Kategorie-Archiv: Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz

2. MAINZER SCIENCE WEEK „Mensch und Mobilität“ vom 28. April bis 11. Mai 2019

2.mz-sience-week.logoVom 28. April bis 11. Mai 2019 findet in Mainz die zweite Mainzer Science Week statt. Sie steht unter dem Motto „Mensch und Mobilität“. Veranstalter sind die MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ und die Landeshauptstadt Mainz. In 25 Veranstaltungen präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen ihre Forschungen und diskutieren mit allen Interessierten über aktuelle Themen und Fragen rund um das Thema „Mobilität“.

Auch in diesem Jahr präsentieren wieder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen ihre Forschungen und diskutieren mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern über aktuelle Themen und Fragen rund um das Thema „Mobilität“. Die Science Week ist ein zentrales Format der seit 2015 jährlich ausgerufenen Themenjahre der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ und der Landeshauptstadt Mainz. „In der Science Week lenken wir den Blick der Öffentlichkeit auf einen ausgewählten Aspekt unter den vielzähligen gemeinsamen Herausforderungen von Wissenschaft und Gesellschaft“ so Professor Gerhard Muth, Vorstandsvorsitzender der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ.

Mit dem Masterplan M³ „Green City Mainz“ beteiligt sich die Landeshauptstadt Mainz an dem „Sofortprogramm saubere Luft
2017-2020“, das von der Bundesregierung gefördert wird. M³ steht für eine integrierte, intelligente und vernetzte Mobilität in Mainz. Der Masterplan wurde 2018 verabschiedet. „Die Science Week bietet einen passenden Rahmen, kommunale Konzepte zur Mobilität wissenschaftsbasiert zu diskutieren“, so Oberbürgermeister Michael Ebling. „Und sie weckt Interesse an der Wissenschaft – in vielen spannenden Veranstaltungen mitten im Herzen unserer Stadt.“

Die 2. Science Week macht „Mobilität“ zum Programm und präsentiert Wissenschaft in ungewöhnlichen und auch mobilen Veranstaltungsformaten. Möglich wird das durch eine enge Kooperation mit verschiedenen Mainzer Unternehmen und Institutionen, wie der Mainzer Mobilität oder der Mainzer Werbegemeinschaft.

Mit der Science Tram wird die Mainzer Straßenbahn zum fahrenden Hörsaal. Hier sind alle Interessierten herzlich dazu eingeladen, einzusteigen, zuzuhören, mitzudiskutieren und dabei ein Stück Stadt zu sehen. „Die Science Week möchte einen Beitrag zur Stärkung und Versachlichung gesellschaftlicher Diskurse und zur Förderung des Dialoges zwischen Wissenschaft und Gesellschaft leisten. Deshalb suchen wir auch bewusst ungewöhnliche Veranstaltungsorte und Formate, die zur Diskussion und zum Gespräch anregen“, so Dominik Kimmel, der gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ die Themenjahre verantwortet. In der Tram wird die Science Week auch eröffnet: Am Sonntag, 28. April 2019, 11 Uhr pendelt die erste Science Tram zwischen Hauptbahnhof (Haltestelle A) und Campus zum Thema Mobilitätskonzepte der Zukunft. Dazu sind im Gespräch: Katrin Eder (Dezernat für Umwelt, Grün, Energie und Verkehr), Eva Kreienkamp (Geschäftsführerin der Mainzer Mobilität), Professor Dr. Gerhard Muth (Vorstandsvorsitzender der MAINZER WISSENSCHAFTSALLIANZ und Präsident der Hochschule Mainz) und Professor Dr. med. Thomas Münzel (Leiter des Zentrums für Kardiologie, Unimedizin Mainz). Die Moderation übernimmt Dominik Kimmel.

Ergänzend dazu bieten die Science City Walks die Möglichkeit, die Stadt aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen und dabei aktuelle, wissenschaftlich fundierte Informationen aus erster Hand zu bekommen.

Bei den Meenzer Science-Schoppe sprechen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dort zu den Menschen, wo sie nach Feierabend sind: in Lokalen, Weinstuben und Cafés. Die Meenzer ScienceSchoppe finden seit 2017 statt und haben sich zu einem beliebten Mainzer After Work Treffpunkt entwickelt. Ein Konzept, das auch die Gastronomen überzeugt, wie zum Beispiel Astrid Michel „Wir vom Weinhaus Michel unterstützen gerne die Veranstaltung Science Schoppe, weil sie wunderbar in unseren ‚Keller für Kenner‘ passt. Hier verbinden wir seit einigen Jahren Kultur mit kulinarischem Genuss!“

Der Programmflyer wird an zentralen Stellen (Tourist Service Center, Rathaus, Mainzer Wissenschaftsinstitutionen) ausliegen. Digital ist das Programm abrufbar unter www.wissenimherzen.mainz.de und www.facebook.com/wissenherzen

Spannender Parlamentarischer Abend – 70 Jahre Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz

akad.d.w.mzAnlässlich ihres 70jährigen Bestehens hatte die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz zu einem spannenden Parlamentarischen Abend in Landesmuseum Mainz eingeladen und vielfältige Einblicke in die umfangreiche Arbeit geboten. Begrüßt wurden die Gäste durch den Präsidenten des Landtages Rheinland-Pfalz, Hendrik Hering, und Dr. Denis Alt, neuer Staatssekretär  des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz sowie den Präsidenten der Akademie der Wissenschaften und der Literatur  Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur wurde vor 70 Jahren in Worms gegründet und hat seit 1949 ihren Sitz in Mainz. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte u. a. Alfred Döblin, der für die in der deutschen Akademienlandschaft einmalige Einrichtung einer Klasse der Literatur sorgte. Die überregional ausgerichtete Gelehrtengesellschaft dient der Pflege der Wissenschaften, der Literatur sowie der Musik und trägt auf diese Weise zur Bewahrung und Förderung des kulturellen Erbes bei.

Die Akademie gliedert sich in drei Klassen: die Mathematischnaturwissenschaftliche Klasse, die Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse sowie die Klasse der Literatur und der Musik. Seit 2016 besteht als Programm für die Nachwuchsförderung die Junge Akademie, die sich mit Symposien und Workshops in wissenschaftliche und öffentliche Debatten einbringt.

Die Akademie beteiligt sich an öffentlichen Auseinandersetzungen über wissenschaftliche und kulturell bedeutsame Fragestellungen und erörtert Zukunftsfragen der Gesellschaft: mit Symposien und Vortragsreihen, z. B. zur Globalisierung, zu Luftschadstoffen, Biodiversität und Klimawandel, Religionsfragen oder dem Problem der Alterung unserer Gesellschaft. Die Antworten auf solche Fragestellungen liefern dabei Erkenntnisse für Politik und Gesellschaft. Exzellenz und Interdisziplinarität sowie Unabhängigkeit und Verantwortung bestimmen das Leitbild der Akademie.

Die Projekte im Akademieprogramm 

Eine Besonderheit sind die 37 LangzeitForschungsvorhaben der Akademie (mit etwa 300 Personalstellen bundesweit) des von Bund und Ländern geförderten Akademienprogramms, das seit 1979 besteht. Sie sind von überregionaler Bedeutung und
gesamtstaatlichem, wissenschaftlichem Interesse und umfassen alle Epochen – von der Vor- und Frühgeschichte bis zur Neuzeit. Dazu gehören Quellencorpora wie die ›Regesta Imperii‹ mit den Quellen zur Reichsgeschichte oder das ›Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich‹; große Editionsvorhaben wie ›Die deutschen Inschriften‹ oder die Ausgabe der Werke von Johann Joachim Winckelmann oder Wörterbücher wie das ›Mittelhochdeutsche Wörterbuch‹ und das ›Digitale Familiennamenwörterbuch‹. Einen besonderen Schwerpunkt nehmen die 16 musikwissenschaftlichen Editionsund Dokumentationsvorhaben ein. Alle Vorhaben besitzen eine große digitale Komponente, die von einer eigenen Arbeitsstelle aus, der Digitalen Akademie, konzipiert und begleitet wird.

Das digitale Familiennamenwörterbuch – und vier weitere Kurzpräsentationen

Anlässlich des Parlamentarischen Abends gaben Wissenschaftler in jeweils 10-minütigen Kurzpräsentationen spannende Einblicke in fünf dieser LangzeitForschungsprojeke.

Juniorprofessorin Dr.Mirjam-Schmuck
Juniorprofessorin Dr.Mirjam-Schmuck

Juniorprofessorin Dr. Mirjam Schmuck, Sprachwissenschaftlerin im Forschungsvorhaben Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands,  präsentierte eben diese  in der Öffentlichkeit noch weitestgehend unbekannte  neue digitale Wörterbuch der Familiennamen. Aufgenommen wurden bislang solche, die mit 10 Telefonanschlüssen bundesweit vertreten sind. Immerhin konnten allein hierdurch bereits  gut 200 000 Nachnamen nach Herkunft, Region, Bedeutung usw. dokumentiert werden.

Erarbeitet werden die Artikel, so Schmuck, primär nach absteigender Frequenz der Familiennamen (Müller, Meyer, Schmidt), unter Einbeziehung der weniger häufigen Varianten (Meyr, Mayr). Parallel werden die betreffenden Namenfelder bearbeitet, zum einen nach thematischen Gesichtspunkten (z.B. alle Berufsnamen, die sich auf das Schmiedehandwerk beziehen, wie Schmitt, Faber, Schmiedel, Pinkepank), und zum anderen nach formalen Kriterien (z.B. Komposita wie Messerschmidt, Kleinschmidt, Blechschmidt, Schmidthuber). Das Wörterbuch ist seit Mitte 2015 mit einer Betaversion online verfügbar.

Zentrale Aufgaben des neuen Familiennamenwörterbuchs sind:

  • Zusammenführung von Bedeutungskonkurrenzen aus der vorliegenden Familiennamenliteratur.
  • Präzisierung bisheriger Deutungen und Erweiterung um Zusatzinformationen.
  • Neubewertung bisheriger Deutungen durch Ausschluss unwahrscheinlicher Bedeutungskonkurrenzen oder deren kritischer Bewertung.
  • Erstaufnahme von Namen, die Varianten zu einem häufigeren Familiennamen sind (der in einem Wörterbuch auftaucht) und deshalb nicht neu gedeutet werden müssen.
  • Erstdeutung von Familiennamen, die in keinem der überregionalen Familiennamenwörterbücher aufgenommen sind und erstmals gedeutet werden müssen.
  • Neudeutung von Familiennamen, wenn keine der bisherigen Deutungen zutreffen kann.

Hochspannend waren auch die folgenden Beiträge:
Jan Wagner (Schriftsteller und Übersetzer, Büchner-Preisträger 2017. Mitglied der Klasse der Literatur und der Musik) „Aus einem europäischen Brief;
Prof. Dr. Matthias Neubert (Physiker, Exzellenzcluster PRISMA an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse) „Zwischen Südpol und Mainz: Über die Erforschung der Physik des Universums“;
Prof. Dr. Vinzenz Hediger (Filmwissenschaftler, Goethe Universität Frankfurt am Main. Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse) „Ein guter Trailer ist einer, der Sie vom Film fernhält. Über Ungewissheit und ihre Folgen in Märkten für Kulturgüter“; Dr. Magdalena Zorn (Musikwissenschaftlerin, Ludwig MaximilliansUniversität München. Junge Akademie) „Empathie und Ästhetik: Die Junge Akademie im wissenschaftlichen Diskurs“.

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur ist Partner in verschiedenen regionalen und nationalen Netzwerken. Sie ist beteiligt am Aufbau einer ›Nationalen Forschungsdateninfrastruktur‹ (NFDI), mit der Forschungsdaten nachhaltig und langfristig zugänglich gemacht und gepflegt werden. Am Wissenschaftsstandort Mainz ist sie in der Mainzer Wissenschaftsallianz aktiv. Sie ist mit der Digitalen Akademie Partner von ›mainzed‹, des Mainzer Zentrums für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften. Im Rahmen des Studiengangs ›Digitale Methodik in den Geistesund Kulturwissenschaften‹ finden Seminare in den Räumen der Akademie statt.

Kontakt:
Akademie der Wissenschaften und der Literatur
Geschwister-Scholl-Str. 2
55131 Mainz
http://www.adwmainz.de

Die Reformation (1517/2017) im Spannungsfeld von Theologie, Kultur und Politik am 1.Juni 2017 Akademie der Wissenschaften Mainz

Die Reformation war ein historischer Prozess, der auf eine umfassende kirchlich-theologische Erneuerung zielte und zugleich tiefgreifende Wirkungen in Kultur, Gesellschaft und Politik hervorbrachte. Hat das reformatorische Erbe überdauert? Wo können wir es noch heute entdecken? Welche Veränderungen erfuhr es im Spannungsfeld von Theologie, Kultur und Politik? Das Podiumsgespräch geht diesen Transformationen nach und fragt nach der Bedeutung der Reformation für heute.

Auf dem Podium
Andreas Barner Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Mitglied im Rat der EKD, Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft
Volker Jung Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
Karl Kardinal Lehmann emeritierter Bischof von Mainz, ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
Luise Schorn-Schütte Professorin für Neuere Allgemeine Geschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt aM.

Moderation
Heike Schmoll Frankfurt Allgemeine Zeitung

Musik
Capella lutherana Musik der Reformation und des Frühbarock

Donnerstag, 1. Juni 2017, 19:00 Uhr
Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz
Geschwister-Scholl-Straße 2, Plenarsaal
55131 Mainz (Eintritt frei)