LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans 18. bis 25. September 2016 in Frankfurt von Oberbürgermeister Peter Feldmann eröffnet

© Filminstitut Frankfurt
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LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans
18. bis 25. September 2016 in Frankfurt am Main
Schirmherr Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, eröffnet die 39. Ausgabe des Filmfestivals

Zahlreiche Filmschaffende bei der Eröffnung +++ Jurykids freuen sich über den Festivalstart mit 28 Langfilmen, 44 kurzen und mittellangen Filmen aus 27 Ländern +++ „LUCAS nimmt in der hessischen Festivallandschaft einen herausragenden Platz ein (Dr. Ulrich Adolphs, Referatsleiter HMWK)

Jetzt geht es endlich los: Zahlreiche Gäste feierten am Sonntagnachmittag im vollbesetzten Kino des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt am Main, die Eröffnung von LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans (18. bis 25. September 2016). Zur 39. Ausgabe ist bei LUCAS in diesem Jahr vieles neu. Das älteste an das junge Publikum gerichtete Filmfestival Deutschlands, seit 1974 veranstaltet vom Deutschen Filminstitut, Frankfurt am Main, wendet sich mit neuem Namen an die wesentlich breitere Zielgruppe von vier Jahren bis 18plus. In drei Altersgruppen (4+, 8+ und 13+) bietet LUCAS ein abgestimmtes Filmprogramm. Es gibt vier Wettbewerbe: In den Altersgruppen 8+ und 13+ wird jeweils ein Langfilmpreis sowie ein Preis für den besten Kurz- oder mittellangen Film vergeben. Partizipation, schon immer eine Stärke des Festivals wird unter dem Motto „Mitmischen!“ ausgebaut. So sind Kinder und Jugendliche nicht nur wie bisher an allen Jurys beteiligt, sie gestalten das Festival mit und machen es sich so zu eigen, etwa bei der Auswahl der Filme und der Vorbereitung der Filmgespräche.

Das hob auch der Schirmherr des Festivals, Oberbürgermeister Peter Feldmann, lobend hervor: „Ich freue mich sehr, dass das Festival unter der künstlerischen Leitung von Dr. Cathy de Haan Kinder und Jugendliche aktiv einbindet. Dass sich viele Filme des Festivals mit Flucht und interkulturellen Themen beschäftigen, zeigt, dass LUCAS auf der Höhe der Zeit ist. Diese Themenstellung schärft auch das Verständnis der jungen Generation für unsere derzeitige politische Lage.“

Hochaktuell sei LUCAS, das sah auch Dr. Ulrich Adolphs so, Referatsleiter im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der herzliche Grüße von Wissenschaftsminister Boris Rhein übermittelte: „LUCAS bereichert die Film- und Kinokultur Hessens und nimmt damit in der so umfangreichen Festivallandschaft einen ganz herausragenden Platz ein. Wir begrüßen das Engagement aller Organisatoren und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, denn ohne deren Mitarbeit wäre es unmöglich, etwas so Großartiges auf die Beine zu stellen. Wir sind sehr stolz, dieses internationale Aushängeschild im Kinderfilm-Bereich hier in Hessen veranstalten zu können. Deshalb fördert die Hessische Landesregierung seit sehr vielen Jahren diese Veranstaltung. Auch in diesem Jahr beteiligen wir uns mit 30.000 Euro.“

Das gesamte Spektrum der Filmgeschichte bestimmt das qualitativ anspruchsvolle Langfilm-Programm. Damit setzen sich Christine Kopf, zu deren Abteilung Filmbildung und -vermittlung das Festival jetzt gehört, und die Künstlerische Leiterin Cathy de Haan ganz bewusst ab vom Premierenfokus anderer Festivals: „Wir wollen Kinder und Jugendliche mit unserer Begeisterung für das Kino anstecken“, betonten die beiden bei der Eröffnung.

„Deshalb zeigen wir Filme, bei denen wir davon überzeugt sind, dass sie Neugier und Leidenschaft bei der jungen Zielgruppe wecken.“ Dazu gehören neben aktuellen Filmen aus aller Welt, auch Klassiker der Filmgeschichte und selbstverständlich auch Werke, die nicht explizit als Kinder- oder Jugendfilme gelabelt sind. „Wir glauben, dass sich die Heranwachsenden für die ganze Bandbreite des internationalen Kinos interessieren“, so de Haan. Der Premierenstatus ist daher keine Voraussetzung mehr für die Teilnahme am Festival: „Viele wunderbare internationale Filme finden keinen Verleih in Deutschland das bedeutet, wer nicht die Berlinale oder andere Festivals besucht, bekommt diese Filme nie zu sehen, und das fänden wir schade.“ 16 Langfilme sind im Wettbewerb, darunter auch der Eröffnungsfilm RAUF (TR 2016, R: Baris Kaya, Soner Caner) über einen neunjährigen Jungen, der im Bürgerkriegsgebiet im Nordosten der Türkei heranwächst. Der Film wurde gerade in die Vorauswahlliste zum Europäischen Filmpreis aufgenommen. Dasselbe gilt für SPARROWS (Spatzen, IS/DK/KR 2015, R: Rúnar Rúnarsson), der die Geschichte des jungen Isländers Ari erzählt, der bei seinem alkoholkranken Vater aufwächst.

Auch im LUCAS-Kurzfilmwettbewerb, jetzt erweitert zum „Wettbewerb für kurze und mittellange Filme“ mit insgesamt 26 Werken gebe es viel zu entdecken, etwa KONINGSDAG (Königstag, NL 2015, R: Steven Wouterlood), in dem Kelvin und Younes Musik als verbindendes Element ausmachen, den Fußball-Film SLUSH ICE (Wassereis, DK 2016, R: Sören Grinderslev Hansen) oder WATER BABY (IN 2016, R. Pia Shah) in dem die Regisseurin zeigt, wie der schüchterne Melvin seine Angst vor Wasser überwindet.

Preise
Die Jurys, die sich paritätisch aus jungen Filmfans und Branchenprofis zusammensetzen, vergeben in den Altersgruppen 8+ und 13+ den Preis für den besten Langfilm (5.000 Euro) und den Preis für den besten kurzen oder mittellangen Film (2.000 Euro). Unter den Langfilmen der Altersgruppe 13+ wird außerdem der SIR PETER USTINOV AWARD (2.000 Euro) vergeben. Zusätzlich gibt es den undotierten Publikumspreis. Zu Gast ist eine Jury der ECFA (European Children’s Film Association).

Partizipation
Ein besonderer Schwerpunkt von LUCAS bleiben weiterhin die Begegnungen mit Filmschaffenden aus aller Welt. Kinder und Jugendliche übernehmen auch mal selbst die Moderation und gestalten den Ablauf mit. Schon im Vorfeld haben sich Kinder aus der Karmeliter- und Weißfrauenschule sowie aus dem Internationalen Kinderhaus (alle im Frankfurter Bahnhofsviertel) und der Strothoff International School in Dreieich in von LUCAS betreuten Workshops mit dem Thema Film beschäftigt, eigene Filme gedreht oder Filmgespräche vorbereitet. LUCAS bietet weitere vielfältige Möglichkeiten der Mitgestaltung für die Heranwachsenden, so Cathy de Haan, die sich schon jetzt auf die Preisverleihung des Festivals freut. Denn dafür erarbeiten Jugendliche einer Intensivklasse gemeinsam mit den Komponistinnen und Musikerinnen Eunice Martins und Laura Mello eine Experimentalfilm-Vertonung und führen diese live auf.

Mit Young European Cinephiles gibt es eine neue Sektion bei LUCAS: Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren aus ganz Europa kuratieren hier das Programm selbst. Die Idee: Je zwei junge Erwachsene aus Italien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden programmieren ein inhaltlich aufeinander abgestimmtes Double Feature, das an vier LUCAS-Abenden um 18:30 und 21:00 Uhr läuft. Dazu gehört natürlich auch die Begründung für die Auswahl, Moderation und Einführung am Vorführabend. Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts, freut sich darüber, dass die filmisch vorgebildeten Jugendlichen aus den europäischen Partnerinstitutionen „bei ihrer Auswahl auf die gesamte Filmgeschichte blicken und für ihre Programme auch auf Filmklassiker zurückgegriffen haben.“ Darunter etwa die auch 31 Jahre nach ihrer Premiere immer noch hochaktuelle Dystopie BRAZIL (GB 1985, R: Terry Gilliam).

Für die jüngsten Kinogäste der Altersgruppe 4plus bringt das Festival preisgekrönte Programme aus animierten Kurzfilmen auf die Leinwand. Mit dabei ist etwa MAA BAA (DE 2015), ein Film von Ahmad Saleh, Studenten- Oscar®-Gewinners 2016.
Filme aus 27 Ländern werden im international ausgerichteten Festivalprogramm präsentiert wahlweise in der originalen Sprachfassung oder mit deutscher Einsprache. Zahlreiche Filmemacher/innen aus der ganzen Welt freuen sich auf intensive Gespräche mit dem jungen Publikum.
Eine dreitägige, internationale Tagung und Zukunftswerkstatt „Film, Flucht und Interkultur“ veranstalten das Deutsche Filminstitut und die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut begleitend zum Festival vom 21. bis 23. September 2016.

LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans wird möglich durch zahlreiche Förderer, für deren Unterstützung wir uns bedanken. Zu diesen zählen die Stadt Frankfurt am Main, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die HessenFilm und Medien, die Europäische Union (Creative Europe), die Peter Ustinov Stiftung, die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, traffiQ, die Fraport AG, der Förderkreis des Deutschen Filminstituts, Fazit-Stiftung und Vision Kino. Unser Dank geht auch an unseren Partner ABG Frankfurt Holding sowie unseren Mobilitätspartner ŠKODA AUTO Deutschland.

Preise
3,50 € für junge Filmfans aus Schulen, Kindergärten und Kitas
1,50 € für Frankfurt-Pass-Inhaber/innen
7,00 € für Erwachsene
5,00 € ermäßigter Eintritt für Erwachsene
(Studierende, Rentner/innen, Schwerbehinderte)
10,00 € Sonderpreis für Double Features
7,00 € ermäßigter Sonderpreis für Double Features
(Studierende, Rentner/innen, Schwerbehinderte)
Preise in Wiesbaden können geringfügig abweichen.

Begleitpersonen von Gruppen mit mehr als zehn jungen Filmfans erhalten freien Eintritt (max. 3 Begleitpersonen).

Gegen Vorlage der CleverCard erhalten Besucher/innen an der Kinokasse (außer in Wiesbaden) einen Euro Nachlass auf den regulären Eintrittspreis.

Weitere Informationen und Buchungsberatung unter:
info@lucas-filmfestival.de
Tel.: 069 961 220 678
069 961 220 674

Unter www.lucas-filmfestival.de sind alle Informationen rund um das Festival und seine Filme und Veranstaltungen sowie aktuelle Ankündigungen zu finden. Auch die Tickets zu den Vorstellungen sind online erhältlich.

Festivalzentrum
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main
U1, U2, U3, U8 / Station: Schweizer Platz
U4, U5 / Station: Willy-Brandt-Platz
Straßenbahn 14, 15, 16 / Station: Gartenstraße
Bus 46 / Station: Untermainbrücke

Spielstätten
Kino des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt)
CineStar Metropolis (Frankfurt)
CINEMA (Frankfurt)
Caligari FilmBühne (Wiesbaden)
Kino im Hafen 2 (Offenbach)