Besucherrekord bei der 11. Mainzer Museumsnacht trotz Hessentagskonkurrenz

Das Gutenbergmuseum lies nicht nur die Puppen tanzen. Im Druckerladen wurden von 17 bis 0 Uhr verschiedene Mitmachaktionen angeboten für Jung und Alt im und um das Museum, unter anderem Workshop zu Theaterfigurinen aus Papier, Papierfalten, Frottage, Druckaktionen im Druckladen und Drucken von Ablassbriefen an der rekonstruierten Gutenberg-Presse. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Das Gutenbergmuseum lies nicht nur die Puppen tanzen. Im Druckerladen wurden von 17 bis 0 Uhr verschiedene Mitmachaktionen angeboten für Jung und Alt im und um das Museum, unter anderem Workshop zu Theaterfigurinen aus Papier, Papierfalten, Frottage, Druckaktionen im Druckladen und Drucken von Ablassbriefen an der rekonstruierten Gutenberg-Presse. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Mit rund 13.000 Besuchern war die 11. Mainzer Museumsnacht am vergangenen Samstag eine der erfolgreichsten überhaupt. Laut Mainzer Kulturamt, welches die Museumsnacht in Eigenregie organisiert hatte, zeigten sich alle der 42 teilnehmenden Institutionen begeistert von dem großen Interesse an ihren Häusern: Insgesamt wurden fast 45.000 Einzelbesuche gezählt, so das Kulturamt Mainz. Das sei Rekord, und dies, trotz zahlreicher Großveranstaltungen im Rhein-Main-Gebiet wie den Hessentag in Rüsselsheim oder das Wiesbadner Wilhelmstrassenfest.

Kulturdezernentin Marianne Grosse freute sich besonders darüber, dass in diesem Jahr viele junge Leute die Chance nutzten, die Kunstorte in der Stadt aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen. „Schon seit einigen Wochen haben wir immer wieder festgestellt, dass nicht nur die Institutionen, sondern vor allem viele Mainzerinnen und Mainzer sich richtig auf die Museumsnacht gefreut haben. Mit dem überarbeiteten Konzept, dem beliebten Eulen-Design und einer guten Mischung aus etablierten, neuen und punktuellen Standorten konnten wir der Museumsnacht die hohe Aufmerksamkeit zurückgeben, die sie verdient hat. Die Museumsnacht ist und bleibt eben typisch mainzerisch, mit Herzblut organisiert, eine Nacht der kurzen Wege und spannenden Programme.“

Auch organisatorisch lief bei der 11. Mainzer Museumsnacht alles rund. „Es ist schön zu sehen, dass sich die hervorragende Kommunikation zwischen den Institutionen und dem Kulturamt im Vorfeld der Museumsnacht ausgezahlt hat. Es gab in der Vorbereitungsphase und während der Abendprogramme keine Schwierigkeiten oder Pannen – alles lief nahezu perfekt. Das ist außergewöhnlich für eine solch große Veranstaltung“, bilanziert Projektleiter Martin Paul Janda. „Unser besonderer Dank gilt auch 2017 den vielen ehrenamtlichen Helfern, die die Institutionen und uns in der Nacht unterstützt haben und einen großen Anteil am großartigen Ergebnis haben. Die tollen Besucherzahlen und die große Begeisterung bei den Besuchern und den Institutionen sind eine schöne Bestätigung für unsere Arbeit und freuen uns sehr.“

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum, eine der größten Forschungseinrichtungen Europas zeigte in der 11. Mainzer Museumsnacht zum leltzten Mal seine Dauer- und Sonderausstellung "Codes der Macht"  im Mainzer Schloss, bevor die Sammlungen für den großen Umzug ins neue Archäologische Zentrum vorbereitet werden. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Das Römisch-Germanische Zentralmuseum, eine der größten Forschungseinrichtungen Europas zeigte in der 11. Mainzer Museumsnacht zum leltzten Mal seine Dauer- und Sonderausstellung „Codes der Macht“ im Mainzer Schloss, bevor die Sammlungen für den großen Umzug ins neue Archäologische Zentrum vorbereitet werden. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Als etablierte Besuchermagnete zeigten sich in der 11. Mainzer Museumsnacht erneut die großen Museen: Das Gutenberg-Museum lockte mit seinem Programm rund um das neu erworbene Papiertheater aus dem 19. Jahrhundert mehr als 5.000 Einzelbesucher an. Dicht darauf folgten das Naturhistorische Museum, in dem Charles Darwin und seine Reisen im Mittelpunkt standen als auch das Landesmuseum, die beide während der Abends jeweils knapp 4.000 Besucher zählten.

Als „Publikumslieblinge“ erwiesen sich in diesem Jahr allerdings vor allem die Galerien, kleineren Standorte und jungen Initiativen, die zwischen 18.00 und 1.00 Uhr in der Altstadt, im Bleichenviertel und in der Neustadt einen wahren Ansturm feststellen konnten. Allein die Galerie Mainzer Kunst beispielsweise zählte 850 Besucher.

Wo immer man auch hin kam, herrschte  ausgelassene, heitere Stimmung, kamen Menschen miteinander ins Gespräch, gingen auf Entdeckungstour, lauschten der Musik oder erfreuten sich an den – fast überall angebotenen kulinarischen Kultur.

Das Museum Castellum präsentierte in den Gemäuern der Reduit eine Sonderausstellung „Römer am Limes und in Castellum Mattiacorum“ und seine Dauerausstellung, bestehend aus einer Vielzahl von archäologischen Funden. Modellen und Tafeln zur Römerzeit sowie zahlreichen Exponaten aus Alltags- und Militärleben, zum Kampf für Demokratie und Freiheit, Drucktechnik und Alltagskultur. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Das Museum Castellum präsentierte in den Gemäuern der Reduit eine Sonderausstellung „Römer am Limes und in Castellum Mattiacorum“ und seine Dauerausstellung, bestehend aus einer Vielzahl von archäologischen Funden. Modellen und Tafeln zur Römerzeit sowie zahlreichen Exponaten aus Alltags- und Militärleben, zum Kampf für Demokratie und Freiheit, Drucktechnik und Alltagskultur. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Ganz Mainz schien von 18 bis 1 Uhr unentwegt auf den Beinen zu gewesen zu sein, und  wer  es bequemer oder in ein wenig stadtkernentfernteres  Kulturgefilde wollte wie etwa zum Museum Castellum in der Reduit in Mainz Kastel oder ins Stadthistorische Museum (Zitadelle), konnte die zeitversetzt fahrenden Shuttle-Busse (Linie 80, 81 u. 82) kostenfrei nutzen.

Eine letzte Führung durch die Daueraustellung des Römischer Germanischen Zentralmuseums im Mainzer Schloss. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Eine letzte Führung durch die Daueraustellung des Römischer Germanischen Zentralmuseums im Mainzer Schloss. Foto: Heike v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Für das Römisch-Germanische Museum (RGZM) war die 11. Mainzer Museumsnacht zugleich Abschlussveranstaltung   im Mainzer Schloss vor dem mehrjährigen Umzug ihrer Sammlungen ins neue Archäologische Zentrum (neben dem Museum für Antike Schifffahrt) bis zum Jahr 2020/21 in der Neutorstrasse 1.

Mit von der Partie der 11. Mainzer Museumsnach waren:

Alte Patrone
Atelier Delhi
Atelier Hafenstraße
Atelier Hermann Recknagel
Atelier Rousin
Ateliergemeinschaft Stiftsstraße

Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum

Im Bischöflichen Dom- und Diözesan-Museum war der Gewölbekeller  und das Kreuzgang-Obergeschoss  geöffnet. Zudem gab es Engelsgießen usw. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Im Bischöflichen Dom- und Diözesan-Museum war der Gewölbekeller und das Kreuzgang-Obergeschoss
geöffnet. Zudem gab es Engelsgießen usw. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

 

 

 

 

 

 

 

CADORO
Erlesenes und Büchergilde
Fotoclub Mainz
galerie mainz
Galerie Mainzer Kunst!
Garnisonsmuseum
Gutenberg-Museum

 Dr. Annette Ludwig, Leiterin des Gutenberg-Museums erläutert  Besuchern den Museumsneubau, den geplanten Gutenberg-Turm.Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Annette Ludwig, Leiterin des Gutenberg-Museums erläutert Besuchern den Museumsneubau, den geplanten Gutenberg-Turm.Foto: Diether v. Goddenthow

 

 

 

 

 

 

Handwerkskammer Rheinhessen
Haus Burgund-Franche-Comté
Institut Fran ais & Cinemayence
Kunsthalle Mainz
Kunstverein Eisenturm Mainz
Landesmuseum Mainz

Nach der Zeitreise "vorZeiten" im Mainzer Landesmuseum konnten die Besucher aufschreiben und aufhängen, was sie verloren haben und Archäologen möglicherweise einmal finden werden. Foto: Diether v. Goddenthow
Nach der Zeitreise „vorZeiten“ im Mainzer Landesmuseum konnten die Besucher aufschreiben und aufhängen, was sie verloren haben und Archäologen möglicherweise einmal finden werden. Foto: Diether v. Goddenthow

 

 

 

 

 

 

 

Landtag Rheinland-Pfalz
Mainzer Fastnachtsmuseum
MainzPlus Citymarketing
Museum Castellum
Museum für Antike Schiffahrt
Naturhistorisches Museum

Das Naturhistorische Museum Mainz, das größte in Rheinland-Pfalz präsentierte die Sonderausstellung „Wildlife Art – Künstler sehen die Natur“ und zeigte seine Sammlungen. Der Programm der Museumsnacht lautete: Charles Darwin und seine Reise auf der Beagle, inklusive Kostümführungen, Musik und „Kulinarik“.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Das Naturhistorische Museum Mainz, das größte in Rheinland-Pfalz präsentierte die Sonderausstellung „Wildlife Art – Künstler sehen die Natur“ und zeigte seine Sammlungen. Der Programm der Museumsnacht lautete: Charles Darwin und seine Reise auf der Beagle, inklusive Kostümführungen, Musik und „Kulinarik“.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

pad – performance art depot
PENG
Rathausgalerie der Landeshauptstadt Mainz
Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Stadthistorisches Museum Mainz
Straßenbahnfreunde e. V.
Taberna Archaeologica
Tip Top Express
Walpodenakademie
Werkstattgalerie Anne Böschen und DER GRÜNE SALON
Werkstattladen uah!
Wissenschaftliche Stadtbibliothek & Stadtarchiv Mainz
Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz

Im Zentrum für Baukultur konnten sich Besucher unter anderem über die längste europäische Fußgänger-Hängeseilbrücke "Geierlay" in Mörsdorf (Hunsrück) informieren.Foto: Diether v. Goddenthow
Im Zentrum für Baukultur konnten sich Besucher unter anderem über die längste europäische Fußgänger-Hängeseilbrücke „Geierlay“ in Mörsdorf (Hunsrück) informieren.Foto: Diether v. Goddenthow

 

 

 

 

 

 

 

Im Mittelpunkt standen  in der 11. Mainzer Museumsnacht wieder künstlerische und thematische Ausstellungen, die von Events und zumeist außergewöhnlichen Aktionen und Führungen sowie von Musik und Kulinarischem ansprechend eingerahmt wurden.

Im illuminierten Innenhof zwischen Landesmuseum und der zum Landtag Rheinland-Pfalz umgestalteten Steinhalle fanden sich gegen Mitternacht immer mehr Nachtschwärmer ein, um die 11. Mainzer Museumsnacht gensslich ausklingen zu lassen. Foto: Diether v. Goddenthow
Im illuminierten Innenhof zwischen Landesmuseum und der zum Landtag Rheinland-Pfalz umgestalteten Steinhalle fanden sich gegen Mitternacht immer mehr Nachtschwärmer ein, um die 11. Mainzer Museumsnacht gensslich ausklingen zu lassen. Foto: Diether v. Goddenthow

Ab 1 Uhr waren alle Nachteulen zur großen Abschlussparty im Landesmuseum Mainz eingeladen. Für den Rest der Nacht feierten sie mit dem Team der Museumsnacht und Künstlern  bis in die frühen Morgenstunden den Abschluss der erfolgreichen 11. Mainzer Museumsnacht.  Begleitet wurden sie dabei vom  7-köpfigen Mainzer Ensemble Towns&

In zwei Jahren wird die Eule – wie immer am Samstag nach dem Pfingstwochenende – zur dann zwölften Mainzer Museumsnacht wieder fliegen.

Voller Erfolg: Bereits über 225.000 Menschen an den ersten beiden Tagen des Hessentags in Rüsselsheim

Der Hessentag ist eröffnet. Ministerpräsident Volker Bouffier und seine Frau Ursula (Mitte) freuen sich mit dem Hessentagspaar Selma Kücükyavuz (2.v.l.) und Marcel Sedlmayer (links), Oberbürgermeister Patrick Burghardt (rechts) mit Frau Stefanie (2.v.r) und Stadtverordnetenvorsteher Jens Grode. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Am 7. Juni 2017 wurde der  Hessentag vor dem Rüsselsheimer Rathaus feierlich eröffnet: Ministerpräsident Volker Bouffier und seine Frau Ursula (Mitte) freuen sich mit dem Hessentagspaar Selma Kücükyavuz (2.v.l.) und Marcel Sedlmayer (links), Oberbürgermeister Patrick Burghardt (rechts) mit Frau Stefanie (2.v.r) und Stadtverordnetenvorsteher Jens Grode. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Rüsselsheim/Wiesbaden. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Rüsselsheims Oberbürgermeister Patrick Burghardt haben eine positive Bilanz der ersten beiden Tage des großen Landesfestes gezogen. „Mehr als 225.000 Menschen haben am Freitag und Samstag den Weg nach Rüsselsheim gefunden. Überall sieht man strahlende Gesichter, die Menschen feiern und es wird deutlich sichtbar: Der Hessentag bringt die Menschen zusammen, unterhält, informiert und vereint Tradition, Gegenwart und Zukunft“, zeigte sich Volker Bouffier vom Auftaktwochenende des größten und traditionsreichsten Landesfestes Deutschlands beeindruckt.

„Auch wenn zum Auftakt am Freitag das Wetter durchwachsen war, sind zahlreiche Besucherinnen und Besucher bereits am Eröffnungstag nach Rüsselsheim am Main gekommen. Am Samstag war es bei strahlendem Sonnenschein richtig voll. Die überraschenden Seiten der Stadt zu präsentieren und das Lob der Gäste zu hören, macht uns stolz auf unsere Stadt. Das Weindorf und das dm-Kinderland im spätromantischen Verna-Park sowie die abendliche Klang-Licht-Installation ‚MAIN Highlight‘ am Marktplatz sind echte Hingucker. Aber wir präsentieren uns auch als innovativer Technologie- und Wissenschaftsstandort. Und natürlich ziehen die Open Air-Konzerte und die vielen Rüsselsheimer Künstlerinnen und Künstler viel Publikum an. Es gibt viel zu entdecken, und wir spüren, dass das gut angenommen wird“, sagte Rüsselsheims Oberbürgermeister Patrick Burghardt.

Der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, eröffnete am Samstagnachmittag die Landesausstellung. Auf gut 20.000 Quadratmetern zeigen die Ministerien, hessischen Institutionen, Vereine und Verbände ein vielfältiges Informationsangebot und zahlreiche Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen. Besucherinnen und Besucher können sich an eigenen Ständen über aktuelle Themen der Landespolitik informieren und mit Vertretern der verschiedenen Ministerien ins Gespräch kommen.
Nach der Eröffnung des zehntägigen Festes am Freitag feierten am Abend rund 14.000 Menschen in der Hessentagsarena das große Open-Air-Festival mit Silbermond, Andreas Bourani und Joris. Währenddessen stieg die Stimmung in der ausverkauften Music Hall K48 mit der „planet radio party attack“. Am Samstagabend strömten mehr als 25.000 Besucherinnen und Besucher zum Neunziger-Festival von HIT RADIO FFH oder waren begeistert vom Varieté internationaler Klasse des Tigerpalasts.

Am heutigen Sonntag wurden 860 Polizeikommissaranwärterinnen und -anwärter von Ministerpräsident Volker Bouffier und Innenminister Peter Beuth feierlich vereidigt. „Hessen ist ein sicheres Land, mit einer der niedrigsten Kriminalitätsraten und einer der höchsten Aufklärungsraten in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer erfolgreichen hessischen Sicherheitspolitik. Um die Frauen und Männer, die sich tagtäglich in den Dienst der Gesellschaft stellen, gezielt zu entlasten, hat die Hessische Landesregierung eine beispiellose Einstellungsoffensive sowohl bei der Polizei als auch beim Landesamt für Verfassungsschutz beschlossen. Bis zum Jahr 2020 werden mehr als 1.000 zusätzliche Polizeibeamtinnen und -beamte für mehr Sicherheit in Hessen sorgen. Damit stellen wir die Weichen für eine sichere Zukunft“, sagte der Ministerpräsident im Stadion am Sommerdamm.

Ebenfalls am Sonntagmittag diskutierte der Regierungschef in einer Gesprächsrunde mit der Siebenkämpferin Caroline Schäfer, der Schulleiterin des Neuen Gymnasiums in Rüsselsheim Maja Wechselberger, dem Pressesprecher des Polizeipräsidiums Südhessen Bernd Hochstädter und Andreas Klink, Rettungssanitäter und Wachleiter des DRK-Rett‎ungsdienstes Kreis Groß-Gerau über das Thema „Respekt im täglichen Umgang miteinander“. Die Gesprächsrunde wurde vom Sprecher der Hessischen Landesregierung, Staatssekretär Michael Bußer, moderiert.

Passend zur Automobilstadt Rüsselsheim veranstaltete das ForumInnovation den Infotag „Wie Roboter und Autos ‚sehen‘ lernen“ und die studentische Initiative der Hochschule RheinMain die Rüsselsheimer Zukunftskonferenz zum Thema Smart City. Viele Besucherinnen und Besucher nutzten die gute Verkehrsanbindung und reisten mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Fahrrad aus der Region an.

Nach einem erfolgreichen Auftakt warten in den kommenden Tagen weitere Höhepunkte, wie das Konzert von ECHO-Preisträger David Garrett oder der Kings of Leon, das Treffen des Hessischen Landesverbandes der Landfrauen oder das Großkonzert des Heeresmusikkorps mit dem Bundes- und Landespolizeiorchester auf die Besucher. „Die Stimmung ist prächtig, das Wetter ist prima und die Besucher strömen. Mit dem bisherigen Verlauf kann man daher nur zufrieden sein. Ein großes Dankeschön gebührt den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die in den Vereinen und Hilfsdiensten das Fest zu einem wunderbaren Erlebnis machen. Der Hessentag in Rüsselsheim ist in aller Munde und das freut uns sehr“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier.

„Pilze – Nahrung, Gift und Mythen“, sensationelle Naturkunde-Ausstellung ab 11. Juni 2017 im Museum Wiesbaden!

Austellungs-Impression "Pilze, Nahrung, Gift und Mythen", vom 11. Juni 2017 bis 5. August 2018 im Hessischen Landesmuseum Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Austellungs-Impression „Pilze, Nahrung, Gift und Mythen“, vom 11. Juni 2017 bis 5. August 2018 im Hessischen Landesmuseum Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Selbst wer  Pilze – außer in der Pfanne –  so gar nicht sexy findet, wird vielleicht allein aus künstlerischer Perspektive über die unendliche Farben- und Formen-Vielfalt  dieser äußerst nützlichen Spezies fasziniert sein, die das Hessische Landesmuseum Wiesbaden ab sofort in seiner exorbitanten Ausstellung „Pilze, Nahrung, Gift und Mythen“ auf 1.100 Quadratmetern bis zum 5. August 2018 zeigt. Pilze sind weder Pflanze noch Tier, sondern bilden in der Biologie die eigene Kategorie eukaryotischer Lebewesen, wobei sie näher an den Tieren als den Pflanzen dran sind.

Austellungs-Impression "Pilze, Nahrung, Gift und Mythen", vom 11. Juni 2017 bis 5. August 2018 im Hessischen Landesmuseum Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Austellungs-Impression „Pilze, Nahrung, Gift und Mythen“, vom 11. Juni 2017 bis 5. August 2018 im Hessischen Landesmuseum Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die Ausstellung bietet – unübertrieben – Superlative in vielerlei Hinsicht, nämlich einen wissenschaftlich fundierten, verständlich und wunderbar präsentierten fast vollständigen Überblick der komplexen Pilz-Welten von von 20 Mikrometer großen – per 3D vermessenen und in Fußballgröße ausgedruckten  – Pilz-Sporen bis hin zu 5 Meter hohen Großpilz-Skulpturen.  Dabei bilden den Kern der Ausstellung die über 1.300 detailgetreuen Pilzpräparate von Klaus und Liselotte Wechsler. Klaus Wechsler ist einer der renommiertesten Präparatoren Deutschlands. Er musste erst die entsprechenden Verfahren entwickeln, um  die leicht verderblichen, zu 99 Prozent aus Wasser bestehenden  Pilze  überhaupt abformen zu können.  Auch über diese Technik der Präparation informiert die Ausstellung faktenreich.  Wechslers exzellente Modelle zeigen sogar die pilztypische feine Behaarung. Mitunter arbeitete Wechsler 10 Jahre lang an einzelnen Modellen, bis sie entsprechend aufgebaut waren.

Der renommierte Präparator Klaus Wechsler und mit Dr. Hannes Lerp gemeinsamer Ausstellungs-Kurator präsentiert in der Ausstellung "Plize. Nahrung, Gift und Mythen" seine Techniken der komplizierten Pilz-Präparation. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Der renommierte Präparator Klaus Wechsler und mit Dr. Hannes Lerp gemeinsamer Ausstellungs-Kurator präsentiert in der Ausstellung „Plize. Nahrung, Gift und Mythen“ seine Techniken der komplizierten Pilz-Präparation. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die zahlreichen und vielfältigen Exponate können erstmals in eigens für Sonderausstellungen entworfenen Vitrinen in Augenschein genommen werden. Dank großzügiger Unterstützung der Alfred Weigle Stiftung Wiesbaden ist es möglich geworden, die hundertjährigen Vitrinen der Dauerausstellung passend zu ergänzen.

Warum widmet das Museum Wiesbaden eine solch umfängliche Ausstellung dem Thema Pilze?
Pilze sind überall in der Welt präsent und faszinieren den Menschen seit jeher. Pilze können weder den Tieren noch den Pflanzen zugeordnet werden und bilden somit ein eigenes Reich. Sie bestehen aus Ansammlungen winziger, einzelner Zellen (Hefe) oder wachsen als Zellfäden (Hyphen). Solche Hyphen bilden Pilzgeflechte (Mycelien), die Böden und Holz durchwachsen und große Flächen besiedeln können. Wenn ein Myzel kräftig herangewachsen ist, verlagern Pilze ihre Nährstoffe und Wasser in Fruchtkörper, die Sporen für die Ausbreitung und Vermehrung des Pilzes freisetzen. Der Fruchtkörper ist also nur ein Teil des eigentlichen Pilzorganismus.

Fliegenpilzabgüsse von Klaus Wechsler. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Fliegenpilzabgüsse von Klaus Wechsler. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die meisten Pilze zersetzen abgestorbene Pflanzen und tote Tiere, wodurch sie darin gebundene Nährstoffe freisetzen und so einen unverzichtbaren Beitrag zu den Stoffkreisläufen in der Natur leisten.
Andere Pilze tragen wesentlich zum Wachstum der Pflanzen bei, und zwar im Bereich der Wurzeln als Teil einer sogenannten Mykorrhiza. Flechten sind enge Lebensgemeinschaften von Pilzen mit Algen und/oder Bakterien, die das Sonnenlicht zur Gewinnung ihrer Lebensenergie nutzen. Auch manche Tiere nutzen Pilze als Partner, insbesondere für die Erschließung von Nährstoffen. Eine große Vielfalt von Pilzen mit unterschiedlichen Eigenschaften lebt in sämtlichen Ökosystemen und trägt zum ökologischen Gleichgewicht in Wäldern, Graslandschaften, Mooren und Dünen bei.

Nicht nur der Natur, sondern auch dem Menschen nutzen Pilze auf vielfältige Art und Weise. Die Fruchtkörper mancher Pilze lassen sich zu köstlichen Gerichten verarbeiten und der Einsatz von Hefen zur Herstellung von Wein, Bier und Backwaren gehört zu unserem Alltag. Pilze sind aus der Biotechnologie nicht mehr wegzudenken, und die Entdeckung des Antibiotikums Penicillin hat die moderne Medizin revolutioniert. Hierzu konnten exzellente Exponate für die Ausstellung gewonnen werden, die die Besucher in Erstaunen versetzen werden.

Austellungs-Impression "Pilze, Nahrung, Gift und Mythen", vom 11. Juni 2017 bis 5. August 2018 im Hessischen Landesmuseum Wiesbaden. Im Vordergrund ist das übergroße Modell einer Stinkmorchel zu sehen, an der Wand die wunderbaren, hochvergrößerten Pilz-Aquarelle von Erhard Ludwig (Berlin) Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Austellungs-Impression „Pilze, Nahrung, Gift und Mythen“, vom 11. Juni 2017 bis 5. August 2018 im Hessischen Landesmuseum Wiesbaden. Im Vordergrund ist das übergroße Modell einer Stinkmorchel zu sehen, an der Wand die wunderbaren, hochvergrößerten Pilz-Aquarelle von Erhard Ludwig (Berlin) Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Pilze können jedoch auch schädlich für den Menschen sein, zum Beispiel als Schimmelpilze auf Lebensmitteln oder Pilzinfektionen an Haut und Schleimhäuten. Viele Pilze befallen als Parasiten Nutzpflanzen oder Ernteprodukte und können dadurch Erträge erheblich dezimieren.
Im kulturellen Kontext spielen Pilze als Glücksbringer (Fliegenpilz) oder Hexenwerk eine Rolle, wenn ihre Fruchtkörper über Nacht in perfekten Kreisen (Hexenringen) erscheinen, bei Berührung ihre Farbe verändern oder einen ekligen Geruch verbreiten. In manchen Kulturen werden halluzinogene Pilze im Rahmen religiöser Zeremonien genutzt und helfen Schamanen, im Rauschzustand den Göttern näher zu kommen. Zu diesen halluzinogenen Pilzen wurden die größten in der Ausstellung dargestellten Modelle gezeigt, die eine Höhe von bis zu 5,50 Metern erreichen.

An verblüffend echt wirkenden Wachspräparaten (Moulagen) werden diverse Plizhautkrankheiten gezeigt. Die Moulagen stammen aus der 122Moulagen umfassenden Sammlung des Universitätsklinikums Frankfurt. Bereits in früheren Zeiten wurden insbesondere in Skandinavien neben Pflanzen auch Pilze und Flechten zum Färben verwendet. Mit unterschiedlichen Pilzarten lässt sich ein breites Spektrum an Farben erzeugen, ein Wissen, welches oftmals verloren ging und heutzutage neu erlangt wird. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
An verblüffend echt wirkenden Wachspräparaten (Moulagen) werden diverse Plizhautkrankheiten gezeigt. Die Moulagen stammen aus der 122Moulagen umfassenden Sammlung des Universitätsklinikums Frankfurt. Bereits in früheren Zeiten wurden insbesondere in Skandinavien neben Pflanzen auch Pilze und Flechten zum Färben verwendet. Mit unterschiedlichen Pilzarten lässt sich ein breites Spektrum an Farben erzeugen, ein Wissen, welches oftmals verloren ging und heutzutage neu erlangt wird. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Trotz ihrer großen Bedeutung für Mensch und Natur sind auch heute noch viele Fragen zu Pilzen nicht geklärt. Deshalb bietet die Mykologie (Pilzwissenschaft) an Universitäten und Forschungsinstituten ein großes Potential für zukunftsweisende Forschung. Dieser Bereich bekommt in der Ausstellung seinen angemessenen Platz. Neben Untersuchungen in der Neuen Welt stellt der Forschungsbereich von Frau Prof. Dr. Piepenbring von der Goethe-Universität Frankfurt am Main sehr interessante Ergebnisse aus unserer Region vor. So hat ein Team der Frankfurter Universität vor unserer Haustür bei Wiesbaden-Naurod auf einer Strecke von nur 500 Metern über 1.000 Pilzarten nachweisen können. Aber auch pilzkundliche Gesellschaften und Vereine, die Wissen zur Artenvielfalt und Lebensweise von Pilzen erhalten und an zukünftige Generationen weitergeben, finden Berücksichtigung.

Gezeigt werden auch Replikate der Ausrüstung des berühmten Ötzi. In seiner Ledertasche fanden sich Reste von Zunderschwamm - einem Baumpilz zum Feuermachen. Daneben trug Ötzi zwei Stücke Birkenporling mit sich, vermutlich um seine akuten Magenbeschwerden zu behandeln. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Gezeigt werden auch Replikate der Ausrüstung des berühmten Ötzi. In seiner Ledertasche fanden sich Reste von Zunderschwamm – einem Baumpilz zum Feuermachen. Daneben trug Ötzi zwei Stücke Birkenporling mit sich, vermutlich um seine akuten Magenbeschwerden zu behandeln. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

In der Antike waren viele Menschen davon überzeugt, dass Pilze das Ergebnis von Fäulnis und somit keine Lebewesen sind. Bis ins 19. Jahrhundert machte man auch Hexen oder Donner für ihr Auftauchen verantwortlich. Daher stammen auch die deutschen Namen einiger Pilzarten, z.B. Hexenbutter (Exidia nigricans) oder Donnertäubling (Russula sp.). Erst 1861 wies Louis Pasteur durch Versuche nach, dass sich Lebewesen aus „Keimen“ entwickeln und Pilze diesbezüglich keine Ausnahme darstellen. Ihre teils lustigen deutschen Namen haben die Pilze behalten, sodass diesen in der Ausstellung auch Platz eingeräumt wird.

Im Laufe der Evolution haben sich Pilze vor etwa 1,5 Milliarden Jahren aus wasserbewohnenden pilzähnlichen Einzellern entwickelt und den Schritt an Land wahrscheinlich vor etwa 600 Millionen Jahren gewagt. Dies geschah zu einer Zeit, in der es noch keine Landpflanzen gab. Die Pflanzen, die zunächst in Form von lebermoos-ähnlichen Organismen aus dem Wasser ans Land kamen, benötigten Unterstützung bei der Wasseraufnahme. Diese Rolle erfüllten die bereits an Land lebenden Pilze, die mit ihren Hyphen leicht Feuchtigkeit aufnehmen konnten. Als Gegenleistung profitierten die Pilze von den pflanzlichen Nährstoffen.

Bereits in früheren Zeiten wurden insbesondere in Skandinavien neben Pflanzen auch Pilze und Flechten zum Färben verwendet. Mit unterschiedlichen Pilzarten lässt sich ein breites Spektrum an Farben erzeugen, ein Wissen, welches oftmals verloren ging und heutzutage neu erlangt wird. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Bereits in früheren Zeiten wurden insbesondere in Skandinavien neben Pflanzen auch Pilze und Flechten zum Färben verwendet. Mit unterschiedlichen Pilzarten lässt sich ein breites Spektrum an Farben erzeugen, ein Wissen, welches oftmals verloren ging und heutzutage neu erlangt wird. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Diese Form der Kooperation und des Zusammenlebens (Mykorrhiza) ist bereits sehr alt und ermöglichte den ersten Landpflanzen das Leben in ihrem neuen, schwierigen Lebensraum. Aus dem Devon (vor etwa 400 Millionen Jahren) gibt es Fossilien solcher Mykorrhiza-Symbiosen, aber auch einer Vielzahl anderer Pilzgruppen, wie parasitischer Schlauchpilze (Ascomycota). Erste Ständerpilze (Basidiomycota) sind in Schichten aus dem Karbon (vor etwa 300 Millionen Jahren) gefunden worden.
Pilze ernähren sich wie Tiere von organischen Substanzen, die durch andere Organismen zur Verfügung stehen. Der eigentliche Pilzorganismus, das Myzel, ist ein Geflecht aus mikroskopisch feinen Pilzfäden, die Enzyme ausscheiden und dadurch eine Vielzahl von organischen Substanzen aus der direkten Umgebung herauslösen können. Viele Pilzarten ernähren sich von totem organischem Material, insbesondere von abgestorbenen Pflanzenteilen. Als sogenannte Saprobionten sind sie bedeutende Recycler und wichtig für den Kohlenstoffkreislauf in der Natur, denn viele andere Lebewesen können Substrate wie Holz nicht verwerten.

Symbiosen zwischen Pilzen und anderen Lebewesen.

Große Bedeutung haben auch Symbiosen zwischen Pilzen und anderen Lebewesen. Innige Verbindungen zwischen Pflanzenwurzeln und Pilzen (Mykorrhizen) bringen beiden Partnern einen Vorteil: Der Pilz liefert der Pflanze Wasser und Nährsalze, während die Pflanze den Pilz mit Zucker versorgt. Besucher der Ausstellung haben die Gelegenheit, die Mykorrhiza an einem anschaulichen Modell zu erforschen. Zudem erhielt das Museum als Leihgabe eine beeindruckende Flechtensammlung. Flechten sind Symbiosen, in denen ein Pilz mit einer Alge zusammenlebt. Andere Pilzarten sind Parasiten an Pflanzen, Tieren oder anderen Pilzen. Sie entziehen ihren lebenden Wirten wichtige Nährstoffe, wobei sie ihre Wirte beschädigen oder sogar zum Absterben bringen. Auch hierzu zeigt die Ausstellung massive Holzpilze, die konsolenförmig an unseren Bäumen in Wald und Feld wachsen können.

Pilz-Sporen

3D-Rekonstruktionen von Pilzsporen entstanden mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskops (REM) und eines 3D-Druckers. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
3D-Rekonstruktionen von Pilzsporen entstanden mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskops (REM) und eines 3D-Druckers. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Sporen sind die Ausbreitungseinheiten von Pilzen und können eine erstaunliche Vielfalt an Formen und Farben annehmen: rosa und eckig, braun und stachelig oder grün und kugelrund. Aber warum? Eine wichtige Rolle spielen die verschiedenen Ausbreitungsstrategien. Die Sporen Wasser bewohnender Pilze
tragen oft lange grazile Anhängsel, welche das Absinken verzögern und eine Anhaftung ermöglichen. Andere Sporen lagern sich in schleimigen Massen zusammen, um an Tieren haften zu bleiben. Eigens für die Ausstellung wurde federführend von Klaus Wechsler ein 3D-Verfahren zur plastischen, vergrößerten Darstellung von mikrometergroßen Pilzsporen angewendet – das Ergebnis ist nicht nur eine technische Sensation.

Ökologie – Pilze im Wechselwirkungsprozess mit ihrer Umwelt

Wenn verschiedene Pilze zusammentreffen, etwa wie hier gezeigt in einem Baumstamm, kann es zu regelrechten Kriegen mit Grenzziehungen, sogenannten Demarkationslinien, im Holz kommen. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Wenn verschiedene Pilze zusammentreffen, etwa wie hier gezeigt in einem Baumstamm, kann es zu regelrechten Kriegen mit Grenzziehungen, sogenannten Demarkationslinien, im Holz kommen. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Das Thema Ökologie darf natürlich in einer solch umfangreichen Präsentation nicht fehlen, versteht man darunter doch die Gesamtheit der Wechselbeziehungen zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt. Betrachtet man einzelne Pilzarten, kann man verschiedene Abhängigkeiten von unbelebten Umweltfaktoren wie Wasserverfügbarkeit, pH-Wert und Beschaffenheit des Bodens oder Temperatur feststellen. Während manche Pilzarten ein breites ökologisches Spektrum aufweisen, sind andere Pilzarten hoch spezialisiert und benötigen zum Überleben bestimmte Umweltbedingungen. Moor bewohnende Pilze sind beispielsweise häufig auf sehr feuchte, saure und nährstoffarme Böden angewiesen. In Dünen lebende Pilze sind hingegen an trockene Standorte angepasst. In der Darstellung spezieller Lebensräume lässt sich vom Auwald, den Mooren, Misch- und Laubwald über den Nadelwald bis zum Magerrasen die Artenvielfalt von Pilzen und deren Ökologie erkunden.

Die Ausstellung wird in vier Sälen gezeigt. Sie ist derart paradigmatisch, dass sie  eine einzigartige Gelegenheit bietet, sich in zwei, drei Stunden ein Wissen anzueignen, wozu  man normalerweise ein ganzes Studium benötigte.

Ort:
Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum
für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
Fon 0611 ⁄335 2250, Fax 0611 ⁄335 2192
www.museum-wiesbaden.de
museum@museum-wiesbaden.de

Führungen und Veranstaltungen zur Ausstellung

Führungstermine
Donnerstags um 18:00 Uhr und sonntags um 11:00 Uhr laden wir Sie zu öffentlichen Führungen durch die Naturhistorischen Sammlungen und die Sonderausstellung Pilze – Nahrung, Gift und Mythen ein.
Die aktuellen Themen finden Sie im Veranstaltungskalender der Interseite.

Vorträge
Di 13 Jun 2017, 18:00 Uhr
Pilze in den Tropen und vor der Haustür
Mit Prof. Dr. Meike Piepenbring, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt

Di 27 Jun 2017, 19:00 Uhr
Die Bedeutung der Artenvielfalt für den Menschen unter besonderer
Berücksichtigung der Pilze
Mit Prof. Dr. Marco Thines, Senckenberg Biodiversität und Klima
Forschungszentrum Frankfurt, Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Mykologie.

Di 12 Sep 2017, 18:00 Uhr
Auf der Suche nach neuen Pilzwirkstoffen
Mit Prof. Dr. Marc Stadler, Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung,
Braunschweig,

Di 14 Nov 2017, 18:00 Uhr
Flechten – Vielfalt am Rande des Existenzminimums
Mit Dr. Christian Printzen, Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum
Frankfurt.

Di 12 Dez 2017, 18:00 Uhr
Pilze und ihre Bedeutung für die Entwicklungsgeschichte der Menschheit
Mit Prof. Dr. Eckhard Thines, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Di 8 Mai 2018, 18:00 Uhr
Symbiose im Untergrund – Das erfolgreiche Zusammenleben von Pilzen und
Pflanzen
Mit Prof. Dr. Gerhard Kost, Philipps-Universität Marburg

Di 12 Jun 2018, 18:00 Uhr
Giftpilze und Pilzgifte
Mit Hermine Lotz-Winter, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt

Aktionen am freien Samstag

4 Nov 2017 10:00 – 14:00 Uhr
Kinderprogramm Pilze

2 Dez 2017 10:00 – 14:00 Uhr
Färben mit Pilzen
Mit Textilgestalterin im Handwerk und Pilzsachverständige Karin Tegeler, Mansfeld

3 Mär 2018 10:00 – 14:00 Uhr
Die Welt der Flechten – Wissenswertes und Bestimmung
Mit Biologe Ingmar Stelzig, Trebur

3 Feb 2018 10:00 – 14:00 Uhr
Pilze für Kinder – Wir entdecken eine neue Welt
Mit Pilzsachverständige und Biologin Dr. Rita Lüder, Neustadt

Angebote für Schul- und Kindergartengruppen

Die Ausstellung bietet über die Präsentation verschiedener Pilzthemen hinaus eine ganze Reihe Hands-on-Materialien an. Wie sehen die Lamellen aus?
Woran erkenne ich eine Flechte? Welche Bedeutung haben Pilze für den Wald?
Diese und weitere Fragen können an verschiedenen Mikroskopstationen erforscht werden. Außerdem öffnet sich ein dreidimensionaler Blick in den Wald. Hutformen und Farben lassen sich puzzeln. Wie ein richtiger Forscher kann man seine Ergebnisse auf Zeichenbrettern festhalten. In der Ausstellung liegt ein Quiz für die Besucher bereit.

Führung
Dauer: 45 Minuten (1 Schulstunde)
Kosten für Schul- und Kindergartengruppen:
45,— Euro zzgl. 2,— Euro Eintritt ⁄ Kind, 2 Betreuer freier Eintritt
Kosten für Privatgruppen: 70,— Euro zzgl. Eintritt.

1) Einführung in das Reich der Pilze (Grundschule bis Sekundarstufe II)
Was sind Pilze und welche Rolle spielen sie in unserem Leben?

2) Ohne Pilze kein Wald (Sekundarstufe I und II)
Welche Bedeutung haben Pilze für das Leben im Wald?

3) Ökologie der Pilze (Sekundarstufe I und II)
Welche Funktion haben Pilze in den Stoffkreisläufen verschiedener
Ökosysteme?

4) Pilze – Pflanze oder Tier oder was? (Grundschule bis Sekundarstufe II)
Was unterscheidet Pilze von den anderen Reichen des Lebens? Und wo liegen die Gemeinsamkeiten?

5) Oha – ein Fliegenpilz! (für Kinder ab Vorschulalter)

Erweiterte Führung
Dauer: 90 Minuten (2 Schulstunden)
Kosten für Schul- und Kindergartengruppen:
75,— Euro zzgl. 2,— Euro Eintritt ⁄ Kind, 2 Betreuer freier Eintritt

1) Pilze beobachten, zeichnen und beschriften
(Kombinierbar mit allen Führungsthemen)

2) Lasst Pilze wachsen – Pilzformen aus Papiertüten herstellen
(Kombinierbar mit allen Führungsthemen)

Führung mit Workshop
Dauer: 135 Minuten (3 Schulstunden)
Kosten für Schul- und Kindergartengruppen:
90,— Euro zzgl. 2,— Euro Eintritt ⁄ Kind, 2 Betreuer freier Eintritt

1) Drucken mit Pilzen (Kita bis Sekundarstufe I)
Statt Kartoffeln werden hier Pilze zu Druckstöcken.

2) Pilzschmuck für dich und mich (Kita bis Sekundarstufe I)
Hier darfst du dein eigenes Schmuckstück aus einer Scheibe des
Birkenporlings herstellen.

3) Kugelförmig, kegelig oder flach? (Grundschule bis Sekundarstufe I)
Modelliere Deine eigenen Pilzformen in Ton.

4) Mikroskopieren (Sekundarstufe I und II)
Im Forschungsraum können die Teilnehmer selbständig Pilzpräparate an Mikroskopen studieren und zeichnen.

Exkursionen für Schulklassen, Kitas und Gruppen in Wald und Flur
Gern vermitteln wie Ihnen Ansprechpartner für Exkursionen.
Buchung und Beratung für Schulgruppen unter 0611 / 335 2185 oder bildungundvermittlung@museum-wiesbaden.de

Buchung für Privatgruppen unter 0611 / 335 2240 oder fuehrungen@museumwiesbaden.de

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum
für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
Fon 0611 ⁄335 2250, Fax 0611 ⁄335 2192
www.museum-wiesbaden.de
museum@museum-wiesbaden.de

Öffnungszeiten
Mo geschlossen
Di, Do 10:00—20:00 Uhr
Mi, Fr—So 10:00—17:00 Uhr
An Feiertagen 10:00—17:00 Uhr geöffnet.

Eintritt
Sonderausstellung* 10,— Euro (7,— Euro)
* Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet den Besuch der Sammlungen.
Familienangebot: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre in Begleitung ihrer Eltern freier Eintritt. Weitere Ermäßigungen und Tarife für Gruppen unter www.museum-wiesbaden.de ⁄preise

Verkehrsanbindung
PKW und Reisebusse: A 66, Abfahrt Wiesbaden-Erbenheim, Richtung Stadtmitte, Parkhaus Rheinstraße
Bahn: Zum Hbf Wiesbaden mit DB und S1, S8 und S9 aus Richtung Frankfurt und Mainz. Vom Hbf 10 min Fußweg zum Museum
Linienbusse: Rheinstraße und Wilhelmstraße

Service
Schwellenfreier Zugang: Aufgrund von Baumaßnahmen verlegt. Bitte folgen Sie der Beschilderung am Haupteingang.
Museumsshop: Fon 0611 ⁄ 335 2251

Großer Andrang bei Deutschlands spektakulärster politischen Kunstschau documenta14 in Kassel

Ausstellungs-Impression documenta14 Kassel vom 10. Juni bis 17. September 2017. Hier Blick vom Parthenon der Bücher auf Fridericianum. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Ausstellungs-Impression documenta14 Kassel vom 10. Juni bis 17. September 2017. Hier Blick vom Parthenon der Bücher auf Fridericianum. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Großer Andrang herrscht auf der Ausstellung der documenta 14 in Kassel, die gestern von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Volker Bouffier, Hessischer Ministerpräsident, gemeinsam mit dem griechischen Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos offiziell eröffnet wurde. In dessen Heimat läuft die Documenta14 unter dem – anfangs heftig umstrittenen – Motto  „Von Athen lernen“ bereits seit dem 8. April 2017 statt. Der Bundespräsident hob diesen Umstand lobend hervor, dass nämlich die documenta in diesem Jahr nicht nur an ihrem Heimatstandort Kassel, sondern erstmalig auch in der griechischen Hauptstadt Athen stattfindet. „Die Entscheidung war nicht nur mutig, sondern auch richtig.“ Das Motto der documenta 14 „Von Athen lernen“ habe man verstanden: „Überprüft eigene Vorurteile, nehmt die Perspektive des anderen ein – nur so lassen sich Gemeinsamkeiten finden“, richtete Steinmeier an die Besucher.

Röhrenkunstwerk des Künstlers Hiwa K am Friedrichsplatz symbolisiert Wohn- und Aufenthaltsorte während seiner Flucht, bei der der Künstler häufig in Kanalröhren geschlafen, gelebt, oder sich versteckt hat. Das Kunstwerk aus Steinzeug-Rohren entstand mit Studenten der Kunsthochschule Kassel.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Röhrenkunstwerk des Künstlers Hiwa K am Friedrichsplatz symbolisiert Wohn- und Aufenthaltsorte während seiner Flucht, bei der der Künstler häufig in Kanalröhren geschlafen, gelebt, oder sich versteckt hat. Das Kunstwerk aus Steinzeug-Rohren entstand mit Studenten der Kunsthochschule Kassel.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die Hessische Landesregierung hat für die Vorbereitung sowie den Ausstellungsbetrieb im Museum Fridericianum den Rekordwert von rund 13,8 Millionen Euro bereitgestellt. „Mit der documenta 14 wird Kassel erneut zum Ort der weltweit bedeutendsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Die Eröffnung durch das griechische und deutsche Staatsoberhaupt zeigt ihren Stellenwert“, sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier.

„Mit den Werken von mehr als 160 Künstlerinnen und Künstlern ist die documenta ein Seismograph aktueller Entwicklungen – in der Kunst ebenso wie für politische und gesellschaftlich relevante Themen. Es ist nicht ihr Ziel, um jeden Preis zu gefallen. Die Ausstellung muss irritieren und gesellschaftliche Debatten auslösen“, sagte der hessische Regierungschef. Eine freie Kunst gehöre zu den Grundwerten der europäischen Demokratie. „Deshalb finde ich es spannend, dass die documenta erstmals gleichberechtigt auch an einem anderen Ort als Kassel stattfindet: in der Wiege der Demokratie, in Athen. Dies ist ein deutliches Bekenntnis zum vereinten Europa.“

Schlafraum im Röhrenkunstwerk des Künstlers Hiwa und der Kunsthochschule Kassel. Jede Steinzeugröhre widmet sich einer anderen Situation vom Bad bis Wohnzimmer, selbst eine Gefängszelle fehlt nicht. Hoch sybmolisch, sehr liebevoll kreativ umgesetzt. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Schlafraum im Röhrenkunstwerk des Künstlers Hiwa K. und der Kunsthochschule Kassel. Jede Steinzeugröhre widmet sich einer anderen Situation: vom Bad bis Wohnzimmer, selbst eine Gefängszelle fehlt nicht. Hoch sybmolisch, sehr liebevoll kreativ umgesetzt. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Auch und gerade in einer Zeit, in der die Freiheit weltweit in Bedrängnis gerate, sei die Förderung der zeitgenössischen Kunst – neben der Pflege des klassischen Kulturerbes – wichtig. „Kunst und Kultur spiegeln nicht nur den Zustand einer Gesellschaft wider, sondern können auch deren Entwicklung vorantreiben. Ohne das Künstlerische wären wir in jeder Hinsicht ärmer. Deshalb ist uns als Hessische Landesregierung die Förderung der documenta sehr wichtig“, so Bouffier. Kunst und Kultur seien längst zu wichtigen Standortfaktoren geworden. Kassel sei auch deshalb so attraktiv, weil hier ein lebendiges kulturelles Leben herrsche.

Von der Attraktivität der documenta-Ausstellung überzeugten sich die Ehrengäste schließlich bei einem Rundgang, neben der Besichtigung des Parthenons der Bücher, vorbei am Röhrenkunstwerk des Künstlers Hiwa K am Friedrichsplatz und der „Mühle des Blutes“ vor der Orangerie des mexikanischen Künstlers Antonio Vega Macotela.

Erstmals komplett aufgebaut ist die sechs Meter hohe Skulptur des mexikanischen Künstlers Antonio Vega Macotela mit dem martialischen Namen "Mühle des Blutes". Die Installation symbolisiert unter anderem (Kinder-)Sklavenarbeit. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Erstmals komplett aufgebaut ist die sechs Meter hohe Skulptur des mexikanischen Künstlers Antonio Vega Macotela mit dem martialischen Namen „Mühle des Blutes“. Die Installation symbolisiert unter anderem (Kinder-)Sklavenarbeit. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Seit 1955 – documenta14 mit über 160 Künstlern

Die documenta gibt es seit 1955 in Kassel. An mehr als 30 verschiedenen Orten, öffentlichen Institutionen, Plätzen, Kinos und Universitätsstandorten zeigen über 160 internationale Künstler ihre für die documenta 14 konzipierten Arbeiten, wobei im Zentrum der Ausstellung die Sammlung des Athener Nationalen Museums für Zeitgenössische Kunst (EMST) steht. Die dort präsentierten Werke bilden einen Kommentar zur komplexen Realität des heutigen Griechenlandes und verweisen zeitgleich auf die parallelen internationaler Reisen wegweisender griechischer Künstler. Die über ganz Kassel „verstreuten“ Ausstellungsorte sind täglich von 10-20 Uhr geöffnet.

Tickets für die Ausstellung können im Webshop der documenta sowie in den Shops vor Ort am Friedrichsplatz, an der
documenta Halle, der Neuen Galerie und der Neuen Neuen Galerie (Neue Hauptpost) gekauft werden. Bitte beachten Sie die Ticketinformationen auf der Webseite der documenta 14.

200 Jahre Fahrrad – Bazar und Familiennachmittag auf der Zitadelle am 17. u. 18. Juni 2017

Vom Hochrad bis zum E-Bike - 200 Jahre Fahrradgeschichte. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Vom Hochrad bis zum E-Bike – 200 Jahre Fahrradgeschichte. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

(gl) – Am 17. und 18. Juni drehen wir am Rad! Im wahrsten Sinne des Wortes, denn das wohl flexibelste und gesündeste Fortbewegungsmittel feiert seinen 200. Geburtstag.

Die „Kulturei Zitadelle Mainz“ veranstaltet in Kooperation mit dem Dezernat für Umwelt, Grün, Energie und Verkehr am 17. Juni einen Markt, der alle nützlichen Infos und Tipps rund ums Fahrrad bietet. Verkehrsdezernentin Katrin Eder und Yvonne Wuttke/Kulturei werden den Markt um 15 Uhr eröffnen.

Auf dem Markt dabei sind die Bike Kitchen mit ihrer Reparaturwerkstatt, die Polizei gibt einen Einblick in das richtige Verhalten im Straßenverkehr, des Weiteren ist eine kleine Ausstellung zum Thema Rad in Planung und coole Bikes zum anschauen dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Ab 20 Uhr wird in guter Bazar en Bastion – Tradition auf der Feté au Zit/Zit mit DJ-Klängen gefeiert.

Kulinarisch sind die Weinraumwohnung und N’eis – Das Neustadteis dabei.

Der 200. Geburtstag des Fahrrads steht thematisch im Mittelpunkt unseres Familiennachmittags am 18.06.. Nicht nur die Großen, auch für die Kleinen ist das Fahrrad ein Meilenstein der persönlichen Entwicklungsgeschichte. Denn wir können uns alle noch an den Tag erinnern, an dem wir ohne Stützräder zum ersten Mal in die scheinbar unendliche Freiheit radelten.

Neben den Bücherkisten, den Vorlesetanten, der Bastelecke wird die Polizei an diesem Tag Tipps zum Fahrrad und dem Verhalten im Straßenverkehr geben.

Zitadellenwaffeln, Kaffee, Wein von der Weinraumwohnung und ein Eis von N’Eis – das Neustadteis dürfen natürlich nicht fehlen.

documenta14 öffnet übermorgen: Kassel wird 100 Tage zur Welthauptstadt internationaler politischer Gegenwartskunst

„The Parthenon of Books“ eine das Athener Original im Maßstab 1:1 abbildende Arbeit von Marta Minujín, mit verbotenen oder einst verbotenen Büchern bestückt, nimmt symbolhaft den zentralen Platz vor dem Fridericianum ein. Antike trifft hier auf Klassizismus. Das historische Gebäude Fridericianum, der erste Museumsbau für die Öffentlichkeit auf dem Kontinent, wird als „Wiege der documenta“ bezeichnet und ist seit über 60 Jahren ihr traditioneller Ausstellungsort. Auch hier schafft die documenta 14 einen Bezug zu Athen. Adam Szymczyk zeigt im Fridericianum in einem zentralen Kooperationsprojekt mit dem Nationalen Museum für zeitgenössische Kunst (EMST) in Athen eine Auswahl dessen ständiger Sammlung. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
„The Parthenon of Books“ eine das Athener Original im Maßstab 1:1 abbildende Arbeit von Marta Minujín, mit verbotenen oder einst verbotenen Büchern bestückt, nimmt symbolhaft den zentralen Platz vor dem Fridericianum ein. Antike trifft hier auf Klassizismus. Das historische Gebäude Fridericianum, der erste Museumsbau für die Öffentlichkeit auf dem Kontinent, wird als „Wiege der documenta“ bezeichnet und ist seit über 60 Jahren ihr traditioneller Ausstellungsort. Auch hier schafft die documenta 14 einen Bezug zu Athen. Adam Szymczyk zeigt im Fridericianum in einem zentralen Kooperationsprojekt mit dem Nationalen Museum für zeitgenössische Kunst (EMST) in Athen eine Auswahl dessen ständiger Sammlung. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Für die kommenden 100 Tage hat Kassel ein neues Wahrzeichen: Marta Minujins „Partheonon der Bücher“ ragt in Originalgröße des einstigen griechischen Tempels für die Athener Stadtgöttin Pallas auf dem Friedrichsplatz empor. Seine Säulen mit verbotenen und einstmals verbotenen Büchern bestückt, sind ein Mahnmal an die weltweit zunehmende Behinderung von Meinungs- und Publikationsfreiheit wie sie zuletzt vor allem in der Türkei, Ungarn, Russland und vielen anderen nichtdemokratischen Ländern dieser Erde beklagt wurden. Symbolträchtiger hätte dieser Ort wohl kaum gewählt sein können, da auf diesem Friedrichsplatz am 19. Mai 1933 die Nazis eine ihrer großen Bücherverbrennungen zelebrierten. Als hätte die Menschheit nichts hinzugelernt, als wiederholten sich die Fehler der Vergangenheit immer wieder aus’s Neue klagen die gigantischen Büchersäulen des begehbaren imposanten Mahnmals der argentinischen Künstlerin an. Auf die erneut wachsende Bedrohung der Freiheit allerorten im aktuellen Kontext von Flüchtlingskrise, wachsenden Populismus, Terror, Klimakatastrophe und Fake-News medienwirksam aufmerksam zu machen , hat sich die documenta14 auf ihre Fahnen geschrieben.  Anfang Mai in Athen und nun parallel in Kassel demnächst eröffnet, werden die Kunstwerke, Performances und Begleitprogramme den Daumen in die Wunden legen. Beim gestrigen Presse-Preview stellten die Veranstalter und Kuratoren der dokumenta14 im Stadt-Palais ihr Konzept der weltberühmte Ausstellung zeitgenössischer Kunst mit Werken von über 160 Künstlerinnen und Künstlern den rund 3000 angereisten Journalisten vor.

Die Ausstellung im Fridericianum präsentiert erstmals in Deutschland die Sammlung des Athener Nationalen Museums für Zeitgenössische Kunst (EMST). Auf dem Königsplatz zeigt der amerikanische Künstler Olu Oguibe seine Arbeit zur humanitären Hilfe für Kriegsopfer.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Die Ausstellung im Fridericianum (rechts) präsentiert erstmals in Deutschland die Sammlung des Athener Nationalen Museums für Zeitgenössische Kunst (EMST). Auf dem Königsplatz zeigt der amerikanische Künstler Olu Oguibe seine Arbeit zur humanitären Hilfe für Kriegsopfer.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die Ausstellung im Fridericianum präsentiert erstmals in Deutschland die Sammlung des Athener Nationalen Museums für Zeitgenössische Kunst (EMST). Auf dem Königsplatz zeigt der amerikanische Künstler Olu Oguibe seine Arbeit zur humanitären Hilfe für Kriegsopfer.

„Wir erleben in diesem Jahr eine ganz besondere Ausstellung in der langen Tradition der Kunstschau. Denn die documenta 14 beweist es erneut: Auch nach über sechzig Jahren löst diese Institution überaus lebendig ihr Credo ein, nachdem sie sich stets erneuert und ihrem Publikum immer wieder Überraschendes und Unerwartetes präsentiert“, sagte Oberbürgermeister Bertram Hilgen.
In ihrer Heimat Kassel ist das dem Ideengeber Arnold Bode 1955 erstmals gelungen. Im Jahr 2017 sind nun gleich zwei Städte, Kassel und Athen, die Achsen, auf denen sich die Weltausstellung bewegt und globale Fragestellungen thematisiert. „Von Athen lernen“ hat es der künstlerische Leiter Adam Szymczyk überschrieben.
„Die documenta 14 mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs gGmbH haben sich mit der Ausdehnung auf zwei Städte ein gigantisches Pensum auferlegt und mit großem Einsatz zum Gelingen gebracht“, äußerte OB Hilgen seine Wertschätzung für das Projekt.

Jannis Kounellis (ohne Titel 1993), Kohle, Säcke, Stahl - Soll die Transfusion des einen Raumes in den anderen symbolisieren. Diese Idee, die Kounellis ganz klar durch sein Gesamtwerk hindurch beschäftigt hat, ermöglicht es ihm, Kompositionen aus "dem Leben" ärmlicher aber konkreter Wirklichkeiten einer Jacke, eines Haufens Holzkohle, eines alten Holzstücks, dem Gipsabguss eines antiken Kopfes usw. zu kreieren, um daraus echte Bilder zu schaffen - so, als ob er das Staffeleibild nur deshalb hinter sich gelassen hatte, um wieder darauf zurückzukommen, wenn er die Wirklichkeit selbst als sein "Gemälde" rahmt. (aus dem Wandtext).  Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Jannis Kounellis (ohne Titel 1993), Kohle, Säcke, Stahl – Soll die Transfusion des einen Raumes in den anderen symbolisieren. Diese Idee, die Kounellis ganz klar durch sein Gesamtwerk hindurch beschäftigt hat, ermöglicht es ihm, Kompositionen aus „dem Leben“ ärmlicher aber konkreter Wirklichkeiten einer Jacke, eines Haufens Holzkohle, eines alten Holzstücks, dem Gipsabguss eines antiken Kopfes usw. zu kreieren, um daraus echte Bilder zu schaffen – so, als ob er das Staffeleibild nur deshalb hinter sich gelassen hatte, um wieder darauf zurückzukommen, wenn er die Wirklichkeit selbst als sein „Gemälde“ rahmt. (aus dem Wandtext). Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Kassel und Athen: Die Verdoppelung der documenta-Perspektive
In Kassel schließt sich nach dem Auftakt in der griechischen Hauptstadt nun der Kreis und offenbart den Besucherinnen und Besuchern der documenta 14 die komplette Einsicht in die diesjährige Weltkunstschau. OB Hilgen: „Mit der Verdoppelung der documenta-Perspektive durch die zwei Standorte hat sich das Interesse an der Ausstellung in bisher noch nicht dagewesener Weise vervielfacht. In zwei Städten ist die intensive Auseinandersetzung mit den Thesen des Kuratoren-Teams möglich.“
Die documenta 14 schaffe zudem über das Medium der Kunst eine Brücke und eine bislang nicht gekannte Form der Gemeinschaft zwischen den beiden Städten. „Die Kunst führt die Menschen zusammen“, war die gemeinsame Aussage von Oberbürgermeister Bertram Hilgen und Athens Bürgermeister Yiorgos Kaminis anlässlich des Starts der documenta 14 im April in Athen. Beide betonten, dass zahlreiche Chancen für Athen wie auch für Kassel von ihr ausgehen. Im Rahmen der Vorbereitung der Kunstschau habe es auch auf kommunaler Ebene einen von gegenseitiger Wertschätzung und Vertrauen geprägten Austausch gegeben.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Kunst- und Kulturminister Boris Rhein. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Hessens Kunst- und Kulturminister Boris Rhein lobte in seinem Grusswort, : dass sich „die documenta als eine der bedeutendsten und international bekanntesten Ausstellungen weltweit Anerkennung erworben“ hat: „Hier werden Debatten um Positionen in der Kultur ausgetragen und Perspektiven für die Zukunft entwickelt. Dieser hohe Anspruch ist für uns zugleich Verpflichtung, auch in Zukunft für angemessene Rahmenbedingungen zu sorgen. Deswegen fördert das Land Hessen die documenta in diesem Jahr mit fast 14 Millionen Euro mehr als je zuvor.“ Mit der Eröffnung würde die Stadt Kassel zu einem großen Museum, so der Minister, und wünschte „dieser documenta einen überwältigenden Erfolg und viele Menschen, die an diesem Ereignis teilnehmen, die Kunst diskutieren und sich von ihr inspirieren lassen. Mein Dank gilt den Organisatoren, Helfern und Sponsoren, ohne die diese großartige Ausstellung nicht zu stemmen gewesen wäre“ so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein

documenta-Stadt Kassel – Kulturstadt von Rang

Ob durch die Außenkunstwerke, ob in den über verschiedene Kasseler Stadtteile verteilten Ausstellungshäusern und -räumen, ob bei Performances oder in den zahlreichen, teilweise eigens für den Ausstellungszeitraum entstandenen gastronomischen Treffpunkten: Die documenta ist nun für 100 Tage ein prägendes Element, gestaltet das städtische Leben für die Gäste und die Bürgerinnen und Bürger vibrierend, spannend und lebendig. OB Hilgen: „Es ist allerdings ein Lebensgefühl, auf das Kassel auch in den jeweils fünf Jahren zwischen den documenta-Ausstellungen nicht verzichten muss. Vom nordhessischen Schattendasein kann heute keine Rede mehr sein.“

Denn die ehemalige Landgrafen- und Kurfürstenstadt ist voller Geschichte, die auf pralle kulturelle Gegenwart trifft. Kassel hat in den vergangenen Jahren eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung genommen und sich dabei zu einem der zentralen Kulturstandorte in Deutschland entwickelt. Es bietet eine kreative Szene und etablierte Einrichtungen der Hochkultur, eine vielgestaltige Museumslandschaft sowie eine Kunsthochschule, aus der Oscarpreisträger hervorgegangen sind. Mit dem barocken Bergpark Wilhemshöhe ist die Stadt ein UNESCO Weltkulturerbe, mit der GRIMMWELT Kassel auf dem Weinberg die moderne Grimmhauptstadt Deutschlands.
Kasselkultur2017 – das Stadtprogramm im documenta-Jahr.

Das documenta-Jahr bietet für die Kulturakteure Kassels stets einen besonderen Rahmen und Ansporn zu außergewöhnlichen Vorhaben und Initiativen. Weit über tausend kulturelle Projekte und Veranstaltungen unterschiedlichster Sparten und Richtungen bilden den Kern von Kasselkultur2017, dem Stadtprogramm im documenta-Jahr. Bis Dezember können Besucher und Bewohner aus einem von mehr als hundert Kooperationspartnern gestalteten Programm auswählen, das von klassischen Formaten bis zu experimentellen Kulturveranstaltungen reicht.

Documenta Archiv, documenta Institut und eine documenta-Professur
Eine einzigartige Schatzkammer an öffentlich zugänglichen Quellen zur zeitgenössischen Kunst ist das documenta Archiv, dessen Gründung auf einer Idee Arnold Bodes beruht. Es spiegelt zentrale Aspekte zur Ausstellungsgeschichte der documenta wider, die Kunst, Historie, Gesellschaft und Politik berühren. Das Archiv wurde 1961 gegründet und beherbergt ein Aktenarchiv, das das Schriftgut der Ausstellungen verwahrt, eine große Spezialbibliothek sowie umfangreiche Presse-, Bild- und audiovisuelle Mediensammlungen. Nachlässe ergänzen den wertvollen Bestand.
Gemeinsam mit der Universität Kassel, der documenta gGmbH und mit der Unterstützung des Bundes sowie des Landes Hessen ist ein documenta Institut im Aufbau begriffen. Es wird die documenta als ein Kulturerbe von internationalem Rang im Hinblick auf ihre Geschichte aufarbeiten sowie Fragestellungen im Kontext der globalen zeitgenössischen Ausstellungskultur untersuchen.

Neue documenta-Professorin an der Kunsthochschule Kassel wird Prof. Dr. Nora Sternfeld (geb. 1976). Damit hat die Universität Kassel rechtzeitig vor Beginn der documenta eine Personalie mit Ausstrahlung in die internationale Kunstwelt entschieden. „Eines der wesentlichen Ziele meiner Forschungsarbeit sehe ich darin, Kassel als international relevanten Standort für Ausstellungstheorie und -praxis zu positionieren, auch in der Zeit zwischen den alle fünf Jahre stattfindenden Ausstellungen“, kündigte Sternfeld an.
Mit einer Vielzahl von Projekten und Veranstaltungen unterstützt und begleitet die Universität Kassel die documenta 14. An einigen documenta-Kunstwerken sind Studierende, Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler der Universität direkt beteiligt. Zudem ist die Weltkunstschau mit mehreren Ausstellungsorten an der Hochschule zu Gast.

Image- und Wirtschaftsfaktor documenta
Die documenta ist ein nicht zu vernachlässigender Image- und Wirtschaftsfaktor für Kassel. Durch ihren Bekanntheitsgrad ist sie hervorragend geeignet, nach innen und nach außen zu wirken. Sie selbst ist ein Arbeitgeber für hunderte Beschäftige, zudem sind zahlreiche Kasseler Betriebe und Unternehmen für die Ausstellung tätig. Hotels, die Gastronomie und der Handel profitieren von den Gästen, deren Zahl zur documenta 13 bei rund 900 000 lag.
OB Hilgen: „Die documenta fasziniert seit 1955 immer wieder die internationale Kunstwelt und setzt sie nach Kassel in Bewegung. Gut möglich also, dass die documenta 14 mit ihrem Konzept zweier Städte noch weitaus mehr Menschen zur Kunst bringen wird als alle vorherigen Ausstellungen.“

Weitere Informationen:
www.documenta14.de
www.documenta.kassel.de
https://www.kasselkultur2017.de
https://www.documenta.de
http://www.documenta-archiv.de
http://www.kassel-marketing.de

Verleihung des V.O.Stomps-Preises an Kleinverlage am 29. Juni 2017 – Vorabend der Minipressenmessen-Eröffnung

Stomps-Preisverleihung 2015. Stomps-Preis an vl.: Annette Köhn, (Kulturdezernentin Marianne Grosse Grußwortrednerin), Bettina Haller, Birgit Reichert, Andrea Lange Foto: Diether v. Goddenthow
Stomps-Preisverleihung 2015. Stomps-Preis an vl.: Annette Köhn, (Kulturdezernentin Marianne Grosse Grußwortrednerin),
Bettina Haller, Birgit Reichert, Andrea Lange Foto: Diether v. Goddenthow

Kontinuität als Merkmal
Verleihung des V.O.Stomps-Preises an Kleinverlage am 29. Juni 2017

Mainz. „Meine Bücher sind wie eine Frucht; an den Kern, die Literatur, ist oft schwer heranzukommen. Umso wichtiger sind eine schöne Schale und ein gutes Fruchtfleisch”, sagt Svato Zapletal. Der Hamburger Verleger erhält am 29. Juni 2017 den mit 3.500 Euro dotierten V.O.Stomps-Preis. Um die Arbeit von Kleinverlagen zu würdigen, vergibt die Stadt Mainz seit 1979 den V.O. Stomps-Preis, benannt nach dem legendären Gründer der Eremitenpresse Victor Otto Stomps (1897 – 1970). Zusätzlich gibt es seit 2009 einen V.O. Stomps-Förderpreis. Dieser ist mit 1.500 Euro dotiert und wird den beiden Betreibern des Berliner Kollektiv Tod-Verlages, Gisa Schraml und Frédéric Guille, zuerkannt.

Der 20. V.O. Stomps-Preis wird am Donnerstag, 29. Juni 2017, um 20 Uhr im Gutenberg-Museum von Kulturdezernentin Marianne Grosse überreicht. Die Preisvergabe findet im Rahmen der 24. Minipressen-Messe statt, die vom Gutenberg-Museum organsiert wird und vom 29. Juni bis 2. Juli 2017 in der Rheingoldhalle stattfindet. Mit dem V.O. Stomps-Preis werden Qualität und persönliches Engagement im Bereich der Kleinverlagsszene honoriert. Diese Auszeichnung gilt nicht dem wirtschaftlichen Erfolg, sondern hervorragenden Leistungen, die unter den schwierigen Bedingungen für Kleinverleger besonderes Talent und Einfallsreichtum erkennen lassen.

Svato Zapletal veröffentlicht seit 40 Jahren Bücher von bedeutenden Autoren wie Franz Kafka, Kurt Tucholsky, Daniil Charms, Doris Dörrie und Hans Magnus Enzensberger. 2001 wurden seine Bücher im Gutenberg-Museum ausgestellt. Die Jury zeichnet mit dem 20. V.O. Stomps-Preis einen Verleger aus, der mit seinem buchkünstlerischen Werk eine beachtliche Kontinuität aufweist: Zur diesjährigen 24. Minipressen-Messe wird er sein 71. Buch vorlegen. Grafik, Gestaltung, Illustrationen stammen bei allen Büchern vom Verleger. Die Bücher und Drucke werden im Handsatz und in guter handwerklicher Qualität hergestellt, auf einer Andruckpresse gedruckt und zu erschwinglichen Preisen angeboten.

Der Kollektiv Tod Verlag, der den Förderpreis erhält, ist ein Kollektiv von Druckern, die hauptsächlich in Siebdruck und Holzdruck arbeiten. Seit etwa acht Jahren ist Kollektiv Tod mit seinen handgefertigten Kunstdruckbüchern regelmäßig auf Buchmessen von Paris bis Barcelona anzutreffen. Darüber hinaus gibt es immer wieder kleinere Ausstellungen und Street-Art-Projekte zu sehen. Die erste vom Kollektiv Tod produzierte Arbeit, der Friedrichshainer Totentanz, beschäftigte sich mit den langsam aussterbenden kollektiven Strukturen in der Berliner Hausbesetzerszene.

logominipresse-450Info: Auf der Internationalen Buchmesse der Kleinverlage und Handpressen zeigen 260 Aussteller die neuesten Ideen und Trends zum Thema Drucken und Verlegen von Literatur und Kunst. Während der Messetage gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm aus Poetry Slam, Lesungen, Workshops, Performances, Seminaren und Ausstellungen. Die Veranstalter rechnen auch in diesem Jahr wieder mit rund 10.000 Besuchern.
Informationen zur Messe auf www.minipresse.de

Onlineplattform „Mach Deins in Mainz“ erfolgreich gestartet

Staatssekretärin Heike Raab, Bevollmächtigte des Landes beim Bund und in Europa, für Medien und Digitales, (mitte) und der Mainzer Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (mitte links) schalten mit Vertretern der 30 Kooperationspartner die neue Gründer-Onlineplattform "Mach Deins in Mainz" frei. Foto: Diether v. Goddenthow
Staatssekretärin Heike Raab, Bevollmächtigte des Landes beim Bund und in Europa, für Medien und Digitales, (mitte) und der Mainzer Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (mitte links) schalten mit Vertretern der 30 Kooperationspartner die neue Gründer-Onlineplattform „Mach Deins in Mainz“ frei. Foto: Diether v. Goddenthow

Während einer Feierstunde schalteten heute Abend Staatssekretärin Heike Raab, Bevollmächtigte des Landes beim Bund und in Europa, für Medien und Digitales, und der Mainzer Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte die neue Gründer-Onlineplattform „Mach Deins in Mainz“ frei.

Das Projekt wird von über 30 Kooperationspartnern aus der Mainzer Wirtschaft und insbesondere dem Bankenbereich sowie den Kammern und der Mainzer Hochschulen (Johannes Gutenberg Universität und Hochschule Mainz) finanziell unterstützt. Hauptförderer des Projekts ist die Landesregierung, die von Staatssekretärin Heike Raab, Bevollmächtigte des Landes beim Bund und in Europa, für Medien und Digitales auf der Freischalt-Launch-Party mit 280 Gästen vertreten wurde. Die Initiatoren des Projektes sind das TechnologieZentrum Mainz, die Wirtschaftsförderung der Stadt Mainz sowie der seit vielen Jahren in diesem Bereich tätige Verein E.U.L.E. e.V. (weiter)

Landesregierung unterstützt hessischen Filmnachwuchs Erstmals Talentpaketförderung von insgesamt 410.000 Euro vergeben

Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat heute bekannt gegeben, dass die HessenFilm und Medien GmbH drei hessische Nachwuchsproduzenten unterstützt. Insgesamt werden Förderungen von 410.000 Euro in den nächsten drei Jahren vergeben.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein „Mit unserer Talent-Paketförderung wollen wir dafür sorgen, dass sich der Filmnachwuchs mit einem soliden Fundament am Filmmarkt in Hessen etablieren kann. Das gelingt am besten, wenn die jungen Filmschaffenden gleich mehrere Projekte gefördert bekommen. Die Förderzusage über mehrere Jahre verschafft ihnen zudem die Sicherheit, sich ihren Projekten mit ausreichend Zeit widmen und sie zur Produktionsreife entwickeln zu können.“

Folgende Nachwuchsproduzenten werden gefördert:

PixelPEC UG mit einer Fördersumme von 140.000 Euro
Das Offenbacher Unternehmen wurde 2014 von Sebastian Simon gegründet, der unter anderem Visuelle Kommunikation an der HfG Offenbach studiert hat. PixelPEC hat sich auf Animation und Film spezialisiert. Mit der Talent-Paketförderung möchte das Unternehmen eine Sci-Fi-Webserie, eine TV-Serie und eine Fernsehdokumentation realisieren.

Raum 230 GbR mit einer Fördersumme von 135.000 Euro
Das Animationsstudio wurde 2016 von Dennis Stein-Schomburg und Martin Schmidt in Kassel gegründet. Zum Portfolio zählen Kurzfilme, Serienproduktionen und Virtual Reality Content. Raum 230 wird in den nächsten Jahren zwei Animationsprojekte, ein Virtual Reality Game und eine mediale Rauminstallation verwirklichen.

neoPOL Film GbR mit einer Fördersumme von 135.000 Euro
Die neoPOL Film wurde 2014 von Produzent Tonio Kellner und Regisseur Jakob Zapf in Frankfurt gegründet. Tonio Kellner ist Absolvent des „Atelier Ludwigsburg-Paris“, einer renommierten Weiterbildung für europäische Film-Koproduktion. Jakob Zapf arbeitet zurzeit an seinem Langfilmdebüt „Licht“. Die Talent-Paketförderung soll die Realisierung von einer TV-/Webserie und Kinospielfilmen ermöglichen.

Eine detaillierte Übersicht zu den Förderungen finden Sie auf www.hessenfilm.de

Internationales Pfingstturnier: Holger Wulschner siegt beim grossen Preis von Wiesbaden. Philip Rueping wird Zweiter u. Lillie Keenan Dritte

Holger Wulschner gewinnt zum ersten Mal den Großen Preis von Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Holger Wulschner gewinnt zum ersten Mal den Großen Preis von Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Perfektes Drehbuch beim Großen Preis von Wiesbaden

Holger Wulschner aus Groß-Viegeln hat den Großen Preis beim 81. Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier, den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und damit die dritte Etappe der DKB-Riders Tour gewonnen. Mit der neunjährigen Hannoveraner Stute Catch Me T blieb er im zweiten Umlauf fehlerfrei in 45,39 Sekunden – nahezu eine Sekunde schneller als der zweitplatzierte Philip Rüping. Rüping saß im Sattel des zehnjährigen Messenger, ein Montender-Sohn im Besitz seines Chefs, der zugleich Geschäftsführer der Riders Tour GmbH ist, Paul Schockemöhle. Die 20-jährige US-Amazone Lillie Keenan wurde auf Super Sox Dritte.

Holger Wulschner Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Holger Wulschner Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

„Der DKB-Reiter Wulschner gewinnt, ein Bereiter aus dem Stall von Paul Schockemöhle wird Zweiter und eine junge attraktive Dame aus den USA kommt auf Platz drei – besser hätten wir das Drehbuch auf keinen Fall schreiben können“, freute sich Klaus Roeser von der Riders Tour GmbH.

„Wer mir vor einem halben Jahr gesagt hätte, dass die Stute einen Großen Preis gewinnt, den hätte ich gefragt, wie viel er getrunken hat“, war Wulschner selbst über seinen Sieg verblüfft. Es war der erste Große Preis, bei dem die Stute an den Start gegangen ist – und gleich der Sieg. „Wir haben Catch Me T vierjährig gekauft. Sie kam aus einem Handelsstall, ließ sich kaum reiten und stand hauptsächlich auf zwei Beinen, aber sie konnte springen. Ein großer Dank an meine Frau, die mir in den vergangenen fünf Jahren bei der Ausbildung sehr viel geholfen hat und immer ruhig geblieben ist.“ Ursprünglich wollte Wulschner die Stute in der kommenden Woche bei der Deutschen Meisterschaft in Balve an den Start bringen, aber nach dieser Leistung „kriegt sie erst mal zwei Wochen Pause.“

Philip Rüping wurde zum zweiten Mal Zweiter beim Großen Preis von Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Philip Rüping wurde zum zweiten Mal Zweiter beim Großen Preis von Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Er war 2016 Zweiter im Großen Preis von Wiesbaden mit Copperfield. In diesem Jahr jubelte er beim Überreiten der Ziellinie wie ein Sieger und dann wurde es doch wieder Platz zwei. „Ich habe dieses Jahr wirklich gedacht, es reicht“, schmunzelt Rüping, „aber ich bin mit dem zweiten Platz auch sehr zufrieden.“

 

 

Lillie Keenan wurde auf Super Sox Dritte beim Großen Preis von Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Lillie Keenan wurde auf Super Sox Dritte beim Großen Preis von Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Lillie Keenan hat nicht nur sich selbst, sondern auch die Wiesbadener Zuschauer verblüfft: Zwei Starts mit ihrem elfjährigen Super Sox, ein Sieg im Lotto Hessen Preis und Platz drei im Großen Preis war ihre enorme Bilanz. „Ich hatte ganz unglaubliche Tage hier in Wiesbaden“, strahlte die 20-Jährige. „Und ich komme sehr gerne wieder.“

Holger Wulschner erhielt für seinen Sieg nicht nur einen neuen Mitsubishi Outländer und zusätzliche 5.000 Euro ‚Benzingeld‘. Er sammelte mit diesem Sieg auch 20 wertvolle Punkte für die DKB-Riders Tour und katapultierte sich damit auf Platz drei im Gesamtranking der Tour nach dieser dritten Etappe. 2014 hatte sich Wulschner bereits den Gesamtsieg der Serie gesichert. Philip Rüping war im vergangenen Jahr, auch mit Hilfe seiner Tourpunkte aus Wiesbaden, auf einen Podestplatz bei der DKB-Riders Tour gesprungen. Nach Wiesbaden liegt er nun auf einem vielversprechenden sechsten Platz des Rankings. Die Spitze des Rankings hat Markus Beerbaum übernommen, in Wiesbaden hatte er mit Platz sieben neun Punkte zu seinem Konto addiert.

Siegerehrung: (v.l.)Dr. med. Hanns-Dietrich Rahn, WRFC-Vizepräsident,Holger Wulschner, Preisträger, Kristina Dyckerhoff WRFC-Präsidentin, Sven Gerich, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Siegerehrung: (v.l.)Dr. med. Hanns-Dietrich Rahn, WRFC-Vizepräsident,Holger Wulschner, Preisträger, Kristina Dyckerhoff WRFC-Präsidentin, Sven Gerich, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

15.000 Zuschauer feuerten die Sieger und Platzierten im Großen Preis von Wiesbaden an, unter ihnen Oberbürgermeister Sven Gerich, der gestand: „Ich habe tatsächlich letzte Woche das erste Mal auch auf einem Pferd gesessen. Es ist alles gut gegangen, aber was mich noch mehr fasziniert, ist das Kutsche fahren.“ Und so fuhr er, zusammen mit WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff, in einem Vierspänner zur Siegerehrung in den Schlosspark und freut sich jetzt schon auf seine nächste Kutschfahrt beim 82. Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier 2018.

Sieg als Geschenk für die Mutter

Zwei Starts, zwei Siege für Sönke Rothenberger mit Favourit. Foto: Sportfotos-Lafrentz.de
Zwei Starts, zwei Siege für Sönke Rothenberger mit Favourit. Foto: Sportfotos-Lafrentz.de

Einhelliges Richterurteil im Grand Prix Special – alle fünf internationalen Richter setzten das Paar an die Spitze im Grand Prix Special, das sich auch schon im Grand Prix den Sieg gesichert hatte: Sönke Rothenberger und Favourit. Das war das perfekte Geschenk für Mutter Gonnelien Rothenberger, die genau heute ihren Geburtstag feiert. Mit 73,843 Prozent siegte der 18-jährige Rheinländer Favourit mit dem 22-jährigen Studenten im Preis der Firma Schuler Fahrzeugbau GmbH und des Hofguts Rosenau, Dreieich. „Favourit ist schon 18 Jahre“, erklärt der Mannschafts-Olympiasieger, „aber ich denke, das sieht man ihm nicht an. Wir suchen uns die schönen Turniere für ihn aus und da gehört Wiesbaden definitiv dazu.“ Sönke Rothenberger hatte riesigen Spaß daran, wie fit und frisch sich sein 18-jähriger Sportpartner in Wiesbaden gezeigt hat. „Er zieht von alleine los, er will richtig.“ Die zwei Jahre zuvor waren die beiden in Wiesbadens Kür-Tour dabei und jetzt im Special – dass Favourit den Schlosspark kennt, sah man vor allen Dingen in der Siegerehrung. Am hingegebenen Zügel genoss er seinen Applaus.

Platz zwei ging im Special, wie schon im Grand Prix, an Heiner Schiergen mit Aaron. Dritter wurde der Brite, der eine Woche zuvor das Deutsche Dressur-Derby gewonnen hatte: Emile Faurie im Sattel von Weekend Fun mit 71,608 Prozent.

In jedem Jahr erhalten die erfolgreichste Reiterin bzw. der erfolgreichste Reiter der Wiesbadener Dressurwettbewerbe eine Sonderehrung. In diesem Jahr gingen diese Auszeichnungen an Isabell Werth und Sönke Rothenberger.

Turniersplitter

* Zwei ‚Runde‘ wurden gefeiert! Die 99-jährige Veronika Dyckerhoff, Mutter der WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff, wurde zur Siegerehrung im Preis der Familie Dyckerhoff per Vierspänner in den Parcours gefahren – und zwar zur großen Freude von Mutter und Tochter im Galopp. In wenigen Tagen, am 24. Juni, feiert die Ehrenpräsidentin des WRFC ihren 100. Geburtstag, außerdem wird der WRFC in diesem Jahr 90. Um diese beiden außergewöhnlichen ‚Runden‘ zu ehren, marschierten 90 Mitglieder des WRFC mit Ballons in den Parcours, allen voran Wiesbadens OB Sven Gerich. „Das war eine sehr rührselige Stimmung“, erklärte Kristina Dyckerhoff. „Es war sehr familiär und der OB hat sehr schöne Worte zum Dank an meine Familie gesprochen.“

KiK/EquiWords
ERGEBNISSE des PfingstTurniers Wiesbaden 2017:

MONTAG, 05. Juni 2017

– SPRINGEN –

Prüfung Nr. 13. GROßER PREIS DER LANDESHAUPTSTADT WIESBADEN
DKB-Riders Tour, Wertungsprüfung 3. Etappe
Int. Springprüfung mit 2 Umläufen (1.60 m)
1. Holger Wulschner (GER)/Catch Me T, 0/ 45,39 sec.
2. Philip Rüping (GER)/ Messenger, 0/ 46,36 sec.
3. Lillie Keenan (GER)/ Super Sox, 0 / 46,74 sec.
4. Cian O´Connor (IRL)/ Good Luck 0/47,02 sec.
5. Patrick Stühlmeyer (GER)/ Lacan 2, 0/ 47,02 sec.
6. Eva Bitter (GER)/ Conte-Bllini, 0/ 53,60 sec.

– DRESSUR –

Prüfung Nr. 04 Int. Dressurprüfung – Grand Prix Special CDI4*
„Preis der Firma Schuler Fahrzeugbau GmbH und des Hofguts Rosenau, Dreieich“
1. Sönke Rothenberger (RSG Fichtenhof Bad Homburg)/Favourit 73,843%
2. Heiner Schiergen (Förderkreis Dressur Neuss e.V.)/Aaron 356 72,078%
3. Emilie Faurie (GBR)/Weekend Fun 71,608%
4. Pia Laus-Schneider (ITA)/Shadow 660 69,647%
5. Marie Emilie Bretenoux (FRA)/Quartz Of Jazz 68,510%
6. João Victor Marcari Oliva (BRA)/ Xama Dos Pinhais 68,176%