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Hessischer Kulturpreis 2016 geht an Tamar Halperin und Andreas Scholl

kurhaus-650Ministerpräsident Volker Bouffier: „Außergewöhnliche Künstler,
die großes internationales Ansehen genießen“

Countertenor Andreas Scholl und die Pianistin Tamar Halperin aus Kiedrich im Rheingau-Taunus-Kreis sind die Preisträger des Hessischen Kulturpreises 2016. Die Auszeichnung ist mit 45.000 Euro der höchstdotierte Kulturpreis der Bundesrepublik Deutschland. Er wird am 4. November 2016 im Wiesbadener Kurhaus verliehen.

„Andreas Scholl ist ein herausragender Sänger, der sein Publikum mit seiner außergewöhnlichen Interpretationskunst und seiner klaren Stimme bezaubert. Als Countertenor hat er international Karriere gemacht und singt in den großen und bedeutenden Konzertsälen dieser Welt. Gemeinsam mit seiner israelischen Ehefrau Tamar Halperin baut er musikalische und kulturelle Brücken. Sie hat sich als Pianistin und Cembalistin ebenso wie ihr Ehemann der Barockmusik verschrieben, begeistert aber ebenso mit klassischem und zeitgenössischem Repertoire“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier. „Tamar Halperin und Andreas Scholl genießen großes internationales Ansehen und tragen als Botschafter für Hessen zum guten Ruf des Landes bei. Ich freue mich sehr darauf, diesen hervorragenden Künstlern den Hessischen Kulturpreis zu überreichen.“

Über den Hessischen Kulturpreis:
Der Kulturpreis wurde in Anerkennung besonderer Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung das erste Mal 1982 verliehen. Dazu gehören neben der Literatur auch bildende Künste, Musik, Film, Wissenschaft und Leistungen in der Vermittlung von Kultur. Der oder die Preisträgerinnen und Preisträger werden von einem Kuratorium ausgewählt. Im Kuratorium, dessen Vorsitz der Hessische Ministerpräsident innehat, sind neben dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, folgende Persönlichkeiten vertreten:

  • Jürgen Engel, Architekt, Frankfurt am Main
  • Susanne Gaensheimer, Kuratorin und Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt
  • Michael Herrmann, Intendant Rheingau Musik-Festival
  • Bernd Leifeld, ehemaliger Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs­GmbH
  • Michael Quast, Schauspieler, Kabarettist, Regisseur
  • Hans Sarkowicz, Leiter Ressort hr2 Kultur und Bildung
  • Dr. Gerhard Stadelmaier, Redakteur und Theaterkritiker im Feuilleton der FAZ
  • Prof. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main

 

Wiesbadener Spielstätte Walhalla steht auf dem Spiel – Städtische Pläne beim Visionären Frühschoppen Spezial am 9.10.2016 diskutieren!!

Walhalla Wiesbaden - Illustration von Jan Pieper
Walhalla Wiesbaden – Illustration von Jan Pieper

„Der visionäre Frühschoppen Spezial“ zur Zukunft des Walhalla: Stadt stellt erstmals Pläne vor – und zur Diskussion

Schon wieder ein Visionärer Frühschoppen? Ja. Aus aktuellem Anlass: der Zukunft des Walhalla selbst. „Der visionäre Frühschoppen Spezial“ am Sonntag, dem 9. Oktober, um 12 Uhr im Walhalla-Spiegelsaal hat das akute Thema: „15 Jahre Walhalla Theater – und (wie) weiter? Pleite oder Perspektive, Kulturort oder Immobilie?“. Erstmals wird die Stadt ihre Pläne für das Gebäude öffentlich vorstellen. Und diese könnten für die langjährigen Macher des Walhalla Theater das „(R)Aus“ bedeuten.

Der Geschäftsführer der Wiesbadener Stadtentwicklungsgesellschaft SEG, Andreas Guntrum, wird die Pläne für die künftige Nutzung des Gebäude präsentieren und sich der Diskussion stellen – mit den langjährigen Walhalla-Machern und mit der Öffentlichkeit.

Das Walhalla Theater selbst, das in diesem Herbst sein 15-jähriges Bestehen als bedeutender Ort für Kulturveranstaltungen mit einem großen Festival feiert, steht bei einer Umsetzung der Pläne als Spielstätte auf dem Spiel. Ob dies so sein muss und darf und ob und welche Alternativen es zu den Vorhaben der Stadt gibt, soll an dem Vormittag auf dem Podium und ausdrücklich auch mit dem Publikum offen und konstruktiv diskutiert werden. Außer SEG-Chef Andreas Guntrum wird OB Sven Gerich die Position der Stadt vertreten. Auch Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz hat ihre Teilnahme an der Veranstaltung zugesagt.
Vom Walhalla-Theater werden Sigrid Skoetz, Hans Kranich und Oli Lachiewicz aus dem Leitungsteam über die Arbeit und Bedeutung ihrer Kultureinrichtung und über die Bedingungen, unter denen sie seit 15 Jahren den Betrieb aufrecht erhalten, berichten und ihre Erwartungen an die Stadt formulieren. Weitere Podiumsgäste werden noch bekanntgegeben.

Publikumsbeteiligung erwünscht – Pflichttermin für Kulturschaffende und Kulturgenießende

Anders als beim Format der regulären visionären Frühschoppen ist bei diesem Visionären Frühschoppen Spezial das Publikum ausdrücklich eingeladen, sich mit Fragen an die Verantwortlichen und Statements aktiv in die Diskussion einzubringen.

Bei dem von sensor-Chefredakteur Dirk Fellinghauer moderierten Frühschoppen-Spezial wird konkret das Walhalla selbst im Mittelpunkt stehen, aber auch der Umgang mit der Kulturszene Wiesbadens insgesamt und Zukunftsperspektiven der Kulturlandschaft in der Landeshauptstadt diskutiert werden. “Der visionäre Frühschoppen Spezial” ist also ein Pflichttermin für alle, die Kultur schaffen, anbieten und veranstalten, aber auch für alle, die in Wiesbaden als Publikum Kultur genießen und in Anspruch nehmen – und dies auch in Zukunft wollen.

„Der visionäre Frühschoppen SPEZIAL“, Thema:
„15 Jahre Walhalla Theater – und (wie) weiter? Pleite oder Perspektive, Kulturort oder Immobilie?“

Zeit und Ort:
Sonntag 9. Oktober, 12 Uhr (Einlass 11.30 Uhr) , Spiegelsaal des Walhalla Theater Wiesbaden, Mauritiusstraße 3a, 65183 Wiesbaden.

www.walhalla-studio.de, www.sensor-wiesbaden.de , http://wiesbadenervisionen.de/der-visionaere-fruehschoppen/
https://www.facebook.com/events/109204202879295

ZDF-„aspekte“-Literaturpreis 2016 geht an Shortlist-Autor Philipp Winkler für sein Debüt „Hool“ – Verleihung auf der Buchmesse am 20.11.16

Jungautor Philipp Winkler, hier in lässiger "Hool-Pose" beim Shortlistabend im Frankfurter Literaturhaus, erhält den ZDF-"aspekte"-Literaturpreis Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Jungautor Philipp Winkler, hier in lässiger „Hool-Pose“ beim Shortlistabend im Frankfurter Literaturhaus, erhält den ZDF-„aspekte“-Literaturpreis Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der ZDF-„aspekte“-Literaturpreis geht 2016 an Shortlist-Autor Philipp Winkler für seinen Roman „Hool“. Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt:

„Ist es möglich, ein leises Buch über Lärm zu schreiben? Ein vorsichtiges, ein tastendes Buch über Gewalt? Ein Hooligan-Buch über die Einsamkeit? Vielleicht ist es möglich, denkt man sich noch, aber würde man ein so verrutschtes Buch auch lesen wollen? Und dann also: Liest man Philipp Winklers Roman ‚Hool‘ über diesen einsamen, hasserfüllten Hannoveraner Hooligan Heiko Kolbe und seine Freunde, über ihre Kämpfe, ihre Träume, ihren irrsinnig starken Wunsch zusammen zu gehören, stark zu sein, Helden zu bleiben, jung zu bleiben, dann weiß man sofort, dass wir hier einen neuen Schriftsteller entdeckt haben. Eine neue, eigenwillige, starke literarische Stimme, die sich erhebt, um die Stummen hörbar zu machen, lesbar, erfahrbar, mit großer, sprachlicher Kraft und Einfühlungsmacht. Philipp Winkler hat sein Buch wie eine Leuchtrakete in die Fankurve der deutschen Literatur hineingeschossen, und wir gratulieren ihm herzlich zu diesem Buch und diesem Preis.“

Zur aktuellen Jury des ZDF-„aspekte“-Literaturpreises gehören Jana Hensel (Autorin), Ursula März (Die Zeit), Daniel Fiedler (Redaktionsleiter ZDF Kultur Berlin) und Volker Weidermann (Das Literarische Quartett, Der Spiegel).

Philipp Winkler Hool. Aufbau Verlag, Berlin 2016,  310 Seiten, EUR 19,95 ISBN-13: 978-3351036454
Philipp Winkler Hool. Aufbau Verlag, Berlin 2016,
310 Seiten, EUR 19,95
ISBN-13: 978-3351036454

Der ZDF-„aspekte“-Literaturpreis wird in diesem Jahr zum 38. Mal vergeben. Er ist mit 10 000 Euro dotiert und die bedeutendste Auszeichnung für deutschsprachige Erstlingsprosa.

Die Preisverleihung findet statt am Donnerstag, 20. Oktober 2016, 11.30 Uhr, im Rahmen der Frankfurter Buchmesse auf dem Blauen Sofa am ZDF-Stand.

http://aspekte.zdf.de
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Neue Reihe des Hessischen Literaturrates: „Hinter den Worten: Literatur gestalten in Hessen“

© massow-picture
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im Rahmen der neuen Reihe „Hinter den Worten: Literatur gestalten in Hessen“ stellen die Häuser der Literatur im Hessischen Literaturrat mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und hr2-kultur in Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Kassel und Wiesbaden Personen vor, die durch ihr vielfältiges Schaffen das Literaturland Hessen prägen. „Die Bandbreite reicht von der Autorenlesung mit Gespräch über die Podiumsdiskussion bis zum Reflexionstalk. Dabei kommt der Autor ebenso wie der Regisseur, Buchgestalter, Illustrator, Verleger, Hörspielautor oder Akteur aus dem Bereich Kinder- und Jugendbuch zu Wort“, erläutert Katharina Dietl, die Kuratorin der Reihe, das Konzept von „Hinter den Worten“. Gefördert werden die Veranstaltungen vom Hessischen Literaturrat und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Zum Auftakt der Reihe diskutierten am 23. September im Haus am Dom in Frankfurt Literaturveranstalter, Förderer und Autoren unter dem Motto „Titel, Themen und kein Geld? Hessische Förderprogramme für Autoren und Verlage“.

Am Dienstag, 11. Oktober 2016 um 19.30 Uhr findet in Gießen zusammen mit dem Literarischen Zentrum Gießen die erste literarische Veranstaltung der Reihe statt. Der Schriftsteller Guntram Vesper – Träger des Preises der Leipziger Buchmesse 2016 – ist unter dem Titel „Wege zur Autorschaft“ in der Liebigschule zu Gast. Er liest nicht nur aus seinem ausgezeichneten Roman „Frohburg“ – erschienen im Frankfurter Verlag Schöffling & Co. – sondern tauscht sich auch mit dem langjährigen Literaturredakteur des Hessischen Rundfunks und Hessenexperten Heiner Boehncke im Gespräch über seine Zeit in Gießen und Umgebung aus.

Am Donnerstag, 24. November 2016 um 19.30 Uhr ist der in Frankfurt aufgewachsene und bereits vielfach ausgezeichnete junge Schriftsteller Leif Randt im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden zu Gast. Unter dem Titel „Ein Roman wird zum Theaterstück“ berichtet er im Gespräch mit dem Regisseur Alexander Eisenach über die gemeinsame Theateradaption seines Romans „Planet Magnon“, die im September am Schauspielhaus Düsseldorf Premiere feierte. Die Gesprächsleitung übernimmt die Dramaturgin Dagmar Borrmann.

Am Donnerstag, 9. Februar 2017 um 19.30 Uhr diskutieren der renommierte Buchgestalter Friedrich Forssman, der Illustrator Markus Lefrançois, die Rotopolpress-Verlegerin Rita Fürstenau sowie Katharina Hesse, Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst, unter dem Titel „Das Auge liest mit“ über die Bedeutung der äußeren Gestalt von Büchern – ein vielschichtiges Thema gerade in Zeiten des E-Books. Die Podiumsdiskussion findet in Kooperation mit dem Literaturhaus Nordhessen im Stadtteilzentrum Vorderer Westen in Kassel statt.

Die Veranstaltungen im Frühjahr 2017 im Literaturhaus Darmstadt und im Literaturhaus Frankfurt widmen sich den Bereichen Hörspiel sowie Kinder- und Jugendbuch.

Ansprechpartner: Katharina Dietl; erreichbar unter: katharina.dietl@outlook.de

Frankfurter Buchmesse kooperiert mit documenta 14 – Aufruf zu Buchspenden für das Kunstwerk „The Parthenon of Books“

fbm_logo_2016_ehrengastFrankfurt, 06.10.2016 – Das erste Kunstprojekt der documenta 14 wird am 20. Oktober 2016 auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. Das Pressegespräch mit der Künstlerin Marta Minujín, Adam Szymczyk, dem Künstlerischen Leiter der documenta 14, und Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, findet um 14:30 Uhr an der Open Stage auf der Agora statt. Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Für „The Parthenon of Books“ sammelt die argentinische Künstlerin Marta Minujín bis zu 100.000 Bücher, die einst verboten waren und nun wieder verlegt werden oder deren Verbreitung noch immer durch Zensur verhindert wird. Am 10. Juni 2017, zur Eröffnung der documenta 14 in Kassel, wird die Installation der Öffentlichkeit präsentiert und dann für 100 Tage zu sehen sein.

Marta Minujín, die documenta 14 und die Frankfurter Buchmesse laden die Öffentlichkeit, Verlage und Autorinnen und Autoren vom 19. bis zum 23. Oktober 2016 herzlich ein, Bücher für „The Parthenon of Books“ zu spenden und so selbst ein Teil des Werks zu werden. Auch über die Zeit der Frankfurter Buchmesse hinaus können Buchspenden per Post nach Athen oder Kassel geschickt oder persönlich dort abgegeben werden.
Die gesammelten Bücher werden in Kassel als Kunstwerk nach dem Vorbild des Tempels auf der Athener Akropolis errichtet, der ästhetisch und politisch das Symbol der ersten Demokratie repräsentiert.

„The Parthenon of Books“ geht zurück auf eine ähnliche Installation Minujíns aus dem Jahr 1983 mit dem Titel „El Partenón de libros“. Sie zeigte kurz nach dem Zusammenbruch der argentinischen Militärdiktatur jene Bücher, die während der Diktatur verboten waren. Nach fünf Ausstellungstagen wurden die Bücher in einer öffentlichen Aktion von den Anwesenden abgenommen und verteilt. Auch für den neuen Parthenon ist zum Ende der documenta 14 eine gemeinsame Aktion mit der Öffentlichkeit geplant, um die Bücher wieder kursieren zu lassen.

„Eine Demokratie ohne Bücher ist keine Demokratie.“
–Marta Minujín

„Zensur, die Verfolgung von Schriftstellern und das Verbot ihrer Texte, motiviert durch politische Interessen und mit dem Ziel, unsere Gedanken, Vorstellungen und somit unser ganzes Leben zu beeinflussen, sind heute wieder weit verbreitet. „The Parthenon of Books“ setzt ein Zeichen gegen Gewalt, Diskriminierung und Intoleranz.“
–Adam Szymczyk

„Bücher besitzen die Kraft, Macht und Politik zu hinterfragen. Das macht sie so wichtig für eine liberale Gesellschaft. Das Verbot von Büchern verrät deshalb auch sehr viel über die jeweilige Zeit und politische Ordnung. Die Installation „The Parthenon of Books“ von Marta Minujín greift ehemals verbotene Bücher auf und präsentiert sie auf der documenta 14 in Kassel. Wir freuen uns, dass auf der diesjährigen Buchmesse der Grundstein für diese inspirierende Arbeit gelegt wird und hoffen auf die rege Teilnahme unserer ausstellenden Verlage und Autoren.“
–Juergen Boos

Zusätzlich zum Programm der documenta 14 auf der Agora der Frankfurter Buchmesse wird das documenta Archiv im Areal von THE ARTS+ zu Gast sein. In diesem Zuge findet am 21. Oktober ein Workshop im THE ARTS+ Areal statt, bei dem Strategien entwickelt werden sollen, wie das documenta Archiv digitalisiert und global zugänglich gemacht werden kann. THE ARTS+ findet zum ersten Mal während der Frankfurter Buchmesse statt, um die Chancen der Digitalisierung in der Kultur- und Kreativindustrie zu diskutieren. http://theartsplus.com/

Über die documenta 14
Die documenta gilt als weltweit bedeutendste internationale Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Die vierzehnte Ausgabe der Ausstellungsreihe findet in Athen (8. April–16. Juli 2017) und Kassel (10. Juni–17. September 2017) statt. Der künstlerische Leiter der documenta 14, Adam Szymczyk, hat für die Ausstellung eine Doppelstruktur vorgeschlagen, die sich in dem Arbeitstitel „Von Athen lernen“ widerspiegelt. Im Jahr 2017 werden Kassel und die griechische Hauptstadt gleichberechtigte Gastgeber der Ausstellung sein: Die bislang wenig hinterfragte Position Kassels als zentraler Standort der documenta wird zugunsten einer anderen Rolle aufgegeben, nämlich der eines Gastes in Athen. Die verschiedenen Orte und die divergenten historischen, sozioökonomischen und kulturellen Gegebenheiten in Kassel und Athen wirken sich ebenso auf den Prozess der Entwicklung beider Teile der Ausstellung aus, wie sie zugleich die einzelnen Kunstwerke inspirieren und beeinflussen. www.documenta14.de

Über die Frankfurter Buchmesse
Die Frankfurter Buchmesse ist mit 7.100 Ausstellern aus über 100 Ländern, rund 275.000 Besuchern, über 4.000 Veranstaltungen und rund 10.000 anwesenden akkreditierten Journalisten, darunter 2.000 Blogger, die größte Fachmesse für das internationale Publishing. Darüber hinaus ist sie ein branchenübergreifender Treffpunkt für Player aus der Filmwirtschaft und der Gamesbranche. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet seit 1976 der jährlich wechselnde Ehrengast, der dem Messepublikum auf vielfältige Weise seinen Buchmarkt, seine Literatur und Kultur präsentiert. Die Frankfurter Buchmesse organisiert die Beteiligung deutscher Verlage an rund 20 internationalen Buchmessen und veranstaltet ganzjährig Fachveranstaltungen in den wichtigen internationalen Märkten. Mit der Gründung des Frankfurt Book Fair Business Clubs bietet die Frankfurter Buchmesse Unternehmern, Verlegern, Gründern, Vordenkern, Experten und Visionären ideale Voraussetzungen für ihr Geschäft. Die Frankfurter Buchmesse ist ein Tochterunternehmen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. www.buchmesse.de

Finale der Emil Nolde-Ausstellung im Landesmuseum Mainz am 9. Oktober 2016

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Finissage am 9. Oktober von 10 bis 17 Uhr / Eintritt kostenfrei

Das Landesmuseum Mainz feiert am Sonntag, 9. Oktober, den Abschluss der Sonderausstellung „Ein Stück norddeutscher Himmel. Emil Nolde und die Künstler der Brücke“. Bei der Finissage bietet sich zum letzten Mal die Gelegenheit, die ausdrucksstarken Werke des berühmten Expressionisten Emil Nolde und seiner Künstlerkollegen von der „Brücke“ zu begutachten.

Im Rahmen der Finissage stehen mehrere Führungen auf dem Programm. Um 11 und 14 Uhr führt die Kuratorin Dr. Karoline Feulner durch die Ausstellung. Um 12, 13 und 14 Uhr starten jeweils allgemeine Führungen durch die Expressionismus-Schau.
„Die Ausstellung war ein voller Erfolg. Ich freue mich sehr darüber, dass sich zahlreiche Besucher für die faszinierenden Werke der Expressionisten begeistern konnten. Mittlerweile ist auch der Ausstellungskatalog ausverkauft – ein weiteres Indiz dafür, wie gut das Thema bei den Mainzerinnen und Mainzern angekommen ist“, zieht die Kuratorin Dr. Karoline Feulner zufrieden Bilanz.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Emil Nolde, einer der bekanntesten Maler Deutschlands. Die Natur seiner norddeutschen Heimat war eines seiner Hauptmotive. Neben Nolde sind auch die Mitglieder der Künstlergemeinschaft „Brücke“ mit ihren Werken vertreten. Die Vereinigung, der Nolde kurzzeitig ebenfalls angehörte, hatte sich zum Ziel gesetzt, die Natur „unmittelbar und unverfälscht“ darzustellen und dadurch alte Konventionen zu überwinden.

„Ein Stück norddeutscher Himmel“ umfasst etwa 70 Werke – Gemälde, Aquarelle und Druckgrafiken – von bedeutenden Expressionisten wie Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff und natürlich von Emil Nolde. Sie entsteht in Kooperation mit dem Museumsberg Flensburg, seit über hundert Jahren eine der wichtigsten Kunstsammlungen Norddeutschlands. Deutsche Expressionisten sind ein Schwerpunkt der Sammlung, bereits im Jahr 1907 fand dort die erste Ausstellung der Künstlergruppe „Brücke“ statt.
Die Finissage findet am Sonntag, 9. Oktober, von 10 bis 17 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.

GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE RHEINLAND-PFALZ
Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51
55116 Mainz

Terminübersicht November 2016 – Literaturhaus Villa Clementine

Foto: Diether v. Goddenthow  © massow-picture
Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Der November startet im Literaturhaus mit einer Lesung des gerade mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis ausgezeichneten Autors Dmitrij Kapitelman. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „Tarbut – Zeit für jüdische Kultur“ statt. Kurz darauf ist die Poetikdozentin Judith Schalansky zu ihrer ersten Lesung im Literaturhaus zu Gast und stellt Passagen aus ihrem gesamten Werk vor. Die Comiczeichnerin Birgit Weyhe berichtet im Rahmen der Reihe „Vom Weggehen und Ankommen“ über die Hintergründe ihrer bereits preisgekrönten Graphic Novel „Madgermanes“. Im letzten Drittel des Monats liest im Kulturforum die bekannte Krimiautorin Andrea Maria Schenkel – 2013 Krimistipendiatin der Stadt Wiesbaden – aus ihrem historischen Roman „Als die Liebe endlich war“.

Auf diese und weitere interessante Veranstaltungen möchten wir Sie im Folgenden gerne aufmerksam machen.

Ute Hentschel stellt auch in diesem Jahr wieder nach der Frankfurter BuchmesseNovitäten aus dem Bereich Kinder- und Jugendbuch vor: Kinder- und Jugendbücher gibt es viele, allein in diesem Jahr sind rund 4500 neue Exemplare erschienen. Doch welche der zahlreichen Publikationen sind wirklich gut und lohnen die Lektüre? Welche Illustrationen sind beachtenswert und originell? Ute Hentschel, Germanistin und Buchhändlerin, präsentiert eine wertvolle Auswahl an Büchern für alle Altersklassen, stellt ca. 80 Neuerscheinungen des Jahres 2016 vor und macht auf preisgekrönte Werke wie auch auf Geheimtipps aufmerksam.
Mi 02.11. | 19.30 Uhr
Eintritt frei. Informationen: Katrin Witt, Tel. 0611 – 166 6031 (katrin.witt@boersenverein-hrs.de)
Veranstalter: Literaturhaus und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Im Rahmen der Reihe „Tarbut – Zeit für jüdische Kultur“ liest der Autor, Journalist und Musiker Dmitrij Kapitelman aus seinem bereits ausgezeichneten Debütroman „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“.

Die Frage nach der eigenen Identität ist zentral in Dmitrij Kapitelmans autobiografisch gefärbtem Roman. Sie ist es auch, die ihn dazu veranlasst, mit seinem Vater nach Israel aufzubrechen. Von dort stammt der Vater, gelangte nach Kiew und 1994 mit Frau und Kind nach Leipzig, wo die Familie sich jedoch bei der dort herrschenden Fremdenfeindlichkeit stets unwillkommen fühlte. Der Vater zieht sich deshalb immer mehr von der Außenwelt zurück – bis er fast verschwunden ist. Eine Reise ins Heilige Land soll ihn, der etwas verschroben ist und von religiöser Tradition nichts hält, wieder zum Reden bringen. Dies wünscht sich zumindest sein Sohn und hofft dort auch selbst auf Klarheit über sein Verhältnis zum Judentum. Es wird zu einer Reise voller Paradoxien, die beide verändert.

Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kiew geboren, kam im Alter von acht Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Derzeit arbeitet er als freier Journalist in Berlin und veröffentlicht Musik unter dem Künstlernamen „Dheema“.
Do 03.11. | 19.30 Uhr           
Autorenlesung
Moderation: Shirin Sojitrawalla (DLF und taz)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unterwww.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter: Literaturhaus in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Bei den „Gesprächen in der Villa“ ist der Architekt Manuel Herz im Presseclub zu Gast und spricht mit Stefan Schröder („Wiesbadener Kurier“).

Der Baseler Architekt Manuel Herz ist Lehrstuhlinhaber an der Universität Basel und hat unter anderem die neue Mainzer Synagoge entworfen, eines der spannendsten in Deutschland errichteten Sakralbauwerke der letzten Jahrzehnte. Manuel Herz engagiert sich vor dem Hintergrund flüchtlingspolitischer Herausforderungen seit längerem für eine Neuausrichtung menschlichen Siedlungsverständnisses. Sein Projekt „From Camp to City“ ist ein starkes Argument für eine neue Betrachtung von Flüchtlingslagern unter Gesichtspunkten einer künftigen Urbanität.
So 06.11. | 17 Uhr 
€ 10 / 8 (inkl. eines Getränks) – Nur Abendkasse!
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine in Kooperation mit dem Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V. und dem Presseclub Wiesbaden
Ort: Presseclub in der Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Dr. Alf Fink, Literaturkritiker und freier Journalist der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, bespricht ausführlich ca. 40 Neuerscheinungen des Jahres 2016. Gekonnt führt er auf unterhaltsame Weise durch die immer stärker wachsende Novitäten-Vielfalt. Die einzelnen Titel werden ausführlich beschrieben und fachlich bzw. literarisch bewertet. Dazu erhalten Sie interessantes Hintergrundwissen über Autoren, Verlage und den Buchmarkt.
Di 08.11. | 19.30 Uhr 
Eintritt frei. Informationen: Katrin Witt, Tel. 0611 – 166 6031 (katrin.witt@boersenverein-hrs.de)
Veranstalter: Literaturhaus und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Im Rahmen der „Poetikdozentur: junge Autoren“ ist die renommierte Schriftstellerin Judith Schalansky zu ihrer ersten Lesung im Literaturhaus zu Gast: Judith Schalansky nimmt ihre Leser mit auf Entdeckungsreisen zu abgelegenen Inseln, nach Mecklenburg-Vorpommern in die Klasse einer zynischen Biologielehrerin mit ganz eigenen Ansichten von der Evolutionstheorie sowie zu den Matrosen an die Ostseeküste zu Zeiten der DDR. Sie ist außerdem Herausgeberin der Reihe „Naturkunden“, einer leidenschaftlichen Erforschung der Welt in bibliophil gestalteter Buchform. Als Poetikdozentin der Hochschule RheinMain gibt die vielseitige Schriftstellerin bei ihrer ersten Lesung Einblick in ihr Werk.

Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign. Ihr literarisches Debüt „Blau steht dir nicht“ erschien 2008. Für ihren „Atlas der abgelegenen Inseln“ und für den Bildungsroman „Der Hals der Giraffe“ wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2012 mit dem Preis der Stiftung Buchkunst. 2011 war der Roman u.a. für den Deutschen Buchpreis nominiert. Außerdem erhielt sie 2014 den Preis der Literaturhäuser und war die jüngste Mainzer Stadtschreiberin.
Mi 09.11. | 19.30 Uhr
Eintritt frei.
Veranstalter: Hochschule RheinMain in Kooperation mit dem Literaturhaus / Kulturamt Wiesbaden
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Die Reihe „Vom Weggehen und Ankommen“ wird fortgesetzt mit einer Graphic Novel: Visuell eindrucksvoll nähert sich Birgit Weyhe in ihrer preisgekröntenGraphic Novel „Madgermanes“ dem Thema Heimat an: Von 1979 bis 1991 waren etwa 20.000 Vertragsarbeiter aus Mosambik in der DDR beschäftigt. Ihr Aufenthalt sollte dazu dienen, ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen, um nach ihrer Rückkehr zum Aufbau eines unabhängigen sozialistischen Mosambiks beizutragen. Die Realität sah anders aus. Die „Madgermanes“, wie sie in Mosambik genannt werden, kehrten in ein vom Bürgerkrieg zerstörtes Land zurück und ihr von der Regierung treuhänderisch einbehaltener Lohn wurde nie ausgezahlt… Durch subtiles Einfügen von Erinnerungsobjekten und mit allegorischen Motiven angereichert, entstand ein Comic, der in seiner Bild- und Erzählsprache selbst die Grenzen zwischen afrikanischer und europäischer Kultur überschreitet.

Birgit Weyhe, 1969 in München geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Ostafrika und kehrte im Anschluss an ihr Abitur nach Europa zurück. Sie schloss 1997 ihr Studium in Germanistik und Geschichte ab. 2002 begann sie mit dem Studium der Illustration an der HAW Hamburg. Von ihr sind u.a. die autobiografische Arbeit „Im Himmel ist Jahrmarkt“ (2013) und das Buch „Reigen“ (2012) erschienen. „Madgermanes“ erhielt neben dem Max & Moritz Preis 2016 den Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung 2015.
Do 10.11. | 19.30 Uhr 
Moderation: Andreas Platthaus (FAZ)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unterwww.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

In der „Literaturwerkstatt“ des Fördervereins Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine stellt Lothar Schöne seinen Krimi „Tod im Rheingau“ vor.

Nach dem historischen Kriminalroman „Die unsichtbare Bruderschaft“ (2012) hat der Kulturpreisträger des Rheingau-Taunus-Kreises in der Sparte Literatur, Lothar Schöne, jetzt einen Krimi geschrieben, in den die gesamte Region einbezogen ist: In einem Rheingauer Weinberg wird ein Toter gefunden. In Mainz stirbt im Krankenhaus überraschend eine Frau. Gibt es hier einen Zusammenhang – einen mörderischen? In „Tod im Rheingau“ ermitteln Hauptkommissarin Julia Wunder und ihr deutsch-griechischer Assistent Vlassopolous Spyridakis in Wiesbaden, Mainz und im Rheingau. Es geht um Ärzte, Apotheker, Krankenhäuser und unser Gesundheitssystem. Ein brisantes und aktuelles Thema, das für Spannung und Entsetzen sorgt. Und dabei undurchsichtige, halbseidene und kriminelle Charaktere ans Licht zieht. Gert Ueding lobt in der FAZ Schönes Romane, die durch eine Mischung aus doppelbödigem Witz und Krimispannung, Heiterkeit und desperater Lebensunsicherheit faszinierten. In der Literaturwerkstatt berichtet der Autor Schöne, was ihn dazu trieb, einen gesellschaftskritischen Roman zu schreiben und wie er seine Hauptkommissarin Julia Wunder sieht.
Do 10.11. | 19.30 Uhr
€ 8 – Nur Abendkasse! Für die Mitglieder des Fördervereins und des Presseclubs ist der Eintritt frei.
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Presseclub in der Villa Clementine, Frankfurter Straße 1

 

Das „Literaturforum“ unter der Leitung von Rita Thies ist eine offene Veranstaltung, in der jeweils zwei Bücher aus dem Bereich der aktuellen Literatur und / oder der Literatur des 20. Jahrhunderts diskutiert werden. Nähere Infos zu den Titeln können Sie vor den Veranstaltungen auf Nachfrage unter literaturforum.wiesbaden@online.de erhalten.
Di 15.11. und Di 06.12. | 19.30 Uhr
Eintritt frei
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Literaturhauscafé, Frankfurter Str. 1

 

In einer Veranstaltung des Fördervereins Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine in Kooperation mit dem Literaturhaus wird der „Wiesbadener Prinzenraub“ als szenische Lesung auf der Bühne der Villa Clementine aufgeführt:

Am 17. Mai 1888 trifft die serbische Königin Nathalie mit ihrem Sohn, dem Kronprinzen Alexander, in Wiesbaden ein und findet in der Villa Clementine eine standesgemäße Unterkunft. Zwei Monate später, am 13. Juli – ein in der abendländischen Geschichte beispielloses Ereignis: Der serbische Kriegsminister Kosta Protic zerrt den Kronprinzen auf Befehl seines Vaters, König Milan von Serbien, und mit Zustimmung der preußischen Regierung aus den Armen seiner Mutter und bringt ihn zum Taunusbahnhof, wo ein Sonderzug nach Belgrad auf ihn wartet.

Armin Conrad hat die Ereignisse des Sommers 1888 in Wiesbaden neu recherchiert, in den Archiven in Belgrad, Berlin und Wiesbaden neue Details entdeckt und zu einer szenischen Lesung verarbeitet, die der Förderverein Literaturhaus Villa Clementine mit bekannten Darstellern am Originalschauplatz auf die Bühne bringt. Die Premiere findet in Anwesenheit des serbischen Botschafters statt.
Fr 18.11. | 19.30 Uhr und Sa 19.11. | 18 Uhr
€ 20 – Vorverkauf: Senden Sie bitte eine Mail mit der gewünschten Anzahl Karten und dem gewünschten Datum an: villa-clementine-ev@t-online.de
Weitere Informationen: www.literatur-in-wiesbaden.de
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V. in Kooperation mit dem Literaturhaus
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Im Rahmen des „Jungen Literaturhauses“ und seiner aktuellen Themenreihe „Bis an die Grenzen … und weiter“ ist der bekannte Jugendbuchautor Dirk Reinhardtmit seinem für den

Deutschen Jugendliteraturpreis nominierten Roman „Train Kids“ im Literaturhaus zu Gast.

Miguel, Fernando, Emilio, Jaz und Ángel haben sich erst vor kurzem kennengelernt, aber sie haben ein gemeinsames Ziel – es über die Grenze in die USA zu schaffen. Wenn sie zusammenhalten, haben sie vielleicht eine Chance. Vor ihnen liegen mehr als zweieinhalbtausend Kilometer durch ganz Mexiko, die sie als blinde Passagiere auf Güterzügen zurücklegen, und zahlreiche Gefahren.

Dirk Reinhardt, Jahrgang 1963, studierte Geschichte und Germanistik. Nach seiner Promotion war er bis 1994 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Universität Münster tätig, anschließend arbeitete er als freier Journalist. 2009 erschien sein erstes Kinderbuch, dem bald weitere folgten. 2016 wurde er mit dem Friedrich Gerstäcker-Preis für Jugendliteratur ausgezeichnet.
Di 22.11. | 10.30 Uhr 
Autorenlesung
Moderation: Klaus Krückemeyer (hr)
€ 2 – Geschlossene Veranstaltung für Schulklassen – Infos unter: 0611 – 31 57 46  
Veranstalter: Literaturhaus und Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V.                      
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

Nach zahlreichen preisgekrönten Krimis liegt nun Andrea Maria Schenkels erster historischer Roman „Als die Liebe endlich war“ vor, aus dem sie im Kulturforum liest.

Emmi und Carl sind beide während des Krieges aus Bayern nach Brooklyn geflohen, wo sie sich 1950 kennenlernen. Der junge Jude Carl findet bei Emmi Liebe und Geborgenheit – eine Art neue Heimat. Gemeinsam wollen sie Verfolgung und Existenzangst hinter sich lassen und einen Neuanfang in der Fremde wagen. Über die Vergangenheit sprechen beide nicht – zu schmerzhaft sind die Erinnerungen. Als Carl Jahrzehnte später von einer Freundin gebeten wird, den schriftlichen Nachlass ihres verstorbenen Ehemannes durchzusehen – eines Holocaust-Überlebenden – stößt er in den Unterlagen aus dem KZ Dachau auf Hinweise aus Emmis Vergangenheit. Das aus Verschweigen und Halbwahrheiten bestehende Fundament ihres gemeinsamen Lebens beginnt zu zerbrechen…

Andrea Maria Schenkel, geboren 1962, lebt in Regensburg. 2006 erschien ihr Debüt „Tannöd“, mit dem sie großes Aufsehen erregte. Der Roman wurde 2007 mit dem Deutschen Krimi Preis, dem Friedrich-Glauser-Preis und der Corine, 2008 mit dem Martin Beck Award für den besten internationalen Kriminalroman ausgezeichnet. Für ihr zweites Buch „Kalteis“ (2007) erhielt sie zum zweiten Mal in Folge den Deutschen Krimi Preis. Zuletzt erschienen „Finsterau“ (2012) und „Täuscher“ (2013). 2013 war sie Krimistipendiatin der Stadt Wiesbaden.
Mi 23.11. | 19.30 Uhr
Andrea Maria Schenkel
Autorenlesung 
Moderation: Ulrich Sonnenschein (hr2-kultur)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unterwww.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
Ort: Kulturforum, Friedrichstraße 16

 

Im Rahmen der neuen Reihe des Hessischen Literaturrates „Hinter den Worten: Literatur gestalten in Hessen“ sind der Autor Leif Randt und der RegisseurAlexander Eisenach zu einem Gespräch über die gemeinsamen Theateradaption von Rands hochgelobtem Roman „Planet Magnon“ im Literaturhaus zu Gast.

Die neue Reihe „Hinter den Worten: Literatur gestalten in Hessen“ der Häuser der Literatur im Hessischen Literaturrat stellt Personen vor, die durch ihr Schaffen das Literaturland Hessen mitgestalten. Der Autor Leif Randt und der Regisseur Alexander Eisenach sprechen mit der Dramaturgin Dagmar Borrmann über ihre gemeinsame Theateradaption von Randts vielgelobtem Zukunfts-Roman „Planet Magnon“. Das Spin-off-Theaterstück ist im Herbst 2016 am Schauspielhaus Düsseldorf zu sehen. In „Planet Magnon“ schickt Leif Randt seine Protagonisten in eine bizarr utopische Welt, die an Popmythen ebenso erinnert wie an Klassiker des Hollywoodkinos. Ihm gelingt dabei die Vereinigung von poetischer Eleganz und literarischem Wagemut.

Leif Randt, geboren 1983 in Frankfurt am Main. Zu seinen Romanen gehört neben „Planet Magnon“ auch die mehrfach ausgezeichnete Wohlstandsutopie „Schimmernder Dunst über CobyCounty“. Leif Randt lebt in Berlin und Maintal-Ost.

Alexander Eisenach war Mitglied des Regiestudios am Schauspiel Frankfurt und arbeitet als Regisseur u.a. am Schauspiel Frankfurt, am Theater Neumarkt Zürich und am Schauspielhaus Graz.
Do 24.11. | 19.30 Uhr 
Diskussionsrunde mit Autor und Regisseur
Moderation: Dagmar Borrmann
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unterwww.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter: Eine Veranstaltungsreihe der Häuser der Literatur im Hessischen Literaturrat e.V., mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und hr2-kultur.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Auch in diesem Jahr stellt Jutta Leimbert wieder im „Roten Salon“ ihre Lieblingsbücher der Saison vor: Ergreifendes, Komisches, Spannendes, Romantisches sowie Informatives zum Selber-Lesen und zum Verschenken. Unter anderem bespricht sie folgende Titel:

Celeste Ng: „Was ich euch nicht erzählte“, Alex Capus: „Das Leben ist gut“, Juli Zeh: „Unterleuten“, Bruno Preisendörfer: „Als unser Deutsch erfunden wurde – Reise in die Lutherzeit“, Oliver Hilmes: „Berlin 1936″. Freuen Sie sich auf eine spannende und unterhaltsame Veranstaltung.
So 27.11. | 17 Uhr
€ 8 – Nur Abendkasse!
Für die Mitglieder des Fördervereins Literaturhaus Villa Clementine ist der Eintritt frei.
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Zu einer weiteren Vorlesung der „Poetikdozentur: Junge Autoren“ ist Judith Schalansky unter dem Titel „Lektionen II: Vom Atlas zum Roman“ in der Hessischen Landesbibliothek zu Gast.

Judith Schalansky ist Schriftstellerin und Gestalterin. In ihren Büchern verarbeitet sie obskure Obsessionen, von der schlecht beleumundeten Frakturschrift bis zu den verwirrend widersprüchlichen Signalen der Matrosenuniform, von der hartnäckigen Anziehungskraft abgelegener Inseln zu dem unbeirrbaren Weltbild einer alternden Biologielehrerin. Auch in ihrer zweiten Poetikvorlesung wird Judith Schalansky jene Lektionen nachverfolgen, die ihr Schaffen geprägt haben. Dazu zählt die Entdeckung, dass Atlanten im Grunde zur Poesie gezählt werden müssen, dass selbst die Schulbücher nicht ohne Mythen auskommen und der Roman der Allesfresser unter den literarischen Gattungen ist. Zum Ende des zweiten Teils ihrer Werkschau wird Judith Schalansky ein für alle Mal klären, warum das Buch das sensationellste aller Medien ist – und bleiben wird.
Mi 30.11. | 19.30 Uhr 
Eintritt frei.
Veranstalter: Hochschule RheinMain in Kooperation mit dem Literaturhaus / Kulturamt Wiesbaden
Ort: Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain, Lesesaal, Rheinstr. 55 – 57

Kinderbuchhandlung Nimmerland Mainz erhält Deutschen Buchhandlungspreis 2016

© Susanne Lux
© Susanne Lux

(gl) Die Gonsenheimer Kinderbuchhandlung Nimmerland ist als eine der drei besten Buchhandlungen in Deutschland ausgezeichnet worden. Oberbürgermeister Michael Ebling gratuliert.

Oberbürgermeister Ebling: „Ich gratuliere Susanne Lux und ihrem Team ganz herzlich zu dieser Auszeichnung, die Sie bei der Verleihung des Deutschen Buchhandlungspreises 2016 entgegen nehmen dufte. Ein großartiger Erfolg, der ihr unermüdliches und kreatives Engagement für die Kinderbuchhandlung Nimmerland würdigt.“

„Seit vielen Jahren bereichert Susanne Lux das Programm des Bundesweiten Vorlesetags hier in Mainz und hat mit dazu beigetragen, dass wir 2014 als „Öffentlichkeitswirksamste Vorlesehauptstadt“ ausgezeichnet wurden. Einer von vielen Erfolgen, die sie in den zurückliegenden elf Jahren feiern konnte. Neben mehrfachen Auszeichnungen durch die avj – Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen und das rheinland-pfälzischen Kultusministerium, wurde die Buchhandlung Nimmerland auch 2015 als ausgezeichneter Ort der Kultur des Deutschen Buchhandlungspreises prämiert. Unter all diesen Preisen nimmt die aktuelle Auszeichnung zu einer der drei besten Buchhandlungen in Deutschland zu gehören sicherlich einen ganz besonderen Stellenwert ein“, so Oberbürgermeister Ebling.

Nimmerland – Alles zum Lesen und Spielen
Susanne Lux
Breite Str. 63
55124 Mainz
Tel. 06131 97 11 760
Fax 06131 97 11 879

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Weihnachts- und Silvestervorstellungen im Staatstheater Wiesbaden – Der Vorverkauf hat begonnen

© massow-picture
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Das Hessische Staatstheater Wiesbaden hat über Weihnachten und Silvester ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Vom 23. Dezember bis 1. Januar kann zwischen 31 Veranstaltungen aus Oper, Schauspiel, Konzert, Musical und Jungem Schauspiel auf allen Bühnen des Hauses gewählt werden.
Karten für alle Weihnachts- und Silvestervorstellungen sind ab sofort im Vorverkauf an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611.132 325 oder auf www.staatstheater-wiesbaden.de erhältlich.

Die Vorstellungstermine über Weihnachten, an Silvester und Neujahr im Überblick:

Der Zauberer von Oz
JUST | Großes Haus
Weihnachtsstück nach L. Frank Baum, in einer Bearbeitung von Carsten Kochan
23. Dezember (11:00 & 13:30 Uhr), 25. Dezember (11:00 Uhr), 26. Dezember (11:00 Uhr)

La Bohème
Oper | Großes Haus
Oper von Giacomo Puccini
23. Dezember (19:30 Uhr)

Hangmen
Schauspiel | Kleines Haus
Deutschsprachige Erstaufführung, von Martin McDonagh
23. Dezember (19:30 Uhr)

Home Sweet Sweet Home
Schauspiel | Wartburg
Uraufführung, Jukebox mit Ensembleschauspielern
23. Dezember (19:30 Uhr), 28. Dezember (19:30 Uhr), 31. Dezember (18:00 & 21:00 Uhr)

Ich – Marilyn
Schauspiel | Studio
Ein Abend über Marilyn Monroe von & mit Chris Pichler
23. Dezember (20:00 Uhr)

Kafka / Heimkehr
Schauspiel | Wartburg
Uraufführung, Theaterprojekt nach Texten von Franz Kafka
25. Dezember (19:30 Uhr)

The Addams Family
Junges Staatsmusical | Kleines Haus
Eine neue Musical Comedy, Textbuch von Marshall Brickman & Rick Elice
Musik & Liedtexte von Andrew Lippa
25. Dezember (19:30 Uhr), 31. Dezember (15:00 & 19:30 Uhr)

Hänsel und Gretel
Oper | Großes Haus
Märchenspiel in drei Bildern von Engelbert Humperdinck
25. Dezember (19:30 Uhr), 30. Dezember (19:30 Uhr)

Romy Schneider – Zwei Gesichter einer Frau
Schauspiel | Studio
Von & mit Chris Pichler
26. Dezember (16:00 Uhr)

Don Karlos – Infant von Spanien
Schauspiel | Kleines Haus
Ein dramatisches Gedicht von Friedrich Schiller
26. Dezember (18:00 Uhr)

Die Zauberflöte
Oper | Großes Haus
Große Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart
26. Dezember (19:30 Uhr), 29. Dezember (19:30 Uhr)

Mio, mein Mio 8 +
JUST | Kleines Haus
Von Astrid Lindgren
28. Dezember (18:00 Uhr)

Frankenstein
Gastspiel | Studio
Eine szenische Lesung mit Christian Klischat
28. Dezember (20:00 Uhr)

Jane Eyre
Schauspiel | Studio
Uraufführung, nach dem Roman von Charlotte Brontë
29. Dezember (20:00 Uhr)

Ungeduld des Herzens
Schauspiel | Kleines Haus
Deutsche Erstaufführung, nach dem Roman von Stefan Zweig
30. Dezember (19:30 Uhr)

Der Kurgast
Lesung | Studio
Von Hermann Hesse, Szenische Lesung mit Bernd Ripken
30. Dezember (20:00 Uhr)

Die Fledermaus
Oper | Großes Haus
Operette von Johann Strauß
31. Dezember (15:00 & 19:30 Uhr)

Kabarett der rote Stuhl
Gastspiel | Studio
Steh-Greif-Kabarett mit Thomas Kreimeyer
31. Dezember (18:00 & 21:00 Uhr)

Neujahrskonzert Meets Proms
Konzert | Großes Haus
»New Year Celebration«, mit Werken von Johann Strauß, Edward Elgar, Sir Hubert Parry u. a.
1. Januar (17:00 Uhr)

„Das Private ist politisch“ Institut für Stadtgeschichte zeigt Ausstellung des Vereins Frauen helfen Frauen e. V., vom 11.10. bis 13.11.2016

© Ausstellungs-Flyer Institut für Stadtgeschichte
© Ausstellungs-Flyer Institut für Stadtgeschichte

Zum 40jährigen Bestehen des Vereins „Frauen helfen Frauen e.V.“, der 1978 das erste autonome Frauenhaus in Frankfurt am Main eröffnete, macht die Ausstellung „Das Private ist politisch“ vom 11. Oktober bis 13. November 2016 Station im Institut für Stadtgeschichte. Zwölf Text- und Bildtafeln halten Rückschau, Gegenwart und Perspektiven des 1976 gegründeten Vereins fest. „Damit stellt das Institut der Öffentlichkeit eine seit Jahrzehnten wirkende Gruppierung der Frankfurter Frauenbewegung vor“, freute sich Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig. Dr. Evelyn Brockhoff, Leitende Direktorin des Instituts für Stadtgeschichte, ergänzte: „Die Ausstellung passt prima in unseren Auftrag, die Frankfurter Geschichte in ihrer großen Bandbreite und Vielfalt zu vermitteln.“

Frauen helfen Frauen unterhält in Frankfurt am Main ein Frauenhaus mit 60 Plätzen und eine Frauenberatungs- und Interventionsstelle. Der Verein engagiert sich seit 1976 für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Das Anliegen der Gründerinnen war, die verborgene Gewalt gegen Frauen hinter den verschlossenen Wohnungstüren sichtbar zu machen und ins öffentliche Bewusstsein zu rücken: Gewalt ist keine Privat- oder Familienangelegenheit, sondern eine Straftat. Frauen sollten gesellschaftliche Unterstützung erhalten, aus der gewalttätigen Beziehung wegzugehen.

„Gewaltschutzgesetz, polizeiliche Wegweisung des Täters aus der Wohnung sind Errungenschaf-ten! Sie wurden den Frauen nicht geschenkt“ betonte Hilke Droege-Kempf, langjährige Mitarbeiterin des Vereins. Nur die kontinuierliche und hartnäckige politische Arbeit der Mitarbeiterinnen von Frauenhäusern und Frauenprojekten zwang die Politik, Stellung zu beziehen und der Männergewalt gegen Frauen mit staatlichen Sanktionen zu begegnen. Heute gehört der Verein zu den Gründungsmitgliedern des Arbeitskreises „INTERVENTION – gegen Gewalt gegen Frauen in Frankfurt“ (InGe), der eine früher für autonome Projekte undenkbare Kooperation mit Polizei, Justiz und Jugendamt pflegt. Außerdem engagiert er sich im Arbeitskreis des städtischen Jugendamtes „AG § 78 Rechte der Kinder“.

Aus dem Wunsch der Mitarbeiterinnen, die Geschichte des Vereins mit seinen Wurzeln in der Frauenbewegung der 1970er Jahre zu dokumentieren, entstand diese Ausstellung. Sie verstehen die Schau als einen Teil weiblicher Geschichtsschreibung und möchten dieses Erbe an die Nach-folgegeneration weitergeben.

Inhaltliche Konzeption und wissenschaftliche Umsetzung der Ausstellung verantwortet zeitsprung. Kontor für Geschichte. Die Frankfurter Historikerinnen Heike Drummer und Jutta Zwilling zeichnen mit der flexiblen Ausstellung „Das Private ist politisch“ Entwicklungslinien von den politischen Anfängen der autonom bewegten Vereinsfrauen, über deren tatkräftiges Engagement gegen häusliche Gewalt bis zu ihrer heutigen professionalisierten Sozialarbeit nach. Sie verdeutlichen einerseits deren Wandel im Umgang mit staatlichen Institutionen und andererseits die Beibehaltung kollektiver Strukturen. Die Gestaltung der Ausstellung übernahm vd Design Hanau.

Die Arbeit des Vereins Frauen helfen Frauen ist auch nach 40-jährigem Bestehen so aktuell wie damals. Im Jahr 2015 haben 78 Frauen und 80 Kinder im autonomen Frauenhaus Zuflucht gefunden.

Die Ausstellung konnte nur durch großzügige Spenden zahlreicher Sponsoren und Stiftungen ermöglicht werden. Auch die Stadt Frankfurt hat sich an der Finanzierung maßgeblich beteiligt.

Zur Ausstellung werden öffentliche Führungen mit Praktikerinnen vom Verein Frauen helfen Frauen und einem Praktiker angeboten. Am Samstag, 15. Oktober 2016, 15 Uhr, mit Sabrina Kulhei und Hilke Droege-Kempf, am Mittwoch 19. Oktober 2016, 16 Uhr, mit Doris Feld und ChristaWellershaus, sowie sonntags um 16 Uhr am 23. Oktober 2016 mit Christa Wellershaus und Madeleine Baumeister und am 30. Oktober 2016 mit Christa Wellershaus und dem Hauptkommissar Staatsbereich Prävention a. D. Jürgen Petermann.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Kostenpflichtige Führungen für Gruppen mit der Kuratorin Jutta Zwilling können unter Tel. 212 31 417 oder per Mail an info.amt47@stadt-frankfurt.de vereinbart werden. Weitere Informationen unter www.stadtgeschichte-ffm.de.

Bei der Finissage am 12. November 2016 liest zunächst um 15 Uhr die Wiener Autorin Amaryllis Sommerer aus ihrem Psychothriller „Selmas Zeichen“, anschließend referiert um 16.30 Uhr die Polizeihauptkommissarin Verena Gerstendorff aus Frankfurt am Main zum Thema Stalking. Der Eintritt ist zu beiden Veranstaltungen frei.

Die Ausstellung im Refektorium des Karmeliterklosters ist montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Institut für Stadtgeschichte
Münzgasse 9
60311 Frankfurt am Main
www.stadtgeschichte-ffm.de