Sich literarisch überraschen lassen: Am 27. August liest eine Kandidatin oder ein Kandidat für den Deutschen Buchpreis 2018 in der Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main. Das Besondere an der Veranstaltung: Wie bei einem Blind Date erfährt das Publikum erst vor Ort, wer aus den Reihen der 20 Autorinnen und Autoren zu Gast ist, deren Romane auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2018 stehen.
Veranstalter der Lesung ist die Deutsche Bank Stiftung, die seit 2014 Förderer des Deutschen Buchpreises ist. Die Moderation des Abends übernimmt Dr. Torsten Casimir, Chefredakteur des Fachmagazins der Buchbranche „Börsenblatt“. Der Eintritt ist kostenlos, um Anmeldung per E-Mail an die Deutsche Bank Stiftung (veranstaltungen@deutsche-bank-stiftung.de) bis zum 23. August wird gebeten. Aufgrund der begrenzten Kapazität werden die Plätze nach Eingang der Anmeldung vergeben.
Termin: Montag, 27. August 2018, 19 Uhr
Ort: Deutsche Bank, Forum 1, Taunusanlage 12, 60325 Frankfurt am Main
Anmeldung: Bis 23. August 2018 bitte per Mail an veranstaltungen@deutsche-bank-stiftung.de
Der Eintritt ist frei.
Umsatz von E-Books am Publikumsmarkt steigt in den ersten beiden Quartalen 2018 um 11,3 Prozent / Absatzsteigerung von 16,4 Prozent / Käuferzahl nimmt um 6,1 Prozent zu / Kaufintensität bei E-Books steigt um 9,7 Prozent / Börsenverein meldet vierteljährlich E-Book-Zahlen
Der Trend des ersten Quartals 2018 setzt sich fort und führt zu einem starken ersten Halbjahr 2018 für das E-Book: Mehr Käufer und eine erhöhte Kaufintensivität führen am Publikumsmarkt (ohne Schul- und Fachbücher) zu deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Absatz gegenüber den schwachen ersten sechs Monaten des Vorjahres. Die Käuferzahl legt um 6,1 Prozent zu und lag im ersten Halbjahr bei 2,7 Millionen Personen. Zudem kauften diese auch noch mehr Titel: Die durchschnittliche Kaufintensivität stieg um 9,7 Prozent auf 6,2 E-Books je Käufer.
Zwar sank im ersten Halbjahr 2018 wie auch in den Vorquartalen der durchschnittlich für ein E-Book bezahlte Preis, diesmal um 4,3 Prozent. Das heißt, es landen weiterhin verstärkt günstige E-Books im Warenkorb. Die enorme Steigerung des Absatzes führt aber dazu, dass der Umsatz trotzdem beträchtlich zunahm. 16,7 Millionen E-Books gingen im ersten und zweiten Quartal 2018 über die digitale Ladentheke, 16,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz knackt damit zum ersten Mal in einem Halbjahr die 100-Millionen-Euro-Grenze: Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017, in dem der Umsatz sogar sank, stieg er 2018 um 11,3 Prozent auf 100,6 Millionen Euro.
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels meldet in Kooperation mit GfK Entertainment vierteljährlich die Entwicklung auf dem E-Book-Markt. Die Hochrechnungen der E-Book-Absätze und -Umsätze stammen aus dem GfK Consumer Panel Media*Scope Buch mit insgesamt 25.000 Personen. Sie sind repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab zehn Jahren, für insgesamt 67,7 Mio. Menschen.
Auch bei der diesjährigen Wiesbadener Nacht der Kirchen am 7. September ab 18 Uhr können Besucher wieder aus mehr als 80 Angeboten in 21 Kirchen der Landeshauptstadt und ihrer Vororte wählen. Ob Musik, Lichtinstallation, spannende Architektur, Kunst und Kabarett laden die Kirchen in ökumenischer Verbundenheit Besucher ein, sich inspirieren zu lassen. Alle Informationen im Detail hier im Programm-Flyer Nacht der Kirchen. „FRÜCHTE IM GARTEN EDEN FRÜCHTE IM GARTEN EDEN!“
Einen besonderen künstlerischen „Leckerbissen“ bietet die Evangelische Kreuzkirchengemeinde, 65195 Wiesbaden, Walkmühltalanlagen 1 in Kooperation mit der Galerie Mainzer Kunst an. Wer Lust hat ist herzlich eingeladen zur Eröffnung der Malerei-Ausstellung „FRÜCHTE IM GARTEN EDEN FRÜCHTE IM GARTEN EDEN!“ von der in Mainz lebenden Künstlerin Juliane Gottwald, die lebensvoll, frei und zügig und doch immer orientiert an der Komplexität des Einfachen ihre Werke kreiere, so Dr. Beate Reifenscheid vom Museum Ludwig.
Christa Graff-Kirchen (Vorsitzende des Kirchenvorstandes) wird mit einem Grußwort die Vernissage eröffnen. Pfarrer Ralf Schmidt, der auch in seiner Rolle als Kabarettist im Weinberg des Herrn unermüdlich unterwegs ist, wird in die Ausstellung einführen. Der Posaunenchor der Evangelischen Kreuzkirchengemeinde unter der Leitung von Petra Mohr wird den musikalischen Rahmen gestalten. Die Künstlerin Juliane Gottwald wird zur Eröffnung persönlich anwesend sein.
Ort: Evangelische Kreuzkirchengemeinde, 65195 Wiesbaden, Walkmühltalanlagen 1
Öffnungszeiten der Ausstellung: Sonntag: 9 bis 12 Uhr, Die bis Frei 9 bis 12 Uhr, Mittwoch 15 bis 19 Uhr
(Mainz, 15. August 2018, as) Am Donnerstag, den 16. August, geht die Veranstaltungsreihe „Nachtvorlesung für jedermann“ in die nächste Runde. Unter dem Motto „Leitsymptome – Unheil droht“ beleuchten die Dozenten in der aktuellen Staffel unterschiedlichste Krankheitsanzeichen und ihre möglichen Diagnosen. Sie gehen Symptomen wie häufigem Harndrang, Heiserkeit oder Unterbauchschmerzen auf den Grund und geben Anhaltspunkte dafür, wann der Weg zum Arzt die richtige Entscheidung ist. Die kommenden Themenabende finden jeweils donnerstags ab 20 Uhr im großen Hörsaal der Chirurgie der Universitätsmedizin Mainz statt (Gebäude 505H, Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz). Eintritt und Bewirtung sind frei.
Nur etwas vergesslich oder schon dement? Eine leichte Blasenentzündung oder doch ein Tumor? Sogenannte Leitsymptome – also Anzeichen einer bestimmten Erkrankung, die dem Arzt als Orientierungshilfe bei der Diagnosefindung dienen – können auf unterschiedliche Krankheitsentwicklungen hinweisen. Ob Bagatelle oder lebensgefährliche Situation ist dabei häufig schwer zu erkennen. Umso wichtiger ist es, Symptome einschätzen und bewerten zu können – und im Notfall den Arzt zu kontaktieren. Die aktuelle Staffel der Nachtvorlesung sensibilisiert für die „vermeintlichen Zipperlein“ und erklärt, wann diese zu akuten, chronischen oder lebensbedrohenden Problemen werden können.
Zum Auftakt der Veranstaltung am Donnerstag, den 16. August 2018, spricht Univ.-Prof. Dr. Norbert W. Paul, Vorsitzender des klinischen Ethikkomitees, über den Umgang mit lebensbedrohlichen Leitsymptomen. Unter dem Titel „Aus dem Nichts“ macht er auf die kleinen Hinweise des Körpers aufmerksam, die mitunter dramatische Folgen haben können. Aus dem Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie informiert Prof. Dr. Roland Hardt zum Thema Vergesslichkeit. Dr. Angela Kornberger aus der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie (HTG), beschäftigt sich mit dem Symptom Harndrang. Wissenswertes zum Thema Blut im Urin erfahren die Hörer der Nachtvorlesung von PD Dr. Wolfgang Jäger aus der Klinik für Urologie und Kinderurologie.
Am Donnerstag, den 23. August 2018, widmet sich Prof. Dr. Axel Methner aus der Klinik und Poliklinik für Neurologie dem Symptom Händezittern. Konkret: Ab wann ist das Zittern der Hand ein tatsächliches Problem? Zum Thema Gelenkschmerzen referiert der Leiter des Schwerpunktes Rheumatologie, Univ.-Prof. Dr. Andreas Schwarting. Er zeigt auf, wann und wo man auf seine Gelenke horchen sollte. Ferner beleuchtet Dr. Kathrin Dohle aus der HTG das Thema Heiserkeit: häufig nur Begleiter eines harmlosen grippalen Infekts, kann sie in Ausnahmefällen das Anzeichen einer erweiterten Brustschlagader sein. Mit dem Symptom Schwerhörigkeit, das keinesfalls ausschließlich altersbedingt auftritt, befasst sich Univ.-Prof. Dr. Christoph Matthias, Direktor der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik.
Am letzten Abend der aktuellen Staffel, Donnerstag, den 30. August, stehen fünf weitere spannende Themen auf der Agenda: PD Dr. Daniel W. Kauff aus der Klinik für Allgemein- Viszeral- und Transplantationschirurgie nimmt sich in seiner Nachtvorlesung dem Symptom Unterbauchschmerzen an. Der Leiter der internistischen Notaufnahme, Dr. Andreas Fischbach, klärt zum Thema Schüttelfrost auf – ein Syndrom, das durchaus den Weg zum Notarzt erfordern kann. Was bei einer Insektengiftallergie zu berücksichtigen ist, erläutert Prof. Dr. Joachim Saloga aus der Hautklinik. Aus dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin berichten Univ.-Prof. Dr. Fred Zepp zu Hautbefunden im Kindesalter sowie OA Dr. Olaf Beck zu Lymphknotenschwellung bei Kindern. Sie erklären, warum gerade bei Kindern die Diagnose eine besondere Herausforderung darstellt.
Termine der aktuellen Staffel: 16.08.2018, 23.08.2018, 30.08.2018
MAINZ. Die vor 100 Tagen eröffneten Karl-Marx-Jubiläumsausstellungen in Trier konnten bislang – trotz der ungewöhnlichen lang andauernden Hitzeperiode – bereits gut 80.000 Besucherinnen und Besucher in die Ausstellungen an den vier Standorten in der Geburtsstadt des großen Denkers und Philosophens locken. Gestern zogen die Veranstalter im Mainzer Staatstheater eine kurze Halbzeitbilanz, auch um auf diese weltweit einmalige Auseinandersetzung von „Karl Marx 1818–1883. LEBEN. WERK. ZEIT.“ als lohnendes Ziel hinzuweisen.
Seit dem 5. Mai sind die große Landesausstellung im Rheinischen Landesmuseum Trier und Stadtmuseum Simeonstift Trier, die neu eröffnete Dauerausstellung im Museum Karl-Marx-Haus und „LebensWert Arbeit“ im Museum am Dom zu sehen. Mit ihrer Bilanzpressekonferenz gaben die Organisatoren zudem den Startschuss für die kleine Marx-Werbe-Sommerreise von Mainz über Frankfurt und Bonn bin nach Düsseldorf: Begleitet von einem täuschend echt nachempfundenen Karl Marx können Interessenten an einem Glücksrad mit Fragen zu Person und Wirken des großen Denkers eine Vielzahl interessanter Preise gewinnen.
Sehr treffend brachte die wissenschaftliche Leiterin der Landesausstellung und Marx-Expertin Prof. Dr. Beatrix Bouvier den Reiz der Ausstellung auf den Punkt, der nämlich im kritischen Spannungsfeld zwischen Marx-Anhängern und Marx-Skeptikern liegt. Während Alt-Neu-Marxisten, überzeugte Marxisten aus dem Ausland oder Besucher mit festgefügter politisch ideologischer Einstellung oftmals enttäuscht seien, da sie sich nicht in ihrer Meinung bestätigt fühlten, vermissten die anderen oftmals den Bogen in die Moderne, ins 20. Jahrhundert, etwa die Thematisierung des Gulags oder der Massengräber der Säuberungen. Die einen kritisierten, dass die Ausstellung Karl Marx entzaubere, die anderen, dass er ein wenig weich gespült und verharmlost werde. Von diesem Punkt an finge man an zu diskutieren und zu argumentieren, und das mache die Ausstellung so lebendig und spannend für alle. Diese Debatte zeige eben aber auch, „dass es an der Zeit ist, den Marxismus zu historisieren, und in seiner Entstehung und Ausprägung nochmal unter die Lupe zu nehmen.“
„Ziel der Ausstellung ist es, ein neues beziehungsweise anderes Marx-Bild zu zeigen und Marx in seinem historischen Umfeld verstehbar zu machen – ohne die Vereinnahmung und Verurteilung im 20. Jahrhundert“, sagt Prof. Dr. Salvatore Barbaro, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur und Aufsichtsrats- und Beiratsvorsitzender der Karl Marx 2018-Ausstellungsgesellschaft mbH. Die Berichterstattung in den Medien über diese einzigartige kulturhistorische Ausstellung sei sehr groß und durchweg positiv, wie zahlreiche Artikel in renommierten und reichweitenstarken nationalen und internationalen Medien zeigen, ergänzte der Aufsichtsratsvorsitzende. Auch die Besucherinnen und Besucher kommen aus der ganzen Welt: von Chile über Großbritannien, Italien, Polen und Russland bis nach China. „Besonders beliebte Objekte sind im Rheinischen Landesmuseum Trier das UNESCO-Weltdokumentenerbe ,Das Kapital‘ und ,Das Manifest‘ sowie die Marx Maschine“, fügte Staatssekretär Barbaro hinzu. Im Stadtmuseum Simeonstift Trier faszinieren die „Pariser Straßenkinder“ von Friedrich Karl Hausmann (1852) aus der Hamburger Kunsthalle die Gäste.
Thomas Schmitt, Kulturdezernent der Stadt Trier und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Ausstellungsgesellschaft mbH, ergänzte: „Die Rückmeldungen zahlreicher Besucherinnen und Besucher und die Einträge im Gästebuch sprechen eine deutliche Sprache. Die Landesausstellung findet hohe Anerkennung. Insbesondere der historisch-kritische Zugriff auf Leben und Zeit von Karl Marx, die sinnhafte Gliederung des Ausstellungsrundgangs und die klug ausgewählten Exponate werden lobend hervorgehoben.“ Viele internationale Besucherinnen und Besucher kämen in diesen Tagen aufgrund der Ausstellung in die Stadt. „Dass ihre Erwartungen an ein hochkarätiges Ausstellungsprojekt erfüllt und mitunter übertroffen werden, ist auch ein großer Gewinn für die überregionale Wahrnehmung der Stadt Trier, die von diesem Erfolg langfristig profitiert“, so Kulturdezernent Schmitt weiter.
Ein besonderes Exponat der neuen Dauerausstellung bildet das Karl-Marx-Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung. „Die Gäste zeigen sich begeistert von dem Geburtshaus. Es ist das größte Exponat der Ausstellung“, so Kurt Beck, Ministerpräsident a.D. und Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung. „Das Ausstellungsdesign fügt sich darin ein und macht das Haus erlebbar. Gleichzeitig legt die klar gehaltene Ausstellung ihren Schwerpunkt auf die Rezeption der marxschen Ideen bis heute. Die Gäste aus aller Welt können so ihren eigenen Standpunkt erarbeiten und zudem Marx im globalen Kontext entdecken. Die positive Reaktion unserer Besucherinnen und Besucher zeigt uns, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.“
Auch im Museum am Dom zeigen sich die Gäste begeistert von der Ausstellung „LebensWert Arbeit“. Der Tenor im Gästebuch entspricht diesen Stimmen: „Eine äußerst interessante und zum Nachdenken anregende Ausstellung […]“ und „[…] anregende und vielseitige Ergänzung und Fortsetzung der vielen Marx-Ausstellungen […]“ Die Ausstellung wurde als Beitrag des Bistums Trier zum Karl-Marx-Jubiläumsjahr konzipiert und stellt die von Karl Marx aufgeworfene Frage nach dem Stellenwert von Arbeit sowie nach dem Verhältnis von Arbeit und Kapital in einen aktuellen Kontext. „Die Besucher sind überrascht, in einem Diözesanmuseum zeitgenössischer Kunst zu begegnen, gleichzeitig aber auch hocherfreut über einen aktuellen Beitrag zu den von Karl Marx angeregten Fragestellungen“, sagt Markus Groß-Morgen, der Direktor des Museums am Dom.
Noch bis zum 21. Oktober 2018 haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, die Jubiläumsausstellungen zu sehen: Mit der große Landesausstellung „Karl Marx 1818–1883. LEBEN. WERK. ZEIT.“ widmet sich erstmals eine kulturhistorische Ausstellung Marx‘ Leben, seinen bedeutenden Werken und dem vielfältigen Wirken in seiner Zeit an gleich zwei Standorten, dem Rheinischen Landesmuseum Trier und dem Stadtmuseum Simeonstift Trier. Das Museum am Dom des Bistums Trier betrachtet unter dem Titel „LebensWert Arbeit“ das Thema Mensch und Arbeit aus der Sicht eines christlichen Menschenbildes. Begleitend dazu wird ein vielfältiges Jubiläumsprogramm angeboten. Die neu konzipierte Dauerausstellung „Von Trier in die Welt: Karl Marx, seine Ideen und ihre Wirkung bis heute“ des Museums Karl-Marx-Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung legt einen Schwerpunkt auf die Wirkungsgeschichte seiner Ideen bis in die Gegenwart. Sie ist über den 21. Oktober hinaus dort zu sehen.
Unter dem Motto „So schmeckt Rheinhessen…“ lockt das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) am Sonntag, 19. August, von 10 bis 17 Uhr in den idyllischen Innenhof des Landesmuseums zu einem Marktplatz der regionalen Köstlichkeiten. Der Eintritt ist frei. Die Besucherinnen und Besucher können dabei regionale Produkte und Köstlichkeiten von rheinhessischen Manufakturen genießen: Hausgemachte Leckereien, ausgefallene Eissorten, edles Fleisch, lokale Getränke, Brot aus dem Holzofen und vieles mehr – auch der Mainzer Weinsalon und Stullen Andi sind dabei. Der Genussmarkt im Innenhof des Landesmuseums bietet an diesem Tag neben einem Potpourri an Köstlichkeiten auch dank eines Streichquartetts, das live spielen wird, ein Potpourri aus verschiedenen Musikrichtungen und verwandelt so den herrlichen Innenhof in einen Platz für alle Sinne. Von 11 bis 16 Uhr werden zudem stündlich Kurzführungen angeboten.
Eingebettet ist der Genussmarkt in das Europäische Kulturerbejahr 2018 (ECHY). Unter dem Motto SHARING HERITAGE engagieren sich in diesem Jahr Einrichtungen wie Museen, Vereine und Stiftungen sowie viele Privatpersonen. Im Rahmen des bundesweiten Aktionsjahrs „Zu Tisch! Genießen in Schlössern und Gärten“ begibt sich die GDKE das ganze Jahr über auf kulinarische Reisen und macht am Sonntag, 19. August, Station im Landesmuseum Mainz mit einem Marktplatz der regionalen Köstlichkeiten – hier kann jeder schmecken, was Rheinhessen zu bieten hat.
199 Titel waren in der Auswahl / Shortlist wird am 11. September veröffentlicht / „Buchpreisblogger“ stellen Titel auf www.deutscher-buchpreis-blog.de vor
Die nominierten Titel für den Deutschen Buchpreis 2018 stehen fest: Die Jury hat 20 Romane für die Longlist ausgewählt. Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 199 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2017 und dem 11. September 2018 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienen sind oder noch erscheinen.
Jurysprecherin Christine Lötscher (freie Kritikerin): „Die Lage der Welt scheint den deutschsprachigen Autorinnen und Autoren auf den Nägeln zu brennen: Wie ist die Welt zu dem geworden, was sie heute ist? Wie hängt alles zusammen, und welche Geschichten lassen sich darüber erzählen? Ihre Romane versuchen diese Fragen in der ganzen poetischen Tiefe auszuloten, indem sie ihre Figuren als Reisende, Suchende oder Vertriebene ihre Vergangenheit und Gegenwart erkunden lassen. Die Vielfalt der literarischen Formen hat die Jury begeistert: Es gibt große historische, aber auch verspielt fantastische Weltentwürfe, ebenso wie Texte, die eine radikale Reduktion der Perspektive suchen, bis auf den Nullpunkt des Erzählens. Angesichts dieses Reichtums und vieler überraschender Entdeckungen ist die Longlist auch eine Einladung der Jury, dieses große Spektrum zu erkunden.“
Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):
Carmen-Francesca Banciu, Lebt wohl, Ihr Genossen und Geliebten! (PalmArtPress, März 2018)
María Cecilia Barbetta, Nachtleuchten (S. Fischer, August 2018)
Maxim Biller, Sechs Koffer (Kiepenheuer & Witsch, September 2018)
Susanne Fritz, Wie kommt der Krieg ins Kind (Wallstein, März 2018)
Arno Geiger, Unter der Drachenwand (Carl Hanser, Januar 2018)
Nino Haratischwili, Die Katze und der General (Frankfurter Verlagsanstalt, August 2018)
Franziska Hauser, Die Gewitterschwimmerin (Eichborn, Februar 2018)
Helene Hegemann, Bungalow (Hanser Berlin, August 2018)
Anja Kampmann, Wie hoch die Wasser steigen (Carl Hanser, Januar 2018)
Angelika Klüssendorf, Jahre später (Kiepenheuer & Witsch, Januar 2018)
Gert Loschütz, Ein schönes Paar (Schöffling & Co., Februar 2018)
Inger-Maria Mahlke, Archipel (Rowohlt, August 2018)
Gianna Molinari, Hier ist noch alles möglich (Aufbau, Juli 2018)
Adolf Muschg, Heimkehr nach Fukushima (C.H.Beck, Juli 2018)
Eckhart Nickel, Hysteria (Piper, September 2018)
Josef Oberhollenzer, Sültzrather (Folio, März 2018)
Susanne Röckel, Der Vogelgott (Jung und Jung, Februar 2018)
Matthias Senkel, Dunkle Zahlen (Matthes & Seitz Berlin, Februar 2018)
Stephan Thome, Gott der Barbaren (Suhrkamp, September 2018)
Christina Viragh, Eine dieser Nächte (Dörlemann, Februar 2018)
Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2018 gehören neben Christine Lötscher an: Christoph Bartmann (Goethe-Institut Warschau), Luzia Braun (ZDF), Tanja Graf (Literaturhaus München), Paul Jandl (freier Kritiker), Uwe Kalkowski (Literaturblog „Kaffeehaussitzer“), Marianne Sax (Bücherladen Marianne Sax, Frauenfeld).
Im nächsten Schritt wählen die Juroren aus den Titeln der Longlist sechs Romane für die Shortlist aus, die am 11. September 2018 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung erfahren die sechs Autorinnen und Autoren, an wen von ihnen der Deutsche Buchpreis geht. Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalistinnen und Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro.
Der Deutsche Buchpreis wird von der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung vergeben. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.
Die Preisverleihung findet am 8. Oktober 2018 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.
Die Longlist kennenlernen: Leseproben, Hörproben, Bloggerrezensionen
Ab kommender Woche ist das Taschenbuch „Deutscher Buchpreis 2018. Die Nominierten“ im Buchhandel erhältlich. Es enthält Leseproben und Hintergrundinformationen zu den nominierten Romanen und wird herausgegeben vom Fachmagazin Börsenblatt der MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH. In welchen Buchhandlungen das Buch verfügbar ist, zeigt eine interaktive Karte, ein Angebot von JETZT EIN BUCH!, der Kampagne der deutschen Buchbranche.
Das deutschsprachige Onlineradio und Podcast-Label detektor.fm hat die Leseproben vertont. Die Hörproben der 20 Longlist-Titel sind ab sofort abrufbar unter www.detektor.fm/deutscher-buchpreis. Zudem sind sie über die detektor.fm-App und das Soundcloud-Profil von detektor.fm verfügbar. Ab dem 14. August präsentiert der Radiosender täglich von Montag bis Freitag jeweils einen Longlist-Titel um 10.15 Uhr in der Sendung „detektor.fm – am Vormittag“ und um 17.40 Uhr in der Sendung „detektor.fm – der Tag“. Die Hörproben zum Deutschen Buchpreis gibt es auch als Podcast. Auf den Plattformen Apple Podcast, Google Podcasts, Deezer und Spotify sind alle Audios direkt zu hören.
Heute starten auch „Die Buchpreisblogger“: Sechs Literaturblogger stellen in den kommenden Wochen auf www.deutscher-buchpreis-blog.de die nominierten Titel vor. Die Bloggerinnen und Blogger lesen die 20 Bücher der Longlist, setzen sich mit ihnen auseinander, bieten Hintergrundinformationen und kritische Debattenbeiträge.
In die Saison startet das Literaturhaus Frankfurt am 23.8. mit dem Frankfurter Autor Florian Wacker, der am 28. August 2018 mit dem Robert Gernhardt Preis ausgezeichnet wird. Am 27.8. ist Katharina Adler mit ihrem viel beachteten Debüt „Ida“, der Geschichte ihrer Urgroßmutter, die als Freuds Patientin „Dora“ in die Geschichte einging, Gast im Literaturhaus.
Ganz anders ist das Debüt von Akwaeke Emezi, einer igbo-tamilischen Autorin und Videokünstlerin. Die New York Times bezeichnet ihr „Freshwater / Süßwasser“ als „Außergewöhnlich und mutig, poetisch und verstörend.“ Im September kommt Emezi, aufgewachsen in Nigeria, in den USA lebend, für wenige Termine nach Deutschland, am 10.9. auch ins Literaturhaus Frankfurt.
Mit Jennifer Egan (11.9.), David Graeber (17.9.) und Jason Reynolds (19.9.) haben die Veranstalter im September drei weitere englischsprachige Autoren gewinnen können.
Mit Nino Haratischwili (6.9.) und Bodo Kirchhoff (28.9.) werden gleich zwei Buchpremieren gefeiert: Burghart Klaußner (Debüt! 13.9.), Thomas Hürlimann (lange erwartet! 25.9.) und Helene Hegemann (ihr drittes 27.9.) stellen ihre neuen Romane vor und in der Reihe „Gelebtes Leben: Denker der Freiheit im Porträt“, kuratiert von Rainer Hank, geht es mit Ulrike Ackermann und Michael Schefczyk um John Stuart Mill und Harriet Taylor Mill (26.9.).
Am 18.9. findet das Jubiläum des literarischen Quartetts „Schöne Aussichten – Das Frankfurter Literaturgespräch“ statt. Zum 40. Mal diskutieren drei Kritiker vier Bücher in 90 Minuten. Der erste Gast in 2008 war Bernd Eilert, nach 10 Jahren verstärkt er in der Jubiläumsausgabe erneut das Quartett. Diese Veranstaltung sowie die Buchpremiere mit Nino Haratischwili wird von Gebärdensprachdolmetschernübersetzt!
Am 13.9. wird die kleinste Dauerausstellung der Welt die „Schönsten deutschen Bücher“ im Literaturhausfoyer eingeweiht.
Erstmals findet der Shortlist-Abendmit den für den Deutschen Buchpreis nominierten Autoren im Großen Saal des Schauspiels Frankfurt statt (Sonntag!, 23.9.).
Zur Frankfurter Buchmesse ist das Literaturhaus Frankfurt fast schon traditionell im Schauspielhaus, dieses Jahr mit Robert Seethaler (10.10.), Eva Mattes liest Elena Ferrante (11.10.) und Juli Zeh (12.10.).
Für die meisten Veranstaltungen läuft der Karten-VVK seit ein paar Tagen. Die Abende bei den Kollegen im Schauspiel Frankfurt gehen am 10.8. in den VVK.
Im Jungen Literaturhaus sind in den nächsten Monaten Comickünstler Flix, der amerikanische Jugendbuch-Star Jason Reynolds sowie die Kinderbuchautoren Torben Kuhlmann, Susanne Göhlich und Antje Damm zu Gast, im Oktober stellen der Schauspieler Wolfram Koch und der Illustrator Thorsten Saleina „Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ vor.
Donnerstag 23.08.18 / 19.30 h / Eintritt 7 / 4 Euro Florian Wacker: Stromland Moderation: Christoph Schröder Vom Sinnsuchen und Sich-Verlieren, von der Macht der Natur und dem, was das Menschsein ausmacht.
Iquitos am Amazonas, 1984, eine Frau auf der Suche nach ihrem Zwillingsbruder. Dieser war Teil der Filmcrew um Werner Herzog und Klaus Kinski, ist jedoch nach Abschluss der Dreharbeiten zu „Fitzcarraldo“ spurlos verschwunden. Entlang der großen Flüsse begibt die Frau sich in den Regenwald des Amazonasbeckens und tief hinein in die Abgründe menschlicher Hoffnungen und Sehnsüchte. „Stromland“ (Berlin Verlag) erzählt von Verschollenen und der Suche nach dem richtigen Leben, nach unberührten Orten und neuen Wahrheiten. Dabei führt der Roman durch drei Jahrhunderte, in denen Auswanderer und Abenteurer ihre Spuren hinterlassen haben. Florian Wacker entführt die Leser in seinem atmosphärisch dichten Romandebüt in eine Welt, die ihre Figuren zu verschlingen droht. Durch den Abend führt der Literaturkritiker Christoph Schröder.
In Kooperation mit dem Journal Frankfurt.
Montag 27.08.18 / 19.30 h / Eintritt 9 / 6 Euro Katharina Adler: Ida Moderation: Jan Wiele (F.A.Z.) Freuds Patientin, ihr Leben, ein Roman
Nicht viele Erstlingsromane wurden so erwartet wie der von Katharina Adler. Sie war die Namenspatronin für das legendäre Gemeinschafts- und Literaturproduktionsbüro „Adler & Söhne“ im Prenzlauer Berg. Dort, in einem alten Ladengeschäft, wo Heiner Müller einst Zigarren kaufte, bündelten sich für eine Weile die Energien von Saša Stanišić, Thomas Pletzinger, dem späteren KiWi-Lektor Jan Valk, dem Journalisten Benjamin Lauterbach, der Übersetzerin Christine Bredenkamp, dem Verleger Patrick Hutsch und anderen. Adler aber arbeitete an einem Manuskript, ein großer Stoff. Raunend wurde davon erzählt. Nun erscheint die Geschichte von Ida Adler, die als „Fall Dora“ und als fliehende Patientin in die Schriften Freuds zur Psychoanalyse einging (Rowohlt Verlag). Katharina Adler hat einen Familienroman geschrieben und ihrer Urgroßmutter ein Denkmal gesetzt. Es ist der Roman eines Lebens, das erst mit Freuds Praxistür im Rücken seinen Anfang nahm. Den Abend moderiert Jan Wiele (F.A.Z.).
Dienstag 04.09.18 / 18.00 h / Eintritt nach Anmeldung frei Zu Besuch im Verlag der Autoren – Exklusiv für Mitglieder
Ein einzigartiger Verlag öffnet seine Türen für die Mitglieder des Literaturhauses.
Eine Frankfurter Institution: 50 Jahre alt wird der Verlag der Autoren im kommenden Frühjahr. Eine außergewöhnliche Gesellschafterstruktur: Kein Konzern, keine Privatperson ist hier Besitzer – dieser Verlag gehört seinen Autoren und Mitarbeitern. Und mitreißende Inhalte: Als Bühnen- und Medienverlag vertritt er Theaterautoren wie Martin Sperr, Dea Loher und Nino Haratischwili, Filmemacher wie Wim Wenders und Titus Selge, Choreographen wie Pina Bausch. Das Verlagsteam erzählt von Gründung und Geschichte, von der täglichen Arbeit und den programmatischen Höhepunkten, von Theater, Film und Tanz dort, wo sie ihren Ausgang haben: bei ihren Schöpfern. Für Getränke ist gesorgt. Die Veranstaltung dauert etwa 90 Minuten; Treffpunkt ist in den Verlagsräumen in der Taunusstraße 19. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Um Anmeldung bis 21. August bei Julia Ketterer unter ketterer@literaturhaus-frankfurt.de wird gebeten.
Buchpremiere! Donnerstag, 06.09.18 / 19.30 h / Eintritt 12 / 8 Euro Nino Haratischwili: Die Katze und der General Moderation: Anna Engel (hr2-kultur) Mit den Gebärdensprachdolmetschern Kathrin Enders und Yvonne Barilaro
Eine Georgierin, die zu den wichtigen Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur gehört.
In ihrem neuen Roman „Die Katze und der General“ (Frankfurter Verlagsanstalt) spürt Nino Haratischwili den Abgründen nach, die sich zwischen den Trümmern des zerfallenden Sowjetreichs aufgetan haben. Es ist ein psychologisch tiefenscharfer Schuld-und-Sühne-Roman über den Krieg in den Ländern und in den Köpfen, über die Sehnsucht nach Frieden. Wie bei einem Zauberwürfel drehen sich die Schicksale der Figuren ineinander und die Handlung verläuft mit der Wucht einer klassischen Tragödie. Nino Haratischwili, geboren 1983 in Tbilissi /Georgien, ist preisgekrönte Dramatikerin, Theaterregisseurin und Autorin, deren Werke in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Durch den Abend führt die Literaturredakteurin Anna Engel (hr2-kultur).
Eine Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und der Karl-Hermann-Flach-Stiftung. Die Veranstaltung wird, gefördert durch die Aktion Mensch, von Gebärdensprachdolmetschern übersetzt.
Freitag 07.09.18 / 19.00 h / Eintritt 7 / 4 Euro Flix: Spirou in Berlin Moderation: Jakob Hoffmann
Spirou ist zum ersten Mal in Deutschland und kommt nach Frankfurt!
Seit 80 Jahren gibt es die berühmten Geschichten von Spirou und Fantasio.
Zum ersten Mal aber wird nun einem deutschen Zeichner die Ehre zuteil, eine Geschichte des abenteuerlustigen Helden in Pagenuniform zu erzählen. „Spirou in Berlin“ heißt der Band, den der bekannte deutsche Comicautor Flix („Schöne Töchter“, „Don Quijote“) im Carlsen Verlag veröffentlicht und im Literaturhaus Frankfurt vorstellt. Dabei hat Flix der Geschichte seinen eigenen Stil gegeben, aber natürlich sind Fips das Eichhörnchen und Fantasio der Reporter bei diesem rasanten Abenteuer auch mit von der Partie. Die Lesung moderiert der Frankfurter Comicveranstalter Jakob Hoffmann.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Yippie! – dem Kindercomicfestival in Frankfurt statt und bildet dessen Auftakt. Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.
„Eines der umwerfendsten Debüts, die ich je gelesen habe“, schreibt die Autorin Taiye Selasi im Guardian.
Akwaeke Emezi ist eine igbo-tamilische Autorin und eine Künstlerin zwischen den Welten. Sie wuchs in Nigeria auf, lebt in New York und gewann 2017 den Commonwealth Short Story Prize für Afrika. Ihr Debütroman „Süßwasser“ (Eichborn) wurde nun von Anabelle Assaf und Senthuran Varatharajah ins Deutsche übertragen. Es ist ein außergewöhnliches Werk, das den Zustand erkundet, ein gespaltenes Ich zu haben. Emezi erzählt die Geschichte von Ada, einem sprunghaften und schwierigen Kind. Adas verschiedene Ichs kommen immer wieder zum Vorschein und rücken vor allem nach dem Umzug von Nigeria in die USA immer stärker in den Vordergrund. Das deutsch-englische Gespräch mit der Autorin führt Hadija Haruna-Oelker. Die deutschen Passagen liest die Schauspielerin Nelly Politt.
Mit freundlicher Unterstützung des US-Generalkonsulats Frankfurt.
Dienstag 11.09.18 / 19.30 h / Eintritt 9 / 6 Euro Jennifer Egan: Manhattan Beach Moderation (dt./engl.): Hans Jürgen Balmes Dt. Text: Ellen Schulz-Krandick
Ein großes New Yorker Zeitenpanorama
Das vibrierende New York der 30er und 40er Jahre. Von der Marinewerft in Brooklyn zu den schillernden Nachtclubs in Manhattan, von den Villen auf Long Island zu den Absteigen in der Bronx – hier spielt Jennifer Egans neuer, von Henning Ahrens übersetzter Roman „Manhattan Beach“ (S. Fischer Verlag). Erzählerischer Sog, mitreißende Atmosphäre und unvergessliche Figuren zeichnen die bewegende Geschichte einer jungen Frau aus, die mutig ihren Weg geht, die als erste Marinetaucherin im Zweiten Weltkrieg gegen den Strom und den Männern davonschwimmt. Jennifer Egan erhielt 2011 für ihren Roman „Der größere Teil der Welt“ den Pulitzer-Preis. Sie ist Vorsitzende des amerikanischen PEN. Das deutsch-englische Gespräch führt ihr Lektor Hans Jürgen Balmes vom S. Fischer Verlag. Die deutschen Passagen liest die Schauspielerin Ellen Schulz-Krandick.
Donnerstag 13.09.18 / 19.30 h / Eintritt 16 / 10 Euro Burghart Klaußner: Vor dem Anfang Lesung und Romandebüt eines Schauspielers
April 1945. Es sind die letzten Stunden, bevor die Hölle losbricht in Berlin und der Häuserkampf beginnt. Der Schauspieler Burghart Klaußner erzählt in seinem Romandebüt von zwei Männern, die die Kriegsjahre überlebten, weil sie sich duckten, und die es auf den letzten Metern dann doch noch kalt erwischt: Sie erhalten den Auftrag, die Geldkasse ihrer Einheit ins Reichsluftfahrtministerium zu bringen. Nach Berlin-Mitte – einmal quer durch die zerschossene Stadt. Und das einzige Beförderungsmittel, das sie haben, sind ihre klapprigen Fahrräder. „Vor dem Anfang“ erscheint im Kiepenheuer & Witsch Verlag und ist ein konzentrierter Roman über das Ende einer Welt und die Hoffnung auf einen neuen Anfang.
Hinweis! Am heutigen Abend eröffnet die kleinste Dauerausstellung der Welt: Die Schönsten deutschen Bücher 2018.
Montag 17.09.18 / 19.30 h / Eintritt 9 / 6 Euro David Graeber: Bullshit Jobs Moderation (dt./engl.): Jürgen Kaube (F.A.Z.) Dt. Text: Isaak Dentler (Schauspiel Frankfurt)
Warum bezahlt eine Ökonomie Tätigkeiten, die sie nicht braucht?
Im Jahr 1930 prophezeite der britische Ökonom John Maynard Keynes, dass durch den technischen Fortschritt heute niemand mehr als 15 Stunden pro Woche arbeiten müsse. Fast ein Jahrhundert nach Keynes’ Prophezeiung stellt David Graeber etwas Merkwürdiges fest: Die Gegenwart sieht anders aus. Die durchschnittliche Arbeitszeit ist nicht etwa gesunken, sondern gestiegen. Dabei wurden zahlreiche Arbeitsplätze durch Maschinen ersetzt. Doch statt die gewonnene Zeit zu nutzen, üben immer mehr Menschen Tätigkeiten aus, die unproduktiv und überflüssig sind – als Immobilienmakler, Investmentbanker oder Unternehmensberater. Es sind Jobs ohne sinnvollen gesellschaftlichen Beitrag. Es sind Bullshit Jobs. Wie konnte es dazu kommen? David Graeber, einer der radikalsten politischen Denker unserer Zeit, geht diesem Phänomen in seinem neuen Buch „Bullshit Jobs“ (Klett-Cotta) auf den Grund. Das deutsch-englische Gespräch führt der F.A.Z.-Herausgeber Jürgen Kaube. Die deutschen Passagen liest Isaak Dentler vom Schauspiel Frankfurt.
Dienstag 18.09.18 / 19.30 h / Eintritt 7 / 4 Euro Schöne Aussichten – Das Frankfurter Literaturgespräch Mit Bernd Eilert, Mara Delius (Die Welt), Alf Mentzer (hr2-kultur) und Hubert Spiegel (F.A.Z.) Mit den Gebärdensprachdolmetschern Kathrin Enders und Yvonne Barilaro
Das 40. Mal! Ein Jubiläumsquartett
Dies ist die 40. Ausgabe der „Schönen Aussichten“. Ein Jubiläum ist zu begehen. 40 Mal wurden von drei Kritikern und immer einem Autorengast rund vier Bücher besprochen. Das sind also über 150 Neuerscheinungen, die für Sie gesichtet und auf ihren Gehalt untersucht wurden. Als Jubiläumsgast konnte der Schriftsteller Bernd Eilert gewonnen werden. Denn Eilert, der berühmt wurde für seine Zusammenarbeit mit dem Komiker Otto Waalkes, war Gastkritiker der allerersten Ausgabe dieser kritischen Bücherrunde im Winter 2008. Dem traditionellen Haltbarkeitstest hat sich dieses Mal „08/15“ von Hans Hellmut Kirst zu unterziehen. Die weiteren Titel, die zur Besprechung kommen, finden Sie ab Ende August unter www.literaturhaus-frankfurt.de.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit hr2-kultur und wird dort am 23.09. um 12.05 Uhr gesendet. Die Veranstaltung wird, gefördert durch die Aktion Mensch, von Gebärdensprachdolmetschern übersetzt.
Mittwoch 19.09.18 / 10.30 h / Eintritt 3 Euro Schülerlesung ab Klasse 7 Jason Reynolds: Ghost Moderation (dt./engl.): Fridtjof Küchemann (F.A.Z.)
Der Jugendbuch-Star aus den USA wieder in Frankfurt
Ghost heißt eigentlich Castle Cranshaw und hat mehr Probleme, als ihm lieb ist . Er, der Außenseiter und Problemfall, hat lernen müssen, zu rennen – davonzurennen. Und als er eines Nachmittags im Park spontan gegen einen anderen Jungen ein Rennen läuft, wird klar: Ghost ist ein Naturtalent und wird entdeckt. Zum ersten Mal gehört er plötzlich zu einer Mannschaft. Jason Reynolds ist ein Star in den USA und ein Vorbild für viele Kinder. Er erschafft glaubwürdige Charaktere, mit denen sich Jugendliche überall auf der Welt identifizieren können. Über das Aufwachsen in den USA und die Bedeutung von Büchern spricht er mit Fridtjof Küchemann (F.A.Z.). Die Veranstaltung für Schüler ab der 7. Klasse findet auf Deutsch und Englisch statt.
Gefördert durch das US-Generalkonsulat Frankfurt. Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.
Die sechs nominierten Autoren für den Deutschen Buchpreis 2018 lesen in Frankfurt.
Kurz vor Eröffnung der Buchmesse wird in Frankfurt am Main der Roman des Jahres in deutscher Sprache gekürt. Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung stellvertretend für alle wichtigen literarischen Titel den besten Roman des Jahres aus. Aufgrund des Erfolgs dieser Veranstaltung und des Medien- und Publikumsinteresses in den letzten Jahren lesen die Autoren der Shortlist knapp drei Wochen vor der Verkündung des diesjährigen Preisträgers erstmals im Schauspiel Frankfurt. Am 11. September erfahren Sie, wer die sechs sind.
Eine gemeinsame Veranstaltung von Literaturhaus Frankfurt und Kulturamt Frankfurt am Main in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt. Partner ist die Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung. Medienpartner ist hr2-kultur. Zu hören sind die einzelnen Lesungen dort vom 01.10. bis 06.10. (ausgenommen 03.10.) um 09.30 und 15.00 Uhr.
Frankfurt-Premiere! Dienstag 25.09.18 / 19.30 h / Eintritt 12 /8 Euro Thomas Hürlimann: Heimkehr Moderation: Alf Mentzer (hr2-kultur)
Lebensbuch und Roman einer Schubumkehr
Er zählt zu den großen Autoren unserer Zeit. Seine letzten Erzählwerke „Vierzig Rosen“ und „Fräulein Stark“ aber liegen 12 bzw. 17 Jahre zurück. Und nun endlich erscheint im S. Fischer Verlag Thomas Hürlimanns Lebensbuch. Ein Roman des Wandels, der Wandlung, des veränderten Blicks: Auf einer Brücke über einen Schweizer See kracht Heinrich Übel mit seinem geliehenen amerikanischen Straßenkreuzer ins Geländer. Als Übel nach dem Unfall wieder zu sich kommt, findet er sich in einem Hotel auf Sizilien wieder. Er weiß, wer er ist, aber er hat keine Ahnung, wie er da hingekommen ist. Sein früheres Leben scheint passé, das neue eben nicht übel. Aus dem Unglücksraben ist ein Held, ein Frauenschwarm geworden. Wie das sein kann, verorten der Autor und Alf Mentzer (hr2-kultur) im Gespräch.
Gastveranstaltung Mittwoch 26.09.18 / 19.30 h / Eintritt 9 / 6 Euro Gelebtes Leben: Denker der Freiheit im Porträt: John Stuart Mill und Harriet Taylor Mill Mit Ulrike Ackermann und Michael Schefczyk Moderation: Rainer Hank (F.A.Z.)
Eine Gesprächsreihe über Freiheitsdenken: John Stuart Mill und Harriet Taylor Mill
Freiheit braucht Vorbilder. Die Idee von ihr bleibt abstrakt, wenn sie nicht in gelebtem Leben verankert werden kann. Deshalb porträtiert die Reihe „Gelebtes Leben. Denker der Freiheit im Porträt“ herausragende Gestalten des Liberalismus: eingebunden in ihre Zeit, ausgesetzt den vielfältigen Versuchungen der Unfreiheit. Die Leitfrage dabei lautet: Können wir heute mit den Ahnen des Liberalismus noch etwas anfangen? Und falls ja, was denn eigentlich? Der Ökonom und Philosoph John Stuart Mill (1806–1873) war überzeugt davon, dass die Freiheit des Einzelnen nur eingeschränkt werden darf, um Schaden von anderen abzuwenden. Ebenso wie seine Ehefrau Harriet Taylor Mill trat er für die Freiheitsrechte für alle, Männer und Frauen gleichermaßen, ein. Ulrike Ackermann, Direktorin des John Stuart Mill Instituts für Freiheitsforschung, und Michael Schefczyk, Professor für Praktische Philosophie am Karlsruher Institut für Technologie, werden sich mit Leben und Werk der beiden Mills auseinandersetzen. Der Frankfurter Publizist Rainer Hank (F.A.Z.) kuratiert und moderiert die Reihe.
„Gelebtes Leben“ ist eine Gastveranstaltung der Karl-Hermann-Flach-Stiftung.
Donnerstag 27.09.18 / 19.30 h / Eintritt 12 / 8 Euro Helene Hegemann: Bungalow Moderation: Marion Tiedtke (Schauspiel Frankfurt)
Die bekannteste Unbekannte der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
Ihr Debüt „Axolotl Roadkill“ erregte vor acht Jahren Aufsehen. Nach langer Zeit hatte ein Buch wieder die Kraft, alle zum Reden und Lesen zu bringen. Es wurde in 20 Sprachen übersetzt und die Autorin und Regisseurin hat den Roman inzwischen selbst zur Verfilmung gebracht. Mit „Bungalow“ erscheint nun bei Hanser Berlin Helene Hegemanns dritter Roman. Darin wird von Charlie erzählt, einem zwölfjährigen Mädchen, und wie es sich behauptet zwischen Brutalismus, sozialen Klassen und dem Anschein, unberechenbar, chaotisch, luxuriös und schlauer als alle anderen zu leben. Der freie Wille tritt an gegen eine apokalyptische Welt. Die Chefdramaturgin des Schauspiel Frankfurt, Marion Tiedtke, führt das Gespräch mit der Autorin.
Buchpremiere! Freitag 28.09.18 / 19.30 h / Eintritt 16 / 10 Euro Bodo Kirchhoff: Dämmer und Aufruhr Moderation: Petra Gerster (ZDF)
Autobiografie und Roman der frühen Jahre
In diesem großen, allseits erwarteten autobiografischen Roman dringt der Frankfurter Autor Bodo Kirchhoff ein in die Abgründe des eigenen Erlebens. Mit starken Erinnerungsbildern und großem erzählerischen Atem berichtet „Dämmer und Aufruhr“ (Frankfurter Verlagsanstalt) vom Eros einer Kindheit und Jugend und davon, wie Wörter zu Worten wurden und daraus das eigene Schreiben, der Weg hin zur Literatur. Die Eltern des Erzählers wollen der Enge ihrer Zeit entfliehen, aber jeder auf seine Art. Und daran zerbricht diese Ehe. Der kleine Sohn kommt ins Internat. Und ein Drama der Details nimmt seinen Lauf, jenseits aller verstehenden Sprache auf einer Klinge aus so beklemmender wie betörender Gewalt. Dicht ist dieses Buch, ein Thriller aus Atmosphäre, Licht, Gefühlen, Stimmfetzen, Erinnerung. Das Autorengespräch leitet die Journalistin und TV-Moderatorin Petra Gerster.
DIALOG IM MUSEUM #1
Mobilität neu spinnen – Mobilitätsutopien von gestern und für morgen
im Deutschen Architekturmuseum (DAM), Frankfurt am Main
Dienstag, 28. August 2018, 19 – 21 Uhr \ Eintritt frei
Mobilität und Fortbewegung regen schon immer die Phantasie der Menschheit an. Manche Utopien der Vergangenheit sind längst Realität, andere längst vergessen. Was können wir aus den Utopien für die Gestaltung der Mobilität von heute lernen? Konkret geht es um die Diskussion von Utopien für die Ausgestaltung des Verkehrs in der Region für heute und morgen. Ausgehend von einem Input des Mobilitätsforschers Prof. Dr. Volker Blees geht die Veranstaltung diesen Fragen nach.
DIALOG IM MUSEUM ist ein Kooperationsprojekt des DAM mit dem Projekt IMPACT RheinMain der Hochschule RheinMain. Der Vortrag bildet den Auftakt der gleichnamigen Veranstaltungsreihe.
Aktuelle Ausstellungen:
Fahr Rad! Die Rückeroberung der Stadt 21. April – 2. September 2018
Märklinmoderne – vom Bau zum Bausatz und zurück 19. Mai – 9. September 2018
Wohnen für alle – Das Neue Frankfurt 2018 18. Mai – 9. September 2018
Rhein-Main. Die Region leben 9. Juni – 14. Oktober 2018
Internationales Filmschaffen für ein junges Publikum im Alter von vier Jahren bis 18plus präsentiert LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans eine ganze Woche lang, von Donnerstag, 20., bis Donnerstag, 27. September. Neben den Sektionen 8+ und 13+ gibt es im Wettbewerb die neue Sektion 16+ | Youngsters – mit Werken für Kinobesucher/innen von 16 Jahren an.
Mehr als 60 Filme geben den Kinobesucher/innen im Deutschen Filmmuseum und an weiteren Spielorten in Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden Einblicke in die Lebenswelten von Gleichaltrigen in fernen Ländern. Sie spiegeln die Realität von Heranwachsenden in aller Welt und schaffen dabei neue Perspektiven. Insgesamt konkurrieren 21 Langfilme, darunter sechs Deutschlandpremieren, und weitere 21 Kurzfilme um einen der begehrten LUCAS-Preise. Alle Wettbewerbsfilme sind in Originalfassung mit Untertiteln zu sehen. Wettbewerbsfilme mit einer Altersempfehlung bis einschließlich 14 Jahre werden zusätzlich live im Kino auf Deutsch eingesprochen.
Langfilm-Wettbewerb Sektion 8+
In Norwegen gelten Kabeljauzungen als Delikatesse und traditionell sind Kinder dafür zuständig, die Zungen herauszuschneiden. Als Zungenschneiderin behauptet sich auch die neunjährige Ylva in dem Dokumentarfilm TUNGESKJÆRNE (Zungenschneider, NO 2017, R: Solveig Melkeraaen). Die Arbeit fällt ihr leichter, als sie den elfjährigen Tobias kennenlernt. Ein packendes Abenteuer mit Tiefgang ist TITO E OS PÁSSAROS (Tito und die Vögel, BR 2018, R: Gustavo Steinberg). Um das Gegenmittel für eine Seuche zu finden, sucht Tito mit seinen Freunden nach seinem Vater, einem Vogelforscher. In Italien geht die elfjährige Silvia in LA FUGA (Abenteuer Rom, CH/IT 2017, R: Sandra Vannucchi) ganz allein auf Reisen. Auf der Zugfahrt nach Rom begegnet sie der unerschrockenen Emina, die sie schließlich bei sich in einer Romasiedlung übernachten lässt. Ihre Eltern machen sich voller Sorge auf die Suche nach ihrer Tochter. Wegen eines Einbruchs bei ihrer strengen Tante, steckt Julka in TARAPATY (Ärger Hoch Zwei, PL 2017, R: Marta Karwowska) plötzlich mitten in einem Kriminalfall. Wie gut, dass der Nachbarsjunge Oleg ihr bei den Ermittlungen hilft. Die schwungvolle Komödie JEG ER WILLIAM (Ich bin William, DK 2017, R: Jonas Elmer) gibt Einblick in Williams Leben zwischen seinem pessimistischen Onkel und seiner Mutter, die stumm im Heim lebt und ihm rätselhafte Notizen zusteckt. Die deutsch-kenianische Produktion SUPA MODO (2018, R: Likarion Wainaina) erzählt eine mitreißende Geschichte über die Kraft der Fantasie und über das Abschiednehmen. Die neunjährige Jo liegt krank im Bett, möchte aber lieber als Superheldin durch die Lüfte fliegen. Mithilfe ihrer Schwester wird ihr größter Traum wahr. Vom Abschiednehmen handelt auch SEKALA NISKALA (Sichtbar und Unsichtbar, ID/NL/AU/QA 2017, R: Kamila Andini). In den magischen Traumwelten der zehnjährigen Tantri verschwimmen die schmerzliche Realität ihres sterbenden Zwillingsbruders mit ihrer Fantasie und Hoffnung. EJNAK (Die Brille, IR 2017, R: Reza Aghaei) erzählt mit genauem Blick für kleine Gesten von den Geschwistern Saeed und Sarah, die sich auf eigene Faust auf den Weg durch die Stadt machen, um die Brille der Oma reparieren zu lassen.
Langfilm-Wettbewerb Sektion 13+
Katharina Mücksteins L’ANIMALE (AT 2018) führt in die niederösterreichische Provinz. Nach der Schule will Mati Tierärztin werden. Vorerst aber hängt sie mit ihrer Jungsclique ab. Doch genau wie zwischen ihren Eltern zuhause werden auch die Spannungen in ihrer Clique immer größer. In AMATÖRER (Amateure, SE 2018) produzieren die gelangweilten Freundinnen Dana und Aida ein Promo-Video über ihre öde Heimatstadt Lafors. Bald erfahren sie jedoch, dass ihr im Film dargestelltes Bild der Stadt den Erwachsenen nicht passt: Gabriela Pichler schuf hier ein humorvolles Plädoyer für die Meinungsfreiheit. In HOM (Zuhause, KR 2017, R: Jong-woo Kim) fällt die alleinstehende Mutter der Halbbrüder Jun-ho und Sung-ho ins Koma. Als Sung-hos Vater diesen bei sich aufnimmt, scheint sich auch Jun-ho einen Platz in der neuen Familie zu erobern, doch er spürt, dass das ungewohnte Zuhause für ihn als Fremdling fragil bleibt. Ein einfühlsames Coming-of-Age-Debüt mit musikalischem Schwung ist SATURDAY CHURCH (US 2017, R: Damon Cardasis). Der sensible 14-jährige Ulysses aus der New Yorker Bronx zieht sich am liebsten in Fantasien zurück. In der Saturday Church, einer Transgender-Gemeinschaft, findet er Anschluss und schließlich zu sich selbst. In ganz verschiedene Identitäten und Rollen schlüpft Madeline in MADELINE’S MADELINE (Madelines Madeline, US 2018; R: Josephine Decker) – sowohl auf der Bühne als auch im realen Leben. Unterstützung erfährt sie zunächst durch die charismatische Theaterregisseurin Evangeline. Doch die reizt das Talent der 14-Jährigen rücksichtslos aus. Eine Punk-Romanze mit authentischem und liebevollem Blick auf die Protagonist/innen und ihre Suche nach Identität ist LES FAUX TATOUAGES (Fake Tattoos, CA 2017, R: Pascal Plante): Mag und Théo verlieben sich auf einem Konzert Hals über Kopf. Ihnen bleibt jedoch nur ein gemeinsamer Sommer in Montréal. Auch in JORDGUBBSLANDET (Erdbeerland, SE 2016, R: Wiktor Ericsson) gestaltet es sich nicht einfach mit der Liebe. Als billiger Erntehelfer schuftet Wotjek auf den Erdbeerfeldern Südschwedens und verliebt sich ausgerechnet in Annelie, die Tochter des Grundbesitzers. Als er sich heimlich mit ihr trifft, kommt es zum Eklat. Sensibel erzählt der Film vom Loslösen von den Eltern und der ersten Liebe in einer Welt voller Vorurteile. Ein kritisches Porträt einer Jugend im digitalen Zeitalter ist die brasilianische Produktion FERRUGEM (Rost, BR 2018, R: Aly Muritiba). Als ein Sex-Video von Tati und ihrem Exfreund auf einer Pornowebsite landet, unternimmt sie in ihrer Verzweiflung einen drastischen Schritt.
Langfilm-Wettbewerb Sektion 16+ | Youngsters
RAFIKI (ZA/DE/NL/FR/KE/NO 2018, R: Wanuri Kahiu) ist eine bunte, queer-feministische Ansage von einem Film. Die jungen Frauen Kena und Ziki widersetzen sich der in Kenias Hauptstadt Nairobi vorherrschenden Homophobie und beginnen selbstbestimmt zu leben. In seinem Regie-Debüt VIRÁGVÖLGY (Blossom Valley, HU 2018) erzählt László Csuja von einem ungewöhnlichem Duo, das auf der Suche nach Geborgenheit mit einem entführten Baby im geklautem Wohnwagen durchbrennen will. In der irischen Produktion KISSING CANDICE (IE 2017, R: Aoife McArdle) wird die 17-jährige Candice fast gekidnappt. Als sie einen Epilepsie-Anfall erleidet, bleibt einer der Angreifer an ihrer Seite. In ihm erkennt Candice den jungen Mann, der seit einiger Zeit auf unerklärliche Weise ihre Träume beherrscht. Angesiedelt in den verarmten Schichten der afroamerikanischen Community Philadelphias blickt NIGHT COMES ON (US 2018, R: Jordana Spiro) auf das Leben von Kids, die sich selbst überlassen sind: Mit einer Pistole in der Handtasche machen sich die gerade aus dem Jugendknast entlassene Angel und ihre Schwester auf den Weg zum Vater, der am Atlantik ein Haus haben soll. MATAR A JESÚS (Killing Jesus, CO/AR 2017, R: Laura Mora) widmet sich den komplexen Fragen, die sich angesichts existenzieller Gewalterfahrungen stellen. In Medellín in Kolumbien wird der Vater von Paula alias Lita bei einem Attentat getötet. Plötzlich steht er vor ihr: Jesús, der Mörder ihres Vaters.
Wettbewerb Kurzfilme Sektion 8+ und 13+
21 Kurzfilme, allesamt Deutschlandpremieren, sind in den Alterssektionen 8+ und 13+ zu sehen. In vier Programmen erwartet die Festivalbesucher/innen ein breites Spektrum internationaler Animations-, Dokumentar- und Spielfilme, unter anderem aus Dänemark, Kanada, den Niederlanden und Mexiko. Ausgenommen des Kurzfilmprogramms, das ab 15 Jahren empfohlen ist, werden alle mit deutscher Live-Einsprache präsentiert.
Ausführliche Informationen zu den einzelnen Kurzfilmen auf:
lucas-filmfestival.de/programm-2018/wettbewerb-2018/
LUCAS-Preise
Am Ende der Festivalwoche winkt in der kommenden Festivalausgabe ein Preis mehr als im vergangenen Jahr: Über insgesamt sechs LUCAS-Preise entscheiden Kinder, Jugendliche und Branchenprofis in drei Jurys. Je drei erwachsene und junge Filmfans vergeben in den Sektionen 8+ und 13+ den „Preis für den besten Langfilm“ (je 5.000 Euro) und den „Preis für den besten Kurzfilm“ (je 2.000 Euro). Unter den Langfilmen der Sektion 13+ wird außerdem der „Preis für eine außergewöhnliche cineastische Leistung“ (2.000 Euro) vergeben. Den LUCAS Youngsters Award (3.000 Euro) verleiht die sechsköpfige Youngsters-Jury. Die 16- bis 18-jährigen Cineast/innen kommen aus Polen, Deutschland und Finnland. Zusätzlich verleihen Festivalbesucher/innen unter allen Langfilmbeiträgen der Wettbewerbe den undotierten Publikumspreis. Eine eigene ECFA-Jury (European Children’s Film Association) sichtet die LUCAS-Filme darüber hinaus für den ECFA-Award.
Filme und Programm für alle Altersgruppen
Neben den Filmwettbewerben bietet LUCAS ein umfangreiches Programm, das sich an ein Publikum im Alter von vier Jahren bis 18plus richtet. In der Sektion Minis vermittelt LUCAS seinen jüngsten Besucher/innen von vier Jahren an Film als Kunstform, wenn in interaktiven Programmen Licht und Schatten zum Leben erwachen. Erwachsenentauglich sind dagegen nicht nur die Filme der Sektion 16+ | Youngsters. Auch die Young European Cinephiles, vier festivalerprobte Filmfans aus Europa, präsentieren ihre eigens kuratierte Filmreihe zum Thema virtuelle Realität in der Abendschiene. Zurück in die 1980er Jahre geht es in der Reihe Klassiker, die Kultfilme aus diesem Filmjahrzehnt präsentiert.
Weitere Informationen zum Programm unter: lucas-filmfestival.de
LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans wird möglich durch zahlreiche Förderer, bei denen wir uns für ihre Unterstützung bedanken. Zu diesen zählen die Stadt Frankfurt am Main, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die HessenFilm und Medien, die Stadt Eschborn, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, die Fraport AG, der Förderkreis des Deutschen Filminstituts, die Nassauische Sparkasse, die Naspa Stiftung, die Fazit-Stiftung und das U.S. Generalkonsulat Frankfurt. Das Projekt „LUCAS dokt!“ wird ermöglicht durch „kunstvoll“, dem Programm zur Förderung kultureller Bildung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Der Familientag „LUCAS digital“ wird mit Förderung der Bundeszentrale für politische Bildung veranstaltet. Unser Dank geht auch an unseren Partner ABG Frankfurt Holding sowie unseren Mobilitätspartner SKODA AUTO Deutschland.