Felix Haßmann gewinnt Preis des Hessischen Ministerpräsidenten beim 81. Internationalen Wiesbadener Pfingstturnier

Haßmanns größter Wiesbaden-Erfolg. Felix Haßmann und Quali Quanti haben den Preis des Hessischen Ministerpräsidenten beim Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier gewonnen.  Foto: Diether v. Goddenthow
Haßmanns größter Wiesbaden-Erfolg. Felix Haßmann und Quali Quanti haben den Preis des Hessischen Ministerpräsidenten beim Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier gewonnen. Foto: Diether v. Goddenthow

Felix Haßmann und Quali Quanti haben den Preis des Hessischen Ministerpräsidenten beim Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier gewonnen. Die 1,50-Meter-Springprüfung mit Stechen war zugleich Qualifikation für den Großen Preis und damit für die Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour. Guido Klatte jun., der Aufsteiger der deutschen Springsportszene schlechthin, wurde mit Corisanto Zweiter, Meredith Michaels-Beerbaum und Samurai landeten auf Platz drei.

In 44,45 Sekunden flitzte das Paar Haßmann-Quali Quanti durch den Stechparcours. „Das war ein reell schnelles Stechen“, grinste Haßmann. „Quali Quanti ist dieses Jahr noch nicht viele Prüfungen gegangen. Das hat heute echt Spaß mit ihm gemacht.“ Haßmann ist schon einige Jahre beim PfingstTurnier am Start, hat auch schon das ein oder andere Springen gewonnen, aber der Sieg in der heutigen Prüfung war sein bisher größter Wiesbaden-Erfolg. „Jetzt fehlt mir nur noch der Große Preis“, und schon grinst er wieder. Den wird er morgen im Sattel von Balzaci in Angriff nehmen.

Corisanto, der Oldenburger auf Platz zwei, ist erst acht Jahre alt. „Ich bin absolut überrascht von diesem Pferd“, gestand Klatte. Er ist noch jung und hat wenig Erfahrung, dieser Sohn von Cornet’s Prinz, aber er ist schnell und hat enormes Springvermögen. „Nur an der Lenkung müssen wir noch ein bisschen feilen“, gab Klatte lächelnd zu.

Mannschafts-Weltmeisterin Meredith Michaels-Beerbaum (MMB) hatte ebenfalls ein junges Pferd dabei: den neunjährigen Westfalen Samurai. MMB und Samurai haben schon in Hagen, Mannheim und Hamburg auf sich aufmerksam gemacht. Wiesbaden war das vierte gemeinsame Turnier der beiden mit dem ersten schnellen Stechen. Bis Ende letzten Jahres war Samurai noch unter dem Sattel von Gaj Riossa. Der junge Slowene war 2016 noch bei den Europameisterschaften der Junioren-Springreiter in Millstreet am Start, inzwischen arbeitet er im Stall von MMB als Bereiter.

Insgesamt gingen 44 Paare an den Start, 13 hatten sich mit fehlerfreiem Umlauf für das Stechen qualifiziert.

Bis heute war der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Ingmar Jung, ein Fan von Fußball und Tischtennis, jetzt ist er Springsport-Fan. „Das war heute für mich eine ganz neue Erfahrung“, erklärte Jung, der zum ersten Mal beim PfingstTurnier zu Gast war, „ich bin absolut begeistert. Ich komme auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder.“

Rasant zum Sieg: Ingrid Klimke

Ehrenmitgliedschaft für Ingrid Klimke.Foto: Diether v. Goddenthow
Ehrenmitgliedschaft für Ingrid Klimke.Foto: Diether v. Goddenthow

Wiesbaden jubelt und tobt, wenn die flotten Vierspänner durch den Schlosspark rasen. Das Ride and Drive, die kombinierte Prüfung von Springreitern und Vierspänner-Fahrern, gehört in jedem Jahr zu den Publikums-Lieblingen des PingstTurniers. In diesem Jahr trauten sich ausschließlich Damen an den Start bei dieser Prüfung, in der es in erster Linie um Tempo geht. Ingrid Klimke ist dieses Jahr in Wiesbaden im Dauereinsatz – von der Geländestrecke, in den Parcours, ins Viereck, immer im Wechsel und dann auch noch zack auf die Kutsche zwischen zwei Starts in der Dressurprüfung des Louisdor-Preises! Der Einsatz hat sich gelohnt: Mit Vollgas raste die Reitmeisterin zusammen mit dem Gespann von Jiri Nesvacil vom Nationalgestüt Kladruby nad Labem aus Tschechien zum Sieg.

Ehrenmitgliedschaft für Ingrid Klimke

Sie hat für eine grandiose Premiere gesorgt: Zum ersten Mal hat es ein Reiter geschafft, in drei Disziplinen parallel beim Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier an den Start zu gehen: Ingrid Klimke. 2017 war sie in der Vielseitigkeit, in der Dressur und im Springen dabei. Als i-Punkt obenauf hat sie sich dann auch noch grandios beim Barrierenspringen geschlagen. Bis 1,80 Meter fehlerfrei! Der Herausforderung nicht genug: Auch beim rasanten Ride and Drive gab die Reitmeisterin Gas und gewann. Zudem gehört Ingrid Klimke schon lange zu den Stammgästen im Schlosspark und hat bereits viermal Wiesbadens Vielseitigkeit gewonnen. Heute ihr am Randes des PfingstTurniers zum Ehrenmitglied des WRFC ernannt. „Ich war total überrascht und fühle mich wirklich geehrt“, betonte das neue Ehrenmitglied. „Schon als Kind war Wiesbaden mein Lieblingsturnier, weil man hier so toll spielen konnte.“

Turnier-Impression 2017 Foto: Diether v. Goddenthow
Turnier-Impression 2017 Foto: Diether v. Goddenthow

Turniersplitter

* Die Wette läuft – Die WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff und der Vize-Präsident Dr. Hanns-Dietrich Rahn haben eine Wette laufen: Es geht um ein gutes Essen! „Ich habe gewettet, dass wir mehr als 55.000 Besucher haben werden an den PfingstTurniertagen. Heute haben wir etwa 14.000, damit sind wir schon fast bei 55.000. Ich freue mich schon aufs Essen“, strahlte Rahn.

* Bei Monika Lotz im Turnierbüro des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs (WRFC) laufen alle Fäden zusammen. Im Rahmen des PfingstTurniers wurde die Club-Sekretärin für 20 Jahre Mitarbeit beim WRFC geehrt. „Monika ist bei uns das Mädchen für alles“, beschreibt die WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff. „Ohne Monika hätten wir alle Probleme. Sie beruhigt, wenn es hektisch wird, sie ist für alle da und sie wächst gerade in den Tagen vor und während des PfingstTurniers über sich hinaus.“

KiK/EquiWords

81. Internationales Wiesbadener Pfingstturnier: Damenpodium bei Wiesbadens Vielseitigkeit

Sarah Cohen (USA) siegte mit ihrem 15-jährigen Treason in der Drei-Sterne-Vielseitigkeits-Prüfung, dem Preis der Familie Prof. Heicke, der erstmals auch Station der Vielseitigkeitsserie Event Rider Masters (ERM) war. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Sarah Cohen (USA) siegte mit ihrem 15-jährigen Treason in der Drei-Sterne-Vielseitigkeits-Prüfung, dem Preis der Familie Prof. Heicke, der erstmals auch Station der Vielseitigkeitsserie Event Rider Masters (ERM) war. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

„Ich bin geschockt!“ Sarah Cohen (USA) war fassungslos. „Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich hier gewinne.“ Aber genau das hat die US-Amerikanerin getan. Mit ihrem 15-jährigen Treason siegte die 43-Jährige in der Drei-Sterne-Vielseitigkeits-Prüfung, dem Preis der Familie Prof. Heicke, der erstmals auch Station der Vielseitigkeitsserie Event Rider Masters (ERM) war. Platz zwei ging an die Wiesbaden Siegerin von 2015, Julia Krajewski mit Chipmunk. Dritter wurde Michael Jung im Sattel von Star Connection.

Sarah Cohen (USA) Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Sarah Cohen (USA) Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Kurz vor Start der abschließenden Geländeprüfung ging im Schlosspark ein heftiger Gewitterschauer runter, kurzzeitig mussten sämtliche Prüfungen unterbrochen werden. So gingen die Reiter 30 Minuten später als geplant auf die Strecke und waren unisono der Meinung: „Der Boden war perfekt!“ Der Kurs durch den Schlosspark war 3325 Meter lang mit 28 Hindernissen. Nach dem Regenschauer der Extraklasse wurde der Kurs von den Verantwortlichen noch einmal überprüft, zwei Stellen wurden leicht verändert, um für Pferde und Reiter absolut kein Risiko einzugehen. Eine Entscheidung für die Sicherheit und für den Sport.

Sarah Cohen (USA Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Sarah Cohen (USA Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Sarah Cohen war das erste Mal in Wiesbaden am Start und genoss den Kurs durch den Park ebenso wie das Wiesbadener Publikum. „Das Publikum hat uns mit Applaus und Anfeuern durch den Geländekurs getragen. Das war ein tolles Gefühl.“ Nach der Dressur lag das Paar noch auf Rang drei. Mit einem fehlerfreien Parcours hatten sie sich schon nach dem Springen auf Rang drei vorgearbeitet. Im Gelände kamen nur 3,6 Zeitfehler dazu, Treason war der Schnellste des Tages im Geländekurs. Am Ende landeten die beiden mit einem Endergebnis von 46,80 Punkten auf dem obersten Podestplatz. Apropos Podest: Erstmals feierten die Vielseitigkeitsreiter in Wiesbaden zwei Siegerehrungen – eine ERM-Siegerehrung ohne Pferde mit Champagner auf dem Podest, eine weitere für den Preis der Familie Prof. Heicke mit Pferd im großen Stadion.

Julia Krajewski, auf Chipmunk. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Julia Krajewski, auf Chipmunk. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Für die zweitplatzierte Julia Krajewski bedeutete der zweite Tag im Schlosspark ein „Wechselbad der Gefühle. Die drei Fehler im Springen waren drei mehr als sonst“, erklärte die Olympiareiterin. „Da hätte ich besser reiten müssen.“ Im Gelände flitzte Krajewski mit Chipmunk, mit dem sie schon im vergangenen Jahr in Wiesbaden am Start war, in der zweitschnellsten Zeit durch den Schlosspark. 54,20 Strafpunkte waren ihr Ergebnis. Alle Reiter waren in diesem Jahr erstmals mit Transpondern ausgestattet, so konnte ihre Position permanent berechnet werden – eine Neuerung in Wiesbadens Vielseitigkeit, die die ERM mitgebracht hatte.

Michael Jung. Jung startete ganz normal in der Drei-Sterne-Prüfung. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Michael Jung. Jung startete ganz normal in der Drei-Sterne-Prüfung. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die ERM ist auch der Grund, warum es zwei verschiedene Rankings gab – eine mit und eine ohne Michael Jung. Jung startete ganz normal in der Drei-Sterne-Prüfung, wurde aber nicht für die ERM gewertet, weil sein Pferd nicht die sportliche Qualifikation hatte. Star Connection, der ehemalige Weltmeister der jungen Vielseitigkeitspferde, hatte eine längere Verletzungspause hinter sich. Mit 55,30 Punkten wurden die beiden Dritte. In der ERM-Wertung lag Sara Algotsson-Ostholt, am Start für Schweden, auf Rang drei mit Reality.

Chris Stone, der Initiator und Chef der ERM gestand: „Als ich das erste Mal hier im Park war, dachte ich, okay, ein schöner Park. Aber als ich heute diese vielen Menschen hier erlebt habe bei der Vielseitigkeit – das war einzigartig!“Stone erklärte, dass eine Hauptidee der ERM sei, den Sport fernsehtauglicher zu gestalten und freute sich: „Die Zuschauermenge im Gelände, das gab tolle Bilder!“

Die Kooperation des Wiesbadener PfingstTurniers und der ERM war eine Premiere, aber sowohl Albert Schäfer vom WRFC, als auch Stone freuten sich auf die Gespräche über die weitere gemeinsame Zukunft.

Pechvogel Ingrid Klimke

Ingrid Klimke, Vize-Europameisterin und absolute Favoritin auf Escada, welches sich wohl verletzt und daher zweimal eines des letzten Hindernisse umlief. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Ingrid Klimke, Vize-Europameisterin und absolute Favoritin auf Escada, welches sich wohl verletzt und daher zweimal eines des letzten Hindernisse umlief. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der Pechvogel des Tages war Ingrid Klimke. Mit ihrer Vize-Europameisterin von 2013, Escada, lag sie auf deutlichem Goldkurs: Mit dem Sieg in der Teildisziplin Dressur, mit nur einem Abwurf im Springen und einem Geländeritt wie aus einem Guss – bis zum vorletzten Hindernis. Zweimal lief die 13-jährige Stute an dem Hindernis vorbei. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, war Ingrid Klimke verblüfft. „Escada ist in ihrer gesamten Laufbahn noch nicht an einem Hindernis einfach vorbeigelaufen.“ Kurz nach der Prüfung war offensichtlich, warum die Stute das vorletzte Hindernis verweigert hatte. Sie ging deutlich lahm. „Sie muss sich am Ende des Kurses verletzt haben und wollte dann natürlich nicht mehr springen“, erklärt Klimke niedergeschlagen. „Wir, die Besitzer von Escada und ich, warten jetzt ab, was bei der Untersuchung herauskommt. Aber wir wollen kein Risiko eingehen. Wenn Escada nicht wieder absolut fit werden sollte, werden wir auf jeden Fall im Sinne des Pferdes entscheiden und sie nicht mehr in den Sport zurückbringen.“

KiK/EquiWords

Veranstaltungen im Gutenberg-Museum vom 05.06. bis 11.06.2017

Gutenberg-Museum Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Gutenberg-Museum Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Veranstaltungen, die vom 025.06.  bis 11.06.2017 im Gutenberg-Museum stattfinden.
Bitte beachten Sie, dass der Druckladen am Montag den 05.06.2017 geschlossen ist. Das Museum hat an diesem Tag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Weiterhin hat der Druckladen am Tag der Museumsnacht,  10.06.2017, von 10 bis 13 Uhr und dann wieder von 17 bis 24 Uhr geöffnet.  

Montag, 09.06.2014,  12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Dienstag, 06.06.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Mittwoch, 07.06.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Donnerstag, 08.06.2017, 9.00-17.00 Uhr
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums
für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Donnerstag, 08.06.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Freitag, 09.06.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse


Freitag, 09.06.2017, 13.30-17.00 Uhr

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen
Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Freitag, 09.06.2017, 11.00 Uhr
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Samstag, 10.06.2017, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Samstag, 10.06.2017, 10.00-13.00 Uhr  
Offene Werkstatt im Druckladen des Gutenberg-Museums
für Einzelpersonen und Kleingruppen mit max. 5 Teilnehmern. Drucken von eigenen oder vorhandenen Motiven, Setzen mit Holzlettern. Sondermaterialien auf Anfrage. Kosten: Werkstattbeitrag

Samstag, 10.06.2017, 11.00 Uhr  
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Samstag, 10.06.2017, 13.30-16.30 Uhr
Nachlass von großen und kleinen Sünden
Druckvorführung von Ablassbriefen im 1. Stock des Gutenberg-Museums

Samstag, 10.06.2017, 17-1 Uhr
„Wir lassen die Puppen tanzen“ zur 11. Mainzer Museumsnacht!
Das Gutenberg-Museum bietet Mitmachangebote für Erwachsene und Kinder an, von der Frottage bis zu Origami. Ein spannendes Programm mit Workshops und Bühnenprogramm rund um die Erstpräsentation eines neu erworbenen Papiertheaters aus dem Scholz-Verlag erwartet Sie. Für das leibliche Wohl sorgt die Infovinothek Cuvée im Innenhof des Museums. Eintrittsbändchen 10 Euro / erm. 5 Euro / bis zum vollendeten 16. Lebensjahr freier Eintritt (für alle teilnehmenden Häuser).

Sonntag, 11.06.2017, 12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse (15 Uhr im Rahmen der Kinderführung)

Sonntag, 11.06.2017, 13.00 Uhr  

Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit  den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Sonntag, 11.06.2017, 15.00-17.00 Uhr
Familiennachmittag

Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern – Spannende Kinderführung von A bis Z mit Druckerschwärze und zauberhaften Büchern im Reich der schwarzen Kunst.  Für Kinder ab 4 Jahre und ihre Eltern. Treffpunkt 15 Uhr an der Museumskasse | Mobile Druckwerkstatt: Drucken im Foyer des Gutenberg-Museums. Teilnahmebeitrag 4 Euro pro Kind (Führung und Drucken), erm. Eintritt 3,50 Euro für Eltern und begleitende Angehörige

Von Montag bis Freitag zwischen 9.00-17.00 Uhr
Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums
Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Hilfe. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

15.000 Zuschauer feiern beim 81. Internationalen Wiesbadener Pfingstturnier begeistert die Pferdenacht

Wiesbadener Kutschen-Defilee auf der 22. Pferdenacht im Biebricher Schlosspark anlässlich des 81. Internationalen Wiesbadener Pfingstturniers Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Wiesbadener Kutschen-Defilee auf der 22. Pferdenacht im Biebricher Schlosspark anlässlich des 81. Internationalen Wiesbadener Pfingstturniers Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Dreieinhalb Stunden Emotionen pur: 237 Pferde und 300 Aktive, perfekt durch eine gekonnte Light-Show mit Abschlussfeuerwerk in Szene gesetzt, begeisterten am gestrigen Abend 15.000 Zuschauer im Biebricher Schlosspark auf der 22. Pferdenacht anlässlich des 81. Internationalen Wiesbadener Pfingstturniers. Was auf dem Parcours niemand sieht, ist die geniale ehrenamtlich geleistete organisatorische Meisterleistung die Aufstellung von Kutschen, Reitern, Akteuren usw. hin den Kulissen zu arrangieren.

Das Gespann des tschechischen Nationalgestüts Kladruby nad Labem. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Gespann des tschechischen Nationalgestüts Kladruby nad Labem. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Eröffnung mit dem traditionellen Kutschenbild. Darunter die Freunde des PfingstTurniers aus Tschechien. Zum vierten Mal waren sie als souveränes, erhabenes Fahrbild bei der PferdeNacht dabei: Die Gespanne des tschechischen Nationalgestüts Kladruby nad Labem, dem ältesten Großgestüt weltweit. 2017 verlieh der Schimmel-Achtspänner dem Biebricher Schlosspark wieder einmal Würde und Power zugleich.

Barockpferde mit Reitern in herrlicher Kostümpracht flanierten im spanischen Schritt. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Barockpferde mit Reitern in herrlicher Kostümpracht flanierten im spanischen Schritt. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die Barockpferde mit Reitern in herrlicher Kostümpracht flanierten im spanischen Schritt, die Jagdhornbläser kündigten das traditionellste aller PferdeNachtbilder an: das Jagdfeld.

Das Jagdbild: 320 Hufe, 124 Pfoten, der Boden donnert, die 'Meute' tobt. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Das Jagdbild: 320 Hufe, 124 Pfoten, der Boden donnert, die ‚Meute‘ tobt. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

320 Hufe, 124 Pfoten, der Boden donnert, die ‚Meute‘ tobt – das Jagbild ist das Lieblings-Schaubild von ‚Mr. PferdeNacht‘ Ulrich Schneider. „Der ganze Boden vibriert, wenn die 80 Pferde über den Platz galoppieren. Das erlebt man sonst nicht, das gibt es nur bei der PferdeNacht.“

Pony-Flair, ein Stück heile Welt in unruhigen Zeiten, Erinnerungen – all das geht wohl jedem von uns durch den Kopf, wenn er an die Immenhof-Filme denkt. Die Immenhof-Spring-Quadrille der Reitschule Biesenbach holte die Besucher der PferdeNacht für einen Moment die Jugend zurück – naja, die Erfahreneren wenigstens. Für die Jüngeren PferdeNacht-Besucher vermittelten die Pony-Indianer ohne Sattel vor allem eins: Spaß pur.

Die Amazonen-Stunt-Truppe der Comanchen Ranch. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Die Amazonen-Stunt-Truppe der Comanchen Ranch. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Frauenpower gepaart mit Waghalsigkeit – das ist die wilde Amazonen-Stunt-Truppe der Comanchen Ranch rund um Karina Vandersee. Kopfüber, rückwärts, rundherum im gestreckten Galopp und dann auch noch mit Feuerfackel, das war nichts für schwache Nerven.

Wow, welch Begrüßung für die Islandpferdefreunde Wäller Wind aus Homberg: Nahezu 15.000 Handylichter der Zuschauer winkten ihnen entgegen. Sechs der Isländer kamen mit brennenden Wunderkerzen an den Vorderbeinen ins Dunkel des großen Schauplatzes – ein sprühendes Funkenbild. Dann die Wikinger-Quadrille mit 14 Isländern, Rennpass und Tölt. Wer noch kein Fan dieser liebenswerten Reitpartner war, dann bestimmt nach dieser außergewöhnlichen Show.

Lusitanos: Pferde, die für den Nah- und Stierkampf gezüchtet wurden, wurden von  Roland Heiss u. Hermann Klapsing so trainiert, dass sie - entgegen ihres Naturells als Fluchttiere  durchs Feuer gehen.Foto: Diether v. Goddenthow
Lusitanos: Pferde, die für den Nah- und Stierkampf gezüchtet wurden, wurden von Roland Heiss u. Hermann Klapsing so trainiert, dass sie –
entgegen ihres Naturells als Fluchttiere durchs Feuer gehen.Foto: Diether v. Goddenthow

Lusitanos: Pferde, die für den Nah- und Stierkampf gezüchtet wurden. Roland Heiss und Hermann Klapsing, zwei Lusitano-Experten. Und das Spiel mit dem Feuer auf dem großen dunklen Platz unter den riesenhaften Schatten der Bäume – Mystik mit Gänsehautmoment. Eine drei Meter lange Fackel, mit der vom Pferd aus nach und nach mehrere Elemente entflammt wurden und am Ende standen die beiden furchtlosen Schimmel mittendrin in dem brennenden Hausgestänge. Die Feuerreiter in Wiesbaden!

Er war schon 2016 bei der PferdeNacht. Damals haben zwei seiner Highland-Ponys seine Freiheitsdressur kurzzeitig etwas durcheinander gebracht, weil sie so fresslustig waren und das Gras in Wiesbaden so verdammt gut schmeckt. 2017 ist der Franzose Pierre Fleury zwei Tage früher im Schlosspark angereist, hat sich mit seinen Pferden zwei Tage rund um das Wiesbadener Schloss beschäftigt, entspannt und eine gute Zeit gehabt – immer frei, ohne Zügel, ohne Halfter, immer mit kleinster Kommunikation und wie eine einzige Einheit. Die Kunst dieses außergewöhnlichen Pferdemannes gipfelte in einer außergewöhnlichen, harmonischen Freiheitsdressur bei der PferdeNacht, erstmals live mit Musik untermalt von DJ Noema. Noema, der extra aus Berlin nach Wiesbaden gereist war. Das war eine weltweite Premiere und vielleicht der romantischste Abschluss, den die PferdeNacht je erlebt hat. Dem Pferd ganz nah!

Abschlussfeuerwerk auf der 22. Pferdenacht im Biebricher Schlosspark anlässlich des 81. Internationalen Wiesbadener Pfingstturniers Foto: Diether v. Goddenthow
Abschlussfeuerwerk auf der 22. Pferdenacht im Biebricher Schlosspark anlässlich des 81. Internationalen Wiesbadener Pfingstturniers Foto: Diether v. Goddenthow

Mit dem ganz speziellen PferdeNacht-Feuerwerk wurden die 15.000 Zuschauer nach Hause verabschiedet – bis zum nächsten Jahr bei der 23. PferdeNacht am Freitag des PfingstTurniers, bis zum 18. Mai 2018.

Kartografie der Träume. Die Kunst des Marc-Antoine Mathieu 3. Juni bis 15. Oktober 2017

Die Ausstellung Kartografie der Träume. Die Kunst des Marc-Antoine Mathieu führt in das Werk dieses außergewöhnlichen Erzählers ein und erweitert die Leseerfahrung der Irritation, des Labyrinthischen und Surrealen in den (Museums-)Raum hinein. Vom 3. Juni bis zum 15. Oktober 2017 baut die Architektur von Kartografie der Träume den Besucherinnen und Besuchern eine Brücke zu Mathieus Comic-Kosmos. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Die Ausstellung Kartografie der Träume. Die Kunst des Marc-Antoine Mathieu führt in das Werk dieses außergewöhnlichen Erzählers ein und erweitert die Leseerfahrung der Irritation, des Labyrinthischen und Surrealen in den (Museums-)Raum hinein. Vom 3. Juni bis zum 15. Oktober 2017 baut die Architektur von Kartografie der Träume den Besucherinnen und Besuchern eine Brücke zu Mathieus Comic-Kosmos. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Sein Zeichenstil ist unverkennbar: die schwarze, klare Linie, die er unendlich zu fächern und zu konstruieren versteht, das kunstvolle Spiel der Schatten in den Grenzbereichen zwischen Realität und Imagination. Der Franzose Marc-Antoine Mathieu gilt als einer der innovativsten Comic-Schöpfer der Gegenwart. Seit 30 Jahren veröffentlicht er Alben, mit denen er die Regeln und Codes des Genres bricht und ändert. Mit präzisen Zeichnungen und tiefgründigem Sprachwitz bieten sie den Leserinnen und Lesern ungewohnte Perspektiven an und lenken den Blick auf die Rätselhaftigkeit der Dinge.

Die Ausstellung Kartografie der Träume. Die Kunst des Marc Antoine Mathieu führt in das Werk dieses außergewöhnlichen Erzählers ein und erweitert die Leseerfahr ung der Irritation, des Labyrinthischen und Surrealen in den (Museums-)Raum hinein. Vom 3. Juni bis zum 15. Oktober 2017 baut die Architektur von Kartografie der Träume den Besucherinnen und Besuchern eine Brücke zu Mathieus einzigartigem Comic-Kosmos. Mit raumgreifenden Installationen und Adaptionen von Motiven des

Ausstellungsimpression Kartografie der Träume. Die Kunst des Marc-Antoine Mathieu, vom 3. Juni bis 15. Oktober 2017 im Museum angewandte Kunst Frankfurt a. Main, Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Ausstellungsimpression Kartografie der Träume. Die Kunst des Marc-Antoine Mathieu, vom 3. Juni bis 15. Oktober 2017 im Museum angewandte Kunst Frankfurt a. Main,
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Durch- und Übergangs schließt sie an die verschachtelten, selbst- und metareflexiven Erzählstrukturen an und schafft einen sinnlichen Erfahrungsraum, der die erzählerische Qualität und Imaginationskraft von Mathieus ComicWerk intensiv erlebbar macht. Eine Auswahl von mehr als 50 Originalzeichnungen bildet einen Querschnitt aus den Alben, die Mathieu als Zeichner, Texter und Szenarist seit Beginn der 1990er Jahre gestaltet hat. Daneben präsentiert die Ausstellung unveröffentlichte Sequenzen aus seiner aktuellen Produktion sowie Bronzeplastiken und Animationsfilme, die alternative Zugänge zum Werk des Autors ermöglichen und seine erzählerische Palette vertiefen.

Mathieus Comic-Protagonisten sind Forschungsreisende in einer kargen, imaginären Welt, stoisch folgen sie ihrem Weg durch veränderliche Topographien. Übervölkerte, vermauerte oder aufbrechende Stadträume, leere, endlose Landschaften, Schluchten, Schleifen und Wirbel bieten keinen Halt oder Sicherheit, sie verändern sich unentwegt und (alp)traumartig.

Marc Antoine Mathieu Ombre Vide (dt. Leerer Schatten), 2014, Bronze. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Marc Antoine Mathieu Ombre Vide (dt. Leerer Schatten), 2014, Bronze. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Dabei kombiniert Mathieu Sprache, Bild und Handlung auf spielerische Weise immer wieder neu und hinterfragt ihre Funktionsweisen für unser Bewusstsein. Alles kann bei ihm zum Material der Erzählung werden: Die vier Komplementärfarben, die durch ihr plötzliches Auftauchen die Weltsicht des Helden erschüttern. Der Fluchtpunkt, der, einmal verloren, den Protagonisten auf die Suche nach der Perspektive schickt. Oder die in ihrer Reihenfolge vertauschten, herausgerissenen oder gänzlich fehlenden Seiten, die dem Helden wie den Lesenden Rätsel aufgeben. Mathieu bezieht die Rezipienten seiner Arbeiten stets mit ein, lässt sie etwa zu einer 3-D Brille greifen, um zusammen mit den Figuren in die dritte Dimension zu reisen. Oder er verschränkt Erzählung und Realität unvermittelt ineinander, beispielsweise wenn die Exkursion des Protagonisten Julius Corentin Acquefacque in die Welt seines Zeichners über eine aus dem Album geschnittene und sich beim Um schlagen der Seite in den realen Raum drehende Spirale führt.

Die Ausstellung entsteht in Koproduktion mit Frankfurt auf Französisch – Frankreich Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2017

 

Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiges Lesebuch, herausgegeben von David Beikirch und Matthias Wagner K. (Christian A. Bachmann Verlag 2017, ISBN 978-3-941030-91-6, Preis 10 Euro).