubelten zahlreiche Besucher/innen und Filmschaffende den Gewinnern der Hauptpreise zu:

Langfilme:

Die mit jeweils 5000 Euro dotierten Preise für die Langfilme gingen an OFFLINE (Altersgruppe 8+) und SPARROWS (Altersgruppe 13+). Eine besondere Erwähnung erhielten ADAMA (FR 2015, R: Simon Rouby 8+) und SAIRAT (Wild, IN 2016, R: Nagraj Manjule 13+).

Statt für das Abitur zu pauken, levelt Jan sich in OFFLINE DAS LEBEN IST KEIN BONUSLEVEL (DE 2014/2015, R: Florian Schnell) lieber als Krieger Fenris im Online-Game „Utgard nach oben und verbringt seine Tage und Nächte vor dem Rechner. Als sein Account von einem Gegenspieler gehackt wird, muss er sich der größten Quest seines Lebens stellen: Auf seiner Reise durch die echte Welt trifft er auf die durchgeknallte Gamerin Karo. Verbündet für die Rückeroberung ihrer gestohlenen Avatare, entdecken die beiden Teenager schließlich ihre wahre Identität.
Jurybegründung OFFLINE: Wir wollen den größten Preis einem Film geben, der ein wichtiges Thema mit viel Witz und Komik erzählt. Auf ganz vielen Ebenen ist es gelungen, Spiel und Realität immer wieder elegant zu verweben. Mit Charme, Witz, dem notwendigen Durchsetzungsvermögen und Teamgeist meistert die Hauptfigur alle Herausforderungen das wird kongenial gespielt von Moritz Jahn. Lobende Erwähnung ADAMA: Lobend erwähnen wollen wir einen Film, der mit einzigartiger Ästhetik einen neuen Blick, nämlich von Westafrika her, auf den Ersten Weltkrieg wirft. Die Bilder in dem Animationsfilm wirken wie wunderschöne Gemälde, wobei sie von der Idylle in die Grauen des Krieges, von der Wärme in die Düsternis führen. Der Film zeigt uns, wie ein Kind seinen Bruder mit Hartnäckigkeit und Stärke rettet, und hat uns so beeindruckt, dass er zu unseren beiden Favoriten für den Hauptpreis wurde.

In die unwirtliche Einöde Islands und die Obhut seines alkoholkranken Vaters verbannt, sucht der 16-jährige Ari in SPARROWS (IS/DK/HR 2015, R: Rúnar Rúnarsson) nach Zuneigung, Sinn und Identität. Ari erlebt den Weg vom unschuldigen Chorknaben zum jungen Mann nicht als beglückende oder befreiende Erfahrung. Rúnar Rúnnarson erzählt die emotionale Tour de Force unkonventionell langsam, lakonisch und wortkarg. Sprechen lässt er vor allem die Filmbilder, die Aris stille Klage über den Verlust von Kindheit, Geborgenheit, Unschuld und Vertrauen visuelle Resonanz bieten. Der Film wurde in dieser Woche von Island ins Oscar®-Rennen um den besten fremdsprachigen Film geschickt.
Jurybegründung SPARROWS: SPARROWS führt uns in ein abgelegenes Fischerdorf in Island, wo Liebe und Zuneigung der einzige Trost sind. Die hervorragenden Schauspieler vermitteln uns ganz unmittelbar, wie schwierig es für Teenager sein kann, mit der rauhen Erwachsenenwelt zurechtzukommen. Lobende Erwähnung SAIRAT: Ein relevanter und mutiger Film, der die Aufmerksamkeit auf zahlreiche Themen lenkt, unter anderem die Genderfrage. Der Film spielt mit den altbekannten Stereotypen und nimmt uns mit auf eine dramatische Reise, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt

Kurze und mittellange Filme
Die mit jeweils 2000 Euro dotierten Preise in der Kategorie Kurze und mittellange Filme gingen an YAADIKOONE (FR 2016, R: Marc Picavez Altersgruppe 8+) und an KEMERALI ÇOCUK (Junge mit Kamera, TR 2016, R: Ibrahim Yesilbas Altersgruppe 13+). Eine besondere Erwähnung erhielten KI (NL 2015, R: Meikeminne Clinckspoor 8+) und ORMAN (Der Dschungel, TR 2015, Regie: Arif Onur Saylak, Dogu Yasar Akal 13+)

Während Yaadi im Film YAADIKOONE das Dach repariert, erfährt er alles über seinen Namensvetter Yaadikoone, der als Robin Hood Senegals in die Geschichte einging.
Jurybegründung YAADIKONE: Wir wollen einen Film auszeichnen, der uns mit seiner außergewöhnlichen Kameraarbeit in eine andere Welt in den Senegal entführt. Das stimmige ästhetische Konzept, auch von Musik und Montage, hat uns überzeugt. Der junge Held macht sich stark für sich und für seine Umgebung und kann andere Kinder damit inspirieren. Der Preis für den besten Kurzfilm geht an Yaadikone. Lobende Erwähnung KI: Wir möchten einen Film lobend erwähnen, der ein schweres Thema einem jungen Publikum poetisch und emotional näher bringt. Die beiden jungen Hauptdarsteller zeigen authentisch, was es bedeutet, Geschwister zu haben und sie zu verlieren. Auch die tollen Bilder, die Motive und die Liebe zum Detail haben uns beeindruckt.

Obwohl er auf seiner Flucht vieles aufgeben musste, hat Jwan seine Leidenschaft für Film nicht verloren. Mit einer alten Kamera filmt er in JUNGE MIT KAMERA nun andere Geflüchtete und entlockt ihnen ihre Ängste, Wünsche und Hoffnungen.
Jurybegründung JUNGE MIT KAMERA: JUNGE MIT KAMERA erhält die Auszeichnung für seine Fähigkeit, eine Kamera in ein machtvolles Instrument zu verwandeln, das den Schmerz von Geflüchteten vermittelt und auf Frieden in Syrien hoffen last. Lobende Erwähnung ORMAN: Eine lobende Erwähnung erhält ORMAN für seine herausragende Kinematographie und seinen kunstvollen Weg, die Schwierigkeiten von Geflüchteten in der westlichen Welt darzustellen.

Sir Peter Ustinov Award – für eine außergewöhnliche cineastische Leistung
Der mit 2000 Euro dotierte Sir Peter Ustinov Award geht an die Regisseurin Leyla Bouzid für die besondere Regie-Leistung bei ihrem Film À PEINE J’OUVRE LES YEUX (Kaum öffne ich die Augen, FR/BE/AE/TN 2015), in dem die 18-jährige Farah in Tunis 2010, kurz vor dem „Arabischen Frühling für ihre Träume kämpft. Sie soll auf Wunsch ihrer Familie Ärztin werden, doch Farah hat ihre eigenen Vorstellungen: Sie singt in einer Rockband und gerät schließlich in Konflikt mit Regierung und Geheimpolizei. Dann verschwindet Farah und ihre Mutter begibt sich auf eine verzweifelte Suche.
Jurybegründung: Die Auszeichnung erhält Leyla Bouzid für ihren erfolgreichen Versuch, einen gut ausbalancierten Coming-of-Age-Film zu drehen, der auf der einen Seite die Fähigkeit der Jugend betont, unterdrückerische Systeme zu stürzen, dabei aber einen künstlerischen Anspruch nicht außer Acht lässt.

ECFA-Award
Die dreiköpfige Jury der Europäischen Kinderfilmvereinigung ECFA (European Children’s Film Association) verlieh ihren ECFA-Award an RAUF (TR 2016, Regie: Baris Kaya, Soner Caner). Der Film erzählt die Geschichte des neunjährigen Rauf, der im Kriegsgebiet im Nordosten der Türkei lebt. Als er nicht mehr zur Schule gehen will, schickt ihn sein Vater als Lehrling zu einem Schreiner. Rauf lernt schnell, befeuert von seiner Zuneigung zu Zana, der Tochter des Schreiners und doppelt so alt wie Rauf.

Jurybegründung: Die Jury war nachhaltig beeindruckt von der stimmungsvollen Bildgestaltung und der sehr natürlichen Kamera. Aber der Film hat darüber hinaus eine überwältigende Dramaturgie, in der Kleinigkeiten den Blick für das große Ganze öffnen. Wir waren begeistert, wie es den Filmemachern gelingt, ohne brutale Bilder über den Krieg zu erzählen, in dem man vor allem die Konsequenzen für den Alltag der Menschen in der Region portraitiert. Dass der Film aus dem Blickwinkel eines Jungen erzählt wird, der nicht nur seine Verliebtheit, sondern auch seine Träume mit großer Hingabe verfolgt, empfinden wir als Chance. Die Jury ist davon überzeugt, dass dieser sensible Coming of Age Film ein großes Publikum weltweit verdient, denn seine Geschichte ist relevant und universell.

Der via Stimmzettel ermittelte, undotierte LUCAS-Publikumspreis geht an:
SAIRAT (Wild, IN 2016, R: Nagraj Manjule) Die Liebesgeschichte, die zunächst wie ein buntes Bollywood Musical anmutet, verwandelt sich in ein gesellschaftskritisches Drama, das Kastendiskriminierung im heutigen Indien thematisiert und durch seine anspruchsvolle Kameraarbeit beeindruckt.

Insgesamt präsentierte LUCAS in seiner 39. Ausgabe 28 Langfilme, 44 kurze und mittellange Filme aus 27 Ländern. Die Jurys setzten sich paritätisch je nach Altersgruppe aus Kindern oder Jugendlichen auf der einen Seite und Filmexpert/innen auf der anderen Seite zusammen. Zahlreiche neue partizipative Projekte, bei denen Kinder und Jugendliche am Festival teilhaben konnten, bereicherten LUCAS 2016. Ein Höhepunkt auf der Preisverleihung am Samstag war die Live-Vertonung eines Experimentalfilms: Jugendliche einer Frankfurter Intensivklasse hatten diese musikalische Darbietung während der Festivalwoche gemeinsam mit den Musikerinnen Eunice Martins und Laura Mello vorbereitet. Von einer „wunderbaren Atmosphäre“ auf dem an internationalen Begegnungen reichen Festival berichtet die Künstlerische Leiterin von LUCAS, Cathy de Haan, die sich an „viele bewegende Momente“ erinnert, „allen voran das emotionale Skype-Gespräch mit dem Protagonisten des gleichnamigen Dokumentarfilms MUSSA“ oder das Filmgespräch mit dem Team von RAUF und dem herausragenden jungen Darsteller Alen Hüseyin Gürsoy. De Haan freute sich natürlich auch über den Zuspruch zum neuen LUCAS-Konzept, den sie von vielen Seiten mit Angeboten zu zukünftigen Kooperationen erfahren hatte und dankte neben den Förderern auch den zahlreichen ehrenamtlichen Helfer/innen, die das Festival erst möglich machten.

Mit rund 150 Teilnehmer/innen sehr erfolgreich verlief die Tagung und Zukunftswerkstatt „Film, Flucht und Interkultur“ (21. bis 23. September), die am Freitagabend zu Ende ging. Den engagierten Austausch von Filmvermittler/innen und Filmschaffenden hatten das Deutsche Filminstitut und die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut organisiert. Eine ausführliche Pressemitteilung zu den auf der Tagung erarbeiteten Ergebnissen folgt kommende Woche.

LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans wird möglich durch zahlreiche Förderer, für deren Unterstützung wir uns bedanken. Zu diesen zählen die Stadt Frankfurt am Main, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die HessenFilm und Medien, die Europäische Union (Creative Europe), die Peter Ustinov Stiftung, die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, traffiQ, die Fraport AG, der Förderkreis des Deutschen Filminstituts, Fazit-Stiftung und Vision Kino. Unser Dank geht auch an unseren Partner ABG Frankfurt Holding sowie unseren Mobilitätspartner ŠKODA AUTO Deutschland.

 

Kino des Deutschen Filmmuseums Programm-Highlights im Oktober

geliebt-u-verdraengt* LOCARNO Retrospektive * 1916: Der Erste Weltkrieg in Filmbildern * Alex van Warmerdam * UNESCO Welttag des audiovisuellen Erbes * A. Berra-ched präsentiert 24 WOCHEN (DE 2016) * Begleitprogramm AARDMAN *

Filmreihe im Oktober und November
LOCARNO Retrospektive Geliebt und verdrängt: Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963

„Großartig und irritierend nannte der Tagesspiegel die vom Deutschen Filminstitut mitveranstaltete Retrospektive zum bundesdeutschen Nachkriegskino, die im August dieses Jahres beim Festival del film Locarno zu sehen war. Und Daniel Kothenschulte schrieb in der Frankfurter Rundschau: „Man kommt kaum heraus aus dem Kino, um ja nichts zu verpassen. Um auch dem Frankfurter Publikum die Möglichkeit zu geben, an diesem Ereignis teilzuhaben, zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums eine Auswahl wichtiger Filme, ergänzt um eine große Zahl weiterer entdeckungswürdiger Werke.

Special
DIE VERSUNKENE FLOTTE / WHEN FLEET MEETS FLEET (DE/GB 1926/27)
Donnerstag, 13. Oktober, 20:15 Uhr
1916. Die Großschlachten des Weltkriegs und ihre Filmbilder: 100 Jahre nach den verlustreichen Schlachten des Ersten Weltkriegs gibt die vom Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filminstitut konzipierte Reihe über das gesamte Jahr 2016 verteilt Gelegenheit, Werke von Filmschaffenden aus jener Generation in den Blick zu nehmen, die 1916 selbst erlebt hat. Am dritten Filmabend der Reihe ist DIE VERSUNKENE FLOTTE / WHEN FLEET MEETS FLEET (Deutschland/Großbritannien 1926/1927, R: Manfred Noa, Graham Hewett) zu sehen, der erste nur weniger Spielfilme, die nicht die Materialschlachten zu Lande, sondern die maritimen Schauplätze des Weltkriegs thematisieren. Basierend auf einem Roman des früheren Marineoffiziers Helmut Lorenz wurden verschiedene Versionen für verschiedene Länder hergestellt. Erhalten ist einzig eine Kopie für den britischen Markt. Eine komplexe Erzählung über die Möglichkeiten von Freundschaft unter Offizieren der deutschen und britischen Marine, über die Treue von Soldatenfrauen und über Schiffskameraden als Nebenbuhler gibt dem Film einen melo-dramatischen Handlungsrahmen. In Nebenrollen sind unter anderem Hans Albers und Heinrich George in der Frühphase ihrer Filmkarrieren zu sehen.
Einführungen: Kai Nowak (Historisches Institut, Justus-Liebig-Universität Gießen), Philipp Stiasny (Cinegraph Babelsberg, Filmuniversität Potsdam)
Vorfilm: HOME ON LEAVE (GB 1916, 7 Min.)

Filme zum Ehrengast Flandern und die Niederlande der Buchmesse 2016 Alex van Warmerdam (Sa, 1. Bis So, 16. Oktober) und niederländische Romanverfilmungen (Mittwoch, 19. bis Freitag, 30. Oktober)

Alex van Warmerdam gehört zu den bekanntesten niederländischen Regisseuren. Sein jüngstes Werk BORGMAN (NL 2013) nahm am offiziellen Wettbewerb in Cannes teil. Als Teil des Programms der Frankfurter Buchmesse 2016 zum Ehrengast Niederlande zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums im September und Oktober van Warmerdams Filme. Eine weitere Filmreihe im Oktober präsentiert die Verfilmungen niederländischer Romane, darunter Paul Verhoevens DE VIERDE MAN (Der vierte Mann, NL 1984) und DE HELAASHEID DER DINGEN (Die Beschissenheit der Dinge, BE/NL 2009, R: Felix van Groeningen) nach dem autobiographischen Roman von Dimitri Verhulst.

Special
Mittwoch, 26. Oktober, 18 Uhr
UNESCO Welttag des audiovisuellen Erbes 2016
Am 27. Oktober 1980 erließ die UNESCO die „Empfehlung zum Schutz und zur Erhaltung bewegter Bilder. Zum Welttag des audiovisuellen Erbes öffnen international viele Archive, Museen und Stiftungen ihre Türen und zeigen besondere Schätze aus ihren Beständen.

Im Kino des Deutschen Filmmuseums wird in diesem Jahr gezeigt, dass es neben dem Schwarzweißfilm von Beginn an auch colorierte Filme gegeben hat. Das Archiv des Deutschen Filminstituts bewahrt vielfarbige Exoten und vergessene Meilensteine der Mehrfarbenfilm-Entwicklung aus der Frühzeit des Farbfilms in Deutschland, die kürzlich digitalisiert wurden: bunte Werke der Stummfilmzeit mit Titeln wie RUND UM DIE WELT IN 2 STUNDEN (IT/FR/DE ca. 1912), RACHE IST SÜSS (DE ca. 1920) oder IM BAD // LILY ET TEDDY AUX BAINS DE MER (FR/DE 1917).
Einführung: Anke Mebold, Deutsches Filminstitut
Special

Dienstag, 4. Oktober, 20:15 Uhr
Was tut sich im deutschen Film?
24 WOCHEN von Anne Zohra Berrached
Filmvorführung und Gespräch
In der Reihe WAS TUT SICH IM DEUTSCHEN FILM? präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums einmal im Monat ein aktuelles Werk. Im Oktober stellt die Regisseurin Anne Zohra Berrached ihren zweiten Spielfilm 24 WOCHEN (DE 2016) vor, der als einziger deutscher Beitrag im offiziellen Wettbewerbsprogramm der diesjährigen Berlinale lief. Beeindruckend ist dabei vor allem das intensive Spiel von Hauptdarstellerin Julia Jentsch, die als emanzipierte Frau im Rampenlicht an den Folgen einer problematischen Schwangerschaft zu zerbrechen droht. Nach dem Film spricht Ulrich Sonnenschein (epd film) mit Anne Zohra Berrached.

Begleitprogramm zur Sonderausstellung
DIE KUNST VON AARDMAN Wallace & Gromit, Shaun das Schaf & Co  12. Juni 2016 bis 29. Januar 2017

Sonntag, 2. Oktober, 15 Uhr
WALLACE & GROMIT: AUF LEBEN UND BROT
Großbritannien 2008. R: Nick Park. Animationsfilm
In der Stadt geht ein Mörder um, dem bereits zwölf Bäcker zum Opfer gefallen sind. Ausgerechnet jetzt haben Wallace und sein Hund Gromit einen Backwarenladen eröffnet. Dann verliebt sich Wallace auch noch in Pieta, die als „Backleichtfee eine Werbe-Ikone ist. Doch während Wallace noch auf Wolke 7 schwebt, kommt Gromit ein schrecklicher Verdacht…

Mittwoch, 12. Oktober, 19 Uhr
Aardman after work: Der Feierabend im Filmmuseum
Ein geselliger Tagesausklang im Deutschen Filmmuseum mit Führung durch die aktuelle Sonderausstellung Die Kunst von Aardman. Wallace & Gromit, Shaun das Schaf & Co.

Zu einem entspannten Feierabend in seiner Sonderausstellung Die Kunst von Aardman lädt das Deutsche Filmmuseum am Mittwoch, 12. Oktober, um 19 Uhr ein. In einer Führung erfahren die Teilnehmer/innen, wie im Aardman Studio in Bristol aus ersten Entwurfskizzen Knetfiguren und schließlich aufwändig animierte Filme werden. Zum Ausklang des Abends gibt es ein Glas Wein im Ausstellungsfoyer.

Das Angebot ist im Ausstellungseintritt (7 Euro / 5 Euro ermäßigt) inbegriffen.

Unterstützt von Weindepot in der Schweizer Straße.

Freitag, 28. Oktober, 18 Uhr
Studiotour im Trickfilmland
Die Macher/innen des Sandmännchen-Kinofilms laden zu einer Tour durch ihr Trickfilmstudio ein. Interessierte können hautnah miterleben, wie Trickfilme entstehen.
Kosten: 12,- Euro pro Person, Anmeldung erforderlich unter museumspaedagogik@deutsches-filminstitut.de, 069 / 961 220 223
Ort: Trickfilmstudio der scopas medien AG (Daimlerstraße 23-36, Frankfurt).

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu

LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans 18. bis 25. September 2016 in Frankfurt von Oberbürgermeister Peter Feldmann eröffnet

© Filminstitut Frankfurt
© Filminstitut Frankfurt

LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans
18. bis 25. September 2016 in Frankfurt am Main
Schirmherr Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, eröffnet die 39. Ausgabe des Filmfestivals

Zahlreiche Filmschaffende bei der Eröffnung +++ Jurykids freuen sich über den Festivalstart mit 28 Langfilmen, 44 kurzen und mittellangen Filmen aus 27 Ländern +++ „LUCAS nimmt in der hessischen Festivallandschaft einen herausragenden Platz ein (Dr. Ulrich Adolphs, Referatsleiter HMWK)

Jetzt geht es endlich los: Zahlreiche Gäste feierten am Sonntagnachmittag im vollbesetzten Kino des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt am Main, die Eröffnung von LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans (18. bis 25. September 2016). Zur 39. Ausgabe ist bei LUCAS in diesem Jahr vieles neu. Das älteste an das junge Publikum gerichtete Filmfestival Deutschlands, seit 1974 veranstaltet vom Deutschen Filminstitut, Frankfurt am Main, wendet sich mit neuem Namen an die wesentlich breitere Zielgruppe von vier Jahren bis 18plus. In drei Altersgruppen (4+, 8+ und 13+) bietet LUCAS ein abgestimmtes Filmprogramm. Es gibt vier Wettbewerbe: In den Altersgruppen 8+ und 13+ wird jeweils ein Langfilmpreis sowie ein Preis für den besten Kurz- oder mittellangen Film vergeben. Partizipation, schon immer eine Stärke des Festivals wird unter dem Motto „Mitmischen!“ ausgebaut. So sind Kinder und Jugendliche nicht nur wie bisher an allen Jurys beteiligt, sie gestalten das Festival mit und machen es sich so zu eigen, etwa bei der Auswahl der Filme und der Vorbereitung der Filmgespräche.

Das hob auch der Schirmherr des Festivals, Oberbürgermeister Peter Feldmann, lobend hervor: „Ich freue mich sehr, dass das Festival unter der künstlerischen Leitung von Dr. Cathy de Haan Kinder und Jugendliche aktiv einbindet. Dass sich viele Filme des Festivals mit Flucht und interkulturellen Themen beschäftigen, zeigt, dass LUCAS auf der Höhe der Zeit ist. Diese Themenstellung schärft auch das Verständnis der jungen Generation für unsere derzeitige politische Lage.“

Hochaktuell sei LUCAS, das sah auch Dr. Ulrich Adolphs so, Referatsleiter im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der herzliche Grüße von Wissenschaftsminister Boris Rhein übermittelte: „LUCAS bereichert die Film- und Kinokultur Hessens und nimmt damit in der so umfangreichen Festivallandschaft einen ganz herausragenden Platz ein. Wir begrüßen das Engagement aller Organisatoren und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, denn ohne deren Mitarbeit wäre es unmöglich, etwas so Großartiges auf die Beine zu stellen. Wir sind sehr stolz, dieses internationale Aushängeschild im Kinderfilm-Bereich hier in Hessen veranstalten zu können. Deshalb fördert die Hessische Landesregierung seit sehr vielen Jahren diese Veranstaltung. Auch in diesem Jahr beteiligen wir uns mit 30.000 Euro.“

Das gesamte Spektrum der Filmgeschichte bestimmt das qualitativ anspruchsvolle Langfilm-Programm. Damit setzen sich Christine Kopf, zu deren Abteilung Filmbildung und -vermittlung das Festival jetzt gehört, und die Künstlerische Leiterin Cathy de Haan ganz bewusst ab vom Premierenfokus anderer Festivals: „Wir wollen Kinder und Jugendliche mit unserer Begeisterung für das Kino anstecken“, betonten die beiden bei der Eröffnung.

„Deshalb zeigen wir Filme, bei denen wir davon überzeugt sind, dass sie Neugier und Leidenschaft bei der jungen Zielgruppe wecken.“ Dazu gehören neben aktuellen Filmen aus aller Welt, auch Klassiker der Filmgeschichte und selbstverständlich auch Werke, die nicht explizit als Kinder- oder Jugendfilme gelabelt sind. „Wir glauben, dass sich die Heranwachsenden für die ganze Bandbreite des internationalen Kinos interessieren“, so de Haan. Der Premierenstatus ist daher keine Voraussetzung mehr für die Teilnahme am Festival: „Viele wunderbare internationale Filme finden keinen Verleih in Deutschland das bedeutet, wer nicht die Berlinale oder andere Festivals besucht, bekommt diese Filme nie zu sehen, und das fänden wir schade.“ 16 Langfilme sind im Wettbewerb, darunter auch der Eröffnungsfilm RAUF (TR 2016, R: Baris Kaya, Soner Caner) über einen neunjährigen Jungen, der im Bürgerkriegsgebiet im Nordosten der Türkei heranwächst. Der Film wurde gerade in die Vorauswahlliste zum Europäischen Filmpreis aufgenommen. Dasselbe gilt für SPARROWS (Spatzen, IS/DK/KR 2015, R: Rúnar Rúnarsson), der die Geschichte des jungen Isländers Ari erzählt, der bei seinem alkoholkranken Vater aufwächst.

Auch im LUCAS-Kurzfilmwettbewerb, jetzt erweitert zum „Wettbewerb für kurze und mittellange Filme“ mit insgesamt 26 Werken gebe es viel zu entdecken, etwa KONINGSDAG (Königstag, NL 2015, R: Steven Wouterlood), in dem Kelvin und Younes Musik als verbindendes Element ausmachen, den Fußball-Film SLUSH ICE (Wassereis, DK 2016, R: Sören Grinderslev Hansen) oder WATER BABY (IN 2016, R. Pia Shah) in dem die Regisseurin zeigt, wie der schüchterne Melvin seine Angst vor Wasser überwindet.

Preise
Die Jurys, die sich paritätisch aus jungen Filmfans und Branchenprofis zusammensetzen, vergeben in den Altersgruppen 8+ und 13+ den Preis für den besten Langfilm (5.000 Euro) und den Preis für den besten kurzen oder mittellangen Film (2.000 Euro). Unter den Langfilmen der Altersgruppe 13+ wird außerdem der SIR PETER USTINOV AWARD (2.000 Euro) vergeben. Zusätzlich gibt es den undotierten Publikumspreis. Zu Gast ist eine Jury der ECFA (European Children’s Film Association).

Partizipation
Ein besonderer Schwerpunkt von LUCAS bleiben weiterhin die Begegnungen mit Filmschaffenden aus aller Welt. Kinder und Jugendliche übernehmen auch mal selbst die Moderation und gestalten den Ablauf mit. Schon im Vorfeld haben sich Kinder aus der Karmeliter- und Weißfrauenschule sowie aus dem Internationalen Kinderhaus (alle im Frankfurter Bahnhofsviertel) und der Strothoff International School in Dreieich in von LUCAS betreuten Workshops mit dem Thema Film beschäftigt, eigene Filme gedreht oder Filmgespräche vorbereitet. LUCAS bietet weitere vielfältige Möglichkeiten der Mitgestaltung für die Heranwachsenden, so Cathy de Haan, die sich schon jetzt auf die Preisverleihung des Festivals freut. Denn dafür erarbeiten Jugendliche einer Intensivklasse gemeinsam mit den Komponistinnen und Musikerinnen Eunice Martins und Laura Mello eine Experimentalfilm-Vertonung und führen diese live auf.

Mit Young European Cinephiles gibt es eine neue Sektion bei LUCAS: Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren aus ganz Europa kuratieren hier das Programm selbst. Die Idee: Je zwei junge Erwachsene aus Italien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden programmieren ein inhaltlich aufeinander abgestimmtes Double Feature, das an vier LUCAS-Abenden um 18:30 und 21:00 Uhr läuft. Dazu gehört natürlich auch die Begründung für die Auswahl, Moderation und Einführung am Vorführabend. Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts, freut sich darüber, dass die filmisch vorgebildeten Jugendlichen aus den europäischen Partnerinstitutionen „bei ihrer Auswahl auf die gesamte Filmgeschichte blicken und für ihre Programme auch auf Filmklassiker zurückgegriffen haben.“ Darunter etwa die auch 31 Jahre nach ihrer Premiere immer noch hochaktuelle Dystopie BRAZIL (GB 1985, R: Terry Gilliam).

Für die jüngsten Kinogäste der Altersgruppe 4plus bringt das Festival preisgekrönte Programme aus animierten Kurzfilmen auf die Leinwand. Mit dabei ist etwa MAA BAA (DE 2015), ein Film von Ahmad Saleh, Studenten- Oscar®-Gewinners 2016.
Filme aus 27 Ländern werden im international ausgerichteten Festivalprogramm präsentiert wahlweise in der originalen Sprachfassung oder mit deutscher Einsprache. Zahlreiche Filmemacher/innen aus der ganzen Welt freuen sich auf intensive Gespräche mit dem jungen Publikum.
Eine dreitägige, internationale Tagung und Zukunftswerkstatt „Film, Flucht und Interkultur“ veranstalten das Deutsche Filminstitut und die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut begleitend zum Festival vom 21. bis 23. September 2016.

LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans wird möglich durch zahlreiche Förderer, für deren Unterstützung wir uns bedanken. Zu diesen zählen die Stadt Frankfurt am Main, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die HessenFilm und Medien, die Europäische Union (Creative Europe), die Peter Ustinov Stiftung, die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, traffiQ, die Fraport AG, der Förderkreis des Deutschen Filminstituts, Fazit-Stiftung und Vision Kino. Unser Dank geht auch an unseren Partner ABG Frankfurt Holding sowie unseren Mobilitätspartner ŠKODA AUTO Deutschland.

Preise
3,50 € für junge Filmfans aus Schulen, Kindergärten und Kitas
1,50 € für Frankfurt-Pass-Inhaber/innen
7,00 € für Erwachsene
5,00 € ermäßigter Eintritt für Erwachsene
(Studierende, Rentner/innen, Schwerbehinderte)
10,00 € Sonderpreis für Double Features
7,00 € ermäßigter Sonderpreis für Double Features
(Studierende, Rentner/innen, Schwerbehinderte)
Preise in Wiesbaden können geringfügig abweichen.

Begleitpersonen von Gruppen mit mehr als zehn jungen Filmfans erhalten freien Eintritt (max. 3 Begleitpersonen).

Gegen Vorlage der CleverCard erhalten Besucher/innen an der Kinokasse (außer in Wiesbaden) einen Euro Nachlass auf den regulären Eintrittspreis.

Weitere Informationen und Buchungsberatung unter:
info@lucas-filmfestival.de
Tel.: 069 961 220 678
069 961 220 674

Unter www.lucas-filmfestival.de sind alle Informationen rund um das Festival und seine Filme und Veranstaltungen sowie aktuelle Ankündigungen zu finden. Auch die Tickets zu den Vorstellungen sind online erhältlich.

Festivalzentrum
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main
U1, U2, U3, U8 / Station: Schweizer Platz
U4, U5 / Station: Willy-Brandt-Platz
Straßenbahn 14, 15, 16 / Station: Gartenstraße
Bus 46 / Station: Untermainbrücke

Spielstätten
Kino des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt)
CineStar Metropolis (Frankfurt)
CINEMA (Frankfurt)
Caligari FilmBühne (Wiesbaden)
Kino im Hafen 2 (Offenbach)

LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans 18. bis 25. September 2016 in Frankfurt am Main

Eröffnung am Sonntag, 18. September, um 16 Uhr im Deutschen Filmmuseum
Gäste aus Frankreich, Island, Indien, der Türkei und vielen anderen Ländern: Die Filmwelt trifft sich bei LUCAS

Endspurt: LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans (18. bis 25. September 2016) feiert am Sonntag, 18. September, um 16 Uhr seine Eröffnung mit geladenen Gästen. Das Filmfestival versammelt zu seiner 39. Ausgabe Filmschaffende aus aller Welt in Frankfurt. In Interviews und Gesprächen im Anschluss an die Vorstellungen lernt das Publikum internationale Gäste kennen, die aus ganz unterschiedlichen Perspektiven von der Entstehung eines Films berichten können.

Ein spannendes Filmgespräch erwartet das Festivalpublikum im Anschluss an RAUF (TR 2016). Der Film spielt im kurdischen Grenzgebiet und thematisiert den dortigen Bürgerkrieg. Sowohl zur Eröffnung als auch zur öffentlichen Vorführung am Montag, 19. September, um 11 Uhr im CineStar Metropolis sind die Regisseure Baris Kaya und Soner Caner sowie der Schauspieler Alen Hüseyin Gürsoy zu Gast, um über die Entstehung des Films und seine

Wirkung in einem politisch sensiblen Umfeld zu sprechen.
Was den französischen Animationsfilm ADAMA (FR 2015, R: Simon Rouby) besonders macht, sind neben einem spannenden Thema dem Einsatz afrikanischer Soldaten im Ersten Weltkrieg für die Kolonialmächte zwei große Stilelemente: starke, realistische Bilder und mitreißende Musik. Musiker Pablo Pico, der den Soundtrack zur Handlung komponiert hat, ist zu beiden Filmvorstellungen am Mittwoch, 21. September, um 9 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums sowie am Freitag, 23. September, um 9 Uhr im CineStar Metropolis zu Gast.

Aus dem westindischen Bundesstaat Maharashtra reist Regisseur Nagraj Manjule an, um seinen knapp dreistündigen Film SAIRAT (Wild, IND 2016) vorzustellen. Manjule paart kitschiges Bollywood-Musical mit sozial-realistischem Drama, und erzählt ebenso einprägsam wie unterhaltend die Geschichte eines jungen Paares, das aus der konservativen Heimat in die Slums der Großstadt flüchten muss, um seine Beziehung zu retten. Der Film, der bei der Berlinale 2016 für den „Gläsernen Bären“ in der Generation 14plus nominiert war, ist am Donnerstag, 22. September, um 11 Uhr im CineStar Metropolis sowie am Freitag, 23. September, um 19:30 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums zu sehen.
Der Film MUSSA (ISR 2015) erzählt die Geschichte des elfjährigen Äthiopiers Mussa, der mit seiner Mutter illegal nach Israel eingewandert ist und kein Wort spricht. Nun droht den beiden die Abschiebung. Produzentin Daniela Sidi spricht am Mittwoch, 21. September, nach der Vorführung des Films um 14 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums sowie am Freitag, 23. September, um 16:30 Uhr im Cinema über die Arbeit an MUSSA.
LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans findet von Sonntag, 18., bis Sonntag, 25. September 2016 in Frankfurt am Main, Offenbach und Wiesbaden statt. Das Programm richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von vier Jahren bis 18plus.

Sonntag, 18. September, 16 Uhr
Kino des Deutschen Filmmuseums

Mo, 19. September, 11 Uhr
CineStar Metropolis
RAUF (TK 2016)
Im Anschluss Filmgespräch mit den Regisseuren Baris Kaya und Soner Caner  und dem Schauspieler Alen Hüseyin Gürsoy

Mo, 19. September, 9 Uhr
CineStar Metropolis
Kurze und mittellange Filme 8+, Programm 1
Im Anschluss Filmgespräch mit Regisseurin Meikeminne Clinckspoor (KI, NL 2015)

Mo, 19. September, 14 Uhr
Kino des Deutschen Filmmuseums

Di, 20. September, 11:30 Uhr
CineStar Metropolis
AMATEUR TEENS
Im Anschluss Filmgespräch mit dem Regisseur Niklaus Hilber (Bild) und dem Produzenten Valentin Greutert

Di, 20. September, 9 Uhr
CineStar Metropolis
Kurze und mittellange Filme 8+, Programm 3
Im Anschluss: Filmgespräch mit Maarten van Voornfeld (Drehbuchautor von KONINGSDAG), Christian Madsen (Produzent von SLUSH ICE) und Søren Grinderslev Hansen (Regisseur von SLUSH ICE)

Di, 20. September, 14 Uhr
Kino des Deutschen Filmmuseums
Mi, 21. September, 9 Uhr
CineStar Metropolis
EL SOÑADOR
Im Anschluss Filmgespräch mit Koproduzentin Pascaline Saillant

Mi, 21. September, 9 Uhr
Kino des Deutschen Filmmuseums
Fr, 23. September, 9 Uhr
CineStar Metropolis
ADAMA (F 2015)
Im Anschluss Filmgespräch mit dem Komponisten Pablo Pico

Mi, 21. September, 9:30 Uhr
CineStar Metropolis
Do, 22. September, 14 Uhr
Kino des Deutschen Filmmuseums
OFFLINE DAS LEBEN IST KEIN BONUSLEVEL
(DE 2015) Im Anschluss Filmgespräch mit Regisseur Florian Schnell (links) und Hauptdarsteller Moritz Jahn

Mi, 21. September, 11 Uhr
CineStar Metropolis

Fr, 23. September, 12 Uhr
Kino im Hafen 2
DAS LETZTE HALBE JAHR (DE 2016)
Im Anschluss Filmgespräch mit der Regisseurin Anna Wahle (links), dem Redakteur Christian Cloos und der Protagonistin Laura Brüchle

Mi, 21. September, 11:30 Uhr
CineStar Metropolis

Do, 22. September, 12 Uhr
Kino im Hafen 2
NOT WITHOUT US NICHT OHNE UNS (DE 2016)
Im Anschluss Filmgespräch mit der Regisseurin Sigrid Klausmann

Mi, 21. September, 14 Uhr
Kino des Deutschen Filmmuseums

Fr, 23. September, 16:30 Uhr
Cinema
MUSSA (ISR 2015)
Im Anschluss Filmgespräch mit der Produzentin Daniela Rachminov Sidi

Mi, 21. September, 16:30 Uhr
LIFE ON THE BORDER (IRQ/SYR 2015)
Im Anschluss Filmgespräch mit dem Produzenten Bahman Ghobadi, Jung-Regisseurin Basmeh Soleiman (rechts) und Regie-Mentor Shaho Nemati

Do, 22. September, 11 Uhr
CineStar Metropolis

Fr, 23. September, 19:30 Uhr
Kino des Deutschen Filmmuseums
SAIRAT / WILD (IND 2016)
Im Anschluss Filmgespräch mit dem Regisseur Nagraj Manjule

Do, 22. September, 16 Uhr
Kino des Deutschen Filmmuseums

Fr, 23. September, 11 Uhr
CineStar Metropolis
SPARROWS / SPATZEN (ISL/DK/KRO 2015)
Im Anschluss Filmgespräch mit der Schauspielerin Rakel Björk Björnsdóttir

Do, 22. September, 18 Uhr
Cinema
BABYLON (TUN 2012)
Im Anschluss Filmgespräch mit Regisseur ismaël

LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans wird möglich durch zahlreiche Förderer, für deren Unterstützung wir uns bedanken. Zu diesen zählen die Stadt Frankfurt am Main, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die HessenFilm und Medien, die Europäische Union (Creative Europe), die Peter Ustinov Stiftung, die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, traffiQ, die Fraport AG, der Förderkreis des Deutschen Filminstituts, Fazit-Stiftung und Vision Kino. Unser Dank geht auch an unseren Partner ABG Frankfurt Holding sowie unseren Mobilitätspartner ŠKODA AUTO Deutschland.

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
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