Kategorie-Archiv: Robert-Gernhardt-Preis

Robert Gernhardt Preis 2019 an Nina Bußmann verliehen

Nina Bußmann erhält den Robert Gernhardt-Preis 2019  für ihr Romanprojekt „Dickicht“. (vli.): Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank, Nina Bußmann, Preisträgerin, Almut Gehebe-Gernhardt, Witwe von Robert Gernhardt, Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und auf dem Bild und im Geiste dabei der unvergessliche Robert Gernhardt. Von ihm wurden während der Veranstaltung die beiden Texte „Ach!“ und „Nachmittag eines Dichters“ aus dem Off gesendet..©  Foto: Diether v Goddenthow
Nina Bußmann erhält den Robert Gernhardt-Preis 2019 für ihr Romanprojekt „Dickicht“. (vli.): Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank, Nina Bußmann, Preisträgerin, Almut Gehebe-Gernhardt, Witwe von Robert Gernhardt, Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und auf dem Bild und im Geiste dabei der unvergessliche Robert Gernhardt. Von ihm wurden während der Veranstaltung die beiden Texte „Ach!“ und „Nachmittag eines Dichters“ aus dem Off gesendet..© Foto: Diether v Goddenthow

Am gestrigen Abend erhielt die in Frankfurt am Main geborene Autorin Nina Bußmann den gemeinsam vom Land Hessen und der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) ausgelobten Robert Gernhardt Preis 2019 in Höhe von 12.000 Euro.

Ausgezeichnet wurde Nina Bußmann für ihr Romanprojekt „Dickicht“. Er war der einzige Text unter 79 Einreichungen, der den hohen qualitativen Erwartungen der Jury entsprach. So wurde diesem Jahr nur einmal der Robert-Gernhardt-Preis vergeben.

Der Roman erzählt von der Amtstierärztin Ruth Gretter, die eine Betäubungsmittelabhängigkeit entwickelt hat und deren Leben nach einem nächtlichen Sturz in einem Park endgültig aus den Fugen zu geraten droht. Der Text überzeugte die Jury: „Nina Bußmann erzählt in einer klaren Sprache von der Unklarheit eines modernen Bewusstseins zwischen Arbeits- und Lebenswelt, zwischen Freundschaft, Therapien und spirituellen Verlockungen“, heißt es in der Begründung. „In unterschiedlichen Stillagen – Aufzeichnungen, Tagebüchern, erzählende Prosa – entwickelt Bußmann gleich mehrere Charaktere, deren Existenzen sich scheinbar am Rand unserer Wahrnehmung befinden und doch mitten in unserer Gegenwart stehen.“

Staatssekretärin Ayse Asar: „In diesem Jahr vergeben wir den Robert Gernhardt Preis zum zehnten Mal. Seit seiner ersten Ausschreibung verfolgt er einen hohen Anspruch: Er will gute Literatur auszeichnen – Literatur, die so gut ist, dass sie schon nach sechs Seiten spürbar wird. Genau so viel sollen Autorinnen und Autoren von ihrem gerade in Arbeit befindlichen literarischen Werk als Bewerbung einreichen. Das ist Nina Bußmann hervorragend gelungen. Ich wünsche ihr viel Erfolg bei der weiteren Arbeit an diesem Werk und gratuliere herzlich zur Auszeichnung!“
Begrüßt hatten die Gäste im großen Saal der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt der Hochschul-Vizepräsident Prof. Ernst Auguste Klötzke und Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsführung der WIBank.
„Unser Literaturpreis, benannt nach dem Universalkünstler Robert Gernhardt, bietet Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, sich ganz auf ihren Schaffensprozess konzentrieren zu können. Uns erfüllt es immer wieder mit Freude und Stolz, wenn am Ende dieses Prozesses großartige Literatur entsteht, die unser Leben bereichert“, so Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank

Die Laudatio auf Nina Rußmann hielt die Literaturwissenschaftlerin Beate Tröger. Für die musikalische Umrahmung sorgte das SRS Trio.

Nina Bußmann.  ©  Foto: Diether v Goddenthow
Nina Bußmann. © Foto: Diether v Goddenthow

Nina Bußmann wurde 1980 in Frankfurt am Main geboren, studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Berlin und Warschau und lebt heute in Berlin. Im Suhrkamp Verlag hat sie bisher die beiden Romane „Große Ferien“ und „Der Mantel der Erde ist heiß und teilweise geschmolzen“ veröffentlicht.

Nina Bußmann erhält den Robert Gernhardt Preis 2019

Wiesbaden. Die in Frankfurt am Main geborene Autorin Nina Bußmann erhält den gemeinsam vom Land Hessen und der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) ausgelobten Robert Gernhardt Preis 2019. Diese Entscheidung der Jury hat Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn heute bekannt gegeben. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 12.000 Euro verbunden.

Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn: „Ich gratuliere Nina Bußmann herzlich zum Robert Gernhardt Preis 2019. Ich wünsche ihr, dass die Auszeichnung dazu beiträgt, dass sie den noch im Entstehen begriffenen Roman vollenden und veröffentlichen kann. Ich danke der WIBank für die Bereitstellung des Preisgeldes und ihr Engagement in der hessischen Literaturförderung.“

„Unser Literaturpreis, benannt nach dem Universalkünstler Robert Gernhardt, bietet Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, sich ganz auf ihren Schaffensprozess konzentrieren zu können. Uns erfüllt es immer wieder mit Freude und Stolz, wenn am Ende dieses Prozesses großartige Literatur entsteht, die unser Leben bereichert“, so Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank.

Nina Bußmann erhält die Auszeichnung für ihr Romanprojekt „Dickicht“. Der Roman erzählt von der Amtstierärztin Ruth Gretter, die eine Betäubungsmittelabhängigkeit entwickelt hat und deren Leben nach einem nächtlichen Sturz in einem Park endgültig aus den Fugen zu geraten droht. Der Text überzeugte die Jury: „Nina Bußmann erzählt in einer klaren Sprache von der Unklarheit eines modernen Bewusstseins zwischen Arbeits- und Lebenswelt, zwischen Freundschaft, Therapien und spirituellen Verlockungen“, heißt es in der Begründung. „In unterschiedlichen Stillagen – Aufzeichnungen, Tagebüchern, erzählende Prosa – entwickelt Bußmann gleich mehrere Charaktere, deren Existenzen sich scheinbar am Rand unserer Wahrnehmung befinden und doch mitten in unserer Gegenwart stehen.“

Nina Bußmann wurde 1980 in Frankfurt am Main geboren, studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Berlin und Warschau und lebt heute in Berlin. Im Suhrkamp Verlag hat sie bisher die beiden Romane „Große Ferien“ und „Der Mantel der Erde ist heiß und teilweise geschmolzen“ veröffentlicht.

Der Robert Gernhardt Preis 2019 wird am 20. August 2019 in einer Feierstunde in Frankfurt am Main verliehen.

Weitere Informationen

Bewerbungsfrist für den Robert Gernhardt Preis bis 31. März 2019

Land Hessen fördert Autorinnen und Autoren mit Robert Gernhardt Preis Bewerbungen für Auszeichnung 2019 bis 31. März möglich

Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein lädt Autorinnen und Autoren ein, sich um den Robert Gernhardt Preis 2019 zu bewerben. Voraussetzung ist, dass sie aktuell an einem größeren literarischen Projekt arbeiten und einen Bezug zu Hessen haben. Der Robert Gernhardt Preis ist insgesamt mit 24.000 Euro dotiert. Die Bewerbungsfrist endet am 31. März 2019.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Der Robert Gernhardt Preis ist eine wichtige Einrichtung in der hessischen Autorenförderung und stellt eine große Bereicherung für das Literaturland Hessen dar. Mit der Auszeichnung erhalten Autorinnen und Autoren die Möglichkeit, sich intensiv einem noch nicht vollendeten literarischen Projekt widmen zu können. Preisgelder und Stipendien sind heute noch immer wichtige Pfeiler in der Autorenförderung.“

Der Robert Gernhardt Preis ist nach dem 1937 in Reval geborenen und 2006 in Frankfurt am Main gestorbenen Autor, Zeichner und Maler Robert Gernhardt benannt. Die Auszeichnung wird seit 2009 jährlich an zwei Autoren mit jeweils 12.000 Euro vergeben.

„Seine Gedanken schriftstellerisch der Öffentlichkeit zu offenbaren, erfordert Mut und einen langen Atem. Mit dem Robert Gernhardt Preis unterstützen wir literarische Talente in ihrem oft steinigen Schaffensprozess von einer Idee und einem weißen Blatt bis hin zum vollendeten Werk. Dass wir auf diese Weise auch einen Beitrag zu einer größeren kulturellen und künstlerischen Vielfalt leisten, macht unser Engagement für uns zusätzlich wertvoll und bedeutsam“, so Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen.

Kunst und Kulturminister Boris Rhein dankte der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen für ihr Engagement in der Literaturförderung Hessens: „Der Robert Gernhardt Preis ist ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit der Landesregierung mit der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen im Bereich der Literaturförderung, für die ich mich herzlich bedanke. Gemeinsam haben wir damit eine Win-Win-Situation geschaffen für Autorinnen und Autoren, die literarische Szene und das Kulturleben in Hessen.“

Alle Informationen zur Ausschreibung des Robert Gernhardt Preises finden Sie unter kunst.hessen.de/robert-gernhardt-preis.

Robert Gernhardt Preis 2018 an Julia Wolf und Florian Wacker im Frankfurter Mousonturm verliehen

Robert-Gernhardt-Preisträger: Julia Wolf für ihr Romanprojekt "Alte Mädchen". Florian Wacker für sein Romanprojekt "Dikson". Foto: Diether v. Goddenthow
Robert-Gernhardt-Preisträger: Julia Wolf für ihr Romanprojekt „Alte Mädchen“. Florian Wacker für sein Romanprojekt „Dikson“. Foto: Diether v. Goddenthow

Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat heute den Robert Gernhardt Preis 2018 vergeben. Im Frankfurter Künstlerhaus Mousonturm nahmen Julia Wolf und Florian Wacker die Auszeichnung entgegen, die das Land Hessen und die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) gemeinsam vergeben. Der Robert Gernhardt Preis soll Autorinnen und Autoren die Realisierung eines größeren literarischen Vorhabens ermöglichen und ist mit insgesamt 24.000 Euro dotiert. Das Preisgeld teilen sich die Geehrten.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein. Foto: Diether v. Goddenthow
Kunst- und Kulturminister Boris Rhein. Foto: Diether v. Goddenthow

„In diesem Jahr gingen so viele Bewerbungen um den Robert Gernhardt Preis ein wie noch nie. Über 100 Autorinnen und Autoren aus ganz Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland bewarben sich mit einem noch nicht vollendeten literarischen Projekt“, stellte Kunst- und Kulturminister Boris Rhein heraus. „Das ist ein hervorragender Erfolg für die Preisträgerin und den Preisträger – und zeigt, welchen Stellenwert der Robert-Gernhardt-Preis in der literarischen Welt genießt. Ich gratuliere Julia Wolf und Florian Wacker herzlich zu dieser Auszeichnung und wünsche ihnen, dass die Auszeichnung Ansporn ihren Werken Flügel verleiht.“

Juli Wolf. Foto: Diether v. Goddenthow
Juli Wolf. Foto: Diether v. Goddenthow

Julia Wolf erhält die Auszeichnung für ihr Romanprojekt „Alte Mädchen“, den dritten Teil einer Romantrilogie, die die Autorin als eine poetische Erforschung eines kleinbürgerlichen, westdeutschen Milieus versteht. Der Text überzeugte die Jury wegen seiner gelungenen Mischung aus Distanz und Warmherzigkeit. „Sprachlich sicher und mit ungewöhnlichen Mitteln karikiert sie ihre Protagonistinnen nicht, sondern bringt sie ihren Lesern schon auf wenigen Seiten so nah, dass man mehr über diese Frauen wissen will. Dazu trägt die leichthändig und souverän gemeisterte Form des inneren Monologs bei“, so die Jury.

(v.li.) Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Strukturbank Hessen (WiBank), Julia Wolf (Preisträgerin), Florian Wacker (Preisträger), Almut Gehebe-Gernhardt (Witwe von Robert Gernhardt), Boris Rhein, Staatsminister im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.© Foto: Diether v. Goddenthow
(v.li.) Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Strukturbank Hessen (WiBank), Julia Wolf (Preisträgerin), Florian Wacker (Preisträger), Almut Gehebe-Gernhardt (Witwe von Robert Gernhardt), Boris Rhein, Staatsminister im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.© Foto: Diether v. Goddenthow

Florian Wacker wird für sein Romanprojekt „Dikson“ ausgezeichnet. Es erzählt vom mysteriösen Verschwinden zweier Teilnehmer einer norwegischen Arktisexpedition zu Beginn der 1920er Jahre. Die Jury überzeugte das Projekt, das souverän Elemente des Abenteuer- und des Kriminalromans mit der Geschichte einer Freundschaft an der Grenze des Todes verbindet. „Florian Wacker weiß Spannung zu erzeugen, verfügt aber auch über die sprachlichen Mittel, die Verschmelzung von Realität und albtraumartiger Phantasie im Todeskampf der Verschollenen darzustellen“, heißt es in der Begründung.

"Der Chor", mit vertonten Robert Gernhardt-Gedichten, unter Leitung von Michael Weber. © Foto: Diether v. Goddenthow
„Der Chor“, mit vertonten Robert Gernhardt-Gedichten, unter Leitung von Michael Weber. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Zur zehnten Verleihung des Robert Gernhardt Preises fällt unsere Bilanz sehr gut aus: Elf Autoren und acht Autorinnen konnten bisher davon profitieren, neun Romane und vier Lyrikbände sind erschienen. Wir können stolz sein auf diese Bibliothek, die jährlich wächst. Und auch in Zukunft werden wir die Literaturförderung weiter ausbauen: So haben wir in diesem Jahr erstmals den Hessischen Verlagspreis verliehen, der die kulturelle Vielfalt der Verlage in Hessen würdigt. Zudem ist das Land Hessen 2018 zum ersten Mal auf der Frankfurter Buchmesse mit einem Gemeinschaftsstand vertreten. Hessische Literaturinstitutionen können sich und ihre Programme präsentieren, kleine Verlage, die sonst nicht auf der Messe vertreten wären, ihr neues Programm vorstellen. Ich lade alle lesebegeisterten Hessinnen und Hessen ein, mit uns in die Welt der Literatur einzutauchen“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.

Robert Gernhardt Preis 2018 geht an Julia Wolf und Florian Wacker

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Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat die Jury-Entscheidung für den Robert Gernhardt Preis 2018 bekannt gegeben. Julia Wolf und Florian Wacker erhalten die gemeinsam vom Land Hessen und der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) ausgelobte Auszeichnung und teilen sich das Preisgeld in Höhe von 24.000 Euro. Beide Gewinner haben Hessenbezug: Julia Wolf wurde in Groß-Gerau geboren und wuchs in Südhessen auf, Florian Wacker lebt und arbeitet in Frankfurt. Der Robert Gernhardt Preis soll Autorinnen und Autoren die Realisierung eines größeren literarischen Vorhabens ermöglichen.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Ich gratuliere Julia Wolf und Florian Wacker herzlich zum Robert Gernhardt Preis 2018. Die Auszeichnung ist eine hervorragende Basis für eine erfolgreiche Schriftsteller-Karriere und hilft den Autorinnen und Autoren, ihre im Entstehen begriffenen Romane zu vollenden und zu veröffentlichen. Die über 100 Bewerbungen zeigen zudem eindrücklich seinen hohen Stellenwert innerhalb der Literaturpreise.“

Auch dankte der Minister der WIBank für die Bereitstellung des Preisgeldes und ihr kontinuierliches Engagement in der hessischen Literaturförderung.

„In Zeiten, in denen ein Miteinander und Füreinander immer stärker verteidigt werden muss, kann Literatur dabei helfen, die Menschen wieder näher zusammenzubringen. Denn indem wir uns mit unterschiedlichen Geschichten auseinandersetzen, lernen wir andere Perspektiven kennen und entwickeln mehr Verständnis füreinander. Mit dem Robert Gernhardt Preis leistet die WIBank seit einer Dekade dazu einen Beitrag und freut sich auch in diesem Jahr wieder, eine Preisträgerin und einen Preisträger bei der Vollendung ihrer Werke unterstützen zu können“, so Dr. Michael Reckard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen.

Julia Wolf erhält die Auszeichnung für ihr Romanprojekt „Alte Mädchen“, den dritten Teil einer Romantrilogie, die die Autorin als eine poetische Erforschung eines kleinbürgerlichen, westdeutschen Milieus versteht. Der Text überzeugte die Jury wegen seiner gelungenen Mischung aus Distanz und Warmherzigkeit. „Sprachlich sicher und mit ungewöhnlichen Mitteln karikiert sie ihre Protagonistinnen nicht, sondern bringt sie ihren Lesern schon auf wenigen Seiten so nah, dass man mehr über diese Frauen wissen will. Dazu trägt die leichthändig und souverän gemeisterte Form des inneren Monologs bei“, so die Jury.

Florian Wacker wird für sein Romanprojekt „Dikson“ ausgezeichnet. Es erzählt vom mysteriösen Verschwinden zweier Teilnehmer einer norwegischen Arktisexpedition zu Beginn der 1920er Jahre. Die Jury überzeugte das Projekt, das souverän Elemente des Abenteuer- und des Kriminalromans mit der Geschichte einer Freundschaft an der Grenze des Todes verbindet. „Florian Wacker weiß Spannung zu erzeugen, verfügt aber auch über die sprachlichen Mittel, die Verschmelzung von Realität und albtraumartiger Phantasie im Todeskampf der Verschollenen darzustellen“, heißt es in der Begründung.

Der Robert Gernhardt Preis 2018 wird am 28. August 2018 in einer Feierstunde in Frankfurt am Main verliehen.

Ausschreibung für Robert Gernhardt Preis 2018 läuft

Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein lädt alle Autorinnen und Autoren ein, sich um den Robert Gernhardt Preis 2018 zu bewerben. Voraussetzung ist, dass sie aktuell an einem größeren literarischen Projekt arbeiten und einen Bezug zu Hessen haben. Der Robert Gernhardt Preis ist insgesamt mit 24.000 Euro dotiert.

Signet_Robert-Gernhardt-Preis_finalKunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Eine nachhaltige Förderung von Autorinnen und Autoren ist der Landesregierung im Literaturland Hessen ein wichtiges Anliegen und nimmt in der Literaturförderung einen zentralen Platz ein. Mit dem Robert Gernhardt Preis erhalten 2018 zum zehnten Mal zwei Autorinnen bzw. Autoren die Möglichkeit, sich intensiv einem noch nicht vollendeten literarischen Projekt widmen zu können. Autorenförderung in Hessen wird auf hohem Niveau betrieben.“

Der Robert Gernhardt Preis soll Autorinnen und Autoren mit hessischem Bezug die Realisierung eines größeren literarischen Vorhabens ermöglichen. Er ist nach dem 1937 in Reval geborenen und 2006 in Frankfurt am Main verstorbenen Autor, Zeichner und Maler Robert Gernhardt benannt: Seit 2009 erhalten jährlich zwei Autoren die mit jeweils 12.000 Euro dotierte Auszeichnung. Das Preisgeld stiftet die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank).

„Existenzgründer und Schriftsteller haben Einiges gemeinsam: Es verbindet sie der Drang, etwas Eigenes zu schaffen und der Mut, das Geschaffene von anderen beurteilen zu lassen.

Wenn dieser Mut mit Erfolg belohnt wird, gibt es kaum Schöneres. Mit dem Robert Gernhardt Preis wollen wir Autorinnen und Autoren in ihrem literarischen Schaffensprozess unterstützen, und können so einen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in Hessen leisten, was, wie wir finden, der Förderbank des Landes sehr gut zu Gesicht steht“, sagte Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank.

Kunst und Kulturminister Boris Rhein dankte der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen für ihr Engagement in der Literaturförderung Hessens.

„Der Robert Gernhardt Preis ist ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit der Landesregierung mit der hessischen Förderbank im Bereich der Literaturförderung, für die ich mich herzlich bedanke. Wir haben damit gemeinsam eine Win-Win-Situation geschaffen für Autorinnen und Autoren, die literarische Szene und das Kulturleben in Hessen“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.

Alle Informationen zur Ausschreibung des Robert Gernhardt Preises finden Sie unter https://kunst.hessen.de/robert-gernhardt-preis

Große Robert-Gernhardt Retrospektive vom 15.12.17 bis 15.04.2018 im Caricatura Frankfurt

© Robert Gernhardt, aus: Die Falle. Caricatura Museum für Komische Kunst Frankfurt  Foto: Diether v. Goddenthow
© Robert Gernhardt, aus: Die Falle. Caricatura Museum für Komische Kunst Frankfurt Foto: Diether v. Goddenthow

 

Gebet
Lieber Gott, nimm es hin,
daß ich was Besond’res bin.
Und gib ruhig einmal zu,
daß ich klüger bin als du.
Preise künftig meinen Namen,
denn sonst setzt es etwas. Amen.
(Robert Gernhardt)

Etwas ganz Besond’res war er! Und preisen will ihn nun posthum das Frankfurter Caricatura Museum für Komische Kunst auch: mit einer großen Retrospektive vom 15. Dezember 2017 – bis 15. April 2018. Am 14. Dezember um 18.00 Uhr ist Vernissage. Robert Gernhardt, der am 13. Dezember 2017 80 Jahre alt geworden wäre und  2006 leider viel zu früh verstarb, war Meister der Gedichte und Bildergeschichten und einer der wichtigsten zeitgenössischen Dichter deutscher Sprache. Seine Bücher sind inzwischen Schulstoff und Bestseller. Er war Zeichner und Maler, Lyriker, Schriftsteller und Drehbuchautor und verfasste humortheoretische Schriften. Er war ein Multitalent und beinahe genial, und Mitbegründer der Neuen Frankfurter Schule, jener berüchtigten Künstlergruppe, die zum Wegbereiter eines neuen Komikverständnisses in Deutschland wurde. Sie alle fanden  einst beim Satire-Magazin pardon zusammen.

 Ausstellungs-Überblick:

Sie: "Wenn du nicht mehr mit mir schlafen willst - was willst du denn noch von mir?" Er:  "Das ist jetzt aber ein sehr reduziertes Bild der Frau, das du da entwirfst!" © Robert Gernhardt Caricatura Museum für Komische Kunst Frankfurt; aus: Mit Gernhardt durchs Jahr/ Titanic 12 /1991.  Fotoausschnitt: Diether v. Goddenthow
Sie: „Wenn du nicht mehr mit mir schlafen willst – was willst du denn noch von mir?“ Er: „Das ist jetzt aber ein sehr reduziertes Bild der Frau, das du da entwirfst!“ © Robert Gernhardt Caricatura Museum für Komische Kunst Frankfurt; aus: Mit Gernhardt durchs Jahr/ Titanic 12 /1991. Fotoausschnitt: Diether v. Goddenthow

Das Caricatura Museum Frankfurt präsentiert in der Ausstellung „Robert Gernhardt“ aus Gernhardts zeichnerischen Nachlass ausgewählte Werke seines satirischen Schaffens, allen voran Bildergeschichten, Cartoons und Illustrationen sowie Originale zu seinen Buch-Covern. An verschiedenen Hörstationen werden dem Besucher zudem Gedichte und Texte zugänglich gemacht.

Da liegen nun die Kartoffeln, und schlafen ihrer Auferstehung entgegen. aus "Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen. 99 Sudelblätter von Robert Gernhardt zu 99 Sudelsprüchen von Georg Christoph Lichtenberg", 1999. © Robert Gernhardt
Da liegen nun die Kartoffeln, und schlafen ihrer Auferstehung entgegen. aus „Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen. 99 Sudelblätter von Robert Gernhardt zu 99 Sudelsprüchen von Georg Christoph Lichtenberg“, 1999. © Robert Gernhardt

Ein erster Schwerpunkt der Ausstellung  ist im Erdgeschoss zu sehen, nämlich: Gernhardts Bildergeschichten und Cartoons für TITANIC aus den Jahren 1979 bis 1994. Großen Raum nehmen hierbei die Zeichnungen aus Gernhardts langjährigen Serien „Gernhardts Erzählungen“ und „Mit Gernhardt durchs Jahr“ ein. Daneben werden eine Reihe von Gernhardts bunten Pastellzeichnungen für seine Buchcover präsentiert, sowie die vollständige Reihe „Deutsche Leser“, erschienen 1986 in der Literaturbeilage der Zeit, und Auszüge aus den 99 Sudelblättern, die Robert Gernhardt zu 99 Sudelsprüchen von Georg Christoph Lichtenberg gezeichnet hat.

Coverzeichnung u. Illustrationen zu "Ostergeschichte", Haffmanns Verlag 1995. © Robert Gernhardt, Foto: Diether v. Goddenthow
Coverzeichnung u. Illustrationen zu „Ostergeschichte“,  © Robert Gernhardt,

Auf der Galerie werden Coverzeichnungen und Illustrationen zu Robert Gernhardts Büchern „Die Falle“, „Ostergeschichte“, „Wege zum Ruhm“, „Das Ungeheuer von Well Ness“ (mit Pit Knorr und Bernd Eilert) und „In Zungen reden“ gezeigt. Diese Zeichnungen werden das erste Mal im Caricatura Museum ausgestellt.

 

 

Schnuffi_(ohne Jahr) ©   Robert Gernhardt
Schnuffi_(ohne Jahr) ©
Robert Gernhardt

Ein weiteres Highlight der Ausstellung befindet sich ebenfalls auf der Galerie: Über 50 Comic-Strips mit Schnuffis Abenteuern aus „Welt im Spiegel“ (pardon). Eine weitere Besonderheit, nicht nur für Frankfurter, sind Zeichnungen und Gedichte, die in Robert Gernhardts Amtsperiode 1991/1992 als „Stadtschreiber von Bergen“ entstanden.

Als mediales Extra zeigt das Caricatura Museum in der Ausstellung ein Interview mit Bernd Eilert und Pit Knorr, in dem sie u.a. von ihrer gemeinsamen Zeit mit Robert Gernhardt als Autorentrio „GEK Gruppe“ berichten.

Im 1. Obergeschoss in den Räumen der Dauerausstellung „Die Zeichner der Neuen Frankfurter Schule“ werden im Gernhardt-Kabinett Auszüge aus seinem Buch „Die Magadaskar-Reise“ präsentiert: Gernhardt fügte hierfür lose Zeichnungen aus dem Zeitraum zwischen 1970 und 1980 zusammen und erstellte daraus einen (fiktiven) Reisebericht über seine „Magadaskar-Reise“.

Neben den Zeichnungen kann der Besucher in einer Leseecke in den Büchern von Robert Gernhardt schmökern.

Biographisches zum Groß-Satiriker

Robert Gernhardt © Britta Frenz
Robert Gernhardt © Britta Frenz

Am 13. Dezember 1937 wurde Robert Gernhardt in Reval, dem heutigen Tallinn, als einer von drei Söhnen eines Richters geboren. Zwei Jahre nach seiner Geburt musste die Familie nach Posen umsiedeln. Als sein Vater 1945 im Zweiten Weltkrieg fiel, floh die Mutter mit Robert und seinen Brüdern Per und Andreas über Thüringen nach Niedersachsen, wo sie sich 1946 in Göttingen niederließen.

Nach dem Abschluss seiner Schulausbildung in Göttingen und dem Studium der Malerei und Germanistik in Stuttgart und Berlin, kam Robert Gernhardt schließlich mit 27 Jahren nach Frankfurt – seiner Wahlheimat bis zu seinem zu frühen Tod 2006. Begleitet wurde er damals von seinem Studienkollegen und Freund F.W. Bernstein (Fritz Weigle). Zusammen zogen sie von Berlin nach Frankfurt, um für das neu gegründete Satiremagazin pardon zu schreiben und zu zeichnen.

Seit 1964 arbeitete Robert Gernhardt – bis 1971 unter verschiedenen Pseudonymen, allen voran Lützel Jeman – bei pardon. Zusammen mit F.K. Waechter riefen Gernhardt und F.W. Bernstein die beliebte Nonsens-Beilage „Welt im Spiegel“, kurz „WimS“, ins Leben, welche bis 1976 Zeitungsparodien mit Texten, Rätselspielen und Zeichnungen bot und schnell Kultstatus erlangte. Zu den festen Bestandteilen von WimS gehörte u.a. Gernhardts legendärer „Schnuffi“-Comicstrip mit Geschichten über die absurden Abenteuer eines Nilpferdes.

Bei pardon fanden sich diejenigen Zeichner und Autoren zusammen, die wir heute als „Neue Frankfurter Schule“ kennen und die als Wegbereiter eines neuen Komikverständnisses in Deutschland gelten. Die Künstlergruppe bestand neben den eben genannten Robert Gernhardt, F.W. Bernstein und F.K. Waechter aus den Zeichnern Chlodwig Poth, Hans Traxler und den Autoren Bernd Eilert, Eckhard Henscheid und Pit Knorr. Robert Gernhardt wird dabei von den Kollegen die Rolle des „Schuldirektors“ (Eckhard Henscheid), „Klassenprimus“ (Hans Traxler) oder auch „Supergurus“ (F.K. Waechter) zugeschrieben.

Zeichner der neuen Frankfurter Schule.
Zeichner der neuen Frankfurter Schule.

Gemeinsam mit Pit Knorr schrieb Gernhardt ab 1971 Sketche und eigene Serien für den Hessischen Rundfunk, u.a. „Dr. Seltsams Sonntags-Sortiment oder Hörrohr klar zum Gefecht – eine aktuelle Merkwürdigkeitenschau” und „HELP – ein satirisches Aushilfsmagazin”. Bald stieß Bernd Eilert dazu und das Autoren-Trio „GEK-Gruppe“ war geboren. Diese verantwortete später u.a. die TV-Comedy-Schau „Dr. Muffels Telebrause“ sowie die Produktion „Der Forellenhof – ein neuer Film zu alten Bildern“. In Kleinstarbeit wurde das Material der gleichnamigen Fernsehserie aus den 1960ern auf höchst komische Art und Weise neu zusammengeschnitten und synchronisiert. Nicht zuletzt begann in den 1970ern die Zusammenarbeit mit dem Komiker Otto Waalkes, für den die GEK-Gruppe zahlreiche Programme und Drehbücher schrieb.

1979 gehörte Robert Gernhardt zu den Mitbegründern des endgültigen Satiremagazins TITANIC, welches bis heute seinen Sitz in Frankfurt hat, und in dem Gernhardt unzählige Texte und Zeichnungen veröffentlichte. Exemplarisch sind „Gernhardts Erzählungen“ zu nennen, die sich, bestückt mit Bildergeschichten von Robert Gernhardt, meist auf einer Doppel-, manchmal auf einer Einzelseite durch die frühen TITANIC-Jahre zogen. Sie wurden später abgelöst von „Mit Gernhardt durchs Jahr“. Daneben erschien eine Fülle an weiteren Texten, so auch Humortheoretisches für die Rubrik „Humorkritik“ und Zeichnungen, die alleine oder in Gruppenarbeit entstanden.

Seit Beginn der 1980er veröffentlichte Gernhardt zahlreiche Gedichtbände, u.a. „Wörtersee“ 1981, eine Sammlung seiner Gedichte und Bildgedichte aus dem „Zeitmagazin“, in welchem Robert Gernhardt von 1978 bis 1986 veröffentlichte. Im Laufe der 1990er Jahre wurde Robert Gernhardt endlich auch vom Feuilleton zunehmend als Lyriker geschätzt.

In seinem lyrischen Schaffen verarbeitete Gernhardt auch seinen gesundheitlichen Kampf: Nach seiner schweren Herzoperation 1996 entstand der Band „Herz in Not“. Über seine Darmkrebserkrankung, von der er seit 2002 Kenntnis hatte, verfasste er zahlreiche Gedichte, welche unter dem Titel „K-Gedichte“ veröffentlicht wurden.

Zu Frankfurt am Main hegte Gernhardt eine sehr enge und besondere Verbindung. Zum 10-jährigen Jubiläum des Frankfurter GrünGürtels 2001 schenkte er der Stadt das von ihm gezeichnete GrünGürtel-Tier, laut Schöpfer eine „Mischung aus Wutz, Molch und Star“. Seit 2006 steht es in Bronze gegossen auf der Robert-Gernhardt-Brücke in Bonames. Neben seiner Wahlheimat Frankfurt schaffte er sich 1972 in der Toskana ein zweites Domizil, in dem er jährlich drei bis vier Monate verbrachte.

2001 wurde Robert Gernhardt als Gastdozent für die Frankfurter Poetikvorlesungen an der Johann Wolfgang Goethe-Universität eingeladen. In dem Jahr vor seinem Tod hielt er Lyrik-Vorlesungen an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und residierte kurzzeitig als Autor an der University of Warwick in England.

Seine Werke wurden mit zahlreichen Ausstellungen und Auszeichnungen gewürdigt, z.B. mit dem „Kasseler Kulturpreis für grotesken Humor“, dem „Stadtschreiber von Bergen“, dem „Göttinger Elch“, dem „Bert-Brecht-Preis“, dem „Heinrich-Heine-Preis“ sowie dem „Joachim-Ringelnatz-Preis“.

Robert Gernhardt starb am 30. Juni 2006 nach langer Krankheit in Frankfurt.
Der zeichnerische Nachlass von Robert Gernhardt ist Teil der Sammlung des Caricatura Museums Frankfurt. Ein Teil davon wird ständig in der Dauerausstellung gezeigt. Anlässlich seines 80. Geburtstags präsentiert das Caricatura Museum Frankfurt eine Werkschau, die – wie zuvor aufgezeigt –  das satirische Schaffen Robert Gernhardts in seiner ganzen Vielfalt zeigt. Sehr empfehlenswert, auch für jene, die vielleicht Robert Gernhardt erst wenig oder überhaupt nicht kennen!

Auszeichnungen
1983 Deutscher Jugendbuchpreis
1987 Berliner Kritikerpreis für
Literatur
1988 Kulinarischer Literaturpreis der
Stadt Schwäbisch Gmünd
1991 Kasseler Literaturpreis für
grotesken Humor
1991 Stadtschreiber von BergenEnkheim
1996 Richard-Schönfeld-Preis
1998 Bert-Brecht-Literaturpreis
Augsburg
1999 Erich-Kästner-Preis
2001 Schubart-Preis der Stadt Aalen
2002 Rheingau-Literaturpreis
2003 Binding-Kulturpreis
2003 Deutscher Kleinkunstpreis
2004 Joachim-Ringelnatz-Preis
2004 Heinrich-Heine-Preis der Stadt
Düsseldorf
2006 Wilhelm-Busch-Preis

Ort:

Ausstellungs-Impression. Erdgeschoss Caricatura Museum für Komische Kunst Frankfurt.  Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression. Erdgeschoss Caricatura Museum für Komische Kunst Frankfurt, Leiter Achim Frenz. Foto: Diether v. Goddenthow

Caricatura Museum Frankfurt
Museum für Komische Kunst
Weckmarkt 17
D-60311 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0) 69 212 301 61
caricatura.museum@stadt-frankfurt.de
www.caricatura-museum.de
www.facebook.com/caricaturamuseum

Robert Gernhardt Preis 2017 an Daniela Dröscher und Maike Wetzel im Mousonturm Frankfurt verliehen

Michael Reckhard, Daniela Dröscher, Maike Wetzel mit Sohn, Hubert Spiegel und Manuel Lösel. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Michael Reckhard, Daniela Dröscher, Maike Wetzel mit Sohn, Hubert Spiegel und Manuel Lösel. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Im Rahmen einer Feierstunde im Frankfurter Künstlerhaus Mousonturm erhielten die Berliner Autorinnen Maike Wetzel und Daniela Dröscher den Robert-Gernhardt-Preis 2017 für ihre noch nicht vollendeten literarischen Projekte. Der Preis, vom Land Hessen und der Wirtschafts- und Infrastrukturbank des Landes mit 24.000 Euro dotiert, erinnert an den genialen Autor, Zeichner und Maler Robert Gernhardt, der 2006 verstarb und am 13. Dezember 2017 seinen 80. Geburtstag hätte.
Daniela Dröscher erhielt den Robert Gernhardt Preis für ihr Romanprojekt „Alle, die mich kennen“, Daniela Wetzel für „Elly“. Beide Autorinnen behandeln in ihren Roman-Vorhaben ähnliche Problematiken von Identitätsfindung heranwachsender Mädchen aus ganz unterschiedlichen und spannenden Blickwinkeln.

Björn Jager. Foto: Diether v. Goddenthow
Björn Jager. Foto: Diether v. Goddenthow

Björn Jager, Leiter des Hessischen Literaturforums, unterstrich bei der Begrüßung der Gäste, dass Maike Wetzel bereits 1995 zu den Preisträgern gehörte, die das „Junge Literaturforum Hessen-Thüringen“, angesiedelt im Mousonturm, seit 1984 fördert und auszeichnet. Mittlerweile seien zwei Erzählbände und fünf Kurzfilme von ihr veröffentlicht. Auch Daniela Dröscher habe bereits zwei Romane und acht Theaterstücke veröffentlicht, und sei wie Maike Wetzel mehrfach mit Auszeichnungen geehrt worden.

 

Dr. Manuel Lösel.  Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Manuel Lösel. Foto: Diether v. Goddenthow

Dr. Manuel Lösel, Staatssekretär im Hessischen Kultusministerium, nannte den seit 2009 zum 9. Mal nach dem großen Dichter und Zeichner und Gründer der Neuen Frankfurter Schule benannten Robert-Gernhardt-Preis eine Erfolgsgeschichte. Innerhalb von zwei Jahren publizierten die bisherigen Preisträger ihre Werke, inzwischen sieben Prosa- und vier Lyrikwerke, eins davon 2015 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Der Gernhardt-Preis sei nur mit Hilfe der Wirtschaft- und Infrastrukturbank Hessen möglich und der erste eigene Literaturpreis des Landes Hessen überhaupt, wenngleich das Land die Literaturpreise wie den Georg-Büchner-Preis, den Rheingau-Literatur-Preis, den Übersetzerpreis der Deutschen Akademie für Deutsche Sprache und Dichtung oder den Hermann-Kesten-Preis fördere.

Der Robert-Gernhardt-Preis ist ein ungewöhnlicher Preis, da er noch nicht vollendete literarische Projekte auszeichnet. In diesem Jahr hätten sich 91 Autorinnen und Autoren um den Preis beworben, so viele wie noch nie, berichtete der Staatssekretär. Er dankte den Juroren, der Autorin Eva Demski, dem Literarturkritiker Christoph Schröder und dem Literaturwissenschaftler Professor Karl-Heinz Götze, für ihre „ausdauernde Arbeit und ihr großes Engagement“: 91 anonymisierte Exposés mit jeweils einer sechsseitigen Textprobe galt es unter „verschiedenen literarischen Kriterien zu beurteilen und zu filtern“, verbunden mit der stets wiederkehrenden Frage, „ob aus den vorliegenden Auszügen ein Ganzes, und ein gutes Werk werden kann, was man auch gerne bis zum Ende lesen möchte“, so Lösel.

 

Dr. Michael Reckhard. Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Michael Reckhard. Foto: Diether v. Goddenthow

„Am 13. Dezember wäre Robert Gernhardt 80 Jahre alt geworden“, erinnerte Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, was ein guter Anlass sei, wie er fände, an eine seiner schönsten Reim-Ideen zu erinnern, etwa die mit „Finden Sie mal einen Satz mit ….!“ oder mit Gernhardts „Gretchenfrage“:
„Der Arzt erklärt dem Fisch die Lage,
es war wohl eine Gretchenfrage!“.

Auch die Jury habe in diesem Jahr so etwas wie eine Gretchenfrage zu beantworten gehabt, aus 91 Einsendungen die beiden Preisträger zu ermitteln: „Sie alle wären es wert gewesen, offiziell gewürdigt zu werden“, so Reckhard, denn in jedem Manuskript stecke das, was Literatur ausmache: „Die Leidenschaft für eine Geschichte, das Ringen für die treffenden Worte, das vielleicht nicht, wie so oft erhofft, mit einem prämierten Werk endet, sondern – aus was für Gründen auch immer – im stillen Kämmerlein des Verfassers oder der Verfasserin verbleibt, unentdeckt und unvollendet“ kennt Reckhard die Unkalkulierbarkeit von Romanprojekten. Und so gelte auch für die beiden Preisträgerinnen, so Reckhard augenzwinkernd, was Gernhardt einst treffend reimte:

Ein Gedicht ist rasch gemacht,
schnell auch reimt ein Lied sich,
aber so ein Zeitroman, lieber Freund,
der zieht sich!“

Gerade in bewegten Zeiten sei es so wichtig, die ganze Vielfalt unserer Kultur, wie  insbesondere auch Literatur und Kunst repräsentieren, sichtbar zu machen, und literarische Erkenntnis-Quellen einem großen Publikum zugänglich zu machen, was „wir uns zu unserer Aufgabe gemacht haben“, so Reckhard. Das passe ganz wunderbar zu Frankfurt und seiner ganzen großartigen intellektuellen Traditionen von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, die Robert Gernhardt mit der Neuen Frankfurter Schule auf seine Weise fortgesetzt habe. „Wir arbeiten weiter daran, für den Erhalt des weltoffenen Frankfurts zu kämpfen“, so Reckhard.

Auszüge aus der Laudatio von FAZ-Feuilleton-Redakteur Hubert Spiegel

Hubert Spiegel, FAZ Feuilleton. Foto: Diether v. Goddenthow
Hubert Spiegel, FAZ Feuilleton. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Laudatio hielt Hubert Spiegel, FAZ Feuilleton. Er warf unter Bezug auf seinen Vorredner die Frage auf, was mit den Figuren passiere, wenn beim Schreiben etwas dazwischen käme. Die Figuren machten, was sie wollten, deshalb blieben manche Bücher ungeschrieben, so Spiegel augenzwinkernd. Der Laudator  attestierte beiden Preisträgerinnen, dass es zu ihrer Stärke gehöre, gute erste Sätze zu formulieren, bevor er den Bogen spannte über „Robert Musils ‚Der Mann ohne Eigenschaften'“ (Musil  litt zeitlebens an dem zähen Prozess des Schreibens, als“habe er Teer im Füller“) zu den  gleichfalls die Identitätsfrage thematisierenden Romanprojekten der Preisträgerinnen.

Maike Wetzels Figur „Elly“, schon seit 1996 in früheren Erzählungen der Autorin aufgetaucht , sei im eingereichten Romanprojekt „Elly“ im Alter von 11 Jahren auf dem Weg zum Training spurlos verschwunden. „Die Polizei ermittelt, aber weder Ellys Fahrrad noch ihre Leiche werden gefunden. Die Familie gibt die Hoffnung jedoch nicht auf: Elly lebt, etwas anderes darf noch nicht einmal gedacht werden. So lautet die Familiendoktrin. Und tatsächlich, nach einem Jahr taucht Elly unvermittelt wieder auf. Die Eltern sind erlöst und glücklich, doch Ines, Ellys ältere Schwester, ist skeptisch. Ihr kommen Zweifel: Ist das wirklich Elly, die da so überraschend zurückgekommen ist? Oder handelt es sich um eine andere Person, eine fremde, die in Ellys Haut geschlüpft ist? Aber warum sollte jemand so etwas tun? Elly Buchs, beschreibt Maike Wetzel, ist ein Buch über die dunklen Seiten der Sehnsucht. Mehr muss man eigentlich gar nicht hören, um sicher zu sein: Diesen Roman möchte man lesen., mehr muss man eigentlich gar nicht hören, um sicher zu sein: Diesen Roman möchte man lesen!“, resümiert Hubert Spiegel sichtlich angetan von Maike Wetzels Romanprojekt „Elly“.

In Daniela Dröschers Romanprojekt „Alle, die mich kennen“ ist „Hauptfigur die 17-jährige Lissa, die kurz vor dem Abitur steht, und nun das Problem hat, dass sie nicht weiß, wie sie verhindern soll, dass ihre Mutter auf dem Abschlussball erscheint. Das will sie nämlich nicht. Warum nicht? Lissas Mutter wiegt 200 Kilo und hat, wie es heißt, ein Walross-Hintern. Lissa schämt sich für ihre Mutter, und sie schämt sich dafür, dass sie sich schämt. Hilfe in dieser Situation ist in ihrer Familie nicht zu erwarten, nicht vom Vater, und auch nicht von ihrer kleinen Schwester Lilly, die an Magersucht leidet. Lissa ist beliebt, aber einsam. Sie fängt etwas mit dem Falschen an. Die Schwierigkeiten in der Familie eskalieren, und sie stößt zufällig auf Olig und Elsa. Elsa ist um die 40, attraktiv, unabhängig und eigensinnig. Ich zitiere: ‚Sieht schick aus, und ist ein wenig gefährlich!‘ Elsa, so heißt es im Exposé zum Roman, vertritt die Ansicht, dass Lissa lernen muss, sich gegen die Blicke der anderen immun zu machen, dass man den Körper von Lissas Mutter auch ganz anderes betrachten kann. Dass es der liebende Blick ist, der über die Qualität der Dinge entscheidet. Elsa wird für Lissa zum Vorbild, zu Jemanden, der mir die Augen öffnet, und mich zu anderen Perspektiven hinreißt. „Alle, die mich kennen“, so schreibt Daniela Dröscher, ist die Geschichte einer weiblichen Initiation. Und das Buch erzählt von der Sehnsucht eines jungen Mädchens nach weiblichen Vorbildern. Es erzählt von der Not, die daraus erwächst, sich als junge Frau gegen falsche, oftmals übermächtige Selbst- und Fremdbilder behaupten zu müssen“, skizziert Hubert Spiegel einen Kerngedanken in Daniela Dröschers Romanvorhaben, welches die Geschichte einer weiblichen Initiation sein könnte und die bislang – unterschätzte – große Sehnsucht nach weiblichen Vorbildern in unserer Gesellschaft thematisiert. Diese Sehnsucht müsse gewaltig sein. Deswegen: „Daniela Dröschers Roman, ‚Alle, die mich kennen‘, kommt jedenfalls zur rechten Zeit.“, so der Laudator.

Manuel Lösel und Michael Reckhard überreichten die Urkunden des mit jeweils 12. 000 Euro dotierten Preises, woraufhin sich Daniela Dröscher mit einer kleinen „Philosophie über Dank!“ bedankte, und Maike Wetzel in einer Analogie zu Alfred Kokoschka und Alma Mahler freudig konstatierte: „Wunsch und Wirklichkeit verbinden sich heute für mich!“.

Anne Siebrasse und Regina Reiter - Duo Saxophilie . Foto: Diether v. Goddenthow
Anne Siebrasse und Regina Reiter – Duo Saxophilie . Foto: Diether v. Goddenthow

Musikalisch wurde die feierliche Preisverleihung erstklassig jazzig umrahmt vom Duo Saxophilie – Anne Siebrasse und Regina Reiter.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Infos zum Robert Gernhardt Preis

Maike Wetzel und Daniela Dröscher sind Robert Gernhardt Preisträger 2017

Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat die Jury-Entscheidung für den Robert Gernhardt Preis 2017 bekannt gegeben. Die Autorinnen Maike Wetzel und Daniela Dröscher erhalten den gemeinsam vom Land Hessen und der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) ausgelobten Robert Gernhardt Preis 2017 und teilen sich das Preisgeld in Höhe von 24.000 Euro.

Herausragende Autorenförderung

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Ich gratuliere den beiden Preisträgerinnen Maike Wetzel und Daniela Dröscher zu diesem Erfolg und wünsche ihnen, dass die Auszeichnung dazu beitragen kann, ihre im Entstehen begriffenen Werke zu vollenden und zu veröffentlichen. Der Robert Gernhardt Preis zeigt auch in diesem Jahr wieder, wie wichtig und fruchtbar eine gute Zusammenarbeit verschiedener Institutionen sein kann.“

Zudem dankte der Minister der Fachjury sowie der WIBank für das Engagement, das eine herausragende Autorenförderung in Hessen ermögliche.

„Kunst und Kultur sind Ausdruck unserer offenen Gesellschaft. Allerdings müssen sie gepflegt und gefördert werden, um sich frei entwickeln zu können. Die WIBank möchte mit dem Robert Gernhardt Preis einen Beitrag dazu leisten, und freut sich, auch in diesem Jahr zwei besondere Romanprojekte zu unterstützen“, so Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen.

Dröscher: Orientierung beim Erwachsenwerden

Daniela Dröscher erhält die Auszeichnung für ihr Romanprojekt „Alle, die mich kennen“ über die Schwierigkeiten beim Erwachsenwerden. © Stefka Ammon
Daniela Dröscher erhält die Auszeichnung für ihr Romanprojekt „Alle, die mich kennen“ über die Schwierigkeiten beim Erwachsenwerden.
© Stefka Ammon

Daniela Dröscher erhält die Auszeichnung für ihr Romanprojekt „Alle, die mich kennen“, das über die Schwierigkeit einer Siebzehnjährigen erzählt, die sich an der Schwelle des Erwachsenwerdens zu orientieren versucht, die wissen will, was wichtig ist, wie es aussieht, was zählt. Die Jury überzeugte das Projekt, „dass sich einfühlen kann in die Lebenswelt junger Mädchen, ohne ihre Sprache zu imitieren, sondern versucht, ihr Ausdruck zu geben“.

Wetzel: Einbruch des Unerhörten

Maike Wetzel erhält die Auszeichnung für ihr Romanprojekt „Elly“, das von einem verschwundenen Mädchen handelt. © Dirk Räppold
Maike Wetzel erhält die Auszeichnung für ihr Romanprojekt „Elly“, das von einem verschwundenen Mädchen handelt.
© Dirk Räppold

Maike Wetzel erhält die Auszeichnung für ihr Romanprojekt „Elly“, in dem vom Einbruch des Unerhörten ins Leben einer ziemlich normalen Familie erzählt wird: Die elfjährige Tochter verschwindet spurlos am helllichten Tage und lässt ihre Eltern sowie die zwei Jahre ältere Schwester mit einem kaum zu bewältigenden Rätsel zurück. „Die Autorin bewegt sich souverän im Bereich zwischen Alltagswirklichkeit und der Welt immer neuer ungeheuerlicher Phantasien über ein Verschwinden, das nur Fragen hinterlässt und keine einzige Gewissheit; sie weiß spannend zu erzählen und ihren Figuren glaubhaft Leben einzuschreiben,“ so die Jury zur Auszeichnung des Projekts.

Der Robert Gernhardt Preis wird am 19. September 2017 im Theatersaal des Künstlerhauses Mousonturm in Frankfurt übergeben.

Noch bis Ende März für den Robert Gernhardt Preis bewerben! Autorinnen und Autoren winken 24.000 Euro Preisgeld

© caricatura - Museum für komische Kunst Frankfurt
© caricatura – Museum für komische Kunst Frankfurt

Wiesbaden. Die Bewerbungsfrist für den Robert Gernhardt Preis 2017 rückt näher: Noch bis zum 31. März 2017 können sich Autorinnen und Autoren mit einem Prosa- oder Lyrikprojekt beim Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst bewerben. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 24.000 Euro dotiert. Damit sollen auch in diesem Jahr zwei Autoren bei der Umsetzung eines größeren literarischen Vorhabens unterstützt werden.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „In vielen Schubläden literarischer Talente schlummern Konzepte für Romane oder lyrische Texte. Doch oft fehlt das nötige Kapital, um daraus ein fertiges Kunstwerk entstehen zu lassen. Der Robert Gernhardt Preis bietet da eine große Chance. Und die Vergangenheit zeigt: Sie trägt Früchte. Für viele ehemaligen Preisträgerinnen und Preisträger war der Robert Gernhardt Preis ein wichtiger Meilenstein in ihrer Schriftsteller-Karriere.“

Ein gutes Beispiel dafür ist der Autor Frank Witzel: 2012 erhielt er den Robert Gernhardt Preis für ein Werk, das damals noch im Entstehen war. Drei Jahre später räumte er mit dem fertigen Roman „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ den Deutschen Buchpreis ab.

Das Preisgeld für den Robert Gernhardt Preis stiftet die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank). Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung, betont: „Mit dem Preisgeld leisten wir unseren Beitrag zur kulturellen Vielfalt Hessens. Damit ist unserer Aufgabe als Förderbank in bester Weise entsprochen.“

Bewerben kann man sich mit einem bis zu drei Seiten umfassenden Exposé und einer sechsseitigen Textprobe eines noch nicht vollendeten Prosa- oder Lyrik-Projekts. Nachzuweisen sind außerdem mindestens zwei selbständige literarische Veröffentlichungen in Printmedien und ein Bezug zu Hessen im Lebenslauf oder im literarischen Projekt.

Einsendeschluss ist der 31. März 2017. Es gilt der Poststempel.

Über die Vergabe entscheidet eine Jury, der die Frankfurter Autorin Eva Demski, der Literaturwissenschaftler Karl-Heinz Götze (Professor für deutsche Literatur und Landeskunde an der Universität Aix-en-Provence), und der Frankfurter Literaturkritiker Christoph Schröder angehören. Daneben wirken je ein Vertreter der WIBank und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst beratend mit.

Weitere Informationen zur Ausschreibung des Robert Gernhardt Preises finden Sie unter www.kunst.hessen.de/robert-gernhardt-preis