Kategorie-Archiv: Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Das Große Chinesische Neujahrskonzert im Hessischen Staatstheater Wiesbaden am 26.10.2016

© Hessisches Staatstheater
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Von den Klängen der Pferdekopfgeige aus der Inneren Mongolei bis zu den kantonesischen Melodien der Gaohu – das Große Chinesische Neujahrskonzert schickt die Zuhörerinnen und Zuhörer auf eine beeindruckende musikalische Reise durch den fernen Osten.

Das Große Chinesische Neujahrskonzert ist eines der erfolgreichsten unkonventionellen Konzertformate weltweit. Jedes Jahr präsentiert ein chinesisches Orchester in renommierten Konzerthäusern weltweit eine Kostprobe der reichen heimischen Musiktradition, jedes Mal während der Periode des chinesischen Frühlingsfests. Zum 19. Mal ist das Große Chinesische Neujahrskonzert nun auf Europatournee – und dabei zum ersten Mal zu Gast in Wiesbaden.

Jahr für Jahr wird ein Orchester aus unterschiedlichen chinesischen Regionen von einem Expertengremium ausgewählt, um die Höhepunkte seines lokalen Musikschaffens im Westen darzubieten. Dieses Jahr fiel die Auswahl auf das Chinese Traditional Orchestra, das Orchester für traditionelle chinesische Musik des China National Opera and Dance Drama Theater (CNODDT) – das älteste und größte Staatstheater Chinas.

Ein Moderator führt durch das Konzertprogramm, bei dem auch Soloinstrumente wie die Erhu oder Pipa vorgestellt und die Hintergründe der Orchesterstücke sowie die Bedeutung der Texte von Gesangseinlagen erläutert werden.

Das Große Chinesische Neujahrskonzert wurde konzipiert, um den Kulturaustausch zwischen Ost und West zu bereichern und traditionelle chinesische Musik auf die Bühnen der Welt zu bringen.

Chinese Traditional Orchestra des China National Opera and Dance Drama Theater
Musikalische Leitung: Hong Xia

Dienstag, 26.Januar 2016
Großes Haus
19:30 Uhr

Karten sind erhältlich an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611.132 325 oder auf www.staatstheater-wiesbaden.de

Hessische Staatsballett lädt in die Wartburg: Ayelen Parolin Hérétiques am 30. Jan. 2016

© Hessisches Staatstheater
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Das Hessische Staatsballett lädt in die Wartburg Wiesbaden ein – Ayelen Parolin: Hérétiques

Die argentinische Choreografin Ayelen Parolin lädt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit »Hérétiques« zu einem zeitgenössischen Ritual ein. Auf der Basis von Wiederholung und Ausdauer entspinnt sich zu eigens komponierten Klavierklängen ein Stück um ein Leitmotiv: das »Dreieck« und seine endlosen Variationen. In einem obsessiven und mechanischen Trio verweisen zwei Tänzer und eine Pianistin auf die heutigen Imperative von Leistungsfähigkeit und Rentabilität. Die mathematische Konstruktion der Bewegung verbindet sich mit geometrischen und präzisen Gesten. Im Crescendo pendeln die Interpreten zwischen Kanon und Unisono, steigern sich bis an ihre Grenzen um auszutesten, was an diesem Punkt passieren wird.

Konzept & Choreografie Ayelen Parolin
Musikalische Komposition & Interpretation Lea
Dramaturgie Olivier Hespel
Lichtdesign Colin Legras
Produktion RUDA Asbl
Tanz Marc Iglesias, Gilles Fumba

Samstag, 30. Januar 2016 19:30 Uhr
Wartburg – Schwalbacher Str. 51, 65183 Wiesbaden

Karten sind erhältlich an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611.132 325 oder auf www.staatstheater-wiesbaden.de

Uraufführung »DER FINDLING« Nach der Novelle von Heinrich von Kleist am 20. Dez. 2016 im Schauspiel Wiesbaden

© massow-picture
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Premiere am 20. Dezember 2015 um 20:00 Uhr im Studio // die beiden nächsten Vorstellungstermine sind am 23. Dezember 2015 um 20:00 Uhr sowie am 10. Januar 2016 um 16:00 Uhr

Der römische Geschäftsmann Piachi rettet einen Waisenjungen vor der Pest – um den Preis des Lebens seines eigenen Kindes. Nachdem er ihn an Sohnes statt aufgezogen hat, muss er feststellen, dass er sich einen Todfeind ins Haus geholt hat. Wie die Seuche, vor der er bewahrt wurde, infiziert Nicolo alles um sich her. Gewandt zwar im Geschäftlichen, ist er lüstern, unehrlich, durchtrieben, bigott. Bis zur versuchten Vergewaltigung von Piachis junger Frau Elvire reicht die Liste seiner Untaten. Es ist, als führte allein seine Anwesenheit zur Auflösung natürlicher Bindungen. Aber ist er von Grund auf und ursprünglich böse, oder hat ihn erst ein Umfeld, das ihn immer nur als Stellvertreter hat sehen können ­­– des toten Sohnes für Piachi, eines verlorenen Liebhabers für Elvire –, dazu gemacht?

Kleists wohl letzte Erzählung, entstanden nicht lange vor seinem Tod am Wannsee, ist ein von romantischen Motiven wie Doppelgänger, Spiegelungen und Verwechslungen durchzogenes Anti-Idyll, das sich gegen alle bürgerlich-aufklärerischen Ideale von Erziehung und Familie stellt, mit düsterer emotionaler Wucht die kleinste gesellschaftliche Einheit von innen heraus sprengt. Regisseurin Felicitas Braun übersetzt sie in ebenso phantasievolle wie doppelbödige Bilder und hochemotionale Szenen.

Regie Felicitas Braun Bühne & Kostüme Sonja Böhm Dramaturgie Katharina Gerschler

Mit Janina Schauer, Stayce Camparo, Christian Erdt, Ulrich Rechenbach

Kasse im Großen Haus
Christian-Zais-Str. 3
65189 Wiesbaden
Telefon 0611.132 325
Fax 0611.132 367
E-Mail vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de

Öffnungszeiten:
Mo – Fr: 10.00 – 19.30 Uhr
Sa: 10.00 – 14.00 Uhr
So & Feiertag: 11.00 – 13.00 Uhr

Die Abendkasse ist jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn in der jeweiligen Spielstätte geöffnet.

„Europäische Identität“ und „Asyl für die utopische Gesellschaft“ während der Wiesbadener Biennale 2016

Einer imaginären Gesellschaft, die niemals kommen darf, sollte man wenigstens mal Asyl gewähren, daher der eines Biennale-Projektes "Asyl des müden Europäers", so Kuratorin Maria Magdalena Ludewig auf der Pressekonferenz  © massow-picture
Einer imaginierten Gesellschaft, die niemals kommen darf,  weil sie ja ansonsten nicht mehr utopisch, sondern real wäre, sollte man wenigstens temporär  Asyl gewähren. Hieraus entwickelte sich das Motto der erstmalig auf der Biennale Wiesbaden  geplanten Eigenproduktionen : „Asyl des müden Europäers“, © massow-picture

Wiesbaden Biennale 25. August bis 4. September 2016: This is not Europe

Am Hessischen Staatstheater Wiesbaden stellten die Kuratoren Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer die neue Konzeption der Wiesbaden Biennale 2016 unter dem Titel »This is not Europe« vor, die vom 25. August bis zum 4. September 2016 stattfinden wird.

Anknüpfend an das traditionsreiche Festival »Neue Stücke aus Europa« steht die Frage nach einer europäischen Identität als komplexe gesellschaftliche Erzählung im Zentrum ihrer Neukonzeption. Unter dem Titel »This is not Europe« versammelt die Wiesbaden Biennale 2016 die Widersprüche der neuen Identitätserzählungen, die die massiven Erschütterungen des europäischen Selbstverständnisses hervorbringen. „Wer wollen wir sein, was macht uns aus?  Wer gehört zu uns?“ Wenn wir fragten, was denn eigentlich „unsere Identität“ sei, wer wir wären, stellten wir fest, dass „wir Identität als eine Erzählung aus unserer Biographie begreifen“, steigt Martin Hammer während der Pressekonferenz ins weite Feld „Identitätsfindung“ ein und macht den gespannten Hörer klar, dass diese Erzählungen über uns selbst immer wieder variiere, nämlich „je nachdem, wem man gegenüberstünde, wann und in welchem Zusammenhang man Persönliches erzähle“. Das bedeutete, dass Antworten auf die Frage, wer man sei, immer wieder anders ausfielen, und gleichzeitig seien aber alle Erzählungen irgendwie wahr, so Hammer weiter. Identität sei daher „etwas Flüchtiges, was jeweils neu konstruiert wird“. Und was wir für eine Biographie beschrieben, gelte natürlich auch – größer gedacht – für die Fragen „was denn eine europäische Identität“ sei: „Was ist denn eine europäische Identität?. Wer, welcher Autor, erzählt denn diese Geschichte, und wie setzt sich diese Geschichte zusammen? Welche Erzählungen werden  mitunter bewusst unterdrückt oder an den Rand gedrängt und sollen in dieser Identitätserzählung von Europa nicht vorkommen?“

Diese inhaltlichen Fragestellungen werden, so die Kuratoren, die Auswahl des Gastspielprogramms der Wiesbaden Biennale 2016 prägen. Wie bisher werden  10 internationale Produktionen zu sehen sein, in denen die Künstlerinnen und Künstler den Herausforderungen unserer Zeit mit unterschiedlichen Praktiken von Autorenschaft und Performance begegnen. Als Autoren ihrer Werke, international vernetzt arbeitend, schaffen sie transnationale Identitätserzählungen, in denen die Konflikte Europas erfahrbar werden.

„Asyl des müden Europäers“

„Aber vor allem wird es erstmals in der Geschichte des Festivals Neuproduktionen geben“, so Maria Magdalena Ludewig. Diese Neu-Produktion ist das Projekt, was wir im Moment unter „Asyl des müden Europäers“ verstehen. „Was ist das ‚Asyl des müden Europäers’?“, stellt Ludewig die Frage an die Runde, und beantwortet sie sogleich selbst: „Das fragen wir uns auch die ganze Zeit, zugegebenermaßen!“ Die Antwort ändere sich auch andauernd. Wenn man an die rechte Wandseite  schaue (siehe Foto oben), sehe man, dass der Slogan auch mal anders, nämlich „Asyl der kommenden Gemeinschaft“ hieß. Diese Motto wurde dann immer wieder ein bisschen umgedichtet, weil wir uns gefragt haben, „wie kann man eigentlich jenseits von dieser Alternativlosigkeit und diesem rein zweckorientierten Pragmatismus, wo uns die ganze Zeit gesagt wird ‚Wir müssen jetzt handeln!, Wir müssen das jetzt entscheiden, Wir haben jetzt keine Zeit für neue Ideen, neue Kultur usw.‘ wie kann man diesem festgefahrenen Denken eigentlich begegnen, und vielleicht doch einen Gegenentwurf wagen?“ Es müsse doch irgendwie möglich sein! Dann sind wir auf Herrn Agamben gestoßen und haben sein Buch über ‚Die kommende Gemeinschaft‘ gelesen“, so die Kuratorin.

„Die kommende Gemeinschaft“ bei Giorgio Agamben sei eigentlich relativ einfach beschrieben: „Es ist eine Gemeinschaft, die immer als die kommende imaginiert wird, die aber auf gar keinen Fall kommen darf. Denn wenn sie kommen würde, könnte man sie nicht mehr imaginieren, weil sie ja dann da wäre.“ Das wäre eigentlich recht komisch und beschreibe schon einen Widerspruch in sich. Aber eine Utopie sei nicht dazu da, dass sie Wirklichkeit werde, sondern sie sei dazu da, dass sie einem eine Handlungsmöglichkeit oder eine Handlungsrichtung in der Gegenwart gebe, so Ludewig. „Und wir haben uns gefragt: ‚Wie könnten wir das nutzen, wie könnten wir sozusagen einen Entwurf machen?‘ Die führte zu der Idee zu sagen: ‚Naja, wenn die kommende Gemeinschaft nie kommen darf, dann kann sie doch wenigstens mal temporär Asyl erhalten.‘ Das ist der eigentliche Überlegungsweg, der hinter dem Begriff ‚Asyl‘ steht, lange bevor die ganze Asyl-Debatte losging und sich zuspitzte, so Ludewig und weiter:.“Asyl ist erstmal etwas ganz Tolles, ein Zufluchtsort, ein Übergangsort, ein Transit-Ort. Das ist der einzige Ort des Neubeginns. Das ist ja eben ein gute Ort, an dem man Asyl findet.“, so Ludewig.

Die sechs Neu-Produktionen

Sechs Neuproduktionen werden derzeit vor Ort entwickelt, mit den international bekannten Residenzkünstlern Rabih Mroué, Dries Verhoeven, Thomas Bellinck, Tiago Rodrigues, Georgia Sagri, Ingo Niermann, Margarita Tsomou, Arkadi Zaides u. a. sowie weiteren. Die Idee ist, dass die Produktionen nicht im Theaterbau stattfinden, sondern in die Stadt hineingetragen werden und an vielen Orten „Asyl“ erhalten sollen, etwa im Alten Gericht, in der Anglikanischen Kirche, im Museum. im Theaterladen als Gemeinschaftszentrum usw. Der Name Asyl habe sich schon eingebürgert als Keimzelle für etwas, was später mal größer werden soll, und sich hier über die Stadt wie so ein Netzwerk von verschiedenen Orten spannen möge, erläuterten die Kuratoren.

Sich öffnen für die Stadtgesellschaft

„Wir wollen gleichzeitig aber auch versuchen,“ so Ludewig, „hier eine wirkliche Gemeinschaft mit unserem Publikum, mit unseren Künstlern um dieses 10 Tage-Festival zu leben.“ Es ginge nicht nur darum, künstlerische Projekte in die Stadt hinaus zu tragen, sondern auch um die Frage, inwiefern nicht schon das Festivalpublikum, die Künstler und alle, die hierbei „ineinander laufen, einander begegneten“ schon so etwas wie eine utopische Gemeinschaft seien, gemeinsam die Kunst wahrzunehmen. Und ihnen soll auch der Theaterladen (zwischen Kolonnaden und ehemaligem Café Wagner) Asyl (Begegnungsort) sein.

Utopia institutionell gedacht

Was braucht man für eine kommende Gemeinschaft? Jede Gemeinschaft besteht aus Institutionen. „Und wenn man Institutionen neu denkt, kann man auch eine Gemeinschaft neu denken, führt Maria Magdalena Ludewig in die Grundüberlegungen der Produktionsplanungen ein: „Das heißt: wir haben uns mit Künstlern zusammengesetzt und überlegt. wie  wir die Institutionen einer kommenden Gemeinschaft zusammen gründen können? Wie kann ein Künstler eine Institution, einen neuen Raum, einen neuen Rahmen und eine Idee davon entwickeln?“ Ganz unterschiedliche Projekte seien dabei herausgekommen, einige, die es schon mal gegen hat, andere Projekte, die absolut neu entwickelt werden,“bei denen wir noch gar nicht wissen, wo das Fertige hingeht“. Aber es ist ja auch noch ein wenig Zeit bis Ende August nächsten Jahres.

Dem Sterben imaginärer Werte, Gedanken, Geschichte etc. einen würdigen Rahmen verleihen
Dries Verhoeven (Niederlande), geboren 1976, arbeitet gemeinsam mit dem Autor Julian Pörksen (Deutschland), geboren 1985. Er wird sich ums imaginäres Abschiednehmen von Vorteilen, Werten usw. kümmern. Dazu entwickeln Dries und Pörksen zehn groß angelegte, sogenannte Beerdigungszeremonien, die täglich während des Theaterfestivals in der anglikanischen Kirche St. Augustine stattfinden werden. Welche „Werte“ beerdigt werden, steht noch nicht fest: Ist es beispielsweise an der Zeit, „uns von der ‚multikulturellen Gesellschaft‘ zu verabschieden? oder vom ‚Wohlfahrtsstaat‘ oder von der Idee des ‚Europäischen Gedanken’? Verhoeven orientiert sich mit großer Ernsthaftigkeit an christlichen Ritualen und schafft es, ganz unironisch den Blick auf »sterbende« Konzepte unserer Zeit zu lenken. 10 Tage lang wird es  mehrmals täglich zu einem thematischen Schwerpunkt  Beerdigungen geben! Verhoeven arbeitet als Performer, Theatermacher und Bildender Künstler. Seine groß angelegten Installationen, Performances und Happenings werden auf den wichtigsten europäischen Festivals gezeigt und fordern in ihrer radikalen Zuspitzung dazu heraus, den eigenen Standpunkt in Prozess der kollektiv produzierten Narration unserer Gesellschaft zu hinterfragen.

Das fiktive Museum »Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo«.als Parodie im Alten Gericht Wiesbaden
Spannend verspricht auch Thomas Bellinck fiktives Museum als „Parodie auf das europäische Haus der Geschichte“ in Brüssel zu werden. Der Belgier wurde 1983 geboren und ist einer der bemerkenswertesten jungen Regisseure und Künstler Belgiens. Seine Arbeiten fallen durch sehr präzise Analysen der Wirklichkeit auf, die er in unterschiedlichste künstlerische Formate umsetzt. Im Rahmen des »Asyls des müden Europäers« entwirft Bellinck im »Alten Gericht« in Wiesbaden ein fiktives Museum: das »Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo«. Aus dem Jahr 2021 blickt es auf den Zusammenbruch Europas zurück. Mit großer Liebe zum Detail entwirft Bellinck die Erzählung vom Untergang einer politischen Idee. »Dome de Eŭropa Historio en Ekzilo« entstand ursprünglich am KVS in Brüssel und wurde bei den Wiener Festwochen 2014 gezeigt. In Kooperation mit dem Onassis Centre wird eine Neuerarbeitung entwickelt, die 2016 in Athen und Wiesbaden gezeigt werden wird.

Grandhotel im prunkvollen Foyer des Theaters

© massow-picture
Theater-Foyer © massow-picture

Besonders originell und auf viel Interesse dürfte das im prunkvollen Theater-Foyer improvisierte Grandhotel stoßen.
Wiesbadenerinnen und Wiesbadener sowie ihre Gäste sind eingeladen, die Stadt und ihre Gemeinschaft durch den Blick der Künstlerinnen und Künstler neu zu entdecken: als Übernachtungsgäste im temporären Grandhotel im Foyer des Theaters als aktiv Beteiligte an einem der Projekte oder als Zuschauerinnen und Zuschauer der zahlreichen Veranstaltungen an besonderen Orten in der Stadt.
Ab 1. Dezember 2015 können Interessenten das Goldene Wellness-Ticket für 80 Euro und das Goldene Wellness Ticket de lux für 100 Euro zur Übernachtung im Foyer-Grandhotel an der Kasse des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden erwerben. Darin enthalten sind neben Tickets für vier Gastspiele ein Gemeinschafts-Frühstück, jeweils ein Bettgestell mit Matratze und Bettzeug (Feldbetten seien angesichts der gegenwärtigen Flüchtlingsdramatik unangemessen). Delux-Bucher genießen zudem mehr Privatsphäre durch zusätzliche Sichtschutzwänden.

Zwei Formate im Campus
Darüber hinaus wird es im Rahmen der Wiesbaden Biennale wieder einen Campus mit internationalen Studierenden und mit der »Academy of Translations« eine interkulturelle Plattform für Übersetzung und Sprache geben.

Tickets

Karten sind ab den o. g. Zeitpunkten an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611. 132 325 oder auf www.staatstheater-wiesbaden.de sowie weitere Informationen auf www.wiesbaden-biennale.de erhältlich

»Dornröschen« als Weihnachtsmärchenkonzert am 22. Dezember im Kleinen Haus Wiesbaden

»Dornröschen« am 22. Dezember im Kleinen Haus als Weihnachtsmärchenkonzert
Musik Peter Tschaikowski
Text Brüder Grimm

Mit »Dornröschen« hat die Kammermusikvereinigung des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden, gemeinsam mit Schauspielerin Chris Pichler, ein besonderes Weihnachtskonzert entwickelt: Im Kleinen Haus des Hessischen Staatstheaters stellen sie eine lebendige Konzertversion von Peter Tschaikowskis Ballettmusik zu »Dornröschen« vor. Vor allem der berühmte Walzer gehört zu den beliebtesten Kompositionen des Meisters. Die Musik erklingt in einer besonderen Fassung für Blechbläserensemble (vier Trompeten, zwei Hörner, Posaune und Tuba). Mit Chris Pichler als Sprecherin wird das bezaubernde Märchen von Dornröschen in enger Anlehnung an den Text der Brüder Grimm nacherzählt.

Mit Chris Pichler (Erzählerin) & dem Blechbläserensemble des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden

Dienstag, 22. Dezember 2015
19:30 Uhr
Kleines Haus

Karten sind erhältlich an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611.132 325 oder auf www.staatstheater-wiesbaden.de

Weihnachtskammerkonzert »Exsultate, Jubilate« am 6. & 12. Dezember im Staatstheater Wiesbaden

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Johann Sebastian Bach »Süßer Trost, mein Jesus kömmt« | Kantate zum 3. Weihnachtsfeiertag BWV 151 für Sopran, Flöte, Oboe d‘amore und Streicher Giya Kancheli »Bridges to Bach« für Violine, Flöte, Oboe, Vibraphon, Klavier und Streichorchester Wolfgang Amadeus Mozart »Et incarnatus est« | Arie für Sopran und Orchester aus der Messe c-Moll KV 427 / Motette »Exsultate, jubilate« KV 165 für Sopran und Orchester

Die Motette »Exsultate, Jubilate« von Wolfgang Amadeus Mozart ist Namensgeberin für dieses festliche Konzert der Kammermusikvereinigung des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden, in dem ebenfalls Auszüge aus der c-Moll Messe des Komponisten erklingen. Auch die Kantate »Süßer Trost, mein Jesus kömmt« von Johann Sebastian Bach steht auf dem Programm sowie »Bridges to Bach« von Giya Kancheli, eine zeitgenössische Verarbeitung von Bach-Themen. Als Gast singt Sopranistin Gloria Rehm, die schon in den Mozart-Partien der Blonde (»Die Entführung aus dem Serail«) und Despina (»Così fan tutte«) auf sich aufmerksam machte. Uwe Kraus aus dem Schauspielensemble liest besinnliche und heitere Geschichten zur Weihnachtszeit.

Mit Gloria Rehm (Sopran) Uwe Kraus (Rezitation) Thomas Richter & Cornelia Thorspecken (Flöte) Bernhard Schnieder (Oboe) Peter Brechtel (Fagott) Erika le Roux (Cembalo & Klavier) Streichersolisten des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden

Sonntag, 6. Dezember 2015, um 11:00 Uhr
Samstag, 12. Dezember 2015, um 15.00 Uhr
Foyer Großes Haus
Eintritt 12 Euro / ermäßigt 6 Euro

Karten sind erhältlich an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611.132 325 oder auf www.staatstheater-wiesbaden.de

Aufgrund der großen Nachfrage: Zusatzvorstellung von »Kafka / Heimkehr« am 15. Dezember Hessisches Staatstheater

Szene aus Kafka - © Hessisches Staatstheater,  Foto: Bettina-Müller.
Szene aus Kafka – © Hessisches Staatstheater, Foto: Bettina-Müller.

Wegen der großen Kartennachfrage hat das Hessische Staatstheater Wiesbaden eine Zusatzvorstellung des Theaterprojektes »Kafka / Heimkehr« für Dienstag, den 15. Dezember 2015, um 19.30 Uhr in der Wartburg eingerichtet.

Karten sind an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611-132 325 oder online unter www.staatstheater-wiesbaden.de erhältlich.

»DAS LEBEN IN FRAGEN UND AUSRUFEN« von Anton Tschechow – Premiere am 5. Dez 2015

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»DAS LEBEN IN FRAGEN UND AUSRUFEN« Zettelkasten von Anton Tschechow

Premiere am 5. Dezember 2015 um 20:00 Uhr im Studio // die beiden nächsten Vorstellungstermine sind am 12. & 25. Dezember jeweils um 20:00 Uhr

»Sie sagen, Sie hätten über meine Theaterstücke geweint. Sie sind nicht der einzige. Dazu habe ich sie aber nicht geschrieben«, kritisiert Anton Tschechow in einem Brief allzu »rührselige« Inszenierungen seiner Stücke. Die ersten veröffentlichten Texte des jungen Arztes Tschechow waren eine Fülle von Humoresken, Satiren und Anekdoten, die gesammelt u. a. in dem Band »Das Leben in Fragen und Ausrufen« erschienen sind. Ausgehend von diesen Perlen und Petitessen, schließen Regisseurin Ulrike Arnold, Team und Ensemble diese in einer angemessen respektlosen Collage mit Tschechows komödiantischen Einaktern und herzzerreißenden späteren Erzählungen kurz und gehen dabei dem seltsamen Phänomen Ehe auf den Grund: der potentiell lebenslangen Partnerschaft zweier Menschen als nicht selten wackliges Fundament der Gesellschafts-Keimzelle Familie. Ohne Angst vor der Albernheit und Absurdität des frühen Spaß- und Spottvogels Tschechow und doch auch tief- und hintersinnig, wie wir ihn kennen, soll »einfach und ehrlich gesagt werden: schaut euch an, seht doch, wie schlecht und langweilig ihr euer Leben führt!« So sah Tschechow jedenfalls seine Zeitgenossen im Russland des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Heute wird daraus nicht Rührseligkeit am Samowar, sondern ein lustvoll zelebrierter Theaterspaß.

Regie Ulrike Arnold Bühne & Kostüme Bartholomäus Martin Kleppek Dramaturgie Sascha Kölzow

Mit Sólveig Arnarsdóttir, Tom Gerber, Nils Strunk

Casting des Jungen Staatsmusicals am 5. Dezember 2015 für junge Leute von 15 bis 25 Jahren

©  Hessisches Staatstheater Wiesbaden
© Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Für die neue Musical-Produktion des Jungen Staatsmusicals (Titel wird noch bekanntgegeben) unter der Leitung von Iris Limbarth werden begabte junge Leute im Alter von 15 bis 25 Jahren für verschiedene Hauptrollen und das Ensemble gesucht. Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Das Casting findet am Samstag, den 5. Dezember 2015, ab 10:00 Uhr bis ca. 18:00 Uhr statt.
Die Fortsetzung, für diejenigen, die weiterkommen, findet am Sonntag, den 6. Dezember ab 15:00 Uhr statt.
Treffpunkt ist am Samstag ab 9:30 Uhr am Bühneneingang des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden (Am Warmen Damm).

Vorzubereiten sind zwei Songs nach Wahl (bitte Noten oder Playback-Band selbst mitbringen) und ein gestalteter Schauspieltext. Die Songs sollen bitte möglichst aus dem Bereich Musical oder Pop stammen. Außerdem findet ein Tanz- und Bewegungstraining statt, deshalb bitte auch bequeme Trainingsbekleidung mitbringen. Da man mit Straßenschuhen nicht in den Ballettsaal darf, bitte auch Schläppchen, Dancesneaker oder Socken mitbringen.

Für Interessentinnen und Interessenten gibt es einen Infoabend am Montag, den 23. November, um 19:00 Uhr. Treffpunkt hierfür ist ebenfalls der Bühneneingang.

Casting-Ablauf

Weitere Informationen, wie das Casting abläuft sind unter: www.junges-staatsmusical.de zu finden. Dort können auch Fragen gestellt werden.

Musik-Theater-Labor am 22. November mit »Librettopapst« Prof. Dr. Albert Gier im Theater-Foyer Wiesbaden

Musik-Theater-Labor am 22. November mit »Librettopapst« Prof. Dr. Albert Gier
Vortrag über Bernd Alois Zimmermanns »Die Soldaten«

Am Sonntag, den 22. November 2015, um 15.00 Uhr im Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden wird der renommierte Librettospezialist Prof. Dr. Albert Gier einen Vortrag zur literarischen Vorlage und zum Libretto von Bernd Alois Zimmermanns »Die Soldaten« halten.
»Die Soldaten« wird in der Inszenierung von Vasily Barkhatov am 30. April 2016 die Internationalen Maifestspiele als Wiesbadener Erstaufführung eröffnen.

Dieses Jahrhundertwerk steht in der Folge und ist gleichzeitig der unbestrittene Höhepunkt der Entwicklung der Oper in Deutschland seit Carl Maria von Webers »Der Freischütz«. Eine gravierende Neuerung innerhalb dieser Gattung brachte Alban Bergs »Wozzeck«, dessen musikalische und dramaturgische Tendenzen Zimmermann weiterentwickelt.

Hier knüpft der Vortrag von Albert Gier an und fokussiert die Frage, warum solche speziellen Arten des Sprechtheaters wie sie in »Die Soldaten« von Jakob Michael Reinhold Lenz vorzufinden sind, ein so großes kompositorisches Interesse für das Musiktheater des 20. Jahrhunderts zeigen.

Der 1953 geborene Albert Gier promovierte 1967 an der Universität Bonn und habilitierte 1984 in Heidelberg, wo er an der dortigen Universität zum Professor für Romanische Philologie berufen wurde. 1987 wechselte Gier in gleicher Position an die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, bevor er 1988 einem Ruf an die Otto-Friedrich-Universität Bamberg folgte, wo er seitdem als Professor für Romanische Literaturwissenschaften unter anderem mit den Schwerpunkten auf Opern- und Operettenlibretti und Musik in der Literatur tätig ist.

An der Universität Bamberg gründete Gier 1994 das »Dokumentationszentrum für Librettoforschung«, das sich der Sammlung von Primär- und Sekundärliteratur auf dem gesamten Gebiet der Libretto-, Opern- und Operettenforschung von den Anfängen bis zur Gegenwart mit den Länderschwerpunkten Italien und Frankreich und den Epochenschwerpunkten 17. und 18. Jahrhundert sowie dem zeitgenössischen Musiktheater widmet.
Seit 2003 ist das Dokumentationszentrum auch Mitveranstalter der so genannten »Bamberger Vorträge zum (Musik-)Theater«.

Darüber hinaus gehört Albert Gier seit 1996 dem wissenschaftlichen Beirat der »Deutschen Rossini-Gesellschaft« an und ist Mitglied und erster Vorsitzender der »Deutschen Sullivan-Gesellschaft«. Neben seinen eigenen Monografien mit dem bisherigen Hauptwerk »Das Libretto« ist er auch Herausgeber mehrerer Fachpublikationen und Autor zahlreicher Aufsätze und Rezensionen in verschiedenen Fachzeitschriften.

Musik-Theater-Labor
Sonntag, 22. November
15.00 Uhr
Foyer

Eintritt 10 Euro