Kategorie-Archiv: Deutsches Filmmuseum Frankfurt

23. Ausgabe des Festivals AFRICA ALIVE ab 31. Januar 2017 im Deutschen Filmmuseum Frankfurt

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

AFRICA ALIVE
Das Programm zur 23. Ausgabe des Festivals
Dienstag, 31. Januar, bis Freitag, 17. Februar

Mit einem breiten Spektrum an Dokumentar- und Spielfilmen präsentiert das Festival Africa Alive in seiner 23. Ausgabe das Filmschaffen des afrikanischen Kontinents. Neben aktuellen Filmen gibt es ein Begleitprogramm, bestehend aus Konzerten, Lesungen, Ausstellung, Podiumsdiskussion und Kinderprogramm.

Ein Fokus ist in diesem Jahr auf das Thema Migration gerichtet. Zu sehen sind zwei Dokumentarfilme, die aus der Perspektive der Protagonisten berichten. In LIFE SAARABA ILLEGAL (DE 2016) begleitet Saliou Sarr gemeinsam mit Regisseur Peter Heller seine beiden Cousins aus dem Senegal in die Migration. Beide werden bei der Präsentation am Sonntag, 5. Februar, um 18 Uhr im Deutschen Filmmuseum zu Gast sein. In LES SAUTEURS (DK 2016) filmt Abou Bakar Sidibé sein Leben in Marokko an der Grenze zur spanischen Exklave Melilla und seine Versuche, den Sicherheitszaun zu überwinden.
Der Länderschwerpunkt ist Südafrika gewidmet. Im Mittelpunkt steht die Frage, was aus der „Regenbogennation geworden ist: Der African National Congress (ANC) steckt in einer Krise, und immer mehr schwarze Südafrikaner/innen verweigern Präsident Zuma und seiner regierenden Partei die Gefolgschaft. Wie sich diese Situation in der Filmproduktion des wichtigen afrikanischen Filmlandes widerspiegelt und wie sich die Filmschaffenden positionieren, wird anhand einer kleinen Auswahl südafrikanischer Filme deutlich.
Zum Auftakt des Festivals findet im Neuen Theater Höchst am Dienstag, 31. Januar, um 20 Uhr ein Konzert des ghanaischen Singer-Songwriters und Multi-Instrumentalisten Adjiri Odametey statt. Zuvor wird um 18 Uhr im Foyer des Theaters die Ausstellung „Telling Stories des nigerianischen Künstlers Emeka Udemba eröffnet.
Zur Eröffnung ist die südafrikanische Regisseurin Sara Blecher mit ihrem Film AYANDA (2015) am Mittwoch, 1. Februar, zu Gast im Deutschen Filmmuseum. Am Donnerstag, 2. Februar, wird Amina Weira aus dem Niger im Kino des Deutschen Filmmuseums erwartet. Sie präsentiert ihren Film LA COLÈRE DANS LE VENT (2016) über den Uranabbau in Arli.
Die Podiumsdiskussion am Samstag, 4. Februar in der Evangelischen Studierendengemeinde Frankfurt/Main der Universität Frankfurt, widmet sich der UN-Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft. Am Mittwoch, 8. Februar, zeigt das Filmforum Höchst den mit dem hessischen Filmpreis für den besten Dokumentarfilm 2016 ausgezeichneten Film GHOSTLAND THE VIEW OF THE JU/´HOANSI von Simon Stadler und Catenia Lermer, die beide auch zu Gast sein werden.
Bei Afroton-Kulturprojekte im Gallus, steigt am Sonntag, 12. Februar, um 15 Uhr das Kinderfest mit Adesa aus Ghana. Zum Abschluss findet in der Brotfabrik am Freitag, 17. Februar, das Konzert von Ebo Taylor aus Ghana mit seiner acht-köpfigen Band statt.

Ausführlicheres zum Programm auf der Webseite http://www.africa-alive-festival.de/

 

 

Die Bildermaschinen-Werkstatt – Projekt des Deutsches Filmmuseums u. der Eugen-Kaiser-Schule Hanau

Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die Bildermaschinen-Werkstatt
Ein Projekt des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt) zusammen mit der Eugen-Kaiser-Schule in Hanau: Junge Leute erschließen sich die Bewegtbild-Maschinen des 19. Jahrhunderts und bespielen sie mit eigenen Bildgeschichten 

Mit (Bewegt-)Bild-Maschinen wie dem Mutoskop, dem Thaumatrop, und dem Praxinoskop erschlossen sich die Menschen im 18. und 19. Jahrhundert neue Bildwelten oder brachten gar ganze Bildergeschichten in Bewegung. Wie das Kino im vorvorigen Jahrhundert allmäh-lich aus diesen vielfältigen Geräten entwickelt wurde, lässt sich anschaulich in der Dauerausstellung des Deutschen Filmmuseums nachvollziehen, die die Vor- und Frühgeschichte des Films beleuchtet. Was passiert nun, wenn junge Leute sich mit den Apparaturen des 19. Jahrhunderts beschäftigen, diese selbst nachbauen und sie mit eigenen Inhalten, Bildern und Bildgeschichten bestücken? Das wollten das Deutsche Filmmuseum und das Projekt „kunstvoll des Kulturfonds Frankfurt RheinMain zusammen mit der berufsbildenden Eugen-Kaiser-Schule in Hanau herausfinden.

© Filmmuseum
© Filmmuseum

Im laufenden Schuljahr 2016/17 sind rund 20 Schüler/innen der 12. Klassenstufe aus der Fachoberschule Gestaltung regelmäßig alle 14 Tage zu Gast im Filmmuseum oder erhalten Besuch von den Museums-pädagog/innen des Museums. Eng begleitet wird das Projekt von dem Frankfurter Künstler Vollrad Kutscher, der sich in seinen Arbeiten intensiv mit Wahrnehmung und Bildermaschinen auseinandersetzt.

Zu Beginn des Projekts im September 2016 lernten die 18- bis 20-jährigen Schüler/innen zunächst das Filmmuseum und seine Dauerausstellung kennen, sie erfuhren, welche Bildermaschinen es vor dem Kino gab und bauten schon mal ein eigenes Daumenkino, das beim Abblättern eine Kürzestgeschichte erzählt. In einem zweiten Schritt erforschten sie, wie genau Daumenkino, Praxinoskop, Wundertrommel und andere Maschinen durch einfache mechanische Methoden Bilder in Bewegung bringen: Wie werden die Grundlagen des menschlichen Sehens genutzt, damit wir statische Einzelbilder als fortlaufende Bewegung wahrnehmen? Welche Wege fanden die damaligen Künstler/innen, die Schaulust ihres Publikums schon vor der Erfindung des Kinos zu bedienen? Vollrad Kutscher wies die Schüler/innen darauf hin, dass das digital animierte GIF den Bewegungsloop wieder aufnimmt, mit dem auch viele Bildermaschinen ihre kurzen Geschichten erzählen. Schnell wurde so deutlich, dass sich bestimmte Grundprinzipien der Bilderzeugung durch die Mediengeschichte ziehen und auch heute noch aktuell sind. Damit sei schon ein wichtiges Lernziel erreicht. „Mir geht es vor allem darum, dass die Schüler/innen ihre eigene Welt präsentieren können und dazu die historischen Bildermaschinen als Folie benutzen. Ganz nebenbei erschließen sie sich so die Funktionsweise der Maschinen und begreifen, wie Film entsteht und funktioniert, so Kutscher.

Als nächstes galt es, sich für eine bestimmte Bildermaschine zu entscheiden, die die Schüler/innen nun analysierten, um sie schließlich selbst nachzubauen und mit einer eigenen einfachen Bildgeschichte auszustatten. So bestückt eine Teilnehmerin das durch schnelle Drehung zwei Bilder miteinander verschmelzende Thaumatrop mit einem Selbstporträt eine junge Frau mit erhobenem Arm. Ein weiteres Bild zeigt die Selfie-Stange mit Handy: Der schnelle Wechsel der Bilder löst das Rätsel der erhobenen Hand. Weitere Bildgeschichten entstehen in den kommenden Wochen. Die fertigen Objekte werden im Mai auf einer Abschlussfeier und in einer begleitenden kleinen Ausstellung im Deutschen Filmmuseum präsentiert. 

Das Projekt Bildermaschinen-Werkstatt wird ermöglicht durch das Programm für kulturelle Bildung „kunstvoll des Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

„Aardman Late Night“ Zum Abschluss öffnet die erfolgreiche Sonderausstellung des Deutschen Filmmuseums bis spät in die Nacht!

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Aardman Late Night:
Sonderausstellung öffnet im Endspurt extra lange
Donnerstag, 26., bis Samstag, 28. Januar, 10 24 Uhr
Abendführungen, Gewinnspiel und Rabattaktion im Museumsshop

Mehr als 60.000 Besucherinnen und Besucher hat die Sonderausstellung Die Kunst von Aardman bereits ins Deutsche Filmmuseum gelockt. Bevor Wallace & Gromit, Shaun das Schaf & Co. am Montag, 30. Januar, in ihre britische Heimat zurückkehren, bedankt sich das Haus mit extra langen Öffnungszeiten und zusätzlichen Führungen:

Von Donnerstag, 26., bis Samstag, 28. Januar, ist die Ausstellung von
10 bis 24 Uhr geöffnet. Die letzte Gelegenheit haben Besucher/innen am Sonntag, 29. Januar, von 10 bis 18 Uhr.

Schäfchen zählen und gewinnen
Wer herausfindet, wie viele Knetschafe in der Ausstellung zu finden sind,
gewinnt mit etwas Glück einen Shaun aus Plüsch!

Shaun das Schaf im Angebot
Von Freitag, 26. Januar, bis zum Ausstellungsende am Sonntag, 29. Januar, sind Aardman-Artikel wie die beliebten Plüschschafe im Museumsshop zum reduzierten Preis zu haben.
Es gibt 20 Prozent Nachlass auf alle Aardman-Artikel, ausgenommen sind Filme (DVD/Blu-Ray) sowie der Ausstellungskatalog.

Führungen (im Eintrittspreis enthalten):
Donnerstag, 26. Januar, 18:00 und 20:00 Uhr
Samstag, 28. Januar: 15:00, 18:00 und 20:00 Uhr

Eintrittspreise:
7,00€ (ermäßigt 5,00€, Schüler/innen 4,00€)

Bereits seit mehr als 40 Jahren begeistern die Figuren der britischen Animationsfilmkünstler bei Aardman Animations ihre Fans. Das Deutsche Filmmuseum stellt seit dem 12. Juni 2016 ihr Schaffen in einer bild- und modellreichen Ausstellung vor, die das Publikum über alle Altersgruppen hinweg begeistert. Es ist die erste große Ausstellung in Deutschland über die Arbeit des Studios. Seine Knettrickfilme sind nicht nur Oscar®-gekrönte Publikumsmagnete, sondern auch internationale Vorreiter einer modernen Interpretation sowie Auslöser einer regelrechten Renaissance traditioneller Knetfiguren-Animationsverfahren im Zeitalter der Digitalisierung.

Filmfestival LUCAS geht bei Finanzierung neue Wege

Internationales Festival für junge Filmfans startet erstmalig Crowdfunding-Kampagne
Eine Initiative von kulturMut der Aventis Foundation in Zusammenarbeit mit dem Crowdfunding-Portal StartNext

Aktive Phase: 16. Januar bis 16. Februar 2017

LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans geht jetzt auch bei der Finanzierung neue Wege. Das Internationale Festival für junge Filmfans, das sich 2016 bereits programmatisch und personell komplett neu aufgestellt hat, entwickelt sich nun auch bei der Geldbeschaffung weiter und erschließt neue Quellen.

Dabei setzen die Festivalmacherinnen fest auf Publikum, Freunde und Fans. 20.000 Euro sollen über die Initiative kulturMut der Aventis Foundation in Zusammenarbeit mit dem Crowdfunding-Portal StartNext und dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain akquiriert werden, um die Festivalwoche im Oktober 2017 mitzufinanzieren. In Konkurrenz steht es dabei mit weiteren 29 Projekten, die dieses Jahr bei kulturMut mitmachen, und über einen Zeitraum von rund vier Wochen Geld mobilisieren wollen. Damit „Crowdfunding LUCAS ein Erfolg wird, müssen vom 16. Januar bis zum 16. Februar möglichst viele Unterstützer/innen gewonnen werden. Wird das Finanzierungsziel von 20.000 Euro nicht erreicht, ist noch nichts verloren. Dann kommt es nämlich auf die Platzierung innerhalb der Projekte an. Denn die Aventis Foundation stellt zusätzliche 250.000 Euro bereit, um die Finanzlücken der erfolgreichsten Projekte zu stopfen. Entscheidend ist dabei nicht nur die erzielte Summe, sondern auch die Anzahl der Unterstützer. Jeder kann dabei helfen, und zwar auf startnext.com/LUCAS via Sofortüberweisung, Lastschrift, Kreditkarte oder Vorkasse.

„Mitmischen!, heißt das 2016 deutlich ausgebaute Partizipationsprogramm bei LUCAS, so die künstlerische Leiterin des Festivals, Cathy de Haan: „Es ist uns ein grundsätzliches Anliegen, zu vermitteln, dass man durch Engagement etwas bewegen kann. Auch Crowdfunding setze auf Teilnahme und Eigeninitiative. „Wir sind daher davon überzeugt, LUCAS und diese Art der Finanzierung gut zusammenpassen und wir so unser erstes Crowdfunding-Projekt zu einem Erfolg machen werden, so de Haan.
Jeder Unterstützer bekommt beim Crowdfunding von LUCAS eine attraktive Gegenleistung, unter den Dankeschöns sind eine exklusive Kinovorstellung im Kino des Deutschen Filmmuseums, Festivaltaschen, Festivalpässe für LUCAS, eine der limitierten Eintrittskarten für Eröffnung und Preisverleihung, Karten fürs Kino des Deutschen Filmmuseums, LUCAS-T-Shirts sowie Bastel- und Malvorlagen für Kinder. Spendenquittungen können selbstverständlich auch für die Crowdfunding-Beiträge ausgestellt werden.

LUCAS-Fans und Spendenwillige loggen sich von Montag, 16. Januar, an einfach bei Startnext ein und helfen dem Festival schon mit minimalen Beiträgen von einem Euro an:
startnext.com/LUCAS

LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans zeigt vom 1. bis 7. Oktober 2017 zum 40. Mal ein anspruchsvolles und unterhaltsames Programm für Kinder und Jugendliche
LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans präsentiert vom 1. bis 7. Oktober 2017 die weltweit besten Filme für junges Publikum im Deutschen Filmmuseum und an weiteren Spielorten in Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden. Das breite Spektrum an Spiel-, Dokumentar-, Animations- und Experimentalfilmen, die in Originalfassung und deutscher Einsprache angeboten werden, richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von vier Jahren bis 18plus. LUCAS bietet dem Publikum zahlreiche Möglichkeiten, das Festival mitzugestalten: hinter und vor der Kamera, als Jurymitglieder oder Moderator/innen. In spannenden Gesprächen mit den Gästen können junge Filmfans eine Woche lang ganz in die Welt der Filme eintauchen.

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

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SONDERAUSSTELLUNG:

DIE KUNST VON AARDMAN. WALLACE & GROMIT, SHAUN DAS SCHAF & CO
Ausstellung und Begleitprogramm
12. Juni bis 29. Januar 2017

KINOHIGHLIGHTS 2016 vom 5. bis 31.Januar 2017 im Filmmuseum Frankfurt

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Filmreihe von Donnerstag, 5. Januar, bis Dienstag, 31. Januar
Mit einer Auswahl herausragender Filme aus dem Kinojahr 2016 startet das Kino des Deutschen Filmmuseums ins Programm des neuen Jahres. Die beliebte Reihe bietet nach dem Festtagstrubel Gelegenheit, verpasste Kino-Erlebnisse nachzuholen oder einen neugewonnenen Lieblingsfilm erneut auf der großen Leinwand zu genießen natürlich in der Originalfassung mit Untertiteln. Die Reihe wird im Februar fortgesetzt.

Donnerstag, 5. Januar, 18 Uhr
RAK TI KHON KAEN Cemetery of Splendour
Thailand/Großbritannien/Frankreich/Deutschland/Malaysia 2015
R: A. Weerasethakul. D: J. Widner, B. Lomnoi. 122 Min. DCP. OmU
Ein provisorisches Krankenhaus im thailändischen Khon Kaen: Hier werden Soldaten versorgt, die an einer mysteriösen Schlafkrankheit leiden. Äußerlich kerngesunde Männer fallen vom einen auf den anderen Moment ins Koma. Die freiwillige Helferin Jen kümmert sich um einen schlafenden Soldaten, als ein Medium ihr den Zutritt in dessen Bewusstsein ermöglicht. Mit diesem einzigartigen Film-Gedicht zeigt der thailändische Regisseur Apichatpong Weerasethakul, dass keine visuellen Effekte nötig sind, um das Kinopublikum zu verzaubern. Sein ruhiger, im Detail waghalsiger Film setzt Maßstäbe im Erzählen von Geschichte und Geschichten.

Freitag, 6. Januar, 20:30 Uhr
Sonntag, 8. Januar, 18 Uhr
FRANTZ
Deutschland/Frankreich 2016. R: François Ozon. D: Paula Beer, Pierre Niney, Ernst Stötzner, Marie Gruber. 114 Min. DCP. OmU
Frantz ist als Soldat in den Ersten Weltkrieg gezogen und nicht mehr zurückgekehrt. Im schmerzlichen Gedenken an ihren gefallenen Verlobten besucht Anna täglich dessen Grab. Als hier eines Tages der junge Franzose Adrien auftaucht, löst das in ihrem Heimatdorf wilde Spekulationen aus. Schließlich haben die Deutschen den Krieg gegen den Erzfeind Frankreich verloren. Doch die beiden Männer scheint entgegen aller Wahrscheinlichkeit eine Freundschaft verbunden zu haben. Mit wunderbaren Schwarzweiß-Aufnahmen schuf François Ozon einen zeitlosen Antikriegsfilm über Verlust, Trauer und die rätselhaften Wege der Liebe.

Donnerstag, 11. Januar, 18 Uhr
Freitag, 12. Januar, 20:30 Uhr
DER BUNKER
Deutschland 2015. R: Nikias Chryssos. D: Pit Bukowski, Daniel Fripan, Oona von Maydell, David Scheller. 88 Min. DCP
Die Bewohner des Bunkers suchen einen Untermieter. Und so stößt ein Student zu einem reichlich absonderlichen Ehepaar, das unter der Erde haust. Obwohl der junge Mann sich eigentlich nur in das Zimmer einquartiert, um sich seiner Forschungsarbeit über Higgs-Partikel zu widmen, wird er bald zum Hauslehrer des Sohnes seiner Gastgeber. Der Achtjährige will Präsident werden und braucht demnach eine richtige Ausbildung, vor allem züchtige Erziehung. Nikias Chryssos‘ Debüt ist anrührend, urkomisch, peinlich berührend, schockierend. Die Ausdrucksmöglichkeiten des deutsch-griechischen Regisseurs kennen keine Grenzen. Ein potenzieller Kultfilm.

Sonntag, 15. Januar, 18 Uhr
Dienstag, 17. Januar, 20:30 Uhr
SAUL FIA Son of Saul
Ungarn 2015. R: László Nemes. D: Géza Röhring, Levente Molnár, Urs Rechn, Todd Charmont. 107 Min. Blu-ray. OmU
Das Holocaust-Drama SAUL FIA erhielt in Cannes den Großen Preis der Jury und wurde mit dem Oscar® für den Besten ausländischen Film ausgezeichnet. László Nemes erzählt die Geschichte von Saul, der die Leichen seiner getöteten Mithäftlinge verbrennen muss. Als er glaubt, seinen toten Sohn unter den Opfern entdeckt zu haben, versucht er, ihn vor dem Verbrennen zu bewahren und ihm die letzte Ehre durch eine traditionell jüdische Bestattung zu erweisen. Mitreißend und lähmend zugleich wirft der Film des ungarischen Regisseurs die Frage auf, wie viel Menschlichkeit in einer entmenschlichten Welt möglich ist.

Donnerstag, 19.Januar, 18 Uhr
Freitag, 20. Januar, 20:30 Uhr
ANOMALISA
USA 2015. R: Duke Johnson, Charlie Kaufman
Animationsfilm. 91 Min. DCP. OmU
Michael Stone lebt in der inneren Isolation. Zu seiner Umgebung findet er keinen Kontakt, Gesichter und Stim men seiner Mitmenschen erscheinen ihm alle gleich. Zwar ist er ein gefeierter Autor von Selbsthilfebüchern, sich selbst vermag er allerdings nicht zu helfen. Erst als er auf einer routinemäßigen Dienstreise Lisa kennen- lernt, bricht sein innerer Panzer auf. Charlie Kaufman adaptiert sein eigenes Bühnenstück aus dem Jahr 2005 als Animationsfilm. Auch ohne echte Schauspieler/innen versprüht sein faszinierenderes und philosophisch anmu tendes Werk Authentizität und Menschlichkeit.

Sonntag, 22. Januar, 18 Uhr
Dienstag, 24. Januar, 20:30 Uhr
I, DANIEL BLAKE Ich, Daniel Blake
Großbritannien/Frankreich/Belgien 2016. R: Ken Loach. D: Dave Johns, Hayley Squires, Dylan McKiernan, Briana Shann. 101 Min. DCP. OmU
Daniel und Katie aus Newcastle navigieren durch die Bürokratie des Sozialstaates, wo sie mit zahlreichen Fallstricken zu kämpfen haben. Denn die Sozialhilfe gewährt Leistungen nur unter hohem Aufwand. Das bekommt Daniel zu spüren, der nach einem Herzanfall krankgeschrieben wird, woraufhin das Arbeitsamt ihm die finanzielle Unterstützung streicht. Dass Katie in einer ähnlichen Situation feststeckt, führt die beiden zusammen. Sie führen einen Zermürbungskampf gegen die Windmühlen der Bürokratie, deren Opfer jene sozial Schwachen sind, die im Grunde doch nur nach den Regeln des Systems spielen müssen. Ken Loachs Sozialdrama wurde in Cannes mit der Goldenen Palme prämiert.

Donnerstag, 26. Januar, 18 Uhr
Freitag, 27Januar, 20:30 Uhr
FUOCOAMMARE Seefeuer
Italien/Frankreich 2015. R: Gianfranco Rosi
Dokumentarfilm. 114 Min. DCP. OmU
In seinem mit dem Goldenen Bären der Berlinale prämierten Dokumentarfilm zeigt Gianfranco Rosi den Alltag auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa. Geprägt ist dieser vom Aufeinandertreffen der Inselbewohner/innen mit den täglich ankommenden Geflüchteten, für die Lampedusa die erste Anlaufstelle auf der Suche nach Freiheit ist: Rosi zeigt eine Frau, die beim Makrelenreinigen das Radio der Wasserschutzwache hört, Migrant/innen, die intensive Aufnahmeuntersuchungen erleben, und den zwölfjährigen Samuele, der am liebsten mit seiner Steinschleuder spielt. FUOCOAMMARE berichtet von einer der großen menschlichen Tragödien unserer Zeit.

Sonntag, 29. Januar, 18 Uhr
Dienstag, 31. Januar, 20:30 Uhr
SPOTLIGHT
USA 2015. R: Thomas McCarthy
D: Mark Ruffalo, Miachel Keaton, Rachel McAdams. 128 Min. DCP. OmU
Für die US-amerikanische Tageszeitung „The Boston Globe arbeiten die renommiertesten Journalist/innen des Landes: das legendäre Spotlight-Team. Anfang der 2000er verdichtet sich bei den Reporter/innen ein ungeheuerlicher Verdacht: Vertuscht die Erzdiözese der katholischen Kirche in Massachusetts einen Sex-Skandal? Als die Zeitung nach und nach einen vielfachen Kindesmissbrauch ans Licht der Öffentlichkeit zerrt, erschüttert ihre Berichterstattung das Land. Thomas McCarthy zeigt die Aufarbeitung eines Eklats erschreckenden Ausmaßes. Der respektvolle Umgang mit der Materie und der durchgängig fesselnde Plot führten verdientermaßen zum Oscar® für den Besten Film.

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SONDERAUSSTELLUNG:

DIE KUNST VON AARDMAN. WALLACE & GROMIT, SHAUN DAS SCHAF & CO
Ausstellung und Begleitprogramm
12. Juni bis 29. Januar 2017

Late Night Kultkino Filmreihe von Freitag, 6., bis Freitag, 27. Januar 2017

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Das Late Night Kultkino im Deutschen Filmmuseum bietet als klassisches „Mitternachtskino Extremes und Ungewöhnliches, Abseitiges und Subversives Grenzüberschreitungen von Horror bis Trash, vom schlechten Geschmack bis hin zur künstlerischen Avantgarde. Längst zum Kult Erhobenes hat dabei ebenso seinen Platz wie Neuentdeckungen oder umstrittene Werke.

Eine bunte (und teilweise düstere) Mischung mit Filmen aus aller Welt ist im Januar in dieser Reihe zu sehen: ein Gruselklassiker der Universal-Studios, ein Meilenstein des asiatischen Martial-Arts-Kinos und ein britischer Drogen-Kultfilm aus den 90ern.

Freitag, 6. Januar, 22:30 Uhr
Samstag, 14. Januar, 22:30 Uhr
THE INVISIBLE MAN Der Unsichtbare
USA 1933. R: James Whale
D: Claude Rains, Gloria Stuart, William Harrigan. 71 Min. DCP. OF
Ein Chemiker erfindet ein Serum, das ihn unsichtbar macht, allerdings kein Gegenmittel, um die Wirkung wieder rückgängig zu machen. Er verfällt Wahnvorstellungen, Machtgier und Verbrechen, was zu Angst und Schrecken in jenem Dorf führt, in dem er sich versteckt hält. THE INVISIBLE MAN ist ein früher Klassiker des fantastischen Films, der zum Vorbild für spätere „Mad Scientist-Stoffe wurde und neben beeindruckender Tricktechnik auch durch seine ambivalente Figurenzeichnung und seinen grimmigen Humor besticht.

Samstag, 7. Januar, 22:30 Uhr
Samstag, 28. Januar, 22:30 Uhr
WONG FEI-HUNG Once Upon a Time in China
Hongkong 1991. R: Tsui Hark
D: Jet Li, Yuen Biao, Rosamund Kwan. 120 Min. 35mm. OmeU
China im späten 19. Jahrhundert: Das Land öffnet sich dem Westen, doch Shaolin-Meister Wong, Ausbilder einer Elite-Einheit der Armee, sieht die Entwicklungen mit Skepsis und fürchtet eine Unterwanderung durch ausländische Kräfte zumal seine Angebetete mit allzu modernen Ideen aus dem Ausland zurückgekehrt ist. Schon bald wird der Meister in romantische Verwirrungen verstrickt und muss sich Intrigen und Entmachtungsversuchen erwehren. Die Konflikte gipfeln in grandios inszenierten Kampfkunst-Sequenzen, darunter ein schwindelerregendes Gefecht auf Leitern.

Samstag, 21. Januar, 22:30 Uhr
Freitag, 27. Januar, 22:30 Uhr
TRAINSPOTTING
Großbritannien 1996. R: Danny Boyle
D: Ewan McGregor, Ewen Bremner, Jonny Lee Miller. 94 Min. 35mm. OmU
Eine Clique schottischer Heroin-Junkies verbringt die Tage mit der unablässigen Suche nach Betäubungsmitteln. Nicht nur die Jagd nach dem nächsten Kick, sondern auch die Beschaffung der Drogen im kriminellen Milieu stellt immer wieder eine Herausforderung dar. Die Zerreißprobe zwischen der Euphorie der Trips und der Tristesse des Alltags fordert zunehmend ihren Tribut, doch das Umfeld macht es fast unmöglich, aus dem Teufelskreis zu entkommen. Im Februar kommt die Fortsetzung des Kultfilms in die Kinos hier ist noch einmal das Original zu sehen, das die Balance zwischen surreal-groteskem filmischem Trip und einfühlsambitterem Milieuporträt hält.

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DIE KUNST VON AARDMAN. WALLACE & GROMIT, SHAUN DAS SCHAF & CO
Ausstellung und Begleitprogramm
12. Juni bis 29. Januar 2017

HITCHCOCK MASTER OF SUSPENSE Filmreihe von Mittwoch, 4., bis Sonntag, 29. Januar im Filmmuseum Frankfurt

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Das Interesse des Publikums an Alfred Hitchcocks Filmen ist ungebrochen. Aus diesem Grund zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums im Januar 2017 eine größere Auswahl der Werke des Regisseurs. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf seinen Spionagefilmen und Thrillern, in denen er die Motive von Angst, Schuld und Identitätsverlust variiert. Dass er ein Meister des „Suspense ist eines mit Spannung und Bangen erwarteten Ereignisses, das über lange Zeit nicht eintritt ist in allen Filmen spürbar.
In den 1930er Jahren machte er sich mit seinen Thrillern vor dem Hintergrund der heraufziehenden Kriegsgefahr in Europa einen Namen als versierter Genreregisseur. 1939 wanderte Hitchcock schließlich in die USA aus. Bis zu seinem Tod im April 1980 drehte er 53 Spielfilme. Sein versierter Umgang mit Farben macht Alfred Hitchcock zu einem der zentralen Regisseure der Filminstallation ROT, die von März 2017 an im Deutschen Filmmuseum zu sehen ist.

Mittwoch, 4. Januar, 20:30 Uhr
Freitag, 6. Januar, 18:00 Uhr
SABOTAGE
Großbritannien 1936. R: Alfred Hitchcock
D: Sylvia Sidney, Oscar Homolka, John Loder. 76 Min. 35mm. OF

Carl Verloc lebt als Geschäftsführer eines Londoner Kinos mit seiner Frau und deren kleinem Bruder zusammen, ist aber in Wahrheit ein gefährlicher Saboteur im Dienste einer Geheimorganisation. Ein Kriminalbeamter kommt ihm auf die Spur und tarnt sich als Gemüsehändler. SABOTAGE ist die freie Bearbeitung eines Romans von Joseph Conrad und voll von typischen Hitchcock-Elementen: Besonders berühmt wurde die Szene, in der ein Junge nichtsahnend ein Paket mit einer tickenden Bombe durch London transportiert.

Samstag, 7. Januar, 20:30 Uhr
YOUNG AND INNOCENT Jung und unschuldig
Großbritannien 1937. R: Alfred Hitchcock
D: Nova Pilbeam, Derrick de Marney. 80 Min. DCP. OF

Ein weiblicher Filmstar wird tot aufgefunden, und zwar von einem Freund, der daraufhin des Mordes verdächtigt wird. Um seine Unschuld zu beweisen, versucht der Mann, Hilfe von der Tochter des Polizeichefs zu erhalten. Wieder einmal wie schon in THE 39 STEPS spielt Hitchcock das Thema des unschuldig Verfolgten durch, der nicht zur Polizei gehen kann und den Fall selbst lösen muss und wieder tut er es mit einem gehörigen Schuss Ironie und Understatement. Grandios ist vor allem die Schlussszene im Grand Hotel.

Sonntag, 8. Januar, 20:30 Uhr
FOREIGN CORRESPONDENT Mord
USA 1940. R: Alfred Hitchcock
D: Joel McCrea, Laraine Day, Herbert Marshall. 119 Min. 35mm. OF

Im Jahr 1939 wird der Reporter Johnny nach England und Holland entsandt, um die politischen Hintergründe des drohenden Zweiten Weltkriegs zu recherchieren. Kurz nach seiner Ankunft in den Niederlanden wird er Zeuge eines Attentats auf den Diplomaten Van Meer und kommt einem deutschen Spionagering auf die Spur. Aus dem damals hochaktuellen Stoff entwickelte Hitchcock einen seiner visuell und dramaturgisch mitreißendsten Spionagethriller.

Dienstag, 10. Januar, 20:30 Uhr
Mittwoch, 11. Januar, 18:00 Uhr
SHADOW OF A DOUBT Im Schatten des Zweifels
USA 1943. R: Alfred Hitchcock
D: Teresa Wright, Joseph Cotten. 108 Min. DCP. OF

Charlie Oakley besucht seine Schwester, die mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der kalifornischen Kleinstadt Santa Rosa wohnt. Der wohlhabende Verwandte aus der Großstadt ist hier willkommen und entwickelt eine besonders intensive Beziehung zu seiner ältesten Nichte bis bei dieser der Verdacht aufkeimt, dass es sich bei ihrem Onkel um einen gesuchten Serienmörder handeln könnte. Die Kleinstadtatmosphäre wird von Hitchcock und dem Schriftsteller Thornton Wilder, der das Drehbuch schrieb, sehr anschaulich beschworen.

Freitag, 13. Januar, 18:00 Uhr
STAGE FRIGHT Die rote Lola
Großbritannien 1950. R: Alfred Hitchcock
D: Marlene Dietrich, Jane Wyman, Michael Wilding. 110 Min. 35mm. OF

Jonathan Cooper wird verdächtigt, den Ehemann seiner Geliebten, der Schauspielerin Charlotte Inwood, ermordet zu haben. Um die Wahrheit herauszufinden, lässt sich Eve Gill, eine Schauspielschülerin und Freundin Jonathans, bei Charlotte als Zofe anstellen. STAGE FRIGHT war nach zehn Jahren in Hollywood der zweite Film, den Hitchcock wieder in England drehte. Zum ersten Mal übernahm seine Tochter Patricia eine kleine Rolle. Marlene Dietrich spielte Charlotte Inwood und bestimmte selbst, aus welchem Winkel und mit welchem Licht sie aufgenommen werden wollte.

Samstag, 14. Januar, 20:30 Uhr
I CONFESS Zum Schweigen verurteilt
USA 1953. R: Alfred Hitchcock
D: Montgomery Clift, Anne Baxter, Karl Malden. 95 Min. 35mm. OF

Ein Priester hat das deutsche Einwanderer-Paar Otto und Alma Keller als Hausmeister und Haushälterin eingestellt. Otto Keller erzählt dem Priester im Beichtstuhl, dass er versehentlich einen Anwalt getötet hat. Da zwei Zeuginnen einen Mann im Priesterrock vom Tatort flüchten sahen, wird der Priester des Mordes verdächtigt wegen des Beichtgeheimnisses darf er die Wahrheit aber nicht enthüllen. I CONFESS ist der „katholischste Film von Alfred Hitchcock, was insbesondere die Thematisierung des Beichtgeheimnisses in der Handlung verdeutlicht.

Sonntag, 15. Januar, 12:00 Uhr
BLACKMAIL Erpressung
Großbritannien 1929. R: Alfred Hitchcock
D: Anny Ondra, John Longden. 80 Min. DCP. Stumm mit engl. ZT

Eine junge Frau tötet einen Mann, als dieser versucht, sie zu vergewaltigen, und wird in der Folge von einem Detektiv und einem Erpresser immer weiter in die Enge getrieben. BLACKMAIL war zunächst als Stummfilm konzipiert. Nachdem große Teile des Films bereits gedreht waren, fiel der Entschluss, dass er Hitchcocks (und Englands) erster Tonfilm werden sollte. Einzelne Szenen wurden daraufhin neu gedreht, andere blieben stumm erhalten. Obwohl Hitchcock selbst stolz auf seine Pioniertat war, entfaltet die hier gezeigte stumme Version des Filmes ihren ganz eigenen Charme.

Sonntag, 15. Januar, 20:30 Uhr
Mittwoch, 18. Januar, 20:30 Uhr
REAR WINDOW Das Fenster zum Hof
USA 1954. R: Alfred Hitchcock
D: James Stewart, Grace Kelly, Wendell Corey. 112 Min. DCP. OF

Einer von Hitchcocks bis heute berühmtesten und gelungensten Thrillern ist REAR WINDOW: Ein Fotograf hat sich bei einem Unfall ein Bein gebrochen und kann deshalb seine Wohnung nicht verlassen. Um sich zu beschäftigen, beginnt er, seine Nachbarschaft mit dem Fernglas zu beobachten. Irgendwann schöpft er den Verdacht, dass ein Mord geschehen ist. REAR WINDOW ist ein Film über einen Voyeur, der auch das Kinopublikum zu ebensolchen macht. Für den Film wurde die bis dahin größte bei Paramount entstandene Kulisse gebaut.

Freitag, 20. Janaur, 18:00 Uhr
Sonntag, 22. Januar, 20:30 Uhr
THE WRONG MAN Der falsche Mann
USA 1957. R: Alfred Hitchcock
D: Henry Fonda, Vera Miles, Anthony Quayle. 105 Min. 35mm. OF

Ein erfolgloser New Yorker Nachtclubmusiker wird verdächtigt, das Büro einer Versicherungsgesellschaft und zwei Geschäfte ausgeraubt zu haben. Weil mehrere Indizien und Zeugenaussagen gegen ihn sprechen, gerät er in die Mühlen des Polizeiapparats und der Justiz. THE WRONG MAN wird ganz aus der subjektiven Perspektive des Verdächtigten geschildert und ist der einzige Hitchcock-Film, der auf einer realen Geschichte beruht. Der Regisseur gab ihm folglich einen quasidokumentarischen Anstrich.

Samstag, 21. Januar, 20:30 Uhr
THE TROUBLE WITH HARRY Immer Ärger mit Harry
USA 1955. R: Alfred Hitchcock
D: Edmund Gwenn, John Forsythe, Shirley MacLaine. 99 Min. 35mm. OF

Alfred Hitchcock ging diese schwarze Komödie scheinbar leicht von der Hand: Eine Leiche liegt plötzlich in einer beschaulichen kleinen Gemeinde in Neuengland herum und bereitet den friedlichen Nachbar/innen allerlei Probleme allen voran die Frage, wie sie sie wieder loswerden können. Der Film ist geprägt von einem sehr trockenen Humor und ist in wunderbaren Herbstfarben gedreht. Zum ersten Mal arbeitete Hitchcock mit dem Komponisten Bernard Herrmann zusammen.

Mittwoch, 25. Januar, 20:30 Uhr
Freitag, 27. Janaur, 18:00 Uhr
THE BIRDS Die Vögel
USA 1963. R: Alfred Hitchcock
D: Rod Taylor, Tippi Hedren, Jessica Tandy. 120 Min. DCP. OF

In einer Gemeinde an der kalifornischen Küste beginnen Vögel aus dem Nichts heraus, die Menschen anzugreifen. Hitchcock lässt sich viel Zeit, um die Figuren (und die Vögel) einzuführen und die Spannung erst ganz allmählich aufzubauen; umso wirkungsvoller ist das Ergebnis. THE BIRDS wurde zu einem Hitchcock-Klassiker. Viele der Toneffekte schuf Oskar Sala auf dem Trautonium, einem von ihm entwickelten Sound-Effektgerät, das als Vorläufer heutiger Synthesizer gilt.

Samstag, 28. Januar, 20:00 Uhr
TORN CURTAIN Der zerrissene Vorhang
USA 1966. R: Alfred Hitchcock
D: Paul Newman, Julie Andrews. 128 Min. 35mm. OF

Ein US-amerikanischer Atomphysiker und Raketenspezialist gibt sich als politischer Überläufer aus und geht in die DDR, um bei einem Kollegen in Leipzig an eine Formel zu gelangen, die ihm für seine Forschung noch fehlt. Nicht von ihm vorgesehen ist, dass seine Verlobte ihm folgt. TORN CURTAIN ist einer der unterschätztesten Hitchcock-Filme: ein ironisches und souveränes Spiel mit dem in den 1960er Jahren angesagten, ganz eigenen Genre von Filmen zum Thema Kalter Krieg und Spionage.

Sonntag, 29. Januar, 20:30 Uhr
FRENZY
Großbritannien 1972. R: Alfred Hitchcock
D: Jon Finch, Barry Foster, Al McCowen. 116 Min. 35mm. OF

Für seinen vorletzten Film kehrte Alfred Hitchcock nach London zurück, in das Milieu seiner Jugend: den Gemüsemarkt von Covent Garden, den es zur Zeit der Dreharbeiten noch gab. Hier treibt ein Serienmörder sein Unwesen, der Frauen stranguliert; der Verdacht fällt allerdings auf einen Unschuldigen. Alle typischen Elemente eines Hitchcock-Films sind hier versammelt: der Suspense, das Unterstatement, der trockene Humor und eine Reihe technisch brillant realisierter filmischer Kniffe.

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu

SONDERAUSSTELLUNG:

DIE KUNST VON AARDMAN. WALLACE & GROMIT, SHAUN DAS SCHAF & CO
Ausstellung und Begleitprogramm
12. Juni bis 29. Januar 2017

PROGRAMM-HIGHLIGHTS IM JANUAR Filmreihen im Januar 2017 im Kino des Deutschen Filmmuseums

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Best of 2016
Filmreihe von Sonntag, 1., bis Dienstag, 31. Januar

Mit einer Auswahl herausragender Filme aus dem Kinojahr 2016 startet das Kino des Deutschen Filmmuseums ins Programm des neuen Jahres. Die beliebte Reihe bietet nach dem Festtagstrubel Gelegenheit, verpasste Kino-Erlebnisse nachzuholen oder einen neugewonnenen Lieblingsfilm erneut auf der großen Leinwand zu genießen natürlich in der Originalfassung mit Untertiteln. Die Reihe wird im Februar fortgesetzt.

HITCHCOCK MASTER OF SUSPENSE
Filmreihe von Sonntag, 1., bis Sonntag, 29. Januar

Zum 100. Geburtstag des Regisseurs und zur hierzu konzipierten Ausstellung Obsessionen. Die Alptraum-Fabrik des Alfred Hitchcock in den Jahren 2000/2001 war zum letzten Mal eine große Hitchcock-Filmreihe im Deutschen Filmmuseum zu sehen. Seitdem standen in unterschiedlichen Kontexten einzelne Filme des Regisseurs auf dem Programm und immer wieder zeigte sich, dass das Interesse des Publikums an seinen Filmen ungebrochen ist. Aus diesem Grund zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums im Januar 2017 eine größere Auswahl der Werke Hitchcocks.

Lecture & Film: Ernst Lubitsch
Vortrags- und Filmreihe
Donnerstag, 12., bis Donnerstag, 19. Januar

Bis Juli 2017 widmet sich die Reihe Lecture & Film mit Vorträgen von Expert/innen und einem thematischen Begleitprogramm Ernst Lubitsch und seinen Filmen. Im Januar sind die Begleitfilme ursprünglich deutschsprachigen Filmschaffenden in Hollywood gewidmet.

Donnerstag, 12. Januar, 20:15 Uhr
Aushöhlung der Austernprinzessin
Ein Live-Video-Essay-Kochkurs von Kevin B. Lee

Filmbeginn ca. 20:30 Uhr
DIE AUSTERNPRINZESSIN
Deutschland 1919. R: Ernst Lubitsch. D: Ossi Oswalda, Victor Janson, Harry Liedtke. 63 Min. 35mm/DCP. Stumm mit dt. Zwischentiteln

Donnerstag, 19. Januar, 20:15 Uhr
Ärger im Paradies
Lecture von Ute Holl
In englischer Sprache

Filmbeginn ca. 21:15 Uhr
TROUBLE IN PARADISE
USA 1932. R: Ernst Lubitsch. D: Miriam Hopkins, Herbert Marshall, Kay Francis. 83 Min. 16mm. OF

Begleitprogramm:
Mittwoch, 04. Januar., 18:00 Uhr
Samstag, 07. Januar, 18:00 Uhr
THE LAST COMMAND Sein letzter Befehl
USA 1928. R: Josef von Sternberg. D: Emil Jannings, Evelyn Brent, William Powell. 88 Min. Blu-ray. Stumm mit engl. Zwischentiteln. Musikfassung

Mittwoch, 18. Januar, 18:00 Uhr
THE HUNCHBACK OF NOTRE DAME Der Glöckner von Notre Dame
USA 1939. R: William Dieterle. D: Charles Laughton, Maureen O’Hara,
Cedric Hardwicke. 113 Min. 35mm. DF

Mittwoch, 25. Januar, 18:00 Uhr
Samstag, 28. Januar, 18:00 Uhr
A MIDSUMMER NIGHT’S DREAM Ein Sommernachtstraum
USA 1935. R: Max Reinhardt, William Dieterle. D: Mickey Rooney, James Cagney, Olivia de Havilland. 133 Min. 16mm. OF

Klassiker & Raritäten: Geschlechterkampf
Filmreihe von Dienstag, 3. Januar, bis Dienstag, 31. Januar

Die Frage nach der männlichen und weiblichen Identität ist von ungebrochener Aktualität. Das Städel Museum präsentiert in einer großen Sonderausstellung noch bis 19. März 2017 die prägnantesten künstlerischen Positionen zu diesem Thema von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Unter den ausgestellten Werken finden sich Stücke von Max Liebermann, Gustav Klimt, Edvard Munch und Frida Kahlo auch Filme sind Teil der Ausstellung. Einige von ihnen sind im Januar im Kino des Deutschen Filmmuseums zu sehen.

Dienstag, 3. Januar, 18:00 Uhr
METROPOLIS
Deutschland 1927. R: Fritz Lang. D: Brigitte Helm, Alfred Abel, Gustav Fröhlich. 145 Min. 35mm
(restaurierte Fassung von 2010, Musikfassung Gottfried Huppertz)

Dienstag, 10. Januar, 18:00 Uhr
Mit Klavierbegleitung
AFGRUNDEN Abgründe
Dänemark 1910. R: Urban Gad. D:: Asta Nielsen, Poul Reumert, Hans Neergaard. 35 Min. OmeU
LA COQUILLE ET LE CLERGYMAN
Frankreich 1928. R: Germaine Dulac. 39 Min. 35mm. OF
UN CHIEN ANDALOU Ein andalusischer Hund
Frankreich 1929. R: Luis Buñuel, Salvador Dalí. D: Pierre Batcheff, Simone Mareuil. 17 Min. Blu-ray. OmeU

Dienstag, 17. Januar, 18:00 Uhr
DIE BÜCHSE DER PANDORA
Deutschland 1929. R: Georg Wilhelm Pabst. D: Louise Brooks, Fritz Kortner, Gustav Diessl. 134 Min. DCP. Musikfassung

Dienstag, 24. Januar, 18:00 Uhr
EKSTASE
Tschechoslowakei/Österreich 1933. R: Gustav Machatý. D: Hedwig Kiesler, Aribert Mog, Zvonimir Rogoz. 79 Min. DF
Vorfilm: MESHES OF THE AFTERNOON
USA 1943. R: Maya Deren, Alexander Hamid. 14 Min. 16mm. OF

Dienstag, 31. Januar, 18:00 Uhr
KING KONG King Kong und die weiße Frau
USA 1933. R: Merian C. Cooper , Ernest B. Schoedsack. D: Fay Wray, Frank Reicher. 100 Min. 35mm. OmU

Was tut sich im deutschen Film?
DAS VERSPRECHEN ERSTE LIEBE LEBENSLÄNGLICH
DE/GB/NL/SE/DK 2016, R: Marcus Vetter, Karin Steinberger
Mittwoch, 11. Januar, 20:15 Uhr

In der Reihe „Was tut sich im deutschen Film? präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums einmal im Monat ein aktuelles Werk. Im Januar stellen Marcus Vetter und Karin Steinberger ihren spannungsgeladenen Dokumentarfilm DAS VERSPRECHEN über den seit mehr als drei Jahrzehnten in den USA inhaftierten Deutschen Jens Söring vor.

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
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SONDERAUSSTELLUNG:

DIE KUNST VON AARDMAN. WALLACE & GROMIT, SHAUN DAS SCHAF & CO
Ausstellung und Begleitprogramm
12. Juni bis 29. Januar 2017

Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Claudia Dillmann

Minister Boris Rhein überreicht Claudia Dillmann den Verdienstorden. Foto: © Anna Meuer, Quelle: DIF
Minister Boris Rhein überreicht Claudia Dillmann den Verdienstorden. Foto: © Anna Meuer, Quelle: DIF

Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts, ist mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.

Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, überreichte die Auszeichnung des Bundespräsidenten am Mittwochabend während einer Feierstunde im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt am Main. Minister Rhein würdigte Dillmanns jahrelangen Einsatz für das deutsche Filmerbe: „Claudia Dillmann hat ein besonderes Gespür für die Zukunft des Films, die sie mit großer Fachkenntnis, Begeisterung für das Bewegtbild und der Leidenschaft, neue Wege einzuschlagen, mitgestaltet. Der Filmstandort Hessen hat ihr sehr viel zu verdanken und die heutige Ehrung ist mehr als verdient. Ich gratuliere ihr herzlich zu der Auszeichnung“, sagte Rhein in seiner Rede.

Der Filmhistoriker Hans Helmut Prinzler aus Berlin hielt die Laudatio: „Claudia Dillmann hat sich seit mehr als zwanzig Jahren um die Bewahrung, Erschließung und Zugänglichkeit des deutschen Filmerbes verdient gemacht und gleichzeitig den Blick auf Zusammenhänge in Europa geöffnet. Seit der Fusion des Deutschen Filmmuseums und des Deutschen Filminstituts ist sie Direktorin einer der wichtigsten Filminstitutionen der Bundesrepublik. Ich freue mich auch persönlich sehr über ihre Auszeichnung.“

Seit den 1980er Jahren arbeitet Claudia Dillmann in verschiedenen Funktionen daran, den Film als siebte Kunst im kulturellen Bewusstsein zu verankern. Als Direktorin des Deutschen Filminstituts legt sie einen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit auf die Vermittlung des nationalen Filmerbes und darauf, Werke der Filmgeschichte auch in Zeiten der Digitalisierung der Kinos weiterhin sichtbar zu erhalten. Sie setzt sich dafür ein, durch die digitale Verfügbarmachung von Filmklassikern und -raritäten ein breites Publikum und eine nachhaltige Wertschätzung der Filmkultur zu erreichen. Der kulturelle Austausch steht auch im Zentrum des 2000 von ihr gegründeten Filmfestivals goEast in Wiesbaden, das seither eines der international renommiertesten Foren für die mittel- und osteuropäische Filmkultur ist.

Claudia Dillmann erkannte früh die Bedeutung des Internets für die Kulturvermittlung und brachte 2005 mit filmportal.de die zentrale und frei zugängliche Online-Plattform zum deutschen Film an den Start. 2007 gründete sie als Präsidentin der Association des Cinémathèques Européennes (ACE) das europäische Internet-Kulturportal Europeana mit. Das European Film Gateway, das kostenlosen Zugriff auf hunderttausende digitalisierte Dokumente der europäischen Filmgeschichte bietet, geht ebenfalls auf ihre Initiative zurück.

Den Prozess der Integration des vormals städtischen Deutschen Filmmuseums in das Deutsche Filminstitut schloss Claudia Dillmann 2006 ab, seither ist sie Direktorin der fusionierten Einrichtung in Frankfurt am Main. Von 2009 bis 2011 war sie für den umfangreichen, von der Stadt Frankfurt, dem Land Hessen und dem Bund geförderten Umbau des Hauses samt kompletter Neugestaltung der Dauerausstellung verantwortlich. Das Haus am Museumsufer, das 2012 den Museumspreis der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen erhielt, macht seither mit anspruchsvollen, innovativen und populären Ausstellungen zu Themen wie dem filmischen Surrealismus, Fassbinder & Videokunst, Film noir oder Film & Games auf sich aufmerksam. Auch das Programm des hauseigenen Kinos ist vielfach preisgekrönt. Darüber hinaus legt Dillmann großen Wert auf ein starkes pädagogisches Angebot. So wurde unter ihrer Führung eine eigene Abteilung Filmbildung und -vermittlung aufgebaut, die bereits europaweit aufsehenerregende neue Formate wie den MiniFilmclub entwickelte.

Zur Person:
Claudia Dillmann, 1954 geboren, studierte Germanistik, Kunstgeschichte sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Sie arbeitete schon vor der Eröffnung des Deutschen Filmmuseums 1984 in Frankfurt an der Dauerausstellung mit und war danach an verschiedenen Ausstellungen und Projekten des Hauses beteiligt. Im Dezember 1989 holte sie das Archiv des Filmproduzenten Artur Brauner in die Sammlungen des Deutschen Filmmuseums, entwickelte daraus eine Ausstellung und verfasste einen umfangreichen Katalog.

1991 wurde sie festangestellte Kuratorin des Filmmuseums, ein Jahr später dessen stellvertretende Direktorin. 1997 wechselte sie in die Leitung des Deutschen Filminstituts und ist seit 2006 Direktorin der fusionierten Einrichtung.

Von 1997 bis 2014 gehörte Claudia Dillmann dem Vorstand der Association des Cinémathèques Européennes (ACE) an; von 2004 bis 2012 als deren Präsidentin. Zu den von ihr angestoßenen europaweiten Projekten gehören das Online-Portal europeanfilmgateway.eu sowie das Digitalisierungsprojekt zum Ersten Weltkrieg, EFG1914.

Claudia Dillmann ist Mit-Initiatorin des Masterstudiengangs „Filmkultur“, den das Deutsche Filminstitut gemeinsam mit der Goethe-Universität Frankfurt seit dem Wintersemester 2013 anbietet. Der Schwerpunkt ihrer filmhistorischen Arbeit liegt auf dem Film der Weimarer Republik und dem bundesdeutschen Nachkriegskino. Zuletzt war sie Co-Herausgeberin der Publikation „Geliebt und verdrängt: Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963″, die zugleich als Katalog der vom Deutschen Filminstitut mitveranstalteten, international erfolgreichen Retrospektive des Filmfestivals von Locarno 2016 fungierte.

TRACY & HEPBURN Filmreihe von Freitag, 9., bis Freitag, 23. Dezember im Kino des Deutschen Filmmuseums

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Filmreihe von Freitag, 9., bis Freitag, 23. Dezember
Die Chemie stimmte einfach, wenn Spencer Tracy (1900- 1967) und Katharine Hepburn (1907-2003) zusammen auf der Leinwand erschienen, und da das Publikum das auch so sah, entwickelte sich daraus eine der langlebigsten Schauspiel-Partnerschaften Hollywoods. Neun Filme drehten Tracy und Hepburn zwischen 1942 und 1967 zusammen, in denen beide immer gleichwertig starke Charaktere darstellten und die spezifischen Stärken des/der jeweils anderen auf der Leinwand zum Leuchten brachten. Seit den Dreharbeiten zu ihrem ersten Film waren die beiden bis zu Tracys Tod auch privat ein Paar vor der Öffentlichkeit verheimlicht, weil Tracy verheiratet war.

Freitag, 9. Dezember, 20:30 Uhr
Sonntag, 11. Dezember, 18 Uhr
WOMAN OF THE YEAR Die Frau, von der man spricht
USA 1942. R: George Stevens
D: Spencer Tracy, Katharine Hepburn. 112 Min. 16mm. OF

Als sie für diese Komödie erstmals gemeinsam vor der Kamera standen, hatten sowohl Spencer Tracy als auch Katharine Hepburn bereits eine zehnjährige Hollywoodkarriere hinter sich. Das Drehbuch war auf Katharine Hepburns Initiative hin entwickelt worden: Der Vorschlag einer politischen Kolumnistin, dass während der Dauer des Krieges keine Baseballspiele mehr stattfinden sollten, erregt den Unwillen eines Sportjournalisten. Doch die anfängliche Antipathie verwandelt sich in eine stürmische Romanze. Auch den Regisseur George Stevens mit seinem langsamen, aber feinfühligen Stil hatte Hepburn ausgesucht.

Donnerstag, 15. Dezember, 17:45 Uhr
Freitag, 16. Dezember, 20:30 Uhr
KEEPER OF THE FLAME Die ganze Wahrheit
USA 1943. R: George Cukor
D: Spencer Tracy, Katharine Hepburn. 100 Min. 35mm. OF

Als ein hochgeachteter Held des Ersten Weltkriegs bei einem Autounfall stirbt, versucht ein Journalist, für eine Biografie dessen Lebensgeschichte zu recherchieren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelingt es ihm, Kontakt zur Witwe des Kriegshelden aufzunehmen, und es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel um die Wahrheit. KEEPER OF THE FLAME ist, anders als viele andere Filme mit Spencer Tracy und Katharine Hepburn, keine Komödie, sondern ein Drama; ungewöhnlich war auch, die Kritik an blinder Heldenverehrung und die Warnung vor einem amerikanischen Faschismus.

Sonntag, 18. Dezember, 18 Uhr
Sonntag, 25. Dezember, 18 Uhr
ADAM’S RIB Ehekrieg
USA 1949. R: George Cukor
D: Spencer Tracy, Katharine Hepburn. 101 Min. 35mm. OF

Kein anderer Film verkörpert das Phänomen Tracy & Hepburn so sehr wie ADAM’S RIB, eine archetypische Ehekomödie. In einem Prozess wegen versuchten Mordes gegen eine Frau, die auf ihren Ehemann und dessen Geliebte geschossen hat, stehen sich als juristische Vertreter der beiden Parteien die Anwälte Adam und Amanda Bonner gegenüber was durchaus auch Auswirkungen auf ihre eigene Ehe hat. Das brillante Drehbuch schrieb das ebenfalls verheiratete Autorenpaar Ruth Gordon und Garson Kanin.

Donnerstag, 22. Dezember, 18 Uhr
Freitag, 23. Dezember, 20:15 Uhr
PAT AND MIKE Pat und Mike
USA 1952. R: George Cukor
D: Spencer Tracy, Katharine Hepburn. 95 Min. 16mm. OF

Nach dem Erfolg von ADAM’S RIB lieferten Ruth Gordon und Garson Kanin das Drehbuch zu dieser Komödie aus dem Sportmilieu: Eine Golf- und Tennisspielerin hätte durchaus das Zeug dazu, Meisterschaften zu gewinnen, wenn nur ihr Verlobter sie nicht so nervös machen würde. Um diese Situation zu ändern, wendet sie sich an einen Sport-Promoter. Da Katharine Hepburn eine gute Golf- und Tennisspielerin war, konnte sie sämtliche Sportszenen selbst bewältigen. In kleinen Nebenrollen treten etliche damals bekannte Sportler auf.

Montag, 26. Dezember, 18 Uhr
Dienstag, 27. Dezember, 20:30 Uhr
DESK SET Eine Frau, die alles weiß
USA 1957. R: Walter Lang
D: Spencer Tracy, Katharine Hepburn. 103 Min. Blu-ray. OF

Ein Film aus der Frühzeit der Computertechnik: Bunny Watson ist bei einer New Yorker Fernsehanstalt für die Dokumentationsbibliothek zuständig, welche Fakten gegencheckt und Fragen beantwortet. Als zwei Computer angeschafft werden sollen, wird der verantwortliche Ingenieur Richard Sumner damit beauftragt, die Funktionsweise der Bibliothek zu studieren. Es dauert nicht lange, bis Watson und Sumner aneinandergeraten. Für Spencer Tracy und Katharine Hepburn war diese mit sicherer Hand inszenierte Komödie der erste Film in Farbe und im CinemaScope-Format.

Donnerstag, 29. Dezember, 18 Uhr
Freitag, 30. Dezember, 20:30 Uhr
GUESS WHO’S COMING TO DINNER Rat mal, wer zum Essen kommt
USA 1967. R: Stanley Kramer
D: Spencer Tracy, Katharine Hepburn, Sidney Poitier. 108 Min. 35mm. OF

Bei den Dreharbeiten zu diesem Film war Spencer Tracy schon schwerkrank; er starb noch vor der Premiere. Spencer Tracy und Katharine Hepburn spielen ein Elternpaar, dessen Liberalität auf die Probe gestellt wird, als die Tochter ihnen ihren neuen Freund vorstellt: einen Schwarzen! Auch in dessen Familie gibt es Widerstände gegen eine Heirat. Aus heutiger Sicht ist die Rassenproblematik recht zahm behandelt, zu bedenken ist aber, dass bis 1967 in etlichen Staaten der USA „interracial marriages illegal waren.